Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Spiritualität erfassen

Man muss wissen, dass alle Seelen von der Seele von Adam haRishon abstammen. Nach der Sünde am Baum der Erkenntnis zerbrach die Seele von Adam in 600 000 Seelen. Dies bedeutet, dass das eine Licht, welches Adam haRishon im Garten Eden hatte und das der Heilige Sohar „Sihara Ilaa“ nennt, sich in viele Teile zerstreut hat. (Rabash, Artikel 10 (1984) „Welche Stufe muss der Mensch erreichen, um nicht wiedergeboren zu werden“).

Der Schöpfer hat ein Verlangen erschaffen, das Ihm entgegengesetzt und scheinbar von Ihm getrennt ist. Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens. Das Verlangen ist die Eigenschaft des Empfangens. Aber in dem Zustand, in dem es erschaffen wurde, erfährt das Verlangen nicht die Gegensätzlichkeit zum Schöpfer. Daher wird es in 600.000 Teile geteilt.

Sechshunderttausend ist ein bedingter Begriff. In der Spiritualität gibt es keine Aufteilung in Teile oder Stufen. Wir teilen sie für uns selbst ein, um spirituelle Zustände zu bewerten, zu identifizieren, zu messen und zu bestimmen. In Wirklichkeit ist Spiritualität ein kontinuierliches Feld ohne jegliche Unterscheidung.

Nur wenn wir versuchen, sie zu fühlen und zu verstehen, wenn wir sie irgendwie in unseren Empfindungen und Gedanken erfassen müssen, unterteilen wir sie für uns in Abstufungen und Facetten, obwohl sie unteilbar ist.

Betrachten wir zum Beispiel die Luft. Wenn wir versuchen zu definieren, was Luft ist, müssen wir sie für uns in bestimmte Mengen, Werte und Eigenschaften einteilen. Vielleicht hat sie diese Eigenschaften gar nicht, aber anders können wir sie nicht erfassen oder definieren.

Damit wir den Schöpfer begreifen können, hat Er in Sich den Wunsch geschaffen, zu geben und Freude zu bereiten. Aber Er stellt nicht das Verlangen zu geben, zu erfüllen, ein gutes oder böses Verlangen dar – all dies manifestiert sich nur in Bezug auf die Geschöpfe.

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Aus dem täglichen Unterricht „Vorbereitung auf den Kongress“.



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Genuss an der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Rabash, Notiz 200, „Der Mensch empfängt Genuss aus drei Kelim (Gefäßen) die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit genannt werden.

Der Genuss kommt zu uns aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Es hängt von der Einstellung ab, die ich dazu habe.

Die größte Freude kommt aus der Zukunft, da sie noch nicht in eine Form gekleidet ist. Ich kann mir vorstellen, dass sie so großartig sein wird, dass es im Moment unmöglich ist, sie in meine Kelim zu bekommen und sie zu genießen, aber in der Zukunft ist es möglich. 

Deshalb sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft voneinander abhängig, aber die Zukunft kann noch lange auf mich wirken, während die Gegenwart, die ich jetzt erlebe, allmählich verblasst. Was die Vergangenheit betrifft, so brauche ich hier eine passende Stimmung und eine genaue Verbindung zu  der Vergangenheit.

Der stärkste Genuss liegt also in der Zukunft. Man kann sie so lange in die Länge ziehen, wie man will, bevor sie kommt und zur Vergangenheit wird.

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Aus dem Unterricht über Rabashs Notizen, 10.07.2024.



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Der Egoismus ist Feind und Helfer zugleich

Frage: Was sind die Stufen der Erkenntnis des Bösen? Ist es ein kumulativer Prozess, einmal – und plötzlich zur Erkenntnis gekommen? Oder geschieht es allmählich?

Antwort: Die Erkenntnis des Egoismus geschieht allmählich. Bei neugeborenen Kindern ist er nicht vorhanden. Im Laufe des Heranwachsens bringen wir den Kindern im Kindergarten, in der Schule und im weiteren Leben bei, dass der Egoismus ihnen schadet, sowohl im Kontakt mit anderen Menschen als auch bei der Aneignung einer Fertigkeit, einer Arbeit und so weiter.

Es stellt sich aber auch heraus, dass der Egoismus uns hilft. Er korrigiert uns, zwingt uns, besser zu sein als wir sind, damit wir uns gegenüber anderen Menschen nicht als absolute Egoisten erweisen. Schließlich werden sie uns dann so behandeln.

Frage: Aber wie kommt es zu der Erkenntnis wie verderblich der Egoismus ist? Es gibt so viele Kriege, Leid in der Welt. Wo ist diese Einsicht, dass der Egoismus uns schadet?

Antwort: Wir sehen es, und langsam geben wir es auf. Die Menschen haben keine andere Wahl. Es ist ja nicht so, dass man auf die Straße geht und  ohne Konsequenzen andere ausrauben kann.

Kommentar: Dafür hat die Gesellschaft solche Gesetze geschaffen….

Antwort: Die Gesellschaft muss weiterhin alle Arten von Beschränkungen für derartiges Verhalten schaffen. Wir sehen, dass jede Generation andere Verpflichtungen auf sich nimmt – neue und bessere. Auf diese Weise erheben wir uns allmählich über unsere egoistische Natur.

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Aus der Fernsehsendung „Das Zeitalter der letzten Generation“, 27.06.2024



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Nachricht an den Schöpfer

Frage: Es wird gesagt: „Ich werde dich segnen in allem, was du tust“. Wie kann man jede Handlung mit dem Segen des Schöpfers ausführen?

Antwort: Ich denke, dass man hier direkt handeln sollte. Wenn es eine Gelegenheit gibt, etwas zum Wohle des Schöpfers zu tun, sollte man es sofort tun und Ihn darüber informieren. Das nennt man die Handlung (Maase) ausführen und den Segen (Bracha) empfangen.

Frage: Wie teilen wir dem Schöpfer mit, dass wir etwas mit der Absicht um Seinetwillen getan haben?

Antwort: Ihm sagen. Der Schöpfer versteht eure Gedanken, Worte, Gefühle, was ihr auf Papier schreibt, was ihr in ein Mikrofon sprecht. Der Schöpfer ist offen für alle eure Gedanken.

Frage: Aber in meinem Kopf ist es so, als würde ich erneut in die Kelim des Empfängers eintauchen. Wie kann ich aber dabei nicht stehlen, wenn ich mich wie ein Kind vor dem Schöpfer rühme?

Antwort: Du wirst nicht stehlen. Mach weiter so, es ist nichts Falsches daran. Manchmal denkt ein Mensch viel zu lange nach, und er hätte schon längst tausend Gespräche mit dem Schöpfer führen können.

 [#332141]

Aus de Unterricht über Notizen vom Rabash, 18.07.2024.



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„Kaufe die Wahrheit“

Frage: Es wird gesagt: Kaufe die Wahrheit und verkaufe sie nicht. Wie stimmt man sich innerlich ein, um die göttliche Wahrheit richtig durch sich zu leiten, sich aber auch nicht zu verwirren?

Antwort: Es geschieht, wenn man erkennt, dass man alles, was man fühlt, vom Schöpfer empfängt. Man möchte es korrigieren, um es Ihm zu bringen, um Ihm zu antworten. Die Antwort sollte korrekt und sehr einfühlsam sein, denn man möchte sich mit ganzem Herzen und ganzer Seele an den Schöpfer anhaften.

Frage: Ist die Wahrheit die umfassende, globale Liebe, die man nur durch das Herz fühlen, kann?

Antwort: Ja, aber um einen solchen Zustand zu erreichen, braucht es viel Kraft und Überlegung. Wenn dieser Zustand erreicht ist, ist kein Nachdenken mehr erforderlich.

Frage: Woher kommt das Verlangen, die Wahrheit zu kaufen?

Antwort: Aus der Verbindung mit den Freunden. Es fehlt die Möglichkeit, den Schöpfer, die Zustände die man durchläuft, zu erfassen, um sie tiefer zu begreifen.

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Aus einer Lektion über die Notizen von Rabash, 12.07.2024



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Flirt mit dem Schöpfer

Frage: Der Genuss kommt vom Schöpfer. Wie kann ich an diesem Punkt meine Verbindung zum Schöpfer so verstärken das ich Ihm geben kann anstatt um meiner selbst willen zu empfangen?

Antwort: Wenn du deine Verbindung mit dem Schöpfer reduzierst, d.h. die Verbindung zu Ihm aufrechterhältst, aber den Genuss unterbindest und dich davon abhältst, deine Beziehung zu konkretisieren, dann empfängst du nichts.

Sobald du eine Berechnung aufstellst und siehst, dass du eine solche Bedingung schaffen kannst, dass der Schöpfer Freude an deinem Handeln hat, dann beginnst du, es zu realisieren.

Frage: Wie kann ich unsere Beziehungen richtig gestalten, so dass der Schöpfer jetzt Freude an meiner Handlung hat?

Antwort: Dafür muss du aufhören, vom Schöpfer das zu empfangen was Er geben will, innehalten und den Zustand spüren, in dem du dich mit dem Schöpfer befindest. Du machst eine Einschränkung (Zimzum) mit deinem Verlangen zu empfangen und beobachtest, wie du mit dem Schöpfer verbunden sein kannst, ohne die Bedingung der Einschränkung zu verletzen.

Frage: Wird Er mir ein Verständnis dafür geben, wie ich mit Ihm verbunden sein kann, ohne diese Verbindung zu unterbrechen, wenn ich mich eingeschränkt habe?

Antwort: Versuche Ihn von allen Seiten zu manipulieren. Das nennt man „flirten“ oder „tanzen“ mit dem Schöpfer. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Bewegung- die Schöpfung in Bezug auf den Schöpfer und der Schöpfer in Bezug auf die Schöpfung. Im Allgemeinen ist es wie ein Tanz.

Frage: Wie wird dieser Flirt ausgedrückt: in der Bitte, im Gebet?

Antwort: Ja, der Schöpfer spürt es.

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Aus dem Unterricht über die Notizen von Rabash, 25.06.2024.



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Diese Welt und die kommende Welt

Frage: Was ist mit der kommenden Welt und dieser Welt gemeint?

Antwort: Mit der kommenden (zukünftigen) Welt ist die Welt gemeint, die du jetzt noch nicht fühlst, die aber bald kommen wird – sie wird sich in dir entfalten. Und diese Welt ist das, was man jetzt empfinden kann.

Frage: Es wird gesagt, dass die breite Masse nur in der zukünftigen Welt eine Belohnung erhalten kann, aber diejenigen, die individuell arbeiten, können sogar in dieser Welt belohnt werden. Was bedeutet es, individuell zu arbeiten und wie kommt man in diese Welt?

Antwort: Individuell zu arbeiten bedeutet, dass man versucht, dem Schöpfer näher zu kommen, indem man in einer Gruppe die Wissenschaft der Kabbala studiert.

Mit Hilfe der Gruppe erhebt man sich und wendet sich Ihm zu. Und dann erhält man in dieser Welt die Belohnung – die Offenbarung des Schöpfers.

[332082]

Aus einem Unterricht über Notizen von Rabash, 15.07.2024



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Beraube den Menschen nicht seines freien Willens

Frage: Wenn ein Freund sein Verlangen offenbart, muss ich dann etwas tun, um es zu erfüllen?

Antwort: Das ist nicht richtig. So funktioniert das nicht. Die Erfüllung des Wunsches eines Freundes ist die Aufgabe des Schöpfers.

Frage: Wie sollen wir dann vorgehen? Zum Beispiel haben wir einen großartigen Freund. Wir haben uns vor dem Freundestreffen mit ihm getroffen, Meinungen ausgetauscht und uns zusammengeschlossen. Irgendwie hat er mich näher zu sich gezogen und ich fühlte seinen Wunsch. Während des Freundestreffens fühlte ich ihn so, wie ich mich selbst nicht fühlte; ich war wie er.

Antwort: Das ist nicht gut, denn dadurch bindet er dich an sich und nimmt dir deinen freien Willen.

Frage: Dann bin ich sicher, dass dieses Problem bei allen existiert. Es existiert in Familien und zwischen Paaren. In einer Familie neigt normalerweise der Stärkere dazu, den anderen an sich zu binden. Sollte es bei einem Freund genauso sein?

Antwort: Nein, die Familie ist eine ganz andere Sache. Lass die irdischen Gefühle beiseite. Das ist nicht richtig.

Es gibt Menschen, die einem anderen das Gefühl einer kleinen höheren Erleuchtung geben können und ihn so an sich binden. Das ist falsch. Wenn sie das tun, nehmen sie anderen die Freiheit und die Fähigkeit, selbst zu handeln. Das sollte man nicht tun.

Eine Zeit lang hatte ich einen Lehrer, der gerne damit spielte. Aber als ich zu Rabash wechselte, hörte das völlig auf. Rabash hat das nie gemacht.

Man kann einem Menschen die höheren Handlungen, die Eigenschaft des Gebens, die spirituelle Welt nicht zeigen, bevor er in der Lage ist, sie selbst zu erkennen und darin zu existieren. Denn man beraubt den Menschen der Freiheit, sich zu entwickeln. Es ist, als ob man einem Kind die Lösung der Aufgaben, die man ihm stellt, vorgibt und ihm damit schadet.

[331925]

Aus dem Unterricht „Vorbereitung auf den Kongress“



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Wende dich nur an den Schöpfer!

Frage: Wie kann der Schöpfer mir helfen, meine Freunde mehr verbunden zu sehen?

Antwort: Es ist sehr einfach! Bitte darum und das ist alles.

Wende dich mit allem, was du hast, nur an den Schöpfer. Nicht an mich, nicht an deine Freunde – nur an Ihn. Das ist der absolut zuverlässigste Weg. Du wirst sehen, dass alle Antworten, die Erlösung, alles von dort zu dir kommen wird.

[331929]

Aus dem Unterricht „Vorbereitung auf den Kongress“.



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Ein winziger Punkt, der das gesamte Universum enthält

Und solange mindestens einer damit beschäftigt ist, sich um sich selbst zu kümmern, kann das ganze Volk nicht einmal ansatzweise das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ erfüllen.

Der spirituelle Plan ist vollkommen. Es kann nicht sein, dass ein Teil davon funktioniert und der andere nicht, denn die integrale Einbeziehung aller in alle, definiert die Bedingung, die sowohl notwendig als auch ausreichend ist, damit alle vollständig korrigiert werden können. Das bedeutet, dass sich jeder absolut in alle und alle in ihm eingeschlossen fühlen müssen.

Es stellt sich heraus, dass bis auf einen kleinen Punkt von „Malchut“, welches in mir ist- alles von allen anderen ist. Lediglich ein Punkt von Malchut in mir gehört tatsächlich mir. Es kann also nur funktionieren, alle in mir miteinander zu verbinden. Dein Punkt von Malchut ist nur dazu da, alle in dir zu verbinden, und so weiter.

Ein integrales System ist eine sehr einfache Kombination seiner Teile, jeder Teil besteht darin nur aus seinem eigenen Punkt, der sich selbst annulliert und ganz auf das Geben ausgerichtet ist. Was gibt er zurück? Das, was er vom Schöpfer empfängt. An wen gibt er? An alle Punkte, die er von allen Teilen in sich trägt. Es ist sehr einfach.

Im Prinzip hat kein Mensch etwas Eigenes außer dem was er vom Schöpfer erhält und was er den anderen gibt. Wer ist er dann? Niemand, eine Null. Er macht sich selbst so: Einerseits empfängt er alles vom Schöpfer und gibt es andererseits an alle anderen weiter. Er ist ein Übergang vom Schöpfer zu den anderen. Das ist die Arbeit eines jeden Elements des integralen Systems. Das ist es, was wir erreichen müssen.

Dann haben wir nichts mehr zu befürchten, nichts zu bedenken, nichts zu überlegen. Wir müssen nur ein Übergangsglied von einem zum anderen sein – vom Schöpfer zu den Geschöpfen und von den Geschöpfen zum Schöpfer. Der schönste Zustand ist, wenn jeder absolut frei und absolut vollkommen ist!

Er hat alles von der ganzen Schöpfung in sich, d.h. er erlangt eine vollständige Wahrnehmung für den Schöpfer und eine vollständige Wahrnehmung für die ganze Welt, für alle Seelen, in sich. Einerseits ist er Adam – der gemeinsamen Seele – gleich, andererseits ist er ganz in der Erfüllung dieser Seele. Das heißt, jeder von uns schließt sowohl die Schöpfung als auch den Schöpfer in sich ein, auch wenn er nur ein Punkt ist.

[330981]

Aus dem Unterricht über „Bürgschaft“



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