Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Es gibt keine Fehler in der Spiritualität

Frage: Das Buch Sohar enthält viele Gleichnisse und irdische Bilder. Warum sind sie dennoch so wichtig, obwohl sie uns nur verwirren und von der richtigen Absicht abbringen?

Meine Antwort: Alles, was der Mensch sagt, welcher sich in der Heiligkeit, d.h. im Wunsch des Gebens befindet, kommt aus seinem Verständnis, aus seiner Wahrnehmung und aufgrund seines Aufenthalts im Verlangen des Gebens, und nicht einfach so oder ausgedacht aus seinem Kopf.

Infolgedessen, dass sein Wunsch des Genusses „geheiligt“ wurde, d.h. die Eigenschaft des Gebens erlangt hat, so dass er sich darin aufhalten konnte, empfindet er folglich diese Eigenschaft. Deshalb nimmt er eine Art des Ausdrucks des Schöpfers in sich wahr und gibt diese in solcher Form weiter. Denn er selbst erschafft diese Gestalten nicht, und sie entstehen auch nicht in seiner Vorstellung, und jene Form des Schöpfers, die er enthüllte, ruft in ihm jene Gestalt, jenes Bild hervor, welches er an uns weiter gibt.

Darum sollen wir all diese Gleichnisse nutzen und uns mit ihnen verbinden. Und obwohl wir sie noch nicht verstehen, verspreche ich euch, dass es dennoch die Zeit kommen wird, wenn wir diese letzten Endes verstehen werden. Außerdem werden wir die gleiche Stufe erreichen und in uns wird das gleiche Bild, die gleiche Gestalt und Ausdruck entstehen.

Deshalb verstehen die Kabbalisten einander. Und wir sind diejenigen, die sie nicht verstehen. Aber in dem Maße, in welchem wir uns damit verbinden, worüber sie sprechen, beginnen wir sie besser zu verstehen.

Nicht ohne Grund ist es im Chassidut üblich, dass wenn in Notizen des Ravs Fehler auftauchen – segnet man sie, weil er sie so geschrieben hat – was für uns als ein Zeichen der Heiligkeit gilt.

Dies entspringt der Tatsache, dass ein sich in der Heiligkeit befindender Mensch keine Fehler machen kann. Du glaubst, er hätte einen Fehler gemacht, weil Du selbst unkorrigiert bist. Und dies wird „Glaube über dem Verstand“ genannt.

Auszug aus dem Unterricht vom 30.05.2011, Der Sohar



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kabbalisten über die Nächstenliebe und die Liebe zum Schöpfer. Teil 7

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Die Liebe zum Nächsten stellt ein Mittel zur Erreichung der Liebe zum Schöpfer dar.

Die Menschheit kennt kein anderes Mittel zu ihrer Korrektur, außer der Befolgung bzw. Erfüllung des Gesetzes der Höheren Lenkung „das Geben einem Nächsten um Schöpfers willen“, die aus zwei Etappen besteht:

1. „ Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – bedeutet, dass die Sorge über das Wohlergehen der Gesellschaft nicht geringer sein soll, und der natürlichen Sorge über sich selbst vorgezogen werden soll.

2. „Liebe den Schöpfer von ganzem Herzem und ganzer Seele“ – bedeutet, die Pflicht der Sorge über das Wohl des Nächsten und der Gesellschaft, und es nur mit der Absicht zu tun, um die Gunst in Augen des Schöpfers zu erlangen, was gleichzeitig seinen Wunsch erfüllt.

Baal HaSulam, „Frieden„.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das Risiko des Aussterbens der Menschheit

Meinung. Nick Bostrom (PhD, Oxford University): Dank der Beschleunigung des technologischen Fortschritts nähert sich die Menschheit schneller dem kritischen Punkt ihrer Entwicklung.

Wir führen heutzutage Handlungen durch, die bisher noch nie auf der Erde geschahen. Wenn die Naturfaktoren es nicht geschafft haben, die menschliche Art im Laufe der hunderttausend Jahren zu zerstören, dann werden diese Faktoren es innerhalb der kommenden hundert Jahre tun.

Es ist paradox, wie unsere Chancen, globalen Risiken zu entkommen, sich verringern würden, wenn es keine Technologie gäbe. Aber mit Technologie erleben wir wenigstens eine kleine Chance dem Aussterben zu entfliehen, trotz der Tatsache, dass die höchsten Risiken durch die Technologie selbst entstehen.

Als Hauptfaktor, der zum Anstieg der Risiken führt, gilt die Diskrepanz zwischen der Entwicklung der Menschheit auf der moralisch-ethischen Ebene und dem Wachstum der Stärke der Technologie.

Um die Risiken der technischen Katastrophe zu reduzieren, sind folgende Schritte zu beachten:

– Die Probleme der Risiken, die eine globale existenzielle Gefahr darstellen, sollen an die Öffentlichkeit gebracht werden

– Aufbau einer Struktur für ein gemeinsames internationales Handeln

– Beibehaltung des Rechts und der Bereitschaft zum präventiven Schlag als letztes Mittel

– Steuerung der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung

– Aufstellung von Programmen mit dem Ziel, die konkreten Gefahren unserer Existenz zu verringern.

Kommentar: Die von uns entwickelten Technologien sind das Produkt unserer egoistischen Einstellung gegenüber der umgebenden Gesellschaft und der Natur. Gerade das Gleichgewicht mit der Natur würde zu einer verständnisvollen Nutzung von Technologien führen. Dafür ist es aber notwendig, die Natur des Menschen zu verändern. Dies ist wiederum nur mit Hilfe der Kraft möglich, die uns auf diese Art geschaffen hat – Ich habe den Bösen Trieb, sowie die Korrekturmethode geschaffen.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Geben bringt Freude

Frage: Warum steht geschrieben, dass eine Handlung des Gebens immer ein Gefühl der Freude hervorruft?

Meine Antwort: Wenn der Mensch an den Höheren angeheftet ist, dann muss diese Verschmelzung ihm Freude bringen, denn er ist in die Vollkommenheit des Höheren eingebettet. Das ist nicht einfach nur gute Laune, sondern ein Gefühl der Erfüllung mit der Vollkommenheit und der Ewigkeit, ein Gefühl der Angehörigkeit und Abhängigkeit, der Berührung mit etwas Vollkommenem und Ewigem.

Ein solches Gefühl erlebt ein Mensch, der eine Verbindung zu der höheren Stufe hat, die den Lehrer, die Gruppe, den Schöpfer mit einschließt. Je mehr er sie schätzt, desto größere Vollkommenheit nimmt er wahr. Doch dann kommt die Frage auf: Und wie benutzt er diese Empfindung? Vielleicht sucht er lediglich nach einem guten Gefühl, um sich selbst zu beruhigen? Oder benutzt er sie, um aufzusteigen und seinerseits geben zu können?

Das heißt, es ist wichtig, ob er seine Verbindung mit „dem Lehrer, der Gruppe und den Büchern“ nutzt, um ein spirituelles Gefäß zu erlangen, das als „Glaube“ bezeichnet wird, oder um sich selbst zu erfüllen? Wenn er nach einer egoistischen Erfüllung sucht, dann ist es ein unreines Verlangen, „Klipa„, die sich an der Heiligkeit festsaugen und das Licht daraus ziehen will.

Obwohl auch diese unreinen Zustände durchlaufen und auf dem Weg durchlebt werden müssen, und man sollte versuchen, sie zu überwinden.

Und letztendlich muss ich begreifen, dass es nichts außer einer einzigen Macht gibt – der Macht des Schöpfers. Das bedeutet, dass der Schöpfer, der gut ist und Gutes schafft, meine ganze Welt, meine ganzen Verlangen – das ganze Herz und den Verstand – ausfüllt. Ich muss ständig spüren, dass ich vom Schöpfer beherrscht werde und Er mich ausfüllt. Und ich darf der Klipa (meinen unreinen Verlangen) nicht erlauben, mich selbst von innen zu zerfressen.

Es gibt Menschen, die eine solche Selbstzerfleischung genießen. Oder sie haben sich schon so sehr daran gewöhnt, dass sie nicht mehr aus diesem Zustand heraus können. Er ist aber sehr schlecht und bringt niemanden voran.

Der Mensch glaubt, dass Leiden ihm beim Vorankommen helfen und irgendwann ein Ende haben werden. Doch sie werden niemals ein Ende haben. Wir kommen gerade dadurch voran, dass wir der Freude, dem Guten, dem Glück durch Ausübung guter Taten – der höheren Stufe, dem Glauben – entgegen streben. Das wird als Glaube an den Höheren bezeichnet, wenn der Mensch sich der Vollkommenheit angehörig fühlt, sich also dem Höheren anschließt.

Doch stell dir selbst die Frage: versuchst du dich an den Höheren anzuheften, um dadurch Genuss zu empfangen, oder suchst du nach Begeisterung und Freude, die dir helfen werden, die Eigenschaft zu geben zu erlangen?

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 29.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Der Schirm, auf dem sich der Schöpfer enthüllt

Frage: Wenn wir auf dem bevorstehenden Kongress den Schöpfer enthüllen wollen, worum genau sollen wir bitten?

Meine Antwort: Die Enthüllung des Schöpfers bedeutet die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die sich zwischen den Menschen enthüllen. Und im Inneren dieser Eigenschaft enthüllt sich deren Urquelle – jene Höhere Kraft, die uns erschaffen hat, und diese Höhere Kraft nehmen wir in uns wahr.

Deshalb wird der Schöpfer als „Bore“ bezeichnet. „Bo und Re“ – „komme und siehe“, erkenne. Du erkennst Ihn in dir, in deinen korrigierten Eigenschaften. Deine Eigenschaften sind wie ein Schirm, ein Monitor, auf dem du deine Welt erkennen kannst.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wie man den maximalen Erfolg erzielt

Frage: Was soll ich tun, um maximalen Erfolg auf dem Kongress zu erzielen?

Meine Antwort: Maximalen Erfolg kann man nur in Gedanken erzielen! „Ich fühle mit allen gemeinsam. Ich möchte mich mit allen verbinden. Ich verstehe, dass ich in meiner Verbindung mit den anderen, im Inneren dieser Verbindung alle spirituellen Stufen, die spirituellen Welten, meine spirituellen Zustände enthüllen werde.

Wenn ich vollständig mit allen vereint bin, erlange ich die absolute Korrektur oder zumindest eine Teilkorrektur auf dem Weg, wenn ich noch nicht im vollen Maße mit allen verbunden bin“.

Doch die ganze Spiritualität offenbart sich in der Verbindung zwischen den Menschen. Dabei muss diese Verbindung auf der Eigenschaft des Gebens basieren. Das heißt, sie entsteht gerade durch die richtige Einstellung in einem Menschen: ich, die Gruppe und das Studium unserer Eigenschaften, die in einem kabbalistischen Buch beschrieben sind.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

In den anderen aufgehen

Frage: Während wir uns in einer solchen physischen Nähe auf den Kongressen befinden, was genau wollen wir überwinden? Die Kraft des Egoismus? Wollen wir das Verlangen der Freunde spüren? Allen gute Stimmung schenken? Woran sollen wir in dieser Zeit denken?

Meine Antwort: Ich persönlich empfehle, zu versuchen, den allgemeinen Zustand einzufangen. Sucht nicht in euch selbst nach einer Seele – ihr werdet sie niemals in euch selbst finden, weil ihr keine habt, niemand hat eine. Eure Seele befindet sich außerhalb von euch!

Versucht den allgemeinen Zustand einzufangen, den allgemeinen Geist dieser großen Versammlung von Verlangen nach Einheit, an der Menschen teilnehmen, die unheimlich viele Anstrengungen und Mittel hineininvestiert und monate- sogar jahrelang auf dieses Ereignis gewartet haben, um in der Vereinigung die gemeinsame höhere Kraft der Natur zu finden – die Kraft des Gebens und der Liebe – den Schöpfer.

Ihr müsst diesen allgemeinen Geist einfangen. Und wenn er beginnt, in euch zu arbeiten, macht das einzig Richtige, das Beste – geht in diesem allgemeinen Geist auf, buchstäblich wie ein Embryo im Mutterleib.

Dann werdet ihr beginnen zu spüren, wie diese Eigenschaft des Gebens allmählich in euch arbeitet, euch formt, aus euch ein neues Wahrnehmungsorgan einer neuen Eigenschaft (eines Raums) erschafft – keiner empfangenden, auf sich selbst gerichteten, sondern einer gebenden, auf sie gerichteten.

Die zuverlässigste Handlung, die zum Erfolg führt, ist die, dass man alle Gedanken an sich selbst beiseite lässt und im allgemeinen Geist des Kongresses aufgeht. Nutzt jeden Augenblick unseres Treffens.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 29.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das höhere Programm wartet auf dein Mitwirken

Frage: Wenn der Schöpfer ein Programm unserer Entwicklung hat, wozu sollen wir uns einmischen und versuchen, es zu umgehen?

Meine Antwort: Es gibt ein natürliches Entwicklungsprogramm, genannt „Natur“. In der Natur gibt es einen Motor, der rotiert und die ganze Entwicklung vorantreibt, wir leisten ihm Gehorsam und schreiten so bereits jahrhunderte- und jahrtausendelang voran, auf diese Weise entwickeln wir uns. So geschah es im Laufe der gesamten menschlichen Existenz auf dieser Erde.

Doch im gleichen Programm steht ebenfalls, dass der Mensch sich allmählich bis zu einem solchen Zustand entwickeln soll, in dem er selbst an dessen Arbeit mitwirken kann. Die Kraft, die in der Natur enthalten ist, beeinflusst ständig das Verlangen und entwickelt es. Und in diesem Verlangen entwickelt sie ebenfalls einen Punkt, der aus der Wurzel der Seele hervorgeht.

Und in einem bestimmten Moment beginnt in uns außer dem Verlangen zu genießen auch noch dieser Punkt lauter zu werden. Es kommt die Zeit, in der er beginnt, sich bemerkbar zu machen und von dem Menschen zu verlangen, ihn zu realisieren.

Die Realisierung dieses Punktes verläuft über dem Verlangen, und aus diesem Grund nimmt der Mensch eine gewisse Spaltung in sich wahr und findet sich vor der Wahl wieder: entweder seinem Ego – einem einfachen irdischen Verlangen: Essen, Sex, Familie, Geld, Macht, Wissen – zu folgen oder diesen spirituellen Punkt zu entwickeln und herauszufinden: wer bin ich, wo komme ich her, wo ist die höhere Kraft, wozu lebe ich und was ist der Sinn des Lebens?

Der Punkt im Herzen beginnt, all diese Fragen zu stellen, und versetzt den Menschen in große Verwirrung. Und dann kommt er auf irgendeine Weise zu der Wissenschaft der Kabbala – ebenfalls entsprechend dem Programm! Es gibt im Leben keine Zufälle, alles, was in dieser Welt geschieht, steigt aus der höheren Welt zu uns herab. Und ob du den zweiten Weg gehst oder nicht, ob du alle Möglichkeiten erhältst, um ihn zu realisieren, ist ebenfalls vom Schöpfungsprogramm vorherbestimmt.

Du studierst jetzt nicht, weil du diese Wahl selbst getroffen hast. Es gab einfach Kräfte, die auf dich eingewirkt und dir zu verstehen gegeben haben, dass es sich lohnt, dies zu tun. Deine Freiheit beginnt erst dort, wo du direkt vor der Wahl stehst, dich einer kabbalistischen Gruppe anzuschließen oder nicht, oder sogar noch tiefer im Inneren – ob du bereit bist, auf deinen Egoismus zu verzichten, um dich ihr anzuschließen, oder nicht.

Die Wahl liegt nur zwischen zwei Verlangen: dem Verlangen, das auf sich selbst gerichtet ist, oder dem Verlangen, das von mir weg und nach außen gerichtet ist. Hier triffst du wirklich eine Wahl. Das Verlangen, welches auf sich selbst gerichtet ist, wird als ACHaP, der untere Teil des Parzuf, bezeichnet. Das Verlangen, welches nach außen gerichtet ist, bezeichnet man als Galgalta we Ejnaim, den oberen Teil des Parzuf. Und in der Mitte befindet sich ein Gebiet, genannt Klipat Noga, wo du scheinbar Entscheidungen triffst.

Auch hier kommt die Frage auf, worauf deine Entscheidungen basieren und wie du von oben beeinflusst wirst, damit du dich so und nicht anders entscheidest.

Und in demselben Programm steht fest, dass wir Kabbala überall auf der Welt verbreiten müssen. Anderenfalls kommt die Welt nicht zur Korrektur, denn sie handelt nur entsprechend einem natürlichen Entwicklungsprogramm wie alle anderen Ebenen der Natur. Wir müssen alle diese Ebenen richtig benutzen: den Rest der Menschheit sowie die tierische, die pflanzliche und die unbelebte Natur – in Gedanken, in Handlungen, in der Absicht, um sie an uns anzuschließen und gemeinsam mit der ganzen Schöpfung von der Stufe dieser Welt zur Stufe der höheren Welt aufzusteigen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Zusammenfassende Einführung (Pticha kolelet)“, 27.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Verrate nicht die Geheimnisse deines Herzens

In der Kabbala ist es nicht üblich, über persönliche Empfindungen zu sprechen. Man spricht über die Liebe zu Freunden, jedoch nur allgemein, ohne über sich selbst zu sprechen oder konkrete Namen zu nennen.

Man sollte über die Größe des Lehrers, des Schöpfers, der Gruppe, der Freunde, die Wichtigkeit des Ziels sprechen, weil man ohne einander zu begeistern nicht vorankommen kann. Das spendet uns Kraft zum Arbeiten, und genau darin besteht der ganze Sinn der Gruppe. Das alles wird aber nicht in der Ich-Form erzählt, sondern ohne eigene Gefühle und Verlangen (Kelim) preiszugeben.

Denn die anderen sind noch nicht bis zur Stufe von Bina (Chafez Chessed) korrigiert, um „dem Nächsten nicht das zuzufügen, was einem selbst verhasst ist“, und könnten dir durch ihre Gedanken schaden. Deshalb besteht ein solches Verbot.

Du erzählst davon, wie groß das spirituelle Ziel ist, jedoch nicht davon, wie du oder jemand anderer von der Spiritualität begeistert ist. Man sollte vom Gesetz, welches im Universum herrscht, von der Formel, die im Kräftesystem existiert, erzählen und nicht auf jemanden persönlich verweisen.

Unsere gesamte Arbeit verläuft im Inneren und in Bescheidenheit. Ich muss die Gruppe nicht als konkrete Menschen und Gesichter wahrnehmen, sondern als Kräfte, die zum Schöpfer, zum Geben streben und sich verbinden, um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen. Genau diese Verbindung zwischen unseren Verlangen, dieses uns verbindende Netz nennt sich auch Gruppe.

Deshalb, wenn ich von der Gruppe rede, erwähne ich keine Namen. Es gibt in ihr quasi keine Menschen – es gibt nur Verlangen, die durch die gegenseitige Bürgschaft verbunden sind! Wenn diese Verlangen eine solche Verbindung erreichen, die wirklich zu einer gebenden Verbindung entsprechend der ersten spirituellen Stufe wird, wird sie und das sie erfüllende Licht Chassadim, das gegenseitige Geben, von ihnen enthüllt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 26.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Traue deinen Augen nicht

In der Kabbala geht es um die innere Arbeit eines Menschen – man muss sich in sich selbst vertiefen und dort Bilder von Freunden, von der Gruppe, von sich selbst, seine innere Welt, seinen Eindruck von der Spiritualität aufbauen. Und nicht auf die äußeren Eindrücke achten, die sogar entgegengesetzt sein können.

Ich bekomme Eindrücke von der Umgebung, die auch falsch sein können – denn das sind nur meine Empfindungen infolge von Zuständen, die in mir erwachen, von „Reshimot“. Ich muss aber arbeiten, indem ich mich nicht auf sie stütze, sondern auf das Bild, das ich in mir für Freunde, für die Gruppe, für mich selbst, den Schöpfer und die Verbindung zwischen uns aufgebaut habe.

Und ich verlasse mich nicht so sehr darauf, was ich heute fühle oder um mich herum sehe. Denn wer sieht das alles? Ich selbst, der ich gänzlich in Lüge gehüllt bin. Was macht es also für einen Unterschied für mich, was ich gerade sehe – ich muss in mir drin ein Modell der zukünftigen Welt aufbauen, wo wir alle durch das gegenseitige Geben und die Liebe verbunden sind, in der wir den Schöpfer wie in der Shechina einhüllen.

Auszug dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 26.05.2011



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 544 545 546 547 548 ... 982 983 984 Weiter