Studium – nicht für uns?
In Wirklichkeit hat die Menschheit bei ihrer Suche nach Glück noch keinen einzigen realen Schritt gemacht.
Wenn ich schon nach Glück strebe, muss ich vor allem begreifen, was das ist. Was bedeutet in der Natur jenes Glück, welches ich erreichen soll? Ich muss verstehen: alles ist auf eine solche Art und Weise programmiert worden, dass mir alle Mittel und Naturgesetze zur Verfügung stehen. Ich muss sie lediglich richtig nutzen – dann werde ich Glück erlangen.
Doch stattdessen erschafft die Menschheit künstliche Richtlinien für sich und versucht, nach eigenem Ermessen zu handeln, wie ein Kleinkind, das etwas einfach will. Wir erforschen nicht die Naturgesetze und wollen sie nicht befolgen, wir wollen die Tatsache der Existenz eines gemeinsamen globalen Systems nicht akzeptieren. Physikalische Gesetze und andere naturwissenschaftliche Tatsachen nehmen wir an, doch Gesetze der zwischenmenschlichen Beziehungen sind für uns Unsinn. Diese werden von uns unbegründet verworfen.
Der Familienzerfall schreitet voran, Depressionen breiten sich aus – doch aus irgendeinem Grund sind wir uns sicher, dass der Grund dafür nicht in den Naturgesetzen liegt. „Nicht ich habe es fallenlassen, es ist mir von allein runtergefallen“.
Der Mensch findet sich nur schwer mit der Tatsache ab, dass er sich in einem gewissen System befindet, welches auf ihn einwirkt und ihn mit tausenden Fesseln fesselt. Und nichts lässt sich dagegen tun, es bleibt nur, dessen Gesetze zu erforschen. Je besser wir es schaffen, sie einzuhalten, desto mehr werden wir erreichen. Wenn der Mensch sie alle erfüllt hat, erreicht er den Punkt der Harmonie und Vollkommenheit. Er möchte aber nichts davon wissen: „Ich werde es auf meine Weise tun, Studium ist nichts für mich“.
Nun gut, die Leiden werden einen trotzdem eines Besseren belehren. Diesbezüglich ist die Menschheit kein Deut schlauer als ein trotziges, ungezogenes Kind. Bereits vor dreißig Jahren wurde auf den internationalen Foren auf die Notwendigkeit von dringenden Veränderungen in der Gesellschaft und in unserem Verhalten der Umwelt gegenüber hingewiesen, seitdem hat sich jedoch nichts getan. Ein Kind ist von Natur aus trotzig, ihm fehlt es noch an Verständnis, doch die „Starken dieser Welt“, die den Kinderschuhen eigentlich entwachsen sein sollten, demonstrieren ihre Beschränktheit…
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“, 11.05.2011
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