Michael Laitman, in Quora: „Wie definiert man Gut und Böse?“
Gut ist, wenn wir uns in eine Richtung entwickeln, die uns dem Gleichgewicht mit der Natur näher bringt, und nicht in Richtungen, die der menschliche Verstand erfunden hat.
Je mehr wir uns entwickeln, desto mehr verwirft die Natur die vom Menschen erdachten ideologischen Richtungen und drängt uns, das Gleichgewicht mit sich selbst zu finden.
Das „Gute“ wird so zu unserer freiwilligen Bewegung in die von der Natur vorgegebenen Balance. Bewegen wir uns jedoch unfreiwillig, dann fühlen wir uns schlecht.
Unser wachsendes Ungleichgewicht führt zu unzähligen Problemen und Krisen auf allen Lebensebenen – auf persönlicher, sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer- um in uns einen Richtungswechsel zum Guten zu erzwingen.
Wir sollen den Druck der Natur als gut betrachten, denn je mehr wir negative Phänomene im Leben erleben, desto mehr veranlassen sie uns, unser Lebens zu überprüfen und besser früher als später eine Richtungsänderung zu beschließen.
Der springende Punkt ist: Wir sollten uns nicht gut fühlen, während wir in Dysbalance mit der Natur weiterleben, sondern uns auf einen Ausgleich mit ihr zubewegen, zu dem uns die Natur antreibt. Ein schlechtes Gefühl in unserer egoistischen Lebenseinstellung, kann daher gut sein, denn dank der negativen Empfindung kommen wir einer Lösung näher, einer neuen altruistischen Richtung, die im Einklang mit der Natur steht.
Um die Natur besser zu verstehen, was sie von uns will, sollten wir darüber nachdenken, wo wir uns befinden und was die uns umgebende Natur ist.
Die Natur ist ein vernetztes und voneinander abhängiges System. Alles existiert harmonisch in ihr, und wenn wir selbst harmonische Beziehungen anstreben und organisieren, können wir die in der Natur herrschende Harmonie auch in unseren Beziehungen wiederfinden.
Wir sollten bedenken, dass die Natur aus vier Ebenen besteht – der unbelebten, der pflanzlichen, der belebten und der menschlichen, und wir Menschen bilden ihre höchste Ebene, das Zentrum der Schöpfung. Das Gleichgewicht mit der Natur hängt davon ab, inwiefern wir auf menschlicher Ebene positive Beziehungen zueinander entwickeln. Wir sollten also auf die Natur hören, darauf achten, was sie uns zu verstehen geben will, ihr vertrauen und mit ihr fließen.
Sobald wir das Gleichgewicht mit ihr erreicht haben, wird sich alles zum Guten wenden. Vor allem aber werden wir in den positiven Verbindungen zwischen uns eine neue Welt entdecken, denn sie sind der Schlüssel zu einem besseren Leben für alle Menschen und für die Natur als Ganzes.
Basierend auf einem Gespräch mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman und Semion Vinokur. Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman
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