Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie man den Höheren erkennen kann

Eine Frage, die ich erhielt: Jeder untere Parzuf der Welt Azilut, sowie auch die Welt Adam Kadmon, kleidet sich in den Höheren ein. Was bedeutet „einkleidet“?

Meine Antwort: Einkleidet bedeutet erkennt. Ich kleide mich in dir ein – in deine Vernunft, in deine Handlungen. Dies bedeutet, dass ich sie erkenne.

Der Höhere steigt zu dem Unteren herab, damit sich der Untere in ihm einkleiden kann. Und dann, wenn sich der Untere an ihn klammert, beginnt der Höhere ihn auf eine höhere Stufe zu erheben, um ihm damit zu helfen, sie zu erkennen.

Der Untere empfindet dies so, dass der Höhere ihn gebärt, ihm alles gibt und sich um ihn kümmert. Und da sich der Untere selbst auch entleert und weitere Parzufim gebärt, möchte er den Höheren erkennen: Wer er ist, was stellt er dar, warum und zu welchem Zweck existiert er.

Denn jetzt empfindet er selbst auch genau solche Bedürfnisse sich um seine unteren Parzufim zu kümmern. Um sie zu erfüllen wendet er sich an den Höheren, denn nur aus der Welt der Unendlichkeit kann er sich erfüllen.
Es stellt sich heraus, er wird dazu verpflichtet, eine Verbindung mit dem Höheren herzustellen. Diese Verbindung mit dem Höheren wird „Einkleiden“ genannt.

Von der einer Seite hat der Untere eine Bedürfnis, dem noch Unteren (ihn bezüglich) noch mehr zu geben. Von der anderen Seite führt dieses Bedürfnis ihn zur Verbindung mit dem Höheren. Von der dritten Seite, ist er zur Erkenntnis des Höheren vorbereitet, denn er und der Höhere ähneln wie zwei Wassertropfchen einander.

Dieses Einkleiden von Parzufim ist immer völlig identisch. Der Untere indem er sich in den Höheren einkleidet, sieht in dem Höheren dasselbe Modell, wie in sich. Er sieht in dem Höheren seinen ganzen Aufbau, wie sein Spiegelbild. Deshalb hat er kein Problem damit, den Höheren zu erkennen. Deshalb bedeutet das Einkleiden Erkenntnis. Der Untere sieht sich so, wie ihn der Höhere sehen möchte.

Aus einem Sohar-Unterricht, Das Vorwort, 10.12.2010



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Der Kabbalist ist ein Forscher der Höheren Natur

Eine gewöhnliche Wissenschaft beschäftigt sich  mit der Forschung des Materials, bzw. mit dem Wunsch zu genießen.

Somit erforschen wir das unbelebte, pflanzliche oder tierische Niveau des Wunsches, sein Verhalten, seine Reaktionen auf verschiedene Einwirkungen, sammeln die Ergebnisse und schaffen die Wissenschaft.

Und das eigene Material, den Wunsch zu genießen des menschlichen Niveaus, können wir auch untersuchen, erforschen und daraus die Wissenschaft bilden. So ist auch die Wissenschaft der Kabbala entstanden! Sie stammt nur aus den empirischen Ergebnissen, die der Mensch in seinem Inneren formuliert. Und vom Himmel fällt weder ein Buch oder ist eine Stimme zu hören.

Der Kabbalist ist ein Mensch, der die Natur erforscht und die Offenbarung ihrer allgemeinen Kraft erreicht. Von dieser Kraft stammt die Energie, die das ganze Universum erschaffen hat. Wir bezeichnen diese Kraft als den Schöpfer, und erforschen sie: welche Einwirkungen können wir auf sie leisten, und welche Reaktionen wir als Antwort bekommen. Damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala.

Und wir sehen, dass alle Naturwissenschaften dieser Welt, welche ihren unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveau erforschen, sowie die Wissenschaft der Kabbala – aus dem Wissen dieser einheitlichen, globalen Kraft stammen, die auf alle Niveaus des Materials, des Wunsches einwirkt.

Deshalb ist die Wissenschaft der Kabbala, die diese allgemeine Kraft und ihre Einwirkungen auf das von ihr geschaffene Material erforscht – die aufwendigste Wissenschaft von allen. Und alle übrigen Wissenschaften reihen sich in sie ein.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 15.12.2010

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Die Wissenschaft für die Forschung des Schöpfers

Unser Problem liegt darin, dass ein gewöhnlicher Mensch nur das erforschen kann, was sich unterhalb des menschlichen Niveaus befindet: das unbelebte, pflanzliche und tierische Niveau des Wunsches.

Und den Wunsch des menschlichen Niveaus kann er weder formulieren, noch studieren, weil dieser Wunsch gleich dem Schöpfer sein soll! Er heißt „der göttliche Teil von oben“. Und du kannst ihn in dir nicht erkennen, weshalb du dieses Niveau des Wunsches nicht erforschen kannst.

Der Wunsch des menschlichen Niveaus heißt die Seele, es ist das Material der Seele. Das Material ist der „Wunsch zu genießen“, und seine Form ist die „Ähnlichkeit dieses Materials mit dem Schöpfer“. Diese Ähnlichkeit erforschen die Kabbalisten eben: worin wir mit Ihm ähnlich sind, auf welchen Niveau, infolge der Kombination dieser Bedingungen?

Die Wissenschaft der Kabbala erforscht, wie das Material des Wunsches zu genießen die Form des Schöpfers erwirbt, und dann als die Seele bezeichnet wird.

Sie heißt „die Seele“ (Neschama) – weil es die höchste Stufe unserer Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ist, die wir bis zur endgültigen Korrektur (Nefesch-Ruach-Neschama) erreichen können.

Eine solche Beschränkung existiert in dieser Wissenschaft so lange, bis alle Menschen sich damit beschäftigen werden, dann können wir zusammen unsere Forschung auf einem höheren Niveau fortsetzen!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 15.12.2010

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Und noch mal über die Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Liebe zu den Freunden?

Meine Antwort: Liebe bedeutet Vereinigung zu einem gemeinsamen Verlangen. Die Kabbala zeigt uns folgendes Beispiel: wenn Bina den Zustand „Chafez Chessed“ erreicht (will nichts für sich selbst), steigt sie zu Malchut herab, verbindet sich mit ihr und nimmt ihr Verlangen in sich auf, um mit der ganzen Kraft von Bina für dieses zu sorgen.

Genau das nennt sich Liebe – das Verlangen eines anderen Menschen aufnehmen und es mit allem, wozu du in der Lage bist, erfüllen. Wie es geschrieben steht, dass man sein „letztes Kissen“ weggeben soll – das wird als Beweis der Liebe, die wir erreichen wollen, bezeichnet.

Doch wie kann so etwas erreicht werden? Es muss dafür gesorgt werden, dass jeder im Materiellen das Nötigste und im Spirituellen alles, was es in unserem gemeinsamen Verlangen (Kli) gibt, erhält.

Es ist sehr wichtig, uns alle als ein Verlangen wahrzunehmen und alles dafür zu tun, dass dieses Verlangen lebt. Jeder muss spüren, dass es von ihm abhängt und in seiner Macht steht, diese Welt zur Seite der Schuld oder der Rechtfertigung zu neigen.

Auf diese Weise erschaffen wir einen Ort, der Malchut heißt, und enthüllen dort das höhere Licht, den Schöpfer. Wir müssen jedoch versuchen, immer daran zu denken, dass das Endziel darin besteht, dem Schöpfer Genuss zu bereiten.

In Bezug auf den Schöpfer ist es nicht leicht, solange wir Ihn, das Licht, nicht deutlich spüren. Also sollten wir wenigstens daran denken, jenem Ort, wo Er sich verbirgt – wo sich die Verlangen nach Ihm versammelt haben, Genuss zu schenken. Wie es geschrieben steht: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“. Die Liebe zu den Geschöpfen ist eben jenes gemeinsame Verlangen, das vereint ist.

Jene Verbindung, die wir zwischen unseren Seelen wiederherstellen wollen, wird als Liebe zu den Freunden bezeichnet. Freunde sind einzelne Menschen, die sich auf materieller Ebene verbinden, um die innere, spirituelle Verbindung zu erlangen. Wir wissen bereits alles darüber, wir müssen es nur umsetzen.

Darüber wurden bereits unzählige Worte verloren, doch jedes Mal werden sie anders wahrgenommen – entsprechend dem Zustand des Menschen. Man muss sie nur immer tiefer in sich aufnehmen, und das Licht kommt und bringt dieses ganze Bild im Menschen zum Vorschein, ohne jegliche Worte. Und dann wird uns klar, worum es geht.

Hier ist die Geduld gefragt, und zwar nicht so, dass ich mich damit zufrieden gebe und alles auf später, auf morgen verschiebe, sondern ich mache heute geduldig alles Mögliche, doch wenn ich keinen Erfolg sehe, behalte ich die Gewissheit, dass im nächsten Augenblick alles geschehen wird!

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam vom 10.12.2010

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Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.6

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Wichtigste ist die Arbeit in der Tora und Geboten

Denn wenn die Absicht eines Menschen nicht für den Schöpfer, sondern für den eigenen Gewinn (egoistisch) sein wird, dann wird er seine Natur des Willens zu empfangen (aus Eigenliebe) (durch das Tora Studium) nicht verändern, sondern im Gegenteil wird sein Wille zu empfangen viel größer werden als der, den er von Natur aus hatte (bevor er sein Tora Studium angefangen hatte).

Baal HaSulam. Artikel zum Abschluss des Buches „Sohar“.

Das Ziel der ganzen Schöpfung besteht darin, dass die niederen Geschöpfe (die Menschen unserer Welt), indem sie sich durch Erfüllung von Tora und Geboten (durch das Anziehen des höheren Lichtes der korrektur mittels Tora Studium) allmählich entwickeln (sich korrigieren), immer höher (der Stufen des Gebens und der Liebe entlang) steigen können, bis sie schließlich würdig werden, mit ihrem Schöpfer (in voller Gleichheit der Eigenschaften) zu verschmelzen.

Baal HaSulam. Gabe der Tora, P.6.

Die ganze Tora und die Mizwot wurden einzig mit der Absicht gegeben, Israel (derjenige, der sich danach strebt) zu zu reinigen, was die Reinigung des Körpers bedeutet, nach welcher die wahre Belohnung (für seine Anstrengungen in der Korrektur) erreicht wird, mit Ihm zu verschmelzen (völlige Gleichheit der Eigenschaften mit der höheren Kraft zu erlangen), was das Ziel der Schöpfung ist.

Baal HaSulam. Die Bürgschaft. P.27.



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Wie man Gewissheit und Freiheit erlangt

Eine Frage, die ich erhielt: Seit ich angefangen habe, Kabbala zu studieren, fühle ich mich so klein, wie ein winziger Embryo, und ich werde immer unsicherer.

Woher soll plötzlich die wahre Gewissheit über diese einzige Kraft zu mir kommen, die über das ganze Universum regiert, mir all diese Probleme bereitet und in der meine einzige Stütze ist?

Meine Antwort: Für gewöhnlich gibt die Religion dem Menschen die Gewissheit, wenn er glaubt, dass es einen Schöpfer gibt, der gut ist und für ihn sorgt, und dass man sich auf Ihn verlassen kann. Dieses Weltbild dringt tief in den Menschen ein und unterstützt ihn, darum sprechen die Kabbalisten sich nicht gegen die Religion aus.

Doch es kommt die Zeit, in der ein neues Verlangen im Menschen entsteht, und er kann sich nicht mehr wie früher mit dem blinden Glauben zufrieden geben. Er entwickelt sich und wächst aus diesem heraus, ihm reichen dessen traditionellen Handlungen nicht mehr – er will den Schöpfer erkennen!

Idealerweise müssten wir aus der Religion (Dat) zur Erkenntnis (Daat) aufsteigen und, wie es geschrieben steht, „den Schöpfer erkennen“. Doch in der Praxis funktioniert das nicht.

In der Praxis kann das nur durch die Verbindung mit der kabbalistischen Gruppe erreicht werden, es gibt kein anderes Mittel. Die Gruppe muss für dich einen Ort darstellen, wo du den Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens, erreichen kannst.

Das Gefühl der Unsicherheit entsteht nur aus Mangel an der Eigenschaft des Gebens. Sobald du bereit bist, zu geben, wirst du die völlige Gewissheit spüren und frei von dir selbst sein! Das Geben bedeutet Bina.

Dann wirst du ohne jegliche Angst leben können, in Sorge lediglich um das Eine: „Wann werde ich durch meine Taten die Taten von „Stammvätern“ erreichen? – Wann werde ich an den Schöpfer geben können? Das heißt, noch höher als Bina aufsteigen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 13.12.2010



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Universelle Formel der Natur

Viele Menschen verstehen, dass in der Welt nur eine Kraft am Werk ist – wir bezeichnen sie als die Macht der Natur. Die Menschen nennen Sie unterschiedlich: eine Kraft, ein Gott.
Aber diese Kraft ist keine Persönlichkeit, sondern ein Gesetz, eine universelle Formel der gesamten Natur, schon Einstein wollte diese Formel ableiten, um all die anderen Gesetze in sie einschließen zu könnten, all die anderen Formeln, auf allen Ebenen.
Diese universelle Formel hat die Kabbala schon vor langer Zeit aufgedeckt: auf einer Seite das Licht (y) – auf der anderen Seite das Verlangen (x), und in der Mitte die Funktion (f), welche diese beiden Seiten vereint, der antiegoistische Schirm. Hier ist die gesamte Formel, sehr einfach!


Unser Verlagen „multipliziert“ mit dem Schirm ist proportional dem Licht, welches wir entsprechend dieser Formel, empfangen können. Es gibt nichts außer diesen drei Komponenten!
Das Licht ist eine Konstante. Es ist immer unveränderbar. Das Verlangen, verändert sich ständig, allerdings unabhängig von unserem Willen. Unsere Aufgabe ist es, während der ganzen Zeit den Schirm aufrecht zu erhalten, das Gleichgewicht zwischen dem Licht und dem Verlangen!
Das ist die einzige Formel, die in der Natur existiert. Daraus können wir alle Gesetze der Chemie, Physik (auf der nicht lebenden Ebene des Verlangens), alle Gesetze der Pflanzenkunde und der Biologie (auf der pflanzlichen Ebene), Zoologie und Medizin (auf der tierischen Ebene), Psychologie (auf der Ebene der menschlichen Empfindungen), und auf der Ebene „Mensch“ und die Gesetze der höheren Ebene (höheren Welten) ableiten.
Überall wirkt ein und dieselbe einfache Formel. Es ist traurig, dass der Einstein nicht hier sein kann, er hätte sich letztendlich beruhigt! Obwohl er in der richtigen Richtung suchte, er wollte eine Abhängigkeit zwischen Licht (Leben) und der Masse (Verlangen / Materie) finden.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 13.12.2010



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Verzweifeln, jedoch nicht verzichten

Während wir uns einem kabbalistischen Text, und besonders dem Buch Sohar widmen, müssen wir uns der Wichtigkeit der spirituellen Erkenntnis bewusst werden.

Denn letztendlich wollen wir genau das – kein Wissen, keine Scholastik, keine allgemeinen Materialkenntnisse, sondern allein die Erkenntnis, die davon zeugt, dass der Mensch den Schöpfer enthüllt hat. Genau das ist das Kriterium für unsere Bewertung.

Auf dem Weg zur Erkenntnis wirkt das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften, das keine Kompromisse kennt.

Einerseits hängt der Mensch voll und ganz von der Einwirkung der Höheren Kraft ab. Nichts Anderes wird ihm helfen, er braucht nur die Hilfe von oben. Wer das versteht, baut eine korrekte Haltung auf.

Die Tora spricht davon, wenn sie das ägyptische Exil beschreibt: „Und die Söhne Israel stöhnten wegen der Arbeit und schrien, und ihre Klage wegen der Arbeit drang zum Schöpfer“. Mit anderen Worten: sie haben genau gewusst, dass sie durch ihre eigenen Kräfte nichts erreichen können.

Doch andererseits werden spirituelle Schritte immer auf dem Verbinden von Gegensätzen aufgebaut. Und deshalb müssen wir uns trotzdem am Prozess beteiligen.

Letztendlich unternehmen wir große Anstrengungen und sind zugleich sicher, dass nur ein „Wunder vom Himmel“ uns aus dem ägyptischen Land ins Land Israel ausziehen lässt.

Die Verzweiflung an eigenen Kräften ist notwendig, und der Mensch darf nicht vor diesem Gefühl weglaufen. Außerdem ist die Gewissheit über die Hilfe von oben notwendig, nach der man unaufhörlich mit aller Kraft verlangen muss.

Der Mensch muss sich in der Lage der Söhne Israel wiederfinden, die wegen der Arbeit stöhnen – wenn alles in seinem Inneren sich mit der äußeren Umgebung zu einem Ganzen verschmilzt und diese Bedingungen erschafft und ihn dem Auszug aus Ägypten wesentlich näher bringt.

Deshalb müssen wir versuchen, uns selbst auf die richtige Art und Weise in diesem Punkt vorzustellen. Hier vollziehen wir alle notwendigen Handlungen, und laufen anschließend nicht vor Verzweiflung weg, sondern übertragen die ganze Kraft unserer Verzweiflung im Gegenteil auf den Schrei, auf die Forderung nach Korrektur.

Aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 14.12.2010



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Meine Arbeit ist ein Teil der gemeinsamen Arbeit

Eine Frage, die ich erhielt: Wofür soll jeder während des Unterrichts sorgen: für die Reinheit seiner spirituellen Arbeit oder einfach für die Einheit?

Meine Antwort: Es reicht keine schematische Fürsorge für die Einheit im Allgemeinen. Wie Baal HaSulam schreibt, müssen wir die Einheit von Israel, der Tora und dem Schöpfer anstreben.

Wir befinden uns in einem solchen Zustand, in dem jeder Einzelne und alle gemeinsam entscheiden. Jeder leistet seinen Beitrag zum gemeinsamen Verlangen der Gruppe und erhält von ihr das richtige Streben nach dem Gebet. Und anschließend fließt sein persönliches Gebet in die Einheit des gemeinsamen Gebets ein.

Die persönliche Arbeit wird immer mit der gemeinsamen Arbeit verbunden: der Mensch vervollständigt die Gesamtheit und wird selbst durch diese vervollständigt. Letztendlich bilden wir ein gemeinsames Gebet, von dem auch geschrieben steht: „und die Söhne Israel stöhnten wegen der Arbeit“.

Dafür muss das Ziel äußerst wichtig in unseren Augen sein. Wir werden es gegen keine „Errungenschaften“, gegen keine theoretischen Kenntnisse eintauschen. Wir geben uns nicht mit dem einschläfernden Rhythmus des Alltags zufrieden, weil wir in einem solchen Tempo noch tausend Jahre unterwegs sein werden.

Wir geben uns nicht mit den Erfolgen in der Verbreitung zufrieden, denn das ist selbstverständlich nur ein Mittel. Wie groß unsere Taten auch sein mögen, sie dürfen nicht als Lebensziel gelten, selbst nicht als ein vorläufiges Zwischenziel.

Man darf sich nicht mit den Ergebnissen der Arbeit und der Anstrengungen zufrieden geben, in der Hoffnung, dass sie mit der Zeit ihre Wirkung haben werden. Nein, der Mensch muss sofort seinen Blick auf das Wichtigste richten und das wahre Ziel vor Augen haben – die Enthüllung der Eigenschaft des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens in sich selbst, und unermüdlich und unentwegt danach verlangen.

Jede Pause schadet ihm selbst und seiner Verbindung mit dem Schöpfer. Aus diesem Grund wird hier das gemeinsame Gebet benötigt, das zu einem steten Gebet werden kann.

Man muss verstehen, dass der Eintritt in die spirituelle Welt sehr großer Anstrengungen bedarf, doch in der Gruppe sind sie nicht so schwer und hängen von der Einigung ab.

Aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 14.12.2010



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Zwei Wahrheiten

Die Besonderheit der spirituellen Arbeit besteht darin, dass der Mensch sich daran gewöhnen soll, die entgegen gesetzten Zuständen zu empfinden.
Und obwohl sie einander entgegengesetzt sind, kann er sich trotzdem darin aufhalten und die beiden Zustände so klären, wie man „den Vorteil des Lichtes aus der Dunkelheit“ klärt und vorankommt.
Für einen Anfänger ist es sehr schwierig nachvollziehbar. Denn wir handeln in unserer Welt nur aufgrund des egoistischen Wunsches der Genüsse, und es gibt hier keinen Wunsch des Gebens, weshalb man nur über eine Wahrheit sprechen kann. Alles andere scheint eine Lüge zu sein.

In der Spiritualität ist es aber genau anders. Da wir den Schöpfer aus dem Geschöpf aufbauen, so stellen diese Beiden Enden einer spirituellen Treppe, unsere Wahrheit dar.
Je größer der böse Anfang, das Ego des Menschen ist, desto höher kann er hinaufsteigen: vom Sünder zum Gerechten. Und jedes Mal sind diese Zustände von einander entfernt und existieren trotzdem in einem Menschen.
Deshalb sollen wir zu diesen Zuständen eine richtige Einstellung ausarbeiten: sowohl zu den Aufstiegen, als auch zu den Abstiegen: wir sollten uns über sie erheben können.
Mit anderen Worten, es gibt mich und es gibt meinen Zustand. Es kann sowohl das Fallen, als auch der Aufstieg sein, aber das alles ist mit meinem „Ich“ auf keine Weise verbunden, da mein „Ich“ ein Punkt ist, worin ich die Verschmelzung mit dem Schöpfer erreichen will. Und deshalb sollen alle Zustände in Form einer Notwendigkeit wahrgenommen werden.
Somit „schenke ich meinen Empfindungen keine Aufmerksamkeit“, laufe nicht davon, sondern bewerte nur, inwiefern der gegebene Zustand, über den ich mich erhebe, für die Erreichung des Endzieles wirksam ist.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 10.12.2010

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