Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wer nach Einheit sucht, geht mit uns den gleichen Weg

Frage: Abgesehen vom Licht als einer korrigierenden Kraft – wodurch unterscheiden wir uns von anderen Organisationen, die anerkennen, dass nur die Vereinigung der Menschheit helfen kann?

Meine Antwort: Durch nichts. Mehr als das – warum sollten wir mit diesen Organisationen nicht zusammenarbeiten? Wenn sie tatsächlich die Menschen vereinigen wollen, können wir mit ihnen Kontakte knüpfen.

Wenn diese oder jene Organisationen – ob religiös, weltlich oder international – den Kurs auf die Einheit halten, selbst wenn es sich nur um eine kurzfristige Perspektive handelt, und wenn das kein Ablenkungsmanöver ihrerseits, sondern ein echtes Ziel ist, sind wir selbstverständlich mit ihnen; denn – das ist bereits ein Weiterkommen.

Ich weiß nicht, ob es solche Organisationen gibt. Bei jenen, die ich gesehen habe, wird hinter den schönen Fassaden ein reger Handel geführt. Wenn es sie aber gibt, dann würden wir uns über eine Zusammenarbeit freuen. Denn von der Einigkeit hängt der Erfolg der ganzen Welt ab, insbesondere in einer Zeit der sich verschärfenden Krise. Es gibt keine Probleme darin, die Kräfte mit denjenigen zu vereinigen, die bereits eine Lösung sehen.

Zu seiner Zeit war Baal HaSulam nach Polen gefahren, um sich mit den Proletariern zu verbinden, die sich zum Kampf erhoben haben. Sie strebten nach Einheit, nach Sozialismus, nach Kommunismus – und er wollte prüfen, ob es nicht möglich wäre, sie ein wenig zu korrigieren, in die richtige Richtung zu lenken, damit ihr Zusammenschluss wahre Züge annimmt. Du denkst doch nicht etwa, dass er für die Treffen mit den Vertretern der Arbeiterklasse die Werke von Ari mitgenommen hat. Selbstverständlich nicht. Auch hatte er nicht vor, die Befolgung der Tora und der Gebote auf der materiellen Ebene von ihnen zu fordern.

Wozu ist er dann gefahren? Was wollte er in einem Volk finden, das dem Bild eines religiösen Juden doch so gegensätzlich ist? Er wollte ein wenig mehr erklären, ihnen seine Kraft verleihen, damit ihr Wunsch nach Vereinigung eine möglichst richtige Gestalt annehmen könnte. Wenigstens ein kleines Stückchen.

Diese Reise aus Jerusalem nach Polen ist ein Beispiel, welches wir noch nicht verstehen können. Wir schreiben Baal HaSulam Naivität zu, ohne dabei die spirituelle Komponente zu sehen. Hier gab es eine Möglichkeit, auch wenn sie nicht realisiert wurde. Dazu gibt es Oben eigene Berechnungen. Er ist aber gefahren, weil die Möglichkeit wirklich bestand.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „ Die Gabe der Tora“, 11.07.2011



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Die Kunst, Massen zu erreichen

Wir müssen die Kunst beherrschen, breite Massen erreichen zu können. Es sollte in erster Linie dort geschehen, wo sie regelmäßig die Zeit verbringen, – im Internet. Wir müssen Fuß in diesem Bereich fassen, indem wir alle möglichen Mittel der Einwirkung auf die Meinung des Publikums verwenden.

Mit Hilfe von Hunderttausenden unserer Freunde werden wir beginnen, die Atmosphäre dort zu verändern, und zwar sanft, um keine Abneigung hervorzurufen, aber dennoch unentwegt.

Es ist nichts besonderes; denn das Internet ist durch und durch verkauft, dort agieren sowohl unterschwellig als auch offen verschiedene geheime und nicht geheime Organisationen. Das ist uns klar. Auch wir sollten auf ähnliche Mittel zurückgreifen.

Was ist daran beschämend? Wir haben ein Ziel, wir streben nach der Korrektur des Menschen, nach der Korrektur der Welt.

Einige vertreten die Meinung, dass das Glück durch den Terror erzwungen werden soll. Für sie ist der Terror das Mittel der Korrektur. Ihre Ansichten klingen fast überzeugend. Was ist also schlecht daran, wenn wir ihnen die Botschaft über die Einheit und die gegenseitige Bürgschaft entgegensetzen?

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 13.07.2011



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Der Punkt zwischen dem Anlauf und dem Sprung

Der Mensch, der mit dem Studium der Wissenschaft der Kabbala beginnt und ihre gesamten Mittel verwendet, kommt nach einiger Zeit an einem Wendepunkt an, an dem er aufhören sollte, sich unfrei und unbewusst zu entwickeln. Der erste Abschnitt ist dafür bestimmt, den eigenen Zustand kennenzulernen, und dieser Abschnitt ist notwendig.

Doch dann erreicht er einen „Gabelpunkt“, einen Knickpunkt (einen raschen Wechsel des ehemals stabilen Zustandes), an dem er seine gesamte Einstellung der Entwicklung, dem Leben, dem eigenen Verlangen, dem Licht, allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegenüber klären und überdenken muss. Er wechselt völlig sein früheres Paradigma, seine Lebensphilosophie und die Wahrnehmung des Systems, in dem er sich befindet.

Früher hat dieses System ihn gesteuert; denn er hat gänzlich innerhalb der Natur gehandelt und sich nur aufgrund des eigenen Unwissens vorgestellt, er würde über ihr stehen. Doch nun begreift er seine völlige Abhängigkeit von der Natur, ihren Kräften und Gesetzen und muss ihre Lenkung selbst in die Hand nehmen, wie geschrieben steht: „Meine Söhne haben mich besiegt“.

Und dann versteht der Mensch, an welchem besonderen Wendepunkt er sich befindet. Denn zuvor hat er nur geglaubt, dass er selbst etwas in seinem Leben verändert, doch in Wirklichkeit hat er gehorsam alle Befehle seiner Natur ausgeführt, ohne die geringste freie Wahl zu haben.

Doch nun wird ihm die Freiheit geschenkt. Und die Welt erscheint ihm chaotisch, ohne jegliche Ordnung. Ihm wird mit Absicht eine solche Empfindung gegeben, damit er selbst den Wunsch verspürt, alles in Ordnung zu bringen, zusammenzufügen und die Welt zu regieren.

Hier bekommt er die Möglichkeit, um die Kraft, das Verständnis und das Vorankommen durch den Glauben über dem Verstand von Oben zu bitten, weil er zu den höheren Zuständen aufsteigen und von dort einen neuen Verstand und neue Eigenschaften erhalten möchte – um auf diese Weise seine Welt ins Gleichgewicht zu bringen. Denn die Welt ist das Spiegelbild der inneren Ordnung eines Menschen, entsprechend der inneren Wahrnehmung der Realität und nicht der äußeren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 13.07.2011



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Sprich, wenn du etwas zu sagen hast

Frage: Wie können wir uns mit einer Botschaft über die Bürgschaft an die Welt wenden? Womit können wir das Interesse, die Begeisterung eines Menschen erwecken?

Meine Antwort: Wir können den Menschen nicht zur Bürgschaft aufrufen. Denn wir müssen ihm den Nutzen zeigen, ihm vor Augen führen, was er davon haben wird.

Werbespots versprechen mir ein Menge Vergnügen: „Kaufe es, du begreifst einfach nicht, was für ein Glück an dir vorbei zieht“. Können wir auf die gleiche Art und Weise die Bürgschaft bewerben? Wenn nicht, dann sollten wir lieber darüber schweigen.

Aus diesem Grund sollten wir die richtige Erklärung vorbereiten, eine solche, nach der der Mensch nicht mehr zu Hause sitzen bleiben kann und sofort zu der angegebenen Adresse eilt. Wenn man etwas zu sagen hat, sollte man das Gespräch suchen. Doch noch sind wir dazu nicht in der Lage – und darum lernen wir.

Heute haben wir noch nichts, womit wir die Bürgschaft für die Welt anziehend machen könnten. Die Welt spürt von Anfang an keine Notwendigkeit darin. Denn die Bürgschaft ist kein Essen, kein Sex, keine Familie, kein Geld, keine Macht und auch kein Wissen. Wie können wir sie also in gewohnte Kleidung hüllen und etwas Vertrautes, Verständliches versprechen? An die Menschen sollte man entsprechend ihrer Verlangen herantreten, oder aber sich ernsthaft vorbereiten und dennoch auf das Bedürfnis ihrerseits warten.

Noch ein wenig Krisenerscheinungen, noch ein wenig Probleme – und wir werden dementsprechend, vor dem Hintergrund der entstehenden Bedürfnisse, mit den Menschen sprechen können. Und umgekehrt ist es unmöglich, bis zu dem Menschen durchzudringen, solange unser Angebot seinen Verlangen nicht entspricht.

Die Werbung spricht jene Verlangen an, die in uns von Anfang an enthalten sind, sie passt sich unseren Verlangen künstlich an, nimmt die Form an, die dem jeweiligen Genuss entspricht. Doch worin kann der Genuss von der Bürgschaft und der Einheit eingehüllt werden?

Denn die „Kleidung“ muss dem Menschen einen Vorteil bieten: „Ich werde mehr Essen, mehr Sex, mehr Familienwärme, mehr Unterstützung, mehr Ruhm haben, ich werde Kraft, Bildung, Geld erlangen…“ Und wenn nicht, dann bleibt lediglich eine abstrakte Idee: „Freunde, lasst uns friedlich miteinander leben“.

Wir müssen danach suchen, wie wir an den Menschen herangehen können, wir müssen lernen, so an ihn heranzutreten, dass er merkt, dass es sich für ihn lohnt.

Welchen Nutzen haben für mich die Bürgschaft und die Vereinigung? Heute können wir darüber sprechen, dass sie uns das Gleichgewicht mit der Natur herstellen, Umweltprobleme, Qualeninvasionen, Sonnenaktivität und Arbeitslosigkeit bewältigen lassen.

Wir sollten aber unsere Botschaft in einer klaren, kurzen und einfachen Form präsentieren, ohne philosophische Parallelen zwischen der Bürgschaft und den Preisen für den Quark zu ziehen. In den Augen des Menschen sollten sie deutlich miteinander verbunden sein: „Wenn du die Bürgschaft eingehst, wirst du zehn Packungen Quark pro Tag haben. Wenn du sie nicht eingehst, wirst du keine einzige kaufen können“.

So klar und einleuchtend sollten unsere Erklärungen sein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Matan Tora“, 12.07.2011



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Dann wurden noch nicht genug Anstrengungen unternommen

Frage: Was soll man tun, wenn man „sich angestrengt und nichts gefunden“ hat?

Meine Antwort: So etwas gibt es nicht, dass jemand „sich angestrengt und nichts gefunden“ hat. Wenn du dich angestrengt und immer noch nichts gefunden hast, dann bedeutet es, dass du noch nicht genug Anstrengungen unternommen hast. Anders geht es nicht.

Denn alles befindet sich vor dir! Es ist so, als ob du mit verbundenen Augen in einem Zimmer stehen würdest, in dem es einen Tisch mit verschiedenen Köstlichkeiten gibt. Und du hast Hunger und musst ihn finden!

Diesen Tisch gibt es aber hier! Du kannst durch dieses Zimmer laufen, wie du willst, niemand stört dich und niemand nimmt dir den Tisch mit dem Essen weg – also hängt alles von deinen Anstrengungen ab!

Deshalb kann es auch nicht sein, dass man „sich angestrengt und nichts gefunden“ hat! Das bedeutet, dass es noch Stellen im Zimmer gibt, die du noch nicht erreicht hast. Es kann sein, dass du dich im Kreis drehst, bis du zur Vernunft kommst und begreifst, dass du mit System und in alle Richtungen suchen musst.

Dann versuchst du es auf diese und jene Weise und findest die Lösung für dieses Problem. Doch es steht außer Zweifel, dass dir bereits alles gegeben ist!

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 12.07.2011



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„Spirituelle“ Praktiken: die letzte Prüfung

Frage: Der Egoismus malt listig und erfinderisch verschiedene Bilder vor mir. Wie kann ich in ihnen die Lüge erkennen, die sich mir als Nächstenliebe präsentiert? Denn über die Liebe sprechen auch alle möglichen Religionen und Methodiken.

Meine Antwort: In unserer Welt bedeutet die „Nächstenliebe“ ein einfaches, primitives Spiel kleiner Egoisten. Kannst du etwa irgendwo die echte, große Liebe zum Nächsten finden, die auf einer gleichbleibenden Basis praktiziert wird?

Ja, Menschen gründen separate Siedlungen, um in Liebe miteinander zu leben: so gibt es ein Dorf in Italien, ein Dorf in Indien, ein ganzes Städtchen in Asien… Aber wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass es sich um die gleichen Egoisten handelt, die sich dafür entschieden haben, bequemere soziale Regelwerke einzuführen. Sie finden es bequemer, angenehmer – und darum haben sie sich verbunden, um sich das Leben etwas schöner zu machen.

Einst haben in Israel Kibbuzim floriert – landwirtschaftliche Siedlungen mit einem kollektiven Eigentum nach dem Vorbild von Kolchosen. Die Menschen haben beschlossen, dass es für sie besser sei, zusammen zu leben, da es größere Vorteile mit sich bringt. „Lasst uns auf unseren Egoismus ein wenig verzichten – und es wird uns gut gehen.“ Das ist einleuchtend, aber – ist es denn Altruismus?

Die Menschheit vermutet, dass ein Zugeständnis dem Nächsten gegenüber den Menschen zu einem Altruisten macht. Doch diejenigen, die die menschliche Natur ein wenig besser verstehen oder die Wissenschaft der Kabbala studieren, wissen, dass jedes Zugeständnis von einem Vorteil begleitet werden muss. Worauf der Mensch auch verzichten mag, es gibt immer einen Nutzen, den er davon trägt. Selbst wenn der Nutzen verborgen ist, existiert er dennoch immer.

Zum Beispiel bin ich bereit, in einem Kibbuz zu leben, weil es mir die Sorge nimmt, mein eigenes Leben ordnen zu müssen. Ist das etwa kein Vorteil? Ich habe keine Sorgen, ich tue lediglich das, was mir gesagt wird. Aber die Entwicklung hat ihren Lauf, und mit der Zeit wurden die Kibbuzim nicht mehr nachgefragt. Im Großen und Ganzen haben solche Gemeinschaften keine Zukunft.

Wir sehen bereits, dass sich alle Formen der Beziehungen zwischen den Menschen aufgrund des in ihnen wachsenden Egoismus ändern müssen. Die Veränderungen gehen weiter, und diese innere Dynamik muss auf irgendeine Art und Weise realisiert werden, ansonsten wird es zu einer Explosion kommen.

So geschah es im Laufe der Geschichte mit verschiedenen Religionen, Glaubensrichtungen und Methodiken. Heute erleben sie einen vorübergehenden Aufschwung – weil der Mensch sich wieder auf die Suche begeben hat, er führt die letzte Prüfung durch: Können sie etwas Reales bieten?

Nach dieser Prüfung werden sie endgültig fallen. Denn heute prüfen wir sie in Bezug auf den integralen Mechanismus, welchen die Natur vor uns stellt. So ein Kriterium hatten wir noch nie. Die Menschen durchblättern wieder die Seiten aller erdenklichen Praktiken, Konfessionen, mystischen Lehren – sie versuchen zu verstehen, ob sie uns in einer neuen, integralen Welt helfen werden?

Dieser Prozess wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen und sehr bald mit dem Scheitern von Erwartungen enden. Alle werden erkennen, dass es keinen Sinn hat, Hilfe von dort zu erwarten. Jedes geprüfte Objekt wird maximal ein paar Jahre durchhalten und danach sein Unvermögen offenbaren.

Denn wenn du die Natur des Menschen nicht änderst, damit er innerlich genauso integral wie die Natur selbst, die sich vor ihn stellt, wird, werden ihm keine Rezepte helfen.

Die einzige Methodik, die den Menschen global, integral und mit den anderen verbindet, ist die Methodik der Anziehung des Lichts, das zur Quelle zurückführt, die Wissenschaft der Kabbala. Man muss nur jedem die Möglichkeit bieten, das eigene Böse zu erkennen. Dann werden jegliche Mittel und deren Kombinationen entkräftet, und das gesamte Business mit seinen „spirituellen“ Maschen wird sich verflüchtigen.

Der Mensch wird sich nicht beruhigen können, weil die Welt sich verändert hat – und hier geht es nicht mehr darum, sich zu beruhigen, sondern um die inneren „Interessenskonflikte“. Niemand wird in einem integralen System überleben können, ohne diesem gleich zu sein.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Matan Tora“, 07.07.2011



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Der Finanz-Turm zu Babel

Meinung (R. Matthews, Professor, Präsident der International League of Strategic Management): In der biblischen Geschichte versuchten die Bewohner von Babylon einen konsumorientierten Turm zu erschaffen, der direkt in den Himmel ragen sollte. Das Projekt scheiterte, als der Turm zusammenbrach und die Menschen die Fähigkeit, einander zu verstehen, verloren haben.

Zusammenfassung: Die Weltwirtschaft steht vor der tiefsten Krise seit der Großen Depression: Überschuldung, Notwendigkeit der ständig wachsenden Nachfrage, Fehlen des Verständnisses dafür, dass der Finanzsektor ein russisches Roulette ist und das moderne Businessmodell, das auf der Gier der Menschen basiert, prinzipiell instabil ist.

Die Weltwirtschaft ist insolvent: die Schulden übersteigen die Liquidität um 100%. Der Staatsbankrott ist unvermeidlich und wird die geopolitische Situation beeinflussen. Meinungsverschiedenheiten, Nationalismus und Terrorismus verschärfen sich. Die Versuche, den Klimawandel zu verhindern, werden scheitern. Andererseits könnte die Krise zu einer sehr inspirierenden Entwicklungsphase beitragen und neue Wege des Daseins eröffnen.

Einleitung: Gemäß der biblischen Geschichte begannen die Babylonier, einen Turm zu bauen, mit dem sie den Himmel zu erreichen versuchten. Der Turm stürzte ein, als sie die Fähigkeit zu kommunizieren verloren haben: sie haben aufgehört, die gleiche Sprache zu sprechen.

In den vergangenen 20 Jahren haben wir versucht, einen Turm zu Babel auf der Grundlage von Konsuminteressen zu errichten. Dieser war aus Schulden erbaut worden und fiel in sich zusammen, genauso wie auch das Vertrauen in die Stabilität der Finanzwelt.

Der Finanz-Turm zu Babel wurde aus einem symbolischen Kapitalguthaben gebaut, der nur einen spekulativen Wert hatte. Der Turm musste zusammenbrechen, als die Sprache der Kommunikation verloren ging – die Finanzsprache drückte plötzlich nur leere Versprechungen aus.

Die Zerstörung des babylonischen Turms. Obwohl die Krise ihren Anfang im Finanzsektor zu nehmen scheint, liegen ihre Wurzeln viel tiefer. Die hemmungslose Jagd nach Wettbewerbsvorteilen hat zu einem riesigen Volumen und einer Vielfalt an Waren und Dienstleistungen geführt. Die Marktteilnehmer sehen die Notwendigkeit in der Bildung der Nachfrage.

Unterdessen ignorierten die Ökonomen die Nachfrage und konzentrierten sich auf die Erhöhung des Angebots. In den vergangenen 20 Jahren äußerte sich die manische Suche der Firmen nach Wettbewerbsvorteilen in der Errichtung der Schulden durch Spekulationen.

Dieser Turm zu Babel wurde auf einer illusorischen Grundlage von Kapitalguthaben errichtet, welche ihren Wert nur so lange hatte, solange wir uns selbst bezüglich dieser Werte belogen haben.

Der Turm war dazu verdammt, früher oder später zusammenbrechen, und der kritische Moment kam, als die Sprache der Kommunikation verloren ging. Bauunternehmer, Lieferanten und Manager des Turms hörten letztendlich auf, miteinander zu kommunizieren, weil sie nicht mehr daran geglaubt haben, dass die gehandelten Vermögenswerte noch ihren realen Wert haben.

Der kritische Punkt oder Übergang zu einer neuen Stufe. Was sind die positiven Auswirkungen der Krise? Wir haben einen kritischen Punkt (die Phase des Übergangs) erreicht, an dem Veränderungen jeglichen Ausmaßes möglich sind.

Die Abnahme der Intensität der aktuellen Krise kann nur durch internationale Zusammenarbeit und nicht durch das Streben nach nationalen Wettbewerbsvorteilen erzielt werden.

Wohlstand hat enorme Vorteile, wenn er gleichmäßig verteilt ist. Der moderne Finanz-Turm, genauso wie sein biblischer Prototyp, verkörpert einen dummen Versuch, die grundlegenden Aspekte des Lebens sowie die Hoffnung im Rahmen der völlig materialistischen Unternehmen zu definieren.

Der Turmbau war ein Glücksspiel mit sehr hohen Einsätzen. Das Spiel mit dem negativen Betrag, in dem die Gewinne für die Sieger riesig waren, jedoch viel niedriger als der Schaden für die Gesellschaft, die in den kommenden Jahren leiden wird.

Neue Wege des Daseins. Das Wachstum des Reichtums basiert auf der Kluft zwischen der wissenschaftlichen und der spirituellen Entwicklung des Menschen. Außer der Verwirrung bei dem Verständnis des Reichtums wird nun Spiritualität (die Eigenschaft des Gebens und der Liebe) mit Mystik und Aberglauben verwechselt. Der Zusammenbruch des modernen Finanz-Turms zu Babel ist ein Signal für ein neues Verständnis des Daseins. Die Arbeit an dieser Problematik ist das Hauptziel der Internationalen Liga des strategischen Managements.



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Unsichtbares Netz wahrnehmen

Frage: Woran sollen wir alle gemeinsam, die ganze Weltgruppe, während des Tages der Einheit denken? Wie können wir uns verbinden?

Meine Antwort: Jeder sollte tief in sich gehen und in seinem Inneren eine Kette finden, die ihn mit den Anderen verbindet – ein inneres Netz, das zwischen uns besteht. Mehr noch, der Mensch kann sowohl in dieser Welt als auch nicht mehr in dieser Welt sein, weil hier ein Netz zwischen den Verlangen, zwischen den Seelen und nicht zwischen den physischen Körpern besteht.

Hier, in diesem Netz, existieren Baal HaSulam und alle großen Kabbalisten der vergangenen Jahrtausende. Jeder von ihnen ist zusammen mit uns in unser gemeinsames Netz eingebettet. Heute gibt es Millionen von uns, aber in Wirklichkeit gibt es viel mehr, weil alle diese Seelen der gesamten Menschheitsgeschichte mit uns sind – Hunderte von Millionen dieser Seelen. Und sie alle zusammen bilden eine große spirituelle Kraft.

Wenn wir alle das Verlangen danach entwickeln, uns in diesem Netz zu vereinigen, dann werden wir uns nicht nur auf natürliche Art und Weise gegenseitig beeinflussen, uns in dieses Netz einzuklinken und es zur eigenen Verfügung für den spirituellen Aufstieg erhalten, wir werden außerdem auch einen Einfluss auf alle Menschen weltweit haben, die an dieses Netz angeschlossen sind, ohne es zu spüren. Wir werden anfangen, sie zu erwecken.

Lasst uns deswegen zuerst eine Vereinbarung zwischen uns treffen, damit wir unsere gemeinsame Verbindung deutlich spüren

Aus dem virtuellen Unterricht vom 26.06.2011



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Damit der Euro gerettet wird, soll sich die Krise weiter verschärfen.

Meinung: ( A. Kaletsky, Kommentator „The Times“): Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die griechische Krise zu regeln: entweder erklärt Griechenland seinen Staatsbankrott und verlässt den Euro-Raum oder die EU übernimmt eine gesamtschuldnerische Verpflichtung über die Schulden von Athen.

Es ist notwendig, die zweite Variante vorzuziehen, da das Zerbrechen des Euro-Raums undenkbar ist, und der Staatsbankrott Griechenlands, sowie die Geldentwertung eine Kettenreaktion hervorrufen werden: Alle EU-Länder werden ihre Ersparnisse in deutsche Banken bringen, was ihre Nationalbanken zum Bankrott führen wird.

Für die Euro-Rettung sind die kreditwürdigen Staaten Europas gezwungen, die Verantwortung für die Schulden Griechenlands, Irlands, Portugals (500 Mrd. Euro) auf sich zu nehmen. Aber dafür wird die EU ein einigendes Finanzministerium für alle Länder der EU gründen müssen.

Aber der Egoismus stellt ein Hindernis dar: Die reichen Länder wollen nicht zahlen, und die armen wollen ihre Souveränität nicht verlieren. Deswegen werden sich sowohl die Kreditoren als auch die Schuldner der einzig möglichen Lösung der Euro-Krise widersetzen, bis sie alle sonstigen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

Paradox, aber Tatsache, dass die nicht schwächer werdende Gefahr der Krise – eine notwendige Bedingung der vorübergehenden Finanzstabilität Europas darstellt . Für den Übergang zum „fiskalen Föderalismus“, der von der Krise heilen wird, soll sich die Krise noch verschärfen.

Die europäischen Führungsspitzen hoffen, dass die Krise sich allmählich beilegt – aber die Zeit arbeitet gegen das Überleben des Euro. Die Schulden-Länder verstehen ihre Macht: Deutschland, Frankreich und die EU sind bereit, alles Mögliche zu zahlen, um Griechenland oder Irland zu besänftigen, wenn sie mit Default drohen werden.

Wenn europäische Politiker tatsächlich den Euro retten wollen, dann sollen sie einen qualitativen Sprung zur fiskalen Föderation machen, und das möglichst schnell.

Kommentar: Wie einfach sehen alle diese Pläne aus, wenn man alle Geschehnisse in zwei Kräfte überführt – die egoistischen Kräfte von Menschen, den Staaten, der Welt und die altruistische Kraft des Schöpfers/Natur. Sie befinden sich im Gegensatz – und die Natur lehrt die Menschen geduldig die Unumkehrbarkeit des Entwicklungsprozesses und die Notwendigkeit des gegenseitigen Nachgebens, Erreichen einer Übereinstimmung, Vereinigung, gegenseitige Bürgschaft, Liebe.

Nun, die zwei Lager, stark und schwach, lehren einander Zugeständnisse, zeigen, wie sehr sie einander brauchen – bis zu dem Maße, dass sie die Notwendigkeit erkennen werden, sich voll über alle Unterscheidungen zu verbinden. Die Natur wird sie zwingen!



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Der Welt dienen!

Frage: Wie soll das Volk Israel, das auf der materiellen Ebene unserer Welt lebt, sich an der gemeinsamen Korrektur beteiligen?

Meine Antwort: Wir müssen neben der Korrektur des spirituellen Israel auch seine materielle „Hypostase“ korrigieren. Sie ist das Ergebnis von Reinkarnationen der Seelen Israel, wobei das spirituelle Israel all jene sind, welche den Punkt im Herzen haben, das spirituelle Bestreben, mit welchem sie sich an den Prozess anbinden.

Der Unterschied zwischen ihnen liegt in ihren Gelüsten: der Mensch mit dem Punkt im Herzen sucht das Spirituelle, und der Mensch, dem es an diesem Punkt fehlt, sucht das Spirituelle nicht. Und dennoch – wenn der Mensch ohne den Punkt im Herzen zum Volk Israel gehört, dann muss er mit der Korrektur beginnen.

Richtig, es existiert das Prinzip, das besagt, dass es auf einem spirituellen Pfad keinen Zwang gibt. Und dennoch – diese Pflicht wurde Israel auferlegt. Es steht in der Tora geschrieben: « … und ihr werdet mir ein Königreich der Priester und ein heiliges Volk sein“. Die Zeit ist jetzt gekommen.

Selbstverständlich, die Pflicht derjenigen vom Volk Israel, die einen Punkt im Herzen haben, unterscheidet sich von der Pflicht jener, die diesen Punkt nicht haben, von denen, die noch nicht erweckt wurden. Dennoch wurde die Pflicht allen auferlegt, und der äußere Druck von ACHAP, den Völkern der Welt, ist genau darauf gerichtet, damit Galgalta we Ejnaim sich korrigieren.

Dieser Druck wird sich noch erhöhen. Je mehr wir uns verspäten, umso mehr will ACHAP – weil der Egoismus ständig wächst, er aber dennoch mehr entleert bleibt. Und darum wird sich auch der Druck auf Galgalta we Ejnaim verstärken. Die Völker regen damit Israel indirekt an, ihre Korrektur zu beschleunigen.

Und darum: Die Menschen mit dem Punkt im Herzen, d.h. das spirituelle Israel, und der einfache Jude, das materielle Israel, müssen die Korrektur auf sich selbst realisieren und das Licht für ACHAP anziehen.

Was kannst du machen? Es geht um ein Gefäß, dessen Teile genau auf diese Art gegenseitig verbunden sind.

Frage: Es bedeutet, es sollen zwei Prozesse parallel laufen?

Meine Antwort: Ich sehe darin keine zwei Prozesse. Am Ende der Einführung zum Buch Sohar schreibt Baal HaSulam über zwei Teile von Israel: über den inneren und den äußeren Teil. Der innere Teil – dies sind die „Arbeiter des Schöpfers“, die sich wünschen, Ihm zu dienen. Sie unterteilen sich wiederum in zwei Teile: der innere Teil wünscht, die Absicht des Gebens zu erreichen, und der äußere Teil produziert materielle Handlungen. Außerdem gibt es in Israel auch diejenigen, die nichts wissen und sich für nichts interessieren.

Das gleiche gilt auch für die Völker der Welt. Der innere Teil will sich uns anschließen und schließt sich uns auch an; er gehört zu Israel, obwohl er auch „Israel in den Völkern der Welt“ genannt wird. Und der äußere Teil ist diesbezüglich mehr gleichgültig, er verspürt nur die Leiden dieser Welt. Diese Menschen sollen wir ebenfalls erwecken – und zwar aus dem Grund, damit sie in Zukunft große Fehler vermeiden können, dass sie sich vor Zerstörung und schweren Problem bewahren. So werden auch sie sich uns anschließen.

Im Ergebnis dient die Korrektur genau diesem äußeren Teil – ACHAP. Sie sind das Ziel der Schöpfung. An der Spitze steht das Verlangen zu genießen, und Israel ist nicht das Ziel der Schöpfung, sondern lediglich deren Korrektur.

Darauf soll unsere ganze Arbeit gerichtet sein: sich korrigieren, um der Welt die Korrektur zu bringen, was das „Königreich der Priester“ heißt. Wir – sind Diener, wir dienen der Welt.



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