Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wodurch unterscheiden wir uns?

New York, Lektion 2

Frage: Ohne bei unserer Verbreitung die Wissenschaft der Kabbala zu erwähnen, erzählen wir den Menschen nur, dass die gegenseitige Bürgschaft ihnen ein gutes Leben ermöglichen wird. Wie unterscheiden wir uns in diesem Fall von allen anderen Organisationen, die Ähnliches versprechen?

Meine Antwort: Es ist nicht gut, wenn ihr den Unterschied nicht erkennt.

Über den modernen Menschen rollt eine globale, integrale Krise. Der Schöpfer zeigt ihm, dass er mit den anderen falsch verbunden ist, dass er die gegenseitige Bürgschaft erreichen muss.

Es gibt eine Methode, die ihm helfen wird, sich richtig zu verbinden und ein gutes Leben zu führen. Diese Methode funktioniert mittels der Erschaffung einer entsprechenden Atmosphäre, einer „Hülle“ aus der Umgebung, die dem Menschen erklärt, wie man gemeinsam ein gutes, gesundes, sicheres Leben führen kann.

Der Mensch hört zu und begreift, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Denn auch andere hören genau das Gleiche – also ist es einfacher, es mit ihnen gemeinsam umzusetzen. Er lernt die richtige Verbindung mit den anderen – und zieht währenddessen das Licht an, das zur Quelle zurückführt. Das Gleiche machen Kinder, während sie spielen, wodurch sie wachsen und klüger werden.

Nachdem der Mensch also in einen schlechten Zustand geraten ist, nutzt er die anderen zum Lichtanziehen – und beginnt nach und nach, die Kraft des Gebens zu schätzen. Er legt Wert auf sie, sie erlangt für ihn die höchste Wichtigkeit, und plötzlich beginnt er, sie dermaßen zu achten, dass, wenn sein Leben sich zum Besseren gewendet hat, er mit dem Geben nicht aufhört, er möchte unabhängig von seinen Empfindungen weiter geben. Denn das Geben steht für ihn im Vordergrund.

Genau auf diese Weise wird der Mensch spirituell, indem er von der egoistischen Absicht lo liShma zur altruistischen liShma übergeht. Es gibt keine andere Möglichkeit für die 99% der Bevölkerung, die Korrektur zu erlangen. Oder könnt ihr etwas anderes außer der Tora empfehlen?

Ich glaube, es handelt sich um ein elementares Unverständnis dessen, wie ACHaP vorangetrieben wird. Galgalta we Ejnaim können wir seit der Zeit von Babylon korrigieren, doch für ACHaP gibt es nur diese eine Methode.

Aus der zweiten Lektion in New York, 12.09.2011



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Eine ehrliche Bitte um Hilfe

Frage: Wenn es eine Einschränkung des Empfangens gab, warum fühlen wir keine Scham, wenn wir Bitten und Gebete (MAN) nach oben schicken?

Meine Antwort: Wir schämen uns nicht, weil wir um Hilfe bitten das Geben zu erreichen, und nicht zu unserem eigenen Wohl. Deswegen muss man sich nicht schämen!

Du kannst berechnen: „aber die gesamte Korrektur geschieht aufgrund der Scham, die von Malchut der Welt der Unendlichkeit empfunden wird!“ Jedoch schäme ich mich nicht, wenn ich diese Bitte erhebe, weil ich nicht für mich selbst frage, vielmehr frage ich für mich selbst nur für absolut notwendiges, so dass ich den Rest geben kann!

Es gibt dabei keine Scham. Ganz im Gegenteil: das ist hier Ehrenhaft für mich, denn ich werde in der Lage sein, anderen zu geben, was ihnen niemand anders geben kann! Jeder hat solch einzigartige Fähigkeiten, in denen die Arbeit, die durch ein einziges Individuum vollbracht wird, von niemand anderem getan werden kann. Denn jeder einzelne hat seine eigene persönliche Wurzel in der gemeinsamen Seele. Deswegen ist er in der Lage um Stärke zu bitten, um zu leben und um gesund zu sein, um Wissen und Fähigkeiten zu erlangen – wenn diese Dinge gebraucht werden, um Handlungen des Gebens auszuführen.

Das ist genau das, was „Leben“ in der Welt der Wahrheit bedeutet. Das ist meine Existenz: Mein Leben ist nur in dem Maß möglich, indem ich geben kann. Meine Handlungen sind ausschließlich geben. Und der Geist der durch mich fließt hält mich am Leben, welches zum Geben bestimmt ist. Das ist es, was als eine spirituelle Stufe bezeichnet wird.

Aus dem 4. Teil der Täglichen Kabbala Lektion vom 25.08.2011, Einführung in die Weisheit der Kabbala



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Nahrungsaufstände: Den Abgrund erreichen

Aus den Nachrichten: „Was verursacht Aufstände? Das ist keine Frage, auf die man eine einfache Antwort erwarten würde. Aber heute erklären Marco Lagi und Kollegen des New England Complex Systems Institut in Cambridge, dass sie einen einzigen Faktor gefunden haben, der Aufstände in der ganzen Welt verursacht. ‚Dieser einzige Faktor ist der Lebensmittelpreis. Lagi sagt, dass wenn er über eine bestimmte Schwelle steigt, ein sozialer Aufstand über die Erde fegen wird….

Aber das interessante an dieser Analyse ist, dass Lagi und seine Kollegen sagen, dass die hohen Lebensmittelpreise nicht zwangsläufig die Aufstände selbst auslösen, dass sie einfach die Bedingungen schaffen, in denen soziale Aufstände gedeihen können. Diese Beobachtungen gehen mit der Hypothese einher, dass globale hohe Lebensmittelpreise eine förderliche Bedingung für soziale Aufstände sind, sagen Lagi und Kollegen. Das führt zu einer einfachen Schlussfolgerung. Wenn hohe Lebensmittelpreise die Welt zu sozialen Aufständen führt, dann müsste die Senkung der Preise den Planeten stabilisieren.

Heute bleibt der Lebensmittelpreisindex über der Schwelle, aber der Langzeittrend ist immer noch darunter. Aber er steigt. Lagi und seine Kollegen sagen, dass wenn der Trend sich so weiter entwickelt, wird der Index die Schwelle wahrscheinlich im August 2013 überschreiten. Wenn ihr Modell die vorhergesagte Kraft hat, wie sie annehmen, wenn das passiert, wird die Welt zu einem Pulverfass, das auf ein Streichholz wartet.

Mein Kommentar: Nach der Kabbala geschehen alle Ereignisse in der Welt nur aus der Notwendigkeit heraus, die Menschheit zur Korrektur zu führen, zur Ähnlichkeit mit der Natur, einer Ausgeglichenheit zwischen allen. Das wird reflektiert in dem Übergang zu einer Gesellschaft des vernünftigen Konsums, wo jeder nur das verbraucht, was er auch wirklich zum Leben braucht und nicht mehr. In diesem Fall wird es genügend Ressourcen für alle geben.

Aber die Erreichung dieses Stadiums ist nur unter der Bedingung der „gegenseitigen Bürgschaft“ möglich, wo einer für alle ist und alle für einen.“ Die Kabbala beschreibt, wie eine solche Verbindung zwischen allen in der Welt erreicht werden kann. Andererseits wird die falsche Verteilung der Nahrung zu einem Weltkrieg führen.



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Wo ist der Ort der spirituellen Welt?

Frage: Wo befindet sich der Ort der spirituellen Welt?

Meine Antwort: Der Ort der spirituellen Welt ist ein Verlangen, das dem Wunsch des Schöpfers gleicht. Und der Ort der materiellen Welt ist ein Verlangen, welches dem Schöpfer entgegengesetzt ist.

Dieser Ort ist ein Verlangen, welches geschaffen wurde. Außer diesem Verlangen gibt es nichts. Nur wir selbst sind der Wunsch. Mir scheint es nur so zu sein, dass es mich, meinen physischen Körper und die ganze Welt gibt: Steine, Pflanzen, Tiere, Menschen, und dass der Wunsch einfach das ist, was ich jetzt will.

Die ganze Welt um mich ist auch mein Verlangen, nur in den verschiedenen Erscheinungsformen. Die Materie ist auch nur ein Wunsch. Jedes Atom ist ein Wunsch, die Wechselwirkung zwischen den negativen und positiven Ladungen, der mir in meinen Empfindungen als irgendwelche unabhängige Materie erscheint.

Aber in Wirklichkeit existiert nur mein Verlangen – ein Wunsch innerhalb eines anderen Wunsches. Es gibt die einfachen und die komplizierten Wünsche, die instinktiven Wünsche, in denen die natürliche Kraft eingeschlossen ist, und solche Wünsche, für die schon ein bestimmtes Programm gilt, das heißt, nicht nur die Wünsche selbst, sondern auch das Programm ihrer Handlung beinhalten. Deshalb verbinden und teilen sich die Wünsche und bauen untereinander allerlei Formen.

Aber alles ist nur ein Wunsch. Ich selbst, meine Umgebung und diese Welt sind nur die Wünsche und nicht mehr als sie. Innerhalb meines Wunsches empfinde ich die unterschiedlichen Wünsche, die verschiedene Formen haben. Bezüglich meines Wunsches sind diese anderen Wünsche kleiner, denn ich empfinde mich zuerst und dann alle anderen auf den unteren Stufen. Deshalb werden sie in meinen Wunsch eingeschlossen und bewirken so in meiner Wahrnehmung verschiedene Gestalten und Zustände. Der große Wunsch verschluckt die kleineren, welche in ihm die verschiedenen Erscheinungen hervorrufen.

Es gibt nichts außer dem Wunsch. Die Physik kommt jetzt zum Entschluss, dass es nichts außer dem Kräftefeld gibt. Aber mit diesem Feld ist eigentlich das Verlangen gemeint. Und innerhalb dieses Feldes nehmen wir alle Veränderungen wahr, die uns die ganze Realität zeichnen. Wir haben uns einfach daran gewöhnt, in diesem Bild zu existieren und verstehen nicht, wie irreal es ist, und deshalb nennen wir diese Erscheinungen, die innerhalb unseres Wunsches geschehen – unsere Welt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 09.09.2011



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Die Stärke der spirituellen Kette hängt von ihrem Widerstand ab

Es gibt keine Trennung zwischen der persönlichen und der gemeinsamen, der Gruppenarbeit – es ist alles eine Arbeit, wenn ich Teile meiner eigenen Seele als fremd und verhasst sehe. Und ich muss diesen ganzen Trug, diesen ganzen Nebel, der mich in die Irre führt und sie in meinen Augen als verhasste Feinde oder zumindest als meine Sklaven erscheinen lässt, überwinden.

Es ist keine einfache Arbeit, denn ich arbeite an meinem spirituellen Gefäß, bis ich es ganz zusammengesetzt und an mich angeschlossen habe. Und das ist nur durch die Kraft der Liebe möglich, die sich über den ganzen Hass und die Abstoßung erhebt, die ich ihnen gegenüber empfinde.

Diese ganze Abstoßung bleibt – als Widerstand in der Kette, dem ich den elektrischen Strom entgegensetze; der Strom und der Widerstand arbeiten zusammen und bewegen den Motor! Gerade infolge dieser Handlung enthüllt sich das Licht – die spirituelle Welt.

Und im Moment existiert zwischen uns ein vollkommener Riss wie in einer unterbrochenen Kette. Es ist noch nicht einmal eine umgekehrte Wirkung. Ich verspüre den anderen gegenüber weder Liebe noch Hass – sie sind mir einfach gleichgültig. Wenn wir aber anfangen zu arbeiten, um uns einander anzunähern, spüren wir, wie der Hass und die Abneigung sich enthüllen.

Erst nach einer schweren Arbeit in der ägyptischen Knechtschaft des eigenen Egoismus gelangen wir von der Stufe Jakobs (aus dem Zustand des Kleinseins) zum Berg Sinai (dem Berg des Hasses). Von diesem Berg des Hasses können wir bereits das Licht, das zur Quelle zurückführt und als „Tora“ bezeichnet wird, empfangen – jetzt haben wir bereits etwas, woran wir arbeiten können.

Derjenige aber, der noch nicht angefangen hat, sich zu verbinden, und sich von den Gefühlen dieser Welt leiten lässt, während er versucht, auf kleinliche Art seine Freunde auszunutzen, wie an jedem anderen Ort, der hat mit seiner Arbeit noch nicht einmal begonnen. Vielleicht versucht er noch nicht einmal, sie auszunutzen, weil er einen so guten Charakter hat, dass er mit allen in Freundschaft leben möchte. Doch für das Vorankommen nützt das nichts.

Denn es steht geschrieben: „Du sollst dein Brot aus der Ferne mitbringen!“ – gerade aus den Trennungen und Abstoßungen. Und hier gibt es keine persönliche oder gemeinsame Arbeit – du musst alle Teile der Realität, die dir fremd vorkommen, an dich anschließen, bis du in der Verbindung dieser Teile enthüllst, dass das gesamte Universum sich in deinem Inneren befindet.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 29.08.2011



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Die Gruppe, das Volk, die Welt

Frage: Es ist offensichtlich, dass die Umstände uns zur Vereinigung drängen, scheinbar um die Krise zu bewältigen, doch in Wirklichkeit um unsere Natur zu korrigieren und zur Stufe „Mensch“ aufzusteigen. Was ist der Unterschied zwischen der Vereinigung innerhalb der Gruppe und innerhalb des Volkes oder der Welt?

Meine Antwort: Die gesamte Wissenschaft der Kabbala erzählt uns darüber, wie wir uns in der Gruppe verbinden sollen. Das war auch die Methode während des Exils (Galut), als eine kleine Anzahl von Kabbalisten sich in den Gruppen vereinte. Darüber schreiben Ari, Ramchal, Rabash, Baal HaSulam. Die gesamte Wissenschaft der Kabbala wurde in der Gruppe, in der Vereinigung umgesetzt – und aus der Vereinigung heraus wurde die höhere Welt wahrgenommen, das, was in der Eigenschaft des Gebens, die gegenseitig in der Gruppe entwickelt wurde, wahrgenommen wird.

Heute müssen wir aus diesem Zustand, der in der Gruppe erreicht wird, zum Zustand übergehen, in dem alle unsere Gruppen sich zu einer Gruppe vereinen – und diese gemeinsame Gruppe befindet sich innerhalb der Menschheit als ein Teil von ihr.

Andererseits ist die Zeit der Vereinigung innerhalb Israels gekommen – darüber schreibt Baal HaSulam. Doch wo soll sie ihren Anfang nehmen? – In ebenjener kabbalistischen Gruppe, die an ihrer Vereinigung arbeitet und ausgehend davon dem Volk erklärt, worin die Notwendigkeit der Vereinigung besteht – weil eine solche Notwendigkeit nicht innerhalb des Menschen, der Punkt im Herzen, sondern durch das Antreiben der Natur entsteht, wenn alle, Israel und insbesondere die Völker der Welt, den Druck, das Problem, die allgemeine globale integrale Krise spüren und deshalb von hinten durch Leiden zur Vereinigung getrieben werden.

Wir sehen, dass die Notwendigkeit der Vereinigung heutzutage entsteht, nicht weil in uns das individuelle Bedürfnis, der Punkt im Herzen, erwacht, sondern weil uns die Umstände, die historische Notwendigkeit der Vereinigung, der Erschaffung eines Ganzen aus uns, die Beispielfunktion für die Welt dazu zwingt – wir müssen zum „Licht für die Völker der Welt“ werden, wie es in der Bibel steht.

Auf diese Weise setzen wir unsere Bewegung von eben jener Kabbala, von Abraham, von seiner Methode, vom alten Volk Israel, von seiner Vereinigung in gegenseitiger Liebe fort und erkennen nach und nach, dass wir heute den gleichen Zustand erreichen müssen – wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren und diese Vereinigung bereits von uns an die ganze Welt weitertragen, die sich aus jenem Alten Babylon entwickelt hat, das seinerzeit die Methode der Vereinigung von Abraham nicht annehmen wollte.

Somit befindet sich im Inneren die kabbalistische Gruppe, sie beschäftigt sich mit der Kabbala – das sind Menschen, die durch das Verlangen der Seele aus dem Inneren angetrieben werden; und um sie herum gruppiert sich das Volk, das die Krise, den Druck von außen spürt und gezwungenermaßen die Korrektur annimmt. Und um das Volk herum gruppiert sich die Welt, mit Hilfe unserer Gruppen weltweit, die sowohl zu der inneren Gruppe als auch zu den Völkern der Welt gehören.

Die innere Gruppe nennt sich „Kabbala le Am“ und beschäftigt sich mit der Kabbala. Das Volk Israel muss die Form der Gruppe annehmen, keiner kabbalistischen Gruppe, sondern als Vereinigung zu einer Familie „Gegenseitige Bürgschaft“ („Aravut“). Das ist unsere Bewegung. Die Korrektur der Seele ist für die Gruppe bestimmt, und für das Volk bedeutet es die Vereinigung „gegenseitige Bürgschaft“.

Ausgehend von der Notwendigkeit des Vorantreibens der Methode der Vereinigung müssen wir uns an die Regierung, an alle möglichen Institutionen wenden, in denen wir diese Idee vorantreiben können, wir müssen uns an das Bildungsministerium wenden, uns mit der Erziehung des Volkes durch die Wissenschaftler beschäftigen, Wissenschaftler heranziehen, die die aktuelle Krise und die Notwenigkeit der Vereinigung bestätigen, ausgehend von den objektiven sozialen Ursachen, von der Realität. Auf diese Weise müssen wir uns mit Hilfe von Wissenschaftlern nach oben und nach unten wenden, nach oben an die Regierung und nach unten an das Volk; wir müssen Wissenschaftler zu unseren Symposien einladen und das Interesse der Massenmedien wecken.



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Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen

Meinung (Christian Wulff deutscher Bundespräsident): Die Menschen reagieren empfindlich auf Ungerechtigkeit. Gerechtigkeit ist eine Schlüsselforderung der Menschen und die Grundlage der Funktionalität vieler Gesellschaften. In einem gewissen Ausmaß ist Ungerechtigkeit zu ertragen, sobald sie aber ständig und unerträglich wird, dann endet die Geduld früher oder später.

Heute ist die Welt an einem Punkt angelangt, an welchem das Beibehalten des bisherigen Kurses mit dem Bankrott des Weltsystems droht. Die Massenmärkte und die demokratisch-politischen Systeme sind sehr fein mit den Grenzen der erlaubten Ungerechtigkeit verbunden. Wenn diese Grenzen überschritten werden, dann geraten die Wirtschaft und die Demokratie außer Kontrolle. Es ist unangenehm, in einer betont ungerechten Gesellschaft zu leben, die Risiken sind für alle groß, und für die Vertreter der Eliten können sie sogar dramatisch sein. Man hat viel zu verlieren, und das Fallen kann sich,als sehr unangenehm erweisen.

Deshalb beginnen die weitsichtigen Vertreter der Elite über die neue weltweite wirtschaftliche und politische Ordnung zu sprechen. Wie kann der Ausgang aus dieser Krise aussehen? Die Antwort auf diese Frage hat heute niemand.

Mein Kommentar: Die Gerechtigkeit ist immer bedingt und nicht absolut, weil wir uns alle voneinander unterscheiden. Wir wurden so geboren, so großgezogen und leben auf diese Weise unser Leben. Die persönliche oder öffentliche Gerechtigkeit ist nur möglich, wenn sie auf der Gegenseitigkeit, der Kompromissbereitschaft und der Liebe aufgebaut wird. Wenn wir über die gerechte Aufteilung nach dem Prinzip „jeder bekommt das Gleiche“ zwischen den verschiedenen Menschen sprechen, dann wird es als ungerecht empfunden, denn jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse.

Wenn aber jedem das Notwendige nach seinen Bedürfnissen gegeben wird und dies mit Liebe getan wird, obwohl es sich um unterschiedliche Leistungen handeln kann, dann wird es als gerecht empfunden. Deshalb müssen wir die gegenseitige Bürgschaft bis hin zur Nächstenliebe dem Volk und den Eliten vermitteln.



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Einfluss der ideologischen Minderheiten

Benötigt werden nur zehn Prozent der Bürger, die an eine Idee glauben, damit ihre Idee realistische Züge annimmt. Denn zehn Prozent der Bevölkerung genügen, damit die Mehrheit der Gesellschaft die Idee adaptiert. Und wenn die Zahl der Menschen über zehn Prozent liegt, verbreitet sich die Idee wie ein Lauffeuer, und die Überzeugung der Minderheit wird zur vorherrschenden Meinung der Mehrheit.

Es genügt ein kleiner Prozentsatz der Menschen, die bestimmte Ideen vertreten, um einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Gesellschaft auszuüben und für die Bildung einer Mehrheitsmeinung zu sorgen.

Dabei ist es völlig unwichtig, welchen Ausgangspunkt die ursprüngliche Idee hat; sie ist unabhängig von dem Netzwerk, in dem sich die Inhaber der Ideen befinden.
Deshalb ist die Entwicklung sowohl in eine gute als auch in eine schlechte Richtung möglich. Und die in den Köpfen fest eingebrannten Ideen und Überzeugungen kann man unmöglich ändern; die Menschen erkennen sich notgedrungen als ein Teil dieser Idee und Bewegung.

Es muss jedoch die Antwort auf eine Frage gefunden werden: Wie können wir dieses Wissen so einsetzen, damit es der gesamten Gesellschaft einen guten Dienst erweist, anstatt von bösen, fremden Absichten gesteuert zu werden?

Quelle: http://scienceblog.com/46622/minority-rules-scientists-discover-tipping-point-for-the-spread-of-ideas/



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Die 10%ige Minderheit verändert die Welt

Frage: Könnten die zehn Prozent der Bevölkerung, die ähnliche Ansichten vertreten, den Rest der Gesellschaft auf ihre Seite ziehen? Wie effektiv kann die öffentliche Meinung, die nicht synchron, durch Mundpropaganda, Gerüchte und Kommunikation in sozialen Netzwerken gebildet wird, Medienpropaganda entgegenwirken, die vorgefasste und synchronisierte Informationen verbreitet?

Meine Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Die Mundpropaganda verfügt über eine gute Ausgangsimmunität gegen den Propaganda-Virus (vorgefasste Informationen).

Frage: Kann die Mundpropaganda des Volkes den medialen Manipulatoren, die durch die herrschende Gruppierung monopolisiert sind, also dem Fernsehen entgegenwirken?

Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Je passiver das Publikum ist (Menschen, die keine grundsätzliche Meinung vertreten), desto größer ist die Zerstreuung der öffentlichen Meinung; die Gerüchte haben mehr Chancen, sich gegen die „Zombi-Kiste“ zu behaupten.

Frage: Wo ist die Grenze, hinter der die unkontrollierte Verbreitung beginnt?

Antwort (nach Forschungsergebnissen italienischer Soziologen): Solange die Zahl der Menschen, die einer Idee folgen, nicht mehr als zehn Prozent übersteigt, gibt es keine sichtbaren Fortschritte bei der Verbreitung ihrer Ideen. Sobald aber die 10%-Marke geknackt wird, verbreitet sich die Idee im virtuellen Netzwerk wie ein Lauffeuer.

Als Beispiel für einen solchen „Phasenübergang“ führen die Autoren die jüngsten Entwicklungen in Tunesien und Ägypten an, wo der gesellschaftliche Konsens, in dem lange Zeit keine nennenswerten Fortschritte zu sehen waren, sich in nur einer Woche verändert hat.

Und es ist nicht wichtig, von welcher Position im Netz die Verbreitung der neuen Idee ihren Anfang genommen hat (von einer gesellschaftlichen Größe oder von einem gewöhnlichen Teilnehmer mit wenigen Verbindungen). Für erfolgreiche Auswirkungen auf die Gesellschaft ist ausreichend, wenn im Prinzip einer von zehn, unabhängig vom sozialen Status, dabei ist. Wenn es weniger sind, wird diese „besondere Meinung“ nicht die Grenzen der unmittelbaren Umgebung verlassen.



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Facebook: eine Marketinganleitung

Meinung (A. Albitov: aus dem Buch „Facebook: Wie man kostenlos 100 000 Freunde für Ihre Geschäftsidee findet“.): Es ist egal, zu welcher Zeit und an welchem Tag der Woche die Berichte veröffentlicht werden. Wichtig ist der Text der Mitteilung – ob er interessant ist, ob Nachrichten, Fotos, Bilder und interessante Links beigefügt sind; von Bedeutung sind auch die Anzahl der Likes und der Kommentare für diesen Beitrag.

Für die Veröffentlichung ist die Zeit vor dem Wochenende und vor Feiertagen ungünstig. Die Aktivität der Nutzer ist am Wochenende am höchsten. Nachrichten posten, Fragen beantworten und Kommentare schreiben sollte man jeden Tag. Aufrufe, für uns abzustimmen, brachten eine zwei- bis dreifache Resonanz als üblich – das heißt, die Menschen sind der „Marke“ gegenüber loyal und auch bereit, für diese zu „arbeiten“.

Eine stabile Nachfrage genießen humorvolle Nachrichten, Video, Audio, witzige Fotos, Bilder, Wallpaper fürs Desktop, etwas Anschauliches.

Nachrichten mit einem kommerziellen Hintergrund (über den Verkauf ihrer Produkte) bewirken eine Abwanderung von Freunden; die Menschen melden sich zwei- bis fünf Mal mehr als üblich ab. Eine Ausnahme sind Informationen über Rabatte.

Die Mitglieder reagieren sehr aktiv auf Glückwünsche und Wünsche (z.B. am Freitagabend „abzufeiern“).

Wenn man am Ende des Beitrages eine Frage an den Leser hinzufügt (um zur Diskussion zu motivieren), wird die Anzahl der Antworten ums Mehrfache steigen.

Wenn man drei bis fünf Beiträge pro Tag postet, wird die Abwanderung von Fans um das Drei- bis Fünffache steigen. Es sei denn, Ihre Firma ist ein Medien-Unternehmen, von dem viele Nachrichten erwartet werden.



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