Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Zauberpulver

Ein Gleichnis (aus dem Brief 26 von Baal HaSulam): Ein großer und gutmütiger König hatte ein einziges Ziel – den Bewohnern seines Landes Genuss zu bereiten…

Er erteilte allen die Anweisung, ein ganzes Jahr für ihn zu arbeiten und wies dafür einen Platz in seinem Palast zu.

Und ihre Belohnung befand sich an ihrem Arbeitsplatz, wo er für sie Tische mit allerlei Köstlichkeiten decken ließ.

Alle begannen gemeinsam zu arbeiten. Alle dachten, dass der König Wachen aufstellen würde, um ihre Arbeit zu überwachen, doch der König zog sich zurück – jeder konnte machen, was er für richtig hielt.

Sie wussten nichts von seiner Erfindung, dem Heilpulver als Gewürz, welches die gesamten Speisen, Köstlichkeiten und Süßigkeiten mit einer schlecht schmeckenden Schicht bedeckte. Und an dem Ort, wo sie arbeiteten, ließ dieses Gewürz einen göttlichen Geschmack entfalten!

Diejenigen, die dem König treu ergeben waren, erfüllten die Anweisungen des Königs ohne jegliche Bewachung und erledigten alles, was ihnen auferlegt wurde, und das Heilpulver zog in ihre Körper ein.

Und als es an der Zeit war, von dem Mahl zu kosten, spürten sie darin Tausende verschiedene Geschmacksrichtungen – noch nie zuvor kannten sie eine solche Süße. Darum lobten und priesen sie den König!

Doch diejenigen Niederen, die nicht verstanden, wie groß der König ist und dass sie ihn treu und ergeben lieben müssen, sahen, dass sie nicht bewacht werden, und missachteten den ihnen für die Arbeit zugewiesenen Platz, und jeder arbeitete dort, wo es ihm am Besten erschien.

Doch als es Zeit für das Mahl wurde, schmeckten sie den bitteren Geschmack aufgrund des Pulvers. Und sie begannen, den König und seinen Tisch zu beschimpfen und zu erniedrigen, weil er eine solche Belohnung für ihre Anstrengungen vorbereitete.

Und der König wurde in ihren Augen zum größten Lügner. Denn anstelle von Süßigkeiten und Köstlichkeiten bereitete er nur Bitteres und Salziges für sie vor.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam vom 09.07.2010

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Wofür existiert das alles?!

Unsere gesamte Wirklichkeit ist in einen für uns offenbarten und einen vor uns verborgenen Teil, von dem wir nichts wissen, unterteilt.

Indem wir herkömmliche Wissenschaften entwickeln, können wir natürlich den offenbarten Teil für uns erweitern, doch nur, indem wir die bereits vorhandenen Sinnesorgane ausbauen, und nicht mehr. Auf diese Weise ist es unmöglich, einen qualitativen Sprung zu machen und eine zusätzliche Dimension zu entdecken.

Doch Kabbala sagt, dass wir eine zusätzliche Wahrnehmung in uns entwickeln können, in der wir eine Realität enthüllen werden, die sich außerhalb von uns befindet. Doch du musst dabei bedenken, dass sie entgegengesetzt der, die du heute wahrnimmst, sein wird!

Denn heute enthüllst du die Realität in dem Maße, in dem du sie in dich einsaugen, durch deine fünf physischen Sinne – Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten – wahrnehmen kannst. All diese Wahrnehmungen nennen sich auch meine Welt.

Doch ich habe die Möglichkeit, zusätzliche Wahrnehmungen in mir zu entwickeln. Nicht zusätzliche Arme, Beine, Geschmäcke oder ähnliches zu bekommen, sondern in meinen Wahrnehmungen aus mir herauszugehen, fünf andere Wahrnehmungsorgane, die Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut heißen, zu entwickeln.

Und in diesen zusätzlichen Wahrnehmungsorganen, welche meinen vorherigen völlig entgegengesetzt sind, fange ich an, das wahrzunehmen, was außerhalb von mir geschieht.

Das bedeutet, meine Wahrnehmung wird durch nichts begrenzt, ich gehe in einen offenen Raum hinaus! Und alle Welten befinden sich vor mir – alles hängt nur davon ab, inwieweit ich meine spirituellen Wahrnehmungsorgane entwickeln werde.

Ich bin nicht durch meinen Umfang begrenzt, durch die Menge dessen, was ich in der Lage bin, in mich hineinzusaugen, bis ich voll bin. Jetzt hängt alles davon ab, inwieweit ich mich erweitern kann.

Dann fange ich an, alle Kräfte, alle Gedanken, alle Verlangen, die Aufgabe und das Ziel der Schöpfung – die gesamte Welt um mich herum – aufzufangen und zu verstehen, was mit mir geschieht. Ohne dieses Wissen, was um mich herum geschieht und auf mich einwirkt, verstehe ich nichts – weder von der Welt, noch von mir selbst.

Die Wissenschaft darüber, wie man aus sich herausgeht und alles, was in der höheren Dimension geschieht, enthüllt, nennt sich die Wissenschaft der Kabbala. Und wenn wir aus unserem Ego herausgehen und beginnen, das Universum zu enthüllen, enthüllen wir auch das Ziel der Schöpfung, d.h., wofür das alles existiert!

Indem ich herausgehe, befreie ich mich von den Beschränkungen meines materiellen Körpers und erhebe mich über die Zeit, die Bewegung und den Raum, über eine übliche Wahrnehmung der Realität durch drei Koordinatenachsen: oben-unten, rechts-links, vor-zurück. Ich höre auf, die Zeit wahrzunehmen, denn dort existiert keine Zeit.

Ich sehe andere Ursachen und Folgen, d.h., ich erhalte eine vollkommen neue, unbegrenzte Wahrnehmung der Welt. Ich erhalte neue Eigenschaften und neue Möglichkeiten, außerhalb von jeglicher Verbindung mit meinem tierischen Körper.

Und so, wie ich jetzt einen Menschen vor mir sehe, wahrnehme und verstehe, muss ich genauso gut all jene Realität, die sich „Schöpfer“, höhere Kraft nennt, kennenlernen und erfassen.

Und bis dahin wird es uns immer enger und schlechter in unserer begrenzten Realität gehen, bis wir es schaffen, aus ihr in die offene Welt herauszugehen!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 09.07.2010



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Vorsicht: Die richtige Absicht halten!

Das Licht wirkt nur dann auf unseren Wunsch, wenn der Wunsch ihm ähnlich ist. Dieses Ausmaß der Ähnlichkeit zwischen dem Wunsch und dem Licht bezeichnet man als Glauben. Wenn ich die kabbalistischen Quellen nur mit rein egoistischem Wunsch und Ziel lese, dann werden sie nicht auf mich einwirken. Der Punkt im Herzen ist ein zerbrochener Punkt, der den Menschen in die Spiritualität hochzieht, jedoch immer noch aus egoistischen Gründen, weil es ihm schlecht geht. Er erschafft das „Gute“ nicht und strebt noch kein Geben und keine Liebe an.
Das einfache irdische Leben bringt ihm keine Zufriedenheit, die Zukunft ist dunkel, es gibt keinen Sinn im Leben – das alles zwingt den Menschen, auch „in der Spiritualität“ eine egoistische Erfüllung zu suchen. Aber das Licht kann auf solchen Wunsch nicht einwirken. Es wirkt auf den Wunsch nur im Ausmaß des Glaubens ein, das heißt des Strebens zum Geben. Der Glaube wird durch die Treue des Menschen, seinem Weg und seinem Ziel geprüft, indem er seine Absicht auf die Erreichung der Eigenschaft des Gebens ausrichtet.
Den Glauben bzw. die Eigenschaft des Gebens empfängt der Mensch von oben, in Form der Belohnung für seine Bemühungen – dann geht die „Nacht“ zu Ende und er wird des „Tageslichts“ würdig.

Wenn der Mensch die Tora jedoch für die egoistische Füllung verwendet, dann wird sie eine tödliche Droge für ihn. Das heißt, er ist nicht einfach nur „geistig tot“, sondern er steht unter der Droge des Todes, weil er denkt, dass es das Geistesleben ist! Er lässt seine Selbstsucht noch größer werden und er erkennt nicht, dass er sich selbst belügt. Wie findet man die Wahrheit: wenn wir alles gemeinsam machen würden, so würde jeder von allen anderen solche Kräfte bekommen, dass er einfach die Einwirkung des Lichtes „Or Makif“ fordern könnte – damit der Weg für ihn ein hinreißendes Abenteuer werden würde. Man muss nur zusammenhalten!

Wenn du alleine bleibst, dann wächst vor dir sofort eine Wand! Wenn du dich hingegen mit den anderen verbindest, um gemeinsam zu gehen, dann verschwindet die Wand sofort und wird zu einem breiten Weg. Es gibt entweder die Wand oder den Weg, und die Auswahl besteht darin – jederzeit unter den Freunden zu sein oder nicht. Das Höhere Licht wird alles erledigen, wir müssen lediglich diese einzige Bedingung erfüllen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum TES“, 27.05.2010

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Vernachlässigen Sie den Schöpfer nicht!

Eine Frage, die ich erhielt: Es wurde im Buch Sohar (Kapitel Wajeze, Punkt 370) geschrieben: „Kein Mensch soll jemals einen anderen Menschen in dieser Welt kränken (missachten).“ Was bedeutet „die Missachtung“ in meiner spirituellen Arbeit?
Meine Antwort: Die Missachtung ist ein Mangel der Sensibilität für die mögliche Vereinigung.

Das heißt, ich kann zwar eine richtige Verbindung zwischen der Rechten und Linken Linie finden, zwischen dem Wunsch zu genießen und der Absicht zu geben finden, aber ich strenge mich diesbezüglich nicht an. Dies ist die Missachtung. Du missachtest die Möglichkeiten zur Verbindung, welche dir jede Minute gegeben wird, du vernachlässigst sie einfach. Du fühlst nichts und du verstehst nichts. Du denkst, dass die Vereinigung nicht von dir abhängt. Und genau diese Einstellung bezeichnet man als die Missachtung. Denn eigentlich befinden wir uns in der Welt der Unendlichkeit. Alle Stufen, alle Welten, alle höheren und vollkommenen Zustände befinden sich in uns.

Jeden Moment wachen die Reshimot in uns auf. Der Schöpfer ermöglicht jede Sekunde dem Menschen voranzukommen und auf die neue Stufe hinaufzusteigen. Dies heißt, dass Er uns belebt.Aber leider berücksichtigen wir von all diesen Möglichkeiten bestenfalls nur ihren tausendsten Bruchteil. Und dies nennt man die Missachtung – wir vernachlässigen Seine Einstellung zu uns. Seine Einstellung ist, uns zu erziehen und uns weiterzubringen, jedoch wir wollen es nicht. Und so vergeht die Zeit …

Darüber wurde gesagt, dass der Schöpfer einen Engel (lenkende Kraft) durch einen anderen ersetzt, wenn der Mensch keine richtige Verbindung zum Höheren aufbauen kann. Das ist eben das Problem. Wir können unsere gewöhnlichen, laufenden Zustände nicht richtig deuten. Alles hängt von meiner Sensibilität ab. Es kann auch sein, dass ich meinen derzeitigen Zustand als riesige Tragödie empfinde.
Es wurde gesagt: „Der böse Anfang eines Menschen erscheint den Rechtschaffenen so groß und stark wie ein Berg, und den Sündern wie ein feiner Faden“.

Alles hängt von deiner Sensibilität ab und inwiefern du Kleinigkeiten bemerkst, um sie zu berücksichtigen. Darin liegt eben unsere Arbeit – aufmerksamer zu werden, sich zu beleben, hauptsächlich mit Hilfe der Gruppe, welche mir erklären kann, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe voranzukommen. Es bedeutet nicht, dass sie mir Moral predigen. Aber wenn die Gruppe sich in der ständigen Anstrengung befindet, dann bekomme ich von ihr diese Vibrationen und Besorgnis ergreift mich, dass ich vorhandene Möglichkeiten verpassen könnte, genau in diesem Augenblick werde ich wachsamer und kann vorankommen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 08.07.2010

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Um nicht im Meer unterzugehen

Manchmal fühlt der Mensch, dass er ermüdet ist, dass er sich erholen muss, dass dies nicht sein Weg ist. Obwohl er von Anfang an wusste, dass solche Zustände kommen werden, vergisst er plötzlich, worüber in allen Artikeln gesprochen wurde – über den inneren Kampf, über die Hindernisse, über den Aufstieg der Rechtschaffenen, und den Fall der Sünder – und so gelangt der Mensch an den Punkt, wo ihm die Freiheit der Wahl wirklich geben wird.
Hierfür ist das große Glück notwendig. Das Glück bedeutet nichts anderes, als seine bereits vorbereitete Verbindung mit der Umgebung, mit der Gruppe, mit dem Lehrer, den Büchern, die ihm in der Folge dabei hilft am Ziel zu bleiben. Er geht verschiedene Verpflichtungen ein, nimmt an allen Handlungen der Gruppe teil, damit die Gewohnheit zur zweiten Natur wird, damit sein Ego ihn davon abhält, diese Handlungen zu vernachlässigen, denn andernfalls beginnt ihn die Umgebung zu verachten.
Wenn er sich der Schwäche seiner Natur bewusst ist und starke Beziehungen aufbaut, dann wird er von der Gruppe festgehalten.

Es ähnelt den Matrosen, die sich am Deck eines Schiffes mit den Seilen festbinden, damit die Wellen sie nicht ins offene Meer hinauswerfen. Sie wissen, dass ihre Kräfte allein nicht ausreichen werden, um sich an Bord festzuhalten und deshalb beinden sie sich an. Man sollte jedoch nicht erst dann gesichert werden, wenn die Welle bereits herankommt, sondern schon viel früher, weil man eben erkennt, dass man dann keine Möglichkeit mehr haben wird, sich dieser riesigen Kraft, die einen in verschiedene Richtungen wirft, zu widersetzen.

Genau so soll sich auch der Mensch vorbereiten und die Gruppe soll ihm dabei die notwendige Unterstützung garantieren, damit er sogar unter den stürmischsten Umständen den Weg nicht vernachlässigt. Und der Mensch soll für alle Eigenschaften – den Stolz, das Ego – unterschiedliche Methoden verwenden, damit er nicht von seinem Weg abweicht und so am Ziel ankommt.

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Wie man etwas erreicht, was es in der Natur nicht gibt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum haben Sie zuerst gesagt, dass wir nur das sehen, was sich von uns in seinen Eigenschaften unterscheidet, sprich nicht den Gleichgestellten, sondern jemanden, der höher oder niedriger ist als wir.

Und dann haben Sie gesagt, dass die Gleichheit der Eigenschaften eine notwendige Bedingung ist, um mit seinem „Empfänger“ die spirituelle Welle zu empfangen?

Meine Antwort: Unser Egoismus sieht einen Gleichgestellten nicht! Doch wenn wir die Gleichheit wahrnehmen wollen, müssen wir uns über unser Ego erheben!

Ich brauche die Gruppe, um die Gleichheit mit dem Schöpfer in der Eigenschaft des Gebens zu erreichen. Indem ich mich auf die Gleichheit mit Freunden ausrichte, stelle ich mich dem Schöpfer gleich.

Sonst werde ich ihm nicht als Gleichgestellter gegenüber treten können. Ich werde mich aus Eigennutz vor Ihm verbeugen oder weil ich mich wie ein Kind an Ihn anheften möchte, damit Er über mich herrscht, d.h., Ihn höher oder niedriger als mich selbst stellen, aber ihn nicht als einen Gleichgestellten ansehen.

Gleichstellen kann ich mich nur durch die Gruppe. Die Gruppe ist jener Umwandler, mit dessen Hilfe ich die Gleichheit, die Ähnlichkeit der Eigenschaften mit dem Gebenden erreiche.

In Wirklichkeit existiert die Gruppe nur in meiner Phantasie, damit ich die Gleichheit mit dem Schöpfer erreichen kann, jene Gleichheit, die es in der Natur nicht gibt!

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Der Sündenfall ist geplant

Wie kommt es zum Zerbrechen der Welten? Der Untere (Malchut, die sich nicht füllen kann, ohne die jedoch das Ende der Korrektur nicht erreicht werden kann) bittet den Höheren (die Mutter, Ima) um das Licht, damit er es um des Gebens willen empfangen kann.Das ganze System der höheren Welten ist bereit, dem Unteren dieses Licht zu geben – nun hängt alles von dem Unteren ab, der versteht, dass alles bereits für das Mahl vorbereitet ist und er es ohne jegliche Scham bekommen kann, doch nur um des Gebens willen! Und er möchte wirklich geben! Und von oben wird ihm gesagt: „Nimm, es wird dir alles gelingen!“ Nichts deutet auf ein Scheitern hin…

Irgendwo dort, in der Ersten Einschränkung, Zimzum Alef, ist der Schlangenbiss verborgen, doch von hier ist es unmöglich, ihn zu sehen, noch hat er sich nie blicken lassen. Das ist der verborgene Punkt der Unabhängigkeit der Schöpfung, der noch nie zum Vorschein gekommen ist. Die Schöpfung hat sich immer dem Schöpfer, dem Licht, das sie erschaffen hat, untergeordnet, und es war unmöglich, zu verstehen, dass irgendetwas sie dabei hindern könnte, im vollkommenen Geben zu sein. Doch andererseits musste ein solcher Punkt existieren, sonst kann die Schöpfung nicht selbständig werden.

Wenn ich alles machen kann, was der Schöpfer mir sagt, dann existiere ich selbst quasi nicht! Meine Persönlichkeit existiert nicht! Mein Ich kommt genau dann zum Vorschein, wenn ich unbedingt dem Schöpfer ähnlich werden will, aber irgendetwas in mir lässt mich nicht. Genau diese Eigenschaft, die mich trotz meines ganzen Verlangens nicht dem Schöpfer ähnlich werden lässt, macht mich auch unabhängig. Die Wurzel des Zerbrechens liegt darin, dass die Unabhängigkeit der Schöpfung, die gegenüber dem Schöpfer steht, enthüllt wird.

Würden jetzt ihre ganzen Verlangen erfüllt werden – das Licht von oben, die Erweckung von unten – und würde sie die Handlung des Gebens vollziehen, wäre das eine Maschine!

Gerade das Zerbrechen aber holt aus ihr den Punkt heraus, der es ihr ermöglicht, sich von dem Höheren, dem Schöpfer, zu trennen, und entwickelt ihn. Vor dem Zerbrechen ist es einfach eine Maschine, während des Zerbrechens offenbart sich der Punkt ihrer Selbständigkeit, und nach dem Zerbrechen wird ein System zur Korrektur dieses Punktes erschaffen – es gibt eine Möglichkeit, selbständig zu handeln. Die Korrektur der Schöpfung besteht darin, dass sie nach dem Zerbrechen alle Entscheidungen aus dem Punkt ihrer Unabhängigkeit heraus trifft, deshalb steigt sie allmählich hoch, von unten nach oben, dem Schöpfer entgegen – und erschafft sich selbst.

Aus dem Unterricht nach dem “ Talmud Esser HaSefirot“ vom 14.07.2010

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Die absolute Ruhe in der unendlichen Bewegung

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wurde es gesagt, dass sich das Licht in absoluter Ruhe befindet, wenn unser gesamter Weg vom Eintritt des Lichtes in den Wunsch und seinem Ausgang begleitet wird?

Meine Antwort: Die absolute Ruhe des höheren Lichtes ist seine ständige Veränderung mit der unendlichen Frequenz!

„Die Unveränderlichkeit“ des Lichtes bedeutet seine Ruhe und die Beständigkeit in der Bestrebung des einzigen Ziels – denn es erfüllt nur die Handlungen, die zum Erreichen des Ziels führen.
Seine absolute Ruhe besteht darin, dass es dieses Ziel nicht ändert – aber es bewegt sich in ihre Richtung mit der unendlichen Geschwindigkeit. Die Ruhe bedeutet für uns – sich auf dem Wege nicht irren zu lassen, und sich in eine Richtung bewegen, nach tausenden von Möglichkeiten zu suchen, sich anzustrengen, um schneller ans Ziel zu kommen. Und das alles heißt die absolute Ruhe, weil ich vor mir nur ein einziges Ziel sehe.
Das Licht geht im Wunsch ein und aus, und in jedem Augenblick geschehen unendlich viele Handlungen. Aber wenn sich der Mensch in der Eigenschaft des Gebens befindet, dann empfindet er diese verschiedenen Handlungen als Form der ewigen Ruhe!

Aus dem Unterricht, nach dem Artikel „die Einführung in Sulam Kommentar“, 27.06.2010

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Was ist das wahrhafte, gemeinschaftliche Gebet

Eine Frage, die ich erhielt: Um was kann ich für die Gesellschaft bitten?

Meine Antwort: Wenn man die Frage radikal meint, dann ist es falsch zu denken, dass es eine Gesellschaft gibt, für die ich um etwas bitten kann.

Es geht dabei nicht um einen Mangel an Essen oder an Gesundheit – der Schöpfer hält das alles in Hülle und Fülle bereit, und alles stammt von Ihm, aber wir sollen unser Zerbrechen korrigieren, die Ähnlichkeit mit Ihm erreichen – dann werden wir alles haben!

Und wenn wir nicht um das Wichtigste bitten werden, wofür wir hier geboren sind, so wird unsere Existenz auch nicht unterstützt.

Denn die Empfindungen beliebiger Leiden, von unbedeutenden bis hin zur globalen – kommen absichtlich auf uns zu, um uns näher an die richtige Bitte heranzuführen.Und weil der Grund aller Nöte im Zerbrechen der Seele in die einzelnen Teilchen liegt, die einander hassen, so besteht wahrhaftes, gemeinschaftliches Gebet im Willen, sich mit den anderen zu vereinigen.

Wir müssen uns wieder wünschen, wie ein Mensch mit einem Herzen zu werden, damit in uns das Gesetz der Bürgschaft gilt, in der vollen Gleichheit und der Brüderschaft.

Nicht wie die Kommunisten damals, als sie das bessere Leben in dieser Welt manifestierten, sondern in der Vereinigung mit dem Schöpfer, über unsere Welt hinaus.

Dann wird der Schöpfer, das Höhere Licht, unsere Selbstsucht, den Hass, in das Geben und die Liebe korrigieren, Er wird uns alle, die Wünsche einer Seele, in einem Streben – dem Schöpfer gleich zu werden – vereinigen.

Durch diese Korrektur, vernichten wir das Ego, das uns voneinander trennt, und wir werden zur Einheit, die Ihm ähnlich ist – wie das einheitliche Gefäß, das Er ausfüllt – wie es am Anfang der Schöpfung in Malchut der Welt der Unendlichkeit war.

Dies ist eben das öffentliche Gebet.

(M.Tschernjachowski. Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch,.07.2010) 13

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Sohar-Unterricht auf Russisch vom 04.07.10

Der Himmel und die Erde

Pp.: 151-160
151. Rabbi Schimon hat geöffnet (enthüllt) und gesagt: „Zunächst hat der Schöpfer den Himmel und die Erde geschaffen“.

Man muss das Gesagte anschauen, weil jeder, der behauptet, dass es einen anderen Schöpfer gibt, aus der Welt verloren geht.  Wie gesagt: „Diejenigen, die behaupten, dass es einen anderen Schöpfer gibt, gehen sowohl von der Erde als auch vom Himmel verloren, weil es keinen anderen Schöpfer außer dem Dominus gibt. “

Der Himmel ist die Eigenschaft des Schöpfers, Bina, die Eigenschaft des Gebens.

Die Erde ist die Eigenschaft des Geschöpfes, Malchut, die Eigenschaft des Empfangens

Ursprünglich ist das ganze Weltall mit Hilfe dieser zwei entgegengesetzten Kräfte geschaffen worden. Auf ihrer Kombination stützen sich die Handlungen aller Objekte und der Erscheinungen im Universum.

Die geistige Arbeit in drei Linien ist auf den Prinzipien des Gleichgewichtes zwischen der Selbstsucht und dem Altruismus, dem Empfangen und dem Geben gegründet.

Die Linke Linie ist die Erde oder der Wunsch zu empfangen, und die Rechte Linie ist der Himmel oder der Wunsch zu geben.
Zwischen den beiden befindet sich der Mensch, der diese Eigenschaften in sich einer bestimmten Ordnung in aufnimmt:

• Der Aufstieg über die Selbstsucht mit Hilfe der Eigenschaft des Gebens;

• Die Heranziehung der Eigenschaft des Empfangens je nach dem Erwerb der Eigenschaft des Gebens;

• Die Bildung der mittleren Linie auf ihrer Grundlage.

Die Mittlere Linie, die aus der Kombination zweier Kräfte besteht, schafft solch ein geistiges Gleichgewicht, das „der Mensch“ heißt.

Der Mensch ist kein physiologischer Körper, sondern die Eigenschaft, die wir in uns entwickeln, ausgehend von unserem Punkt im Herzen.

Mit Hilfe der Kräfte des Empfangens und des Gebens dehnen wir den Punkt im Herzen bis zum höchsten Zustand, der sowohl den Himmel als auch die Erde einschließt.

Die Wissenschaft der Kabbala ist eine praktische Enthüllung des Schöpfers in der Welt. Wir müssen ständig in uns den Wunsch entwickeln, der danach strebt.

Solchen Wunsch kann man nur von der Umgebung bekommen, unter deren Einfluss sich die vollwertige Forderung in uns entwickelt, den Schöpfer zu enthüllen.

Jeder von uns hat nur einen Punkt im Herzen – ein sehr kleiner Wunsch, der zur höchsten Welt gewendet ist.
Um ihn zu enthüllen, braucht man ein riesiges Potential oder die Kraft, die unseren Wunsch ausdehnen wird und dem Licht den Eingang öffnet.

Die Teilnahme an den Kongressen, das Streben zur Vereinigung ermöglichen uns, vom gegenseitigen, geistigen Wunsch durchdrungen zu werden.

Die Wünsche der anderen in uns aufnehmend, werden wir den Weg dem Licht öffnen, das zur Quelle zurückführt.

Aus einem Unterricht “zum Buch Sohar”, von 04.07.2010

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