Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das ewige Wechselspiel

Brasilien-Kongress. Lektion 5

Frage: Wie können wir uns vergewissern, dass unsere Verbindung in der Gruppe für die Arbeit, die wir bewerkstelligen wollen, ausreichend ist?

Meine Antwort: Ihr könnt euch davon in der Praxis überzeugen, wenn ihr trotz Reibereien dennoch versucht, euch zu verbinden und zusammen zu arbeiten. Dann handelt ihr in zwei Ebenen: unten sind Streitereien, Hass, Abstoßung, Unverständnis, mit anderen Worten, Egoismus, der uns trennt; oben hingegen verbindet ihr euch in Liebe.

Indem ihr diese zwei Schichten aufrechterhaltet, steigt ihr in ihnen beiden immer höher: der Egoismus erhebt sich über die Liebe und ihr hasst euch, dann erhebt ihr die Liebe über den Egoismus, immer und immer wieder, vergleichbar damit, wie wir unsere Beine beim Gehen abwechselnd benutzen. Positives und Negatives, Absorbieren und Ausscheiden wechseln sich ständig ab – das ganze Leben beruht auf diesem Wechsel, anders können wir nicht vorankommen.

Wenn der gewachsene Hass jedoch die Liebe unterdrückt und ihr euch damit zufrieden gebt, zerreißt die Verbindung zwischen euch und die Gruppe zerfällt. Deshalb sollte man stets daran denken, was der Schöpfer gesagt hat: „Ich erschuf den bösen Trieb“. Er erneuert ständig euren Egoismus, damit ihr euch fortwährend über ihn zum Guten erheben könnt.

– Wo soll ich es aber her nehmen?

Bitte den Schöpfer darum. Auf diese Weise verbindest du dich mit Ihm immer wieder. Er verstärkt deine Eigenliebe gerade dafür, damit du die Verbindung herstellst und um Hilfe bittest. Dieser Prozess muss sonnenklar sein. Allein auf diese Weise kommen wir in der Gruppe voran, anderenfalls sind wir zum Scheitern verurteilt.

Auszug aus der 5. Lektion des Brasilien-Kongresses, 06.05.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Verbindung mit der Gruppe überprüfen

Wir müssen verstehen, dass es in unserem Leben, in unserer Realität nur zwei Zustände gibt: Einen Zustand der Dunkelheit, einen Schatten, oder einen Zustand des Lichtes, Verbindung, der Offenbarung des Guten und Gütigen. Es gibt nichts dazwischen. Wenn jemand, der davon hört, stets versucht, die Zustände, die er durchlebt, zu klären, ob es sich um einen Schatten handelt oder um die Enthüllung des Schöpfers, dann wird er entlang der mittleren Linie voranschreiten.

Baal HaSulam, Shamati, Artikel 8: „Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten von Kedusha und dem Schatten von Sitra Achra?“: „Alle Veränderungen sind vielmehr in den Empfängern. Wir müssen zweierlei Einsichten betrachten in diesem Schatten …

Die erste tritt auf, wenn jemand sich noch mit den Freunden vereinen kann, indem er die Gedanken an Trennung und die Trübung der Sinne überwindet. Er kann die Dunkelheit und Verhüllung des Lichtes noch bewältigen; er versteht noch, dass er das Ziel aus den Augen verloren hat, den Weg zum Schöpfer.

Aber im Großen und Ganzen betreibt niemand wirklich Selbstkritik, „Warum empfinde ich so? Woher kommt dieses Gefühl?“ Ich bin nicht mein eigener Psychologe, ich fühle mich nur gut oder schlecht, wie ein Kind. Ich ermittle nicht, wer mir diese Gedanken und Gefühle schickt. Ich „schmore“ darin und versinke in meinem Körper, wie ein kleines Kind.

Trotzdem sollte man sich selbst kennen und fragen: „Was hat meine Gefühle und Gedanken hervorgerufen? Wie kann ich mich über mich selbst erheben, über den gegenwärtigen Zustand? Wie kann ich diesen Sumpf hinter mich bringen, indem ich mich selbst an den Haaren herausziehe?“ Man betrachtet sich stets selbst von der Seite, „Ja, ich befinde mich tief verstrickt in mein egoistisches Verlangen. Ja, es beherrscht mich. Es ist wahr, es erlaubt mir nicht, mich zu verbinden, es lässt mich nicht zur Lektion aufstehen, es zwingt mich, den Kontakt zu unterbrechen, es lässt mir das alltägliche Leben mit all seinen Anliegen wichtiger erscheinen. Aber ich sehe, dass ich in diesem Zustand bin, und dass er dem Ziel entgegengesetzt ist.“

Wie kann ich das verstehen und erkennen? Wenn ich noch mit etwas äußerlich verbunden bin, mit der Gruppe. Hier kommt der Moment der Wahrheit, ich kann prüfen, ob ich wirklich mit der Gruppe verbunden war oder nicht. Falls ich nicht verbunden war, empfinde ich nur mich selbst: Ich fühle mich schlecht, ich möchte überhaupt nichts mehr, usw. Außerdem versuche ich gar nicht erst, mir darüber Rechenschaft abzulegen, und bewege mich weg ohne irgendwelche besonderen Gedanken oder Begehren.

Aber wenn ich mit der Gruppe verbunden wäre, wenn ich einen Bund mit den Freunden geschlossen hätte, gemäß dem sie mir helfen müssen, selbst wenn ich falle und mich in eine andere Richtung wende – die innerlichen Verbindungen werden gehalten, mir wäre es wichtig, wie sie mich sehen, und ich würde meine Verpflichtung nicht völlig vergessen. Sie würden mich unterstützen, und ich wäre in der Lage, mich selbst von der Seite her zu betrachten und meine Gefühle zu klären.

Hierdurch werde ich zweigeteilt: In mein eigenes Selbst und meine Einstellung zur Gruppe. Ich werde nur dann etwas klären und mich überprüfen können, wenn ich die Verbindung mit den Freunden halte, und dadurch den Aufstieg in Gang setzen können, der auf den Abstieg folgt. Andernfalls habe ich keine Chance; ich scheitere schlicht und verlasse die anderen. Demnach kann man die erste Art von Schatten überwinden, indem man den derzeitigen Zustand rechtfertigt und versteht, dass er einem vom Schöpfer gesandt wurde. Dann kann man den Schöpfer um Hilfe bitten.

Warum sollte man sich an Ihn wenden? Nicht, um sich besser zu fühlen, denn dann würde ich darum bitten, meine negativen Neigungen abzuschaffen, die doch Er geschaffen hat, mit der Tora als Gewürz dazu. Also sollte ich nach dem Gewürz fragen, so dass die Kraft der Liebe und des Gebens, die Kraft der Verbindung, von oben dazukommen werden und mich befähigen, mich zur anderen Linie hin zu entwickeln.

„Wenn jemand noch die Fähigkeit besitzt, die Dunkelheit und die Verschleierung, die er fühlt, zu überwinden, den Schöpfer zu rechtfertigen und zum Schöpfer zu beten, dass der Schöpfer ihm die Augen öffnen möge, damit er versteht, dass alle Verschleierungen, die einer fühlt, von Schöpfer kommen.“

Wenn jemand hilflos alleingelassen wird und keinen Ausweg sieht, wenn er den Schöpfer verflucht, die Freunde und das Leben, betrachtet er sich immer noch von der Seite und sieht plötzlich eine Chance für einen Durchbruch, er kann verlangen, dass der Schöpfer ihn retten möge. Warum? Weil er einen Zustand nicht akzeptiert, die Fürsorge des Schöpfers mangelhaft zu sein scheint, und er ihn nicht rechtfertigen kann. Jemand fühlt sich schlecht, weil er schlecht denkt vom Guten und Gütigen, wenn er gegenteilig zu Ihm ist. Wenn einem das Leben schlecht erscheint, ist das ein Zeichen, dass ich entgegengesetzt zum Schöpfer bin.

Wir müssen einen Massach (Schirm) aufbauen und das Reflektierte Licht (Or Choser) über all die schwierigen Situationen. Selbst in den schlimmsten Situationen muss ich den Schöpfer als ihren Ursprung sehen, als das Licht voll all des unbegrenzten Überflusses, das aber in mir zerbrochen ist und sich in ein schlechtes Gefühl verwandelt, in einen Schatten, in Dunkelheit, weil meine Eigenschaften dem Guten und Gütigen gegenüberliegen, der Eigenschaft von Geben und Liebe entgegengesetzt sind.

Somit kommen wir jedesmal vorwärts, wenn wir die Dinge richtig abklären. Die Hauptsache ist, ständig den Punkt zu erforschen, „Was fühle ich? Wer schickt mir dieses Gefühl? Warum erfahre ich dieses Gefühl?“ Dies ist das ganze Prinzip unserer Arbeit, und das ist es, was die Menschheit in die 1% und die 99% aufteilt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Schamati, 03.05.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Sich um andere sorgen

Frage: Was verstehen Sie unter dem Wort „Liebe“?

Meine Antwort: Ich meine, dass jeder von uns ständig mit den Sorgen der anderen Menschen lebt.

Ebenso, wie wir es in der Gruppe organisieren, wenn wir beginnen, nach einem Trainingsplan zu arbeiten, wenn jeder von uns wünscht, für den anderen eine Zustand zu erschaffen, der so aufgehoben wie möglich ist. Das heißt ich soll andere Menschen verstehen und ihre Bedürfnisse spüren können. Ich soll an sie entsprechende Signale senden können: verbal, physisch, innerlich usw.

Ich soll in gegenseitiger Bürgschaft mit ihnen sein, das heißt, dass jeder von uns den anderen das Empfinden gewährleistet, dass man überzeugt sein kann, aufeinander gleichermaßen in dieser Weise einzuwirken. Und deshalb erheben wir uns ständig über unsere Selbstsucht und korrigieren dadurch unsere egoistischen Eigenschaften.

Eine solche wechselseitige Arbeit ist die wichtigste Arbeit in der Gruppe.

Nach der Aneignung dieser Methode werden wir dennoch wiederholt in selbstsüchtiges Verhalten zurückfallen, und daher erneut Hindernisse empfinden – bis die vollständige Korrektur, bis der endgültige Aufstieg über die Selbstsucht erreicht sind.

Aber in beliebigen Zuständen innerhalb der Gruppe und sogar draußen – zu Hause und bei anderen Menschen – werde ich sofort dieselbe Idee, dieselbe Praxis erleben. Und im Ergebnis werde ich auf die richtige Weise mit der gesamten Welt zusammenwirken.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 27.02.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

In Gedanken versunken

Ergebnisse einer Studie: Wenn der Mensch versucht, an alles zu denken, dann wird er unglücklicher. Das Glücksrezept ist einfach – denke daran, was du gerade jetzt machst. Je intensiver du dich um die Gedanken im gegenwärtigen Augenblick kümmerst, desto leichter wird es dir gelingen, zu leben. Das Problem besteht darin, diesem Rat zu folgen, denn das Gehirn ist so programmiert, dass es sich die ganze Zeit ablenken lässt und in Gedanken verliert .

Mein Kommentar: Wir lassen uns nur dann ablenken, wenn unsere Beschäftigung uns nicht innerlich bewegt. Deshalb muss man das eigene Interesse von vornherein wecken. Das empfehlt uns die Wissenschaft der Kabbala. Wenn wir kein Verlangen entwickeln, können wir auch keine Informationen richtig bearbeiten, um Neues zu verstehen, und folglich können wir dann kein Gefäß für die spirituelle Füllung erschaffen.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Heirat gemäß spiritueller Berechnungen

Wenn ich aus meinem kleinen Umschlag herausgucken könnte und sähe, wo in dieser globalen Welt ich bin, wie ich die ganze Menschheit behandle, die als eine Seele unterschiedliche Veränderungen durchlebt, sich ihrem perfekten Zustand nähernd – dann würde ich mein Leben ein bisschen anders wahrnehmen. Ich würde nicht mehr mein persönliches Leben betrachten, ein Leben so klein wie das einer Ameise, das gar nicht berücksichtigt werden sollte.

Wenn ihr eingeschlossen seid in den großartigen, weltweiten Prozess, zusammen mit anderen, werdet ihr fühlen, dass ihr im unbegrenzten Fluss des Lebens dabei seid. Einstweilen sollten wir lernen, was zu tun ist, um die Ewigkeit der Natur zu empfinden und darin eingeschlossen zu sein. Dann, von dieser Höhe aus, werdet ihr in der Lage sein, all eure persönlichen Probleme zu lösen.

Wenn wir jedoch versuchen, sie auf der gewöhnlichen, körperlichen Ebene zu lösen, werden wir gar nichts klären können. Der Beweis sind all die vergeblichen Versuche der Regierungen, die derzeitige Situation zu verbessern. Es gibt kein anderes Mittel, unseren persönlichen Zustand zu korrigieren, als die integrale Bildung und Erziehung.

Eine Frau, die sich heute schlecht fühlt, weil sie keinen Partner finden konnte, mit dem sie eine Familie aufbaut und Kinder hat, sollte daher verstehen, dass die Natur sie auf diese Weise dazu verpflichten will, in die ganze Welt einbezogen zu sein als eine Frau.

Infolge des Einbezogenseins in die Welt, das aus integraler Erziehung resultiert, fängt sie an, die Beziehungen zu verstehen, die sie mit anderen haben sollte. Sie beginnt zu fühlen, wie gut diese Verbindung auf Gegenseitigkeit mit der ganzen Welt ist.

Dann wird sie den richtigen Mann treffen , und sie werden anfangen, zu lernen, wie sie einander wechselseitig unterstützen können, um auf die spirituelle Ebene aufzusteigen und eins zu werden, obwohl sie immer noch verschieden sein und jeder in seinem eigenen Ego verbleiben können.

In dem Moment, in dem sich die persönliche Wahrnehmung ändert, wird alles innerhalb kürzester Zeit gut laufen. Sie werden sich wünschen, stärker verbunden zu sein und Kinder zu haben, so dass die wechselseitige Verbindung spirituell umgesetzt werden kann. Diese Stimmung wird sie zwingen, eine Familie zu gründen.

Auszug aus dem 19. Gespräch über das neue Leben, 02.02.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Ein Bündnis, um gemeinsam das umgebende Licht anzuziehen

Die Eigenschaften, die ein Kabbalist in seinem Inneren im Kontrast zum Licht entdeckt, lassen ihn das Exil empfinden, ohne das es unmöglich ist, zur Erlösung zu gelangen. Natürlich ist es unmöglich, Erlösung zu fühlen, welche im Empfinden der Eigenschaften der Schöpfers besteht: Geben, Liebe, Verbindung, Einigkeit – wenn man nicht die gegenteiligen Eindrücke empfunden hat, die Zustände des Exils, die gegenteiligen, selbstsüchtigen Eigenschaften.

So sagt man: „Komm zum Pharao, da ich sein Herz verhärtet habe.“ Der Pharao symbolisiert das Genick, das direkte Gegenteil des Schöpfers, durch das uns die gesamte Essenz der Erlösung offenbart wird aus der Tiefe der Dunkelheit des Exils.

Wir sollten bereit sein, all die Bitternis des Exils zu empfinden, die bedrohlich und abstoßend ist und uns unserer Kräfte beraubt und uns zwingt, aufgrund dieser Art von Arbeit zu seufzen. Aber es ist nun einmal unmöglich, die Eigenschaft des Gebens, den Schöpfer, auf irgendeine andere Art zu fühlen als durch die Eigenschaften des Geschöpfes selbst – sie werden enthüllt als „die Wohltat des Lichtes aus der Dunkelheit heraus“.

Eine Menge Arbeit und der starke Rückhalt der Gruppe sind nötig, um das zu erreichen. Indem wir uns verbinden und wechselseitig einander geben – zunächst nur äußerlich, dann innerlich – helfen wir einander, wie man sagt: „Jeder einzelne soll seinem Freund helfen.“

Bei dieser Hilfe geht es nicht darum, einander anzuspornen und ein wenig zu ermutigen, sondern sie leitet sich vielmehr davon ab, das System zu verstehen. In dem Maß, in dem jeder sein eigenes Ego kennt und versteht, und im Gegensatz zu diesem ein gewisses Verständnis erworben hat, ein Gefühl für das Geben des Schöpfers – in diesem Maß wacht er selber auf, wie ein integrales Teil des allgemeinen Systems, und beginnt, anderen zu helfen, indem er das Umgebende Licht heranzieht.

Wenn wir uns verbinden, zumindest in einem gewissen Ausmaß, selbst wenn es nur äußerlich ist, zieht jeder einzelne sogar das schwächste Licht, das uns verwandelt, an, und folglich das Geben an einander. Darum ist es so wichtig, eine gute, starke Verbindung zu haben, die uns helfen wird, über den gegenseitigen Hass, die Abstoßung und Entfernung aufzusteigen.

Wenn wir all diese Probleme realistisch betrachten, können wir dafür die Verantwortung übernehmen, gleichgültig zu sein und einander zu hassen. Aber gleichzeitig verstehen wir – wie Erwachsene, die mit innerlicher Arbeit vertraut sind – dass wir die Abstoßung überwinden und uns heilen müssen mit Hilfe des Höheren Lichtes, das alle Krankheiten des Egos heilt, das uns verändern und verbinden kann.

Deshalb versorgen wir einander mit dem Licht, das uns verbessert, und genau das bedeutet es, anderen zu helfen. Wir schmieden einen Bund zwischen uns, so dass, selbst wenn einer sich im Abstieg befindet, die anderen ihm helfen können und ihn da herausziehen und vor diesem Zustand retten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief vom Baal HaSulam, 26.04.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Jede Handlung hinterlässt eine Spur

Man sagt: „Jede Handlung hinterlässt eine Spur.“ Unser Aufstieg geschieht infolge infolge des reflektierten Lichtes. Es wirkt auf uns in dem Ausmaß ein, in dem unsere Verlangen bereit sind, es anzunehmen. Dementsprechend wird ihre Struktur allmählich geklärt.

Die Struktur eines Verlangens, die dem Licht entspricht, ist in der Tat eine Verbindung, durch die wir wirklich beginnen, das Licht zu spüren. Es ist eine dauerhafte Konstruktion, die fortwährend expandiert. Zusammengenommen umfasst sie 4 Stadien von HaWaYaH; deswegen nennt man sie die „Offenbarung der Namen des Schöpfers“. Die zahlreichen Kombinationen der Verlangen kennzeichnen die Eigenschaften des Lichtes. Innerhalb unseres Verlangens nehmen wir das Licht wahr, als hätten wir einen Schirm vor ihm aufgestellt; auf diese Art erkennen wir, was das Licht ist.

Wenn wir durch das getönte Glas blicken, sehen wir, dass das Licht die Farbe vom Glas annimmt. So erfahren wir, dass das Licht unterschiedliche Farben haben kann. Wir benötigen spezielle Werkzeuge, um ein neues Phänomen zu erforschen. Wir müssen auch zusätzliche Hilfsmittel verwenden, die uns erlauben werden, einige der Eigenschaften zu bestimmen, die Teil des neu entdeckten Phänomens sind.

Darum geht es bei unserer Arbeit. Der Unterschied zwischen regulärer wissenschaftlicher Forschung und spiritueller Praxis besteht darin, dass eine materielle wissenschaftliche Untersuchung die Verwendung eines äußerlichen Gerätes erfordert, während wir bei der spirituellen Suche uns selbst als Werkzeug verwenden. Wir verändern uns und versuchen, schöpferische Handlungen auf uns anzuwenden, entsprechend dem Niveau, das wir erreicht haben.

Wir entwickeln nicht unsere alten Eigenschaften, sondern decken vielmehr neue auf; deswegen wird unsere Arbeit „spirituell“ genannt. Unsere Anstrengungen sollten sich darauf richten, neue Eigenschaften zu formen, die den Eigenschaften des Schöpfers ähneln; auf diese Art enthüllen wir Seine Persönlichkeit.

Im materiellen Bereich neigen wir dazu, uns praktisches Wissen darüber anzueignen, was um uns herum vorgeht und wer wir sind. Zu diesem Zweck erweitern wir unsere bestehenden natürlichen Eigenschaften durch die Entwicklung von Wissenschaft und technischem Fortschritt. Dies ist ein grundlegender Unterschied: Wenn wir ein abschließendes Entwicklungsstadium auf dieser Ebene erreichen, werden wir letztendlich feststellen, dass wir nirgendwohin gelangt sind. Mehr noch, wir erkennen, dass wir in eine Sackgasse gelangt sind. Unser Wachstum führte uns nur zu gewaltigem Egoismus; wir haben es geschafft, unsere egoistische Natur in einem Ausmaß offenzulegen, dass es unerträglich geworden ist.

Wir sind tief gesunken, auf den tiefsten Grund von Eifersucht, Ehrgeiz, Hass und aller Arten negativer Verhältnisse, die wir in Bezug auf unsere Nächsten durchmachen. Früher hatten wir zumindest die Illusion, dass wir mit der Zeit freundlicher würden und eine bessere Gesellschaft für jeden aufbauen würden. Mittlerweile verstehen wir, dass nur Angst vor Bestrafung uns davon abhält, andere selbstsüchtig und schonungslos zu benutzen.

Der Unterschied liegt darin, dass wir während der spirituellen Arbeit neue Eigenschaften entdecken und dadurch näher zum Schöpfer gelangen; wohingegen wir bei der materialistischen Arbeit nur die sinnlich erfahrbare Natur dieses Bereiches erkunden. Dennoch gehen wir auf dieser materiellen Ebene genauso wie während unseres Aufstiegs von hier bis zum Schöpfer immer noch durch die selben vier Stadien von HaWaYaH, wie gesagt ist: „Ich habe meinen Namen HaWaYaH, nicht geändert.“ Daher bringt uns jede unserer Handlungen näher ans Ziel.

Auzug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch Schamati, 12.04.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Der Schöpfer – der Lehrer

Frage: Ich wünschte, Sie würden so lange wie nur möglich bei uns sein.

Meine Antwort: Zunächst einmal, wenn Leute einander nett behandeln, denken sie, dass es gut ist, nahe beieinander zu sein. Ich weiß nicht, ob das ein besserer Ort ist – neben dir zu sein.

Zweitens, sofern du über mich sprichst, der Lehrer bleibt bei seinen Schülern, solange sie es brauchen. Sobald dieses Bedürfnis verschwindet, wird er an einen anderen Ort versetzt.

Also, es gibt hier nichts Schreckliches. Du solltest nur darüber nachdenken, wie man alles in den primären Quellen Beschriebene verwirklicht, und das ist alles. Ob es einen Lehrer gibt, keinen Lehrer, das hängt nicht von uns ab. Und das Wichtigste ist, was wir gerade jetzt tun. Wenn es solche Gruppen gibt, wenn Frauen ihnen aktiv helfen, sie unterstützen, ins Zentrum der Gruppe die Verlangen nach der Enthüllung des Schöpfers lenken, dann wird alles gut sein.

Es gibt keine Notwendigkeit für einen Lehrer. Der Schöpfer, das Licht werden dich lehren. In Wirklichkeit ist es das, was wir hier versuchen, zu erfassen – die Methode, mit dem Licht zu arbeiten.

Auszug aus dem 4. Seminar des Europäischen Kongresses, 25.03.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Sprechen – Denken – Handeln

Die Korrektur, die wir oberhalb des tierischen Niveaus aufbauen sollen, um die sprechende Stufe zu erreichen, entspringt nicht nur aus unseren Körpern, sondern auch aus dem menschlichen Wesen in uns. Allerdings realisieren wir den Korrekturprozess immer noch mittels unserer Körper, da unser Körper ein „Werkzeug“ („Mittel“) zur Korrektur ist.

Wir beziehen uns aufeinander (sowohl negativ als auch positiv) durch Sprache, Gedanken und Handlungen.

„Sprechen“ steht für Selbstbeeinflussung. Das kann als innere Sprache bezeichnet werden, da man ständig mit sich selbst spricht; es kann genauso „praktische“ (nach außen gerichtete) Sprache meinen, die andere angeht und Ideen übermittelt, wie und in welche Richtung wir uns bewegen sollten.

Die Notwendigkeit, zu Geben, führt uns zur Verwirklichung wechselseitiger Liebe; das ist ein Prozess, den wir alle durchlaufen müssen.

„Gedanken“ gehen Sprache und Handlungen voran. Zuerst müssen wir einen Gedanken formulieren, der von unseren inneren Berechnungen herrührt, die wir sowohl aus unserem Inneren beziehen, als auch von unserer Umgebung, der Gesellschaft und unseren Lehrern erhalten.

Folglich sollten die Gedanken vor allem anderen formuliert werden, und dann müssen sie in Sprache umgewandelt werden. Jede Art mündlichen Ausdrucks wird stets nur „schöne Worte“ bleiben, bis wir sie durch „Kraft“ befähigen, Handlungen anzuwenden.

„Handeln“ bedeutet, jede freie Stunde, die nicht mit der Befriedigung unserer tierischen Bedürfnisse verbracht wird, der integralen Bildung und Erziehung zu widmen, der Verbreitung und der Arbeit um anderer willen. Unsere Aufgabe ist, die Leute zumindest zu einem annehmbaren Lebensstandard zu führen, zumindest über der Armutsgrenze, eine gerechte Verteilung, und wo sich niemand seiner Rechte sozial benachteiligt fühlt.

Dementsprechend sollten unser Denken und unsere Sprache auf den Aufbau einer neuen Gesellschaft ausgerichtet sein, die sich im Gleichgewicht befindet und uns erlauben wird, eine integrale Stufe aufrechtzuerhalten und innerhalb des analogen Systems zu verbleiben. In unseren Gedanken erlauben wir unserer Umgebung, uns zu beeinflussen; wir unterwerfen uns fortwährend einer stärkeren, integralen Umgebung. Nach der Formulierung innerlicher Gedanken bringen wir diese durch die Sprache ein, das bedeutet, wir gestalten unsere Entwürfe und unsere Informationssysteme. Dies ist der Punkt, an dem Handlungen ins Spiel kommen. Es ist die Zeit, zu der wir andere durch Bildung und Erziehung grundlegend verändern, und indem wir die weltweiten Standards anheben, so dass niemand mehr an Hunger und Elend leidet.

Dies ist der Kern unserer Arbeit. So erreichen wir das Gleichgewicht mit der Natur: Das Ziel, auf das wir uns ständig konzentrieren. Stabile Verhältnisse zwischen uns erlauben uns, in einen Gleichgewichtszustand mit der Natur und ihren universellen Gesetzen zu gelangen. Dadurch werden wir ein „rundes“, perfektes System erschaffen.

Hier endet unsere Evolution: Unsere Entwicklung begann zu einer Zeit, in der das Leben auf dem Angesicht der Erde erschien, und an diesem Punkt erreicht sie ihr endgültiges Gleichgewicht.

Das bedeutet nicht, dass alles vorbei sein wird und die Sonne aufhört zu scheinen. Es ist nicht etwa so, dass wir nicht noch etliche Billionen Jahre warten könnten, bevor das passiert. Wir sprechen über das Ende der Korrektur eines menschlichen Wesens: Wenn wir Ausgewogenheit mit der Natur verwirklichen und vollkommene Harmonie erreichen, werden wir keinerlei Druck mehr von der Natur erfahren, und mithin werden unsere Leben ideal werden.

Lasst uns hoffen, dass wir einem solchen Zustand in unseren Empfindungen nahekommen und es schaffen,unsere Kinder und Enkel so aufzustellen, dass sie diesen Zustand erreichen. Es steht in unserer Macht.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Drückt euch nicht vor der Erkenntnis des Bösen

Wenn jemand die geringste Schwäche von mir aufzeigt, beginne ich, ihn zu hassen, und zwar in dem Ausmaß, in dem ich fühle, wie negativ er mich berührt, zu mir durchdringt und in mich eindringt. Augenblicklich distanziere ich mich von dieser Person. Wir laufen instinktiv weg vor Anklagen.

Was kann mir dabei helfen, einen Zustand zu erreichen, in dem ich das Böse in mir völlig offenlege und froh bin, dass das in mir aufgedeckt wird, und es gleichzeitig als ein gewaltiges Übel empfinde, das aus mir entfernt werden muss? Dann erreiche ich die maximale Empfindung des Bösen, aus der heraus ich unwillkürlich zum Schöpfer aufschreie. Was wird mir helfen, den ganzen Weg über bei der Stange zu bleiben und nicht vor der Erkenntnis des Bösen davonzulaufen?

Auszug aus dem 4. Seminar des Europäischen Kongresses, 25.03.2012



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 460 461 462 463 464 ... 981 982 983 Weiter