Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das unüberbrückbare Zerwürfnis zwischen dem Schöpfer und dem Pharao in mir

Frage: Wie können wir vor dem Kongress über alle Streitigkeiten in der Gruppe hinwegkommen?

Meine Antwort: Wenn man sich auf den Kongress vorbereitet, sollte man erkennen, wie all diese Konflikte uns als „Hilfe gegen Ihn“ gegeben wurden, so wie der Pharao sich erhebt und fragt: „Wer ist dieser Schöpfer für mich, damit ich auf Seine Stimme achte?“

Der Schöpfer sagt dir, dich mit den Freunden zu vereinigen, während der Pharao sagt, du sollst dich trennen! Der Schöpfer sagt: „Gib nach!“ während der Pharao sagt: „Nein, du hast über sie zu herrschen mit einer eisernen Hand!“ Der Schöpfer sagt: „Arbeite freudig“, während der Pharao sagt: „Nein, du wirst niedergeschlagen und mir gegenüber versklavt arbeiten.“

Diese beiden Kräfte streiten in einem Menschen, wenn er zu den „zehn Ägyptischen Plagen“ gelangt, bis er unterscheidet, welche von ihnen Recht hat. Ich muss verstehen, dass ich bestimme, welche von ihnen die Oberhand gewinnt und regiert – der Schöpfer oder der Pharao! Alles hängt von mir ab.

Das ist der am meisten ausschlaggebende Punkt, und ich stehe in der Mitte zwischen diesen beiden Teilen der Wirklichkeit: dem positiven und dem scheinbar negativen, welche für mich in dieser Form bereitgestellt wurden, um mir die Freiheit der Wahl zu geben. Ich muss mich entscheiden, ob ich die Macht des Schenkens, der Liebe, die Freiheit vom Egoismus haben will und über ihn hinaufsteige, um Kraft zu erlangen.

Ich bin bereit die Schläge einzustecken, welche vom Pharao und vom egoistischen Ägypten kommen, und ich bin zufrieden mit ihnen. Lass mich den Schlag treffen, denn er trifft meinen Egoismus und ist mir dabei behilflich, mich von ihm zu befreien, um mich über ihn zu erheben und mich nicht mehr länger in ihm zu befinden. Nach diesen Schlägen komme ich bereits aus Ägypten heraus und bin nicht mehr länger versklavt in ihm.

Dennoch, ein Mensch sollte nicht alleine an sich selbst arbeiten, sondern in Beziehung zur Umgebung, der Gruppe. Er sollte nicht irgendwelche inneren Eigenschaften korrigieren, sondern seine Haltung gegenüber den Anderen. Die wichtigste Sache ist hier, nicht verwirrt zu werden und nicht die Richtung der Bemühungen zu wechseln.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 22/03/2011, Vorbereitung auf den WE! Kongress



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Wo ist mein wahres Selbst?

Frage: Wie kann man die Wichtigkeit der Absicht zu Geben von der Umgebung erhalten?

Meine Antwort: Stell dir vor, dass es außer der Umgebung nichts gibt. Es gibt keinen Schöpfer, keine Eigenschaft des Gebens, es gibt nichts außer der Umgebung.

Wir denken, dass es noch etwas gibt und das erfreut uns: Es gibt die Umgebung, aber auch den Schöpfer, meine eigene Beziehung zu Ihm. In Wahrheit gibt es so etwas nicht, nur die Umgebung. Entweder du nimmst dich in dir selbst wahr oder du empfindest dich selbst als innerhalb der Umgebung. Das wirst ebenfalls du sein, jedoch das perfekte Du, welches innerhalb deiner verlorenen Teile eingegliedert ist.

Außer diesen zwei Komponenten gibt es nichts. Entweder bist du in dein jetziges Selbst eingetaucht oder du verbindest dich mit der Umgebung, die du dir gegenwärtig als außerhalb von dir vorstellst: als Gruppe, als gemeinsames Verlangen. Doch das bist du!

In Wirklichkeit ist meine jetzige Wahrnehmung meiner selbst durch die Tatsache bestimmt, dass mein Egoismus mich von meinem wahren „Selbst“ wegreißt, und ich denke, dass ich außerhalb existiere. Genau das Gegenteil ist der Fall! Mein ganzes Kli (Verlangen, Gefäß) der Seele befindet sich dort, innerhalb meines wahren „Selbst“. Nur, dass die ganze Verhüllung an mir handelt und ich betrachte das als fremd. Anschließend wird mir enthüllt, von wem ich gestohlen habe, wen ich betrogen oder verletzt habe. Die Menschen, die mir am nächsten stehen und mir am liebsten sind, war ich selbst!

Frage fortgesetzt: Unter welchen Bedingungen kann ich die Wichtigkeit des Gebens von der Umgebung erhalten?

Meine Antwort: Durch Glauben über dem Verstand! Du suchst nach einer rationalen Bestätigung, nach einer bestimmten Logik, die erklärt, dass du dich an die Gruppe wendest und du Unterstützung von ihr erhältst. Solch eine Logik gibt es nicht. Tatsächlich würde es, egoistisch betrachtet, für dich von Vorteil sein, in diesem Team – wie in einem Fußballteam – zu sein, wenn du dies logisch erklären könntest. Doch hier hast du keine rationale Stütze!

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 21.03.2011, Das Buch Sohar



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Hochschulabschluß mit zwölf

Frage: Was genau gibt die Weisheit der Kabbala Kindern, das eine gute Privatschule ihnen nicht bieten kann?

Meine Antwort: Die Kabbala entwickelt einen Menschen. Sie gibt ihm Werkzeuge, die ihm dann das Leben erleichtern. Sie ermöglicht, alles auf eine leichte Weise wahrzunehmen und zu lernen, denn sie enthüllt in einem Menschen Fähigkeiten, die ihn befähigen, alles zu verstehen. Es werden ihm keine Schwierigkeiten begegnen, bei denen er sich unfähig fühlt, sie zu überwinden. Der Mensch wird alles aus der Sicht von oben betrachten und es als etwas anschauen, das er lernen kann. Er wird keine Schwierigkeiten damit haben, Erkenntnis zu erwerben.

Durch das Studium der Kabbala entwickelt das Kind Werkzeuge, die ihm helfen, sich auf eine höhere Ebene zu begeben. Folglich wird es keine Probleme mit normalen Wissenschaften wie Physik, Chemie oder Biologie haben. Es wird sie als Wissenschaft der niederen Stufen der Natur betrachten: unbelebt, pflanzlich und tierisch.

Die Kabbala beginnt sofort, die menschliche Stufe in einem Kind zu entwickeln. Die anderen Stufen entwickeln sich für das Kind erstaunlich schnell. Innerhalb von zwei oder drei Jahren kann es mit 12 oder 15 Jahren auf einer Hochschule den Abschluss machen.

Doch bis jetzt haben wir uns noch nicht solch ein Ziel gesetzt. Doch wir können so eine Gruppe organisieren und beim Amt für Erziehung einen Antrag stellen, ihnen qualifizierte Examen zu ermöglichen. Lasst sie sehen, wie entwickelt diese Kinder und wie reif ihre Gedanken sind. Sie verdienen wirklich ein Diplom entsprechend ihrer menschlichen Stufe.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 28.12.2010, „Die Weisheit der Kabbala und Philosophie



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Der Pharao hilft selbst, vor ihm zu flüchten

Frage: Was hindert den Menschen daran, für die Gemeinschaft zu beten, wenn er bereits sieht, dass alle seine Absichten für ihn selbst sind?

Meine Antwort: Das Problem besteht darin, dass der Mensch versteht, dass seine Absichten egoistisch sind, ist aber bereit, sich damit zufrieden zu geben. Er sieht einfach, wie unschön sie sind, versteht aber nicht, welchen Schaden sie ihm zufügen. Darin besteht das ganze Problem!

Und wenn ich mich einfach damit abfinde, dass ich ein Egoist bin – was mach es dann aus? Ich muss spüren, dass es mich tötet – nur dann werde ich mich von meinen egoistischen Absichten trennen können. Mein eigenes Ego wird mich von dem, was mir schadet, fernhalten.

Das heißt, am Anfang entferne ich mich von meinen egoistischen Gedanken mit Hilfe des Egoismus selbst. Das bedeutet, dass der Pharao die Söhne Israel dem Schöpfer näher bringt.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die Vorbereitung auf den Kongress in New Jersey“, 27.03.2011



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Wie ein Samen, der in die Erde gepflanzt wird

Frage: Wie kann mich die Gruppe zwingen, nicht mit meinen inneren Anstrengungen aufzuhören?

Meine Antwort: Du musst völlig in die Gruppe eintauchen und dort das innere Netz der Verbindung zwischen allen enthüllen.

Stell dir vor, es gäbe ein gewisses System, welches als deine Umgebung bezeichnet wird und in welches du als dessen untrennbarer, integraler Teil eingebettet bist. Du bist von allen abhängig, und alle steuern dich voll und ganz: deine Gedanken, Verlangen, Absichten und Handlungen.

Doch du sehnst dich danach, in dieser absoluten, totalen Unterordnung den Anderen gegenüber zu sein, dich vollkommen in diesem inneren System zu verlieren und mit allen wie ein Mensch mit einem Herzen zu verschmelzen. Du bist dazu bereit, dich unter ihre Hypnose zu begeben.

Genauso begibt sich der Samen, der in die Erde gepflanzt wird, unter deren Einfluss und bekommt Kraft für sein Wachstum und seine Entwicklung, indem er sich von dieser Umgebung ernährt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 11.03.2011



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Das Gewand, das den Egoismus bändigt

Alles hängt davon ab, mit welcher Absicht der Mensch von Anfang an an die Umgebung herangeht: an den Lehrer, an die Bücher und an die Gruppe. Kommt er, um auf egoistische Art und Weise an ihnen zu verdienen, Wissen oder einen Status zu erwerben, seinen Stolz zu befriedigen. Oder möchte er von der Gemeinschaft die Eigenschaft des Gebens, die Form des Schöpfers, der sich im Inneren der Gemeinschaft verbirgt, erhalten.

Wenn der Mensch richtig an die Umgebung, an die Gemeinschaft herangeht, findet er dort die Eigenschaften des Schöpfers. Das bedeutet: „Der Schöpfer wohnt in Seinem Volk“. Das ist die wichtigste Prüfung der Einstellung eines Menschen.

Natürlich, wenn wir unseren Weg gerade erst begonnen haben, kommen wir mit gewöhnlichen egoistischen Verlangen, die in dieser Welt üblich sind. Und obwohl wir bereit sind, schöne Worte über die Nächstenliebe und das Geben zu hören, rechnen wir immer noch damit, etwas davon für unseren Egoismus zu bekommen.

Und nur unter der Bedingung, dass der Mensch sich eine lange Zeit in der richtigen Umgebung aufhält und äußere Formen des Gebens von ihr aufsaugt, indem er sich vor dem Lehrer, den Büchern und der Gruppe beugt, bekommt er allmählich die Kraft des Verständnisses und der Empfindung, die Kraft der Vereinigung von ihnen. Damit er versteht, dass die Vereinigung nicht durch äußere Handlungen realisiert wird: nicht durch Schreien, Springen, Feiern, sondern nach einer ununterbrochenen, verborgenen, inneren Arbeit verlangt – für das Auge unsichtbar.

Diese Arbeit wird sozusagen „nachts“ verrichtet. Und dann beginnt er allmählich die Eigenschaft des Gebens zu erlangen. Und der Übergang geschieht in dem Moment, als er beginnt, in der Umgebung, in deren innerem Potential jene Kraft, die ihn korrigieren kann, zu sehen. Er begreift, dass er ohne diese Kraft eingeht. Von diesem Moment an beginnt sein „gemeinschaftliches Gebet“.

Wenn er begreift, dass er für die Gemeinschaft beten muss, bedeutet das, dass er die Absicht um des Gebens willen, die Einkleidung in das Licht von Chassadim, erlangt – das richtige Gewand für sein Verlangen zu genießen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Die Vorbereitung auf den Kongress in New Jersey“, 27.03.2011



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Besonderheiten der Seele

Sohar, Kapitel „Yitro (Jethro),“ Artikel 190: Hier ist ein ungehaltener Mensch, jedoch nicht geschwind. Er nimmt seine Ruhe gefangen, gibt vor, weise zu sein, wenn er es nicht ist, und immer erhebt er sein Haupt, um zu schauen. Äusserlich ist er streitsüchtig, zuhause jedoch nicht. Er achtet nicht die Tora, um sie zu erfüllen. Worte der Menschen sind ihm eine Last, und er erwidert sie energisch.

Der Sohar spricht über den Menschen in uns, der fortwährend in uns enthüllt wird. Es gibt 125 Ebenen in unserem allgemeinen Verlangen zu geniessen, und jede von ihnen enthält ihre eigenen inneren Ebenen oder Zustände. Und jedes Mal, im Innern des neuen Verlangens wird eine neue Schicht von Eigenschaften enthüllt – ein neues Bild eines Menschen in mir, das Bild meiner Entsprechung zum Schöpfer, das Bild des Schöpfers in meinem Innern, das Bild meiner Ähnlichkeit und Gegensätzlichkeit zum Schöpfer.

Die gesamte Vereinigung der inneren und äusseren Eigenschaften, die gegenwärtig sind im Rosh (Haupt), Toch (Leib), Sof (den Enden des Parzuf der Seele), Kelim (Verlangen) und verwendet werden können, und die Verlangen, die vorerst nicht genutzt werden, da es für sie keinen Schirm gibt, ebenso wie die Verlangen, die nicht bis zur vollen Korrektur verwendet werden können, Lev HaEven (das steinerne Herz) genannt – die gesamte Anhäufung dieser Verlangen wird der Mensch in uns genannt.

Jedes und jedes Mal, in jedem Moment meines Wegs, indem ich zum perfekten Menschen aufsteige, enthülle ich das Bild des Menschen in mir. Wie kann ich erkennen, was für ein Mensch in mir enthüllt wurde, und wer bin ich in diesem Moment gemäss den inneren und äusseren Zeichen, die ich in meinem Innern entdecke?

Durch all die verschiedenen, besonderen Eigenschaften, die ich in den Sefirot des Rosh, Toch und Sof des Parzuf meiner Seele enthülle, kann ich sagen, welches Bild mir jetzt innewohnt. Es ist, als ob ich über mich selbst in meinem Personalausweis lesen würde, der eine genaue Beschreibung meiner Merkmale beinhaltet.

Und jetzt verstehe ich, wer und was ich bin. Ich lerne mich selbst kennen, das heisst, meine Eigenschaften, welche von ihnen fürs Geben und welche dagegen arbeiten, welche noch egoistisch sind, wie sehr ich sie eingeschränkt habe, wie sehr sie sich in der Klipa befinden und in welchem Masse sie Gegenstand von Korrekturen sind.

Alles dies ist das Bild eines Menschen, und es gibt nichts ausser Ihm. Dieses Bild schliesst alles in sich ein.

Deswegen, während wir dieses Kapitel im Sohar lesen, müssen wir fortwährend unsere spirituellen Zustände erwägen, als ob Standbilder eines Films sich vor mir enträtseln, unaufhörlich ein neues Bild des Menschen in mir enthüllend, bis sich alle diese Bilder zusammenfinden und ich einen Einzelzustand erlange. Allerdings, alle die vorherigen Bilder sind ebenso gespeichert. Dann, basierend auf all den Sünden und Überschreitungen, erlange ich das wahre, vollkommene Bild – den Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichts vom 16/03/2011, Der Sohar



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Die Spiritualität wird von uns erschaffen!

Frage: Wenn wir ein Kind großziehen, dann versuchen wir mit allen Mitteln, es auf das Leben in dieser Welt vorzubereiten. Wie können wir aber in die spirituelle Welt eintreten, wenn wir nicht die geringste Vorstellung von ihr haben?

Meine Antwort: Ein Mensch, der sein Elternhaus verlässt und in das Erwachsenenleben hinausgeht, um dort erfolgreich zu sein, kann auf die Erfahrung von anderen Menschen zurückgreifen. Dabei ist es unwichtig, was er werden will: ein Dieb, ein Gerechter, ein Wissenschaftler oder ein einfacher Verkäufer vom Markt. Alle diese Modelle in ihrer egoistischen Erscheinungsform kann er in der Gesellschaft finden.

Was jedoch einen Menschen betrifft, der spirituell voranschreitet, so hat er keine Beispiele, keine Unterstützung. Er muss selbst seine Umgebung aufbauen. Denn das Einzige, was die gesamte Realität ausfüllt, ist das höhere Licht, und ohne den Menschen existieren keine Welten.

Im gleichen Augenblick, in dem ich mein Verlangen nach der Spiritualität in Bewegung setze, erschaffe ich sofort alle Welten zwischen mir und der Unendlichkeit. Es ist so, als würde ich diese Leiter zur Spiritualität errichten, die nur in Form von Reshimot (spirituellen Genen) existiert.

In dem Shamati-Artikel „Das Wesen des spirituellen Erfassens“ schreibt Baal HaSulam: „Alle Welten mit ihrer Vielzahl an Stufen existieren nur hinsichtlich der Seelen“. Aus diesem Grund kann ich nicht wie in unserer Welt danach verlangen, dass mir erklärt wird, wie ich mich in der Spiritualität verhalten soll. Ich selbst muss die spirituelle Welt, die es nicht gibt, formen.

Ich selbst muss mir die Haltung der Höheren Stufe mir gegenüber und meine Haltung ihr gegenüber vorstellen. Und wenn diese meine Vorstellung den existierenden Reshimot entspricht, fügt sich alles auf wundersame Weise entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften. Wenn ich aber die Ähnlichkeit der Eigenschaften nicht gefunden habe, dann gibt es keine spirituelle Realität für mich. Denn sie existiert nur hinsichtlich des Menschen, der sie enthüllt, errichtet, formt.

Mit andren Worten, muss die spirituelle Welt von uns selbst erschaffen werden. Wir müssen uns an den Schöpfer mit einer solchen Bitte wenden, die genau dem entspricht, was uns von oben in den Reshimot vorherbestimmt wurde.

Genau aus diesem Grund heißt der Schöpfer auf Hebräisch „Bore“ („Bo“ – komme und „Re“ – siehe). Denn gerade du erschaffst Ihn! Gerade du errichtest diese Form.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.03.2011



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Wie kann die eigene Natur bezwungen werden?

Viele Menschen meinen, dass die Spiritualität eine gewöhnliche Methode ist, um sich zu erfüllen. Der Mensch denkt, dass ihm sehr bald der Schöpfer enthüllt wird und dass er dann die ganze Welt für sich haben wird. Doch das ist eine falsche Vorstellung, weil die Spiritualität in Wirklichkeit das Geben bedeutet.

Mit anderen Worten, erfülle ich mich nicht damit, was mir enthüllt wird, sondern, wenn ich mich richtig öffne, werde ich durch das Geben erfüllt. Denn das Licht geht niemals auf direktem Wege in das Kli/Verlangen hinein, sondern nur eingekleidet in das Reflektierte Licht. Das bedeutet, dass ich geben und das Geben genießen muss. Und wie mache ich das?

Dazu braucht der Mensch eine Umgebung, die ihn so beeinflussen würde, dass er denkt, dass das Geben eine sehr wichtige, erhabene Eigenschaft ist, dass es die Erfüllung ist. Jeder muss die Wichtigkeit des Gebens in den Augen seines Freundes erhöhen und somit seinen Teil an der gegenseitigen Bürgschaft an ihn weitergeben. Und dann, durch die Erkenntnis der Wichtigkeit dieses Ziels, wird ein Leuchten zum Menschen hinuntersteigen, welches ihm hilft, spirituell voranzukommen.

Doch zugleich muss der Mensch verstehen, dass das ein Spiel ist, denn aus seinem jetzigen Zustand heraus kann er das Ziel nicht erkennen. Aus diesem Grund wird diese ganze Arbeit als Aufstieg zum Zustand bezeichnet, der für den Menschen noch nicht klar ist, noch nicht von ihm wahrgenommen wird und dem, was er heute in der Lage ist, zu verstehen, entgegengesetzt ist. Mit anderen Worten, muss der Mensch ständig für die Wichtigkeit eines gewissen falschen Ziels sorgen. Doch falsch ist es nur für ihn, weil es seinem egoistischen Verlangen entgegengesetzt ist.

Deshalb muss die Umgebung sich mit der Erziehung des Menschen beschäftigen, ihm die richtige Wertescala vermitteln und stark genug sein, seine egoistische Natur zu bezwingen.

Und der Mensch muss seiner Umgebung helfen, sich selbst vor ihr beugen zu lassen, sich von ihr beherrschen zu lassen, er muss buchstäblich in ihr aufgeben. Erst dann wird er von ihr das Verständnis der Wichtigkeit des Gebens trotz seines Egos, das sich in ihm immer mehr enthüllt, erhalten können.

Ansonsten wird er nicht vorankommen können, denn an diesem Prozess sind zwei Kräfte beteiligt: eine abstoßende und eine anziehende. Die Kraft der Abstoßung, der Zurückweisung kommt auf natürliche Weise in ihm zum Vorschein – das ist sein Ego. Die Frage besteht nur darin, ob er ihr eine größere Kraft entgegensetzen kann – die Kraft der Umgebung, die ihn in die Spiritualität mitzieht.

Deshalb muss jeder dafür sorgen, dass er eine richtige Umgebung für sich aufbaut. Genau das bedeutet (wie Rabash schreibt): „Wir haben uns hier versammelt, um die Stufe „Mensch“ zu erklimmen“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 04.03.2011



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Wie ein Hase hinter einer Möhre

Frage: Kann man sich zur Vereinigung mit den Freunden durch die Angst vor kommenden Schlägen erwecken?

Meine Antwort: Schläge beeinflussen den Punkt im Herzen nicht! Leiden wirken auf mein egoistisches Verlangen, auf meinen „Esel“ ein! Und für den Menschen in mir, für meinen Punkt im Herzen, sind sie nicht effektiv. Der Mensch muss spirituell dadurch vorankommen, dass er selbst vorwärts läuft.

Deshalb, wenn ich das Bestreben, vorwärts zu kommen, d.h. mit Hilfe der Gruppe ein Gefäß für das Höhere Licht aufzubauen, in meinem Inneren nicht entwickle, bedeutet es, dass ich wie ein Tier, unter der „Peitsche“, nur durch Schläge, vorangetrieben werde. Und diese Schläge zwingen mich dazu, mir Gedanken darüber zu machen, warum sie mich ereilen, wofür und wozu. Und dann werde ich wahrscheinlich damit beginnen, meinen Punkt im Herzen an die anderen anzuschleißen.

Frage: Und wie kann man dem Menschen in sich Angst einjagen, um ihn zum Vorankommen zu zwingen?

Meine Antwort: Wenn du plötzlich im Radio gehört hättest, dass eine radioaktive Wolke auf dem Weg zu uns ist, dann würde dein „Tier“ vor dieser tragischen Nachricht zu zittern beginnen.

Eine solche Einwirkung kannst du in etwa von der Gruppe erhalten. Nur sprechen wir nicht davon, was mit uns sein wird, wir kommen nicht durch die Angst voran. Wir wollen vorwärts schreiten, indem wir die Wichtigkeit des spirituellen Ziels erkennen.

Die Wichtigkeit des Ziels ist etwas sehr Virtuelles, nicht Greifbares und hängt davon ab, wie wir es uns selbst zeichnen. Wenn wir uns jedes Mal das Ziel immer höher vorstellen, werden wir dementsprechend auch vorankommen.

Mit anderen Worten, bin ich wie ein Hase, der einer Möhre hinterherläuft, die an einem Seil vor ihm hängt. Dabei hält der Mensch in mir sowohl die Möhre als auch das Seil fest, und mein „Tier“ läuft ihr nach.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 18.03.2011



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