Frage: Was bedeutet die „Absicht“?
Meine Antwort: Angenommen, der Wunsch befindet sich in einem Zustand, strebt aber einen anderen Zustand an. Hierfür muss er die Handlung hervorrufen, die ihn aus dem Anfangszustand in den neuen Zustand hineinführen wird.
Der ganze Plan dieser Handlung besteht darin: genau zu erkennen, wo ich mich momentan befinde, und wo ich mich später sehen will, sowie mit Hilfe welcher Handlungen und Kräfte, ich aus einem Zustand in den andern Zustand übergehen kann – genau dieses Programm heißt „die Absicht“ oder das Vorhaben.
Somit ist „das Schöpfungsvorhaben“ das vollkommene Programm, welches bestimmt, wie man beginnt und wo man endet, was für Schritte man auf dem Wege machen muss, welche Materialien, Kräfte und Mitteln zu verwenden sind, um das Anfangsvorhaben zu verwirklichen. Wie es gesagt ist: „Das Ergebnis der Handlung liegt im ursprünglichen Vorhaben“.
Das alles existiert in der Absicht im Potential, und realisiert sich später in der Praxis.
Das heißt, die Absicht ist nur dann vorhanden, wenn ich meinen laufenden Zustand gut erkenne und genau weiß, was ich folglich erreichen will. Die übliche Fragen sind: „Welche Absichten hast du? Was willst du erreichen? Wie gehst du vor?“
Die Absicht ist somit ein Ausdruck unseres Bedürfnisses der Veränderung, die wir schon einplanen, verstehen, empfinden, verwirklichen, und vollenden.
Die Handlung selbst wird mittels der Kraft des Lichtes vollbracht, und hat deshalb mit der Schöpfung nichts Gemeinsames. Die Schöpfung hat dagegen die Absicht: ob sie sich gut erforscht hat, ob sie den Schöpfer enthüllt hat, wie sie den Schöpfer zwingt, eine beliebige Handlung zu machen. Der Mensch muss also möglichst viel wissen.
Jedes Mal, wenn ich erwachsen werde, und die Stufen der Treppe erklimme, steigen gleichzeitig meine Ansprüche gegenüber dem Schöpfer an, wodurch alle Details Seiner Handlungen bestimmt werden. Ich weiß schon, wie Er handeln und auch mich beeinflussen wird. Ich erkenne in allen Details und Einzelheiten, welches Programm in meinem Inneren, in meinem „Körper“ (in den Wünschen) geschehen wird. Aus eigener Erfahrung begreife ich Ihn und Seine Handlungen.
Im Endeffekt erkenne ich solche Einzelheiten, dass ich Sein Programm an Seiner Stelle verwalten kann – ich verstehe dieses Programm, jedes seiner Elemente, alle Mittel, bis zu den winzigsten Details. Wenn ich das Ende der Korrektur (Gmar Tikun) erreiche, dann erkenne ich Seinen Plan vom Anfang und bis zum Ende, kenne alle Schritte – sowohl von Seiner Seite, als auch meinerseits. Das bedeutet, dass ich die vollendete Absicht erworben habe.
Das Licht wirkt immer ein. Aber wie wirkt Es ein, und wie kann ich Es dazu bringen, mich zu verändern – das alles ist schon die Arbeit des Menschen, welcher den Schöpfer, die Beziehung zwischen dem Licht und dem Wunsch erkennen muss.
Auszug aus dem Unterricht über „die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 03.05.2011
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