Frage: Wer sind die Ägypter und das Volk Israel im Bezug auf die spirituelle Arbeit?
Antwort: Die Tora spricht über einen Mensch, wie über einen Gegenstand, der die gesamte Welt in sich einschließt. Alles befindet sich im Mensch. Der Ägypter in uns symbolisiert egoistische Kräfte; das Volk Israel die altruistische Kräfte oder Kräfte, die altruistisch sein wollen, jedoch unter der Herrschaft der Ägypter stehen (Egoismus). Der Pharao repräsentiert das gesamte Ego, in dem wir existieren. Der Schöpfer stellt die höhere Kraft dar, die den Pharao, Moses und alle anderen kontrolliert. Seine Aufgabe ist es, die ganze Schöpfung in Entsprechung zu Ihm zu bringen, zum Altruismus. Dazu müssen wir den Egoismus als böse sehen und daraus austreten.
Moses ist eine Kraft, die innerhalb des Menschen einen Teil des Schöpfers darstellt, welche ihn zur Enthüllung und Erlangung der höheren spirituellen Eigenschaften zieht. Aus den Zuständen zwischen Egoismus und Altruismus ergeben sich Handlungen, die dem Menschen zeigen, welcher Seite er gerade mehr zugeneigt ist oder mit welcher Seite er sich gerade mehr verbinden will – dem Schöpfer oder dem Pharao.
Auf diesem Weg sortiert er seine Verlangen und als Resultat seiner Arbeit versteht er, was ihn tatsächlich antreibt. Er merkt, dass er sich völlig unter der Kontrolle des Pharaos befindet. Wo immer er sich auch hinwendet, entdeckt er den Pharao in sich. Er meint, dass er bereits für das Geben und für die Liebe zu anderen arbeitet, dass er über allen weltlichen Verlangen steht, in Wahrheit jedoch will er noch immer alles nur zum eigenen Vorteil empfangen.
Am Ende ist er nicht nur verzweifelt sondern auch davon überzeugt, dass der Pharao ihn zu 100% einnimmt. Zur gleichen Zeit taucht in ihm ein bestimmter Punkt auf, genannt Moses, der dem Pharao in ihm widerstehen kann. Moses beginnt den Kampf mit dem Pharao, der durch die zehn Plagen von Ägypten dem Untergang geweiht ist, um das Ego zu überwinden. Auf diesem Weg beginnt ein Mensch zu verstehen, dass er sich vom Ego befreien kann. Wie? Das ist noch nicht klar. Er tritt mit diesem Gefühl in die Dunkelheit ein, in der er einerseits nicht sehen und verstehen kann, wie sich die Erlösung vollzieht, andererseits hat er ein leidenschaftliches Verlangen danach. Diese Nacht wird als die Nacht des Auszuges aus Ägypten bezeichnet und das feiern wir an Pessach.
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