Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Sprich, wenn du etwas zu sagen hast

Frage: Wie können wir uns mit einer Botschaft über die Bürgschaft an die Welt wenden? Womit können wir das Interesse, die Begeisterung eines Menschen erwecken?

Meine Antwort: Wir können den Menschen nicht zur Bürgschaft aufrufen. Denn wir müssen ihm den Nutzen zeigen, ihm vor Augen führen, was er davon haben wird.

Werbespots versprechen mir ein Menge Vergnügen: „Kaufe es, du begreifst einfach nicht, was für ein Glück an dir vorbei zieht“. Können wir auf die gleiche Art und Weise die Bürgschaft bewerben? Wenn nicht, dann sollten wir lieber darüber schweigen.

Aus diesem Grund sollten wir die richtige Erklärung vorbereiten, eine solche, nach der der Mensch nicht mehr zu Hause sitzen bleiben kann und sofort zu der angegebenen Adresse eilt. Wenn man etwas zu sagen hat, sollte man das Gespräch suchen. Doch noch sind wir dazu nicht in der Lage – und darum lernen wir.

Heute haben wir noch nichts, womit wir die Bürgschaft für die Welt anziehend machen könnten. Die Welt spürt von Anfang an keine Notwendigkeit darin. Denn die Bürgschaft ist kein Essen, kein Sex, keine Familie, kein Geld, keine Macht und auch kein Wissen. Wie können wir sie also in gewohnte Kleidung hüllen und etwas Vertrautes, Verständliches versprechen? An die Menschen sollte man entsprechend ihrer Verlangen herantreten, oder aber sich ernsthaft vorbereiten und dennoch auf das Bedürfnis ihrerseits warten.

Noch ein wenig Krisenerscheinungen, noch ein wenig Probleme – und wir werden dementsprechend, vor dem Hintergrund der entstehenden Bedürfnisse, mit den Menschen sprechen können. Und umgekehrt ist es unmöglich, bis zu dem Menschen durchzudringen, solange unser Angebot seinen Verlangen nicht entspricht.

Die Werbung spricht jene Verlangen an, die in uns von Anfang an enthalten sind, sie passt sich unseren Verlangen künstlich an, nimmt die Form an, die dem jeweiligen Genuss entspricht. Doch worin kann der Genuss von der Bürgschaft und der Einheit eingehüllt werden?

Denn die „Kleidung“ muss dem Menschen einen Vorteil bieten: „Ich werde mehr Essen, mehr Sex, mehr Familienwärme, mehr Unterstützung, mehr Ruhm haben, ich werde Kraft, Bildung, Geld erlangen…“ Und wenn nicht, dann bleibt lediglich eine abstrakte Idee: „Freunde, lasst uns friedlich miteinander leben“.

Wir müssen danach suchen, wie wir an den Menschen herangehen können, wir müssen lernen, so an ihn heranzutreten, dass er merkt, dass es sich für ihn lohnt.

Welchen Nutzen haben für mich die Bürgschaft und die Vereinigung? Heute können wir darüber sprechen, dass sie uns das Gleichgewicht mit der Natur herstellen, Umweltprobleme, Qualeninvasionen, Sonnenaktivität und Arbeitslosigkeit bewältigen lassen.

Wir sollten aber unsere Botschaft in einer klaren, kurzen und einfachen Form präsentieren, ohne philosophische Parallelen zwischen der Bürgschaft und den Preisen für den Quark zu ziehen. In den Augen des Menschen sollten sie deutlich miteinander verbunden sein: „Wenn du die Bürgschaft eingehst, wirst du zehn Packungen Quark pro Tag haben. Wenn du sie nicht eingehst, wirst du keine einzige kaufen können“.

So klar und einleuchtend sollten unsere Erklärungen sein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Matan Tora“, 12.07.2011


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