Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wozu braucht der Schöpfer Mich?

Frage: Das Ziel der Schöpfung ist mir mehr oder weniger klar. Was unklar ist, wozu braucht der Schöpfer das alles? Wozu braucht er mich? Wozu hat Er das gemacht?

Meine Antwort: Er hat es aus zwei wichtigsten Gründen gemacht. Erstens, weil Seine Natur – der Gute und das Gute Schaffende ist. Das heißt Er möchte uns eine unendliche Erfüllung, über der Zeit, Bewegung, Raum, und über allen Beschränkungen geben.

Und der zweite Grund besteht darin, dass diese Erfüllung auf der gleichen Ebene, wie bei dem Schöpfer soll, und dass wir den gleichen Status wie Er genießen können und wie Er sein können. Aber solchen Zustand müssen wir selbst erreichen, indem wir eine Unabhängigkeit erlangen und unseres „Ich“ bis zu seinem Niveau vergrößern.

Es ist uns noch nicht klar wie wir bis zur solchen Niveau wachsen können, aber wir werden zu einem solchen Zustand gelangen, dass wir dem Schöpfer in allem gleich sein werden.

Die Kraft des Guten bzw. die Kraft der Liebe die der Schöpfer ist, die Schöpfung zu schaffen und sie zur Vollkommenheit führen. Aber in der Tat, befinden wir uns schon jetzt in einem vollkommenen Zustand. Er hat uns vom Anfang an so geschaffen.

Er hat uns nicht in diesem miserablen Zustand, in dem wir uns jetzt befinden geschaffen, und als ob wir jetzt müssten uns neue aufbauen. Nein, wir brauchen nur unseren wahren Zustand zu entdecken. Und bezüglich des Schöpfers befinden wir uns nach wir vor in dem vollkommenen Zustand.
Aber wenn wir diesen Status nicht selbständig erlangen, werden wir auch nicht in der Lage sein die Welt der Unendlichkeit zu fühlen. Auch jetzt können wir ihn fühlen, aber da unsere Kelim unterentwickelt sind, spüren wir stattdessen unsere Welt.

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Mythen und Realität

Frage: Leider habe ich eine solche Erziehung bekommen, dass der Schöpfer ein gewisser Greis ist, der im Himmel sitzt. Heute studiere ich Kabbala und verstehe deshalb, dass diese Vorstellung falsch ist. Wie kann ich mich von den Stereotypen der Kindheit befreien?

Meine Antwort: Diese Wahrnehmung hat nichts mit der Kindheit des Menschen zu tun. Die Menschheit hat einfach vor vielen Jahrtausenden solche Mythen entwickelt. Denn es ist natürlich, sich etwas Existierendes vorzustellen. Von Generation zu Generation wurden Erzählungen darüber verbreitet, dass es eine gewisse Macht gibt, die mit einem Wesen mit Händen und Fuessen assoziiert wird, und dem menschlichen Verständnis entspricht.

Der Schöpfer hat weder ein Wesen, noch eine Form. Der Schöpfer ist die Natur, und da die Quersummen (Gimatria) dieser Wörter gleich sind, bezeichnen sie ein und dasselbe Objekt. Er ist das Rahmengesetz der Natur, und die ganze Natur ist eine Macht. Und wir selbst sind auch Kräfte, obwohl es uns scheint, als ob es hier irgendwelche Muster, Materie, die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur gibt.

Das kann man mit dem Bildschirm des Fernsehers vergleichen, worauf wir verschiedene Darstellungen sehen, denn genauso sehen wir alles, was in dieser Welt existiert, stellen es uns auf diese Weise in unseren Koepfen vor.

Deshalb ist ein solches Herangehen an den Schöpfer, dass Er ein gewisses Heiligenbild, der Greis ist, der irgendwo oben existiert, eine Quelle bitterer Fehler, und eine verzerrte Wahrnehmung des Lebens.
Da die Wissenschaft der Kabbala verborgen war, und die Menschen nicht wussten, wer der Schöpfer ist, hat sich ein solcher Irrtum sogar im Judaismus verbreitet. Somit existiert immer noch eine ähnliche Einstellung des Volkes.

Wir verbinden mit dem Schöpfer, genauso wie mit den Menschen in unserer Welt, verschiedene Dinge: ich werde Ihm etwas geben, und Er wird machen, dass es mir gut geht; wenn ich Ihm einen Dollar spende, dann wird Er mir zwei zurückgeben.

Es scheint uns so zu sein, dass wir Ihn auf diese Weise bestechen können, wodurch der Schöpfer gut sein wird, und das Leben sich zum Besseren verändern wird. Aber es stellt sich immer mehr heraus, dass unsere Beziehung mit dem Schöpfer nur in Richtung unserer Korrektur gehen kann.

Er fordert von uns nur das eine: wie ein Mensch mit einem Herzen zu sein und den Nächsten wie sich selbst zu lieben.

Auszug aus einerder Vorlesung im Hörsaal „Kabbala für alle“, 14.12.2010



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Die Fragen an den Kabbalisten

Frage: Stimmt es, dass in jeder Generation nur einen wahren Kabbalisten gibt?

Meine Antwort: Alle sind notwendig, weil jeder auf seinem Gebiet arbeitet. Da die Menschheit ungleichmäßig ist – benötigt man für ihren jeden Teil die besondere Sprache und das besondere Herangehen, bis die Menschen vorankommen und bereit werden, die Wahrheit zu hören.

Deshalb muss man nicht daran denken, wer ein Kabbalist ist. Wir sollen danach streben, die Wahrheit zu enthüllen, um sich an sie anzunähern. Und wenn es heute oder morgen jemanden geben wird, den man wahrlich als einen großen Kabbalisten bezeichnen könnte, dann werden wir ihm folgen.

In der Generation kann es wahrscheinlich nicht mehr als einen wahren Kabbalisten geben, weil es auch nur einen Kopf gibt. Und all die anderen daneben oder darunter – Dutzende, Hunderte, Tausende – entsprechen der Form einer Pyramide. Ich hoffe dass, es, wenn nicht in dieser Generation, dann in der folgenden, etwas Ähnliches wie Sanedrin geben wird: mehrere Kabbalisten, die zusammen über das hohe Niveau des Begreifens verfügen, und die Menschheit zum Schöpfer führen.

Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen 36 Gerechten und Kabbalisten?

Meine Antwort: Nein. „36 Gerechten“ ist ein Begriff. Es handelt sich um die besonderen, sich in dieser Welt befindenden Seelen, durch welche der Überfluss in diese Welt kommt, um die Existenz dieser Realität zu unterstützen. Es ist ein besonderes System, und nicht die einzelnen Menschen.

Frage: Kann die Frau zum Kabbalisten werden?

Meine Antwort: Selbstverständlich. Es gab doch die Prophetinnen – unsere Stammmütter, nach ihnen die Prophetinnen, und dann das Volk – das bis zur Zerstörung des 2. Tempels über das höhere Erkenntnis verfügten. Darin gibt es keinen Unterschied zwischen dem Mann und der Frau. Sogar heute kenne ich unsere Studentinnen, die im Laufe von vielen Jahren selbstlos arbeiten und vorankommen. Ihre Wahrnehmung und der Wunsch sind größer, als bei vielen Männern. Gewiss, können sie nicht kleineren Niveau, wie die Männer erreichen.

Da wir außerdem zur Offenbarung des Schöpfers vorankommen, so werden wir sicher erreichen, dass sowohl die Männer, als auch die Frauen Ihn enthüllen werden. Denn die Frau ist doch auch ein Teil der Schöpfung. Sie führt nur etwas andere spirituelle Arbeit durch, wobei die „andere“ nicht die „nicht spirituelle“ bedeutet.

Frage: Wie kann man dem Kind erklären, wer ein Kabbalist ist?

Meine Antwort: Kabbalist ist ein Mensch, der die Offenbarung des Schöpfers nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften anstrebt. Er hat sich in die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer korrigiert. Deshalb hat er ein Teilchen von oben, das als die Seele – als der Teil des Schöpfers bezeichnet wird. In diesem Teil fühlt er die spirituelle Welt, die höhere Dimension, das ewige Leben mit denen er sich gleichsetzt.

Wenn das Leben seines physischen Körpers zu Ende geht, nimmt er das nicht in Form eines Verlustes wahr. Er lebt weiter, und empfindet das spirituelle Leben. Er wird als Kabbalist bezeichnet, weil er das höhere Leben erlangt hat.

Auszug aus dem Programm „Kabbala für die Anfänger“, 01.12.2010



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Herrin des Gebens

Frage: Wer oder was ist „das Licht, das zur Quelle zurückführt“? Ist es der Schöpfer?

Meine Antwort: Das Licht, der Schöpfer, die Höhere Kraft – das alles ist ein und dasselbe: die allgemeine Kraft des Gebens, welche über die Welt herrscht, eine riesige Sphäre, innerhalb dessen wir uns befinden. Heute wird sie immer enger, und wirkt auf uns durch ihre Kraft immer mehr ein.

Das heißt die Natur oder der Schöpfer, denn im Hebräischen ist der Zahlenwert (die Gematrie) dieser Wörter identisch. Und das Leuchten, das sich von da aus verbreitet, heißt das Höhere Licht, das Geben.

Auszug aus der Vorlesung in Natania, 12.12.2010



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Schätze jeden Moment

Jeder von uns soll sich Sorgen machen, dass seine Zeit rational genutzt wird.

Ich kann es mir nicht vorstellen, dass jemand ohne einen persönlichen Arbeitsplan in irgendetwas erfolgreich sein kann. Es ist notwendig einen solchen Plan für die bevorstehende Woche zusammen zu stellen, damit klar wird, was man zu erledigen hat.

Ich muss es für mich selbst bestimmen und darf vom Geplanten nicht abweichen. Außerdem muss dieser Plan mit allen anderen Arbeitsplänen übereinstimmen, damit ich wie ein Zahnrad mit dem ganzen System verbunden bin.

Deshalb müssen jede Stunde und jede Minute strickt eingeteilt werden. Und in dem gleichen Ausmaß wie der Mensch sich um das Äußere kümmert, damit aus seiner Arbeit etwas für die andere entsteht, in dem gleichen Ausmaß ist er auch in der inneren Arbeit erfolgreich.

Auszug aus einem Gespräch über die spirituelle Arbeit, 17.12.2010



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Das Spiel meiner Einbildung

Frage: Ich hörte mehrmals von Ihnen, dass alles, was mir irgendwelche Unannehmlichkeiten bereitet, mich berührt oder mich kränkt, sich eigentlich in meinem Inneren befindet. Wie kann man das empfinden und verstehen?

Meine Antwort: Wenn ich die wahrhafte Realität offenbare, dann verstehe ich, dass alles in meinem Inneren empfunden wird und es außen nichts gibt.

Den Begriff „außerhalb“ gibt es überhaupt nicht. Alles geschieht in meinen Empfindungen, in meiner Wahrnehmung. Und die Realität, die ich wahrnehme, Die unermessliche Weite dieser Welt, das grenzenlose Universum, die Erdkugel mit allen ihren zahlreichen Details, das alles empfinde ich in meinem Inneren.

Wenn ich letztendlich meinen egoistischen Wunsch korrigiere, wird sich auch dieses gesamte Bild verändert.

Nur fühlen wir es in unserer Welt nicht, weil wir es im Wunsch wahrnehmen, der sich qualitativ nicht ändert. Er kann nur größer oder kleiner werden.

Wenn wir dagegen seine Haupteigenschaft geändert hätten, vom Empfangen zum Geben, dann hätten wir schon die vorige Wahrnehmung von der Seite her empfunden und könnten das Geschehende richtig beurteilen.

Und es ist nicht einfach. Es ist schwierig zu verstehen, unmöglich zu fühlen. Nur dank dem Höheren Licht, das allmählich Tröpfchen für Tröpfchen auf uns einwirkt, geschieht der plötzliche Umsturz.

Der Mensch erlangt, in Ergänzung zu seinen gewöhnlichen Eigenschaften/Kelim, die neuen. Diese Welt verschwindet nicht. Der Mensch beginnt, die zusätzliche Realität, ihren zweiten Teil, zu empfinden. Erst dann versteht er, wo er sich in Wirklichkeit befindet und empfindet, dass unsere Welt nur eine Illusion ist.

Auszug aus einer Vorlesung in Natania, 12.12.2010



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Anstrengung unten, Empfindung oben

Frage: Während der Vorbereitungen auf den Europäischen Kongress in Berlin haben wir Schwierigkeiten damit, die Kraft von der Umgebung zu schöpfen. Wie können wir bei all den physischen Handlungen nicht die Verbindung mit dem inneren Ziel verlieren?

Meine Antwort: Zu allererst ist es gut, dass die Menschen den Mangel an Absicht spüren, denn ohne die innere Komponente, sprich die Absicht zu geben, kann die äußere Anstrengung nicht zum Erfolg bei der Enthüllung des Schöpfers führen. Woher sollen wir also die richtige Absicht zur Vereinigung und Verbindung erhalten, innerhalb deren wir handeln werden?

Wir müssen uns anstrengen – wie ein kleines Kind sich anstrengt, um groß zu werden – wir müssen uns aus aller Kraft an der Absicht festhalten und dürfen nicht vergessen, dass wir alle äußeren Handlungen ausgehend von der inneren Anstrengung ausführen. Und inwieweit es gelingt, hat nichts mehr mit unserem Erfolg zu tun.

Vielleicht will man uns zeigen, dass wir wirklich klein sind und keinen Erfolg haben, damit wir aufhören, stolz auf uns zu sein, und spüren, dass ohne die Hilfe von oben keine Absicht in uns entstehen kann, dass wir uns durch eigene Kraft nicht verbinden können.

Wenn wir selbst damit fertig werden könnten, würden wir den Schöpfer nicht brauchen und den Zustand „lass uns zum Pharao gehen“ nicht erreichen können.

Im Grunde genommen, sollte sich der Mensch niemals über die eintretenden Zustände beklagen. Sie werden als Folge des Vorankommens enthüllt und sind deshalb in jedem Augenblick richtig. Die Frage besteht darin, wie man mit Hilfe der Gruppe die richtige Haltung diesen Zuständen gegenüber aufbaut.

In den meisten Fällen machen wir uns Vorwürfe wegen der Vergangenheit: etwas falsch, schlecht gemacht, verpasst, nicht gekonnt usw. Auf diese Weise wirkt die unreine Kraft/Klipa auf uns ein, die uns in die Vergangenheit zurückkehren lässt. Das Gleiche bezieht sich auf die Enttäuschung von eigenen Eigenschaften: was hat es für einen Sinn, sich selbst etwas vorzuwerfen, wenn es unbestreitbar ist, dass wir Egoisten sind und jedes Mal nur das enthüllen? Über diesem Zustand müssen wir unsere richtige Haltung bilden.

Aus diesem Grund hängt alles von der Anstrengung ab. Vielleicht ist der Mensch unzufrieden und möchte etwas anderes haben – es ist unwichtig, weil die Empfindung von oben kommt. Den Anfängern wird gezeigt, wie erfolgreich sie sind, sie werden ermuntert und angespornt wie kleine Kinder. Denjenigen aber, die vorankommen, werden ihre Mängel und Fehler gezeigt, damit sie … sich nicht selbst korrigieren, sondern nach der Korrektur verlangen. Dabei kommen uns alle Reaktionen zugute.

Die innere Arbeit eines Menschen in Bezug auf die Gruppe soll von den Handlungen zur Organisation von Unterrichten, Kongressen und Verbreitung getrennt werden. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun: die inneren Auf- und Abstiege sollten keine Auswirkung auf die äußere Arbeit haben. Es gibt einen Tagesablauf/ein Programm, und wir handeln dementsprechend, unabhängig von den Verlangen.

In der inneren Arbeit strengen wir uns nach Möglichkeit an, und die Empfindung, die wir erhalten – ob gut oder schlecht – hängt davon ab, was genau wir empfinden sollen. Wenn wir keine Begeisterung, keinen Elan und keine allgemeine Unterstützung empfinden, dann bedeutet es, dass uns durch diese Empfindung geholfen wird, vom Egoismus abzuschalten.

Die Enttäuschung von den laufenden Zuständen führt dem Menschen vor Augen, dass das egoistische Verlangen ihn nicht unterstützt, und er kehrt ihm auf natürliche Weise den Rücken zu. Der Egoismus trägt selbst dazu bei, dass wir ihn ablehnen, und das bedeutet „Hilfe gegen sich selbst“. Das unangenehme Gefühl bei der Arbeit, das in uns existiert, ist Hilfe von der gegenüberliegenden Seite, bis wir in der Lage sein werden, uns über unsere eigene Natur zu erheben und einen Blick auf sie von oben zusammen mit dem Schöpfer zu werfen. Das bedeutet, dass ich zusammen mit dem Schöpfer gegenüber dem Pharao stehe. Auf diese Weise erhebe ich mich über ihn und überquere den Machsom.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 24.12.2010



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Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist

Frage: Wann versteht der Mensch endgültig, dass ihm nur der Schöpfer helfen kann und dass die einzige Hilfe der Einschluss in die Gruppe ist?

Meine Antwort: Auf der letzten Stufe des Ausganges aus dem Exil. Erst dann entstehen der wahre Schrei und das wahre Bedürfnis. Aber auch diese Stufe wird auf weitere Etappen aufgeteilt: Die Flucht, die Überquerung des endlichen Meeres, der Berg des Hasses (Sinai), die Aufrufe und die Verzweiflung. Hier steckt eine Menge der Sachen dahinter.

Wir warten die ganze Zeit darauf: „Wann wird die Arbeit endlich gemacht und der Schöpfer offenbart sich?“ Es ist richtig, Er wird sich offenbaren, aber dann folgt wieder mehr Arbeit.

Jedoch sieht der Mensch darin ein Abenteuer, ein Genuss. Wenn du jemanden gern hast, dann bemühst du dich für den Geliebten, diese Arbeit ist also ein Genuss für dich. Du genießt, weil du etwas für ihn machen kannst.

Indem du dich „egoistisch“ bemühst, strengst du dich an, um später die Früchte deiner Arbeit zu genießen. Wäre es nur möglich, die Früchte ohne Bemühungen zu kosten. Eine andere Sache ist es, wenn du aus der Nächstenliebe handelst: Dann sind die Bemühungen selbst ein Genuss. In deinen Bemühungen selbst erntest du die Früchte.

Versuche etwas für denjenigen zu machen, den du liebst, zum Beispiel für deinen Sohn. Egal wie sehr du dich bemühen muss, spürst du die Liebe und den Genuss während der ganzen Arbeit, und es ist das Angenehmste gerade dann, wenn du dich anstrengen muss. Wenn du einfach ein Geschenk machst und siehst, welches Vergnügen es bereitet, dann wirst keinen vergleichbaren Genuss empfinden. Wenn du liebst, dann bringen dir gerade die Bemühungen Freude.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Welche Kräfte brauchen wir in der spirituellen Arbeit“, 09.01.2011

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Das beste Gewürz für die Nahrung – ist der Hunger

Die Geschwindigkeit unserer Entwicklung hängt nicht nur von uns, sondern auch von der ganzen Welt ab. Die Menschen, in denen der Punkt im Herz aufwacht, sind bereit, vereinigt zu werden, sie versuchen es aus allen Leibeskräften, zu machen, aber schaffen es nicht, weil die Welt es noch nicht braucht.

Es geschieht darum, weil die Berechnung nicht mit uns geschieht: wir sind von Anfang an ein Fremdkörper in der Welt. Die spirituellen Funken, innerhalb der Selbstsucht, existieren nur, um diesen Egoismus zu korrigieren.

Sie sind die Leiter der Tora, dasselbe Gewürz, mit dessen Hilfe die ganze Menschheit – das Hauptgericht – das Ende der Korrektur erreichen soll. Und wenn diese dicke Suppe noch nicht genug am Feuer gekocht ist, dann fügt man auch keine Gewürze hinzu, um ein fertiges Gericht zu bekommen.

Auszug aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 23.12.2010

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„Deine Wahrheit in der Nacht zu verkünden“

Frage: Ich studiere eine zeitlang in Kabbala Campus, und befinde mich jetzt in einem solchen Zustand, wo ich nichts verstehe und nichts fühle….

Meine Antwort: Je mehr der Mensch lernt, desto eher geht er in den Zustand ein, wo er nichts fühlt und nichts versteht. Und später lässt er diese Schranke hinter sich.

Es handelt sich dabei um eine sehr interessante Empfindung. Es ist geschrieben, dass Rabbi Shimon hat sich einst als einfacher Händler – als Shimon vom Markt gefühlt. Das heißt, sein ganzes Wissen, alle Empfindungen, alle Eindrücke, die mit der Wissenschaft der Kabbala verbunden waren, waren verschwunden.

Aber entsprechend der empfundenen Dunkelheit – hat er auch die Stufe gefühlt, die er erkennen sollte. Wenn der Mensch sich spirituell entwickelt, dann ist der Bruch zwischen dem, was er während des Aufstiegs erreicht hat, und dem, wohin er „fällt“, indem er alles verliert, riesig.

Wenn dich also die Dunkelheit umringt, dann wird dir nur die Tatsache helfen, dass du sie gründlich studierst und verstehst, worin genau sie gezeigt wird.

Was geschieht gerade, welche Gefühle ruft sie in dir hervor, bist du verwirrt, wo ist für dich die absolute Finsternis, bist du verzweifelt, hast du keine seelischen Kräfte mehr, und wo gibt es sie noch ein wenig – solche Klärungen sollen wir im Zustand der Finsternis machen. Das heißt „Arbeit in der Nacht“ – eine Periode, die von den Weisen der Kabbala sehr beachtet wird: „Am Morgen zu verkünden deine Gnade, und deine Wahrheit in den Nächten“ (Ps. 92:3).

Mit anderen Wörtern, beginnt der Mensch innerhalb der Dunkelheit zu unterscheiden, was offenbart werden soll, weil die Dunkelheit eine Rückseite des Lichtes ist. Und wenn du nicht einfach sitzt und dich selbst auffrisst, sondern analysierst sie richtig, dann tritt „der Morgen“ ein, und das Licht beleuchtet alles.

So soll der Mensch innerhalb der Dunkelheit das Licht erkennen und prüfen, was genau er aus dieser Dunkelheit erkennen soll. Und schon aus der Dunkelheit soll der Mensch erkennen, dass er sich an dieses Ziel annähert.

Es ist eine sehr angenehme Arbeit – sich in der Dunkelheit zu befinden! Dieser Zustand ist einzigartig. Auf diese Weise wird uns gezeigt, inwiefern wir selbst zu nichts fähig sind, etwas zu machen. Der Mensch erkennt schließlich seine wahrhafte Natur, versteht, dass er ohne Hilfe von oben nichts wert ist.

Wenn dir das Höhere Licht leuchtet, dann richtest du dich auf, wie eine Blume, die sich zur Sonne erstreckt. Und wenn es kein Licht gibt – dann fällst du sofort runter.

Auszug aus der Vorlesung in Nord Tel Aviv, 19.12.2010

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