Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Konzept des “Umgebenden Lichts” verstehen (fortgeschritten)

Eine Frage, die ich von einem meiner Studenten erhielt: Ist es richtig zu sagen, dass das Umgebende Licht unsere Gedanken und Verlangen sind, die auf uns wirken?

Meine Antwort: Nicht ganz. Das Umgebende Licht ist nicht einfach unsere Gedanken und Verlangen, sondern es ist unsere korrigierten Gedanken und Verlangen. Es ist die Erfüllung, die uns erwartet und die wir empfangen müssen. Vielmehr ist das Umgebende Licht unsere korrigierten, guten und richtigen Gedanken und Verlangen. Es ist die tiefempfundene Verbindung untereinander, die auf uns wirkt. Und die Gesamtsumme unserer korrigierten Gedanken und Verlangen heißt „der Schöpfer“. Darum heißt der Schöpfer auf Hebräisch Bo-re, was „komm und siehe“ bedeutet.

Die positive Energie des Gebens und der Liebe, die in unserem künftigen Zustand existiert, wirkt auf eine Person und ihren gegenwärtigen Zustand. Diese Energie wird das Umgebende Licht genannt. Somit beeinflussen wir unseren unkorrigierten, gegenwärtigen Zustand durch unseren korrigierten, zukünftigen Zustand.

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Das Wesentliche, was wir aus der Krise lernen können, ist, dass wir alle Teil der Natur sind

Eine Frage, die ich erhielt: Die Wirtschaft von heute und das Leben im Allgemeinen scheinen im Chaos zu liegen. Dinge sind schwierig zu lenken, unter Kontrolle zu bringen oder vorauszusagen. Was sollen die Menschen in dieser Situation tun?

Meine Antwort: Zuerst sollte man aus der Krise lernen. Die Krise und die Unsicherheit in der Welt sollten uns helfen, dass wir uns nach gewissen Gesetzen entwickeln, ohne Rücksicht auf unseren Willen. Außerdem wissen wir nicht, was diese Gesetze sind.

Es wäre schön, wenn wir in gewisser Weise Dinge voraussagen könnten, doch all unsere Versuche, irgendetwas vorauszusagen oder zu verändern, bringen keine guten Resultate. Würden wir jedoch die Naturgesetze studieren, dann würden wir Weisheit und Stärke erlangen.

Frage fortgesetzt: Was müssen wir nun in dieser Situation tun?

Meine Antwort: Alle Versuche der Menschen, etwas in Ordnung zu bringen, haben keine positiven Ergebnisse gebracht. Diese Tatsache sollte den Menschen zur Erkenntnis verhelfen, dass all ihre Fehler von der Natur programmiert worden sind, um uns etwas zu lehren. Auf diese Weise will die Natur den Menschen helfen, voranzukommen.

Frage fortgesetzt: Ist das nicht Fatalismus?

Meine Antwort: Die Natur umfasst alles, auch den menschlichen Instinkt, die menschlichen Verhaltensmotive und Handlungen. Die Basis aller menschlichen Probleme ist, dass wir uns von der Natur aussondern.

Die Natur beabsichtigt, dem Menschen zu zeigen, nicht außerhalb zu stehn oder sich von der Natur zu trennen. Die Menschen müssen sich bewusst werden, dass wir alle Teil der Natur sind, sozusagen in sie „eingebaut“.

Die Aufgabe des Menschen in der Natur ist, durch die Nutzung all seiner Kraft, seiner Kontrolle und seinem Verlangen, die gesamte Natur zu integrieren.Um es anders zu sagen, wir müssen das gesamte System in Harmonie und Balance bringen. Die Natur schubst den Menschen voran und erteilt ihm Lektionen dabei. Ein Mensch mag sich dabei elend fühlen oder Angst haben, doch dient ihm das alles zum Verständnis, dass die gesamte Natur im Moment unzusammenhängend, widersprüchlich und krisenanfällig aus nur einem einzigen Grund ist: weil die Menschen das natürliche Gleichgewicht stören.

Der Mensch muss alles tun, um alle Teile der Natur zu einem Ganzen zusammenzubringen und somit die Harmonie wiederherzustellen. Dies ist etwas, was von jedem Menschen abhängig ist.

 



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Warum sollten wir mehr haben, als wir brauchen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir wissen, dass in der Vergangenheit viele Kabbalisten ziemlich erfolgreiche Unternehmer waren. Was bedeutete es damals, „erfolgreich“ zu sein?

Meine Antwort: Äußerlich glichen Kabbalisten immer den anderen Leuten. Das war eine Zeit, in der sie wie gewöhnliche Leute leben mussten, da es noch verboten war, die Wissenschaft der Kabbala zu offenbaren. Waren sie erfolgreiche Geschäftsleute und behielten sie ihre Gewinne?

Baal HaSulam schrieb, dass eine Person, die studiert, wie man sich dem Schöpfer angleicht, seinen überschüssigen Gewinn unter den anderen verteilt, abzüglich dessen, was er für sich selbst benötigt.

Es gab keine einzige Person, die Spiritualität erreichte und mehr für sich selbst behielt, als was für eine normale Existenz nötig ist. Andererseits ist es verboten, sich unter einen annehmbaren Lebensstandard für diese bestimmte Zeit oder den Ort zu begeben.

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Die Heilung aus absoluter Güte bringt uns zur Perfektion

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn jemand wissen möchte, ob er nach dem Prinzip des Lebensnotwendigen lebt, was soll er tun?

Meine Antwort: Studieren. Es gibt nichts anderes, als das Licht durch das Studium zu erwecken und sich selbst durch seine Beziehung zu anderen, der Gesellschaft und dem Schöpfer zu erkennen. Dadurch korrigiert sich der Mensch selbst.

Wie das funktioniert, ist uns schleierhaft. Wenn du dich deprimiert fühlst, fange an, zu studieren, denn es steht geschrieben, „es ist ein Heilmittel für jedes Fleisch“. Die Wurzel aller Probleme ist die Krise, in anderen Worten, die Zerstörung und der Zerbruch der allgemeinen Seele, was bedeutet, dass wir, anstatt aus Liebe zu handeln, dem Hass verfallen sind. Darum müssen wir die Wurzel eines jeden unserer Probleme korrigieren.

Die allgemeine Seele war im Zustand der Unendlichkeit und zerbrach dann in eine Myriade von einzelnen Seelen, die durch den Egoismus getrennt sind. Das ist unser heutiger Zustand und aufgrund dieses Zerbruchs empfinden wir nur diese Welt anstelle der Welt der Unendlichkeit. Wenn wir diesen Zerbruch durch unsere Vereinigung korrigieren, dann werden wir wieder in die Welt der Unendlichkeit zurückkehren (der unendlichen und ewigen Perfektion).

Vielleicht geht es bei Ihrer Frage um eine zeitweilige Lösung. Sagen wir, ein Mensch wird mit akuten Schmerzen ins Krankenhaus gebracht und muss operiert werden, aber in der Zwischenzeit gibt man ihm ein Schmerz- bzw Beruhigungsmittel, also weder eine Heilung noch eine Behandlung.

Wenn ein Mensch Sie darum bittet, muss ihm geholfen werden. Doch zusammen mit dem Beruhigungsmittel, muss ihm auch die Lage erklärt werden: Es gibt für ihn ein Entwicklungsprogramm und er steht unter dessen Lenkung; sein Leben hat einen Sinn usw., der darin liegt, den ewigen und perfekten Zustand zu erlangen. All seine Zustände und sein gesamtes Schicksal kommen aus einer Quelle, und eben diese Quelle heilt ihn.

Wenn es ihm gelingt, zu erkennen, dass alles kein Zufall ist und dass er unendliche Schläge auf sich nehmen muss, bis er zur Erkenntnis gelangt und alles nur aus reiner Güte für ihn getan wurde, um ihn an sein Ziel zu bringen, dann wird ihn diese Erkenntnis beruhigen. Diese Erkenntnis ist sein Schmerzmittel! Zusammen mit seinem Studium beginnt er seine Heilung, nimmt sein Schicksal in die Hand und sichert sich eine gute Zukunft.

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Egal was geschieht – hör niemals auf

Eine Frage, die ich erhielt: Ich war nie sehr kontaktfreudig und nicht gerade ein gesprächiger Mensch. In der Tat ist es für mich eine große Qual, unter einer großen Menge lebendiger Menschen zu sein. Ich verliere mein ganzes Verlangen zu sprechen, ich drehe noch durch. Ich spüre, dass ich fehlerhaft bin, etc.. Sie lehren uns: „Schaffe dir deine eigene Umgebung.“ Ich spüre, dass ich dazu niemals in der Lage sein werde. Aber ich kann mir ein Leben ohne Kabbala-Studium nicht vorstellen und ich mache alleine weiter, Bücher zu lesen und via Internet zu studieren.

Menschen, die um mich sind, mögen mich nicht. Ich hasse sie einfach und hasse auch mich selbst. In einem der Foren haben sie mir gesagt, dass ich mich mehr verbinden soll. Aber was kann ich tun, wenn mich das Wort „verbinden“ krank macht?

Meine Antwort: Es ist einfach wundervoll! Mach trotzdem weiter, so wie du kannst und das Licht wird dich zu einem neuen Zustand, einer Lösung und neuen Gegebenheiten führen – egal was geschieht, mach weiter mit deinem Studium.

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Warum man bei einem Kabbala Kongress dabei sein soll

Warum treffen wir uns an Kongressen und haben den Wunsch, uns zu treffen?

Wir sehen nicht nur den Lehrer, den wir jeden Tag auf dem Bildschirm erleben, sondern wir lernen auch uns kennen und vereinen uns immer mehr. So sieht die praktische Verwirklichung der Wissenschaft der Kabbala aus, und ohne sie wird ein Mensch nie die spirituelle Welt erreichen.

Es ist unmöglich für Menschen sich zu verbinden, wenn sie sich noch nie getroffen haben oder nicht wenigstens ein bisschen Zeit zusammen verbracht haben. Wir müssen verstehen, dass unsere Welt nicht von der spirituellen getrennt ist. Sie wurde nicht einfach „so“, ohne Zweck erschaffen.

Außerdem hat die Menschheit nicht per Zufall so viele wichtige, moderne Kommunikationsmedien entwickelt. Sie geben uns die Möglichkeit und verpflichten uns, jeden von uns zu treffen, auch wenn wir weit entfernt voneinander wohnen, damit wir eine innere spirituelle Verbindung aufbauen können.

Obwohl es manchen erscheint, dass man sich nicht unbedingt mit anderen treffen muss und es gibt nichts, womit die anderen diese inspirieren könnten, werden wir dennoch von anderen auf diese Art inspiriert, wenigstens zur Zeit. Daher liegt es in unserer Verantwortung, Kabbala Kongresse zu besuchen, wenn wir spirituell vorankommen wollen.

Viele Menschen studieren zuhause für sich allein, virtuell, über Internet, und sie haben Angst zu den Kongressen zu kommen, weil sie niemanden kennen. Wenn sie vorankommen möchten, dann ist es ihre Aufgabe, dem Rat der Kabbalisten, die diesen Weg bereits gegangen sind, zu folgen. Ich kann garantieren, dass einem Menschen die richtigen Umstände von Oben gegeben werden, wenn er die Möglichkeit sieht, an einem Kongress teilzunehmen. Und wenn er nicht kommt, dann hat er einfach keine Möglichkeit, Fortschritte zu machen.

Manchmal hat man wirklich nicht die Möglichkeit zu kommen, wie z.B. manche unserer Studenten aus Lateinamerika, die davon träumen, an einem Kongress teilzunehmen, können aber nicht, weil sie nicht das Geld für die Busfahrt haben und ihr Dorf verlassen können.

Diese Umstände werden auch von Oben arrangiert, und sie müssen auf ihre Art und Weise vorankommen.

Wenn dir aber die Gelegenheit gegeben wird, zu einem Kongress zu kommen, dann gibt es keine Ausrede, nicht teilzunehmen, wenn man spirituelle Fortschritte machen will.

Ich warne Euch, damit Ihr Euch nicht in zwei Jahren beklagt, dass Ihr schon solange Kabbala studiert und es immer noch eine Theorie ist, ohne irgendetwas erreicht zu haben, eine Wahrnehmung oder Enthüllung der spirituellen Welt. Immerhin sind dies genau die Dinge, die wir von unserem Studium erwarten können.

(Aus dem dritten Teil des täglichen Kabbala Unterrichtes über den Artikel von Baal HaSulam „Die handelnde Intelligenz“).

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Die besten Momente aus dem täglichen Kabbala Unterricht – Die Sprache der Musik



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Die Eigenschaft des Gebens ist wie ein Magnet, der unser Ego festhält

Ich bin der Wunsch zu geniessen. Er ist die einzige Eigenschaft, die ich als Geschöpf erhielt, und somit lebe ich darin. Indem ich mich mit der Eigenschaft des Gebens verbinde, kann ich sie ebenfalls erhalten.
Meine Natur wird immer der Wunsch zu genießen bleiben. Ich kann sie nicht ändern, ich kann sie nur mit der Kraft des Gebens kontrollieren, die ich von außen erhalte. Wenn mir der Schöpfer wichtig genug wird, dann werde ich meine Natur um Seinetwillen einsetzen.

Wir empfangen die Eigenschaft des Gebens von außen mit der Hilfe des Lichtes. Dies gelingt uns, weil wir noch die Erinnerung an diese Eigenschaft haben, die wir vor dem Fall in den Egoismus verwendeten. Und darum kann die Eigenschaft des Gebens unter dem Einfluss des Lichtes in uns wieder erweckt werden.
Darum werde ich als Mensch (Adam) bezeichnet, weil ich letztendlich wie der Schöpfer werden kann und muss. (Auf Hebräisch kommt das Wort Adam vom Wort Domeh – ähnlich.

Dazu muss ich daher bewußt das Licht verwenden, damit es mir die Eigenschaft des Gebens zurückgeben wird. Gleichzeit bleibt mein Wunsch zu genießen der gleiche. Doch die Eigenschaft des Gebens kann in mir so weit wachsen, dass sie an Wichtigkeit zunimmt und meine Eigenschaft, Genuss zu empfangen kontrollieren wird.
Die beiden Eigenschaften – Empfangen und Geben – ändern sich nie. Alles was sich in einem Menschen ändert, ist sein inneres Gleichgewicht und er wird von der stärkeren der beiden Eigenschaften beherrscht.
Dies ist wie ein Magnet, der ein Stück Metall festhält: Während der Magnet arbeitet, hält er das Stück Metall in der Luft, als ob er „spirituell“ wäre. Doch sowie der Magnet das Stück Metall loslässt, fällt letzteres sofort in die Eigenschaft des totalen Egoismus zurück.

(Aus Teil 2 des täglichen Kabbala Unterrichts über das „Vorwort zum Sulam Kommentar“).



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Es gibt niemals etwas außerhalb eines Menschen

Beim Lesen von kabbalistischen Texten ist es wichtig zu verstehen, dass darin nur von spirituellen Prozessen, die in einem Menschen sattfinden, die Rede ist, anstatt über verschiedene Charaktere und äußere Handlungen. Alles was in einen kabbalistischen Text beschrieben wird, befindet sich innerhalb eines Menschen.
Zum Beispiel spricht die gesamte Tora nur darüber, wie ein Mensch verschiedene Verlangen und Eigenschaften in sich unterscheiden kann: Welche zum Geben gehören und welche wiederum zum Empfangen, welche zu korrigieren sind, und welche dafür ungeeignet sind und wie man seine innere Welt durch diese Eigenschaften erfährt und erkennt, dass dies die einzige Welt ist, die tatsächlich existiert. Dann erkennt ein Mensch, dass er die äußere Welt ebenfalls in seinem Innern wahrnimmt, und eigentlich nichts außerhalb existiert.

Der Weg in diese neue Welt ist die Erweiterung der Wahrnehmung deiner inneren Verlangen und Eigenschaften und indem man darauf achtet, sie alle zum Geben gebraucht. Dies ist der Punkt, an dem man sich im vollen Maße selbst wahrnimmt.

Eine Person enthält alle Charaktere der Tora – die ganze Welt in ihrem ganzen Ausmaß. Die Kabbala erklärt, wie man die gesamte Summe seines Verlangens in sich ordnen und damit eine völlig neue Welt enthüllen kann.

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