Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Zwei Ebenen der Propheten

Ein Prophet ist ein Mensch, der mit dem Schöpfer in Verbindung steht.

Daher hat der Prophet mehrere Funktionen, Aufgaben und Handlungen. Einerseits ist er wie ein Mittler zwischen den Menschen und dem Schöpfer, er ist ein aktiv handelnder Vermittler, er ist kein Philosoph oder einfach klug. Er spricht mit dem Schöpfer oder hört ihn zumindest.

Es gibt zwei Ebenen der Propheten: „Ich hörte“ und „Ich sah“. Man nennt es „ich hörte“, wenn der Mensch sich auf der Ebene von Bina befindet, „ich sah“ bedeutet, dass er auf der Ebene von Chochma ist. Und beide Ebenen zusammen erheben ihn auf die Ebene von Keter.

Im Menschen gibt es Wünsche, die er mit dem Wunsch der höheren Kraft zur Übereinstimmung bringen muss. Das bedeutet, dass es Gegenseitigkeit, Gleichheit der Form und Verständnis geben sollte. Und daraus entsteht ein Zwiegespräch zwischen dem Propheten und dem Schöpfer.

Jeder Mensch ist fähig, eine solche Ebene zu erlangen, die ihm ermöglicht, zu verstehen und zu fühlen, auf welche Weise er mit dem einen oder anderen Propheten verbunden sein kann, aber es ist nicht einfach, das zu erreichen.

Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des ewigen Buches“,

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Unter dem Einfluss der Außenwelt

Frage: Meine Frage betrifft den Alltag. Wie vermeide ich die Aufmerksamkeit von Menschen, die ich in meiner Umgebung nicht sehen möchte, da sie einen destruktiven Einflusses auf mich haben könnten? Wie schaffe ich es, sie nicht zu verletzen, um Konflikte zu vermeiden? Warum schickt der Schöpfer sie mir auf meinem Lebensweg?

Antwort: Es geht darum, dass es sich nicht um äußere Personen handelt, sondern dass sie in uns existieren. Man muss seine inneren Gefühle und Eigenschaften ordnen und dann sieht man, wie sie nicht mehr auf uns einwirken.

All dies wird in uns durch dasselbe Höhere Licht, das absolut den ganzen Raum ausfüllt, ausgelöst, damit wir alles Negative ins Positive verwandeln können. Diese Menschen rufen in uns eine zusätzliche, kritische Analyse hervor, man muss sie anhören und Ihre Meinung stärken.

Dann wird man sehen, dass es diese Menschen außerhalb nicht gibt. Sie sind in uns. Es sind äußere Erscheinungsformen unserer inneren persönlichen Zweifel und Widersprüche.

Gehen Sie frei mit ihnen um, nur mit der Absicht, die Wahrheit zu erlangen. Schlagen Sie sich nicht auf eine Seite, sondern analysieren Sie jeden Zustand. Wenn Sie das immer noch nicht machen können, dann machen Sie sich klar, dass Sie noch solche ungelöste Probleme haben, zumindest erkennen Sie sie schon. Bis dahin schreiben Sie das auf und vergessen sie für eine Weile.

Aus einem Gespräch der MAK-Videokonferenz

25.10.2021

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Wie entstand das Universum?

Alles begann mit dem Wunsch zu geben.

Der Wunsch zu geben ist die Grundlage der Schöpfung. In diesem Wunsch begann ein entgegengesetzter Wunsch zu erscheinen, der Wunsch zu empfangen, welcher der Anfang der Schöpfung ist.

Der Wunsch zu empfangen existiert, um dem Wunsch zu geben zu dienen. Wo ist dieser Wunsch zu geben? Warum spüren wir ihn nicht?

Wir können den Wunsch zu geben nicht einfach so entdecken. Aber wenn wir selbst einen Wunsch zu geben entwickeln, dann können wir diesen Wunsch entdecken, und seine Enthüllung wird „die Enthüllung des Schöpfers“ oder „die Enthüllung der höheren Kraft“ genannt. Das heißt, der Wunsch zu geben ist die ursprüngliche Kraft, die im Universum vorhanden ist, und der Wunsch zu empfangen, der unsere (die der Schöpfung) Substanz ist, ist die zweite Kraft.

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Gibt es das Böse?

Gemäß der Weisheit der Kabbala ist das Böse die Enthüllung der egoistischen Einstellung eines Menschen, die er anderen gegenüber hat.

Wir bestehen aus dem Verlangen zu genießen, und dieses Verlangen entwickelt sich auf verschiedenen Stufen: vom individuellen Verlangen nach Nahrung, Sex und Familie über das gesellschaftliche Verlangen nach Geld, Ehre, Macht und Wissen bis hin zum Verlangen den Sinn unseres Lebens zu erkennen. Dieser Wunsch nach Genuss war schon immer die treibende Kraft, die uns zu jeder Handlung oder Überlegung in Richtung der verschiedenen Vergnügen antreibt. In unserer heutigen Zeit hat dieses Verlangen jedoch einen Grad erreicht, der es zum Bösen werden lässt: Es beginnt sich in ein Verlangen zu verwandeln, das auf Kosten der anderen und der Natur genießen will.

Während also der Wunsch zu genießen unserer Natur entspricht und wir ständig den Impuls verspüren, uns dem Genuss zuzuwenden und uns vom Leid zu entfernen, kommt das Böse ins Spiel, wenn unser Wunsch beginnt, auf Kosten anderer zu genießen, d.h. wenn wir uns über andere stellen und sie erniedrigen.

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Über sich lernen

Frage: Angenommen, ein Mensch beginnt mit dem Lesen des Buches „Die Propheten“. Wie liest es ein Kabbalist oder jemand, der in eine andere Dimension entkommen will?

Antwort: Ein Kabbalist liest in kleinen Portionen, denn es ist nicht zum Verschlingen, sonst wäre es als würde man Belletristik lesen.

Um einen kabbalistischen Text zu lesen, muss man sich in ihn vertiefen, über ihn nachdenken, sich in einen bestimmten Zustand versetzen. Es bedarf einer Art kabbalistischer Meditation.

Ein Kabbalist ist jemand, der Bücher mit einem Stift und einem Notizblock studiert. Kurz gesagt, es ist nicht das Lesen, sondern das Studieren. „Die Propheten“ ist kein einfaches Buch. Es ist schwer zu vermitteln, wie ein Kabbalist es liest.

Es ist eine Studie über sich selbst durch andere Charaktere, d.h. Menschen, die in unserer Welt existierten und den Schöpfer verstanden haben. Sie handelten nur zu dem Zweck, sich Ihm zu nähern, Ihn positiv zu beeinflussen, damit der Schöpfer sich ihnen annähert und ihnen die Möglichkeit gibt, die Welt durch sie positiv zu beeinflussen.

Aus dem Fernsehprogramm „ Die Geheimnisse des ewigen Buches“ 13.09.21

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Wie kann ich als Einzelner unsere Umwelt retten?

Wenn wir unsere Umwelt retten wollen, dann müssen wir nur eine Sache ändern: unsere Einstellung zueinander.

Unsere Entwicklung hat ein Stadium erreicht, in dem sich die trennenden Kräfte in der gesamten Menschheit ausbreiten. Gleichermaßen nähern wir uns einem Zustand, in dem wir das Gefühl haben werden, dass alles, was uns fehlt, eine positive Einstellung zueinander ist.

Alle Bemühungen, die über eine Änderung unserer Einstellung zueinander hinausgehen, werden nichts zur Rettung der Umwelt beitragen. Solche Bestrebungen beruhen auf dem Fehlen eines echten Verständnisses und einer umfassenden Wahrnehmung der Realität, die die wahren Zusammenhänge zwischen uns und der Natur erkennen lässt.

Weil wir die höchstentwickelte Stufe der Natur sind – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich – hängt das Gleichgewicht der Natur einzig und allein davon ab, dass wir Menschen eine positive Einstellung und Verbindung untereinander erreichen. Das liegt daran, dass jede qualitativ höhere Stufe der Natur eine viel größere Macht hat als ihre vorherige Stufe, und der Mensch nimmt die höchste Stufe in der Natur ein. Eine positive Beeinflussung der Umwelt, des Klimas und der Natur im Allgemeinen kann daher dadurch erreicht werden, dass wir auf der menschlichen Stufe positive Beziehungen zueinander aufbauen. Wenn wir hingegen zulassen, dass unsere trennenden Antriebe die menschlichen Beziehungen zerreißen, zerstören wir auch die Natur.

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Warum haben manche Menschen Gewaltausbrüche?

Ausbrüche gibt es nicht nur bei manchen Menschen, sondern auch auf der unbelebten, der pflanzlichen und der tierischen Ebene der Natur. Es gibt verschiedene Fälle, in denen die Spannung ausbricht, um zu einem ausgeglichenen Zustand zu führen.

Zum Beispiel entstehen Vulkanausbrüche, nachdem sich unter der Erde viel Spannung aufgebaut hat und ein Zustand erreicht ist, in dem es unmöglich ist, die innere Spannung weiter zu halten. Die äußere Hülle kann die innere Spannung nicht mehr festhalten, und wir sehen dann, wie vulkanische Lava und Asche aus der Erde hervorbricht.

So funktioniert es in der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, aber auch im menschlichen Dasein. Der Mensch hat mehr Gründe für Ausbrüche als der Rest der Natur, weil er in einem komplexen Netz sozialer Interaktionen lebt. Im Allgemeinen leben wir in einem geschlossenen System, das uns ständig mit allen möglichen Problemen und Schmerzen belastet, und wenn die Spannung unserer ständig wachsenden Sehnsüchte auf ein entsprechendes Maß an Spannung in unseren sozialen Beziehungen trifft, dann entsteht ein zunehmender Impuls zum Ausbruch, sei es auf persönlicher Ebene in der Familie, sei es auf gesellschaftlicher Ebene bei öffentlichen Ausbrüchen oder sogar auf nationaler Ebene, wenn bestimmte staatliche oder nichtstaatliche Akteure Gewalt entfesseln.

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Ein Weg von tausenden Jahren

Frage: Der Schöpfer schuf den Wunsch zu empfangen, Er gab uns die Freiheit der Wahl, damit wir unsere Gegensätzlichkeit zu Seiner Eigenschaft des Gebens  erkennen. Wir sollen zur Erkenntnis kommen, Ihn zu bitten, unsere Natur zu ändern.

Aber warum ist alles so verwirrend? Warum sind Hunderttausende von Jahren der menschlichen Entwicklung vergangen und niemand weiß etwas davon?

Antwort: Es ist unser Egoismus, der uns verwirrt. Es wird gesagt, der Schöpfer hat alles geradlinig und einfach gemacht. Jedoch haben die Menschen viel zu viele verschiedene Wege gewählt und sich schließlich darin verfangen.

Doch alles dient nur dazu, damit wir uns mit uns selbst auseinandersetzen und uns endlich damit beschäftigen, was der Schöpfer mit uns tut. Wir sollten verstehen, auf welche Weise wir uns der Gleichheit der Form mit Ihm annähern können.

Frage: Dauert das Hunderttausende von Jahren?

Antwort: Wir sprechen hier nicht von Hunderttausenden von Jahren. Es verging nicht so viel Zeit für die Entwicklung des Menschen. Aus Atomen, Molekülen, allen möglichen Zwischenzuständen und aus der tierischen Stufe heraus, hat er sich zum heutigen Menschen entwickelt. Vor einigen tausend Jahren waren die Menschen tatsächlich noch wie Tiere und wussten nicht, wofür sie leben. 

Denn erst vor fünftausend Jahren, beginnend mit Adam, dem ersten Menschen, der anfing, den Schöpfer zu begreifen, konnten die Menschen sich dessen bewusst werden. Fünftausend Jahre sind gar nicht so viel. Davor entwickelten wir Menschen uns wie alle tierischen Lebewesen, die sich nur um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse sorgten.

Daher sind fünftausend Jahre nicht viel, um sich mit sich selbst auseinander zu setzen und sich selbst zu begreifen.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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Was ist die materielle Welt, was die spirituelle? (Quora)

Die materielle Welt, von der Weisheit der Kabbala ganz einfach als „diese Welt“ bezeichnet, ist in Wirklichkeit nichts anderes als unsere eigene innere Wahrnehmung der Realität. Es scheint uns als existierte da draußen eine Welt, die außerhalb unserer inneren Wahrnehmung liegt, tatsächlich befindet sich aber alles in unserem Inneren.

Egal ob wir ein riesenhaftes Universum voller Galaxien und Sterne sehen, oder auch nur unseren Planeten betrachten, mit seinen Stufen von unbelebt über pflanzlich zu belebt und menschlich, so nehmen wir all das in unserem Verlangen zu genießen wahr. Dieses Verlangen Genuss zu empfinden, oder anders ausgedrückt, unser egoistisches Verlangen, ist unsere Natur. Könnten wir dieses Verlangen von uns abtrennen, würden wir weder uns selbst noch die Welt wahrnehmen.

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Existieren außer uns noch andere intelligente Lebensformen? (Quora)

Außer der bewegungslosen, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe der Natur gibt es nichts anderes im Universum. Wie sehr wir auch nach anderen Lebensformen suchen, wir werden jenseits dieser vier Stufen dennoch nichts entdecken.

Die menschliche Stufe ist die höchste Lebensform, weil sie die Fähigkeit besitzt, die physische Welt zu verlassen und in die höhere spirituelle und ewige Welt einzutreten, eine völlig andere Ebene der Existenz jenseits des Universums, wie wir es kennen.

So groß unser Universum auch zu sein scheint, so winzig und begrenzt ist es in Wirklichkeit. Es entstand aus einem winzigen Funken, der aus einer höheren Ebene der Existenz hervorbrach, die in der Kabbala eine höhere „Welt“ genannt wird. Wir kennen dieses Ereignis als den Urknall, den Ursprung der Entstehung von Lebensformen und der Existenz, wie wir sie heute vorfinden.

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