Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Lösung befindet sich zwischen uns

Frage aus Japan: Wie soll unsere innere Arbeit in den Notsituationen aussehen? Während ich den Unterricht schaue, hören die Erschütterungen nicht auf.

Meine Antwort: In diesen Tagen müssen wir uns noch stärker auf die Einheit konzentrieren und zuversichtlich sein, dass wir gerade durch innere Anstrengungen solche Katastrophen in der Welt verhindern können – sowohl in Japan als auch in allen Regionen, in denen die Menschen im Moment leiden.

Warum leiden sie? Warum schreiten sie nicht auf dem richtigen Weg der Korrektur entgegen? Warum erwachen sie nicht und gehen nicht auf die Straßen mit der Forderung: „Maschiach (Messias) jetzt!“? Mit anderen Worten: warum verlangen sie nicht nach der Korrektur, nach den Veränderungen, nach einem neuen Zustand?

Warum rufen sie stattdessen zum Regierungswechsel auf? Wie wird das ihnen helfen? Es wird keinem davon besser gehen, selbst wenn der libysche Diktator zurücktritt. Den entstandenen Bruch wird der islamistische Radikalismus oder etwas anderes füllen, doch es wird lediglich ein blinder psychologischer Ersatz sein. In Wirklichkeit wird es den Menschen nicht besser gehen. Das ist der Weg der Leiden.

In letzter Zeit rüstet sich die Welt rapide auf. Wir nehmen den eigentlich bereits gestoppten Rüstungswettlauf wieder auf, als wollten wir unsere Kräfte messen. Was für eine Dummheit, sich wie kleine Kinder zu streiten! Doch schau, wie viel Kraft und Ressourcen hineininvestiert werden.

Letztendlich hängt alles von uns ab, von allen unseren Freunden weltweit, die einen Impuls zur Korrektur bekommen haben. Wir selbst müssen uns innerlich verbinden, uns als ein Ganzes wahrnehmen. Dann werden wir in dem Verlangen, die ganze Welt zu vereinen, auch den anderen helfen, sich anzunähern. Denn sie sind unser passiver Teil, sie sind nicht in der Lage, sich durch eigene Kräfte anzunähern, solange wir ihnen nicht die Gelegenheit bieten, sich mit uns zu verbinden.

Wenn der Mensch erweckt wurde und den Punkt im Herzen bekommen hat, kommt er zu uns und schließt sich all denjenigen an, die die Entwicklung vorantreiben und beschleunigen, indem sie die Geschwindigkeit ihrer Arbeit der Geschwindigkeit der Erscheinung von neuen Reshimot anpassen. Dann werden uns keine Kräfte, keine Tsunamis, keine Revolutionen, keine Kriege usw. auf negative Weise zum Vorankommen zwingen.

Alles hängt von unseren Anstrengungen ab, davon, in welchem Maße wir an der Vereinigung arbeiten. Es gibt keine anderen Lösungen für die Welt.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011



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Die Kraft der Anfänger

Frage: Lindern die Kabbalisten die Leiden der Welt durch ihre spirituelle Entwicklung?

Meine Antwort: Natürlich. Mehr noch: darin gibt es weder große noch kleine. Die Menschen glauben, dass ein großer Kabbalist das Unheil durch ein Gebet abwenden kann.

In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: gerade Anfänger mit dem kürzlich erwachten Punkt im Herzen, die verwirrt sind und noch nichts verstehen, bewirken mit ihrem noch weit entfernten, kleinen Verlangen mehr als jemand, der schon lange dabei ist.

Ähnlich einem kleinen Kind, das zum Familienoberhaupt wird, können Menschen, die den spirituellen Weg gerade begonnen haben und scheinbar von den realen Handlungen noch weit entfernt sind, mit ihrem einfachen Verlangen und ihren Gebeten mehr als „alte Hasen“ erreichen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011



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Der Faktor des Vorankommens

Bevor wir mit dem Lesen des Buches Sohar beginnen, müssen wir uns immer wieder daran erinnern, wofür wir studieren, wofür wir uns versammeln, damit alle diese Bedingungen auf die Erreichung des Ziels gerichtet sind, denn es gibt keine Handlungen ohne Ziel.

Deshalb muss jeder nach Möglichkeit für sich klären, was er macht und wofür, und sich damit ständig während des Unterrichts befassen. Wenn er während des Studiums dessen Ziel für sich klären und sich korrigieren will, dann bedeutet es, dass er die „Tora studiert“, „sich mit der Tora beschäftigt“.

Doch wenn er nur studiert, um zu wissen, was im Buch steht, bedeutet es, dass er leere „Weisheiten“ studiert und zum „Todesengel“ kommt, wenn er noch nicht einmal bemerkt, dass er dem Ziel nicht näherkommt und vom Weg abgekommen ist. Während ein Mensch, der studiert, um infolge des Studiums Veränderungen in seinem Leben zu bewirken und dessen Sinn zu finden, zu verstehen beginnt, wie er sich verwirklichen kann – mit Hilfe des Lichts, das während des Studiums in dem Ausmaß seiner Forderungen, das Ziel zu erreichen, scheint. Dann beginnt er voranzukommen.

Also wird unser Vorankommen nicht durch die Menge unseres aus den Büchern entnommenen Wissens bestimmt. Es ist absolut unwichtig! Das Vorankommen hängt davon ab, inwieweit ich während des Studiums das Ziel meines Lebens kläre – und beginne, es umzusetzen, um das Ziel zu erreichen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 14.03.2011



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Der Ursprung der Zeit

Frage: Woher kommen die Maßeinheiten der Zeit: Sekunden, Minuten, Stunden, Wochen und Monate?

Meine Antwort: Sie kommen aus der Astronomie, der Bewegung der Erde, der Sonne und des Mondes, die miteinander in Verbindung stehen. Doch die höheren Wurzeln liegen in Seir Anpin, welches in sechs Teile unterteilt ist. Zwölf Parzufim Zeiten entsprechen dem 24-Stunden-Tag. Das Buch Sohar schreibt darüber.

Die Menschheit hat instinktiv eine Zeitskala eingeführt, die der spirituellen Wurzel entspricht. Baal HaSulam gibt ein ähnliches Beispiel über einen Bauern im Altertum, der einen Berg sah und ihn Olivenberg (Ölberg) nannte. Dieser Name hat eine spirituelle Bedeutung, aber er dachte einfach, dass es ein guter Ort wäre, um Olivenbäume anzubauen. Auf diese Weise arbeitet die spirituelle Wurzel in einem Menschen.

Das Gleiche gilt für die Maßeinheiten der Zeit. Ihr Ursprung liegt in der Rotation von Seir Anpin und Malchut, von 24 Parzufim, von sechs Sefirot, wovon jede zehn hat. Das wiederum entspricht 60 Sekunden in einer Minute und 60 Minuten in einer Stunde. Das Höhere System wird in unserer Welt in der Form der Wechselbeziehungen zwischen Sonne, Mond und Erde widergespiegelt.

Es ist ebenso der Ursprung der Zeiteinteilung in Monate und Jahre, wie auch jener Maßeinheiten, die keine Entsprechungen in der Astronomie haben, wie die Woche, das siebte Jahr, das fünfzigste Jahr und so weiter. Alles kommt von der spirituellen Welt.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 9.03.2011, über die Zeit



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Auf der Schwelle der Unendlichkeit

Frage: Während des Unterrichts denke ich unentwegt an den bevorstehenden Kongress und es ist mir kaum möglich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Verpasse ich etwas, weil dem so ist?

Meine Antwort: Natürlich nicht. Wir spüren immer den Druck im Prozess der Vorbereitung für derartig gewaltige Geschehnisse. Einmal im Jahr kommen wir bei einem Kongress in den Vereinigten Staaten zusammen, und wir sollten dies als eine einzigartige Gelegenheit erkennen, um uns miteinander zu vereinigen. Es gibt keine andere Gelegenheit, um mehr Umgebendes Licht und Kraft zum Fortschreiten zu empfangen als bei Zusammenkünften wie dieser.

Dies ist genau, was ich persönlich erwarte. Ich erinnere mich, als ich bei Rabash zu studieren begann, im wahrsten Sinne des Wortes reisten wir einige Monate später zusammen nach Tzfat. In einem kleinen Hof bei einem kleinen Haus versammelten sich alle Studenten von Rabash, die bei ihm während verschiedener Zeiten studiert hatten und plötzlich wollten sie sich mit uns vereinigen. Es kamen ungefähr 40 Leute zusammen, was eine ziemlich grosse Gruppe darstellte, bevor ich zu ihm neue Studenten brachte.

Ich sah, wie aufgeregt er bei dieser Reise war und als wir dort ankamen, fragte ich ihn: „Was ich so besonderes daran?“ Er erklärte, dass diese Versammlungen das am meisten wirkungsvolle Mittel für den spirituellen Aufstieg in unserer Welt darstellen, wenn ein Mensch kommt um sich mit einem anderen zu vereinigen, Anstrengung um dieser Sache willen auf sich nimmt, Bemühungen und Verlangen, um die Kräfte anderer zu sammeln und sie innerlich in sich aufzunehmen, um buchstäblich diese Kraft zu trinken. Und dies hängt lediglich von ihm und seiner Empfindsamkeit ab.

Wenn ich mich auf die Zusammenkunft in der rechten Weise vorbereite, dann empfange ich alles, wenn ich dorthin komme, was ich unter Umständen empfangen kann. Es hängt alles von mir ab. Dies geschieht, weil wir vor der Unendlichkeit stehen. Ich kann zur Zusammenkunft kommen und überhaupt nichts empfangen, andere verschmähen und von dort selbst verstimmter als zuvor abreisen. Oder ich komme dorthin und bin beeindruckt, berührt und inspiriert. Ich kann so viele Kraft und Umgebendes Licht aufnehmen, wie ich während Jahre des Studiums nicht empfangen würde. Alles hängt von meiner Vorbereitung ab.

Daher müssen wir uns bereits auf die bevorstehende Zusammenkunft vorbereiten. Vor einem solch grosses Ereignis, wenn ein Mensch beabsichtigt sich mit anderen zu verbinden, muss er Sorge und Furcht durchmachen, spürend, dass er an der Schwelle grosser innerer Veränderungen steht. Diese mit Spannung gefüllte Erwartung und Vorbereitung wird selbst physisch empfunden.

Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 08/03/2011, Der Sohar



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Wenn du das Angesicht des Schöpfer sehen möchtest…

Nach all seinem Suchen erreicht ein Mensch einen Zustand, in dem er nur nach Einem fragt: der Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und das bedeutet, dass er das richtige Gebet erreicht hat.

Das Allerwichtigste ist, dass wir durch das Studieren der Vereinigung der Kräfte des Empfangens und des Gebens enthüllen werden, wie der Schöpfer Entscheidungen trifft, während Er über dem steht, auf was Er Seine Entscheidungen gründet. Wir werden Ihn durch Seine Handlungen erreichen. Aber indem wir alles erforschen, was in uns unter Seinem Einfluss geschieht, wollen wir dadurch Seinen Verstand, Seinen Plan, Seine Absichten und Gedanken erlangen. Das ist unsere ganze Arbeit.

Und um das zu tun ist nur das Gebet nötig. Aus eigener Kraft können wir Seinen Verstand und Kopf nicht erreichen, den Ort, wo Entscheidungen getroffen werden und von wo alle Handlungen stammen, weil wir ebenfalls Seine Handlungen sind.

Und weil eine spirituelle Handlung nur „für das Geben“ gemacht werden kann, können wir nicht verstehen, wie der höhere Verstand diese Entscheidung getroffen haben könnte. Das geschieht immer als „Erkenntnis“ oder Wunder, wie geschrieben steht „Ich habe gearbeitet und gefunden“! Es ist unmöglich, den Verstand des Schöpfers durch das Beobachten der Kombination zweier Kräfte – Empfangen und Geben – zu verstehen. Dort liegt der Unterschied zwischen dem Schöpfer selbst, Seiner Entscheidung und allen Handlungen, die aus Seiner Entscheidung folgen.

Deshalb bittet ein Mensch, der das Gebet erreicht, um die Fähigkeit, genau dies zu verstehen: den Plan und die Denkweise des Schöpfers, der die Entscheidungen trifft. Dasselbe wurde Moses gesagt: „Du wirst mich von hinten sehen, aber mein Angesicht wirst du nicht sehen“. Dieses Gebet entwickelt sich fortwährend.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 10.03.2011, über das Gebet



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Die spirituelle Freiheit des Individuums

Es gibt ein Gesetz: der Mehrheit auf der materiellen Ebene und dem Individuum auf der spirituellen Ebene zu folgen. Nehmen wir an, ich trete der Gruppe bei.

Stellt sie für mich die Mehrheit dar? Muss ich auf die Freunde hören? Ich sehe 300 Männer vor mir – das ist bereits eine Kraft.

Wenn sie Forderungen auf materieller Ebene an mich stellen, dann ist es das eine, doch was ist, wenn sie mir Bedingungen auf spiritueller Ebene diktieren? Verstehen sie mehr als ich? Sind sie alle zusammen klüger? Und wie soll ich mich ihnen gegenüber verhalten?

Habe ich das Recht dazu, auf die Gruppe einzuwirken? Denn wenn sie als Mehrheit gilt, muss ich mich ihnen beugen und ihre Meinung annehmen.

Doch andererseits geht es um das spirituelle Leben, also muss ich nicht der Mehrheit, sondern dem Individuum folgen. Und dieses Individuum bin ich?

Keine einfachen Fragen. Und sie betreffen jede Gruppe.

Im materiellen Sinne ist mit der Mehrheit mehr oder weniger alles klar. Obwohl es auch hier eine Menge Fraktionen und Bewegungen, Parteien, Regierungen, die Mafia usw. gibt. Die Welt hat keine einheitliche Meinung.

Doch in Wirklichkeit ist das für uns einfach. Ich setze eine Grenze zwischen dem materiellen und dem spirituellen Leben – und dann läuft das materielle Dasein für mich auf das Notwendigste hinaus.

Ich gebe mich damit zufrieden und sorge für ein normales Leben für mich: für das Zuhause, die Arbeit, die Familie, das Einkaufen, die Bank, die Sozial- und Krankenversicherung, den Urlaub, die Rente… Hier höre ich im Grunde genommen auf die Mehrheit, handle so, wie es üblich ist – auf der Ebene der normalen Notwendigkeit. Und damit enden meine Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber. In unserer Welt bin ich versorgt.

Auf diese Weise setze ich den Begriff „der Mehrheit folgen“ um – es geht um die Erfüllung von obligatorischen allgemeingültigen Bedingungen.

Darüber hinaus gilt meine gesamte Aufmerksamkeit der spirituellen Entwicklung. Im spirituellen Leben arbeite ich mit der Gruppe, der sich der Mensch, wie Rabash schreibt, absolut beugen muss. Mit anderen Worten, ich beuge mich der spirituellen Gesellschaft wie der Mehrheit.

Wo ist dann meine Freiheit? Denn im spirituellen Leben muss ich meiner eigenen Meinung folgen.

In Wirklichkeit verfahre ich genau so: ich selbst bestimme das Ausmaß meines Einschlusses in die Gruppe. Das nimmt mir keiner weg. Das ist die Bedeutung des Gesetzes, nach welchem man der Mehrheit folgen soll: jeder von uns ist ein Individuum, und er trifft eine freie Entscheidung, ein Teil der Gruppe zu sein. Hier herrscht kein Gesetz über ihm, und niemand übt Druck auf ihn aus.

Nach dem gleichen Prinzip verbreiten wir die Wissenschaft der Kabbala: wer will – bitte schön, wer nicht will – ist frei.

Also besteht deine Freiheit darin, dich ohne Druck der Umgebung zu beugen. In der materiellen Welt zwingt dich die Umgebung dazu, und in der spirituellen verpflichtet dich niemand zu etwas, auch nicht der Schöpfer. Du musst selbst reifen und die Entscheidung treffen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 11.03.2011



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Verliert nicht euch selbst, wenn ihr in den Anderen aufgeht!

Frage: Der Sohar erklärt, dass das Zerbrechen obligatorisch für die Erreichung der Einheit ist. Müssen wir auf dem bevorstehenden Kongress in New Jersey der Enthüllung des Zerbrechens zwischen uns entgegensehen oder haben wir bereits genug enthüllt, und es ist an der Zeit, die Einheit zu erlangen?

Meine Antwort: Während des letzten internationalen Kongress in Israel haben wir das Zerbrechen zwischen uns, die Entfernung voneinander ein wenig „gekostet“. Das hatte eine ziemlich starke Wirkung gehabt, die Menschen haben gespürt, dass sie nicht in der Lage sind, sich zu verbinden: „Nur nicht das!“

Diese Empfindung muss uns zum Gebet führen, zu einer solchen Handlung, dass wir darum bitten, uns über diese Trennung erheben zu können. Wir sind nicht in der Lage, sie zu korrigieren – also soll das Licht kommen und korrigieren, wir müssen uns über die Abstoßung erheben, wie geschrieben steht: „Die Liebe wird alle Vergehen bedecken“.

Deshalb empfindet mitunter jeder von uns, während er versucht, sich auf solchen Kongressen mit den Anderen zu verbinden, Abstoßung den Anderen gegenüber und vertieft sich in egoistische Berechnungen: „Wozu brauche ich das überhaupt?“ Oder er spürt im Gegenteil, wie er sich in die Anderen einfügt, als ob er in ihnen aufgehen würde, und kann nicht mehr unterscheiden, wo seine Ansichten, sein Verstand, sein eigenes Ich sind und wohin seine Kritik den Anderen gegenüber verschwunden ist.

Auf diese Weise, bei den scheinbar erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Versuchen, sich in die Anderen einzufügen – indem der Mensch sich annulliert, in den Anderen aufgeht, sich verliert oder indem er im Gegenteil seine Unfähigkeit, sich mit den Anderen zu verbinden, erkennt – klärt er, wie er sich mit ihnen verbinden kann, ohne sich selbst, sein Ich zu verlieren, wie er sich mit allen vereinen und an diese Verbindung sein ganzes Übel, mit all seinem Widerstand und zugleich mit all dem Guten, was es in ihm gibt, anschließen kann, ohne etwas Schlechtes oder etwas Gutes in sich zu annullieren.

Eine solche richtige Klärung ist bereits die mittlere Linie. Das Wichtigste ist, dass der Mensch, indem er sich vor der Gruppe oder einer großen Menschenversammlung auf dem Kongress annulliert, nicht die Fähigkeit verliert, kritisch zu denken, sondern mit der linken Linie weiter arbeitet, in dem Wissen, warum und wie er handelt. Auf diese Weise gibt er seine Awiut/die Dicke des Verlangens an die Anderen weiter, und es entsteht ein starkes Kli, das nach einem Gebet verlangt. Denn wir wollen so, wie wir sind, geliebt werden…

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 10.03.2011



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Der letzte Tropfen

Frage: Was bedeutet die Vorbereitung auf einen Kongress?

Meine Antwort: Ein Kongress ist ein besonderer Zustand, der von einem Menschen gewaltige Anstrengungen und Konzentration auf die innere Verbindung verlangt. Du kommst dorthin, um dein inneres Verlangen nach der Verbindung mit den anderen in einen gemeinsamen Topf zu tun.

Das erfordert seelische Anstrengungen, und auf diese muss man sich vorbereiten. Genauso wie man sich auf jedes wichtige Ereignis vorbereitet.

Ich weiß, dass es Leute gibt, die sich ein halbes Jahr lang auf eine Hochzeit vorbereiten und eine Menge Anstrengungen hineininvestieren. Und hier erwartet uns eine ganz besondere Hochzeit – eine solche Verbindung zwischen uns, in der wir die höhere Kraft, den Schöpfer, zwischen uns enthüllen!

Er befindet sich jetzt schon unter uns, verbirgt sich aber. Und alles hängt davon ab, wie wir uns vorbereiten, um die gegenseitige Kraft des Gebens zu enthüllen – dementsprechend wird sich auch die Kraft Seines Gebens, der Schöpfer, enthüllen.

Hier wirkt das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften: wenn wir die Verbindung zwischen uns, die in etwa seinem Geben ähnlich ist, erreichen, werden wir in diesem unseren gebenden Gefäß (Kli) die höhere Kraft des Gebenden enthüllen.

Genau darauf bereite ich mich vor: inwieweit wir uns in der Verbindung, im Geben befinden können, wie viel wir hineininvestieren können. Und das muss nicht unbedingt äußerlich bemerkbar sein. An mir sieht man für gewöhnlich nur, dass ich innerlich mehr als sonst angespannt bin, vielleicht kränkele ich sogar ein bisschen.

Es ist bekannt, dass der Mensch nicht in die Gruppe kommt, um Wissen wie an einer Universität zu erwerben, sondern, um sich mit der Gruppe zu verbinden. Genauso kommen wir zum Kongress, um uns in erster Linie zu verbinden, um diese Gelegenheit zu nutzen, und vielleicht wird genau dieser Kongress diesmal, wenn die Summe auf unserem Konto „Groschen für Groschen“ bereits zu einem beachtlichen Kapital angewachsen ist, als letzter Tropfen dienen, und der Schöpfer wird sich uns unverzüglich enthüllen.

Wollen wir hoffen, dass es genau diesmal geschieht! Ich bereite mich immer auf einen solchen Durchbruch vor.

Auszug aus dem Unterricht über die innere Vorbereitung auf den WE! Kongress, 11.03.2011



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Das unerträgliche Zusammenleben

Frage: Sie sagen, dass ein Ehepaar eine korrigierte Familie vorspielen soll. Doch was soll man tun, wenn das Böse sich ständig zwischen den Ehepartnern enthüllt, wenn sie sich oft streiten, einander nicht respektieren oder nicht verstehen?

Meine Antwort: Leider hat keiner von uns eine notwendige Erziehung genossen, keiner wurde auf das Familienleben vorbereitet. Wir müssen sowohl den Mann als auch die Frau erziehen und ihnen die Herstellung von einer richtigen gegenseitigen Beziehung miteinander und mit den Kindern beibringen.

Das ist das Problem der egoistischen Entwicklung: jeder meint, er wüsste, was zu tun ist. Keiner bereitet den Menschen auf das Leben vor. Anstatt den Menschen zu erziehen, bringen wir ihm mit Müh und Not irgendeinen Beruf bei. Das ist der Grund, warum wir heutzutage eine so tiefgehende Krise haben.

Die familiäre Krise wird unerträglich. Nach den Versuchen, zusammenzuleben, versinkt die Welt in einer allgemeinen und totalen Verzweiflung. Dabei ist uns nicht klar, dass die Familie die Grundlage allen Lebens ist. Ohne sie wird das Leben nicht fortgesetzt.

Der Mensch wird nach einer Antwort suchen müssen, und diese Antwort klingt folgendermaßen: „Mann und Frau – die Shechina zwischen ihnen“. Wir müssen begreifen: die egoistische Entwicklung hat uns in eine Sackgasse geführt: wir können einander nicht mehr ertragen.

Uns wird nur die Wichtigkeit des Ziels helfen, welches wir nur erreichen können, wenn wir eine korrigierte Familie haben, die die Kinder richtig erzieht. Nur unter diesen Bedingungen erlangen wir die Ähnlichkeit mit der Natur, mit dem Schöpfer, enthüllen Ihn, verschmelzen mit Ihm und erlangen das ewige Leben auf der spirituellen Stufe.

Nur das spirituelle Ziel wird den Menschen dazu verpflichten, eine richtige Familie zu gründen – mit Kindern und mit einer richtigen gegenseitigen Beziehung zwischen den Ehepartnern.

Auszug aus dem Gespräch über Frauen, 08.03.2011



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