Seminar mit dem Schöpfer
Lektion aus USA
Frage: Während der Seminare in der Gruppe reden einige Menschen viel und andere weniger, einige sind extrovertierter, andere wiederum weniger. Wie soll man sich richtig dazu verhalten?
Meine Antwort: Wenn ich zusammen mit anderen Menschen im Kreis sitze, soll ich jeden von ihnen wie ein Mannequin betrachten, durch das der Schöpfer spricht. Es ist nicht der Mensch, der mir gegenüber sitzt, sondern auf diese Weise stellt sich mir der Schöpfer in allerlei Formen vor. Wenn sie Dummheiten sagen, dann ist das unwichtig für mich, ich huldige ihnen. Wenn sie plötzlich mir unangenehm, abstoßend und unsympathisch erscheinen, dann soll ich als Gegengewicht dazu verstehen, dass Er in mir diese Gefühle, diese Antipathie erweckt. Und hier ist ein Platz für viel Arbeit.
Über den großen Weisen Rabbi Jossi Ben Kisma steht geschrieben, dass er eine Gruppe von Schülern hatte, die absolute Anfänger waren, aber er stellte sich noch niedriger als sie, und somit wurden sie Groß in seinen Augen und er konnte durch sie das ganze spirituelle Begreifen vom Schöpfer offenbaren.
Es gibt nicht „höher“ und „niedriger“ – denn diese Wahrnehmung erfolgt nur laut unserer Einschätzung. Deshalb kann ich in einer Gruppe von denen, die „von der Straße gekommen sind“, sitzen und es ist unbedeutend, dass sie Anfänger sind. Alles hängt davon ab, wie ich mich ihnen gegenüber stellen werde.
Auszug aus der Lektion nach dem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 10.05.2012
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