Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Schreibt den Schöpfer in die Gruppe ein!

Kongress in Mezukej Dargot, Lektion 1

Frage: Während des Kongresses fällt es uns sehr leicht, uns zu verbinden, denn es erscheint uns sehr natürlich, uns zu annullieren, „den Kopf zu verlieren“, zu versuchen, uns mit den anderen zu vereinen, uns in sie hineinzudenken.

Doch es ist unheimlich schwer, das Gleiche in der eigenen Gruppe zu tun, nachdem man vom Kongress zurückgekommen ist. Es entstehen sehr viele Probleme, und es ist sehr schwer, das innere Wesen der Gruppe wahrzunehmen, plötzlich verschwindet alles. Wie kann das überwunden werden?

Meine Antwort: Lasst uns eine Übung machen: lasst uns in die Gruppe gehen, uns im Kreis setzen, einander anschauen – und nachdenken: „Was macht der Schöpfer mit uns?“ Wir wollen uns verbinden, wir arbeiten in der Gruppe, haben ein Kabbala-Zentrum eröffnet, uns versammelt, einen Ort für unsere Treffen vorbereitet – und keiner will kommen…

Schaut nur, was Er macht! Denn uns trifft keine Schuld, wir verfügen über keinen freien Willen. Schaut, wie Er uns erweckt! Wozu? Wofür braucht Er das? Was gewinnt Er dadurch?..

Ihr kommt nicht voran, weil ihr eine weitere Komponente, die es unter euch gibt, vergesst – die höhere Kraft, den Schöpfer, der alles arrangiert und vorbereitet.

Bringt Ihn mit rein! Geht eine Partnerschaft mit Ihm ein! Dann werdet ihr verstehen, was ihr tun sollt, wie ihr in der Verbindung unter euch und mit Ihm gemeinsam vorankommen könnt. Tragt Ihn in die Gruppenliste ein. Ich meine das absolut ernst, denn Er wohnt unter euch. Fangt an, gerade solche Freundesversammlungen, solche Besprechungen der Geschehnisse zwischen euch durchzuführen – dann wird sich alles klären.

Auszug aus der ersten Kongresslektion in Mezukej Dargot, 24.02.2011



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Zum Zerbrechen aufsteigen

Frage: Es gibt Zustände, die von allen Gruppen, einschließlich Kindergruppen, durchlaufen werden. Wir spüren, dass wir eine bestimmte Stufe der Einheit erreicht haben, doch dann wächst der Egoismus, alles zerfällt, und wir verlieren das Gefühl der Sicherheit. Wie können wir es wieder erlangen?

Meine Antwort: Das ist ein guter Zustand. Wir gehen zusammen den spirituellen Weg, wir verbinden uns, um zusammen die spirituelle Welt zu erlangen. Mit anderen Worten: wir vereinen unsere egoistischen Kräfte mit der Absicht, in die Spiritualität einzubrechen und zum Schöpfer zu gelangen. Wir glauben, dass das unser Vorhaben ist, das wir diejenigen sind, die die „Partei anführen“.

Und dann fangen wir an, Hass, Abstoßung, Probleme untereinander zu enthüllen. Denn wir müssen erkennen, dass wir zum Geben nicht fähig sind, dass wir alle Egoisten sind, die sich nicht verbinden wollen, wenn vor ihnen ein Ziel steht, welches für ihren Egoismus unverständlich ist.

Als wir die Vereinigung in Angriff genommen haben, haben wir von der Spiritualität gesprochen und an sie gedacht, haben sie in den Unterrichten studiert. Und dadurch haben wir, im Grunde genommen, uns selbst „verdorben“. Denn wir haben das Licht von dort direkt in unsere egoistische Verbindung angezogen – und wegen des Ungleichgewichts, des Unterschiedes der Eigenschaften zwischen ihnen, ist sie natürlich zerfallen. Wir haben scheinbar das Zerbrechen enthüllt.

Hier müssen wir verstehen: wir haben die Wahrheit enthüllt, sind von der materiellen Stufe zur Stufe des Zerbrechens aufgestiegen. Wenn wir jetzt auf dieser Stufe anfangen, uns mit Hilfe des gleichen Lichts untereinander zu verbinden, werden wir die Korrekturmethode einsetzen und werden dann in den korrigierten Kelim die spirituelle Realität enthüllen. Gerade jetzt beginnen wir mit der Korrektur, und bis dahin hatten wir einfach nichts zum Korrigieren, denn wir haben uns mit unserem Egoismus verbunden und uns gefreut, wie toll es ist.

Jeder, der zum Zerbrechen gelangt und gegen seinen Egoismus handelt, muss sich trotz der Abstoßung mit den Freunden verbinden. Und das ist nur mit Hilfe des höheren Lichts möglich. Es hat mich von den anderen getrennt, und nun muss ich spüren, wie es mich mit ihnen wiedervereint. Und sobald es dies selbst im geringsten Maße getan hat, fange ich an, die spirituelle Welt wahrzunehmen. Denn die Verbindung zwischen uns ist bereits die Spiritualität.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Gefühl der Sicherheit“, 03.03.2011



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Über die spirituelle Ausdauer

Alles hängt davon ab, inwieweit wir bereit sind, die in uns aufkommenden Verlangen auszuhalten.

Auf dem spirituellen Weg offenbaren sich böse, falsche Verlangen in dem Menschen, die ihm zeigen, wie weit er vom Ziel entfernt ist, wie sehr er diesem entgegengesetzt ist. Und wenn seine Umgebung sich richtig verhält, stellt er sofort fest, dass das alles zu seinem Wohl geschieht.

Auf diese Weise bedeutet meine Bereitschaft durchzuhalten, dass ich mich darauf vorbereite, jede Enthüllung des Bösen anzunehmen und sie zum Guten umzuwandeln. Wenn ich aber nicht dazu bereit bin, dann bringt mich jede neue Erscheinung des Bösen zum Fall, und ich will nicht aufstehen, weil ich verzweifelt bin oder einfach nicht weiß, was ich machen soll. Damit reißt auch schon die mir gebotene Chance ab.

Die Einwirkung der Umgebung, die die Verbindung zum Ziel hält, richtet den Menschen ständig auf dieses Ziel aus. Genau das ist auch die richtige Vorbereitung, die Bereitschaft durchzuhalten. Wenn ich diese Kraft vorbereitet habe, dann kommt dementsprechend auch das Böse zum Vorschein, in dem ich den Hebel für den Aufstieg zum Guten sehe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.03.2011



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Der Prozess hat begonnen

An den neuesten Ereignissen in der Welt sehen wir, wie die Massen in Bewegung gesetzt werden und zu Wellen anwachsen. In gleicher Weise macht ein großer Vogelschwarm in der Luft synchrone Bewegungen, als ob er von einem gemeinsamen Gedanken zusammengeschweißt wurde.

Daher werden die Massen in der Welt eine zunehmende Einheit demonstrieren und eine vereinte Kraft wird plötzlich in ihnen auftauchen. Die Menschen werden nicht mal verstehen, warum das geschieht. Fakt ist, dass sie die Fähigkeit erhalten, sich in Erwartung der Korrektur der Welt, mehr als zuvor zu vereinen. Genau wie Vögel werden sie synchrone Handlungen machen, ohne den Grund dafür zu erkennen. Sie tun es durch die inneren Befehle der Natur.

Dann werden wir tausende und hunderttausende von Menschen sehen, die sich auf den Straßen vereinen und irgendwo hingehen. Das wird plötzlich geschehen, scheinbar ohne jeden Grund, ohne eine anfängliche Vorbereitung von einigen Monaten. Ihre Wellen werden überall auf der Welt, von einem Ort zum anderen rollen.

Heute sehen wir schon, wie das geschieht und wie das von einem Land ans andere, wie ein Virus, weitergegeben wird. Dies sind äußere Zeichen eines inneren Phänomens: Diese Massen erheben sich, um sich durch Vereinigung und gemeinsame Handlungen zu korrigieren.

Auf diese Weise wird diese gemeinsame Anstrengung allmählich organisierter und bestimmter. Offensichtlich verstehen die Menschen das Wesen und die Ursache dessen nicht, was geschieht. Sie schreiben das Verlangen, das in ihnen erwacht, äußeren Faktoren zu, doch das ist nur eine Augenbinde, sodass die Menschen nicht erkennen können, was tatsächlich geschieht. In der Zwischenzeit entwickelt sich ihr Verlangen nach Genuss, geht durch die verschiedenen Phasen seiner Entwicklung: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Und dieser Prozess geschieht nicht nur in Einzelnen, sondern in einer großen Masse von Menschen.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Schriften von Rabash



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Der Sohar für unsere Generation

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Artikel „Das dreizehnte Gebot“, Punkt 245: … dieser Punkt erzählt von dem elften Gebot und nicht von dem dreizehnten, aber der Sohar vermischte sie bereits zu Beginn des elften Gebots miteinander, der Verfasser jedoch trennte sie voneinander.

Das Buch Sohar stellte in seiner ursprünglichen Form den Kommentar zum gesamten TaNaCH (die Tora, Newiim/die Propheten, Ktuwim/die Schriften) dar, war also viel umfangreicher, als wir ihn jetzt vor uns haben.

Doch aus verschiedensten Gründen ist der Großteil der Bücher verschwunden, und das, was geblieben ist, müssen wir als uns von oben durch die höhere Lenkung gegeben betrachten, damit wir uns korrigieren können, und mehr brauchen wir nicht.

Jede Generation bekommt das, was für die Art der Seelen, die in dieser Generation auf die Welt kommen, bestimmt ist.

Deshalb müssen wir den Sohar so annehmen, wie er uns erreicht hat, wie seine Teile verfasst und miteinander vermischt sind. Das Licht, das von diesem Buch ausgeht, korrigiert uns – seine Wirkung ist offensichtlich. Wir müssen alles als gegeben annehmen und das tun, was uns auferlegt wurde.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 24.02.2011



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Wo ist das Ergebnis?

Frage: Gestern habe ich den ganzen Tag darüber nachgedacht, dass das Weltkli sich auf das Ziel ausrichten soll. Hat es geholfen, die Bürgschaft zwischen uns zu stärken?

Meine Antwort: Wir können die Ergebnisse unserer zufälligen, momentanen Handlungen nicht sehen. Alles, was wir tun, wird von dem Gesamtsystem „absorbiert“. Der Mensch muss viele Jahre arbeiten – und plötzlich erhält er das Ergebnis. Warum? Er hat Dinge korrigiert, die sehr weit von ihm entfernt sind, und dennoch gehören sie zu der gleichen Seele, zu seiner Seele. Und solange sie in ihrer unteren, in der tiefsten Schicht nicht korrigiert ist, wird er sie nicht im geringsten Maße wahrnehmen können.

Und darum bedarf es Zeit, bis alle Teile seiner Seele sich in seiner Wahrnehmung untereinander vereinen. Erst dann wird er sie als sein eigenes System empfinden können.

Gestern hast du den Gedanken an das Ziel nicht losgelassen und dennoch kein Ergebnis gespürt. Mehr noch: ein ganzer Monat solcher Überlegungen kann genau auf die gleiche Weise enden. Es kann aber auch sein, dass das richtige Ergebnis genau das Gefühl dessen Fehlens ist, welches in dir einen neuen, starken Impuls auslöst.

Wir müssen einfach arbeiten. Das Gesamtsystem ist groß und vor uns verborgen. Wir investieren unsere Anstrengungen darein, ohne zu wissen, mit welcher Geschwindigkeit sich das Ergebnis nähert und wie es sein wird – doch die Enthüllung kommt schlagartig!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 02.03.2011



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Wozu brauchen wir Geld?

Frage: Was hat Geld mit der Spiritualität zu tun und wie bringt es uns voran?

Meine Antwort: Geld (Kesef) bedeutet „Abdeckung“ (Kissuj) für meinen Egoismus. Es ist die Kraft, die es mir erlaubt, meinen Egoismus abzudecken und ihn entweder zu erfüllen oder für die Erfüllung von Anderen zu benutzen. Das Geld bietet die Möglichkeit, mit diesem Egoismus zu arbeiten – entweder für oder gegen ihn.

Aus diesem Grund darf das Geld in einer integralen Welt nur zur Verbindung zwischen den Menschen benutzt werden. Der Mensch muss für sich das Nötigste zum Leben behalten und den Überschuss für die Korrektur der Welt weggeben.

In der zukünftigen Generation, in einer korrigierten Welt wird das Geld verschwinden. Denn wenn ich alles Nötige von der Gesellschaft bekomme, wozu brauche ich dann das Geld? Wenn die ganze Welt korrigiert ist und jeder mit dem Nötigsten versorgt ist und er an den überflüssigen Erfüllungen keinen Bedarf hat, wozu ist dann das Geld nötig? Es wird keine Notwendigkeit darin bestehen.

Die Tauschprozesse, die Übergabe von einer Firma an die andere, zwischen den Werken, muss irgendwie geregelt werden, um die ganze Welt versorgen und die korrigierte, vollkommene Form erreichen zu können – doch das wird nicht mehr mit Hilfe von Papiergeld geschehen. Wir werden die Verbindung zwischen uns auf irgendeine Weise bemessen müssen, und wir werden sie mit dem „Geld“ erfassen – doch es wird nicht das Geld sein, welches heute im Umlauf ist, sondern das Maß des Gebens des Einen an den Anderen.

Wenn wir zum Geben übergehen, brauchen wir ebenfalls „Geld“, doch es nimmt die Form des Schirms an, welcher durch die Verbindung bemessen wird, zu welcher er führt.

„Wie viel hast du bezahlt?“ – In dem Ausmaß jener Verbindung, die entstanden ist!

Heute aber wird der entrichtete Preis dadurch bestimmt, wie viel ich für mich bekomme, indem ich von den Anderen wegnehme und dadurch einen Bruch zwischen uns schaffe.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema Geld, 01.03.2011



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Ich wohne unter Meinem Volk

Während ich mich auf den Unterricht vorbereite, muss ich mir vorstellen, dass ich zu einem Treffen mit dem Schöpfer gehe, um mich Ihm anzunähern, in Sein Blickfeld zu gelangen. Denn ich komme in die Gruppe – gerade dorthin, wo sich der Schöpfer offenbart. Er wird sich nicht außerhalb der Gruppe enthüllen. Darüber steht in den Schriften geschrieben: „Ich wohne unter Meinem Volk“.

In dem Ausmaß der Höhe und der Stärke der Gruppe, sprich der Qualität und der Quantität ihrer Anstrengungen, kann ich das Licht, welches ich über sie empfange, genießen.

Die Gruppe ist die Shechina, die Gruppe ist Malchut der Welt der Unendlichkeit, die Gruppe ist meine Arche, mein Mutterleib, und im wahren Sinne ist sie meine Seele. Denn in ihr sind alle Verlangen versammelt, an denen es mir mangelt, um sie zu korrigieren und die Korrektur zu erreichen.

Aus diesem Grund muss ich mir vorstellen, dass Israel, die Tora und der Schöpfer eins sind, dass wir mit der Gruppe ein Ganzes, ein vereintes Kli bilden, wie ein Mensch mit einem Herzen, in dem die Bürgschaft herrscht. Und dieses Kli erlangt ein einziges Licht.

Ein Licht oder mehrere Lichter hängt davon ab, wie eng wir miteinander verschmolzen sind. Wenn wir verschmolzen sind, wirkt auf uns das Licht ein, dessen Stärke entsprechend unserer wachsenden Einheit zunimmt. Und dann kommen wir zur Korrektur.

Worin besteht sie? In eben jener Einheit. Sobald wir die Einheit erreichen, kommt das Licht, welches uns korrigiert und erfüllt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 01.03.2011



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Der gefährlichste Abschnitt des Weges

Ich muss mich in Übereinstimmung mit der höheren Welt ändern. Dafür beziehe ich Kraft daraus über die Gruppe und verändere mich mit deren Hilfe. Indem ich auf diese Weise die 125 Stufen hochsteige, enthülle ich die höhere Welt. Sie öffnet sich immer mehr, kommt immer mehr zum Vorschein.

Dabei arbeite ich nicht an etwas Äußerem, sondern daran, was in mir enthalten ist. Ich ziehe die Kraft der Veränderungen an und wende nicht meine Kraft für etwas Äußeres wie in unserer Welt auf.

Hier nehmen meine wechselseitigen Beziehungen mit der Umgebung ihren Ursprung: ich will sie nicht verändern, etwas in sie hineinpflanzen, sie erobern, wie die Umgebung in dieser Welt erobert wird, indem sie gesteuert, der eigenen Macht unterworfen und für eigene Ziele ausgenutzt wird. Besonders deutlich lässt sich das in unserer Gesellschaft an den Politikern erkennen.

Doch in der Spiritualität ist das umgekehrt: leise, oft sogar ohne besonders darüber zu reden, arbeite ich in der Umgebung von Freunden. Und wenn sie alle von der Höheren Kraft auserwählt wurden, um die spirituelle Welt zu erreichen, dann lasse ich mich von ihrer Kraft durchdringen, indem ich mich vor ihnen beuge. Diese Kraft akkumuliert sich in mir, schließt sich dem Punkt in meinem Herzen an – und dann verändere ich mich.

Auf diese Weise ist mein Kriterium für das Vorankommen keine äußeren Eroberungen, sondern innere Veränderungen, die sich in den neuen Eigenschaften und Empfindungen, in dem neuen Verständnis in Bezug aus das Studium und die Gegenstände, die die Wissenschaft der Kabbala behandelt, äußern.

Es ist nicht leicht, sich neu zu orientieren und zu der Herangehensweise überzugehen, die der spirituellen Welt entspricht. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, bis der Mensch verzweifelt, bis er feststellt, dass es keinen anderen Ausweg gibt, bis er versteht, dass er anders handeln muss, bis er beginnt zu hören und das Gehörte umzusetzen, bis er alles in der richtigen Reihenfolge aufstellt, indem er sich dem Einfluss der Umgebung aussetzen lässt.

Es ist das Wichtigste auf dem Weg. Wer diese Schritte gegangen ist und eine richtige Einstellung gegenüber der Gruppe entwickelt hat, hat den ersten, gefährlichsten Abschnitt des Weges durchlaufen, ohne zur Beute des eigenen Egoismus zu werden.

Es ist äußerst wichtig, sich korrekt gegenüber der Umgebung zu organisieren. Rabash betont das besonders in seinen Artikeln. Man könnte sogar sagen, dass die nächsten Schritte leichter sein werden – denn ich habe bereits die korrekte Herangehensweise, die korrekte Einstellung.

Ich verstehe, dass das Licht primär ist, dass es allein in der Realität handelt, und wir müssen ihm die Gelegenheit dazu bieten und es nicht durch unseren Egoismus daran hindern, als ob wir Kraft und Verstand dazu hätten, etwas selbst zu tun. Im Gegenteil, uns ist nur gegeben, uns auf natürliche Weise vor der Umgebung zu beugen – und dadurch Kraft für die Veränderungen und Korrekturen zu erhalten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 28.02.2011



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Die ersten Versuche

Frage: Je mehr Anstrengungen für den Erfolg der Gruppe wir unternehmen, desto mehr fühlen wir, dass wir für unseren Egoismus arbeiten…

Meine Antwort: Wir sollten uns darüber freuen, denn das ist die Enthüllung des Bösen. Ohne dass wir das Böse enthüllt haben, werden wir das Gute nicht erreichen können.

Ich sehe also, dass ich aus meinen Handlungen für die Gruppe letztendlich nur den eigenen Nutzen ziehen will. Was soll ich denn weiter tun?

Es ist so, dass allein dieser „Punkt der Offenbarung“ nicht ausreicht, damit kann ich nichts anfangen. Meine Handlung muss eine Richtung, einen Vektor haben. Anderenfalls bleibt meine innere Kraft bloß ein Potential, ähnlich einem abgedrosselten Motor, selbst wenn es ein guter Motor von 200 Pferdekräften ist – doch wie geht es weiter?

Ich muss mein Verlangen „starten“, es auf eine bestimmte Handlung ausrichten. Das bedeutet, dass ich zwei Punkte habe, aus denen der Vektor eben erstellt wird. Diese Ausrichtung wird meiner Kraft durch den Verstand gegeben. Das ist der Grund, warum Kraft und Verstand gut „zusammen arbeiten“ können. Das ist eine Gesetzmäßigkeit.

Obwohl ich also an meiner Einstellung gegenüber der Gruppe verzweifelt bin, erschafft es noch keine Möglichkeit zum Handeln. Nun muss ich meinen Zustand mit dem Ziel verbinden.

Gerade habe ich gespürt, dass ich mir selbst zuwider bin. In meinen Handlungen bzw. in einer meiner Handlungen ist der Egoismus zum Vorschein gekommen: das habe ich für mich selbst getan, ich konnte es nicht auf die Freunde richten.

Als erstes sollte man daran denken, dass es niemanden außer Ihm gibt. Es liegt nicht daran, dass es mir nicht gelungen ist, sondern daran, dass der Schöpfer diese Situation und deren Analyse für mich erschaffen hat. Es stellt sich heraus, dass ich wegen meines Egoismus nichts tun konnte, weil der Schöpfer mir etwas beibringen, mir zeigen wollte, dass ich mich in der Gewalt des Egos befinde.

Was soll ich nun tun? Wozu wollte Er, dass ich das spüre? Damit ich dadurch die Wichtigkeit des Ziels erkenne – der Eigenschaft des Gebens, die dem, was mir gerade enthüllt wurde, entgegengesetzt ist.

Woher nehme ich denn diese Wichtigkeit? Eben aus diesem Zustand heraus. Denn es gibt kein Licht ohne Kli. Im Vergleich zu was nehme ich mich als böse wahr? Im Vergleich dazu, wie ich das Geben verstehe, indem ich mir vorstelle, dass ich besser vorgehen und mich gegenüber den Freunden anders verhalten könnte.

Das sind bereits zwei Punkte!

Wie kann ich mich nun von dem Punkt der eigenen Erbärmlichkeit und Widerwärtigkeit zum Punkt des Gebens bewegen? Was fehlt mir? Mir fehlt die Kraft. Eben danach muss ich verlangen.

Doch auch das ist noch nicht alles. Wozu soll ich danach verlangen? Um mich selbst zu umschmeicheln? Um keine Abstoßung mehr mir selbst gegenüber zu empfinden? Denn mein Egoismus leidet aufgrund der jüngsten „Offenbarung“. Dann bin ich also nach wie vor ein Egoist, nur nach einer weiteren Windung, auf der nächsten Stufe der Selbstverliebtheit.

Nein, ich will nicht, dass meine Arbeit oder deren Ergebnisse den eigenen Nutzen verfolgen. Ich will eine solche Handlung vollziehen, in der ich den Genuss für den Schöpfer enthülle. Er korrigiert mich, und ich will, dass es Ihm Genuss bereitet.

Dadurch versuche ich, noch ein Stück vorwärts zu kommen, und noch ein bisschen, so weit es geht. So sehen meine ersten Versuche aus, die ich buchstäblich „durchkauen“, auf der Zunge „zergehen lassen“, und um es noch genauer zu sagen – mit den Zähnen „zermahlen“ muss.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 28.02.2011



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