Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Was ist die spirituelle Wurzel des Holocaust?

What Is the Spiritual Root of the Holocaust?Frage: Was ist die spirituelle Wurzel des Holocaust?

Antwort: Wenn die Diskrepanz zwischen dem Volk Israel und seiner spirituellen Wurzel einen kritischen Punkt erreicht, erzeugt dies in Folge einen „Aufprall“ der korrigierenden, verbessernden Kraft des Lichtes. Baal HaSulam schreibt, dass wir selbst in unserer Zeit den nächsten „Schlag“ auf uns heranziehen, wenn wir unsere Aufgabe, uns selbst und die Welt zu korrigieren, nicht erfüllen wollen.

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Das Wunder von Chanukka

Ein Wunder ist eine Verbindung zwischen einer Handlung und einem Ergebnis, das ich nicht verstehe, wenn mein Handeln plötzlich Ursache eines ganz unwahrscheinlichen, aber großartigen Ergebnisses wird. Dies ist der Sinn des Verses: „Ich habe mit angestrengt und ich habe gefunden“. Wir müssen die Anstrengungen während des Studiums machen, also versuchen, alles was dort diskutiert wird, in uns selbst zu finden. Aber was wir finden werden, wird völlig unerwartet sein, auch wenn wir zuvor darüber reden und warten bis es passiert. Wenn wir es dann erhalten, werden wir darüber erschrocken sein, wie unfähig wir zuvor waren, uns korrekt vorzustellen was wir gefunden haben. Dies bezeichnen wir als Wunder.

Was ist das Gefäß mit Öl welches ich anzünden muss? Dies bezieht sich auf die Eigenschaften, die ich in mir selbst finden muss. Das Öl ist mein Wille zu Empfangen. Ich muss verstehen, wie ich dieses Entzünden kann, wie ich darin einen neuen Docht erschaffe, dieser sich dann durch meine Anstrengungen nach außen richten kann. Der Docht ist mein Gegensatz dazu, mein Verlangen direkt zu benutzen, nur für mich selbst zu empfangen. Ich will dieses Verlangen aber in gleichwertiger Weise wie das Licht benutzen. Darum bringe ich einen Docht aus dem Verlangen heraus, das ein kleines Stück meines Verlangens zu Empfangen enthält, aber nur so viel, wie ich fähig bin mich dem Licht anzugleichen und meinen Egoismus zu annullieren. Ich bin bereit diesen für den Nächsten zu nutzen.

Vorerst bin ich nur bereit, einem kleinen Docht zu geben. Und ich muss mich kontinuierlich überprüfen, um sicher zu sein, dass sich dies nicht doch aus Eigeninteresse tue.

Ich denke ständig, dass ich dies erreicht habe, doch es stellt sich heraus, dass dem nicht so ist. Dies geschieht immer und immer wieder, da ich ständig in mir neues egoistisches Verlangen enthülle. So erkenne ich sie nach und nach alle, bis ich schließlich einen kleinen Docht in mir erschaffe, eine dünne Linie (Kav Dak) meiner Verlangen, welche sich von mir bis zum Schöpfer zieht.

Der höchste Punkt oder die Eigenschaft dieses Dochtes ist dem Licht gleich und das ist es, was es zum Erleuchten bringt. Dann scheint die Dunkelheit als Licht.

Wenn ich mir diesen Zustand in mit vorstellen kann, innerhalb meiner Verlangen und Eigenschaften, so bedeutet dies, dass ich mich bereits darin befinde. Dies kennzeichnet die Ankunft von Chanukka, dem Lichterfest. Eine kleine entzündete Kerze in mir, innerhalb meines riesigen egoistischen Verlangens, ist ein kleiner Teil, wo das Geben aufleuchtet.

Dieser Teil des Verlangens sehnt sich danach, gemeinsam mit dem Licht zu genießen, das fähig ist, darin zu scheinen und dies wird meine Seele genannt.

Vorläufig ist sie sehr klein, doch während ich mit der Korrektur meines riesigen Verlangens weitermache, verwandle ich allmählich das gesamte Verlangen in Licht.
Die ganze spirituelle Arbeit liegt darin, all diese Eigenschaften in uns selbst zu finden.

 

Wie komme ich in den Himmel?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Weg der Tora und dem Weg der Leiden, wenn beide ein Beispiel für Leiden sind?

Meine Antwort: Alles strebt danach, das Ziel zu erreichen. Ein Terrorist schneidet einem Menschen den Bauch auf, um ihn zu töten, während ein Chirurg, der ebenso einem Menschen den Bauch aufschneidet, letzteren retten will. Ein kranker Mensch willigt einer Operation ein, er bezahlt sogar dafür und ist bereit, den Schmerz zu ertragen, bis er gesund wird. Ein Mensch, der sich einer Operation unterzieht, nimmt jegliche Schmerzen in Kauf, da er weiß, dass dies sein Leben retten wird, während ein Mensch, der von einem Terroristen getötet wurde, sein Leben verloren hat. Deshalb hängt alles von der Art ab, wie du das Leid beurteilst, ob es dir das Leben gibt oder nimmt.

Frage: Der Terrorist wendet sich selbst dem Leiden und dem Tod zu, da er meint, so den Himmel zu erreichen. Was ist dann hier der Weg des Lichts?

Meine Antwort: Für den Terroristen ist das genau der Weg des Lichts. Daran glaubt er. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie Menschen sich auf Leiden einstellen, um zukünftige Genüsse zu bekommen. Gemäß der Weisheit der Kabbala sollte man versuchen, anderen Menschen näher zu kommen, jedoch nicht um nach dem Tod eine Belohnung für das nächste Leben zu erhalten. Der materielle Körper hat nichts damit zu tun. Der Zustand, dass du in einem Körper lebst und dich mit ihm identifizierst, ist ein falsch.

Du musst einen ganz anderen Existenzzustand erreichen, nämlich den in der Welt der höheren Kraft. In dieser Welt spürst du die Auswirkung der höheren Kräfte und wirst dich nie wieder mit deinem Körper identifizieren. Es ist so, als würdest du deine Körperlichkeit verlieren, wie eine Schlange die sich häutet.

Es bleibt nur die Seele übrig, die in Anheftung zur höheren Kraft steht. Dieser Zustand wird Garten Eden oder Himmel genannt und ist der Zustand, den wir hier und jetzt erreichen sollten, nicht im nächsten Leben. Du brauchst niemanden zu töten, um dies zu erreichen.

Frage: Es stellt sich heraus, dass Religionen, die aktiv von Menschen betrieben werden, den Religiösen ermöglicht, Leid durch das Festhalten an einem Idol wie Gott oder Allah zu vermeiden.

Antwort: Sicher, Menschen erschaffen sich Religionen, um sich ihr Leben zu versüßen und sich ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Das Judentum, Christentum und dann der Islam tauchten nach dem Abfallen der Juden auf die egoistische Stufe auf. Diese Stufe wird Zerstörung des Tempels genannt. Religion ist die körperliche, egoistische Reflexion des spirituellen Wegs. Stufenweise bringt sie die Menschheit zur Erkenntnis, dass wir zur Spiritualität aufsteigen müssen. Aus dem Grund, dass Religionen ihren Höhepunkt erreichen und dann aus der Welt verschwinden, sollte ein Mensch über den wahren Sinn des Lebens nachdenken.

Aus dem russischen Kabbala Unterricht  3/1/16

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Nimm die Rosarote Brille ab

Kommentar: Dr. Emma Seppala, wissenschaftliche Direktorin der Stanford Universität, Zentrum für Mitgefühl und Altruismus, forscht und unterrichtet. Sie präsentiert eine Weltanschauung, die entgegengesetzt zu Ihrer Sicht ist. Auf die Frage, ob die menschliche Natur egoistischer Art ist, erwidert sie, dass es solche gibt, die glauben, dass die Menschen von Natur aus egoistisch sind und der harte Konkurrenzkampf der Schlüssel zu ihrem Erfolg sei, jedoch ist das Überlebensprinzip des Stärkeren nicht richtig. Es ist ein Fortschritt ohne Abwertung und Erniedrigung von anderen möglich. Jeder Mensch kann sich ein Leben lang für das Wohl anderer Menschen engagieren. Aus ihrer Perspektive heraus, sind Menschen gutherzig und dankbar und nicht egoistisch.

Meine Antwort: Ist damit gemeint, dass Menschen ihren Verstand einsetzen, um sich untereinander freundlich und verständnisvoll zu verhalten? Legt dies die Beziehung zwischen Staaten und Nationen fest? Erkennen wir, dass es das ist, was uns ständig durch die menschliche Geschichte lenkt und motiviert? Unsere Verbindung basiert ausschließlich aus individuellem Verlangen. Wir wollen uns über andere erheben, auf Kosten anderer besser sein und sie benutzen. Wir sollten studieren um herauszufinden, wie die tierische Stufe der Natur arbeitet. Wir unterscheiden uns nicht von Tieren. Wir benutzen, wo auch immer, unseren Verstand nur für den Zweck der egoistischen Entwicklung. Aus diesem Grund sind die Menschen das größte Übel, die schlimmste Kreatur in der Natur.

Wenn Dr. Emma Seppalla eine rosarote Brille trägt, können wir nichts dagegen tun. Die Natur basiert auf Egoismus und das ist was die Tora sagt: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen und die Tora als Gewürz.“ Solange der Mensch die Tora nicht richtig verwendet, er das erneuernde Licht während seines Studiums nicht anzieht, ist er vollkommen egoistisch.

Wir sind in einem teuflischen Kreislauf eingeschlossen, aus dem wir außer durch den Einfluss des höheren Lichts, welches uns da herausziehen kann, nicht flüchten können. All unser Streben und Impulse, die uns gut erscheinen, sind völlig egoistisch.

Von Kab TV „Neues mit Michael Laitman“, 7/4/16

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Vom letzten Exil zur endgültigen Erlösung

Die Tora, „Levitikus“ 20.1-20.5:
Der Herr sprach zu Mose: Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, wird mit dem Tod bestraft. Die Bürger des Landes sollen ihn steinigen.Ich richte mein Angesicht gegen einen solchen und merze ihn aus seinem Volk aus, weil er eines seiner Kinder dem Moloch gegeben, dadurch mein Heiligtum verunreinigt und meinen heiligen Namen entweiht hat.Falls die Bürger des Landes ihre Augen diesem Mann gegenüber verschließen, wenn er eines seiner Kinder dem Moloch gibt, und ihn nicht töten,so richte ich mein Angesicht gegen ihn und seine Sippe und merze sie aus der Mitte ihres Volkes aus, ihn und alle, die sich mit ihm dem Molochdienst hingeben..

Ein Sohn ist unsere nächste Stufe…“der eines seiner Kinder dem Moloch gibt“ bedeutet, es seinem Ego zu übergeben, so dass die nächsten Stufen sich in eine egoistische Richtung entwickeln werden.

Daher bedeutet das Verbot, die Kinder dem Moloch zu übergeben, die absolute Notwendigkeit, sich in Vorbereitung auf die nächste Stufe, in der jetzigen Stufe absolut klar und bewusst zu sein, sich garantiert in die richtige Richtung zu begeben.
Falls du das nicht tust, wird dein nächstes Level wieder der Egoismus sein. Es ist nur dein Problem und nicht das Problem der Kinder, der nächsten Stufe.

Daher liegt die Verantwortung auf den Schultern des vorigen Levels, das sich für den Aufstieg falsch vorbereitet hat. Es liegt also in der Verantwortung des Vaters und nicht des Sohnes.
Wenn ein Mensch geboren wird, ist er nichts.
Womit du ihn allerdings füllen wirst – mit Plänen, Attributen, Qualitäten und Werten, ist das, was er sein wird.

Es steht geschrieben, dass, wenn Menschen dem Mann vergeben, der die Kinder dem Moloch übergeben hat, so richtet der Schöpfer sein Angesicht gegen ihn und merzt ihn und seine Sippe aus.
Das bedeutet, falls die meisten Menschen glauben, dass es auf der nächsten Stufe vorzuziehen sei, in unsere Welt hinabzusteigen, es notwendig würde, all ihre Wünsche erneut anzuheben und sie zu korrigieren.
Das ist eine sehr ernsthafte Arbeit mit schweren Verlusten.

Das ist schon vorher in unserer Geschichte passiert und aktuell befinden wir uns ebenfalls wieder auf der Stufe, vom spirituellen Pfad abgekommen zu sein, was „die Kinder dem Moloch übergeben“ genannt wird.
„Und die Wünsche erneut anzuheben“ bedeutet, sich vom letzten Exil zur endgültigen Erlösung zu erheben.

[150629]
aus KabTV’s “Secrets of the Eternal Book” 4/16/14

Die Gemeinschaft als Herausforderung für den Kapitalismus

Laitmann Blog

Frage: Die Soziologen sagen, dass der Mensch ein soziales Wesen ist – und die Notwendigkeit zu einer Gesellschaft oder Gemeinschaft zu gehören seine Basis ist. In letzter Zeit hat die Gemeinschaftsstruktur viele Veränderungen und Krisen durchgemacht, so dass wir uns heute nicht vorstellen können, was das Leben in der Gemeinschaft bedeutet und wie es sich sich anfühlt, und wie sie den Einzelnen beeinflusst. Wie sehen Sie das Leben in der Gemeinschaft in unserer Zeit?

Antwort:  Seit Anbeginn der Menschheit wird der Mensch in Gemeinschaften geboren, in welchen er aufwuchs und lebte. Die Gemeinschaft ist seine Heimat, seine Familie, die ganze Welt. So war es in Afrika, Asien und Europa. Es war ein kleines Dorf,  ein Stamm – eine Umgebung, die ihn ständig umhüllte, sich um ihn kümmerte, ihn aufgefangen hatte. Diesen Umgang erlebte er nicht nur von den Eltern. Er gehörte allen, alle gehörten ihm, und es gab nicht viele Unterschiede zwischen den Menschen. Doch unsere weitere Entwicklung basiert auf dem Wachstum des Egoismus. Er wuchs nach und nach, und wir distanzierten uns weiter und weiter voneinander.

Daher begann das natürliche Gemeinschaftsleben zu verfallen:  die einen wurden reicher und die anderen ärmer, dem einen ging es besser, dem anderen schlechter, einer wurde  stärker, der andere schwächer. In den letzten Jahren ist unser Egoismus exponentiell gewachsen, und jetzt erleben wir so einen Schwung, der vergleichbar mit der Explosion des Egoismus im alten Babylon ist.  Bis jetzt hatten wir noch etwas gemeinsames Leben innerhalb eines Staates oder einer Stadt gehabt. Im Mittelalter wurden die Städte mit Mauern umrundet, damit man sich gegen äußere Feinde verbinden und schützen kann.

Jetzt ist es anders: Ich lebe in einer  Wohnung und grenze mich so ab, dass ich von niemandem abhängig bin. Ich kenne meine Nachbarn nicht, und will es auch nicht. Am Morgen gehe ich mit meinem Kind aus der Wohnung, setze es ins Auto, bringe es in den Kindergarten oder zur Schule. Abends kommen alle wieder nach Hause, das Kind geht in sein und nicht in das  gemeinsame  Zimmer, schließt die Tür ab und kommt nicht einmal zum essen. So läuft das Leben in der Regel ab.

Die allgemeinen Gesetze der Natur drücken uns  jedoch näher und näher  zusammen, wir dagegen wollen diese Grenzen im Inneren mehr und mehr brechen. Diese beiden Richtungen in unserer Entwicklung bezeichnen  wir als Krise. Dank der Globalisierung sind wir in der Lage, alle mit lebenswichtigen Dingen zu versorgen, aber weil keiner mit dem anderen  innerlich  verbunden sein will, ist es unmöglich, das Gute im Leben zu erreichen, so leiden wir nun.

Wir wissen, dass die Gemeinschaft in der Lage ist, die Lieferanten, die Firmen, die gemeinsamen Dienste, die wir brauchen, zu beeinflussen. Zum Beispiel in einer kleinen Stadt könnte man viel Gutes für die Bewohner tun. Wir würden unsere eigenen Preise für Unternehmen bestimmen, die uns  Produkte, Strom, Gas und Wasser liefern. Der Preis hängt von uns ab, weil wir ein wichtiger Kunde sind. Daher können wir verlangen.

Wenn es uns gelingen würde eine Gemeinschaft  mit modernen Rahmbedingungen  zu schaffen, und wenn  es viele dieser Art der Gemeinschaften gäbe, wären wir in der Lage, mit der egoistischen kapitalistischen Herangehensweise, die uns ausbeutet und mit offener Aggression und Zynismus alle ausnutzt, zu konkurrieren. Besonders in unserer modernen Zeit, wo es so viele Bedingungen gibt, hätten wir die Möglichkeit zu entscheiden, an wen wir uns wenden, um unser Leben so gut wie möglich zu gestalten.

Wir können sicherstellen, dass die Gemeinschaft selbst auf der Grundlage ihrer Eigeninitiativen ihr Leben selbst gestaltet. Das würde bedeuten, dass wir keine Dienstfirmen oder Polizei beauftragen, sondern uns selbst organisieren würden. Aber zuerst müssen wir  uns viel näher kommen, um die Verbindung zwischen uns aufzubauen, die dem globalen Charakter entspricht. Und das ist nicht einfach.

Folge 237 aus „New Life“, 10.08.2013

Wenn das Ego beginnt, weich zu werden

Frage:  Jeder von uns lebt sein Leben mit den typischen Schwierigkeiten, Erfolgen und Enttäuschungen. Wir würden unsere Leben gerne glücklicher leben, aber es stellt sich doch die Frage, wie? Woher bekommen wir das Gefühl von Wärme uns Sicherheit?

Antwort: Die Antwort liegt in dem Bauch unserer Mutter, dann in ihren Armen und später in der Wärme unseres Hauses und Herzens. Wir entfernen uns von diesen Werten mehr und mehr, obwohl das Bedürfnis, solche Strukturen und Wertesysteme zu erhalten, stark in uns wirkt. Nichtsdestotrotz wollen wir unabhängig den Wünschen unseres Ego nacheifern. Wir merken, dass unser Ego durch die Intensität der Gefühle in der Gemeinschaft beginnt, weicher zu werden. Wir finden uns immer öfter in den Diskussions-Kreisen und wir suchen nach den Elementen, die wir im Ego loslassen können.

Ich annulliere es nicht, aber es beginnt mir dabei zu helfen, mich mehr und mehr in das Leben dieser Gesellschaft einzubringen und im Bewusstsein zu verankern, dass ich Teil eines Ganzen bin. Unser Ego kann uns „Hilfe gegen uns selbst“ sein.

Wenn wir uns egoistisch weiterentwickeln, zerstören wir kontinuierlich unser gesellschaftliches Leben. Wenn wir unsere Gemeinschaft wieder herstellen – zumindest in Form eines Spieles – wird das Ego, welches sich unter Druck gesetzt fühlt, zur Hilfe eilen. Es ist nicht annulliert, aber es nimmt eine neue Form an. Dies bezeichnen wir als Integrale gesellschaftliche Erziehung.

Lasst uns hoffen, dass wir in der Lage sein werden, diesen Zustand zu erlangen. Wir balancieren die generellen globalen Kräfte der Natur und dies verbindet die Menschheit entsprechend ihren inneren Gegebenheiten. Wenn beide Kräfte, die uns beeinflussen, harmonisch balanciert werden, wird unser Leben glücklicher ablaufen.

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Aus KabTV`s „Ein neues Leben“ 8/10/14

Was ist ein Gebet in der Kabbala?

Ein wahrer Kabbalist weiß, dass er unter der Herrschaft seines Ego steht; und nur ein einziger winziger Punkt in ihm – der so genannte „Punkt im Herzen“ – ist frei von egoistischem Einfluss. Mit diesem Punkt kann er sich mit dem Schöpfer verbinden.

Wenn er sich anstrengt und seinen „Punkt im Herzen“ mit dem Schöpfer verbindet, erhält er die Kraft, die ihn über sein Ego erhebt. Dann beginnt er sich stufenweise zu korrigieren, indem er sein Ego in altruistischer Absicht einsetzt.

Unsere gesamte Arbeit bezogen auf die spirituelle Korrektur besteht darin, den Schöpfer um die Kraft der Korrektur des Ego zu bitten. Daher ist es so wichtig, in uns das Verlangen nach dem Schöpfer zu erwecken.

Wenn wir uns an den Schöpfer wenden, erhalten wir von Ihm die nötigen Kräfte und in unserem korrigierten Ego fühlen wir dann eine gewisse Verbindung zum Schöpfer. Es handelt sich dabei nicht um eine spezielle Schnittstelle, sondern um die Wahrnehmung einer breiteren und stärkeren Einheit.

Dann vergrößerte sich das Ego wiederum –  eine gröber Ausformung davon – und erneut bitten wir den Schöpfer um die Kraft, auch dieses wieder zu korrigieren.

Das bedeutet, dass unser Ego, dass sich immer wieder neu in uns enthüllt, uns dazu erweckt, uns mit dem Schöpfer zu verbinden – daher wird es auch „Hilfe gegen uns“ genannt. Unsere stete Bereitschaft, den Schöpfer um die Korrektur des Ego zu bitten, nennt man Gebet.

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Rat für denjenigen, der seine Seele korrigieren will

Frage: Wie soll der Begriff „Liebe zu Freunden“ verwendet werden, um ihn auch denen nahe zu bringen die nicht diese Liebe und Verbundenheit fühlen?

Meine Antwort: Wenn du fühlst, dass du dich in die Richtung der Liebe zu deinen Freunden bewegen sollst, weil du damit deine Seele zu korrigieren versuchst, dann weißt du, was zu tun ist.

Wenn du im Zustand bist, das Gefühl der Notwendigkeit nicht zu haben, solltest du nach Rat suchen, um die Notwendigkeit und Wichtigkeit dieser Liebe zu entdecken. Darüber hinaus gibt es nichts. Wenn „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ die wichtigste Regel der Tora ist, dann hast du nichts zu erfüllen, außer dem. Alle Handlungen, im Gefühl und im Verstand, sollte auf eine größere Liebe und Verbindung ausgerichtet werden.

Das scheint eine einfache Sache zu sein und wir verstehen nicht, was das Besondere daran ist, fühlen keinen Geschmack. Wir wollen irgendwelche ernsthaften Sachen, aber wir wollen uns ganz und gar nicht das Prinzip der Liebe zum Nächsten aneignen.

Aber wenn ich verstehe, dass der Egoismus das gesamte Material der Schöpfung ist und ich damit richtig umgehen kann, also nur an der Beziehung zwischen mir und Freund arbeiten muß, dann verwandeln sich unsere Beziehungen in ein Feld. Wenn ich es richtig einsetze, verwandelt es sich in ein Feld, gesegnet durch den Schöpfer. Und wenn nicht, dann wird es zu einem Feld, im welchem die Räuber und die wilden Tieren herumlaufen.

Es scheint, dass das eine unwichtige und unseriöse Sache ist und es in der Welt viel höhere Ziele gibt. Und hier ist die Rede über irgendeine Liebe zueinander, als wenn wir aufgerufen werden, gute Kinder zu sein. Aber davon abgesehen, gibt es wirklich nichts anderes.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 14/12/2011

Warten nützt nichts

Nur die Kraft, die ich vor mir entwickle, damit sie mich zum Geben zieht, ist ein Anzeichen für das spirituelle Vorankommen. Manchmal begreifen wir nicht, was geschieht – warum es kein Vorankommen gibt, nachdem so viele Anstrengungen unternommen wurden. Wir befinden uns bereits seit so vielen Jahren auf diesem Weg, können aber immer noch die Vorbereitungszeit nicht abschließen. Was wird von uns noch verlangt?

Und wir begreifen nicht, dass wir diese ganze Zeit nur darauf gewartet haben, dass irgendeine Kraft kommt und uns vorantreibt, anstatt selbst, durch eigene Handlungen, eine solche Kraft zu erschaffen, die uns nach vorne zieht und nicht von hinten schiebt, damit wir durch die Größe des Ziels, des Gebens vorankommen – und die Motivation dazu bekommen wir von der Umgebung.

Genau darin besteht unsere Arbeit, unser freier Wille, die Annullierung unserer selbst und Erhebung der Umgebung. Und das alles, damit wir uns von dem Ziel begeistern und es erheben können. Die Wichtigkeit, die ich selbst dem Ziel beimesse, genügt nicht. Ich brauche eine starke Anziehungskraft, damit sie meinen Egoismus überwiegen und mich zwingen kann, mich Tag und Nacht um dieses Ziel zu kreisen, ohne zu schlafen.

Wenn es mir gelingt, dermaßen große Anziehungskräfte zu entwickeln, werde ich vorankommen.

So sieht die menschliche Stufe aus, die allen vorangegangenen Stufen entgegengesetzt ist. Es ist keine natürliche Entwicklung, die von der Natur ausgeht und von alleine läuft. Hier helfen keine Leiden – sie werden mich nicht vorantreiben. Dabei helfen mir nur meine eigenen Anstrengungen und Bündelung der Kräfte, Umsetzung aller Ratschläge der Kabbalisten und aller Mittel, die mich beeinflussen und mir die Wichtigkeit des Ziels einreden, damit ich dem Ziel entgegenstrebe.

Und das Ziel ist das Geben, dem ich ohne jegliche anderen Berechnungen, Ziele und Belohnungen entgegenstrebe. Das reine Geben – und nichts anderes.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 28.12.2011