Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Steigere den Umfang des Punktes im Herzen

Frage: Sie haben gesagt, dass wir die Welt durch das Prisma der Gruppe betrachten. In anderen Worten, was auch immer in unserem körperlichen Leben passiert, sollte uns daran erinnern, dass wir zum Nachdenken über die Freunde und dem Grad der Einheit zwischen uns zurückkehren müssen. Habe ich richtig verstanden, dass alles, was geschieht, nur eine Erinnerung ist? Ist dies das Prisma der Gruppe?

Meine Antwort: Es gibt hier keine Erinnerung. Du existierst in einer gigantischen, integralen, unendlichen Welt. Der Schöpfer hat nichts geschaffen außer der Welt der Unendlichkeit. Alles, was in unserem Begreifen und in unseren Empfindungen existiert, abgesehen von der Welt der Unendlichkeit, ist eine eingeschränkte Wahrnehmung derselben Welt der Unendlichkeit.

Wir empfangen das großartige Umgebende Licht (Or Makif), das Licht der Korrektur, in dem Ausmaß unserer Fähigkeit, uns zur Wahrnehmung der integralen Welt zu bringen. In anderen Worten: Wir müssen versuchen, ihr näher zu sein, sie als ein allgemeines, ewiges, vollkommenes Licht zu spüren, auf die Art, wie sie in Wirklichkeit ist, und nicht so, wie wir uns sie vorstellen. Wir erwecken die Erleuchtung von der oberen Stufe auf uns im Ausmaß unserer Anstrengungen, und dementsprechend wachsen wir.

Wir haben jetzt ein Stadium erreicht, in dem wir fähig sind, die Welt zu betrachten und sie als ein einziges Ganzes wahrzunehmen, und uns selbst als diejenigen, die das offenbaren. Dies ist notwendig.

Warum brauchen wir eine Gruppe? Unser gemeinsames Kli (Verlangen) zerbrach nur, damit wir beginnen, es mit Hilfe unserer eigenen Anstrengungen wieder zusammenzusetzen. Diese Bemühungen erwecken das Umgebende Licht. Einerseits steigert das Umgebende Licht die Empfindung unserer Individualität, was bedeutet, dass unser Egoismus wächst (die linke Seite, die linke Linie). Aber andererseits schenkt uns das Licht die Empfindung der Einheit, die Enthüllung der Eigenschaft des Gebens (die rechte Seite, die rechte Linie).

Wenn wir uns nicht in der Welt der Unendlichkeit, sondern 125 Stufen unter ihr befinden, ziehen wir im Maß unseres Strebens das Höhere Licht aus derselben Welt der Unendlichkeit an uns heran, indem wir uns zu ihr hochziehen, mit aller Kraft, wie an einem Reck. Dieses Licht vergrößert sowohl unseren Egoismus, als auch die Eigenschaft des Gebens – zwei gegensätzliche Eigenschaften.

Auf diese Art zeigst du, dass die Welt der Unendlichkeit in ihrer Stärke 620mal größer ist als zuvor. Wenn du dich zuvor auf dem niedrigsten Niveau, Null, befunden hast, dann steigerst du dich mit dem Erreichen der 125sten Stufe um das 620-fache. Du erlangst all die Lichter von Nefesh, Ruach, Neshama, Haya und Yechida, du steigst von Malchut durch Seir Anpin, Bina und Chochma bis zu Keter auf, und dementsprechend kommst du an im Zustand der Unendlichkeit – von unserer Welt ausgehend.

All diese Empfindungen sind nicht physisch; sie sind innerhalb von dir. Es ist, als würdest du innerhalb von dir ein wahrnehmendes Organ entwickeln, das anfangs nur ein Punkt ist, und deswegen bezeichnet man es als den Punkt im Herzen, wo du noch nichts fühlen kannst. Du lässt ihn nach und nach anschwellen, indem du zwei gegensätzliche Linien nutzt: Eine Linie des Empfangens und eine Linie des Gebens, die Wünsche etwas zu empfangen und die Absichten zu Geben.

Du wächst, wie du diese Stufen hinaufsteigst, im Ausmaß deiner Absicht zu Geben und deinem Verlangen. Dementsprechend hängt alles von unserem Druck ab, von deinem Streben nach dem nächsten und immer höheren Niveau.


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