Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Кabbalisten zur Tora und den Geboten, Teil 30

Liebe Freunde! Ich bitte Euch die Fragen zu den Zitaten großer Kabbalisten zu stellen.

Meine Anmerkungen stehen in Klammern.
Was ist ein Gebet?
Es ist notwendig zu verstehen, was die Weisen sagten: „ Der Mensch hält sich nie für schuldig“.(Schabbat 119)

Doch wie könnte er seine Handlungen korrigieren, wenn er sie niemals als unrichtig wahrnimmt, die Korrektur notwendig zu haben? Wird der Mensch deshalb nicht korrigiert bleiben?

Wie bekannt, besteht die Natur des Menschen im Genuss für sich selbst. Deswegen sucht er in allem die Möglichkeit zu genießen.
Da der Mensch genießen möchte, nimmt er natürlicherweise gar nicht wahr, was sein Herz nicht begehrt.

Deswegen einer, der sich dem Schöpfer nähern möchten, d.h. lernen dem Schöpfer zu geben, muss den Schöpfer darum bitten, ihm ein anders Herz zu geben. Wie es geschrieben steht: „Ein reines Herz hat mir der Schöpfer erschaffen“.

Nachdem er ein neues Herz bekommen hat, d.h. das Verlangen zu Geben, wird er im Studium die Möglichkeiten erkennen, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Doch wenn er das Herz nicht austauscht, wird er dies niemals erkennen können. Darüber steht geschrieben: „Und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein lebendes Herz geben“. (Hes. 36:26)

Aus den Artikel von Rabasch Nr. 268 „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz liegt“



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Weg aus der Verzweiflung

Frage: Ist die Freude ein Kriterium des Fortschritts?

Meine Antwort: Wenn ich mich mit dem Schöpfer verbinde, mich unter Seine Handlungen stelle, dann fühle ich, dass ich Ihm dadurch Freude bereite.

Frage: Handeln wir dabei nicht aus Verzweiflung? Soll ich mich auch freuen, oder reicht es zu wissen, dass Er sich freut?

Meine Antwort: Ja, manchmal verzweifelt der Mensch, aber es führt ihn nicht zum Aufstieg. Nein. Ich kann mich dem Schöpfer in solch einem Zustand nicht nähern. Es wäre wünschenswert, alles Mögliche zu tun, um sich nicht in die Verzweiflung zu vertiefen. Es steht geschrieben: „Der Dumme legt die Hände in den Schoß und isst sich selbst auf“. Zu denken, dass wir infolge der Verzweiflung vorankommen, ist eine Klipa.

Wenn ich mich kummervoll an meinem Übel, in der Hoffnung auf den Aufstieg festhalte, dann verbirgt die Klipa vor mir die Wahrheit. Ich sehe weder das Licht, noch den Schöpfer, die Welt, die vollständige Korrektur, die Freude und die Füllung. Ich befinde mich im Übel, wie der Wurm im Rettich, und von hier aus bewege ich mich nirgendwo hin.

Wir kommen niemals aus dem Übel heraus. Stell Dir ein Kind vor, das vom Bösen durchdrungen ist. Wie wird es wachsen? Kaum oder überhaupt nicht.

Wir wachsen nur wenn wir Freude erfahren, und in einer guten Umgebung sind. Und deshalb muss man mit allen Kräften den Zustand der Verzweiflung überwinden. Jede Sekunde in der Dunkelheit ist schlecht und überflüssig. Besser ist es zu schlafen, anstatt sich an die Verzweiflung zu gewöhnen.

Frage: Was bedeutet es, erst den Schöpfer  und dann den Menschen zu begrüßen?

Meine Antwort: Es bedeutet, dass ich mich entscheide, in allen Gedanken den Kontakt mit dem Schöpfer des Lebens zu halten, mit dem Ziel, den Schöpfer in mir zu offenbaren. Es bedeutet, dass ich Ihn begrüßt habe. Und dann wende ich mich an den Menschen in mir und begrüße ihn, um ihn bis zum Niveau des Schöpfers hinauf zu führen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet der Verbot den Menschen zu begrüßen bevor man den Schöpfer begrßüt hat in der spirituellen Arbeit“, 23.01.2011



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Der zweifache Boden des Internets

Frage: Sie sagten mal, dass das Böse sich innerhalb der Beziehung zwischen Freunden offenbart. Doch wenn der Mensch alleine studiert, durch das Internet, und er keine gemeinsame Arbeit mit den Anderen macht, wie offenbart er das Böse?

Meine Antwort: Ich sehe, dass die Menschen ins Facebook gehen, oder in andere soziale Netzwerke, und einfach leben innerhalb dieser Netzwerke. Dort ist Leidenschaft, Liebe, die Menschen verheiraten sich sogar, wenn sich danach rausstellt, daß es tasächlich Mann und Frau sind 🙂  .

Obwohl dieses Netzwerk voller Lügen und Schmutz ist, sollte es respektiert werden. Vor langer Zeit gingen wir mit Rabash an einem Stadion vorbei, er sagte: „Dieser Platz sollte respektiert werden, er bringt den Menschen Freude!“.
Das gleiche ist es mit dem Internet. Mit seinem Müll, welchen es beinhaltet, verbindet es die Menschen. Es provoziert sie, zwingt sie, das Böse aus sich heraus zu lassen, das sich tief in ihrem Inneren verbirgt, die Eifersucht, der Hass, die Wollust, das Streben nach Ruhm, die Lügen. Was gibt es dort nicht alles… Doch dadurch realisieren wir eine große Anzahl an Reshimot (Informationsgenen).

Die ganze Menschheit befindet sich dort, und alle lügen ständig, möchten einander überlisten, wetten miteinander und schieben aufeinander alles ab. Habt ihr eine Ahnung, was es für eine Arbeit mit dem Ego ist?! Auf welchem Feld hättest du sie zusammen führen können?.. Auf welchem Platz?..

Und so, mit der Hilfe der virtuellen Verbindung, realisieren die Menschen ihre Reshimot, und im Bewusstsein der Natur ihres Ego´s schreiten sie voran.
Warum können wir, die das Verlagen nach der Offenbarung des Schöpfers/der Eigenschaft des Gebens besitzen, unsere spirituellen Reshimot nicht richtig durch die virtuelle Verbindung realisieren? Ich bin überzeugt, dass das gesamte Internet sich nur dafür entwickelt hat. Die Zeit der Beschleunigung des Endweges ist gekommen, und wie in anderen Dingen, haben die Menschen aus ihrem Bedürfnis heraus solch eine Verbindung entwickelt.

Deswegen sollen wir zwischen uns so ein soziales Netzwerk organisieren, damit jeder Freund, unabhängig davon, ob er in einer physischen Gruppe ist oder nicht, in der Lage ist, alle zu fühlen und ständig verbunden mit uns zu sein, in gemeinsamen Ideen, gemeinsamen Bemühungen, Arbeit, dem Studium und dem Umgang miteinander.
Auszug des Unterrichtes nach dem Artikel, „Charakter der Wissenschaft der Kabbala“, 20.01.2011



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An der Schwelle der zukünftigen Stufe

Frage: Wer gibt mir das Beispiel der zukünftigen Stufe?

Meine Antwort: Das Beispiel der zukünftigen Stufe gibt uns die Finsternis. Denn die nächste Stufe wird zunächst in Form der Finsternis offenbart. Und ich soll mich bemühen, darin das Licht, etwas Großes und Einzigartiges zu unterscheiden.

Denn sie kommt nur in meinem Ego als die Finsternis vor, und wenn ich den Wunsch des Gebens hätte, dann würde ich das Licht und das ganze System der Seelen sehen, das mit dem unendlichen Licht erfüllt ist. Deshalb ist die Finsternis nur so lange ein Beispiel der zukünftigen Stufe, bis ich diese Dunkelheit ins Licht umwandele.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 23.01.2011



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Patient, sofort zum Operationstisch!

Rabash, „Shlavei Sulam“, 1989, Artikel #17 „Man darf den Mensch nicht begrüßen, bevor man den Schöpfer nicht preist“

Der Mensch soll immer dem Schöpfer dienen, um die Möglichkeit zu finden, ihm Genuss zu bereiten, damit der Schöpfer seine Taten genießen kann.

Es steht geschrieben: „Der Schöpfer genießt immer seine Handlungen“ Denn seine Handlungen sind seine Geschöpfe, die ihm Freude bereiten sollen.

Wir sollen über dem Willen zu empfangen arbeiten. Alles was wir empfinden, bezieht sich auf die leblose, pflanzliche und tierische Stufe dieser Welt, auf die materielle Psychologie. Wir stellen fest, was wir als süß oder bitter empfinden. Auch wenn wir uns über diese Empfindungen erheben wollen – schaffen wir es nicht alleine. Wir wissen nicht einmal, dass etwas Höheres existiert.

Nur nach langer Arbeit fängt der Mensch an, den inneren Kampf mit seinem Ego zu empfinden. Es formt sich ein Dilemma: entweder den Schöpfer oder die egoistischen Berechnungen – und der Mensch kann sich nicht entscheiden. Und dann hebt er sich über diese „Waage“, die sich in seinem Willen zu empfangen offenbart, zur „höheren Schale der Waage“, zur Auswahl, dem sogenannten „Klipot Noga“

Dort hören die immer währenden egoistischen Berechnungen über Dunkelheit und Licht auf. Ab jetzt empfindet der Mensch das Licht, als Wirkung des Schöpfers. Trotz seines Willen zu empfangen weiß der Mensch, dass der Schöpfer ihn verändert, „operiert“ und von der eigenen egoistischen Natur befreit.

Der Schöpfer bringt den Menschen aus der egoistischen Berechnung heraus und freut sich über seine Taten. Er arbeitet mit uns. Der Schöpfer freut sich, dass Er uns korrigieren kann. Deshalb muss der Mensch immer bereit sein, sich aufzuopfern – mit anderen Worten, sich „operieren“ zu lassen, sich dem Schöpfer anzuvertrauen, ihm zu erlauben, sein Werk zu vollbringen. So erfährt der Mensch die Wahrheit.



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Die Weisheit des Lebens: Jeden Augenblick zu genießen

Wenn das Leben vorbeigeht und es darin die guten und schlechten Zustände gibt, dann besteht die ganze Weisheit des Lebens darin, die schlechten Zustände auch zu genießen.

Das wird die Weisheit des Lebens genannt: Wie man sich zum Schlechten verhalten soll, um darin entweder die Einstellung, oder die Vorbereitung, oder ein Teil des guten Zustandes zu sehen.

Denn es ist wirklich so, – wie der Hunger vor der Sättigung, die Müdigkeit vor dem Genuss in der Erholung. Das kann nicht anders sein. Es soll immer „die Finsternis“ vor „„der Morgendämmerung“ geben, wie es geschrieben steht: „Und es ward Abend und es ward Morgen“ (Ex. 1:5).

Zum Beispiel, genieße ich jetzt die Tatsache, dass ich bald in den Urlaub fahre. Dann empfinde ich einen Teil dieses Urlaubes schon jetzt, obwohl er tatsächlich für mich noch nicht eingetreten ist.

Und später überlege ich: „Brauche ich den Urlaub in Wirklicht? Oder kann ich ihn schon jetzt mehr genießen, als zum Zeitpunkt seines Eintritts?“. Und tatsächlich, wenn wir in den Urlaub fahren, dann bekommen wir schon kein besonderes Vergnügen mehr, weil wir seine Erwartung, Vorbereitung, und Vorwegnahme genießen.

Das ist die Weisheit des Lebens. Wenn wir uns in den schönen Illusionen lebenslang aufhalten und jeden Augenblick genießen. Es ist das wahrhafte Herangehen, denn wir bekommen die Füllung niemals innerhalb des Wunsches.

Auszug aus dem Gespräch mit Rachel Laitman, vor einer Sendung, 19.01.2011



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Hinter den Wörtern des Sohar…

Frage: Wenn der Sohar über den Menschen spricht, sind damit seine Verlangen gemeint?
Meine Antwort: Nach dem Buch Sohar ist „der Mensch“ eine gleichende Eigenschaft des Schöpfers. Selbstverständlich geht es hier um die Verlangen. Denn die Umrisse eines Menschen, die vor unserm Auge erscheinen, existieren in der Wirklichkeit gar nicht. Das ist ein Spiel unserer Einbildung.
Angenommen, du siehst ein Bild auf dem Bildschirm des Computers. Existiert es in der Realität? Es existiert etwas im Gedächtsnis des Computers, und dort geschehen alle Handlungen.

Doch damit du dieses Bild sehen kannst, existiert nur für dein Wissen und deine Verbindung der Bildschirm vor dir, auf welchem du eine Aufführung, was sich hinter dem Gedächtnis des Bildschirmes verbirgt, sehen kannst. Aber das wirkliche Bild befindet sich im Inneren, in einer Art elektronischer Signale, einer Art von Kräften, die sich in verschiedenen Zusammensetzungen zwischeneinander befinden.
Du siehst die äußeren Symbole dieser Zusammensetzungen, die sehr beschränkt, streng bestimmt sind, weil du nicht in der Lage bist, sie sonst wahrzunehmen. Denn du kannst nicht im Gedächnis des Computers leben, es verstehen und sehen, was dort geschieht.

Das gleiche gilt für das Buch Sohar. Seine Autoren geben uns einen gewissen spirituellen Eindruck, welchen wir jetzt in der Lage sind nur Äußerlich zu hören, und uns in unserer eingeschränkten, nicht korrigierten Wahrnehmung vorzustellen.

Doch diese Vorstellung hat nichts mit dem wahren spirituellen Bild zu tun, welches sich im Inneren, hinter der äußeren Form von Buchstaben, Wörter oder Umrissen verbirgt, die in deiner Einbildung zum Vorschein kommen. Die Autoren des Sohar meinen damit etwas ganz Anderes.

Auszug aus einem Unterrich über das Buch Sohar. Das Vorwort, 20.11.2011



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Korrigieren? – Nur die Frau!

Auszug aus der Lektion №1, in Moskau, 14.01.2011

Frage: Gab es in der Geschichte der Kabbalisten solche Paare, den Mann und die Frau, die den Schöpfer gerade in der Verbindung miteinander offenbart haben? Haben sie uns irgendwelche Quellen hinterlassen?

Meine Antwort: Solche Paare existierten im Laufe der ganzen Geschichte: Adam und Chawa (Eva), Abraham und Sara, Isaak, Jaakob und Esau mit den Frauen usw.

Der weibliche Teil figurierte immer, weil es ohne den weiblichen Teil keinen Kontakt, keine Verschmelzung (Siwug de-Akaa) gibt, es gibt keine Verbindung zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf.

Der männliche Teil in uns existiert nur, um den weiblichen Teil in unserem Inneren zu korrigieren. Somit unterliegt, betrachtet aus dem Sichtpunkt der Korrektur der Schöpfung, gerade der weibliche Teil der Korrektur.

Das Objekt der Korrektur ist die Frau. Die Kraft der Korrektur ist der Mann. Durch den Mann kommt das Licht der Korrektur – um den weiblichen Teil zu korrigieren. Wenn der weibliche Teil korrigiert ist, gebärt er vom männlichen Teil den nächsten Zustand.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 14.01.2011



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Meilensteine auf dem Weg

Der Feiertag Tu Bi-Schwat, „das neue Jahr der Bäume“, symbolisiert die Früchte der spirituellen Arbeit, des spirituellen Wachstums.

Auf der ersten Stufe verwandeln wir die egoistische Absicht Lo-Lischma in die altruistische Absicht Lischma, in das Geben um des Gebens willen. Indem der Mensch die Eigenschaft der Bina erlangt, wird er zum „Baum auf dem Feld“.

Danach geht er auf der Stufe des Empfangens um des Gebens willen, und der nicht tragende Baum auf dem Feld, wird zu einem früchtetragenden. Das ist das Ergebnis der Arbeit des Menschen, der Stufe des Menschen. Jetzt, mit Hilfe seines „Baumes“ züchtet er die Früchte bzw. erfüllt die Seelen. Er verhält sich zu den Seelen wie die Quelle des Gebens, gleich wie der Schöpfer. Damit wird der Mensch mit dem Schöpfer verglichen und vollendet seine Korrektur.

Im Feiertag Tu Bi-Schat sehen wir, die Kabbalisten, das Ergebnis der gesamten Arbeit des Menschen. Überhaupt spielen alle Feiertage eine doppelte Rolle: Sie verkörpern einen Teil unseres Weges, und zur gleichen Zeit verbirgt sich darin ein Teil, ein Zeichen vom Ende unseren Weges.

Pessach (Ostern), der Feiertag des Auszuges aus Ägypten, weist uns darauf hin, wie und wofür wir unser Ego verlassen. Denn es ist unmöglich aus ihm rauszutreten, ohne vorher das Ziel zu wissen.

Shawuot, der Feiertag Gabe von Tora, wird auch nicht auf das Erlangen der Mittel zur Korrektur, beschränkt, wir wissen warum und wofür wir es bekommen.

Rosh HaSchana, das hebräische Neue Jahr ist der Anfang aller Veränderungen, und im Anfangszustand ist schon das Endergebnis eingeschlossen.

Der Tag der Sühne, Jom Kippur, erinnert uns daran, wofür wir die Kette der Korrekturen durchgehen. Das gleiche gilt für Chanukka und Purim.

All diese in unserer Welt traditionellen Bräuche symbolisieren die Stufen, die Meilensteine auf dem Weg unserer spirituellen Entwicklung. Sie entspringen daraus.

Was gibt es Besonders an ihnen? Am Feiertag Tu Bi-Schwat essen wir Obst und Süßigkeiten, ist es nicht ein zu schwacher Hinweis? Purim erinnert uns auch eher an einen Kinderfeiertag. Doch in Wirklichkeit sind es die wichtigsten Feiertage, und ihre Ergebnisse sind sehr Eindrucksvoll. Denn die Rede ist vom Ergebnis, von der Früchte unserer Arbeit.

Purim verkörpert die Endkorrektur, den Endweg. Dann unterstützen sich die positiven und die negativen Kräfte und nehmen an der Erreichung des Endzieles teil. Tu Bi-Schwat bedeutet auch die Reifung der Früchte, der Unterschied besteht in der Wahrnehmungsebene. Der Baum auf dem Feld ist die pflanzliche Ebene, und bei Purim handelt es sich um die höheren Stufen.
Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Der Mensch ist ein Baum des Feldes“, 21.01.2011



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Zu beten, um sich zu verändern

Auszug aus der Lektion №2, in Moskau

Frage: Worin unterscheidet sich das Gebet in der Kabbala vom religiösen Gebet?

Meine Antwort: Die Kabbala unterscheidet sich grundsätzlich von allen anderen Methoden, und überhaupt, von allem, was es in unserer Welt gibt. Einfach gesagt, sie ist eine Sache und alles anderes die andere.

Worin besteht eigentlich der Unterschied? Die Kabbala ist auf der Veränderung des Menschen selbst aufgebaut. Nicht auf der äußeren Veränderung, nicht auf der Veränderung der Umwelt, nicht darauf, dass  “irgendein Väterchen im Himmel” mich gut behandelt, nicht auf der Veränderung der Beziehung anderer Menschen mir gegenüber. Ich bitte nicht darum, dass Er meine Gesundheit oder mein Schicksal verändert. Ich bitte Ihn, mein Egoismus zu korrigieren – und nur das!

Die gesamte kabbalistische Methode ist darauf gezielt, dass der Mensch sich ändert. Andererseits, basieren alle anderen Methoden und Religionen darauf, dass der Schöpfer Seine Einstellung gegenüber dem Menschen verändert: Ich bitte Ihn, mir gegenüber gnädiger, freundlicher zu sein, ich besteche Ihn.

In der Kabbala gibt es so was nicht. Hinsichtlich des Schöpfers bin ich ein sich verändernde Mensch, der sich innerhalb des Absolutes befindet. Und dieses Absolute ist unveränderlich. Wenn der Schöpfer – die Erste Ursache, der Urgrund ist, wenn Er gut, absolut, ewig und vollkommen ist, dann kann Er sich nicht verändern. Nur die Unvollkommenheit ändert sich. Er kann sich nicht verändern.

Und deshalb geschehen alle Veränderungen nur im Menschen. Mit anderen Wörtern, ich empfinde mich entsprechend meiner Kraft, Zuständen und den inneren Eigenschaften, mehr oder weniger komfortabel. Aber das bin ich gerade deswegen, weil ich veränderlich bin. Und der Schöpfer ändert sich niemals, Er ist die konstante allgemeine Kraft der Natur.

Dementsprechend stellen alle Gebete, über welche die Kabbala spricht, die Bitte des Menschen, sich zu verändern, dar. An wen wendet er sich dabei? An die Wand? Wenn der Schöpfer unveränderlich ist, wenn Er ewig und vollkommen ist, dann reagiert Er auf dich in keiner Weise.

Du veränderst dich jedoch, wenn du dich an Ihm wendest, und bekommst eine andere Reaktion, weil du dadurch deine Empfindsamkeit erhöhst. Du befindest dich im demselben konstanten Feld, das „der Schöpfer“ heißt, unter derselben konstanten Kraft. Aber du betest, um dich zu verändern, und dann wirkt dieses Feld auf dich mit einer größeren Intensität ein. Das heißt „Gebet“ eben.

Das Wort „beten“ aus dem Hebräischen (leitpalel) bedeutet die Selbstjustiz. „Zu beten“ – bedeutet sich selbst, zu richten, zu bewerten, zu tadeln. Es ist nicht die Bitte um die Gnade oder um einen Segen. Nein, es ist die Neuschätzung von sich selbst. Das ist Gebet.

Und obwohl in den Religionen dasselbe Wort verwendet wird, hat es in der Kabbala, so wie auch alles anderes, einen völlig entgegen gesetztem Sinn.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch, Gebet der Vielen, 16.01.2011



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