Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die wahre Ehrfurcht

Das erste uns gegebene Gebot ist das Gebot der Ehrfurcht. „Ehrfurcht“ bedeutet Angst darum, ob ich den spirituellen Weg gehe, ob ich die spirituelle Welt erlange, ob ich das Gelesene richtig verstehe, ob ich mich in der Gruppe richtig verhalte.

Kurz gesagt, ob ich Erfolg erzielen werde. Diese Sorge muss mich die ganze Zeit begleiten. Wenn ich mich beruhigt habe, gehe ich sofort von dem Weg ab, der mich zum Ziel führt.

In unserer Welt zählt die Psychologie über 800 Arten von Angst. Verdiene ich genug? Bin ich gesund? Wird mir etwas Schlimmes widerfahren?

Doch wir sprechen hier nicht von den abgeleiteten Ängsten, sondern von der wahren Angst: Bewege ich mich dem Ziel entgegen? Werde ich geben können? Das ist bereits die Sorge um etwas, worin ich nicht die geringste Notwendigkeit verspüre.

Werde ich diese Notwendigkeit spüren? Werde ich sie im ausreichenden Maße haben, um Anstrengungen unternehmen und mich auf das Ziel ausrichten zu können? Ich muss einen ganzen Prozess realisieren: Von der kleinsten, noch nicht definierten Unruhe bis hin zur vollwertigen Angst, die wie die Spitze eines Pfeils genau auf das Ziel gerichtet ist und mich an die Realisierung heranführt: „Gebe ich dem Schöpfer genug? Gleichen wir uns dadurch einander an? Stehe ich nicht tiefer, ähnlich einem Gast, der ein Mahl von dem Gastgeber auf eine solche Art und Weise annimmt, um der Scham zu entgehen?“

Genau diese Angst bedeutet Ehrfurcht und das ist das erste Gebot. Eine solche Ehrfurcht muss ich erlangen, die gibt es in mir nicht von Anfang an. Das Ziel ist nicht zu erkennen, und ich will nichts von der Eigenschaft des Gebens wissen. Brauche ich etwa die Nächstenliebe? Dabei muss ich sie so sehr brauchen, um Angst haben zu können: „Was ist, wenn ich sie nicht erreichen werde?“

Aus der Sicht des Egoismus ist das dem Wahnsinn gleich. Es ist etwas Unnatürliches.

Doch mit Hilfe der Umgebung und des Lichts, das zur Quelle zurückführt, können wir es erreichen – wir können es mittels Angst erreichen: „Werde ich das Licht empfangen können, damit es aus mir einen Menschen macht, der um des Gebens willen fürchtet?“

Also liegt vor uns ein großer Prozess des Aufbaus von notwendigen Bedingungen. Obwohl er in Wirklichkeit sehr schnell realisiert werden kann – alles hängt von dem Ausmaß der Anstrengungen ab, die wir investieren.

Als erstes muss ich wirklich Angst um meinen spirituellen Weg haben: „Schreite ich richtig zum Ziel voran?“ Und zweitens, erst nachdem ich die Angst erlangt habe, erlange ich die Eigenschaft der Liebe. Denn es gibt keine Liebe ohne Ehrfurcht.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema Liebe, 04.03.2011



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Wozu wir Fehlschläge erleiden

Frage: Welchen Nutzen haben meine wachsenden egoistischen Verlangen?

Meine Antwort: Deren Aufgabe ist es, dich zum Scheitern zu bringen, dir zu verstehen zu geben, dass du ein Nichts bist, dass es dir im Leben sehr schlecht geht und dass deine Verlangen böse sind, und dass überhaupt alles um dich herum nichts wert ist.

Also brauchst du im Moment nur, dass das Licht dich erweckt. Und es erweckt dich zu den gleichen Verlangen und zeigt dir, dass sie noch schlimmer sind, als sie dir früher vorgekommen sind.

Und dann wirst du dich wirklich danach sehnen, dich über sie zu erheben, und beginnst, die umgekehrte Seite der Realität, die sich über diesen Verlangen befindet, zu erkennen. Doch dafür musst du anfangen, in der Gruppe zu studieren, weil Unterrichte und direkter Kontakt durch nichts zu ersetzen sind.

Auszug aus dem öffentlichen Vortrag „Kabbala für alle“, 04.01.2011



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Die Kraft der Kongresse, die mit nichts zu vergleichen ist

Frage: Sind Kongresse das Ergebnis der praktischen Arbeit? Und was können Sie über den bevorstehenden Kongress in Nordamerika sagen?

Meine Antwort: Ich bewerte solche Treffen sehr positiv und denke, dass sie die Möglichkeit zu einem sehr großen Vorankommen bieten. Ich sehe, dass ich von Mal zu Mal immer einfachere Erklärungen finde, die den Menschen nahe sind. Ich werde immer besser verstanden, und wir kommen einander immer näher.

Jedes dieser Treffen ist ein Sprung nach oben. Ein solcher Kongress ist gleichzusetzen mit einem Monat regelmäßigen Studiums. Das hinterlässt sowohl den inneren als auch den äußeren Eindruck bei dem Menschen und bringt viele positive Auswirkungen mit sich.

Einmal im Jahr veranstalten wir einen Kongress in Nordamerika, versucht diese Gelegenheit nicht zu verpassen. Wenn ihr sie prinzipiell habt, es euch aber vorkommt, als ob ihr keine Zeit oder keine Mittel dazu hättet, dann ist das ein Hindernis, dass der Mensch absichtlich von oben bekommt.

Und man sollte das ehrlich mit sich selbst klären, indem man begreift, dass man vor einer sehr wichtigen Entscheidung steht. Derjenige, der eine solche Gelegenheit einmal im Jahr hat, aber nicht kommt, verliert sehr viel, er hört bereits auf, an diesen Weg gebunden zu sein.

Natürlich gibt es objektive Gründe, die das Kommen absolut unmöglich machen, als ob sie dich in einem Gefängnis festhalten würden. Doch wenn der Mensch kann, es ihm aber schwer fällt, dann ist das keine Rechtfertigung mehr. Es ist eine Prüfung von oben, und du musst über das vor dich gestellte Hindernis springen.

Es kommen viele verschiedene Gruppen und einzelne Menschen. Es ist eine ganz andere Stärke. Und wir schließen uns von dort der ganzen Welt an. Ich werde versuchen, die innere Aufladung an diejenigen, die sich in diesem Moment so nah vor mir befinden, weiterzugeben. Und diese Menschen spüren es nach dem Kongress, im Vergleich zu denjenigen, die kommen könnten, es aber nicht getan haben.

Wahrscheinlich gibt es sogar keinen Unterschied, wie man jeden Tag studiert – in einer virtuellen oder in einer physischen Gruppe. Das hängt vom Menschen und von den Beziehungen in der Gruppe ab. Doch weder die physische noch die virtuelle Gruppe können ein solches gemeinsames Treffen wie ein Kongress ersetzen – wo sich Hunderte oder Tausende Menschen versammeln und sich verbinden.

Es gibt Menschen, die aus irgendwelchen Gründen die Gruppe verlassen haben, doch ein Kongress ist etwas anderes, und jeder kommt ohne Berechnungen in Bezug auf irgendwelche Beziehungen in der Gruppe oder auf etwas anderes. Er kommt, um sich mit dem Weltkli zu verbinden – und dadurch zu einer neuen spirituellen Stufe aufzusteigen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.03.2011



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Je schlimmer, desto besser

Wir müssen verstehen, dass die Lösung der gegenwärtigen Probleme nicht darin besteht, unseren Egoismus zu zähmen, sondern darin, uns darüber zu erheben. Deshalb ist die Weisheit der Kabbala nicht so einfach; sie steht über dem Niveau der Methoden, die lehren, wie man allmählich über den Egoismus Kontrolle erlangt und den Bösen Trieb verringert.

Die Kabbala sagt: Nein, auf keinen Fall brauchst du deinen Egoismus zu bekämpfen. Du wirst diesen Krieg ohnehin nicht gewinnen, weil dein Egoismus nur wachsen wird. Außerdem ist er klüger als du und wird immer wieder ungestraft davonkommen und alles an sich reissen.

Du musst nur lernen, wie du ihn äußerlich von dir abwendet. Die Weisheit der Kabbala ist die Wissenschaft, die uns lehrt, wie man mit dem Egoismus arbeitet. Kabbala ist eine sehr komplexe Wissenschaft, da sie praktisch alles, was es gibt, einschließt. Sie erlaubt uns, unseren Egoismus richtig zu verwenden, und da unser Egoismus immer weiter wächst, um uns immer größere Gelegenheiten zu geben, aus uns heraus zu treten und das zu erlangen, was uns umgibt.

Es ist nicht leicht, den Menschen zu erklären, dass Transformation nicht im Vermindern des Egoismus liegt, sondern eher in der richtigen Verwendung dessen. Je egoistischer du bist, desto besser.

Menschen, die das nicht verstehen, wundern sich “Wie kann das besser sein? Je mehr ich anderen schade, je listiger, neidischer, gieriger und durchtriebener ich bin, soll besser sein? Das ist richtig!

Dennoch wirst Du Dich fragen, “Wie kann das gut sein? Du hast Unrecht: Wir müssen diese ganzen Laster beseitigen. Ein guter Mensch ist jemand der nichts davon hat.” Aber das ist nicht so! Ein guter Mensch ist jemand, der enorme egoistische Eigenschaften hat, aber sie in eine Verbindung zu anderen umwandelt. Sein Ehrgeiz ist, alle seine schrecklichen Eigenschaften irgendwie nicht zu verwenden, sondern sie eher in gute zu verwandeln. Wir haben sie umzuwandeln, aber sie niemals auszulöschen.

Es ist sehr schwierig, dieses den Menschen zu erklären, die intelligent und tiefsinnig sind. Heute sind wir Zeugen des Ungleichgewichtes mit der Natur und der Uneinigkeit in der Gesellschaft, in unserem persönlichen Leben, und auch sonst überall. Ist das zum Besseren oder zum Schlechten? Das ist sicher zum Besseren! Je schlechter, desto besser!

Es ist hart für die Menschen, das zu verstehen. Dieses Verständnis kann nicht plötzlich erlangt werden. Aber habt Geduld; nach und nach wird sich alles klären.

Vom 2. Unterricht auf dem Berliner Kongress am 28.01.2011



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Kleide dich ins Geben ein

Eine große Stufe auf unserem Weg ist die Stufe des Erlangens der Eigenschaft des Glaubens oder mit anderen Worten, die Eigenschaft des Gebens. In dem Maße, in dem wir sie erlangen, steigen wir über unsere Natur des Empfangens auf.

Als Ergebnis erhalten wir ein vollständiges Gewand über alle unsere Verlangen, über alle ihre Aspekte und verschiedenen Arten der Vermischung zwischen ihnen. Danach setzen wir unseren Aufstieg fort, aber schon in Richtung des völligen Glaubens. Das bedeutet, dass wir vom einfachen Glauben zur zweiten Stufe der Korrektur aufsteigen und die Eigenschaft der Liebe erwerben. Dann korrigieren wir unsere Verlangen, füllen sie mit dem Licht von Chochma, dem Genuss, und mit dieser Hilfe erlangen wir das Geben.

Deshalb ist der erste Zustand Chafez Chessed, die Stufe von Bina, wo wir zuerst das empfangende Verlangen durch die altruistische Absicht korrigieren, die durch die Eigenschaft des Glaubens, das Geben, eingekleidet wird. So erlangen wir die ersten drei Sefirot von Bina.

Dann gehen wir weiter zu ihren sieben unteren Sefirot, erwerben die Fähigkeit uns fremde Kelim oder Verlangen anzueignen und korrigieren und füllen sie dadurch. Genau wie Bina, welche die unteren erfüllt, können wir ebenso andere Kelim füllen.

Wie kann es sein, dass sie zuerst fremd sind und ich das nicht tun kann? Tatsache ist, dass ich sie fülle, wenn ich sie an mich binde, sodass sie in mir sind, wie im Zustand der Empfängnis, oder des Stillens, oder dem erwachsenen Zustand (Mochin). Das ist meine Haltung zu ihnen.

Dies wird schon vollkommener Glaube genannt, das Licht von Chassadim, mit der Erfüllung des Lichts von Chochma.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.03.2011, Schriften von Rabash



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Gleichgewicht zwischen den Ländern herstellen

Das unkontrollierte Drucken von Geld und finanzielle Tyrannei hat Grenzen, und ich denke, sie sind bald erreicht. Die Balance in der globalen Welt wird von uns fordern, zwischen Ländern ein Gleichgewicht herzustellen. Das heißt, jeder, wenn auch egoistisch, wird fähig sein, genau die gleichen Kräfte, die er oder sie entwickelt, einzusetzen.

Darum müssen die Länder, die auf Kosten anderer leben, untergehen, denn solch eine unausgeglichene Situation, die wir heute haben, kann in einer globalen Welt nicht existieren. Sie werden mit sehr ernsten Krisen konfrontiert. Ich kann nicht sagen, in welcher Form sie sich manifestieren werden. Es können natürliche Phänomene sein, so wie Umweltkatastrophen. Letzen Endes sind alle Ebenen der Natur, die Unbelebte, Pflanzliche, Tierische und Sprechende, Teile ein und desselben Systems.

Das Gesetz der Natur, der Schöpfer, muss uns zur Gleichheit der Form führen und vor allem anderen, muss Er uns mehr oder weniger zu einem einheitlichen, integralen System machen, das heißt, dass wir ein bestimmtes inneres Gleichgewicht zwischen uns erreichen müssen – alle Länder und Nationen.

Deshalb werden große Veränderungen auf uns zu kommen. Sogar jetzt sehen wir Kriege um Währungen, die weiter zunehmen werden.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.03.2011, Unterricht über Geld

Kabbala Akademie



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Wieviel kostet Liebe?

Frage: Im Laufe der gesamten Geschichte kam es wegen Geld zu Kriegen zwischen Regierungen und in Familien. Wie kann es dann genutzt werden, um Menschen miteinander zu verbinden?

Antwort: Es hängt alles davon ab, wie Geld gebraucht wird. Wenn ich meinen Egoismus befriedigen will, dann brauche ich Geld. Doch wenn ich meinen Egoismus dazu nutze, um andere zu erfüllen, brauche ich einen anti-egoistischen Schirm, eine “Verhüllung” für den Egoismus, wie beispielsweise Geld.

Geld ist ein Hinweis auf meine Stärke, die Kraft des Schirms. Folglich werden Kriege nicht um Geld geführt, sondern wegen des Egoismus.

Zudem kann man nicht alles mit Geld kaufen, wenn auch fast alles. Sogar in unserer Welt gibt es Eigenschaften, die zur Wurzel der Seele gehören und die man nicht kaufen kann, so wie eine besondere Verbindung zwischen Menschen oder eine besondere Begabung (wie ein Talent in Musik, der Kunst oder der Literatur), die von der Wurzel der Seele kommen.

Eigenschaften, die wir von der Natur bekommen, können mit Geld nicht gekauft werden. Dinge, die wir mit unseren Anstrengungen hinzufügen, einschließlich Beziehungen zwischen Menschen, und Liebe, sind ebenfalls nur sehr schwer zu kaufen.

Manchmal verwechseln wir Geld mit Anstrengungen. Doch es ist unmöglich, einfach zu zahlen und eine bestimmte Einstellung zu kaufen. Dinge, die zur Natur gehören, die wir vom Schöpfer erhalten und an Ihn zurückgeben müssen, kann man unmöglich auf egoistische Weise erobern, und unser Papiergeld kann hier auch nicht helfen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.03.2011, Unterricht über Geld



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Ein Minus auf dem Bankkonto der Menschheit

Frage: Wenn man sich das Internet anschaut, sieht man, dass die meisten Menschen nach einer Antwort auf die Frage suchen, wie sie aus den Schulden herauskommen können, wie sie aus ihrem Minus auf ihrem Bankkonto herauskommen können. Können Sie das erklären?

Antwort: Zuallererst einmal werden wir absichtlich in einem Minus gehalten. Ein Minus ist eine Art Sklaverei, eine Form der Verbindung zwischen Menschen, die dazu gebraucht wird, einen Menschen zu verwirren und ihn in dieser Weise zu versklaven. Wir verstehen das nicht und halten uns selbst für frei. Aber man ist nirgends frei. Wenn man heutzutage sich selbst oder seine Familie nicht ungehindert ernähren kann, dann ist man in gleichem Maße mit Eisenketten gebunden. Und wenn man, zum Beispiel, ein Minus auf dem Bankkonto hat, ist man vollständig versklavt.

Alle Arten von Steuern, Abgeltungen und Schulden, die ein Mensch leisten muss, sind eine Art moderner Sklaverei. Es scheint, als ob alles OK ist, man kann ein wenig mehr Geld leihen, die Dinge stehn nicht so schlecht…

Diese neue Zeit, in der Menschen in Schulden leben, hat vor kurzem begonnen. Ganze Nationen leben im Minus. Die Schulden von bestimmten Nationen reichen in die Hunderte von Milliarden Dollar. Es gibt ein Minus auf den Konten des Landes. Und dann kann man nicht viel machen. Deine Konten können “gesperrt” werden, sodass du nichts bekommst, bis du zurückgezahlt hast. Folglich wird ein ganzes Land versklavt, bis es bettelt “Ich bin bereit alles zu tun, was du sagst – gib mir nur Nahrung!” Wie ein Sklave, der für sein Essen arbeitet. Genau das geschieht mit Menschen und ganzen Nationen und es gibt keinen Weg heraus aus dem Minus!

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.03.2011, Unterricht über Geld



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Russland und Europa: Auf dem Weg zur Spiritualität

Um mit der Natur im Gleichgewicht zu sein ist es notwendig, sie verständnisvoll zu nützen, und zwar im Sinne der Notwendigkeit, und in Abhängigkeit der Bedürfnisse jedes Einzelnen.
Baal HaSulam schreibt darüber im Artikel “Frieden in der Welt” und in anderen Artikeln.

Allerdings kann diese Vorgehensweise nicht durch Terror aufgezwungen werden. Sie kann nur mittels Erziehung stattfinden. Doch die russischen Revolutionäre haben aber einen anderen Weg eingeschlagen, indem sie die Prinzipien der Erziehung verwarfen.

Außerdem fand dies in einem unterentwickelten Staat statt, mit der am wenigsten entwickelten Bevölkerung, die bis zum heutigen Tag praktisch unter feudalistischen Bedingungen leben muss. Die Bevölkerung Russlands, die gutherzig und freundlich ist, akzeptiert nach wie vor diese feudalistischen Gegebenheiten, mit denen Russland bis heute lebt.

Es ist kein kapitalistisches, sondern ein feudales Land mit seinen Gebräuchen, seiner Struktur, Korruption und all seinen sozialen Beziehungen. Es ist eine Feudalherrschaft.

Wir könnten meinen: “Aber wie kann das sein? In einer modernen Gesellschaft? Ist dies nicht längst vorbei? “
Genau, im Westen hat der Feudalismus nicht einmal 300 Jahre existiert, aber in Russland besteht er immer noch.

Das heißt, jederman ist damit nach wie vor einverstanden. Die Menschen haben sich noch nicht über diese Stufe hinaus entwickelt.

Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, etwa 10-20%, kann diese Voraussetzungen nicht tolerieren, während alle anderen damit einverstanden sind, damit zu leben. Es kümmert sie nicht, dass sie einen Hierarchen haben, dass sie sich jemandem ohne Recht und Ordnung unterwerfen müssen, dass alles erkauft und verkauft werden kann und dass die Reichen mächtig und im Recht sind. Die Menschen sind damit einverstanden! Deshalb gilt es noch immer als feudale Stufe der sozialen Entwicklung.

Marx hat absolut nicht angenommen, dass genau dieses Land versuchen würde, seine Idee in die Tat umzusetzen. Er hat eigentlich die Kabbala in Form von wirtschaftlichen Gesetzen ausgelegt. Jedoch ist der Egoismus im ehemaligen Sowjetischen Reich komplett anders. Dieser Egoismus ist feudal und noch nicht für eine ernsthafte Entwicklung bereit.

Wenn wir allerdings mit Einzelpersonen oder mit unseren Gruppen in Russland zusammen arbeiten, sehen wir verblüffende Resultate, weil die Menschen Punkte im Herzen haben. Sie sind sehr begeistert und zielorientiert.

Die Frage is: Wird die Gesellschaft fähig sein zu verstehen, dass sie sich – jedoch nicht durch die Gesetze durch die sie vom Sowjet Regime großgezogen wurde – verbinden muss? Die Einheit hat durch Gesetze stattzufinden, durch die jederman gleich ist, bewusst, und sich bewusst verbindet. Die russische Bevölkerung ist nicht daran gewohnt, sich bewusst zu verbinden. Werden sie es erzielen, werden sie fähig sein, das zu tun? Das ist wirklich die Frage.

Darum sind unsere Gruppen in Russland für uns sehr wertvoll. Ich persönlich kenne diese Nation sehr gut, weil ich dort aufgewachsen bin und meine Muttersprache Russisch ist. Aber können wir in Russland das Land sehen, das die Fähigkeit hat, die kabbalistischen Prinzipien leicht zu realisieren? Das ist etwas, was ich nicht weiß.

Andererseits ist alles, was man in Europa – ungeachtet der Tatsache, dass die Menschen sehr unterschiedlich zum russischen Image sind – tun muss, einen bestimmten äußeren Widerstand, eine bestimmte Schale oder Hülle überwinden. Danach werden sie, sobald diese Idee die Gedanken der Menschen durchdringt, realisieren, dass es richtig ist, und werden es in ihrem Inneren durch ihre Entwicklung wahrnehmen.

In Russland ist es einfach dem Individuum näher zu kommen. In Europa ist das wesentlich schwerer. Dennoch glaube ich, dass, wenn wir ins Innere der Europäer durchdringen, sie die Kräfte und Fähigkeiten in sich finden werden, um sich zu verbinden. Ihr bewusster Kollektivismus wird sich entwickeln.

Andererseits entwickelt sich der Kollektivismus in Russland trotzdem nicht. Die Gesellschaft dort ist nicht gemeinam entwickelt. Ich denke, dass es noch nicht möglich ist.

Dennoch, trotz all dieser Mutmaßungen, müssen wir die Kabbala erschließen und überall weiter verbreiten. Natürlich gibt es in den ehemaligen sozialistischen Ländern große Barrieren. Aber das sollte uns nicht aufhalten. Wir sollten nicht darüber nachdenken, wo es leichter und wo es schwerer ist, warum und wie. Wir sollten arbeiten, das ist alles. Ich stelle nie irgendwelche Berechnungen an. Wir wissen nicht, was besser oder schlechter ist, und wie alles stattfinden wird.

Aus der 3. Lektion vom Berliner Kongress, am 28.1.2011



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Zwei Pfade

Es gibt keinen Zweifel, dass unser Zustand die unbedeutendste Beschaffenheit ist und es gibt nichts Schlimmeres als das. Hier gibt es nichts zu diskutieren. Das ist die Wirklichkeit, die uns von Oben gegeben wurde und egal was du sagst, diese Tatsache kannst du nicht verneinen.

Der Schöpfer sagt: „Ja, ich habe den Egoismus geschaffen und diese gesamte Welt. All das ist wahr, jedoch ist dies erst der Anfang. Höre auf, dort herumzusitzen und zu weinen. Beginne zu handeln, es wird endlich Zeit! Ich habe dazu alle Mittel für dich bereitgestellt, also setze sie ein!“

Jedoch will niemand etwas über irgendeine Art von Korrektur, Arbeit, Anstrengungen und Veränderungen hören. Für gewöhnlich wissen wir nur, wie man sich hinsetzt und wie man sich über die Tatsache beklagt, dass man sich mies fühlt.

Es gibt zwei Pfade aus jedem Zustand heraus zu kommen, in dem wir uns befinden. Und in Wirklichkeit ist unser Zustand nicht so schlecht, wie er uns erscheint. Im Gegenteil, es ist wirklich entsetzlich, dass wir nicht erkennen, was wir verlieren, im Vergleich zur Welt der Unendlichkeit, in der wir die Gelegenheit zu Sein haben.

Uns wird dieser unendliche Zustand nicht gezeigt, da wir uns dort sofort egoistischerweise hin bewegen würden. Dieser erleuchtete Zustand ist uns verhüllt, um uns davon abzuhalten. Dies ermöglicht uns zu arbeiten und uns normal zu entwickeln, die Stärke der Gruppe zu verwenden und auf diese Weise zum Schenken hin fortzuschreiten, anstatt uns zu egoistischen Parasiten (Klipa) zu entwickeln und nur Vergnügen nachzujagen und nicht die Kraft besitzen, sie abzulehnen.

Es gibt zwei Wege, um aus diesem niedrigsten und schlechtesten Zustand herauszukommen. Zu versuchen, aus eigener Kraft fortzuschreiten, die eigene Entwicklung einleitend, oder wenn wir das nicht wollen, gibt es da eine Maschine, oder ein Programm der Natur, das uns vorantreibt, uns zu entwickeln, gemäss der Abfolge von Zuständen, die dort aufgezeichnet sind: die Beziehungen zwischen dem Licht und dem Verlangen, welche sich gegenüber stehen.

Aus dem 4.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 28/02/2011, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“



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