Strebt nach dem Licht!
Eine Frage, die ich erhielt: Sie haben gesagt, dass wir beim Lesen vom Sohar versuchen sollten, die Kraft hinter der Erzählung zu erkennen.
Ist es richtig, wenn ich mir vorstelle, dass irgendeine Kraft in einer unbekannten Sprache mit mir sprechen würde, und ich versuchen würde, diese Sprache zu verstehen, wie ein Säugling, der hört, wie man mit ihm spricht, und so die Sprache lernt?
Meine Antwort: Das ist falsch. Mit meinem irdischen Verstand und meinem Empfinden werde ich niemals das Bild, hinter welchem der Schöpfer steht, erkennen.
Ich kann nur während des Studiums eine besondere Handlung, genannt das „Licht, das zur Quelle zurückführt“, hervorrufen, und dieses Licht erschafft in mir eine neue Eigenschaft, dank welcher ich das Bild einer anderen Welt wahrnehmen werde.
Im Moment habe ich diese Eigenschaft nicht, um den Schöpfer durch den Text des Sohar hindurch sehen zu können. Diese Eigenschaft muss sich in mir nach und nach durch meine Anstrengungen entwickeln.
Das bedeutet, dass das Licht auf mich einwirkt und in mir ein zusätzliches Wahrnehmungsorgan – die Eigenschaft des Gebens – entstehen lässt, und in ihm werde ich den Schöpfer wahrnehmen.
Keine anderen Anstrengungen oder Ziele werden beim Studieren von „heiligen“ (von der höheren Welt und dem Schöpfer handelnden) Büchern helfen.
Deshalb müssen meine ganzen Anstrengungen nur darauf gerichtet sein, das umgebende Licht anzuziehen. Denn der Schöpfer kann erst enthüllt werden, wenn ich Ihm in Seinen Eigenschaften ähnlich bin.
Er ist vollkommen Gebend. Ich aber verfüge über keine Eigenschaft des Gebens, über kein Wahrnehmungsorgan, in dem ich Ihn enthüllen kann.
Ich erlange dieses Wahrnehmungsorgan nur durch die Einwirkung des verborgenen Lichts, das zur Quelle zurückführt. Das Licht erschafft in mir die Eigenschaft des Gebens – und dann erkenne ich den Schöpfer.
Darum muss ich während des Lesens des Buches Sohar danach streben, dieses Licht anzuziehen.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010
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