Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Mache dein Verlangen wie das Seine

Wenn wir das Buch Sohar lesen, müssen wir das Licht, das uns korrigiert und uns zur Quelle zurückführt, darin sehen. Doch was muss zur Quelle zurückgeführt werden? Ich muss etwas „unter“ das Lichts stellen. Das Licht scheint, doch haben wir das Verlangen, das wir korrigiert haben wollen? Das ist es, womit wir uns beschäftigen müssen.

Das Verlangen muss geeignet sein, damit das Licht es korrigieren kann. Wenn das Verlangen dem nicht entspricht, wirkt das Licht immer noch darauf, doch in diesem Fall fühlen wir uns in dem Ausmaß schlecht, indem es sich von dem Licht unterscheidet. Das bleibt so, bis wir unser Verlangen der Korrektur anpassen.

Darum gibt es die Regel: „Mache dein Verlangen wie das Seine“ und dann „wird Er dein Verlangen wie das Seine machen“, wie das Verlangen zu geben und zu lieben.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 8.05.2011, Der Sohar



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Ein Mensch, eine Seele, eine Schöpfung

Frage: Erzählt der Sohar über unsere gemeinsame Seele oder über einzelne Seelen?

Meine Antwort: Der Sohar erzählt über die Seele eines einzelnen Menschen. Denn in der gesamten Realität gibt es nichts anderes: einen Menschen, eine Seele, eine Schöpfung, Malchut – egal, wie man das nennt.

Und wenn wir glauben, dass es viele Menschen, viele Verlangen, einzeln und fremd, gibt, dann geht es aus dem Fehlen der richtigen Wahrnehmung der Realität hervor.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 15.05.2011



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Innere Gruppe, nicht äußere

Frage: Wie soll ich meine Klärungen in Bezug auf die Gruppe machen – mit ihnen sprechen, gemeinsame Handlungen ausführen, physisch an einem Ort sein?

Meine Antwort: „Alles klärt sich im Gedanken“ – von außen kann man nichts sehen. Äußerlich kann ein Mensch gleichgültig, sogar grob, ungeduldig erscheinen, seine gute Haltung den anderen gegenüber durch nichts anmerken lassen. Vielleicht hat er einen solchen Charakter oder stellt sich sogar absichtlich so, damit seine großen inneren Anstrengungen nicht geschwächt werden.

Man muss nach dem inneren Bild der Gruppe suchen – nach jenem Ort, wo sich alle unsere Verlangen, Gedanken, das Ziel und gemeinsame Hoffnungen befinden, und sich an diesen Ort anheften. Denn vielleicht fällt es dir schwer, die Gruppe entsprechend ihrem äußeren Erscheinungsbild zu akzeptieren. Das kommt später, wenn du aufhörst, auf das Äußere zu achten, denn „die Liebe wird alle Vergehen bedecken“.

Du bist an diesen Ort gekommen, weil sich dort Menschen versammelt haben, die einen Punkt im Herzen haben – also nähere dich diesen inneren Punkten an.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 15.05.2011



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Einheit für alle

Frage: Was bedeutet, sich verbinden zu wollen? Wie fühlt sich Verbindung an?

Antwort: Wahrscheinlich kommen solche Fragen in unserer Moskauer Gruppe in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Kongress in Moskau auf: „Was ist Verbindung? Wozu sich verbinden? Wozu veranstalten wir diesen Kongress?“ Eine richtige Frage.

Wozu sollen wir uns verbinden? Ehrlich gesagt, kann man das nicht erklären. Wenn in einem Menschen ein Reshimo (ein Informationsgen) von der Vereinigung enthalten ist, in der er sich einst in einem gemeinsamen Verlangen befand, in ihm den Schöpfer enthüllt und diese Wahrnehmung verloren hat, und diese Reshimo nun wieder in ihm erwacht, dann sehnt er sich danach, in diesen Zustand zurückzukehren: „Ich will!“

Sagen wir mal, einige Menschen essen gern Frosch Fleisch. So ist es nun mal… Ich habe ein solches Bedürfnis nicht, und für sie ist das einfach ein paradiesischer Genuss. Genauso entsteht das Verlangen nach der Spiritualität, es erwacht einfach. Was soll man dagegen tun?!.. Der eine verspürt ein Verlangen nach Frosch Fleisch, der andere nach Spiritualität. Es erwacht von innen und hängt nicht von uns ab.

Warum hat jemand ein Wunsch danach, Frosch Fleisch zu essen? – Weil er es einmal probiert, einen angenehmen Geschmack verspürt, sich daran gewöhnt, eine entsprechende Erziehung bekommen hat – und nun wünscht er es.

Und der andere befand sich einst in der Spiritualität, in ihm ist ein Reshimo geblieben – und nun erwacht es wieder.

Deshalb kann man den Menschen, die keine Reshimot des spirituellen Zustandes haben, unmöglich erklären, was das Gefühl der Einheit bedeutet. Man kann ihnen aber zeigen, dass es sich lohnt, sich untereinander zu verbinden, weil wir dadurch die allgemeine Krise überwinden können, aus diesem Grund sollten sie sich ebenfalls an diejenigen anschließen, die den momentanen Zustand der Welt verändern wollen. Denn sie gewinnen auch dadurch.

Das müssen wir dem Volk erzählen. Denn sie verstehen nicht, was Spiritualität, Schöpfer, Verschmelzung, Vereinigung, Erkenntnis der Vollkommenheit, der Ewigkeit, der Harmonie mit der Natur oder höhere Sphären bedeuten. Das sagt ihnen gar nichts: „Lass mich in Ruhe! Gib mir etwas in diesem Leben – Ruhe, Sicherheit, Gesundheit… Mehr brauche ich nicht!“ Jeder spricht aus seinem Verlangen heraus.

Wir müssen aber dem Menschen zeigen, dass er sein Verlangen auch nicht erfüllen kann, wenn er nicht gemeinsam mit allen anderen der Vereinigung entgegen strebt, denn danach verlangt die globale, integrale Natur. Wir haben etwas, worauf wir bauen können, wie wir es ihm erklären können.

Deshalb erzählst du ihm, dass die Welt nach Vereinigung, dass die Natur nach Einheit verlangt. Du sprichst mit dem Menschen auf seinem Niveau und erzählst ihm nicht vom Schöpfer und der Spiritualität. Vor Ausweglosigkeit wird er sich ebenfalls anschließen. Doch an jeden muss man entsprechend seinem Verlangen herangehen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 11.05.2011

Kabbala Akademie



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Lasst keine Stufen aus, ihr werdet sie noch brauchen

Frage: Wozu sind alle diese Jahrtausende, Kreisläufe und Leiden nötig gewesen? Das Wichtigste geschieht doch jetzt.

Meine Antwort: Das Verlangen zu genießen muss diese ganzen Etappen durchlaufen und in jeder dieser Etappen, selbst in der kleinsten, eine Entscheidung für sich treffen, dass dieser Zustand miserabel ist und dass man den Weg fortsetzen, noch ein Gramm Verlangen hinzufügen und einen Millimeter höher zu einer neuen Eigenschaft aufsteigen muss.

Auf der neuen Stufe angekommen, erscheint alles wunderbar, doch einige Augenblicke später fehlt bereits etwas, etwas stimmt nicht. Und wieder wird das Böse enthüllt – bis hin zu einem Punkt, an dem es einfach nicht mehr weiter geht. Anfangs schien alles so schön zu sein, und nun ist es nicht auszuhalten, und man ist gezwungen, zur nächsten Stufe aufzusteigen.

Auf diese Weise überwinden wir eine Unmenge an Stufen, wobei wir am Anfang gerührt sind und uns zum Schluss vor Schmerz krümmen. Ohne diese Eindrücke nehme ich keinen Kontrast zwischen Licht und Finsternis wahr, ich habe kein Gefäß, das aus diesen beiden gegensätzlichen Details der Wahrnehmung aufgebaut ist. Und ohne das Gefäß werde ich nichts haben, womit ich letztendlich nach dem Licht der Unendlichkeit verlangen kann.

Aus diesem Grund muss ich diesen ganzen Weg, viele Tausende von Stufen durchlaufen und die ganze Schönheit und Unerträglichkeit jeder von ihnen erfassen. Auf diese Weise nähern wir uns der letzten Stufe an, und selbst hier, im Geben und in der Liebe, steigen wir ab, ähnlich Rabbi Schimon, der zu einem „Markthändler“ werden musste, bevor er das Ende seiner Korrektur erreicht hat.

Was ist das für ein Zustand? Wohin ist er abgestiegen? Auf der vorletzten 124. Stufe musste er feststellen, dass sie die schlimmste von allen ist – wie „Schimon vom Markt“. Und dann, nachdem er sie mit der nächsten Stufe verglichen hat, ist er zur Vollkommenheit aufgestiegen.

Je höher du aufsteigst, desto schlimmer kommt dir die Stufe vor, von der du zur nächsten übergehen musst, und zwar dermaßen schlimm, dass du nicht in der Lage bist, sie auszuhalten.

Letztendlich, wenn du alle positiven und negativen Eindrücke gesammelt hast, bringst du sie hoch. Das Negative wird zur Tiefe deines Gefäßes und das Positive zu deiner Reaktion auf das Geben, und du erhältst ein ganzheitliches Gefäß.

Wir hoffen auf einen gewissen „Sprung“, doch es gibt keine Sprünge. Ein Kind, was erst ein Jahr alt ist, kann nicht gleich ins Alter von fünf Jahren überspringen. Kann es etwa auf eine langsame, schrittweise Entwicklung verzichten? Diese verlorenen Jahre würden ihm später sein ganzes Leben lang fehlen. Seine Wahrnehmung wäre in allen Bereichen mangelhaft. Die Vorbereitung des Gefäßes ist notwendig, und daran führt kein Weg vorbei.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 13.05.2011



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Über das Individuum und die Gemeinschaft

Wenn wir über die Einheit sprechen, meinen wir nicht die Gleichmacherei, sondern das gegenseitige Durchdringen. Darauf basiert ebenfalls die Erziehungsmethode: Jeder ist einzigartig, und darum entwickeln sich die Kinder mittels Gespräche, die es ihnen ermöglichen, die Absichten von anderen zu erfahren, wie zahlreich sie auch sein mögen.

Dadurch „nimmt“ jeder von den anderen auf, wird von den anderen durchdrungen und gewinnt an weiteren Fähigkeiten. Denn er empfängt von allen anderen, wodurch er selbst wächst, indem er seine eigenen Eigenschaften entwickelt.

Genau das wollen wir durch unsere Erziehungsmethode erreichen. Die Menschen verbinden sich richtig, sie treten miteinander in Kontakt, tauschen sich aus und bauen selbst eine menschliche Gesellschaft auf, die gänzlich auf dem gegenseitigen Durchdringen jedes Einzelnen durch alle und von allen durch jeden Einzelnen basiert.

Zu diesem Zweck nehmen Kinder an Gesprächen teil, denen wir lediglich eine Richtung geben und die wir auf einen gemeinsamen Berührungspunkt zulaufen lassen. Und unterdessen hat jeder die Möglichkeit, zu Wort zu kommen, sich zu äußern, in die Rolle des Richters und des Angeklagten, des Verteidigers und des Anklägers zu schlüpfen. Nur mittels eines solchen gegenseitigen Durchdringens können wir einen Menschen in jedem Kind entwickeln lassen.

Dann werden sie sich von Jahr zu Jahr immer mehr voneinander unterscheiden. Die Unterschiede zwischen ihnen werden jedes Mal auffallen – na und? Gerade dadurch wird die nachfolgende Verbindung besonders stark sein. Genau das ist der Trick: ohne das Individuum zu unterdrücken, bauen wir eine Gemeinschaft aus noch größeren Persönlichkeiten auf.

Auf diese Weise ermöglicht es uns die kabbalistische Methode, die gesamte Schöpfung zu nutzen. Anderenfalls zerstören wir einfach den Menschen, wir lassen lediglich ein Rädchen im Getriebe von ihm übrig, obwohl in Wirklichkeit jedes Teil diese Maschine in Gang setzen soll, während es sich seiner Unentbehrlichkeit bewusst ist.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“, 12.05.2011



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Jeden Augenblick über den vorangegangenen setzen

In jedem Zustand des Aufstiegs muss man sich unverzüglich den Zustand des Abstiegs vorstellen. Denn wenn du das kannst, bedeutet es, dass du dich im Aufstieg bereits länger als einen Augenblick befindest. Länger braucht man aber nicht!

Du hast diesen Eindruck bereits bekommen, hast die „Aufzeichnung“ (Reshimo) gemacht, und wenn du sie fortsetzt, beginnst du diesen Zustand egoistisch zu genießen. Du steuerst ihn also nicht mehr, fasst ihn nicht zusammen, richtest ihn nicht korrekt aus, wie es der Fall war, als du ihn angetreten bist – du beginnst ihn einfach zu genießen und ihn in Richtung deines Egoismus zu lenken.

Wenn der Zustand des Aufstiegs länger als einen Augenblick dauert und du es verstanden hast und nicht vorhast, etwas hinzuzufügen, dann muss er als Abstieg verbucht werden. In der Spiritualität ist es so, dass, wenn du nichts hinzufügst, sondern in der gleichen Zeit, im gleichen Augenblick, auf der gleichen Höhe bleibst, du dich in eine Null verwandelst. In der Spiritualität zählt nur die Beschleunigung und nicht die Geschwindigkeit.

Und die Spiritualität befindet sich in der Gruppe – dort, wo die Einheit erreicht wird, denn innerhalb unserer Einheit enthüllen wir den Schöpfer. Wir müssen uns also ständig in Bezug auf diese Einheit prüfen. Wenn ich in die Gruppe den Eindruck von ihrer Wichtigkeit neben der eigenen Nichtigkeit in Bezug auf sie, auf die Wichtigkeit des Ziels, der spirituellen Arbeit, des Schöpfers, der sich in unserer Einheit enthüllt, hineinbringe, dann bewege ich mich in die richtige Richtung.

Nehmen wir an, ich habe Anstrengungen in diese Richtung unternommen und konnte eine gewisse Erkenntnis in Bezug auf die Spiritualität, die Eigenschaft des Gebens, erlangen, habe etwas empfunden und in meinem momentanen Zustand verstanden. Ich kann aber nicht länger als einen Augenblick in diesem Zustand verweilen, nachdem ich ihn in der Empfindung und im Verstand erfasst habe. Denn im nächsten Augenblick werde ich bereits damit beginnen, für mich selbst zu genießen – dadurch, dass ich verstanden und empfunden, dass ich etwas erreicht habe! Das alles wird bereits auf egoistische Art und Weise geschehen.

Aus diesem Grund muss man gleich im nächsten Augenblick das Verlangen seinerseits hinzufügen – nach etwas größerem suchen! Doch wo soll man ein solches Verlangen hernehmen, ständig nach mehr zu streben, um nicht entsprechend seinem Verlangen zu genießen abzusteigen, indem man sich Verzögerung und Erholung gönnt und Genuss aus dem Erreichten zieht?

Rabash schreibt, dass, wenn der Mensch sich im Zustand des Aufstiegs sieht, er unverzüglich damit beginnen soll, nach dessen Erklärung in den Büchern und Artikeln zu suchen, mit diesem neuen, von ihm gerade erreichten Verlangen dort hineindringen und diesen Zustand immer tiefer ergründen. Er macht es, um das zusätzliche Verlangen von dort zu erhalten, welches ihm erlauben würde, weiter aufzusteigen.

Denn wenn wir nicht aufsteigen, fallen wir! Es ist nicht möglich, einen „ebenen Weg“ entlang zu kriechen, in der Spiritualität gibt es so etwas nicht. Wie geschrieben steht: „Kein Augenblick ähnelt einem anderen!“ Ich muss es auf diese Weise tun, damit der nächste Augenblick höher als der vorangegangene liegt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 12.05.2011



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Unser vierstöckiges Zuhause

Wenn wir gerade mit dem Kabbala-Studium begonnen haben, glauben wir, dass es leicht verlaufen und uns ständig eine unglaubliche Begeisterung schenken wird, die der Mensch für gewöhnlich am Anfang empfindet.

Doch später kommt die Zeit, wenn man bereits in die Tiefe gehen muss, in die Tiefe des eigenen Egoismus, und dann werden wir mit unangenehmen Empfindungen konfrontiert.

Der Körper will das alles nicht besonders gern: morgens zum Unterricht aufstehen, studieren, auf Erholung verzichten, sich Gedanken machen, sich weit von der Spiritualität entfernt sehen, spüren, dass man keine Verbindung mit den anderen möchte und nicht an das Geben denkt, sondern nur das Empfangen versteht.

Auf diese Weise beginnen wir, die „Grube“ wahrzunehmen, die in unserem Herzen gegraben wird. Ferner hängt alles davon ab, inwieweit es uns gelingt, uns in das eigene Ego zu vertiefen – mit Hilfe der Umgebung, weil man es alleine unmöglich schaffen kann. Und selbst wenn es unangenehm ist und der Egoismus leidet, wird der Mensch dazu bereit sein, zu enthüllen, wie sehr er dem Geben entgegengesetzt ist, weil er keine einzige Eigenschaft davon besitzt. Und aus seiner Verzweiflung, aus diesen Abstiegen und dem Verlust der Begeisterung entsteht sein Vorankommen.

Das heißt, die Grundlage, auf der das spirituelle Gebäude aufgebaut wird, ist nicht gerade angenehm. Es ist ein leeres „Loch“, das im Herzen ausgegraben wurde, es ist ein Hineingraben in die „Erde“, in das eigene Verlangen, in die Dunkelheit, in die Erkenntnis des eigenen Egoismus und der Gegensätzlichkeit zum Geben. Und nur derjenige, der dazu in der Lage ist, das auszuhalten, und bereit ist, methodisch zu arbeiten, indem er die Umgebung für sich erschafft, die bereit ist, ihn zu unterstützen, wird Kraft erhalten und keine Angst haben, immer tiefer in sich hinein zu graben und auf diese Weise voranzukommen.

Dann wird er einen Grundstein legen, auf dem er sein Gebäude errichten kann, d.h. durch die Gruppe nach dem Licht verlangen, das zur Quelle zurückführt und dieses Gebäude errichtet. Je tiefer er hineingräbt, desto höher wird das Gebäude sein. Denn es steht geschrieben: „Der Schöpfer hat das Eine gegenüber dem Anderen erschaffen“

Wir beginnen mit einem „Nullzustand“ und steigen zunächst eine Stufe tiefer, anschließend können wir die gleiche Stufe höher steigen. Wir steigen zwei Stufen tiefer – und steigen genauso viele Stufen höher. Auf diese Weise laufen wir alle Stufen durch: 0-1-2-3-4 und erreichen das Ende der Korrektur, indem wir vier „Exile“ und vier „Erlösungen“ durchlaufen.

Heute haben wir den letzten Zustand des Exils erreicht, deshalb haben wir die letzte, endgültige Erlösung vor uns.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 13.05.2011



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Studium – nicht für uns?

In Wirklichkeit hat die Menschheit bei ihrer Suche nach Glück noch keinen einzigen realen Schritt gemacht.

Wenn ich schon nach Glück strebe, muss ich vor allem begreifen, was das ist. Was bedeutet in der Natur jenes Glück, welches ich erreichen soll? Ich muss verstehen: alles ist auf eine solche Art und Weise programmiert worden, dass mir alle Mittel und Naturgesetze zur Verfügung stehen. Ich muss sie lediglich richtig nutzen – dann werde ich Glück erlangen.

Doch stattdessen erschafft die Menschheit künstliche Richtlinien für sich und versucht, nach eigenem Ermessen zu handeln, wie ein Kleinkind, das etwas einfach will. Wir erforschen nicht die Naturgesetze und wollen sie nicht befolgen, wir wollen die Tatsache der Existenz eines gemeinsamen globalen Systems nicht akzeptieren. Physikalische Gesetze und andere naturwissenschaftliche Tatsachen nehmen wir an, doch Gesetze der zwischenmenschlichen Beziehungen sind für uns Unsinn. Diese werden von uns unbegründet verworfen.

Der Familienzerfall schreitet voran, Depressionen breiten sich aus – doch aus irgendeinem Grund sind wir uns sicher, dass der Grund dafür nicht in den Naturgesetzen liegt. „Nicht ich habe es fallenlassen, es ist mir von allein runtergefallen“.

Der Mensch findet sich nur schwer mit der Tatsache ab, dass er sich in einem gewissen System befindet, welches auf ihn einwirkt und ihn mit tausenden Fesseln fesselt. Und nichts lässt sich dagegen tun, es bleibt nur, dessen Gesetze zu erforschen. Je besser wir es schaffen, sie einzuhalten, desto mehr werden wir erreichen. Wenn der Mensch sie alle erfüllt hat, erreicht er den Punkt der Harmonie und Vollkommenheit. Er möchte aber nichts davon wissen: „Ich werde es auf meine Weise tun, Studium ist nichts für mich“.

Nun gut, die Leiden werden einen trotzdem eines Besseren belehren. Diesbezüglich ist die Menschheit kein Deut schlauer als ein trotziges, ungezogenes Kind. Bereits vor dreißig Jahren wurde auf den internationalen Foren auf die Notwendigkeit von dringenden Veränderungen in der Gesellschaft und in unserem Verhalten der Umwelt gegenüber hingewiesen, seitdem hat sich jedoch nichts getan. Ein Kind ist von Natur aus trotzig, ihm fehlt es noch an Verständnis, doch die „Starken dieser Welt“, die den Kinderschuhen eigentlich entwachsen sein sollten, demonstrieren ihre Beschränktheit…

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“, 11.05.2011



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Der Lohn für meine Arbeit

Wenn ich den Funken des Gebens – die Kraft, die in der Lage ist, meinem Egoismus entgegenzuwirken – in mir entwickeln möchte, versuche ich, mich mit Freunden zu verbinden, gemäß der Methode, die der Lehrer vermittelt, mit Hilfe des Lichts, das während unseres gemeinsamen Studiums angezogen wird.

Und dann beginne ich zu spüren, wie mein Verlangen, das Ziel zu erreichen, wächst, denn ich investiere so viel Kraft darein und versuche zu klären, was das wahre Geben im Vergleich zum Empfangen, die Einheit im Vergleich zur Trennung, die Gruppe im Vergleich zu einem einzelnen Menschen bedeutet.

Und wenn ich durch die Gruppe genau nach der Einheit, nach dem Geben, nach dem Schöpfer strebe, erziele ich dadurch, dass ich viel studiert und viel Kraft investiert habe, genau das ungekehrte Ergebnis – das Gefühl der Entfremdung.

Zuvor habe ich das nicht empfunden, ich habe lediglich den Punkt des Gebens wahrgenommen und gehofft, alles erreichen und dieses neue Verlangen befriedigen zu können. Doch nun, anstatt dieses punktuellen neuen Verlangens, empfange ich in diesem Punkt die Empfindung, wie entgegengesetzt und fern ich der Vereinigung, der Verbindung, der Gruppe, dem Lehrer, der kabbalistischen Methode und dem Geben bin. Mich stoßen alle diese Begriffe ab.

Und dann glaube ich, dass ich vollkommen verkehrte Ergebnisse erzielt habe, in Bezug auf das, wonach ich gestrebt habe. Und ich denke: Vielleicht bedeutet das, dass die Methode falsch ist? Ich fange an, an den Büchern, an der Gruppe und am Lehrer zu zweifeln, und begreife nicht, dass dies die richtige Form der Entwicklung ist und ich genau jetzt beginne, meinen wahren Zustand in Bezug auf den Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens, zu enthüllen, indem ich erkenne, wie weit ich davon entfernt bin.

Wenn es mir gelingt, diese Empfindung irgendwie zu überwinden und mich dazu zu zwingen, meine Versuche, mich zu verbinden, zu studieren, das höhere Licht anzuziehen, zu einem einheitlichen Teil der Gruppe zu werden, wie es der Lehrer empfiehlt und die Gruppe gemäß ihren Statuten bestimmt hat, fortzusetzen, werde ich mich über dieses Gefühl der Abstoßung und der Entfremdung erheben und spüren können, dass ich tatsächlich ein wenig neue Erkenntnis, neue Kraft, Verbindung gewinnen konnte und vorangekommen bin!

Ich bekomme also ein gutes Gefühl und mache mich mit neuer Kraft an das Studium, an die Arbeit – bis ich von meinem starken Bestreben nach Geben und Verbindung wieder zum Gefühl der Entfremdung und der Kraftlosigkeit, zum Verlust des Interesses komme. Ich denke: „Und das ist der ganze Lohn für meine Arbeit?!“ Ich glaube nicht daran, dass das die Belohnung sein soll!

Wenn die Gruppe den Menschen nicht unterstützt, ist es sehr schwer an die Richtigkeit dieses Weges zu glauben, denn mein ganzes Wesen sagt das Gegenteil: das kann nicht sein! Doch auch dieses Hindernis ist letztendlich überwindbar, denn „was der Verstand nicht schafft, schafft die Zeit“, und letztendlich fange ich an, diesen Berg, auf dem der Königspalast steht, hochzuklettern (Baal HaSulam führt dieses Beispiel in der Einführung zu TES, im Punkt 33 an).

Das ist die richtige Entwicklung, doch wenn sie in unserem egoistischen Verlangen, in unserem Herzen und unserem Verstand, wahrgenommen wird, können wir sie nur schwer objektiv von außen betrachten und über uns selbst als ein unbefangener Richter, der unabhängig von den eigenen Empfindungen ist, urteilen. Hier treffen jedoch immer zwei Gegensätze aufeinander: wir streben nach Geben, nach Verbindung, nach Einheit, nach Spiritualität – und werden zurückgestoßen. Und wir streben trotzdem danach – und werden wieder zurückgestoßen. Auf diese Weise verläuft das Vorankommen.

Und hier hängt natürlich alles davon ab, wie schnell der Mensch diese Abstoßung überwindet und zur Vereinigung zurückkehrt. Einen sehr starken Einfluss darauf hat die Umgebung, die „Stützen auf dem Weg“, die wir für uns selbst durch das Studium und die Arbeit erschaffen, indem wir den Ablauf streng einhalten und uns möglichst eng an das Leben der Gruppe und die Verbreitung binden. Je mehr Kraft der Mensch darein investiert, desto mehr beschleunigt er seine Entwicklung.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 11.05.2011



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