Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Weiter gibt es nur Aufstiege!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir sicher sein, dass es kein Zerbrechen mehr geben wird?
Meine Antwort: Wir befinden uns auf der letzten, der niedrigsten Stufe. Wir können nicht mehr absteigen, es gibt nichts Schlimmeres als unseren Zustand.
Von hier und weiter kann es nur Aufstiege geben. Es kann kein Zerbrechen geben. Was soll sich in uns sonst noch zerbrechen, wenn wir von der Spiritualität getrennt sind?.. Das Spirituelle wurde zerbrochen, die Absicht zu geben, der Schirm, die Erkenntnis des Schöpfers.
Wir befinden uns in einem Zustand der völligen Finsternis. Weil wir aber die Spiritualität nicht wahrnehmen, können wir als Ausgleich dazu nicht spüren, wo wir uns befinden. Noch können wir lediglich unterscheiden, dass es uns schlecht geht. Doch schlecht geht es uns nicht, weil der Schöpfer verhüllt ist, nicht, weil wir Ihm nicht geben können. Schlecht geht es mir persönlich, Er interessiert mich nicht.
Das ist der Zustand des Zerbrechens und des Abstiegs in die Gewalt von Klipot. Selbst wenn in dir also irgendein Gedanke an den Schöpfer erwacht, dann nur daran, wie du Ihn benutzen kannst, aber nicht daran, wie du Ihm Genuss schenken kannst. Du stellst Ansprüche: „Wann wird es mir gut gehen?!“
Was soll in diesem Zustand noch zerbrochen werden, wenn wir uns in einem solchen Tiefschlaf ohne jegliche Bewegung befinden? Wir enthüllen unseren schlimmsten Zustand – schlimmer als Klipot. Denn Klipot sind der böse Trieb, den ich in dem mir leuchtenden Licht enthülle.
Und dann kann ich unterscheiden, welche Verlangen in mir den Klipot angehören – „stürmischer Wind“ (Ruach Seara), „große Wolke“ (Anan Gadol), „fressendes Feuer“ (Esch Mitlakachat), wo Klipat Noga und wo die Heiligkeit ist. Vor mir erscheint deutlich der Aufbau meiner Seele. Um solche Klärungen zu erreichen, muss man zu einer sehr hohen spirituellen Stufe aufsteigen.
In unserem jetzigen Zustand sind wir jedoch nicht in der Lage, etwas zu erkennen, alles ist reizlos und leer. Wir lesen, was die Kabbalisten schreiben, und für uns sind das bloß Worte mit unterschiedlicher Buchstabenfolge. Was haben wir davon?.. Deshalb steht uns kein Zerbrechen bevor, wir können nicht mehr tiefer absteigen.
Auszug aus Unterricht über „Talmud Esser haSefirot“ vom 22.12.2010



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Einfach über Liebe

Eine Frage: Was ist die wahre Liebe und gibt es sie überhaupt?

Die Antwort: Wir sind so kompliziert Geschaffen, dass wir den Mann, die Frau, die Eltern, die Kinder, uns umgebende Menschen, die Menschheit, den Schöpfer nicht lieben können, wenn sich nicht alles vereint!

Wir entwickeln uns so, dass unsere Natur uns nicht erlaubt nur einen bestimmten Menschen zu lieben. Es scheint dem Menschen, dass er seine Kinder, seine Frau, irgendwelche Freunde liebt, aber das stimmt nicht. Es wird ihm bewusst, dass seine Liebe nicht vollkommen ist, sie zerbricht, obwohl er lieben möchte! Warum nur?!

Hier eröffnet uns die Kabbala das Geheimnis, sie sagt, dass es nur absolute gemeinsame Liebe geben kann! Wenn du nicht alle Menschen liebst, dann wirst du keine Liebe zu jemandem empfinden können.

Es bedeutet alles existierende zu lieben: den Schöpfer, die Menschheit, die Welt, Bekannte und Fremde,wie ein Ganzes, nur so kann die Liebe erlangt werden. Anders geht es nicht, es tut mir leid, aber es ist so.

Darüber hinaus denken wir, dass Liebe etwas höheres, auf den Wolken existierendes ist. In Wirklichkeit ist die Liebe tierisch, sehr einfach, die körperliche Vereinigung. Wenn wir aber über die „tierische Liebe“ hinaus wachsen wollen, müssen wir ihr ein Futter geben, das „gegenseitig nachgeben“ heißt.

Ich gebe dir nach, und damit füttere ich unsere Liebe, bis sie dicker wird. Dann gibst du mir nach, und so wächst unsere Liebe. Denn solange wir Egoisten sind, ist es unsere einzige Handlung, die uns in dem Wachstum unserer Liebe helfen kann.

Wir sollen lernen nachzugeben! Es gibt immer zwei Prinzipien der Liebe: erstens – die Liebe lernen nachzugeben, zweitens – es gibt nur eine gemeinsame Liebe, dann kann man auch jemand Bestimmten lieben…

Aus dem Gespräch mit Arkadi Duchin 22.12.10



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Die Kinder korrigieren die Eltern

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist es in ТES (Teil 8, Punkt 29) gesagt, dass der Untere den Höheren korrigiert? Was wird damit gemeint?

Meine Antwort: Der Untere (die Welt von Azilut) korrigiert den Höheren (die Welt von Nekudim). Denn die Welt von Nekudim wurde zerbrochen und konnte danach die vollständige Korrektur nicht erreichen.

Somit muss man den bösen Anfang, das Ego öffnen, wie es gesagt ist „Ich habe den bösen Anfang geschaffen und die Tora für seine Korrektur gegeben“, und er wurde in der Welt von Nekudim nicht geöffnet, sondern erst infolge des Zerbrechens, so dass man die Welt von Azilut – die „Tora für die Korrektur“ aufbauen kann.

Die ganze Welt Azilut, ihr ganzes Apparat – ist Atik. Arich Anpin, Aba we-Ima, S“A bezüglich Nukwa der Welt von Azilut heißen das System der „Tora“, das das Licht bringt, welches die Seelen, die in Malchut hinaufsteigen, zur Quelle des Guten zurückführt.

Deshalb korrigiert der Untere den Höheren nach dem Zerbrechen der Welt von Nekudim. Und genauso korrigieren wir in unseren Seelen, in den zerbrochenen Scherben der allgemeinen Seele Adams Rischons, den Körper des zerbrochenen Adams, weil wir die Teile dieses Systems sind, welche ihn korrigieren sollen. Der zerbrochene Adam Rischon ist der Höhere, den wir korrigieren sollen.

In unserer Welt geschieht dasselbe. Die folgende Generation soll die Fehler korrigieren, die von der vorhergehenden Generation begangen sind.

Das, was die Eltern gemacht haben, korrigieren die Kinder zuerst mit Hilfe der Eltern, und steigen später höher als sie hinauf, nehmen das Ganze von den Eltern mit, was sie nicht korrigieren konnten – und setzen somit die Korrektur fort. Mit anderen Wörtern, korrigieren die Kinder die Eltern.

Wie in der Welt von Azilut: einerseits, korrigiert der Untere den Höheren, und andererseits gibt der Höhere die Instrumente, um sich zu korrigieren.

Aus dem Unterricht nach „Der Lehre der Zehn Sfirot“ „, 21.12.2010



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Die Zeit überholen

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet es, wenn der Mensch zustimmen und wünschen soll, sich dem Höheren lenken zu lassen.

Meine Antwort: Wir bestehen aus dem Verlangen nach Genuss, und alle Handlungen über die Korrektur dieses Verlangens werden durch das Licht ausgeführt.

Das Licht korrigiert die Verlagen (Kelim), ordnet sie und bringt das Gefühl des Zerbrechens zwischen ihnen und den Lichtern, den Stufen, ein Gefühl der Nichterfüllung. Das Licht erweckt das Verlangen (Kli).

Ich muss nur das Licht zur Offenbarung zwingen, damit es an mir arbeitet. Das ist meine einzige Handlung. Auf diese Weise beschleunige ich meine Entwicklung.

So oder anders handeln die Lichter, das Licht, die immer mehr auf Reshimot (Informationsgene) einwirken. Die Reshimot kommen aus ihrem Versteck heraus und realisieren sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit, die „Beito“ (zur seiner Zeit) heißt.

Wenn ich bestimmte Handlungen in der Gruppe, im Studium, in meiner inneren Arbeit, während der Suche vollbringe, damit erwecke ich die Lichter, welche auf mich mit größerer Kraft und Geschwindigkeit einwirken. Aber nicht mehr als das.

In jedem Fall kommt alles vom Licht. Ich bin nur in der Lage seine Einwirkung auf meine angeschlossenen Reshimot zu beschleunigen, und diese Entwicklung heißt „Achischena“ (die Zeit beschleunigend). Darin besteht unsere ganze Arbeit.

Aber es kommt dazu nur unter der Bedingung, dass anstatt des schweren und langen Weges voranzuschreiten, wo das Licht auf mich einwirkt und mir nur unterschiedliche Leiden bringt, ich das Licht erwecken um auf mich noch intensiver einzuwirken kann. Ich erkläre mich dann mit den schrecklichen, unangenehmen Erscheinungen einverstanden, die es mit sich bringt.

Möge es mir doch diese Erscheinungen bringen – ich möchte mich mit der Kraft der Umgebung über sie erheben. Ich bekomme von der Umgebung die Kräfte, mich über die Leiden zu erheben. Wenn ich mich auf so eine Weise vorbereite, kann das Licht auf mich einwirken und mich in meiner Entwicklung weiterbringen.

Auszug aus dem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“, 21.12.2010



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Der Schöpfer rettet Mensch und Tier

Unsere ganzen Versuche, die Natur und die Umwelt zu retten, werden zu nichts führen.

Helfen wird nur das Licht, das zur Quelle zurückführt – jene Kraft, die uns fehlt, um den Menschen in jedem von uns auszugleichen und ihn zur Harmonie mit der Natur, genannt „Elokim“, der Schöpfer, zurückzubringen.

Die gleiche Kraft, die kommt, um uns dem Schöpfer ähnlich werden zu lassen, wird auch den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Teil in uns zum Ausgleich bringen. Wir fangen an, die Natur richtig, nur in dem nötigen Maße, zu nutzen, weil wir fühlen werden, dass wir nicht mehr brauchen!

Mein tierischer Körper wird sich so fühlen, wie ein Tier sich fühlen soll, und der Mensch in mir so, wie ein Mensch sich fühlen soll! Darüber steht geschrieben: „Der Schöpfer rettet Mensch und Tier“ – beide werden von Ihm und nicht von mir gerettet!

Ich weiß nicht, welche materiellen Handlungen es nach sich ziehen wird – vielleicht werden wir noch mehr Wald verbrennen, wer weiß?!

Wir müssen nur das Licht, das zur Quelle zurückführt, handeln lassen, nur dieses Mittel benutzen. Denn es kommt von einer höheren Stufe und wird alle Teile der Natur ins Gleichgewicht bringen, indem es sie nach seinem Vorbild formt.

Wir sollten nicht versuchen, alles mit unserem Verstand zu begreifen, sondern die höhere Kraft arbeiten zu lassen, sie einzuladen, zu wollen, dass sie es macht. Denn woher sollen wir selbst wissen, wie die korrigierte Welt sein soll?

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“ vom 21.12.2010



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Wer ist er, der Mensch in uns?

Eine Frage, die ich erhielt: Jede Frucht braucht Zeit um zu reifen, vielleicht muss die Menschheit gar nichts tun, sondern warten bis sie reift, so wie eine Frucht?

Meine Antwort: Die Menschheit hat ihre Entwicklung auf den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebenen schon beendet. Schon seit 5770 Jahren entwickeln wir uns auf der „menschlichen“ Ebene, angefangen mit dem ersten „Menschen“- Adam.

In den 5770 Jahren gehen wir auch all diese unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschliche Stufen in unserem Inneren durch. Davor lebten wir wie die Tiere, mit Adam begann sich in uns der menschliche Teil zu entwickeln, im Tier, dessen Anfang der „Mensch“ heißt.

Der Mensch, der als erster die Spiritualität und damit seinen inneren Menschen, der dem Schöpfer gleicht, offenbart hat, hieß Adam Rishon (der erste Mensch).

Angefangen mit ihm und weiterhin befinden wir uns auf der menschlichen Stufe der Entwicklung, wo die menschlichen Probleme ihren Anfang nahmen. Deswegen gibt es keinen Grund darauf zu warten, bis sich alles von alleine ordnet. Es wird nicht passieren und wir werden nur immer tiefer fallen. Der Mensch in uns, ist alles was über dem Tierischen hervortritt. Das Tier braucht das Essen, den Geschlechtsverkehr, die Familie, den Unterschlupf, das Rudel, und das Gleiche braucht der tierische Körper eines Menschen.

Und darüber hinaus, wenn der Mensch nicht seine natürlichen, tierischen Instinkte benutzt, sondern das menschliche Ego, dann muss er den menschlichen Teil in uns zur Harmonie bringen. Dass ist der einzige Teil, der über eine freie Wahl verfügt.

Wer ist er, der Mensch in uns? Alles, außer ein Tier.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Frieden in der Welt“, 21.12.2010



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Das Streben nach den zukünftigen Zuständen

Die Kabbalisten schreiben über verschiedene Zustände unserer Seelen – Zustände, die sie selbst durchlaufen haben.

Wichtig ist, inwieweit wir uns diese Zustände vorstellen, uns mit ihnen identifizieren wollen.

Sie alle zeugen davon, wie wir dem Schöpfer unsererseits Genuss bereiten und dank diesem Bestreben die gleiche Handlung Seinerseits enthüllen. Auf diese Weise erreichen wir Verschmelzung mit dem Schöpfer: Er mit dem Menschen und der Mensch mit Ihm.

Über eben jene Zustände erzählen uns die Kabbalisten. Je mehr wir ihnen entgegenstreben, desto stärker wirkt die Kraft, das Licht, welches uns den Zuständen der Verschmelzung näherbringt und in sie einführt, von dort ein.

Und so geht es den gesamten Weg lang. Nicht nur jetzt, während wir uns auf den wirklichen Eintritt in diese Zustände der gegenseitigen Verbindung vorbereiten, sondern auch später, wenn wir beginnen, die spirituellen Handlungen besser wahrzunehmen.

So oder so hilft uns nur unser Streben, nur das Erheben von MaN, das Gebet über immer höhere Zustände des gegenseitigen Gebens, über die Enthüllung der Liebe, nach und nach zu neuen Stufen aufzusteigen.

Bis zum Ende der Korrektur muss die Seele dieser Herangehensweise folgen. Nur eine solche Arbeit wird uns vorankommen lassen.

Aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 21.12.2010



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Bittere Medizin statt süßer Lüge

Das Licht bringt mir immer ein Gefühl der Trennung zwischen ihm und den Verlangen, es gibt mir immer ein schlechtes Gefühl – es kann nichts Gutes mit sich bringen. Es bringt mir immer als erstes die Erkenntnis des Bösen, die Wahrheit.

In dem Maße, in dem ich mich über die Empfindung „bitter/süß“ zur Analyse  „Wahrheit/Lüge“ erheben kann, um die Wahrheit trotz des bitteren Geschmacks zu klären, wird das Licht auf mich auch einwirken können.

Doch woher soll ich diese Kraft schöpfen, um mich an der Wahrheit festhalten zu können, selbst wenn es mir schlecht geht? Diese zusätzliche Kraft erhalte ich allein von der Umgebung. Also müssen wir uns auch nicht schreiend an das Licht wenden. Das Licht wirkt auf uns in dem Ausmaß unserer Bereitschaft ein.

Es kann tausend Jahre lang warten, bis wir durch eine sehr langsame schrittweise Entwicklung vorbereitet sind, es kann aber auch seine Einwirkung jede Sekunde ruckartig verstärken – wenn wir bereit sind. Seinerseits gibt es keine Verzögerung.

Die Verzögerung hängt allein davon ab, inwieweit ich bereit bin, den Bruch zwischen den Kelim und den Lichtern zu ertragen und mich „über das Wissen“, über die körperlichen Leiden zu erheben, wenn ich bereit bin, mich der Wahrheit zu stellen, selbst wenn es bitter ist. Denn es ist wirklich bitter, die empfangenden Kelim, die Verlangen für sich selbst nicht zu benutzen und in der Absicht zu geben zu bleiben.

Deshalb haben wir kein anderes Mittel, um die Entwicklung zu beschleunigen, außer durch die Verbindung mit der Umgebung, die ebenfalls sehr schmerzhaft ist. Ich kann mich nicht überwinden.

Ich kann Freunde Tausende von Stunden zur Vereinigung aufrufen – und es werden bloß Worte sein. Und anschließend stoße ich an eine innere Mauer und bin zu nichts außer den Worten in der Lage.

Doch wenn wir zumindest versuchen, das gemeinsam zu tun, lässt sich jeder von den Anderen begeistern und kommt am Punkt der Wahrheit an – dass er nicht in der Lage ist, das zu tun, und genau diese Mauer durchbrechen muss. Und dann verlangt er nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt.

Aus dem Unterricht nach dem „Talmud Esser haSefirot“ vom 21.12.2010



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1 + 1 = 3 (der Schöpfer zwischen uns)

Auf unserem gesamten Weg begleiten uns Widersprüche, weil sich zwei Gegensätze verbinden müssen.

Man muss sich daran gewöhnen, dass, wenn man anfängt, irgendetwas zu klären, sich im Inneren immer zwei entgegengesetzte Eigenschaften feststellen lassen werden, die dennoch verbunden werden können. Es ist eine Art „Spaltung“.

Wenn du nur mit einem egoistischen Verlangen arbeitest, dann fügt sich alles wunderbar zusammen: 1+1=2.

Doch wenn man das Verlangen zu genießen mit der Absicht zu geben verbinden will, dann sind sie entgegengesetzt und können nicht zusammengefügt werden. Das bedeutet 1+1=3!

Der Dritte ist der Schöpfer! An dieses Paradoxon muss man sich gewöhnen und es wie etwas Natürliches wahrnehmen – für uns ist das die Norm.

Wir können dieses „Paradoxon“ in der menschlichen Gesellschaft beobachten. Einerseits würde sich jeder wünschen, einen möglichst großen Abstand zu den Anderen zu haben, andererseits suchen die Menschen Kontakt zueinander.

Es hat sich bereits zu einer Sucht entwickelt – es gab mal einen Vorfall, als ein ganzes Mobilfunknetz ausgefallen ist, die Menschen hatten keine Mobilfunkverbindung und sind beinah durchgedreht. Wie kann das sein, dass jeder für sich allein sein will und dennoch nicht ohne die Verbindung zu den Anderen sein kann?

Es liegt daran, dass der Mensch nur für eine Zeitlang allein sein möchte, um von niemandem gestört zu werden. Doch dabei versuchen die Menschen zusammen zu leben: in einer großen Stadt, in einer Massenkultur. Sie versuchen, einander nachzuahmen, um alles genauso wie die Anderen zu machen. Deshalb hebt das Eine das Andere nicht auf.

Der Mensch braucht seine eigene Ecke, wo er sich verstecken kann, wie eine Biene – jede in ihrer Wabe. Doch sobald er eine solche „Unabhängigkeit“ erlangt, muss er spüren, dass er sich unter allen Anderen befindet.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“ vom 19.12.2010



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Die Rückkehr der Herrin an ihre rechtmäßige Stelle

Solange der Mensch sich nicht entwickelt hat und zur Korrektur  bereit war, durfte man die Kabbala nicht enthüllen, weil die Menschen sie nicht verstehen und entstellen werden.

Wir sehen, wie das Wissen, das aus der Kabbala gekommen ist, in der Philosophie und der Religion verzerrt und verdreht wurde, anstelle der richtigen Nutzung dieser Methodik.

Die Philosophie beschäftigt sich mit dem abstrakten Material, und die Religion mit dem „pseudo-geistigen“ zwecks Befriedigung des eigenen Interesses/Wunsches, und es widerspricht der Wissenschaft der Kabbala – der Korrektur des persönlichen Egoismus.

Heutzutage kann man  die Wissenschaft der Kabbala der Welt öffnen, weil sowohl die Philosophie, als auch die Religionen und die Lebenseinstellung des Menschen sich verändert haben, so dass die Form seiner Existenz ihn nicht mehr zufrieden stellt und ihn dazu zwingt, nach der neuen Form und dem Grund der Existenz, nach dem Ziel, zu suchen. Und ohne Kabbala bleibt das alles ohne Antwort

Es ist die Zeit gekommen, die „Herrin“ zu krönen, damit sie wieder über die obsiegende „Dienerin“ herrscht. Der Missbrauch der Wissenschaft der Kabbala „für sich“ in Form der Philosophie oder der Religion heißt, „Die Dienerin, die ihrer Herrin vererbt“. Und ihre richtige Nutzung bezeichnet man als „Die Rückkehr der Herrin an ihre rechtmäßige Stelle“.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 19.12.2010



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