Schaffe dir keinen Götzen
Frage: Was bedeutet die Aussage „mache dir kein Idol, schaffe dir keinen Götzen“?
Meine Antwort: Ein Idol ist etwas, was meiner Meinung nach meinen Zustand, mein Leben bestimmt: irgendwelche Kräfte der Natur, der Donner und der Blitz, der rote Faden – unbedeutend.
– Oh, ich habe vergessen, den roten Faden anzuziehen!
– Ah, hier ist er, jetzt ist wieder alles in Ordnung.
Das ist eine psychologische Aushilfe, ein Beruhigungsmittel. Folglich brauche ich keinen Schöpfer und kann auf alles Mögliche zählen!
Aber unsere Entwicklung schlägt uns den ganzen Boden unter den Beinen weg, damit wir tatsächlich beginnen, zum Schöpfer hinaufzusteigen. Die jetzige Krise führt uns in einen solchen Zustand, in dem wir nicht wissen werden, was mit uns in der nächsten Minute geschehen wird. Der Mensch wird sich wie eine Mumie nicht von der Stelle rühren können, nicht wissen, was zu tun ist.
Wenn wir uns in diesem Zustand befinden werden, dann erst werden wir wirklich fordern, dass sich uns diese verborgene und alles lenkende Kraft offenbart wird. Aber indem wir das fordern, werden wir eine noch größere Enttäuschung, einen noch größeren Schmerz fühlen, denn sie wird uns nicht offenbart. Aus diesen riesigen Leiden heraus werden wir fühlen, dass wir zu ihr hinaufsteigen sollen, und nicht sie zu uns herabsteigen wird.
Wir sollen nicht fordern, dass sie zu uns herabsteigt und uns vorführt, wie wir zu handeln haben, damit wir klüger werden und uns gut benehmen und sie uns eine Anleitung zur Organistion des Haushalts gibt, damit alles schön und gut sein wird – nein, das wird so nie passieren!
Wir müssen lernen zu erkennen, auf welche Weise wir bis zu Seinem Niveau hinaufsteigen! Das ist meine/unsere Arbeit! Das ist meine/unsere Veränderung. Die Welt ist nicht zu verändern! Der Mensch will ständig die Welt und zusätzlich den Schöpfer ändern. Der Mensch soll sich auf Sein Niveau erheben. Gerade das ist die ganze Konzentration unserer Zeit – ihr Kern, ihr Korn.
Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 25.02.2013
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