Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Unter Anästhesie

Frage: Die Menschheit kann die ökologischen Katastrophen nicht mit der Korrektur des Egoismus verbinden. Wie können wir den Menschen diese Verbindung erklären?

Meine Antwort: Wir müssen nach Wegen suchen, es zu tun und versuchen, Artikel zu schreiben und Erklärungen exakt während den Zeiten der Katastrophe zu formulieren, um die Essenz zu vermitteln: All dies geschieht, weil wir nicht korrigiert sind.

Die Außenwelt ist eine Form unseres inneren Zustands. Deshalb sprechen wir in Wirklichkeit über innere Katastrophen, die wir nur als äußerlich wahrnehmen. Alle Nationen sind Teile einer Seele, aber in unseren Empfindungen sind sie getrennte Teile, die einander fremd erscheinen.

Es scheint als hätte ich eine lokale Anästhesie erhalten und fühle nicht, wie mein Bein verbrennt oder wie mein Arm abgeschnitten wird. In diesem Augenblick klingt das komisch, aber das ist das, was geschieht.

Deshalb will ich, dass das Gefühl der Zusammengehörigkeit allmählich zu mir zurückkommt. Ich will die „äußerlichen“ Teile von mir fühlen. Ich hoffe, die Gelegenheit zu erhalten, meinen Zustand, meine Einstellung anderen gegenüber zu korrigieren.

Wenn die äußere Wirklichkeit wirklich ein Teil von mir wird, dann werde ich ein schreckliches Gefühl haben. Deshalb muss ich zusammen mit der Entdeckung der Krankheit die Medizin, die Gelegenheit erhalten, meinen Zustand zu verbessern. Deshalb fordere ich: die Medizin zusammen mit der Krankheit, die offenbart wird.

Dann werde ich fähig sein, die Fehler in mir selbst zu korrigieren, und infolgedessen werden sich die „äußeren“ Katastrophen beruhigen.

Das ist, was wir tun müssen: Bitte um innere Korrektur, welche die Korrektur erwecken wird, die außen erscheint. Dann werden wir alle Probleme in uns selbst sehen und werden sie in uns korrigieren. Diese Wünsche (Kelim) werden sich mit uns vereinigen, werden innerlich werden, und alle durch unseren inneren Mangel an Korrektur herbeigerufenen Naturkatastrophen werden aufhören.

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts vom 13.03.2011

„Es sind meine Kinder“

Frage: Warum scheint eine dermaßen große Katastrophe in Japan so weit entfernt von mir zu sein? Was soll ich tun, um sie als meine zu empfinden?

Meine Antwort: Mein Egoismus entfernt von mir „fremde“ Leiden. Je stärker er ist, desto weiter entfernt scheint mir die Katastrophe auf den japanischen Inseln zu sein. Und umgekehrt, in dem Maße meiner Korrektur hätte ich sie als nah empfunden.

Rabash wurde einmal in einer ähnlichen Situation gefragt, warum er während des Unterrichts ständig zum Radio läuft, um Nachrichten zu hören. „Sind dort etwa Ihre Kinder?“ „Ja, antwortete er, es sind meine Kinder“.

Die Leiden seiner Nächsten sollte man als die Leiden der eigenen Kinder wahrnehmen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011

Anweisungen zur Entfachung eines spirituellen Funkens

Für einen Augenblicke können wir bereits in die spirituelle Wirklichkeit aufsteigen und daran teilnehmen, sogar bevor wir beständig dort zu leben beginnen – alles hängt lediglich von der Stärke der Verbindung zwischen uns ab. Wenn wir eine bestimmte, minimale Ebene erreichen, die für die Wahrnehmung der spirituellen Welt erforderlich ist, werden wir verspüren, wie wir uns ihr annähern und an ihr teilnehmen.

Kabbalisten geben uns genaue Ratschläge, was zu tun ist, damit wir nicht in der Finsternis umherwandern – durch Tasten die geeignete Verbindung suchend, welche es uns erlauben würde, in die spirituelle Welt zu gelangen (denn jetzt spüren oder verstehen wir sie nicht, sondern funktionieren statt dessen entsprechend unserem Egoismus).

Wir sammeln alle diese Ratschläge und versuchen diese in einer Methode zu formulieren, die für unsere Zeit, Gegebenheiten und Qualitäten angemessener ist. Es ist unmöglich, durch persönliche Anstrengung in die Spiritualität vorzudringen.

Der gleiche Lichtfunke, der aus der spirituellen Welt hervorbrach und unser gesamtes Universum und uns in ihm erschuf, muss uns verändern. Er gebiert ein spirituelles Gefäß aus unserem „Punkt im Herzen“, dem in jedem von uns platzierten spirituellen Funken.

Dieser große Funken hat sich in eine Vielzahl von winzigen Funken aufgeteilt und jeder von uns besitzt einen Teil davon. Wir müssen ihn anwachsen lassen. Wir benötigen das Licht, welches auf uns einwirkt und uns entwickelt, uns wachsen lässt, wie ein kompletter Körper aus einem Samentropfen heranwächst, mit einem Embryo beginnend, hin zu einem kleinen Menschen und dann zu einem Erwachsenen. Das Problem ist jedoch, dass wir nicht wissen, wie wir den Einfluss des Lichts auf uns hervorrufen können.

Daher brauchen wir nur den Ratschlägen der Kabbalisten so genau wie nur möglich zu folgen, dies ist das gesamte Geheimnis des Erfolgs. Folge einfach den Anweisungen und du wirst schließlich an einen Punkt gelangen, an dem du diesen Mechanismus „aktivieren“ wirst, und er wird plötzlich anfangen zu arbeiten!

Aus dem 2. Unterricht Metzoke Dragot Congress vom 25/02/2011

Damit das Böse von der Welt verschwindet

Unsere ganze Arbeit besteht nicht in der Korrektur unserer angeborenen Eigenschaften und nicht in der Erschaffung einer bequemeren Welt für unsere Existenz.

All das Böse, das sich in uns enthüllt, soll möglichst schnell zum Vorschein kommen und uns sein wahres Gesicht zeigen. Das heißt, unsere Aufgabe besteht lediglich darin, unsere Entwicklung zu beschleunigen, um schneller „von einem Bild ins nächste“ zu kommen.

Ich muss daran arbeiten, dass die inneren Bedingungen sich so schnell wie möglich in mir ändern – meine Gedanken und Verlangen, das Herz und der Verstand sich erneuern und ich auf diese Weise zu einem immer fortgeschritteneren, zu dem wahren Zustand übergehe. Alles hängt davon ab, wie ich mich selbst zu einer immer größeren Entwicklung meiner Empfindsamkeit vorantreibe, wodurch ich meine Wahrnehmung dem Licht näher bringe.

Die Aufeinanderfolge dieser Veränderungen ist bereits in dem in mir enthaltenen Programm gespeichert, und ich kann nur deren Geschwindigkeit beeinflussen. Darin besteht meine einzige freie Wahl und die Art, mich selbst auszudrücken – dem Endzustand, der Verschmelzung mit dem Schöpfer, den ich erlangen will, zuzustimmen.

Deshalb müssen wir zusätzliche Kräfte von der Umgebung erhalten und uns zur inneren Entwicklung, zur Enthüllung des Bösen vorantreiben. Wir müssen verstehen, dass alle Zustände, die sich uns enthüllen, zur Klärung dessen bestimmt sind, was mir fehlt, um die Verschmelzung zu erreichen. Diese Mängel bezeichne ich als Böse.

Die Kraft der Bewegung, die Kraft der Beschleunigung kommt nur von der Umgebung. Wie geschrieben steht: „Neid, Genusssucht und Ehrgeiz führen den Menschen aus dieser Welt“. Denn ich selbst will diese Veränderungen nicht – sie sind gegen meine Natur, und ich will mich nicht in Richtung Geben verändern. Doch dadurch, dass die Umgebung mich anspornt und mir einredet, dass es sehr wichtig ist und es sich lohnt, das zu tun, stürme ich in den Zustand, den ich selbst niemals wollen würde.

Die Umgebung gibt mir die Kraft, meiner Natur zu widerstreben, und aus diesem Grund kann ich so große Veränderungen in Richtung Geben ertragen und bin bereit, mich selbst zu annullieren und auf meinen Egoismus zu verzichten. Sie redet mir ein solches Verlangen, das Geben zu erreichen, ein, das stärker als mein natürlicher Instinkt ist, nach dem Genuss für mich selbst zu suchen. Auf diese Weise beschleunige ich meine Entwicklung und komme voran.

Und weil ich das ganze Böse zielgerichtet enthülle, wandelt es sich sofort zum Guten um. Darüber steht geschrieben: „Schau sie nur an – und sie werden gleich zu Staub zerfallen“. Alles hängt von unserer Wahrnehmung jener schlechten Eigenschaften ab, die sich uns enthüllen.

Wenn wir das ganze Übel auf der Welt als unsere Mängel der Wahrnehmung empfinden, wird uns klar, was korrigiert werden muss, um zwei Welten zu einer zu vereinen. Dafür müssen wir immer mehr unsere Umgebung erwecken, um mit deren Hilfe solche Korrekturen unseres Zustandes zu erreichen, dass wir nichts Böses auf der Welt mehr sehen werden!

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Es gibt kein Übel auf der Welt, alles ist notwendig und erfüllt seine Rolle“, 13.03.2011

Wie man die Schläge der Natur verhindern kann

Frage: Lieber Dr. Laitman! Wir, Ihre Studenten in Japan, möchten gerne Ihre Meinung dazu hören, was das Unglück, das Erdbeben und der Tsunami, das uns widerfahren ist, verursacht hat. Nach den Vorhersagen sind in naher Zukunft noch mehr Schläge zu erwarten. Können wir alle solche Ereignisse in Japan und generell, in der Welt, verhindern?

Meine Antwort: Die Natur führt uns auf dem Weg der evolutionären Entwicklung, bis wir uns der Natur angeglichen haben. Die Schläge und Leiden, die wir spüren, sind die Reaktion der Natur uns gegenüber, da wir mit ihr nicht in Übereinstimmung sind. Die einzige Lösung für alle Krisen ist, mit der Natur ins Gleichgewicht zu kommen.

Normalerweise wird das durch die Korrektur unseres Egoismus erreicht. Unser Egoismus wird an unserer Einstellung zur Verbindung mit der gesamten Menschheit als ein einziges Ganzes gemessen. Denn die Natur bezieht sich zu uns genau wie zu einem einzigen Ganzen. Wir werden leiden, bis wir Eins werden.

Im Buch Sohar heißt es („Einführung zum Buch Sohar“, Punkte 66-81), dass Unglücke zuerst die Besten trifft: in diesem Fall Japan. Doch wenn die Schläge sich verstärken, werden sie auch die Schlechten treffen… Es gibt nur eine einzige Lösung: sich in Liebe zum Nächsten zu vereinen und zu einem globalen, integralen System, so wie die Gesamtheit der Natur zu werden. Dann werden wir beginnen, in uns die Erfüllung durch den Schöpfer zu spüren.

Ein Hund, der dem Menschen folgt

Frage: Was bedeutet Zuversicht in meinem Leben?

Meine Antwort: Zuversicht in meinem Leben bedeutet die Empfindung, dass ich derart mit der Gruppe im Innern verbunden bin, so dass ich in dieser Einheit den Schöpfer enthülle. Diese Verbindung habe ich selbst erlangt. Es wurde in meinem Lebensbericht verzeichnet und kann daher nicht verschwinden. Und wenn er plötzlich verschwinden sollte, dann nur deshalb, damit ich ihn auf einer neuen Ebene wiederherstelle um eine stärkere Bindung zu erlangen. Und auch darin habe ich Zuversicht, dass ich in Zukunft immer in der Lage sein werde, diese Verbindung aufrecht zu erhalten, und dadurch werde ich aufsteigen.

Zuversicht ist in meinem Leben die Empfindung, dass ich durch den Wert meiner eigenen Anstrengungen eine Verbindung mit dem Schöpfer erlangt habe und mit dem Licht des Schenkens (Chassadim) gefüllt wurde. Nur das Licht Chassadim, des Schenkens, erhebt uns über den Egoismus und die Sorge über uns selbst, schenkt uns Zuversicht. Entweder du sorgst dich um dich selbst oder um andere – eins von beiden.

Hier befindet sich nur eine psychologische Barriere, und wenn du über diese Grenze hinaus gehst (Grenze oder Machsom) und anstatt deiner, andere wahrzunehmen beginnen wirst, dann wirst du das Gefühl der vollständigen Zuversicht in deinem Leben erhalten. Dies wird dir nur durch die Macht des Lichts gegeben.

Offensichtlich kannst du deine eigene Natur nicht verändern. Und wenn dies geschieht, fühlst du, dass es dir an nichts fehlt oder jemals gefehlt hat. Du wirst dich im Licht des Schöpfers befinden, in Seiner Macht. Und welche Probleme könntest du wohl im Schloss des Königs haben, das alles enthält, was du dir möglicherweise wünschen könntest?

Nur das höhere Licht kann dich von der Todesangst befreien, denn es verleiht dir die Empfindung des ewigen Lebens. Du beginnst in jedem anderen zu leben und verlierst das Gefühl, dass du im Innern deines Egoismus lebst, deinem belebten Körper.

Im Augenblick hast du Angst, dieses Leben im Körper zu verlieren, denn du besitzt kein anderes Leben! In dem Moment, in dem du das andere, spirituelle Leben lebst und auf dessen Ebene aufsteigst, wirst du dort diese irdische Ebene, diesen Körper gleich einem Hund oder Esel neben dir empfinden.

Das ist, wie du dieses irdische Leben wahrnehmen wirst, wie etwas, das dich lediglich begleitet, bis es dich verlässt. Jedoch wirst du dich nicht traurig oder verängstigt darüber fühlen.

Mach die keine Sorgen, wir haben das ewige Leben, das uns die Kabbala bringt, noch zu erreichen!

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 03/03/2011 über Zuversicht

Der Kommunismus stellt sich als Gut heraus

Baal HaSulam, „Die Letzte Generation“:
Die Welt ist eine Familie, und das System des altruistischen Kommunismus sollte schließlich die gesamte Welt mit einem gleichen Lebensstandard für jeden umgeben.

Frage: Es sieht so aus, dass die Kabbala den Kommunismus in die Welt bringen muss?

Meine Antwort: Unser Problem besteht darin, dass wir die wahre Bedeutung der Wörter nicht verstehen. Wenn wir das Wort „Tora“ aussprechen, stellen wir uns ein „heiliges“ Buch vor; wenn wir von „Geboten“ sprechen, denken wir an einige physische Gesetze, die wir ausführen müssen; und das Wort „Glaube“ bedeutet für uns, das wir blind einigen Geschichten glauben, die uns erzählt werden.

Mit anderen Worten, ersetzen wir die Wahrheit durch falsche Ideen. Tatsächlich sind Gebote Schritte der Korrektur der egoistischen Wünsche, und die Tora ist die Kraft, die sie umwandelt.

Dasselbe betrifft das Wort“ Kommunismus“ das auf das Wort „Kommune“
zurückzuführen ist und Gleichheit, Einheit, und Brüderlichkeit bedeutet. Aber große Egoisten verwendeten diese Wörter zu niedrigen Zwecken gegenüber dem Kommunismus.

Sie errichteten die schrecklichste Diktatur in der Geschichte: eine Diktatur der Minderheit über die Mehrheit, ein Regime der völligen spirituellen Unterdrückung und Gewalt, die die Menschen nicht nur als Arbeitskräfte, Sklaven benutzte, sondern versuchte den Wunsch nach Vergnügen, den Egoismus, völlig und mit Gewalt zu beseitigen.

Aber tatsächlich ist „Kommunismus“ ein sehr erhabenes, schönes Wort. Es bezieht brüderliche Liebe, verbunden in einem Wunsch, unter den Menschen ein, die gemäß dem Gesetz der gegenseitigen Bürgschaft leben.

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbala Unterrichtes vom 2.3.2011
Unterricht über Geld

Ausweg aus der Sackgasse

Wenn die Gruppe in einer Sackgasse des gegenseitigen Hasses gelandet ist, ist es besser, sie aufzulösen und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Wahrheit zu sehen. Soll doch jeder ein Weilchen zu Hause bleiben und über sein Leben nachdenken. Der Hass wird ihm die Augen nicht mehr verdecken, und er wird diesen Zustand, den Hass zwischen den Freunden, quasi von der Seite betrachten – er wird ein wenig Verstand in die Gefühle hineinbringen.

Dann wird er darüber nachdenken, was er mit diesem Hass machen soll, woher er gekommen ist und zu welchem Zweck er gegeben wurde. Er wird sich daran erinnern, dass gerade der Hass ein Mittel zum Aufstieg ist, denn der Schöpfer hat den bösen Trieb erschaffen und erweckt absichtlich den Hass zwischen uns, damit wir Ihn heranziehen und enthüllen können. Die Wissenschaft der Kabbala ist ein Mittel zur Enthüllung des Schöpfers, und genau in diesem Augenblick hast du die Möglichkeit, Ihn zu enthüllen.

Der Schöpfer enthüllt sich nur über unserem Egoismus, und solange es uns gut geht, werden wir nicht nach Ihm rufen. Wir sollten ein für alle Mal verstehen, dass die ganze Bewegung nur als Folge von schlechten Empfindungen stattfindet. Und wenn es dem Menschen gut geht, ist er nicht in der Lage, sich vom Fleck zu rühren, weil so unsere Natur ist.

Deshalb ist es möglich, an der Liebe zu den Freunden zu arbeiten, wenn wir uns alle Prozesse und Zustände, die wir durchlaufen müssen, vorstellen, sie in uns erkennen und begreifen, aufschreiben, zu dieser Selbstanalyse mehrmals am Tag zurückkehren und den Verstand und das Gefühl hineinbringen. Auf diese Weise beginnen wir, jeden dieser Zustände – ob gut oder schlecht – zu lenken, indem wir ihn als ein notwendiges Mittel, als einen Hebel benutzen, der es uns ermöglicht, ihn in den nächsten Zustand umzuwandeln und voranzukommen.

Und wenn jeder von uns immer wieder versucht, auf diese Weise sein Ego, sein „steinernes Herz“, zu zerschlagen, dann bedeutet es, dass er in das Herz des Freundes eindringt. Letztendlich enthüllen wir den einzigen existierenden Zustand, den unser Egoismus vor uns verborgen hat.

Wir arbeiten nicht an dem Freund oder an der Gruppe – wir ändern lediglich unsere Wahrnehmung, unser Herz, die Wahrnehmung der Realität. Das Problem liegt nicht in den Freunden und nicht in der Gruppe – es gibt nur meine Seele, die ich zu einem Ganzen zusammenfügen muss.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 07.03.2011

Die Frau ist ein Ort der Veränderungen

Um eine ganzheitliche und starke Einwirkung auf die Männer auszuüben, müssen die Frauen sich ebenfalls verbinden. Doch sie müssen sich in dem Verständnis von Arbeitsprinzipien und dem Wissen, was genau sie von den Männern verlangen sollen, verbinden. Und dafür müssen sie wissen, was das Licht, welches von den Männern angezogen wird, bedeutet und was es erschaffen soll.

Die Frau in der Spiritualität ist eine Kraft, eine noch größere Kraft als der Mann. Der Mann ist einfach die Kraft, der Schirm, und die Frau ist ein Ort, an dem alle möglichen Veränderungen stattfinden. Sie bringt eine neue Stufe zur Welt und kümmert sich um sie. Die Befruchtung, das Stillen, der Zustand des Erwachsenen – all das befindet sich im weiblichen Teil der gemeinsamen bzw. der persönlichen Seele.

Und der Mann bringt lediglich das Licht. Es steht geschrieben, dass er „die Helligkeit bringt“, und damit endet quasi seine Rolle. Danach befindet er sich in der Mutter und liefert durch sie die Kraft für die Entwicklung der Seelen.

Also kommt alles durch die Mutter, durch den weiblichen Teil zu den Nachkommen. Die ganze spirituelle Entwicklung läuft durch die Frau, und gerade der weibliche Teil gebärt die Seelen. Darüber spricht auch die Tora. Zum Beispiel sind „Abraham“ und „Sara“ zwei Teile der Seele, die die nächste Seele – ihren nächsten Zustand namens „Isaak“ – zur Welt bringen. Wer bringt ihn nun zur Welt? Natürlich Sara.

Wir müssen das erfüllen, was in der Natur enthalten ist. Nachdem wir uns in Einklang mit der materiellen Natur gebracht haben, gehen wir von dort zur spirituellen Natur über, wodurch wir Erfolg erzielen und uns selbst keinen Schaden zufügen werden.

Und umgekehrt, je mehr Schaden wir zufügen werden, indem wir den Launen unseres Egoismus folgen, je mehr wir über die „Gleichheit“, die in Wirklichkeit unsere Familie und die Gesellschaft zerstört, schreien, desto geringer werden unsere Chancen sein. Irgendein Politiker wird daran wahrscheinlich verdienen, jedoch nicht die Gesellschaft.

Auszug aus dem Gespräch über Frauen, 06.03.2011

Die wahre Ehrfurcht

Das erste uns gegebene Gebot ist das Gebot der Ehrfurcht. „Ehrfurcht“ bedeutet Angst darum, ob ich den spirituellen Weg gehe, ob ich die spirituelle Welt erlange, ob ich das Gelesene richtig verstehe, ob ich mich in der Gruppe richtig verhalte.

Kurz gesagt, ob ich Erfolg erzielen werde. Diese Sorge muss mich die ganze Zeit begleiten. Wenn ich mich beruhigt habe, gehe ich sofort von dem Weg ab, der mich zum Ziel führt.

In unserer Welt zählt die Psychologie über 800 Arten von Angst. Verdiene ich genug? Bin ich gesund? Wird mir etwas Schlimmes widerfahren?

Doch wir sprechen hier nicht von den abgeleiteten Ängsten, sondern von der wahren Angst: Bewege ich mich dem Ziel entgegen? Werde ich geben können? Das ist bereits die Sorge um etwas, worin ich nicht die geringste Notwendigkeit verspüre.

Werde ich diese Notwendigkeit spüren? Werde ich sie im ausreichenden Maße haben, um Anstrengungen unternehmen und mich auf das Ziel ausrichten zu können? Ich muss einen ganzen Prozess realisieren: Von der kleinsten, noch nicht definierten Unruhe bis hin zur vollwertigen Angst, die wie die Spitze eines Pfeils genau auf das Ziel gerichtet ist und mich an die Realisierung heranführt: „Gebe ich dem Schöpfer genug? Gleichen wir uns dadurch einander an? Stehe ich nicht tiefer, ähnlich einem Gast, der ein Mahl von dem Gastgeber auf eine solche Art und Weise annimmt, um der Scham zu entgehen?“

Genau diese Angst bedeutet Ehrfurcht und das ist das erste Gebot. Eine solche Ehrfurcht muss ich erlangen, die gibt es in mir nicht von Anfang an. Das Ziel ist nicht zu erkennen, und ich will nichts von der Eigenschaft des Gebens wissen. Brauche ich etwa die Nächstenliebe? Dabei muss ich sie so sehr brauchen, um Angst haben zu können: „Was ist, wenn ich sie nicht erreichen werde?“

Aus der Sicht des Egoismus ist das dem Wahnsinn gleich. Es ist etwas Unnatürliches.

Doch mit Hilfe der Umgebung und des Lichts, das zur Quelle zurückführt, können wir es erreichen – wir können es mittels Angst erreichen: „Werde ich das Licht empfangen können, damit es aus mir einen Menschen macht, der um des Gebens willen fürchtet?“

Also liegt vor uns ein großer Prozess des Aufbaus von notwendigen Bedingungen. Obwohl er in Wirklichkeit sehr schnell realisiert werden kann – alles hängt von dem Ausmaß der Anstrengungen ab, die wir investieren.

Als erstes muss ich wirklich Angst um meinen spirituellen Weg haben: „Schreite ich richtig zum Ziel voran?“ Und zweitens, erst nachdem ich die Angst erlangt habe, erlange ich die Eigenschaft der Liebe. Denn es gibt keine Liebe ohne Ehrfurcht.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema Liebe, 04.03.2011