Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die „Grafik“ des gegenseitigen Durchdringens

Eine Frage, die ich erhielt: Was geschieht auf dem Kongress?

Meine Antwort: Es geschieht dort eine ganz einfache Sache. Stell dir vor, wir würden uns in einer Box befinden.

Dort sind unsere Verlangen enthalten, von denen jedes sich mit den Verlangen der Anderen verbindet, sich in sie einfügen muss. Sagen wir, es befinden sich insgesamt 24 Verlangen in dieser Box, dann würde jedes von ihnen eine 24fache Kraft besitzen.
Das ist die erste Stufe der Verbindung, die erste spirituelle Stufe. Wenn jeder jeden einmal in sich mit einschließt: 24 Verlangen, von denen jedes aus 24 Teilen besteht, ist genau das die Bürgschaft.
Wenn wir diesen Zustand erreicht haben, sind wir dem Licht Nefesh ähnlich geworden, das uns ausfüllt. Warum?
Wir haben einen Zustand erreicht, in dem jeder in jeden eingeschlossen ist, in dem jeder sich in allen verliert und jeder jeden in sich aufnimmt. Das ist die erste Stufe unserer Ähnlichkeit mit dem Licht.
Ich habe mich in Bezug auf die Anderen annulliert und habe ihre Verlangen wie meine eigenen angenommen. Das bedeutet „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Dann werde ich dem Licht Nefesh gleich, und es füllt mich aus.
Nun, wenn wir den Grad unseres gegenseitigen Durchdringens verstärken, es noch mehr vertiefen, schließe ich alle Anderen, von denen jeder 24 Verlangen (24X24) in sich enthält, in mich ein.
Mit anderen Worten: Ich gehe von einem kleinen System des gegenseitigen Durchdringens zu einem tieferen, qualitativeren, komplizierteren System über. Und dann erfüllt mich statt dem Licht Nefesh das Licht Ruach. Ich steige zu einer höheren spirituellen Stufe auf.
Und so, in dem Maße unseres gegenseitigen Eindringens ineinander, enthüllen sich uns vollkommen andere Formen des gegenseitigen Durchdringens.

Wenn es für das Empfangen des Lichtes Nefesh auf einer Ebene (zweidimensional) geschah, dann nimmt unsere gegenseitige Durchdringung bei der Erfüllung mit dem Licht Ruach die Form eines dreidimensionalen Raumes an. Und hier habe ich bereits eine ganz andere Erkenntnis – in die Tiefe gerichtet.
Nach und nach verwandelt sich unsere gegenseitige Durchdringung in ein mehrdimensionales System, das sich in seiner Form den Bienenwaben ähnelt.
Man kommt nicht zum Kongress um zu lernen, man kommt dorthin, um sich mit den Seelen ineinander einzufügen. Das geschieht auf der inneren Ebene und der Mensch weiß nicht wie. Drei Tage lang befindest du dich unter einer riesigen Anzahl von Menschen, und diese Verbindung arbeitet ständig in deinem Inneren.
Aus einem Punkt verwandelt sie sich in eine Linie, aus einer Linie in ein Quadrat, aus einem Quadrat in alle möglichen anderen Formen, bis sich eine Sphäre – das Vollkommenheitssymbol – gebildet hat.

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„Wie bewertet man einen Menschen am besten?“ (Quora)

Michael Laitman, in Quora: „Wie bewertet man einen Menschen am besten?“

Wir sollten nur die Bestrebungen und Anstrengungen würdigen, die auf das Wohl der ganzen Menschheit gerichtet sind; nicht auf unser eigenes Wohl, das Wohl unserer Nation oder unserer Familie – sondern nur auf das Wohl der Menschheit. Respektieren wir diese Bestrebungen und Anstrengungen, dann werden wir erkennen, in welchem Maße wir unsere egoistische Natur überwinden müssen, um der Welt anzugehören und einen Beitrag zur Welt zu leisten.

Ich denke, dass alle Menschen ihr egoistisches Verlangen überwinden müssen. Jeder, der einen solchen Beitrag leistet, sollte von der Gesellschaft mit Dankbarkeit und Respekt bedacht werden. Man sollte die Menschen entsprechend dem Grad ihres sozialen Beitrags schätzen und ihnen dankbar sein.

Wir sind so geschaffen, dass wir die Anerkennung der Gesellschaft brauchen. Auf diese Weise drücken wir im Wesentlichen unser „Selbst“ aus. Schaffen wir eine Gesellschaft, die ihre Mitglieder für ihren sozialen Beitrag respektiert und würdigt, dann wird eine solche Gesellschaft ihre Mitglieder schützen und auf ihren Beitrag zur Menschheit reagieren. Auf diese Weise werden wir jeden Menschen in die Lage versetzen, ein aktives Mitglied der Menschheit zu werden. Wir werden nur die positiven Aspekte eines jeden Menschen in Bezug auf die gesamte menschliche Gesellschaft sehen; wir werden die Art des Beitrags sehen, den jeder Mensch leistet.

Deshalb müssen wir solche Gesetze in unserer Gesellschaft einführen, in denen wir alle nur nach unserem Beitrag zur Menschheit bewertet werden. Wenn wir die Menschen nach diesen Kriterien beurteilen und wissen, dass andere uns genauso bewerten und behandeln, dann haben wir keine andere Wahl, als gesunde Zellen im Gesamtkörper zu werden. Auf diese Weise wird jeder von uns seinen maximalen Nutzen für die Menschheit erkennen.

Basierend auf einer Frage und Antwort mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 9. September 2006. Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.



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Wie besiege ich meinen wichtigsten Feind?


„Mach mich stark, nicht um mich über meinen Bruder zu erheben, sondern um meinen größten Feind zu besiegen, mich selbst.“ (Indianerweisheit)

Das alles ist wahr. Die Indianer sind Menschen, die in der Ideologie der Natur erzogen wurden.

Ich habe echte Indianer kennengelernt, die in den Bergen leben. Sie fühlen sich mit der Natur verwandt, als ein Teil der Natur und jeder als Teil des anderen. Sie haben nicht diesen übermäßigen Egoismus, wie es ihn bei Europäern, und besonders bei uns, gibt. Einer hat etwas, und er bietet es den anderen an, ohne Gedanken. Es ist einfach so, denn es gibt ein „wir“. Sie haben dieses „wir“.

Frage: Sagen Sie mir bitte, brauchen wir noch Jahrzehnte, Jahrhunderte, um zu einer Umkehr in diesem Sinne zu kommen?

Antwort: Jahrtausende, denke ich.😏

Frage: Aber im Prinzip, wenn wir zu dieser Idee kommen, werden wir eine Art Revolution erreichen? 

Antwort: Wir machen eine Evolution in uns selbst, wenn wir von den Gedanken „über mich“ wegkommen und zu den Gedanken „über uns“ gelangen. Ersetze einfach weltweit „Ich“ durch „Wir“ und das war’s. 

Damit verändern Sie alles. Alles! Das Gefühl, die Wahrnehmung der Welt.

Aus der Fernsehsendung „Neues mit Dr. Michael Laitman“, 

[286410]



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Nur Liebe, fern jeder Philosophie


Warum nehmt ihr mit Gewalt, was ihr durch Liebe erlangen könnt? (Indianerhäuptling Powhatan) 

Mit Gewalt etwas zu erlangen, geht leichter, so erscheint es uns, es ist naheliegend, mit einem Schlag erreichbar. Wenn es aber um Liebe geht, muss ich mit mir selbst kämpfen, nicht gegen einen anderen. Ich muss Liebe zum Ausdruck bringen. Ich muss mich vergewissern, dass meine Haltung dem anderen gegenüber als aufrichtig erlebt wird, und dass auch ich eine bestimmte Reaktion vom anderen spüre. Nur in diesem Fall kann man sagen, dass ich mit meiner Korrektur erfolgreich war.

Frage: Soll ich diese Liebe und die Anstrengung, die ich auf mich nehme, um einen Menschen zu lieben, den ich nicht liebe, nach außen hin zeigen?

 Antwort: Ja, ich muss es so lange durchspielen, bis ich beim anderen die gleiche Reaktion mir gegenüber hervorrufe.

Frage: Ich sollte also diesen gegenseitigen Odem spüren, um die Liebe zwischen uns zu fühlen?

Antwort: Natürlich, sonst wäre es so, als hätte man der Liebe keinen Ausdruck verliehen, und im Gegenzug auch keine Liebe erlangt.

Frage: Das geschieht nur, wenn ich mich selbst überwinde. Kann man denn nicht auf eine einfache, natürliche Weise lieben? Gibt es so etwas nicht? Ist das keine Liebe?

Antwort: Nein. Das alles ist Philosophie, nichts weiter.

Vom Programm KabTV’s “News with Dr. Michael Laitman” 

[286709]



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Das Stadium der embryonalen Entwicklung im Spirituellen


Frage: Spürt ein Mensch den Zustand der spirituellen embryonalen Entwicklung?

Antwort: Wir müssen zu fühlen beginnen, dass wir uns alle im Inneren des Schöpfers befinden, wie es geschrieben steht: „Es gibt niemanden außer Ihm“.

Wenn ich mich in die Wahrnehmung (eines spirituellen Embryos) hineinversetze, erlebe ich, dass ich mich im Schoß einer spirituellen höheren Mutter, der sogenannten Elokim, befinde und an sie angeheftet bin. Es ist die Eigenschaft von Bina, die mich aufzieht, sich ganz um mich kümmert, und alle meine Gefühle, Gedanken, Eigenschaften und Handlungen bestimmt. Ich versuche mit aller Kraft, an ihr festzuhalten, als wäre ich innerhalb ihrer Gebärmutter angeheftet, und möchte mich nur bewegen, wenn ich mit ihr im Einklang bin. So entwickle ich mich. 

Man sollte versuchen, die ganze Zeit zu denken: „Es gibt niemanden außer Ihm. Alles geschieht nur, um mich in die richtige Richtung zu entwickeln. Er ist gut und Gutes tuend.“ Wenn ich ständig so denke, dann hefte ich mich an den Höheren an und beginne auch zu fühlen, dass ich innerhalb der spirituellen Mutter bin.

Nachdem ich mehrere solcher Stadien durchlaufen habe, werde ich geboren, das bedeutet, dass ich beginne, noch mehr zu verstehen, zu fühlen, zu sehen. Das ist der Geburtsvorgang, er ist möglicherweise nicht angenehm, sondern irgendwie dramatisch, aber relativ kurz.

Danach wird die Verbindung auf neue Weise mit dem Höheren realisiert, das ist nun eine ständige Verbindung, jedoch auf einer höheren Ebene. Dann verstehst du schon mehr, du weißt mehr, du probierst dich im Kontakt aus (wie ein Baby, das Laute bildet), und lächelst im spirituellen Sinne, du erlebst Reaktionen, die anders sind.

Du hast eine Verbindung, jedoch ist sie schon nicht mehr auf einer unbelebten Ebene, als es vor allem darum ging, sich anzuhängen. Im Vergleich zu dem, als du dabei noch nichts fühltest, vergleichbar mit einer gefühllosen Mutter, die nicht sonderlich auf dich reagiert, weil dir selbst noch die entsprechenden Fähigkeiten fehlten, sie wahrzunehmen, ist es nun anders.

Dann, wenn du deine Fähigkeit wahrzunehmen weiter entwickelst, siehst du sie schon auf andere Weise, nämlich wie ein Kind, das anfängt, seine Mutter zu fühlen.

Aus der Fernsehsendung „Die Macht des Buches Sohar“ Nr. 18

[286735]



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Der Punkt absoluter Gesundheit


Das Wichtigste für den Menschen ist es, das Gefühl der Einheit mit der Welt zu erlangen, denn dadurch finden wir das absolute Gleichgewicht. Den Punkt der absoluten Gesundheit erreichen wir dann, wenn wir klar verstehen, in welcher Art von Welt wir leben, welche Kräfte wir in uns und um uns herum ausgleichen müssen.

Die Wissenschaft der Kabbala beschäftigt sich damit. Sie besagt dass wir uns in einer Welt befinden, in der zwei Kräfte herrschen. Die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens. Diese unterteilen sich weiter und bilden dann eine Vielzahl an Kräften in verschiedenen Subsystemen. Unsere Aufgabe ist es ins Gleichgewicht zu kommen, indem  wir diese Kräfte so ausgleichen, das es möglich ist zu empfangen, zu geben und gleichzeitig in einem Zustand absoluten Wohlbefindens zu sein.

Frage: Was ist der einfachste Rat, den Sie einem Menschen im Leben geben würden?

Antwort: Als allererstes gibt es  die allgemein bekannten Regeln: “Tue anderen nicht an, was dir selbst verhasst ist” und „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Aus der Fernsehsendung „Begegnungen mit der Kabbala“,

[285972]



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Erdrücke ihn mit deiner Liebe

„Sieh dir zuerst die Spuren deiner Mokassins an, bevor du über die Fehler anderer urteilst“ (indianische Weisheit).

Das ist richtig. Was bedeutet das für uns? – Man muss zuerst sich selbst korrigieren und dann kann man andere richtig wahrnehmen.

Sich selbst zu korrigieren bedeutet, meine Beziehung zu anderen zu korrigieren. Das heißt, dass sie absolut freundlich, zumindest aber absolut neutral sein sollte. Man darf die andere Person keinesfalls als korrupt, böse usw. ansehen. Und unter dieser Bedingung kann man die Wirklichkeit, die Wahrheit erkennen.

Frage: Und wie gehe ich mit einer Person um, die ich von Natur aus nicht mag? Er ist mein Feind.

Antwort: Man muss handeln, wie es heißt: „Derjenige, der einen Feind zum Freund macht, ist ein Held“.

Frage: Können Sie einen kleinen Rat geben, wie man das macht?

Antwort: Tue alles, was du ihm Gutes tun würdest, wenn du ihn wirklich lieben würdest.

Erdrücke ihn mit deiner Liebe. Das ist eine sehr schwierige Sache. Aber wenn die Erkenntnis kommt, dass die Welt darauf beruht und dass wir so handeln müssen (und das dauert Jahre!) – dann wird alles einfach.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 15.07.2021

[#286440]



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Wenn der Schöpfer sich dem Menschen unterordnet…


12 Da redete Josua zu dem HERRN an dem Tag, als der HERR die Amoriter vor den Söhnen Israels dahingab, und sprach in Gegenwart Israels: Sonne, stehe still in Gibeon, und du, Mond, im Tal Ajalon! 

13 Da stand die Sonne still, und der Mond blieb stehen, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte. Ist dies nicht geschrieben im Buch des Aufrichtigen? So blieb die Sonne mitten am Himmel stehen und eilte nicht unterzugehen, beinahe einen ganzen Tag. 

14 Und kein Tag war diesem gleich, weder zuvor noch danach, dass der HERR so auf die Stimme eines Mannes hörte; denn der HERR kämpfte für Israel. [Buch Josua, 10.12 – 10.14]

Frage: Zum ersten Mal befiehlt Josua dem Schöpfer und die Sonne bleibt stehen. Was bedeutet es, dass der Schöpfer auf den Menschen hört?

Antwort: Das ist ein spiritueller Zustand, wenn der Mensch das Gefühl hat, dass er sein Verlangen so beherrschen kann, dass sogar die höhere Kraft mit ihm mitgeht, als ob sie sich ihm unterwirft und ihm gehorcht. Dies wird auf einer bestimmten Stufe verwirklicht, z. B. wenn der Wunsch von Seir Anpin erhoben wird und Bina ihn erfüllt.

Dazu kann auch die Aussage zählen: „Meine Söhne haben mich besiegt“. So geschieht es im Laufe der ganzen Geschichte, wenn wir richtig handeln. 

Frage: Was bedeutet es, den Schöpfer zu besiegen?

Antwort: Es ist, als würde der Schöpfer sagen: „Ich habe in ihnen den Wunsch zu empfangen geschaffen, und sie wollten ihn nutzen, um zu geben, damit sie Mir ähnlich werden. Es stellt sich heraus, dass sie Mich besiegt haben, und darüber bin ich sehr froh.

Denn der Wunsch zu geben ist Mein wahrer, tiefer Wunsch, Meine Eigenschaft. Und die Tatsache, dass sie auf die entgegengesetzte Eigenschaft (zu empfangen) verzichtet haben und wünschen, Mir ähnlich zu sein (zu geben), erfreut Mich. Denn sie haben die Natur, die Ich in ihnen geschaffen habe, überwunden und bewiesen, dass sie Mir ergeben sind, dass sie Mich mehr lieben, als sie sich selbst lieben.

Auf diese Weise erheben sie Mich über ihr eigenes Wesen und stellen Mich als Schöpfer über sich selbst.

Aus der TV-Sendung „Die Geheimnisse des ewigen Buches“

[#285917]



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Sukkot: Eine Decke des Friedens für die ganze Welt

Das Laubhüttenfest (Sukkot) ist eine wichtige und freudige Tradition, die einen spirituellen Aufstieg darstellt. Die wahre Bedeutung dieses Festes besteht darin, eine neue Realität des gegenseitigen Verständnisses und der gegenseitigen Unterstützung zu schaffen – eine Sukka (Hütte) des Friedens – durch die positive Kraft, die wir durch unseren Zusammenhalt erzeugen.

Rest des Beitrags lesen →

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Die zerstörerische Kraft unserer Welt


Frage: Sie sprechen viel über Egoismus, der eine zerstörerische Kraft in unserer Welt ist. Was ist das, und wie kann ein Mensch, der glaubt, weit von einem Gerechten entfernt  zu sein, verstehen, dass die Wurzeln des Egoismus sehr tief in ihm liegen und er an ihnen arbeiten muss?

Antwort: Der Egoismus ist die zentrale und einzige Kraft in unserer Welt, in der wir existieren. Auf allen Ebenen – der unbelebten, der pflanzlichen, der tierischen und der menschlichen Ebene – regiert allein der Wunsch, alles so gut wie möglich für sich selbst zu gestalten.

Diese Kraft beherrscht alle Schöpfungen – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich – und wird „Egoismus“ genannt. Dabei nehmen wir kaum Rücksicht auf irgendetwas – das ist uns in die Wiege gelegt. Es interessiert mich nicht, was mit jemand anderem passiert, solange es mir selbst nicht schadet. Das ist unsere Natur.  

Andererseits steht sie mit jedem Detail des Universums im Widerspruch. Wenn sich jeder in Bezug auf die anderen so verhält,  dann werden wir uns einfach gegenseitig erwürgen, überwältigen und verletzen.

Wenn wir eine Art Gleichgewicht hätten – „tu dem anderen nicht an, was du dir selbst nicht antun willst“ – dann würden wir einen Zustand erreichen, in dem wir uns nicht voreinander fürchten und uns gegenseitig das wünschen, was wir uns selbst wünschen.

Das Wichtigste, was wir erreichen müssen, ist also ein Gleichgewicht mit der Natur und den Menschen um uns herum. Andernfalls wird der eine auf Kosten des anderen existieren, wie wir es heute tun, und so wird unser ganzes Leben nur der Kompensation unseres Egoismus gewidmet sein.

Aus der Fernsehsendung „Begegnungen mit der Kabbala“, 29.07.2021

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