Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Schweigegelübde

Um sich einen Überblick über etwas zu verschaffen, muss man entweder ganz von vorne oder von hinten beginnen – am Anfang der Schöpfung oder an deren Endziel. Denn alles, was dazwischen liegt, bezieht sich auf unsere Arbeit, auf den freien Willen. Aus der Anfangs- und der Endanalyse müssen wir verstehen, was wir in der Mitte tun sollen.

Der Unterschied zwischen dem Weganfang und dem Wegende besteht in der Erlangung der Absicht zu geben. Nichts anderes verändert sich in der Realität. Durch die Veränderung der Absicht ergründen wir unseren Unterschied zum Schöpfer und korrigieren ihn. Daher liegt es nahe, dass unsere Aufgabe nur darin besteht, diese richtige Absicht zu erlangen.

Jede Angelegenheit besteht aus dem Gedanken, dem Reden und der Handlung. Der Gedanke ist der Plan, der allem vorausgeht und bereits von Anfang an das Resultat der Handlung mit einschließt. Und in der Mitte, zwischen dem Plan und dessen Ausführung, befindet sich das Reden, sprich die Klärung.

Um eine richtige Klärung durchführen zu können, braucht man Konzentration. Aus diesem Grund existiert bei den Kabbalisten der Brauch zu schweigen, der auch in unserer Welt üblich ist. Wenn der Mensch vor irgendeiner wichtigen Handlung verstehen möchte, wie er sie ausführen soll, konzentriert er sich darauf, er verlangt nach Stille, versucht sich so zurückzuziehen, dass er von den äußeren Gesprächen nicht gestört wird, und bereitet sich mit Hochdruck darauf vor, die Handlung richtig auszuführen.

Aus diesem Grund möchten wir das Wochenende in Stille, schweigend verbringen und darüber nachdenken, wie wir die richtige Handlung erreichen können. Lasst uns anstatt der Gespräche Klärungen in Stille machen.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 10.01.2011


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