Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ein Tsunami in den Tiefen deiner Seele

Frage: Wie sollte unsere Einstellung gegenüber jenen Naturkatastrophen sein, denen wir heutzutage genauso wie anderen Problemen gegenüber stehen?

Meine Antwort: Wir leben in einer besonderen Zeit – unser egoistisches Verlangen zeigt uns unsere Unausgeglichenheit gegenüber allen Stufen der Natur.

Die unterste Stufe der Natur ist jene des Unbelebten, in welchem sich uns nun unsere Ungleichheit mit der Natur im Allgemeinen offenbart. Das Gleiche gilt auch für die übrigen Stufen: Pflanzlich und tierisch. Nur bemerken wir dies momentan nicht.

Wir befinden uns in einer schrecklichen Krise, einer „Beziehungskrise“ mit dem Engel, den man „Domem“ (unbelebt), „Zomeach“ (pflanzlich) und „Chai“ (belebt) nennt. All diese Formen der Natur drücken unseren gigantischen Mangel an Übereinstimmung aus und zeigen uns unsere Gegensätzlichkeit. Unser Verpflichtung besteht darin, dies zu korrigieren, denn nur der Mensch vermag durch die eigene Korrektur die übrigen Teile der Natur zu verbinden.

Daher sind die Katastrophen um uns herum eine Reflexion unseres Selbst. Die gesamte Verantwortlichkeit liegt bei uns. Man kann von dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen in unserer Welt nichts verlangen. Sie steigen zusammen mit dem Menschen auf und ab.

Durch die Probleme in den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen erkennen wir, wie unkorrigiert wir selbst sind. All diese Katastrophen sind eine Spiegelung und eine Demonstration unserer eigenen Fehler, nicht zu erwähnen, die „sprechende“ Stufe der Natur – die menschliche Gesellschaft. Sehen Sie sich die Welt an!

Wir hätten die Möglichkeit, auf dieser Welt ein „Leben wie im Paradies“ zu führen, doch was tun wir? Würde ein Besucher von einem anderen Stern uns dabei beobachten, was wir hier auf der Erde treiben, würde er uns wohl für vollkommen verrückt halten. Wo bleibt unser menschlicher Verstand und unsere Gefühle? Arrangiert ein denkender, intelligenter Mensch sein Leben wirklich auf diese Art? Nur ein Narr oder ein sich Selbst hassender würde so handeln.

Gerade jetzt, in diesem Moment enthüllen wir Schritt für Schritt unseren wahren inneren Zustand. Und nur durch unsere innere Korrektur werden wir Harmonie mit der äußeren Welt erreichen.
Aus dem ersten Teil des Täglichen Kabbala Unterichtes 3/13/11



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Damit das Böse von der Welt verschwindet

Unsere ganze Arbeit besteht nicht in der Korrektur unserer angeborenen Eigenschaften und nicht in der Erschaffung einer bequemeren Welt für unsere Existenz.

All das Böse, das sich in uns enthüllt, soll möglichst schnell zum Vorschein kommen und uns sein wahres Gesicht zeigen. Das heißt, unsere Aufgabe besteht lediglich darin, unsere Entwicklung zu beschleunigen, um schneller „von einem Bild ins nächste“ zu kommen.

Ich muss daran arbeiten, dass die inneren Bedingungen sich so schnell wie möglich in mir ändern – meine Gedanken und Verlangen, das Herz und der Verstand sich erneuern und ich auf diese Weise zu einem immer fortgeschritteneren, zu dem wahren Zustand übergehe. Alles hängt davon ab, wie ich mich selbst zu einer immer größeren Entwicklung meiner Empfindsamkeit vorantreibe, wodurch ich meine Wahrnehmung dem Licht näher bringe.

Die Aufeinanderfolge dieser Veränderungen ist bereits in dem in mir enthaltenen Programm gespeichert, und ich kann nur deren Geschwindigkeit beeinflussen. Darin besteht meine einzige freie Wahl und die Art, mich selbst auszudrücken – dem Endzustand, der Verschmelzung mit dem Schöpfer, den ich erlangen will, zuzustimmen.

Deshalb müssen wir zusätzliche Kräfte von der Umgebung erhalten und uns zur inneren Entwicklung, zur Enthüllung des Bösen vorantreiben. Wir müssen verstehen, dass alle Zustände, die sich uns enthüllen, zur Klärung dessen bestimmt sind, was mir fehlt, um die Verschmelzung zu erreichen. Diese Mängel bezeichne ich als Böse.

Die Kraft der Bewegung, die Kraft der Beschleunigung kommt nur von der Umgebung. Wie geschrieben steht: „Neid, Genusssucht und Ehrgeiz führen den Menschen aus dieser Welt“. Denn ich selbst will diese Veränderungen nicht – sie sind gegen meine Natur, und ich will mich nicht in Richtung Geben verändern. Doch dadurch, dass die Umgebung mich anspornt und mir einredet, dass es sehr wichtig ist und es sich lohnt, das zu tun, stürme ich in den Zustand, den ich selbst niemals wollen würde.

Die Umgebung gibt mir die Kraft, meiner Natur zu widerstreben, und aus diesem Grund kann ich so große Veränderungen in Richtung Geben ertragen und bin bereit, mich selbst zu annullieren und auf meinen Egoismus zu verzichten. Sie redet mir ein solches Verlangen, das Geben zu erreichen, ein, das stärker als mein natürlicher Instinkt ist, nach dem Genuss für mich selbst zu suchen. Auf diese Weise beschleunige ich meine Entwicklung und komme voran.

Und weil ich das ganze Böse zielgerichtet enthülle, wandelt es sich sofort zum Guten um. Darüber steht geschrieben: „Schau sie nur an – und sie werden gleich zu Staub zerfallen“. Alles hängt von unserer Wahrnehmung jener schlechten Eigenschaften ab, die sich uns enthüllen.

Wenn wir das ganze Übel auf der Welt als unsere Mängel der Wahrnehmung empfinden, wird uns klar, was korrigiert werden muss, um zwei Welten zu einer zu vereinen. Dafür müssen wir immer mehr unsere Umgebung erwecken, um mit deren Hilfe solche Korrekturen unseres Zustandes zu erreichen, dass wir nichts Böses auf der Welt mehr sehen werden!

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Es gibt kein Übel auf der Welt, alles ist notwendig und erfüllt seine Rolle“, 13.03.2011



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Die Lösung befindet sich zwischen uns

Frage aus Japan: Wie soll unsere innere Arbeit in den Notsituationen aussehen? Während ich den Unterricht schaue, hören die Erschütterungen nicht auf.

Meine Antwort: In diesen Tagen müssen wir uns noch stärker auf die Einheit konzentrieren und zuversichtlich sein, dass wir gerade durch innere Anstrengungen solche Katastrophen in der Welt verhindern können – sowohl in Japan als auch in allen Regionen, in denen die Menschen im Moment leiden.

Warum leiden sie? Warum schreiten sie nicht auf dem richtigen Weg der Korrektur entgegen? Warum erwachen sie nicht und gehen nicht auf die Straßen mit der Forderung: „Maschiach (Messias) jetzt!“? Mit anderen Worten: warum verlangen sie nicht nach der Korrektur, nach den Veränderungen, nach einem neuen Zustand?

Warum rufen sie stattdessen zum Regierungswechsel auf? Wie wird das ihnen helfen? Es wird keinem davon besser gehen, selbst wenn der libysche Diktator zurücktritt. Den entstandenen Bruch wird der islamistische Radikalismus oder etwas anderes füllen, doch es wird lediglich ein blinder psychologischer Ersatz sein. In Wirklichkeit wird es den Menschen nicht besser gehen. Das ist der Weg der Leiden.

In letzter Zeit rüstet sich die Welt rapide auf. Wir nehmen den eigentlich bereits gestoppten Rüstungswettlauf wieder auf, als wollten wir unsere Kräfte messen. Was für eine Dummheit, sich wie kleine Kinder zu streiten! Doch schau, wie viel Kraft und Ressourcen hineininvestiert werden.

Letztendlich hängt alles von uns ab, von allen unseren Freunden weltweit, die einen Impuls zur Korrektur bekommen haben. Wir selbst müssen uns innerlich verbinden, uns als ein Ganzes wahrnehmen. Dann werden wir in dem Verlangen, die ganze Welt zu vereinen, auch den anderen helfen, sich anzunähern. Denn sie sind unser passiver Teil, sie sind nicht in der Lage, sich durch eigene Kräfte anzunähern, solange wir ihnen nicht die Gelegenheit bieten, sich mit uns zu verbinden.

Wenn der Mensch erweckt wurde und den Punkt im Herzen bekommen hat, kommt er zu uns und schließt sich all denjenigen an, die die Entwicklung vorantreiben und beschleunigen, indem sie die Geschwindigkeit ihrer Arbeit der Geschwindigkeit der Erscheinung von neuen Reshimot anpassen. Dann werden uns keine Kräfte, keine Tsunamis, keine Revolutionen, keine Kriege usw. auf negative Weise zum Vorankommen zwingen.

Alles hängt von unseren Anstrengungen ab, davon, in welchem Maße wir an der Vereinigung arbeiten. Es gibt keine anderen Lösungen für die Welt.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011



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Die Kraft der Anfänger

Frage: Lindern die Kabbalisten die Leiden der Welt durch ihre spirituelle Entwicklung?

Meine Antwort: Natürlich. Mehr noch: darin gibt es weder große noch kleine. Die Menschen glauben, dass ein großer Kabbalist das Unheil durch ein Gebet abwenden kann.

In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: gerade Anfänger mit dem kürzlich erwachten Punkt im Herzen, die verwirrt sind und noch nichts verstehen, bewirken mit ihrem noch weit entfernten, kleinen Verlangen mehr als jemand, der schon lange dabei ist.

Ähnlich einem kleinen Kind, das zum Familienoberhaupt wird, können Menschen, die den spirituellen Weg gerade begonnen haben und scheinbar von den realen Handlungen noch weit entfernt sind, mit ihrem einfachen Verlangen und ihren Gebeten mehr als „alte Hasen“ erreichen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Umweltproblem und der Weg zu dessen Lösung“, 13.03.2011



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Der Faktor des Vorankommens

Bevor wir mit dem Lesen des Buches Sohar beginnen, müssen wir uns immer wieder daran erinnern, wofür wir studieren, wofür wir uns versammeln, damit alle diese Bedingungen auf die Erreichung des Ziels gerichtet sind, denn es gibt keine Handlungen ohne Ziel.

Deshalb muss jeder nach Möglichkeit für sich klären, was er macht und wofür, und sich damit ständig während des Unterrichts befassen. Wenn er während des Studiums dessen Ziel für sich klären und sich korrigieren will, dann bedeutet es, dass er die „Tora studiert“, „sich mit der Tora beschäftigt“.

Doch wenn er nur studiert, um zu wissen, was im Buch steht, bedeutet es, dass er leere „Weisheiten“ studiert und zum „Todesengel“ kommt, wenn er noch nicht einmal bemerkt, dass er dem Ziel nicht näherkommt und vom Weg abgekommen ist. Während ein Mensch, der studiert, um infolge des Studiums Veränderungen in seinem Leben zu bewirken und dessen Sinn zu finden, zu verstehen beginnt, wie er sich verwirklichen kann – mit Hilfe des Lichts, das während des Studiums in dem Ausmaß seiner Forderungen, das Ziel zu erreichen, scheint. Dann beginnt er voranzukommen.

Also wird unser Vorankommen nicht durch die Menge unseres aus den Büchern entnommenen Wissens bestimmt. Es ist absolut unwichtig! Das Vorankommen hängt davon ab, inwieweit ich während des Studiums das Ziel meines Lebens kläre – und beginne, es umzusetzen, um das Ziel zu erreichen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 14.03.2011



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Der Ursprung der Zeit

Frage: Woher kommen die Maßeinheiten der Zeit: Sekunden, Minuten, Stunden, Wochen und Monate?

Meine Antwort: Sie kommen aus der Astronomie, der Bewegung der Erde, der Sonne und des Mondes, die miteinander in Verbindung stehen. Doch die höheren Wurzeln liegen in Seir Anpin, welches in sechs Teile unterteilt ist. Zwölf Parzufim Zeiten entsprechen dem 24-Stunden-Tag. Das Buch Sohar schreibt darüber.

Die Menschheit hat instinktiv eine Zeitskala eingeführt, die der spirituellen Wurzel entspricht. Baal HaSulam gibt ein ähnliches Beispiel über einen Bauern im Altertum, der einen Berg sah und ihn Olivenberg (Ölberg) nannte. Dieser Name hat eine spirituelle Bedeutung, aber er dachte einfach, dass es ein guter Ort wäre, um Olivenbäume anzubauen. Auf diese Weise arbeitet die spirituelle Wurzel in einem Menschen.

Das Gleiche gilt für die Maßeinheiten der Zeit. Ihr Ursprung liegt in der Rotation von Seir Anpin und Malchut, von 24 Parzufim, von sechs Sefirot, wovon jede zehn hat. Das wiederum entspricht 60 Sekunden in einer Minute und 60 Minuten in einer Stunde. Das Höhere System wird in unserer Welt in der Form der Wechselbeziehungen zwischen Sonne, Mond und Erde widergespiegelt.

Es ist ebenso der Ursprung der Zeiteinteilung in Monate und Jahre, wie auch jener Maßeinheiten, die keine Entsprechungen in der Astronomie haben, wie die Woche, das siebte Jahr, das fünfzigste Jahr und so weiter. Alles kommt von der spirituellen Welt.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 9.03.2011, über die Zeit



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Auf der Schwelle der Unendlichkeit

Frage: Während des Unterrichts denke ich unentwegt an den bevorstehenden Kongress und es ist mir kaum möglich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Verpasse ich etwas, weil dem so ist?

Meine Antwort: Natürlich nicht. Wir spüren immer den Druck im Prozess der Vorbereitung für derartig gewaltige Geschehnisse. Einmal im Jahr kommen wir bei einem Kongress in den Vereinigten Staaten zusammen, und wir sollten dies als eine einzigartige Gelegenheit erkennen, um uns miteinander zu vereinigen. Es gibt keine andere Gelegenheit, um mehr Umgebendes Licht und Kraft zum Fortschreiten zu empfangen als bei Zusammenkünften wie dieser.

Dies ist genau, was ich persönlich erwarte. Ich erinnere mich, als ich bei Rabash zu studieren begann, im wahrsten Sinne des Wortes reisten wir einige Monate später zusammen nach Tzfat. In einem kleinen Hof bei einem kleinen Haus versammelten sich alle Studenten von Rabash, die bei ihm während verschiedener Zeiten studiert hatten und plötzlich wollten sie sich mit uns vereinigen. Es kamen ungefähr 40 Leute zusammen, was eine ziemlich grosse Gruppe darstellte, bevor ich zu ihm neue Studenten brachte.

Ich sah, wie aufgeregt er bei dieser Reise war und als wir dort ankamen, fragte ich ihn: „Was ich so besonderes daran?“ Er erklärte, dass diese Versammlungen das am meisten wirkungsvolle Mittel für den spirituellen Aufstieg in unserer Welt darstellen, wenn ein Mensch kommt um sich mit einem anderen zu vereinigen, Anstrengung um dieser Sache willen auf sich nimmt, Bemühungen und Verlangen, um die Kräfte anderer zu sammeln und sie innerlich in sich aufzunehmen, um buchstäblich diese Kraft zu trinken. Und dies hängt lediglich von ihm und seiner Empfindsamkeit ab.

Wenn ich mich auf die Zusammenkunft in der rechten Weise vorbereite, dann empfange ich alles, wenn ich dorthin komme, was ich unter Umständen empfangen kann. Es hängt alles von mir ab. Dies geschieht, weil wir vor der Unendlichkeit stehen. Ich kann zur Zusammenkunft kommen und überhaupt nichts empfangen, andere verschmähen und von dort selbst verstimmter als zuvor abreisen. Oder ich komme dorthin und bin beeindruckt, berührt und inspiriert. Ich kann so viele Kraft und Umgebendes Licht aufnehmen, wie ich während Jahre des Studiums nicht empfangen würde. Alles hängt von meiner Vorbereitung ab.

Daher müssen wir uns bereits auf die bevorstehende Zusammenkunft vorbereiten. Vor einem solch grosses Ereignis, wenn ein Mensch beabsichtigt sich mit anderen zu verbinden, muss er Sorge und Furcht durchmachen, spürend, dass er an der Schwelle grosser innerer Veränderungen steht. Diese mit Spannung gefüllte Erwartung und Vorbereitung wird selbst physisch empfunden.

Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 08/03/2011, Der Sohar



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Wenn du das Angesicht des Schöpfer sehen möchtest…

Nach all seinem Suchen erreicht ein Mensch einen Zustand, in dem er nur nach Einem fragt: der Fähigkeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und das bedeutet, dass er das richtige Gebet erreicht hat.

Das Allerwichtigste ist, dass wir durch das Studieren der Vereinigung der Kräfte des Empfangens und des Gebens enthüllen werden, wie der Schöpfer Entscheidungen trifft, während Er über dem steht, auf was Er Seine Entscheidungen gründet. Wir werden Ihn durch Seine Handlungen erreichen. Aber indem wir alles erforschen, was in uns unter Seinem Einfluss geschieht, wollen wir dadurch Seinen Verstand, Seinen Plan, Seine Absichten und Gedanken erlangen. Das ist unsere ganze Arbeit.

Und um das zu tun ist nur das Gebet nötig. Aus eigener Kraft können wir Seinen Verstand und Kopf nicht erreichen, den Ort, wo Entscheidungen getroffen werden und von wo alle Handlungen stammen, weil wir ebenfalls Seine Handlungen sind.

Und weil eine spirituelle Handlung nur „für das Geben“ gemacht werden kann, können wir nicht verstehen, wie der höhere Verstand diese Entscheidung getroffen haben könnte. Das geschieht immer als „Erkenntnis“ oder Wunder, wie geschrieben steht „Ich habe gearbeitet und gefunden“! Es ist unmöglich, den Verstand des Schöpfers durch das Beobachten der Kombination zweier Kräfte – Empfangen und Geben – zu verstehen. Dort liegt der Unterschied zwischen dem Schöpfer selbst, Seiner Entscheidung und allen Handlungen, die aus Seiner Entscheidung folgen.

Deshalb bittet ein Mensch, der das Gebet erreicht, um die Fähigkeit, genau dies zu verstehen: den Plan und die Denkweise des Schöpfers, der die Entscheidungen trifft. Dasselbe wurde Moses gesagt: „Du wirst mich von hinten sehen, aber mein Angesicht wirst du nicht sehen“. Dieses Gebet entwickelt sich fortwährend.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 10.03.2011, über das Gebet



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Die spirituelle Freiheit des Individuums

Es gibt ein Gesetz: der Mehrheit auf der materiellen Ebene und dem Individuum auf der spirituellen Ebene zu folgen. Nehmen wir an, ich trete der Gruppe bei.

Stellt sie für mich die Mehrheit dar? Muss ich auf die Freunde hören? Ich sehe 300 Männer vor mir – das ist bereits eine Kraft.

Wenn sie Forderungen auf materieller Ebene an mich stellen, dann ist es das eine, doch was ist, wenn sie mir Bedingungen auf spiritueller Ebene diktieren? Verstehen sie mehr als ich? Sind sie alle zusammen klüger? Und wie soll ich mich ihnen gegenüber verhalten?

Habe ich das Recht dazu, auf die Gruppe einzuwirken? Denn wenn sie als Mehrheit gilt, muss ich mich ihnen beugen und ihre Meinung annehmen.

Doch andererseits geht es um das spirituelle Leben, also muss ich nicht der Mehrheit, sondern dem Individuum folgen. Und dieses Individuum bin ich?

Keine einfachen Fragen. Und sie betreffen jede Gruppe.

Im materiellen Sinne ist mit der Mehrheit mehr oder weniger alles klar. Obwohl es auch hier eine Menge Fraktionen und Bewegungen, Parteien, Regierungen, die Mafia usw. gibt. Die Welt hat keine einheitliche Meinung.

Doch in Wirklichkeit ist das für uns einfach. Ich setze eine Grenze zwischen dem materiellen und dem spirituellen Leben – und dann läuft das materielle Dasein für mich auf das Notwendigste hinaus.

Ich gebe mich damit zufrieden und sorge für ein normales Leben für mich: für das Zuhause, die Arbeit, die Familie, das Einkaufen, die Bank, die Sozial- und Krankenversicherung, den Urlaub, die Rente… Hier höre ich im Grunde genommen auf die Mehrheit, handle so, wie es üblich ist – auf der Ebene der normalen Notwendigkeit. Und damit enden meine Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber. In unserer Welt bin ich versorgt.

Auf diese Weise setze ich den Begriff „der Mehrheit folgen“ um – es geht um die Erfüllung von obligatorischen allgemeingültigen Bedingungen.

Darüber hinaus gilt meine gesamte Aufmerksamkeit der spirituellen Entwicklung. Im spirituellen Leben arbeite ich mit der Gruppe, der sich der Mensch, wie Rabash schreibt, absolut beugen muss. Mit anderen Worten, ich beuge mich der spirituellen Gesellschaft wie der Mehrheit.

Wo ist dann meine Freiheit? Denn im spirituellen Leben muss ich meiner eigenen Meinung folgen.

In Wirklichkeit verfahre ich genau so: ich selbst bestimme das Ausmaß meines Einschlusses in die Gruppe. Das nimmt mir keiner weg. Das ist die Bedeutung des Gesetzes, nach welchem man der Mehrheit folgen soll: jeder von uns ist ein Individuum, und er trifft eine freie Entscheidung, ein Teil der Gruppe zu sein. Hier herrscht kein Gesetz über ihm, und niemand übt Druck auf ihn aus.

Nach dem gleichen Prinzip verbreiten wir die Wissenschaft der Kabbala: wer will – bitte schön, wer nicht will – ist frei.

Also besteht deine Freiheit darin, dich ohne Druck der Umgebung zu beugen. In der materiellen Welt zwingt dich die Umgebung dazu, und in der spirituellen verpflichtet dich niemand zu etwas, auch nicht der Schöpfer. Du musst selbst reifen und die Entscheidung treffen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 11.03.2011



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Verliert nicht euch selbst, wenn ihr in den Anderen aufgeht!

Frage: Der Sohar erklärt, dass das Zerbrechen obligatorisch für die Erreichung der Einheit ist. Müssen wir auf dem bevorstehenden Kongress in New Jersey der Enthüllung des Zerbrechens zwischen uns entgegensehen oder haben wir bereits genug enthüllt, und es ist an der Zeit, die Einheit zu erlangen?

Meine Antwort: Während des letzten internationalen Kongress in Israel haben wir das Zerbrechen zwischen uns, die Entfernung voneinander ein wenig „gekostet“. Das hatte eine ziemlich starke Wirkung gehabt, die Menschen haben gespürt, dass sie nicht in der Lage sind, sich zu verbinden: „Nur nicht das!“

Diese Empfindung muss uns zum Gebet führen, zu einer solchen Handlung, dass wir darum bitten, uns über diese Trennung erheben zu können. Wir sind nicht in der Lage, sie zu korrigieren – also soll das Licht kommen und korrigieren, wir müssen uns über die Abstoßung erheben, wie geschrieben steht: „Die Liebe wird alle Vergehen bedecken“.

Deshalb empfindet mitunter jeder von uns, während er versucht, sich auf solchen Kongressen mit den Anderen zu verbinden, Abstoßung den Anderen gegenüber und vertieft sich in egoistische Berechnungen: „Wozu brauche ich das überhaupt?“ Oder er spürt im Gegenteil, wie er sich in die Anderen einfügt, als ob er in ihnen aufgehen würde, und kann nicht mehr unterscheiden, wo seine Ansichten, sein Verstand, sein eigenes Ich sind und wohin seine Kritik den Anderen gegenüber verschwunden ist.

Auf diese Weise, bei den scheinbar erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Versuchen, sich in die Anderen einzufügen – indem der Mensch sich annulliert, in den Anderen aufgeht, sich verliert oder indem er im Gegenteil seine Unfähigkeit, sich mit den Anderen zu verbinden, erkennt – klärt er, wie er sich mit ihnen verbinden kann, ohne sich selbst, sein Ich zu verlieren, wie er sich mit allen vereinen und an diese Verbindung sein ganzes Übel, mit all seinem Widerstand und zugleich mit all dem Guten, was es in ihm gibt, anschließen kann, ohne etwas Schlechtes oder etwas Gutes in sich zu annullieren.

Eine solche richtige Klärung ist bereits die mittlere Linie. Das Wichtigste ist, dass der Mensch, indem er sich vor der Gruppe oder einer großen Menschenversammlung auf dem Kongress annulliert, nicht die Fähigkeit verliert, kritisch zu denken, sondern mit der linken Linie weiter arbeitet, in dem Wissen, warum und wie er handelt. Auf diese Weise gibt er seine Awiut/die Dicke des Verlangens an die Anderen weiter, und es entsteht ein starkes Kli, das nach einem Gebet verlangt. Denn wir wollen so, wie wir sind, geliebt werden…

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 10.03.2011



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