Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Steuerlos

Frage: Was kann uns helfen, aneinander zu denken?

Meine Antwort: Das Verlangen nach spiritueller Arbeit, die Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels. Ich vergesse nichts, was wichtig für mich ist.

Wenn das spirituelle Ziel für mich nicht wichtig ist, muss ich dessen Wichtigkeit bei den Freunden schöpfen. Doch was ist, wenn auch sie es nicht schätzen? Es sieht also aus, als würden wir steuerlos im Ozean treiben. Viele Menschen sind an Bord, doch sie halten nicht den Kurs. Ein paar Seeleute schreien an Deck, dass wir das Land erreichen müssen, und die anderen feiern einfach und scheren sich um gar nichts…

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zum Talmud Esser ha Sefirot, 24.01.2011



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Wenn wir uns an alles erinnern werden

Frage: Der Mensch verdrängt vieles aus seinem Gedächtnis, z.B. seine nicht realisierten Vorhaben und nicht korrigierten Laster. Wie können wir diese Verlust an Identität auf dem spirituellen Weg vermeiden?

Meine Antwort: Jetzt ist es noch unmöglich. Erst zum Schluss werden alle Sonderfälle gesammelt und eine kollektive Korrektur unter der Bezeichnung „Rav paalim u-mekabziel“ ausgeführt.

Nachdem wir alle Gefäße – all unsere Verlangen gesammelt haben, vereinigen sie sich gleichzeitig zu einem einheitlichen Zustand und verwirklichen ihre endgültige Korrektur. Sie wird alle Generationen, viele Milliarden von Menschen und all ihr Schaffen umfassen. Dann wird die Zeit der vollkommenen Korrektur kommen, die uns alle zu einem Verlangen verbinden und mit dem Licht der Unendlichkeit ausfüllen wird.

Und solange dürfen wir uns unserer Vergangenheit nicht bewusst sein, denn wir könnten nichts von dem aushalten, was wir schon alles erlebt haben. Wir verfügen dazu nicht über die ausreichende Zähigkeit, anders gesagt, fehlt uns hierfür der Schirm – Massach. Uns würde es nicht gelingen, die früheren Zustände zu rechtfertigen.

Deshalb brauchen wir diese Bewusstlosigkeit. Sie hilft uns, von Zeit zu Zeit abzuschalten. Dieser periodische „Ausfall“ ist in Wirklichkeit nicht mehr als der Wechsel zwischen zwei Augenblicken, zwischen dem gestrigen und dem heutigen Tag, zwischen dem vorigen Leben und dem jetzigen, bis sich alle diese Augenblicke im Endeffekt zu einem einzigen Zustand vereinigen werden.

Auszug aus dem Unterricht im Lernzentrum „Arvut“, 17.01.2012



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Jeder Punkt im Kreis ist sein Gipfel

Frage: Die höheren Parzufim kleiden sich ineinander ein, wie die Stufen einer Treppe. Es gibt immer den höchsten und den niedrigsten Parzuf. Ist die Gruppe auch nach diesem Prinzip aufgebaut oder sind wir alle innerhalb der Gruppe gleich?

Meine Antwort: In der Gruppe verbinden sich alle chaotisch miteinander. Aber im Endeffekt bilden alle zusammen einen Kreis. Wir sollen uns darüber keine Gedanken machen, denn die Struktur ist hier schon vorgegeben. Sie kann nicht geändert werden. Wir haben nur Einfluß auf die Intensität, mir der wir versuchen, uns mit anderen Freunden zu verbinden. Die Reihenfolge, wer sich wann an wen anschließt, können wir nicht verändern. Diese Struktur stammt noch aus Malchut der Welt der Unendlichkeit.

Wir können die Realität nicht verändern! Wir ermöglichen oder verhindern nur den Fluss der Ströme des Lichtes, weil dieser nach der ersten Kontraktion (Zimzum Alef) von unseren Absichten abhängt.

Aber die Struktur des Systems ändert sich niemals. Sogar wenn es darum geht, dass irgendwelche spirituellen Objekte (Parzufim) aufsteigen oder herabfallen, sich miteinander verbinden oder später geteilt werden, handelt es sich nur um den Fluss des Lichtstromes. Es ist nicht die Lage der Objekte in der allgemeinen Struktur gemeint.

Die Gruppe gleicht einer metallischen Netzkonstruktion, in der zwar manche Stellen zerreißen können, es aber dennoch unmöglich ist, ihre Gesamtstruktur zu verändern. Denn alles ist gemäß der Abfolge der spirituellen Stufen aufgebaut, die sich von oben nach unten erstrecken.

Sogar bei „Shwirat Kelim“ (dem Zerbrechen der Gefäße) wurde eine bestimmte Ordnung beibehalten. Diese Ordnung bestimmt, wie die Funken, Lichter und Gefäße verteilt werden. Es ergibt sich, dass jeder nicht nur wichtig ist, sondern absolut notwendig!

In der Gruppe gibt es sowohl den „oberen“, als auch den „unteren Platz“, wobei jeder beide gleichzeitig einnimmt, und alle zusammen bilden einen Kreis. Alle verbinden sich in ein Bündnis mit der Absicht der Eigenschaft des Gebens. Und das gelingt ihnen, obwohl sie alle so unterschiedlich sind!

Vielleicht werdet ihr an diesem Beispiel verstehen, inwiefern sich jeder von allen unterscheidet. Jeder verfügt über einzigartige Eigenschaften, die den anderen fehlen, aber absolut notwendig für das Erreichen des Zieles sind. Darin besteht die Besonderheit von jedem, darin ist gerade er der Kopf „Rosh“. Deshalb ist es unmöglich, etwas zu verändern oder zu tauschen. Es darf keine Eigenschaft aus der Welt verschwinden, weil es ohne sie eben keine Vollkommenheit mehr geben wird!

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Talmud Esser Ha Sefirot“, 23.01.2012



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Die Epidemie eines spirituellen Virus

Frage: Wenn sich das Zerbrechen der Gefäße „Shwirat Kelim“ in Form einer Kettenreaktion ausbreitet, hat dann vielleicht die Liebe ebenfalls die Fähigkeit, alles durch eine Kettenreaktion in umgekehrter Richtung zu verbinden?

Meine Antwort: Es gibt einen solchen spirituellen „Virus“, der sich in der Gruppe ausbreitet, sobald wir versuchen, uns auch nur im geringsten Maß zu verbinden. Dieser „Virus“ der Liebe ist ansteckend und bringt alle dazu, sich vor der Eigenschaft des Gebens zu verneigen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Talmud Eser HaSefirot“, 23.01.2012



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Erschaffe Dir keine Götzen

Baal HaSulam, „Das Vorwort zum TES“: Um die Wissenschaft der Kabbala bestand bis zum heutigen Tag eine eiserne Mauer. Viele machten Versuche, begannen das Studium und konnten es wegen dem Unverständnis der spirituellen Begriffe nicht fortsetzen.

Und deshalb habe ich versucht in den Kommentaren zum Buch „Panim meirot u-masbirot“ das Buch von Ari „Baum des Lebens“ zu erklären, indem ich die materiellen Formen abstrahiert und sie mit den spirituellen Gesetzen angeglichen habe, diese über Raum und Zeit erhob, damit jeder Anfänger den Sinn und die Begründung dieser Begriffe verstehen könnte.

Es ist tatsächlich ein Problem, wenn die Menschen die Worte der Kabbala in ihrer äußerlichen Bedeutung wahrnehmen und den spirituellen Kräften materielle Gewänder zuschreiben. Es existiert das Gebot, das uns verbietet, sich Götzen und Gestalten zu schaffen. Gerade dieses Gebot hat Abraham dazu bewegt, die materielle Welt zu verlassen und in die spirituelle Welt hinauf zu steigen. Jedoch bleibt die Gefahr der Rückkehr zu den Götzen, wenn wir einem materiellen Gegenstand oder einer Handlung gewisse spirituelle Wesenszüge zuschreiben.

Viele Menschen meinen, dass diese oder jene Gegenstände über spirituelle Kraft verfügen: die roten Bändchen, das heilige Wasser oder bestimmte Bilder … Man brachte meinem Lehrer Rabash mehrmals solche Bilder, welche ich später zurückgab, da er nichts behalten wollte.

Die Menschen sind geneigt, den Schriftzeichen, Heiligenbildern, Gegenständen, Tieren, sowie anderen Menschen spirituelle Eigenschaften zu verleihen. Es existiert eine Menge von Objekten der Anbetung. Und außerdem verleiht man verschiedenen Handlungen spirituelle Aureole.

In Wirklichkeit besitzt das Materielle keine spirituelle Kraft. Sie liegt nur in der Absicht des Menschen, wenn er mit dem Licht zusammenwirkt, das zur Quelle zurückführt.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zur Lehre der Zehn Sefirot“, 15.01.2012



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Jeder hat sein eigenes Spielzeug

Frage: Was zwingt uns dazu, uns “ Idole zu schaffen“, also spirituelle Eigenschaften materiellen Gegenständen und Handlungen zuzuschreiben?

Meine Antwort: Wir gleichen noch Kindern: jeder hat seinen eigenen Schnuller, seine eigene Puppe, ein eigenes Spielzeug. Für kleine Kinder ist eben diese Verbindung wichtig, etwas, woran sie sich immer halten können. Sie brauchen etwas Vertrautes, etwas, was sie mit dem Elternhaus in Verbindung bringen können, was ihnen nah ist und sie beruhigt.

Jeder Mensch, der sich an einem neuen, unbekannten Ort befindet, weiß zuerst nicht, wie er sich dort zu benehmen hat, was er sagen soll, was zu erwarten ist. Er empfindet das Unbehagen, kann nicht einschlafen, ist nervös… Wie anders wäre es zu Hause: alles ist vertraut, durchschaubar und angenehm, ich und meine Familie sprechen die gleiche Sprache.

Das ist eben unsere materielle Natur, und ebenso verhalten wir uns in der spirituellen Welt, aus welcher alles entspringt. Wie kann man sich in einer Umgebung aufhalten, die einem fremd und unbekannt ist? Um sich der Situation anzupassen und darin zurechtzufinden, braucht der Mensch eine Stütze aus einfachen Symbolen. Je weiter die Menschen von der Spiritualität entfernt sind und je weniger sie diese empfinden, desto stärker hängen sie von äußerlichen Attributen ab. Die Massen in einem größerem Ausmaß als einzelne Persönlichkeiten.

Dementsprechend nehmen alle äußerlichen Traditionen des Judaismus ihren Anfang in den Zeiten der Zerstörung des Tempels. Davor waren materielle Symbole einfach überflüssig, weil der Mensch damals in der spirituellen Welt lebte.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zur Lehre der Zehn Sefirot“ „, 15.01.2012



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Der Gute und Gutes Vollbringende

Der Schöpfer kann nur durch das Prisma der Umgebung als gut und Gutes vollbringend gesehen werden. Ohne die Gruppe erschaffst du nur eine Puppe, einen Götzen, der nichts mit der Realität zu tun hat. In Wirklichkeit ist der „Gute und Gutes Vollbringende“ jene Kraft, die das System der gegenseitigen Beziehungen zwischen uns füllt. Diese Kraft existiert an keinem anderen Ort.

Der „Schöpfer“ (Bore) bedeutet „komme und siehe“ (Bo-Re). Wo sollen wir also hinkommen? – In das korrigierte Netz, das sich zwischen uns erstreckt. Dort enthüllen wir die Lichter von NaRaNCHaY und ihre Gesamtheit, genannt „der Schöpfer“.

Auf diese Weise kommt die Kraft, die unsere korrigierten Beziehungen erfüllt, als der Gute und Gutes Vollbringende vor mir zum Vorschein.

Frage: Während unserer Kongresse, unter dem starken Einfluss der Umgebung, scheinen wir den Guten und Gutes Vollbringenden wahrzunehmen. Warum erreichen wir dabei nicht die Enthüllung?

Meine Antwort: Für die Enthüllung brauchen wir das vollständige Gefäß. Wir versuchen, die Eigenschaft des Gebens zu enthüllen, damit sie über uns herrscht – mehr oder weniger. Dieser Zustand muss nicht ideal sein, aber er muss „geformt“ werden. Wir müssen wirklich wollen, dass es geschieht, doch noch fehlt uns der Druck, das Gefühl der Notwendigkeit.

Es kann aber auch sein, dass wir, wenn wir zusammenkommen und uns verbinden, es zu sehr genießen und somit der Absicht die Schärfe nehmen. Du singst, tanzt, umarmst die Freunde, es geht dir gut – und womöglich lässt es keinen Raum für die Frage, für die Forderung. Freude und Forderung müssen währenddessen Hand in Hand gehen. Hier hängt alles von der Vorbereitung ab.

Frage: Was bedeutet nun in Wirklichkeit „der Gute und Gutes Vollbringende“?

Meine Antwort: Das bedeutet, dass ich in den empfangenden und in den gebenden Gefäßen enthülle, dass der Schöpfer alles zu Seinen Ehren erschaffen hat. Dann werde ich die ganze Güte empfangen, sie genießen und alles darauf ausrichten können, Ihm Genuss zu bereiten.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung in den Talmud Esser ha Sefirot, 22.01.2011



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Kein Leidensweg, aber auch kein Picknick

Frage: Warum schätzen wir nicht den Weg, den wir gehen? Warum genießen wir nicht jeden Augenblick? Selbst wenn wir es nicht leicht haben, sind wir dennoch in der Gruppe, alle zusammen, und das bedeutet an sich schon Glück.

Meine Antwort: In Wirklichkeit brauchen wir beide Seiten der Medaille.

Wenn du wegen des Essens und des freundschaftlichen Miteinanders herkommst, wird alles nur darauf hinauslaufen. Dein Egoismus wird es dir nicht erlauben, etwas anderem entgegen zu streben.

Andererseits, wenn du dich hier unwohl fühlst, wird der Egoismus dich nicht herkommen lassen, und anstelle des Morgenunterrichts wirst du im Bett liegen bleiben.

Deshalb brauchen wir beides – sowohl Freude als auch Unzufriedenheit. Denn hier gibt es immerhin Menschen, von denen die meisten die linke Linie, sprich die kritische Analyse besitzen. Sie stellen sich die Fragen: „Was kann ich wirklich vom Leben bekommen? Ich will nicht einfach nur ein Anhänger von jemandem oder von etwas sein – ich möchte vorankommen. Die Anhänger geben sich auf jeder Stufe damit, was sie haben, zufrieden und wollen nichts. Doch wenn ich nichts will, wie soll ich dann vorankommen? Wie soll ich das zusätzliche Verlangen erlangen?“

Das Gleiche wollte Abraham vom Schöpfer wissen: „Wie kann ich wissen, dass ich das Land erben werde?“ Mit anderen Worten: Wie kann ich ein Verlangen nach dem spirituellen Aufstieg erlangen? Die Eigenschaft von Abraham ist die Barmherzigkeit, Sefira Chessed. Deshalb machte er sich Sorgen darum, wie er das Verlangen nach dem Aufstieg zu den Höhen, die unerreichbar zu sein scheinen, erlangen kann.

Der Schöpfer antwortete ihm: „Du wirst es auf dem Leidensweg erreichen“.

Doch von welchen Leiden ist die Rede? Von jenen, die du durch „die Tora und die Gebote“, mit Hilfe des Lichts, erfährst. Das sind nicht einfach nur schlechte Erfahrungen im Leben. „Das ägyptische Exil“ ist kein Synonym für Arbeitslosigkeit, Geldnot oder gesundheitliche Probleme. „Das ägyptische Exil“ ist ein Gefühl des Mangels, das durch die Kehrseite des Lichts hervorgerufen wird, wenn du spürst, dass es dir an Spiritualität, Liebe, Verschmelzung mangelt. Das sind Leiden, zu denen wir kommen müssen, hier ist schwere Arbeit nötig.

Genau damit haben wir ein Problem. Wenn wir exakt die Verlangen, die konsolidieren müssen, offenbaren, werden wir sie auf einer anderen, einer spirituellen Stufe wahrnehmen. Stattdessen senken wir unseren Blick ständig auf das materielle Leben. Lass dieses Tier in Ruhe, nicht davon ist die Rede. Die Rede ist von der spirituellen Verzweiflung, die über alles, was wir hier und heute haben, hinausgeht. Gerade im Geist werden das Exil und die Erlösung enthüllt, in den spirituellen Bestrebungen errichtest du deinen Tempel.

Lasst uns also alles auf die richtigen Kriterien beziehen, während wir prüfen, ob es uns gut oder schlecht geht und was wir genießen. Es geht hier nicht um die Mahlzeiten und Freundesversammlungen an sich, sondern um ihren Inhalt, um den inneren Inhalt.

In Kürze wollen wir wieder in die Arava-Wüste fahren. Dafür müssen wir eine neue Kraft, die Einheit auf einer höheren Stufe erreichen. Wir müssen schnell und energisch unsere Anstrengungen vereinen, um neue Wahrnehmungsdetails, neues Verlangen, das auf das spirituelle Gefäß gerichtet ist, zu erlangen – „das Gebet vor dem Gebet“ sozusagen.

Anderenfalls werden wir einfach nur ein Picknick in der Arava haben. Wenn dieser Ort uns auch nur ein wenig an unsere vorige Fahrt erinnert, lohnt es sich noch nicht einmal, damit anzufangen. Wir müssen uns in einem ganz neuen Zustand finden – in einem nie dagewesenen, unbekannten, noch nie erprobten Zustand. Wir brauchen eine absolut neue spirituelle Stufe, die das gewohnte materielle Bild verhüllt…

Im Großen und Ganzen müssen wir die Zeit des „Exils“ durchlaufen, die als Vorbereitung auf das Betreten des „gelobten Landes“ dient – des Landes Israel, sprich des Verlangens, das direkt zum Schöpfer (Yashar El) gerichtet ist. Dort wartet auf uns bereits das Beste, die ganze Erfüllung – doch jetzt brauchen wir eben das richtige Verlangen, das Bedürfnis danach. Stattdessen sehnen wir uns nach allen möglichen „unnützen Sachen“ dieser Welt.

Wollen wir hoffen, dass wir wirklich das spirituelle Verlangen brauchen werden. Dann werden wir für den wahren Zusammenhalt in die Wüste ziehen – nur um uns untereinander zu verbinden, nachdem wir unsere persönlichen Verlangen auf diesen Ruck vorbereitet haben.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Land erben“, 20.01.2011



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Der Schirm ermöglicht die maximale Ähnlichkeit mit dem Gebenden

Frage: Was bedeutet der Satz „Die Reshimot reihen sich in den Schirm ein?“

Meine Antwort: Nach der ersten Kontraktion (Zimzum Alef) wird der Schirm zum wichtigsten Bestandteil unserer ganzen Arbeit.

Der Schirm ist meine einzige Sorge, der Ort, an dem ich mich ständig empfinde. Alles übrige, außer dem Schirm sind sonstige Bedingungen, die zur Unterstützung des Schirmes bestimmt sind, und seine Form, seinen Charakter, seine genaue Ausrichtung bestimmen.

Meine Aufgabe besteht darin, mich nur auf den Schirm zu konzentrieren. Dabei lasse ich außer Acht, welche Verlangen in mir entstehen, welches Licht es gibt, was im Leben geschieht, weil ich die Entscheidung getroffen habe, dass ich von nun an und weiter mich immer bemühen werde, dem Höheren gleich zu werden. Und die Gleichheit mit dem Höheren gewährleistet der Schirm.

Alle übrigen Bedingungen, sowohl die äußerlichen, als auch die inneren, gruppieren sich und konzentrieren sich in diesem einen Begriff „des Schirmes“ (Massach). Und ich denke nur noch daran: wie ich die optimale, die bestmögliche Handlung von allen möglichen ausführen kann, um dem Schöpfer in jedem Zustand gleich zu werden.

Mich interessiert weder der Zustand an sich, der von mir sowieso nicht abhängt, noch die Empfindungen innerhalb dieses Zustands! Für mich ist nur wichtig, zu verstehen, dass ich diesen Zustand von Ihm bekommen habe, und deshalb eine solche Handlung zu begehen habe, die mich an Ihn angleichen wird. Darin besteht meine ganze Arbeit!

Es kann sich sowohl um den kleinsten Zustand (Katnut), als auch um den größten Zustand (Gadlut), oder aber um einen Zustand in der Mitte handeln! Es ist mir unwichtig, weil alles von Ihm kommt. Ich richte meine ganze Aufmerksamkeit auf den Schirm.

Und die „Reshimot, die sich in den Schirm einreihen“ sind die Ausgangsdaten, mit denen ich arbeite. Es sind die Informationen über mich selbst, über das Höhere, über meinen vorhergehenden Zustand, über das Untere, über alles. „Die Reshimot“ sind „die Aufzeichnungen“ aller meinen Eindrücke von allem, was schon geschah und noch geschehen wird. Diese Daten sammeln sich im Schirm, und meine Arbeit besteht darin, sie aufzuklären, sie nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen und zu handeln, um dem Höheren gleich zu werden.

Die Formel ist einfach, gesucht wird das Optimum. Das heißt, das maximal Mögliche zu tun, das Beste zu wählen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 18.01.2012



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Wie wird die Wahrheit aus der doppelten Lüge sichtbar

Der Mensch lebt nur mit dem Verlangen im Herz. Und es spielt keine Rolle, was er laut ausspricht, oder plötzlich vor dem Lesen des Sohar zu klären beginnt, worum er zu beten hat, woran er denken soll.

Wir befinden uns vor einem System, das mir alles geben kann, was ich nur will, ich muss nur unterscheiden, was ich bekommen kann. Denn ich kann auch das bekommen, was mir schadet, mich zu materiellem Wohlstand führt, wodurch ich mich vom Ziel entfernen werde. Diese Füllung wird als das tödliche Gift bezeichnet. Wenn ich mit Stolz erfüllt bin und alles bekomme, was mir in dieser Welt fehlt, heißt es, das ich mein Ego ausfülle.

Oder aber ich kann um etwas bitten, was von dieser Welt abgerissen ist, was ihr entgegengesetzt und surreal ist und ich kann es tatsächlich bekommen. Denn diese Kraft ist zu allem fähig: sie hat den bösen Anfang geschaffen und kann auch das Gute schaffen, kann den Aufstand vorbereiten, kann die Welt „auf den Kopf stellen“ – sowohl von oben nach unten, als auch von unten nach oben. Alles hängt nur von mir ab, d.h. worum ich bitte.

Deshalb soll der Mensch daran denken, dass er immer ein Gebet erhöht, weil er immer die Verlangen im Herzen hat. Ob es sich um das Verlangen „ich will schlafen, lassen sie mich in Ruhe“ handelt, oder es der Wunsch ist, eine Dummheit zu begehen, die in seinem Kopf unterbewusst schwebt, weil die Reshimot immer aufwachen und realisiert werden. Oder er will doch klären, um was er zu bitten hat. Alles liegt in seinen Händen. Aber der Mensch soll wissen, dass es sich lebenslang unter der Einwirkung des Lichtes befindet, wobei diese Einwirkung jetzt intensiver, stärker ist, und er deshalb eine Möglichkeit hat, sich über seinen Egoismus zu erheben.

Alles hängt von seinem Verlangen, seinem Bedürfnis ab. Wenn er das wahre Verlangen hat und tatsächlich mit diesen besonderen Handlungen des Lichts verbunden ist, dann wird es realisiert. Anderenfalls wirkt das Licht negativ ein.

Die Menschen, die nicht zielgerichtet beten, das heißt das Licht nicht um eine gerichtete Handlung bitten, befinden sich auf jeden Fall unter dem Einfluss des Lichtes. Denn das umgebende Licht wirkt auf alle ein, und die Reschimot wachen ständig in uns auf. Das Licht wirkt auf die Reshimot ein und die Menschheit kommt auf diese Weise voran.

Wir sind zur Wissenschaft der Kabbala gekommen, um uns unter die Einwirkung des Lichts zu stellen. Dieses Licht kann uns sowohl zum noch größeren Übel, zum tödlichen Gift führen, als auch zum Zustand, der als „das Elixier des Lebens“ bezeichnet wird. Das Elixier des Lebens scheint mir noch das schreckliche Gift des Todes zu sein, aber ich soll mich dazu vorbereiten, dass es mir einst anders vorkommen wird. Selbst wenn ich in der Lüge beten werde, wird das Licht dennoch auf mich richtig wirken.

Es gibt hier das gewisse Abkommen zwischen mir und dem Licht. Das Licht geht durch das absichtlich zerbrochene System des Verhüllung, um mir zu entsprechen, und deshalb gibt es in diesem System die bestimmte Lüge, wie auch in mir. Deshalb versteht es mich, selbst wenn ich für mich bitten werde, es wird mich verstehen und wird meine Lüge verdecken.

Dasselbe Zerbrechen, das oben geschah und dann in Form des richtigen Systems in der Welt Azilut korrigiert wurde, wirkt trotz des Zerbrechens in mir, trotz den egoistischen Reshimot, die nur selbstsüchtig bitten können. Aber wenn ich darum bitte, dass ich mich an jene Lüge angleiche, die dem höheren System eigen ist, dann wird die Lüge zur Wahrheit, so dass wir einander verstehen können.

Da ich nicht fähig bin, anders zu bitten, wird dieses System mir gleich. Selbst wenn ich um das wahre Geben nicht bat, weil ich nur den Genuss des Gebens in meinen Gefäßen der Wahrnehmung empfinden kann, verstand mich das System dennoch, weil daraus die Reshimot kommen, die mich erwecken, Dieses System bereitet meine Korrektur und meine Füllung vor und ich muss nur klären, was mit mir geschieht. Für mich sieht diese Klärung nicht wie die Klärung aus, denn ich gehe davon aus, dass ich den ganzen bösen Anfang korrigiere und das Gebet erhebe, aber in Wirklichkeit tue ich nichts außer der Klärung der Geschehnisse mit immer größerer Feinheit und Sensibilität.

Auf diese Weise befinden wir uns unter der Macht von diesem System, das mich sowohl von innen als auch von außen beeinflusst, wie geschrienen steht: „Von vorne und von hinten umhüllst du mich“. Dieses gesamte System heißt das System der Welt Azilut, und es kommt aus dem höheren Glanz des Sohar. Gerade über dieses System, über diese Kraft erzählt das Buch Sohar.

Wir werden hoffen, dass in uns die richtigen Bitten, und nicht die Künstlichen entstehen werden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 16.01.2012



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