Zwei Fragen, die ich über das Überwinden unserer Ängste erhielt
Frage: In einer Ihrer Unterrichte zum Buch Shamati sprachen Sie über Angst und sie
sagten, dass ein Mensch sich sofort mit dem Schöpfer verbinden soll, wenn er Angst hat. Können sie das näher ausführen? Was soll ich tun, wenn mir die Kälte in die Knochen fährt, weil ich mich um die mir Nahestehenden sorge?
Meine Antwort: Sie sollten alles, was geschieht, mit dem Schöpfer, mit sich selbst und mit der ganzen Welt verbinden, sodass sich all das zu einem vereinigt und es dazwischen keinen Unterschied mehr gibt. All Ihre Zweifel und Ängste sollten innerhalb dieser Vereinigung verschwinden. Und wenn nicht – dann ist das sogar besser! Dann können Sie den Schöpfer um Hilfe bitten.
Sogar wenn Sie Das Buch Sohar öffnen, werden Sie entdecken, dass, wenn jemand wahre Furcht erlangt, dies die erste Korrektur „Pkuda Kadma“ (in aramäisch) ist. In der Tat wird alles und jeder von Angst getrieben: auf der unbelebten Stufe der Natur gibt es Angst um die Erhaltung der Struktur, auf den vegetativen und tierischen Stufen der Natur gibt es Angst um die Befriedigung mit allem Notwendigen und um das Abstoßen von Dingen, die schaden. Und das gleiche gilt für den Menschen.
Der einzige Unterschied zwischen unterschiedlichen Formen der Angst besteht in dem Zweck, wie einer sie gebraucht. Das heißt, einer gebraucht sie mehr in dem Maß, dass er den Abgrund in seinem Innern erkennt, oder mit anderen Worten, in dem Maße seiner egoistischen Entwicklung. Eine einfache Person in dieser Welt hat zwei Arten von Angst: Angst um diese Welt (um seine Lebensqualität, Gesundheit, Kinder, etc.) und um die kommende Welt (dafür zu sorgen, dass er in den Himmel, anstatt in die Hölle kommt).
Wenn jedoch sein Egoismus wächst, geht er durch diese zwei Arten der Angst hindurch und erreicht eine weitere Art – wahre Furcht. Dann fragt er: „Werde ich in der Lage sein, so zu werden wie der Schöpfer? Werde ich die Eigenschaft der Liebe und des Schenkens für andere Menschen und für Ihn erlangen?“ Und wenn diese Person die Notwendigkeit spürt, diese Eigenschaft der Liebe und des Schenkens zu erlangen, dann treibt ihn Furcht voran und bringt ihn zum Machsom. Er macht „aufgrund der Furcht (oder Erschütterung, Bestürzung) eine Umkehr zum Schöpfer“ (Tshuva mi Iraa).
Frage: Kann das Studium der Kabbala helfen oder einen von seinen Ängsten befreien, zum Beispiel, der Angst auf der Bühne zu stehen oder seine Meinung zu sagen?
Meine Antwort: Ja, denn das Studium der Kabbala entwickelt Ihre Wahrnehmung der Einheit von allen Dingen, dem ganzheitlichen Universum. Es ersetzt die irdischen Ängste eines Menschen mit der wahren Furcht – die Notwendigkeit, den Schöpfer zu erreichen.
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