Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Mensch beginnt mit Zerbrechen

Am Anfang ist Malchut nur ein Punkt. Später entwickelt sie sich mit Hilfe des auf sie einwirkenden Höheren Lichtes, übernimmt die Eigenschaften von Seir Anpin, weitet sich aus und denkt, dass sie fähig ist, um des Gebens willen zu empfangen! Sie empfängt dieses Licht und zerbricht.

Doch aufgrund dieses Zerbrechens dringen die gesamten Verlangen von Seir Anpin in Malchut ein, die nun die Eigenschaften des Gebens mit einschließt, an die sie früher noch nicht einmal gedacht hat.

Von hier aus kann man bereits in zwei Richtungen gehen. Man kann versuchen, mit Hilfe dieser gebenden Verlangen möglichst viel Licht für den eigenen Genuss zu empfangen, d.h., geben, um zu empfangen.

Genauso entwickelt sich auch die Menschheit, bis sie beginnt, zu entdecken, dass das ein schlechter Weg ist.

Mit dem egoistischen Verlangen ist alles klar – es ist schlecht und wird von allen verurteilt. Doch wenn ich gebe, muss ich überprüfen, ob das kein egoistisches Geben ist. Vielleicht gebe ich den anderen nur, um daraus einen Vorteil zu ziehen?

Letztendlich enthüllen wir, dass unser ganzes „Geben“ egoistisch ist. Doch dafür brauchen wir jahrtausendlange Entwicklung, und erst jetzt beginnen wir allmählich zu verstehen, dass wahres Geben nur Geben um zu geben und Empfangen um zu geben ist.

Das Zerbrechen war jedoch eine notwendige Vorbereitung auf die darauffolgende wunderbare Korrektur.

Sonst hätten wir niemals verstehen können, dass es etwas Höheres als unsere Natur, unser egoistisches Material gibt.

Wir wären für ewig in ihm geblieben, wie die ganze unbelebte, pflanzliche und tierische Natur. Doch der Mensch beginnt damit, dass er das Zerbrechen durchläuft! Ohne diesem geht es nicht.

Zuerst fallen die gebenden Verlangen in die empfangenden, und der Egoismus kann sie noch beherrschen – genau das geschieht in unserer Welt.

Wir entwickeln Wissenschaft, Kultur, Bildung – und all das dank der Verlangen zu geben, die in uns gefallen sind. Mit ihrer Hilfe kommen wir voran, bis wir anfangen, zu sehen, dass nichts Gutes daraus wird…

Wir können mit Hilfe der gebenden Verlangen geben, doch sobald wir dadurch genießen wollen, stellen wir fest, dass unser Verlangen zu genießen keinen Genuss in sich empfangen kann. Wozu soll ich dann geben?!

Dann beginnt die ganze Entwicklung, sich allmählich zu verlangsamen, was wir heutzutage auch spüren, und letztendlich wird die Wahrheit enthüllt, dass man nur um des Gebens willen handeln kann.

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Ich antworte auf ihre Fragen, Teil 13

Antworten auf Ihre Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung“, Teil 12

Warum musste der Schöpfer uns diese Last der Schöpfung aufbürden?

Die Frage: Das Zitat: „Dann wird (die eigenständig erreichte) Vollkommenheit zur (verdienten) Belohnung für (ihre) Arbeit, die im Begreifen des Schöpfers bestand. Und das alles (die Erschaffung des Übels und die Möglichkeit seiner Korrektur in das Gute) stammt nur aus Seinem Wunsch, (den Geschöpfen) das vollkommene Gute zu geben“.

Wenn wir jetzt versuchen werden, die Beziehungen zwischen uns (den Geschöpfen) und dem Schöpfer vorzustellen, dann ähneln sie eher: der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn / den Eltern und dem Kind / dem Mann und der Frau / Freunden… Oder sind das völlig andere Beziehungen? Lohnt es sich überhaupt, sich etwas vorzustellen.

Meine Antwort: Wir können uns unsere Beziehungen mit dem Schöpfer nicht vorstellen, wenn wir uns mit der Wissenschaft der Kabbala beschäftigen, die uns den Schöpfer offenbart. Aber bis wir begonnen haben, Ihn offenbar so zu empfinden, wie wir alles in unserer Welt wahrnehmen, ist es besser Ihn uns als einen barmherzigen, aber dennoch strengen Vater vorzustellen.

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Erfüllung ist der Schirm und das reflektierte Licht.

Wir denken immer an die Erfüllung. Dafür sind wir auch geschaffen worden. Aber die vollkommene Erfüllung ist nur in einem unbegrenztem Verlangen möglich. Solches Verlangen kann nur ein äußeres Verlangen sein, das sich ständig erneuert. Du füllst es mit Geben und Liebe auf und fühlst dich deswegen in einem Zustand der Vollkommenheit und Ewigkeit. Gebend zu sein bedeutet, ein Verlangen und eine Möglichkeit zu geben zu haben, damit das Verlangen und die Möglichkeit zu geben nie enden.

Aber das Ziel der Schöpfung ist nicht das Geben, sondern die Erfüllung der Geschöpfe. Aber das Ziel des Schöpfers ist doch, die Geschöpfe aufzufüllen, ihnen Genuss zu bereiten, damit sie von Ihm bekommen?
Aus der Perspektive des Schöpfers stimmt das. Aber aus unserer Sicht besteht das Empfangen darin, dass wir durch unser Empfangen dem Schöpfer erlauben, uns zu geben und bringen somit uns selbst und Ihm den kontinuierlichen, ewigen Genuss.
Das heißt, das Ziel meiner Arbeit besteht darin, ständig nach dem Schöpfer zu streben, und dieses Streben, diese Passion sind auch meine Erfüllung. Denn die Erfüllung vom Parzuf sind der Schirm und das reflektierte Licht. Heute verstehen wir diesen Zustand noch nicht ganz. Er scheint uns künstlich, abstoßend, nicht echt oder wirklich.
Aber auch heute leben wir nur im Maß unserer Erfüllung, nur ist diese egoistisch und deswegen begrenzt sie sich auf Leiden! Echte Erfüllung ist kein direktes Licht, sondern eine Erfüllung durch Geben; echte Erfüllung sind der Schirm und das gespiegelte Licht.

Wie kann ein Schirm aufgefüllt sein? Ein Schirm wirft das Licht zurück, lässt nichts in unsere Seele (Parzuf) eindringen, stellt ein Hindernis dar. Wie kann ein Hindernis eine Erfüllung geben? Aber wenn ich selbst dieses Hindernis aufstelle und von selbst schaffe, das erfüllt mich wie mein Geben an den Schöpfer. Denn das ist ein Hindernis gegen meinen Egoismus, gegen meinen Wunsch zu genießen, wie der Gast, aber nicht gegen den Gastgeber ( s. die Parabel)

Dieses Hinderniss erlaubt mir, nichts umsonst zu bekommen, wobei das reflektierte Licht meine Erfüllung ist. Denn dadurch kann ich auch etwas um des Gebens willen tun. Das erfüllt mich. Wenn dies so ist, wozu brauchen wir überhaupt die Erfüllung? Sie ist nur notwendig, damit der Schirm und das reflektierte Licht existieren können.

Denn der Schöpfer genießt nicht von einer Erfüllung, sondern vom Geben. Ich genieße auch, weil ich gebe. Das bedeutet die Ähnlichkeit der Eigenschaften, die Verschmelzung mit Ihm.

Deswegen sind das ursprüngliche vom Schöpfer erschaffene Verlangen zu genießen und eine Erfüllung Ihm gegenüber nur die notwendigen Bedingungen, auf deren Basis und über ihnen ein neues Verlangen und eine neue Erfüllung zu bilden. Und ICH schaffe sie!

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Ich antworte auf Ihre Fragen, Teil 7

Antworten auf Ihre Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung“, Teil 5

Was ist das Ziel der Schöpfung?

Die Frage: Sind der Wunsch, alles zu empfangen und der materielle Körper ein und dasselbe?
Meine Antwort: Ja, weil es keine Körper gibt, und nur der Wunsch die einzige Schöpfung ist.

Die Frage: Stimmt das Gesetz von Ursache und Wirkungs innerhalb einer Stufe mit dem Heruntersteigen „von Stufe zu Stufe“ überein?

Meine Antwort: Das Gesetz der treppenförmigen, konsequenten Entwicklung ist allgemeingültig.

Die Frage: Wenn man davon ausgeht, dass diese Welt die genaue Kopie der spirituellen Welt ist…

…Besteht dann die Aufgabe der Menschheit in dieser Welt darin, sich zu korrigieren, damit diese Welt ihren Platz in der Geisteswelt wieder belegen kann?

…hängt die Korrektur der Menschheit von der Korrektur eines jeden einzelnen ab? Kann man daraus die folgende Schlussfolgerung ziehen: wird das Gesetz “ liebe deinen Nächsten, wie sich selbst“ in der Zukunft so aussehen: Bei jedem Menschen in der ganzen Welt wird der Punkt im Herzen erwachen, und er wird sich bemühen, seinen Nächsten, wie sich selbst zu empfinden, um ihn dadurch zu erfüllen, um dem Schöpfer gleich, gebend zu werden?

…wird folglich jeder Mensch entscheiden, dass er zum Gebenden werden will, und als Ergebnis dieser Entscheidung kann er dann die Wünsche anderer emfpinden?

…wird dann der Mensch in seinem Inneren mit dem fremdem Wunsch so wie mit dem eigenen arbeiten?

Kann es dann so sein, dass solche Arbeit dazu führen wird, dass viele existierende Wünsche wie zum Beispiel Mord oder Diebstahl usw. korrigiert werden, ohne in dieser Welt realisiert zu werden?

Meine Antwort: Stimmt alles!



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HaWaYaH – Elokim

Sohar, Abschnitt „Wajetze“, P.176: „Die Schlüssel zu den Schätzen sind in ihrer rechten Hand“ – es ist die dritte Eigenschaft, die sie mit sich nimmt, von Ima in den Garten Eden – das Licht Chassadim, dessen Platz in ihrer rechten Hand ist, eingekleidet in Chochma und genannt „die Schlüssel zu den Schätzen“, denn sie enthüllen die Schätze Chochma.

Und ohne Schlüssel bleiben die Schätze Chochma geschlossen, wie unter Verschluss.

Was erklärt uns schließlich die Wissenschaft der Kabbala? Mit Hilfe welcher Veränderungen innerhalb unserer Wünsche, die uns schon in kleinerem Maß unterstellt sind, können wir mit dem Schöpfer verglichen werden?

In allen Wünschen ist die ursprüngliche Struktur „HaWaYaH“ vorhanden, und wir können sie nicht verändern.

Das ganze Material der Schöpfung hat den primären Abdruck, das ursprüngliche Modell bekommen, das „jud-hej-waw-hej“ genannt wird. Andernfalls empfindet dieses Material nicht, dass das Licht vom Schöpfer stammt.

Und deshalb ist dieser Abdruck verpflichtet, sich im Material aufzuhalten, andernfalls gäbe es keine Schöpfung, d.h. es gäbe nicht diejenigen, die sich als 1. empfangend, 2. vom Schöpfer empfinden würden.

Deshalb spricht man von HaWaYaH, im Sinne von Minimum, unterhalb dessen es keine Schöpfung gibt. Das Licht ist verpflichtet, sich entlang der vier vollen Stadien innerhalb eines Wunsches zu erstrecken. Das Material soll unbedingt diese Form annehmen.

Nachdem es in der Schöpfung diesen primären Abdruck des Schöpfers – HaWaYaH gibt, sprechen wir darüber, welche Formen das Geschöpf vom Schöpfer übernimmt bzw. wie es beginnt, Ihm verglichen zu werden.

HaWaYaH ist eine vollkommene Struktur. Sie ist deswegen vollkommen, weil entweder das rohe Material der Schöpfung der primäre Abdruck des Schöpfers ist, oder weil das Geschöpf sich selbständig macht, indem es sich dem Schöpfer angleichen möchte.

Sich vollkommen in HaWAYaH aufhalten, bzw. dem Schöpfer ähnlich zu sein – bedeutet, Ihm in zehn Sefirot des widergespiegelten Lichtes zurückzugeben, ähnlich den zehn Sefirot des direkten Lichtes seitens des Schöpfers.

Wie ist es möglich? Nur dann, wenn das Geschöpf die Kraft des Gebens haben wird, die es von Malchut bis Keter hinaushebt.

Diese Form des Gebens, die das Geschöpf von Malchut bis Keter annimmt, heißt „Elokim“.

Dann entsteht die Kombination zwischen HaWAYA und Elokim – die Vollkommenheit der Schöpfung bezüglich des Schöpfers.

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Die Geheimnisse aller Stufen erkennen

Sohar, Abschnitt „Wajikra“, P.324: Gesegnet sind die Gerechten, denn der Schöpfer bringt ihnen die tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen bei. Alles um der Tora willen, denn jeder, der Tora lehrt, wird durch  einen Kranz von Seinem heiligen Namen gekrönt.

Denn die Tora ist der heilige Name und wer sich mit ihr beschäftigt , wird mit dem heiligen Namen gekrönt und aufgenommen, und kennt dann die verborgenen Wege und tiefen Geheimnisse der oberen und unteren Stufen und fürchtet sich nie.

Denn wir haben keine andere Verbindung mit dem Schöpfer, der wahren höheren Realität, um sie aufzuschließen, in sie einzutreten und in ihr zu leben; nur mit Hilfe des höheren Lichtes, das uns leuchten wird, wenn wir ein Verlangen danach entwickeln.

Und das Verlangen kann sich nur mit Hilfe der Gruppe entwickeln, denn jeder Mensch hat nur einen Punkt im Herzen. Um das Licht, das zur Quelle zurückbringt, anziehen zu können, braucht er zusätzliche Kräfte, die er nur von der Umgebung bekommen kann.

Dann wird der Mensch eine Verbindung mit dem höheren Licht haben, da das Verlangen, das er von der Umgebung bekommt, schon die Absicht um des Gebens willen hat.

Denn um eine Verbindung mit der Umgebung herzustellen, muss sich der Mensch vor der Umgebung herabsetzen und die Wichtigkeit des Zieles hochspielen, das heißt gegen sein Verlangen zu genießen arbeiten, gegen sein Ego.

Wenn der Mensch also mit der Gruppe arbeitet, hat er einen Anlass, sich an das Licht, das zur Quelle zurückbringt, zu wenden, damit es uns die Verbindung mit den Eigenschaften des Gebens, mit der spirituellen Welt, gibt.

Aus einem Soharunterricht, 27.05.2010



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Wenn die Spiritualität zu unserem Leben wird

Aus dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, Punkt 3: Diese empfindende Kraft, die auf der tierischen Stufe wirkt, ist sehr durch Ort und Zeit beschränkt, d.h. diese Empfindung wirkt nicht bei einer Entfernung vom Körper auch nur um eine Haarbreite, und empfindet auch ausschließlich zu seiner Zeit, spürt also weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, sondern nur zum Zeitpunkt des Zusammentreffens.

Die sprechende Stufe aber besteht aus der empfindenden Kraft und der Kraft des Verstandes gleichzeitig, und ihre Kraft ist daher nicht durch Zeit und Raum eingeschränkt. Und es ist infolge ihres Wissens, dass sie spirituell ist. Und sie kann Wissen aller Geschöpfe erhalten, die sich an ihren Plätzen in der realen Wirklichkeit befinden, in der Vergangenheit und der Zukunft einer jeden Generation.

Wir lesen diese Bücher und wundern uns über die unglaubliche Weisheit von Kabbalisten, die sie geschrieben haben. Doch sie können uns Tausende von Geschichten über die spirituelle Welt schreiben, denn diese Welt ist für sie offen, und sie erzählen nur das, was sie sehen.

Ein Kabbalist sieht die Welt von einem Ende bis zum anderen – all ihre inneren Kräfte und Verbindungen. Er nimmt irgendeinen Schnitt von ihr und erklärt ihn uns.

Für uns ist jede seiner Beschreibungen eine wunderbare Entdeckung, eine unglaubliche Weisheit, und wir staunen, woher er das weiß.

Er braucht noch nicht einmal besonders klug dafür zu sein, er sieht einfach dieses Bild vor sich, weil er seine Natur verändert hat.

Deshalb, wenn wir glauben, dass wir das Gesagte mit unserem Verstand erfassen könnten, wenn wir nur alles einem Platz im Gehirn zugeordnet haben, dann ist das ein großer Fehler. Das wird uns nichts nützen.

Wir müssen zur spirituellen Stufe aufsteigen, dann werden all diese Sachen zu einem Teil unseres Lebens. Wir werden auf eine natürliche Art und Weise verstehen, dass es so und nicht anders ist.

Wir lesen, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen. Und wenn wir zur Quelle zurückgekehrt sind, werden alle diese Begriffe in uns übergehen und für uns offensichtlich sein. Denn sie werden sich in unserem spirituellen Körper abspielen.

Deshalb sollten wir nicht verzweifeln, wenn wir diesen ganzen Stoff nicht mit unserem Verstand erfassen können. Wir müssen eine innere Veränderung herbeiwünschen, damit all das in unsere Natur übergeht und noch nicht einmal Worte bedarf!

Wie es für mich natürlich ist, dass es um mich herum Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen gibt, so klar werde ich auch die gesamte spirituelle Realität sehen.

Sobald die spirituelle Welt sich mir offenbart hat, hört sie auf, eine „Wissenschaft“ für mich zu sein, sie wird einfach zu meinem Leben.

Macht euch keine Sorgen, niemand wird uns dieses Wissen abfragen und von uns verlangen, dass wir es auswendig lernen. Das wird ohnehin nichts nützen.

Selbst wenn man nichts im Kopf behalten hat, ist das Wichtigste, dass man nur die Absicht behält. Alles andere ist unwichtig, selbst wenn ich vergessen habe, was ich einen Augenblick davor gelernt habe. Wichtig ist, das Ziel und die richtige Einstellung zum Studium nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Unterricht zum Vorwort zu „Panim Meirot“ vom 27.06.2010

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Antworten auf eure Fragen – 12

Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 8“

Was ist das Ziel der Schöpfung?

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat: „…dass der Mensch alle Fehler der Schöpfung korrigiert…“ Was sind das für Fehler der Schöpfung, wenn der Schöpfer alles als vollkommen erschaffen hat? Etwas Vollkommenes kann doch keine Fehler haben.

Meine Antwort: Die Verhüllung des Schöpfers gibt uns die Möglichkeit, das Verhüllte zu vervollständigen, d.h., so wie Er zu werden, indem wir Ihn nur als Beispiel dafür, wie wir sein müssen, enthüllen.

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat von Baal haSulam: „Alle Welten, Seelen und alles, was in ihnen bis zur Endkorrektur geschehen wird, sind bereits in der Unendlichkeit in all ihrer Pracht und Vollkommenheit enthalten“.

Wenn die ganze Vollkommenheit in einem korrigierten Zustand existiert, woher kommt dann das von uns gesehene verzerrte Bild und woher kommen wir?

Meine Antwort: Von der Verhüllung des Schöpfers in Bezug auf uns, um uns die Möglichkeit zu geben, uns selbst zu vervollständigen

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Die zukünftige Welt im nächsten Augenblick

Wir befinden uns in einem System der Seelen, die miteinander verbunden sind und in einem korrigierten Zustand existieren, welcher von vornherein vom Schöpfer erschaffen wurde.

Es steht geschrieben: „Das Ende der Handlung befindet sich in dem ursprünglichen Gedanken“. Der Schöpfer erledigt alles mit Seinem Gedanken. Er denkt etwas und es wird wahr.

Wir müssen durch unsere eigene Arbeit den gleichen Zustand erreichen. Wozu? – Damit wir in diesem Zustand alle Abstufungen von Eigenschaften, alle Komponenten erkennen und uns bestimmend und diesen Zustand empfindend und erkennend fühlen können.

Deshalb befinden wir uns bereits in diesem Zustand, nur in einer völligen Bewusstlosigkeit. Was müssen wir tun? – Um die Erlangung des Bewusstseins bitten. Ich will sehen, erfahren, spüren, wo ich mich befinde!

Welcher Zustand in der von mir wahrgenommenen Welt ist jenem spirituellen, von dem Schöpfer erschaffenen Zustand ähnlich? – Das ist die Verbindung zwischen uns, die wir anstreben.

Im Moment lässt mich die falsche Verbindung zwischen uns „diese Welt“ wahrnehmen. Ich nehme sie so wahr, weil ich nur mich wahrnehme, ich bin ganz und gar in mich selbst vertieft.

Wenn aber meine Organe anfangen, andersherum, von innen nach außen zu arbeiten, werde ich die wahre Realität, in der ich mich befinde, wahrnehmen.

Diese Wahrnehmungsveränderung „von innen nach außen“ geschieht schrittweise, im Laufe der 125 Stufen, durch unsere Arbeit, unsere Anstrengungen, unsere Bitte darum, dass es passiert.

Wo wird dieser ganze Prozess realisiert, damit ich mich keinen Illusionen hingebe, nicht durcheinander komme und keine Fehler mache? – In der Gruppe, in meinem jetzigen Zustand muss das von mir praktisch realisiert werden.

Genau darum bitte ich. Es ist alles sehr greifbar und einfach: Es gibt eine Gruppe, in der alle danach streben, eine Verbindung untereinander herzustellen. Darum bitten wir, während wir das Buch Sohar lesen.

Warum? Weil wir während des Lesens dieses Buches unsere wahre Verbindung erwecken, in der die Kraft, die zwischen uns herrscht und „Schöpfer“ genannt wird, anwesend ist.

Dann haben unsere Erwartungen auch eine Chance, in Erfüllung zu gehen, selbst wenn sie nicht echt, sondern künstlich sind. Darüber steht geschrieben: „Wir werden tun und wir werden hören“.

Diese Haltung unserem Zustand, dem Studium und dem gegenüber, was passieren soll, nennt sich Absicht und unsere Arbeit nennt sich innere Arbeit des Menschen bzw. Arbeit des Schöpfers.

Die Anwendung dieses Systems durch das Buch und die Kraft, die in uns herrscht, nennt sich Wissenschaft der Kabbala.

Das sind alles Etappen, in denen sich der Schöpfer der Schöpfung enthüllt. Was bedeutet „Enthüllung des Schöpfers“? – Die Enthüllung der Kraft des Gebens in uns.

Aus diesem Grund nennt sich der Schöpfer Bore (Bo – komme und Re – siehe). Letztendlich machen wir die Arbeit des Schöpfers, darin besteht die ganze Wissenschaft der Kabbala.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 04.07.10

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Was bedeutet Exil?

Eine Frage, die ich erhielt: Ich verstehe nicht, wann der Mensch sich in Galut, im Exil, befindet.

Meine Antwort: Galut bedeutet übersetzt Exil, Verbannung. Gemeint ist Verbannung aus der spirituellen Welt, von der Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

Das bedeutet, dass man diese Eigenschaft wollen muss. Dann, in dem Maße ihres Fehlens, empfindet man Galut, die Verbannung von ihr.

Siehe z.B. den Artikel von Rabash „Das wahre Gebet“: Sich in Galut befinden bedeutet, dass man keine Möglichkeit hat, in der Absicht, ohne Belohnung zu handeln, zu sein, weil das gegen die Natur des Menschen ist.

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