Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Kette des Verlangens zusammenschließen

Alles, was wir empfinden, ist das Wesen des Verlangens, in welchem uns eine beliebige Form offenbart wird. Man kann es auch anders sagen: Das Verlangen nimmt unter der Einwirkung des Lichts diese oder jene Form an. Die Grundlage aller Welten bildet ein und dasselbe Verlangen, das sich nur durch die Formen und ihre Niveaus unterscheidet.

Alles, was jetzt vor uns erscheint, nehmen wir auf dem niedrigsten Niveau des Verlangens wahr. Und die weiter fortgeschrittenen Formen entstehen, wenn dieses Verlangen die Absicht des Gebens übernimmt; denn dann wird seine vorherige Form für uns durch die spirituelle Form ersetzt. Es gibt somit keine anderen Unterschiede zwischen allerlei Details der Welten und der Stufen. Wir setzen jedes Mal die andere Brille auf und sehen deshalb eine andere Welt vor uns.

Also bleibt das Verlangen unveränderlich, und darin existieren 620 Unter-Wünsche, welche in diesem oder jenem Maß untereinander verbunden sind. Und alle diese Niveaus erreichen im Endeffekt Malchut der Welt der Unendlichkeit. In Wirklichkeit sehen wir sie jetzt auch, aber nur auf unserer Stufe, entsprechend unseren Instrumenten der Wahrnehmung. Es ist deshalb gesagt: „Jeder verneint oder beurteilt nach seinem eigenen Mangel“.

Frage: Wie kann man das Gesagte dem Menschen erklären, der die Wissenschaft der Kabbala nicht studiert?

Meine Antwort: Das Verlangen ist eben die Materie. Das Atom besteht aus den Teilchen, die eine Energie darstellen, oder besser gesagt das Verlangen, sich zu bewegen. Wenn ein Teilchen sich nicht bewegt, dann geht es verloren. Im Grunde genommen stellen die Teilchen gerade die Energie, das Licht dar. Sie stehen in einer gegenseitigen Wechselwirkung, werden vereinigt und schaffen dadurch verschiedene Formen der Verbindung. Aus dieser Verbindung entsteht das allgemeine Verlangen, und daraus entsteht die Materie, die sich im Einklang mit vier Niveaus des Verlangens oder vier Arten der Natur befindet: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Das Verlangen umfasst alles. Es kann sich erhöhen oder erniedrigen, es wird auf „das Plus“ und „das Minus“ geteilt, aber sein Wesen wird dadurch nicht geändert. Leider entsprechen unsere Vorstellungen über die Materie nicht den Erkenntnissen der Wissenschaft, nicht nur der Quantenphysik, sondern auch den Bereichen, die sich mit der Wahrnehmung der Realität beschäftigen. Wie dem auch sei, es ist heute schon klar, dass die Materie eine Energie darstellt. Diese Erkenntnis betrifft sowohl uns selbst als auch die Art und Weise, wie wir uns wahrnehmen. Natürlich wird nicht jeder Mensch unsere Erklärung verstehen können, er kann aber seinen Glauben den wissenschaftlichen Forschungsdaten schenken. Schließlich nehmen wir Vieles in unserem Leben ohne jegliche skrupellosen Auseinandersetzungen an.

Wenn also die gesamte Schöpfung ein einziges Verlangen darstellt, so können wir nur in den Definitionen des Verlangens über die Ähnlichkeit oder den Unterschied, über die Nähe oder die Entfernung sprechen. Die gleichen Verlangen befinden sich nebeneinander. Je mehr sie sich voneinander unterscheiden, desto weiter sind sie voneinander entfernt. Die entgegengesetzten Verlangen sind voneinander unendlich entfernt. Nach dieser Skala – von der Verschmelzung bis zum diametralen Gegenteil – werden alle übrigen Zustände verteilt. Alles wird anhand des Verlangens gemessen.

Somit ist unsere Arbeit sehr einfach: Wir sollen unsere Verlangen klären und dementsprechend voranschreiten. Gleich dem Psychologen soll ich mich von der Seite her anschauen, meine Verlangen von außen betrachten und deren Parameter nachprüfen: welche Formen der Wünsche in mir existieren, inwiefern sie mich oder ich sie beherrsche. In dem Maß meines jetzigen Verständnisses bestimme ich für mich die wünschenswerte Form und vergleiche sie mit der laufenden.

Folglich suche ich die Möglichkeit, um von der existierenden Form in die wünschenswerte überzugehen. Die Kabbalisten sagen, dass ich diesen Übergang mit Hilfe des Lichts erreichen kann, das zur Quelle zurückführt. Somit muss ich meinen jetzigen Zustand als unerwünscht und schlecht annehmen und dementsprechend den zukünftigen als erwünscht und gut betrachten. Die Distanz zwischen diesen Zuständen sorgt für das große Leiden, das ich empfinde, ruft in mir das Streben hervor und lässt zu, dass ich mich in der Gruppe bemühe.

Alles klärt sich anhand des Vergleichs des Existierenden und des Wünschenswerten: Ich offenbare die bittere Wahrheit über den laufenden Zustand und richte mich nach dem folgenden, dabei wird das Höhere Licht seine Arbeit erledigen, denn es soll mich gerade durch die notwendigen Veränderungen zu den neuen, mehr fortgeschrittenen Formen des Verlangens führen. Ich soll nur entscheiden, dass ich es tatsächlich will, wodurch ich „die Kette zusammenschließe“, das Licht in Betrieb setze.

Somit ist die Methode einfach, obwohl sie eine Menge von Komponenten enthält: die Gruppe, den Lehrer, das Buch, die Größe des Schöpfers, das Studium, die Verbreitung, das Bild der Realität, die Welten usw.. Schließlich, wenn man das alles zur Kategorie des Äußerlichen aufzählt, bleibe nur ich selbst im laufenden Zustand übrig, den ich als unerträglich offenbaren muss, um mir meinen folgenden Zustand als wunderschön vorzustellen. Und wo ist das Licht? Es kommt durch die Gruppe, da der folgende Zustand die Einheit auf dem neuen Niveau darstellt. Diese Bedingungen führen mich eben zur Handlung hinzu.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 26.06.2012



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Warum Rockmusik in uns Tierinstinkte weckt

Studie (G. Brayant, Spezialist in der Kommunikation, Universität in Kalifornien, „The Telegraph“, UK.): Rockmusik bewegt uns, weil sie Alarmzeichen der Urzeitgeschöpfe auslöst und wilde Tierinstinkte in uns weckt. Eine plötzliche und abrupte Veränderung der Lautfrequenz und Tonhöhe bauen auf gleichen emotionalen Mechanismen auf, durch welche die Tiere sich vor Gefahren warnen.

Wenn Tiere ein Alarmzeichen geben, wird ihrem Stimmapparat schnell großes Volumen an Luft zugeführt. Dies führt zur Dissonanz bzw. Misstönen, die zur Aufmerksamkeit bei anderen Tieren führt, wodurch emotionale Reaktionen hervorgerufen werden. Bei ähnlicher Begleitmusik bekommen wir Gänsehaut, weil wir darauf programmiert sind und auf diese Dissonanz reagieren. So funktioniert auch disharmonische Musik, ein quietschender Ton, welcher in Horrorfilmen verwendet wird.

Komponisten verstehen intuitiv, welche Musik beängstigend wirkt, aber wissen nicht – warum. Normalerweise verstehen sie nicht, dass sie unsere durch Evolution entwickelte Neigung zur Sorge und negative Emotionen bei bestimmten Klängen ausnutzen.

Mein Kommentar: Im Prozess der integralen Erziehung müssen wir entsprechende musikalische Einflüsse anwenden – Hintergrundmusik bei Unterhaltungen und während der Workshops. Das Anhören bzw. Abspielen von Songs mit integralem Inhalt sollte gefördert und ausgebaut werden.



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Prüfung auf die Uneigennützigkeit

Frage: Was bedeutet die Liebe zum Schöpfer?

Meine Antwort: Die Liebe ist die Gelegenheit, Verlangen anderer Menschen auf Kosten Eigener zu erfüllen. In unserer Welt lieben wir nur das, was uns Freude bringt: leckere und gewohnte Gerichte, die Menschen die uns erfüllen, eigene Kinder mit denen wir durch die Kraft der Natur verbunden sind. Wir nennen das die Liebe.

Aber die spirituelle Liebe bedeutet nicht, wenn ich eigene Verlangen mit Hilfe von Irgendjemanden oder mit Irgendetwas erfülle, sondern die Erfüllung der Wünsche anderer Menschen. Das ist das Gegenteil dessen, was wir gewöhnt sind, als Liebe zu bezeichnen. Denn die spirituelle Welt ist der materiellen Welt vollkommen entgegengesetzt. Wenn ich mich über die Verlangen anderer Menschen kümmere und versuche sie so zu füllen, wie der Eine will, dann bedeutet das, dass ich ihn liebe.

Und solange diese Liebe zwischen uns herrscht und alles gut ist, schließen wir eine Allianz mit dem Schöpfer, um diese Beziehung zu erhalten, auch wenn sich diese Dinge durch allerlei möglichen äußeren Umständen ändert. Es spielt keine Rolle, egal was passiert, ich möchte zwischen uns die gleiche Kraft der Liebe und Verbindung erhalten.

Die Frage ist, wie es möglich ist zu empfangen, wenn ich plötzlich enthülle, dass der Schöpfer doch für alle meine Probleme verantwortlich ist? Mein treuer Partner und Geliebter hört plötzlich auf, mich anzusehen und bereitet mir alle möglichen Probleme und Schwierigkeiten. Er hintergeht mich in allem und tut alles gegen mich. Er verwandelt sich zu meinen wichtigsten Wiedersacher. Wie kann ich in diesen Situationen, in mir diese gutherzige Einstellung zu ihm erhalten?

Aber die Verschmelzung mit dem Schöpfer bedeutet, dass ich durch alle möglichen Zustände gegangen bin und dazu gelangt bin, dass ich absolut nichts von ihm bekomme, außer der Empfindung der Dunkelheit. Aber oberhalb davon, baue ich eine Beziehung der Liebe und Eigenschaft des Gebens auf, Verbindung trotz allem Unglück und Leiden, die Er meinem Egoismus bereitete. In diesem Fall kann man das als die Verschmelzung bezeichnen.

Wünsche bzw. Verlangen, in denen ich die Verschmelzung erreiche, müssen in der Einschränkung und Verhüllung bleiben. Über ihnen befindet sich mein Schirm das reflektierende Licht und es kommt zur Verschmelzung im Verlangen des Gebens.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 17.06.2012



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Antworten auf die Fragen unserer Blog-Lesern

Frage aus dem englischen Blog: Wie kann der Mensch zum Kabbalisten werden? Was soll er dafür machen?

Meine Antwort: Du sollst lernen, wie man sich unter Einwirkung der korrigierenden Kraft des Lichtes stellen kann, denn sie führen dich an die Quelle zurück. Dieses Licht kommt während des Studiums der kabbalistischen Primärquellen. Aber nur wenn das Studium mit der richtigen Absicht erfolgt und die Absicht wird in der Gruppe der Freunden vorbereitet, die den Ratschlagen des Lehrers folgen. Somit gibt es in der Methode drei Komponenten: die Bücher, den Lehrer und die Gruppe.

Frage: Wir lernen, dass der erste Schritt zum Eingang in die spirituelle Welt der Aufbau des Schirmes ist. Dafür sollen wir MaN – das Gebet erheben, welches das starke Streben zum Schöpfer spürbar macht. Aber der Schöpfer ist vor uns vollkommen verborgen. Wie kann man diesen starken Wunsch erreichen und sich davon überzeugen, dass wir uns auf dem richtigen Weg zum Erlangen des Schirmes befinden?

Meine Antwort: Man kann es nur in der Gruppe erreichen. Wenn Sie die Verbindung mit den Freunden in der Gruppe anstreben, dann befinden Sie sich auf dem richtigen Weg.

Frage: Kann man behaupten, dass Adam, Abraham u.a. keine vollständige Korrektur erreicht haben, da zu jenen Zeiten die Selbstsucht sehr niedrig war und die Gefäße der Korrektur noch ungenügend entwickelt waren?

Meine Antwort: Sie haben die vollständige Korrektur erreicht, aber diese war individuell, was ihnen aber ermöglichte, die Methode der Korrektur aller Menschen auszuarbeiten.

Frage: Wir lernen, dass uns bis zum Ende der Korrektur ca. 200 Jahre geblieben sind. Aber die heutige Situation in der Welt ist so schlecht, dass uns sogar die 200 Jahre nicht ausreichen können. Was wird geschehen, wenn sogar die riesigen Leiden die Menschen nicht zur Kabbala und zur Korrektur führen werden? Lässt die Kabbala eine solche Situation zu, wenn sich die Korrektur ohne Vorhandensein der materiellen Welt verwirklicht?

Meine Antwort: Nein, eine solche Situation wird es nicht geben. Die Menschheit wird nicht umkommen und wird unbedingt die Korrektur erlangen. Aber die Leiden könnte man dabei vermeiden.



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Eine kurze Übersicht des Kurses über die integrale Erziehung. Die Erziehung von Kindern.

Man kann nicht davon sprechen, dass die Erziehung von Kindern sich verändert oder verschlechtert hat, weil diese als solche nie existierte.

Es war eher eine Ausbildung, die vor etwa 200 Jahren im Zusammenhang mit der industriellen Revolution entstanden ist, da es damals notwendig wurde, den Bauern zum Arbeiter auszubilden. Deshalb wurden dem Menschen bestimmte Fähigkeiten vermittelt, welche ihnen lesen, schreiben, rechnen und in einem gewissen Maß mit den Werkzeugen, Maschinen und Plänen umzugehen lehrte, damit fing alles an. Jedoch hat sich mit der Erziehung niemand beschäftigt.

Häufig wird gedacht, Erziehung hätte die Bedeutung ein paar Lieder auswendig zu lernen, in der Lage zu sein ein Gedicht zu rezitieren, etwas zu tanzen, zu malen – und das wäre alles, dies ist aber überhaupt keine Erziehung!

Die Erziehung ist die Bildung der Persönlichkeit. Diese Herangehenweise gab und gibt es noch nicht. Es gibt nicht einmal ein solches Fach in der Schule, wenn man diese Bildung überhaupt als Schuflach bezeichnen kann.

Die Erziehung erfolgt nur unter dem Einfluss der Umgebung, vor allem in der Umgebung der gleichaltrigen Kinder oder ein wenig älteren Kindern. Von Erwachsenen nimmt ein Kind nichts auf, es ist für ihn wie eine Mauer. Von Kindern die ihm gleichen Alter sind oder ein bis zwei Jahre älter sind, wird alles lebendiger nachgeahmt. Es ist es notwendig, für Kinder eine wohlwollende Umgebung zu schaffen, diese würde sie erziehen und Menschen mit den richtigen Absichten und Werten machen, welche ihnen in der neuen integralen Welt das Leben ermöglichen könnte.

Hier wird uns ein breites Aktionsfeld offenbart. Wir bekommen eine Menge Unterstützung von Lehrern, Psychologen und Eltern. Es wäre ein segensreicher und dankbarer Verantwortungsbereich.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 22.05.2012



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Mit der Geschwindigkeit, mit der sich die Welt öffnet

Frage: Warum fällt es mir so leicht, über die Kabbala zu sprechen, als wäre es selbstverständlich, doch wenn ich beginne, mit den Menschen über die Bürgschaft zu sprechen, habe ich große Schwierigkeiten und muss viel überlegen und mich anstrengen?

Meine Antwort: Wunderbar! Jetzt stellst du fest, dass, wenn du über die Kabbala sprichst, du Worte benutzt, die nichts für dich bedeuten, Worte über die Welt, die du noch nicht wahrnimmst. Wenn du aber anfängst, mit den Worten dieser Welt zu sprechen, über gegenseitige Bürgschaft, Liebe, Hass, Annäherung, Entfernung, Verbindung, dann musst du deine eigenen Empfindungen einbringen, und du begreifst, wie weit du von diesen Begriffen entfernt bist.

Und es wird tatsächlich schwierig, darüber zu reden. Denn solange du mit den Worten der Kabbala sprichst, läuft alles sehr glatt ab: Reshimot, Parzufim, Schirme bewegen sich hin und her, Einschränkung, reflektiertes Licht, direktes Licht… Alles scheint wunderbar zu sein. Du jonglierst mit Worten wie ein Zirkusartist mit Bällen. Doch noch sind es für dich nur Worte.

Wenn du aber beginnst, die Worte mit deinen Empfindungen zu verbinden und nicht die Sprache der Kabbala, sondern die Sprache dieser Welt zu sprechen, dann stellst du fest, wie fremd es für dein Herz ist. Deswegen fällt es dir so schwer.

Du musst zu den Worten übergehen, die deinem Herzen nahe sind, dann wirst du begreifen, wie sehr dein Herz dagegen ist. Gewöhne es langsam, Tropfen für Tropfen, daran. Genau das geschieht mit uns gerade, wir bewegen uns auf die richtige Art und Weise vorwärts.

Wenn wir mit der Geschwindigkeit, mit der sich die Welt uns öffnet, voranschreiten, ohne ihr Gewalt anzutun, sondern indem wir alle Gelegenheiten, die sich uns bieten, nutzen: stellen Kontakte mit verschiedenen Organisationen her, verteilen Flyer, verbreiten Material im Internet, halten Vorträge usw., dann werden wir sehen, wie uns der Weg geebnet wird.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, New York, 21.06.2012



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Das Kind will wachsen!

Wir verstehen noch nicht, wie sehr unser Vorankommen von dem Vorankommen der Welt abhängt. Doch es wird sich allmählich offenbaren, und wir werden unsere Verantwortung ihr gegenüber fühlen. Ein Kind wird den Eltern nicht nur gegeben, damit sie sich an ihm erfreuen und mit ihm spielen können, sondern damit sie sich ständig darum kümmern. Und diese Arbeit wird ebenfalls zur Freude, weil Liebe diese schwere Verpflichtung in ein ersehntes Privileg verwandelt.

Wir treten in eine neue Epoche ein und die Welt möchte sich entwickeln, weiß aber nicht, in welche Richtung, sie verzweifelt von Tag zu Tag immer mehr und spürt ihre Machtlosigkeit. Das hilft uns voranzukommen. In Wirklichkeit mussten die Kabbalisten in der Vergangenheit viel schwerere Zeiten durchmachen, in denen sie keine Veränderungen in der Welt und keine Ergebnisse ihrer Arbeit beobachten konnten. Wir aber wurden dieses besonderen Privilegs würdig.

Ein Ehepaar, das keine Kinder hat, leidet sehr. Manchmal entsteht eine so starke Verbindung zwischen ihnen, dass sie beschließen, füreinander zu leben. Doch in Wirklichkeit machen nur Kinder ein Ehepaar zu einer Familie.

Deshalb, wenn wir uns um die Welt kümmern, werden wir quasi zu Eltern, die ein gemeinsames Kind haben, und das wird uns stärken. Das wird uns Erfolg in allem, was wir anstreben, bringen.

Dafür müssen wir lernen und die Methode optimieren. Jeder muss zu einem Lektor, Lehrer oder Organisator werden – auf diese Weise werden wir vorankommen. Wenn wir uns um die Menschen nicht kümmern, haben wir keine Chance, voranzukommen. Der Schöpfer braucht unser eigenes Vorankommen nicht – er braucht eben alle sieben Milliarden Verlangen, und darum müssen wir für sie arbeiten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, New York, 21.06.2012



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Positive Ladung

Dieser Weg ist schwer, wenn wir in unserem Ego bleiben und irgendwelche egoistischen Auseinandersetzungen untereinander auszufechten versuchen. Solange wir versuchen, die Probleme auf egoistischer Ebene zu lösen, werden wir uns immer streiten, unterschiedlicher Meinung sein, und es wird kein Ende nehmen.

Wenn wir uns aber über unseren Egoismus erheben, um uns zu verbinden, und alle unsere Streitereien und Reibereien als Einladung zur Verbindung, als „Gegenhilfe“ wahrnehmen, werden wir immer fröhlich, voller Kraft, Begeisterung und zu jeglichen Errungenschaften fähig sein. Und wenn wir etwas nicht schaffen, haben wir Jemanden, den wir um Hilfe bitten können. Auf diese Weise kommen wir also zur Bitte an den Höheren, zum Gebet, anderenfalls werden wir es nicht schaffen.

Und es wird kein einfaches Gebet sein, sondern ein gemeinsames, wenn ich für die ganze Gruppe und nicht für mich selbst bitte. Denn alle Bitten für sich selbst helfen nicht, sondern entfernen uns im Gegenteil voneinander und werfen uns auf den Weg der Leiden.

Genauso sprechen wir am runden Tisch darüber, dass wir alle Auseinandersetzungen hinter uns lassen wollen. Wir wollen nicht streiten und klären, wer von uns mehr recht hat und wer weniger und um wie viel Prozent. Das sind keine Regierungsdebatten. Hier haben sich Menschen versammelt, die eine neue Verbindung aufbauen möchten, ohne die die Menschheit dem Tode geweiht ist.

Und das ist nur dann möglich, wenn wir alle Streitereien untereinander beenden und zu einer neuen Stufe der Verbindung aufsteigen, damit „alle Verbrechen“, die unten geblieben sind, „von der Liebe bedeckt werden“, die über allem steht. Und über die Verbrechen sprechen wir nicht, als ob es sie nicht geben würde. Dann werden wir eine Kuppel über uns bauen können.

Genau das wollen wir während der Gespräche am runden Tisch erreichen. Und bevor wir es vor dem Publikum machen, müssen wir lernen, das gleiche in unserer Gruppe umzusetzen. Deshalb sollten wir jede Gelegenheit nutzen, um uns zu verbinden, gerade trotz allen zwischen uns existierenden Streitigkeiten, Meinungsverschiedenheiten und Ablehnung.

In dieser Form übt das höhere Energiefeld einen Einfluss auf uns aus, indem es solche Reaktionen in uns auslöst und Reibungen zwischen uns hervorruft, damit wir auf die Hilfe des Höheren angewiesen sind. Wie geschrieben steht: „Der den Frieden im Himmel herrschen lässt, wird auch den Frieden zwischen uns herrschen lassen“.

Wir müssen erreichen, dass dieses Feld nicht durch seinen negativen Pol auf uns einwirkt, sondern durch seinen positiven, in der entgegengesetzten Richtung. Jedes Feld, jeder Magnet kann sowohl positiv als auch negativ wirken, entweder durch den Nord- oder durch den Südpol. Und das alles hängt von unserer Orientierung, von unserer Ladung – von unserer Ausrichtung – ab.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, New York, 21.06.2012



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Ich bürge für alle!

Frage: Was soll man tun, wenn man einerseits alles Mögliche unternimmt: man studiert, investiert in die Gruppe, in die Verbreitung, andererseits jedoch sieht, dass man in seinem Stolz gefangen ist und nichts mehr an sich heranlässt, sich selbst also einfach blockiert?

Meine Antwort: Du musst die Freunde darum bitten, dass sie dir helfen, dich unterstützen, um dich beten. Das gemeinsame Gebet (Tefilat Rabim) ist ein Gebet für jemand anderen, für alle anderen.

Der Mensch kann nicht für sich selbst beten, weil es sich dann um eine egoistische Bitte handeln würde. Selbst wenn du versichern würdest, dass du angeblich um die Eigenschaft des Gebens bittest, wäre es trotzdem egoistisch, weil du sie für dich selbst haben willst.

Wenn ich mich in der Gruppe befinde, möchte ich nur eins: für alle bürgen. Ich möchte dafür bürgen, dass sie alles, was sie wollen, erreichen! Und auf diese Weise bürgen wir alle gegenseitig füreinander.

Anderenfalls werden wir mit unseren Eigenschaften nicht dem höheren Feld entsprechen können. Wir befinden uns darin wie geladene Teilchen in einem Magnetfeld, das uns voneinander entfernt, anstatt uns einander näher zu bringen.

Wie können wir also die Ähnlichkeit mit diesem Feld erreichen? Dafür muss ich mich mit den Freunden verbinden, dann werde ich eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Feld haben können. Hier gelten klare physikalische Gesetze, die in Das Studium der Zehn Sefirot beschrieben sind, hier gibt es keine Mystik.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, New York, 21.06.2012



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Ich möchte, dass es allen gut geht!

Frage: Worin genau besteht unsere Verbindung?

Meine Antwort: Die Verbindung basiert darauf, dass wir alle einer Gesellschaft angehören und sie glücklicher, gutmütiger, barmherziger, aufmerksamer jedem Menschen gegenüber machen möchten.

Ich möchte, dass es allen gut geht! Es braucht niemand enteignet werden, das Geld muss nicht den reichen Menschen weggenommen werden und es darf keine schwächere Gesellschaftsschicht – Arme, Ältere, Frauen – vernachlässigt werden. Das Eine darf nicht auf Kosten des Anderen passieren.

Das ist nur unter der Bedingung möglich, dass wir zuerst eine gerechte Gesellschaftsstruktur aufbauen, die auf der Gleichberechtigung basiert. Und aus diesem Blickwinkel werden wir alles nach dem Beispiel einer Familie betrachten, in der es Kinder und Erwachsene, einen Vater und eine Mutter, eine Menge Verpflichtungen, Schulden und Probleme gibt. Wenn wir alle an einem runden Tisch sitzen, dann verstehen wir, womit wir das Kind versorgen müssen, welches Medikament der Großvater braucht und welche Ausgaben für den Haushalt notwendig sind. Und dann schauen wir, was übrig bleibt, teilen den Rest untereinander auf und leben davon.

Wenn wir in der gleichen Form, mit Liebe zu allen, handeln und Probleme lösen würden, würde sich niemand beschweren können, warum es gerade so gemacht wurde. Denn alle würden sehen und wissen, dass alles gerecht entschieden wurde, weil ein Kind das eine und ein älterer Mensch etwas anderes braucht. Also müssen wir in erster Linie eine Verbindung wie in einer guten Familie erreichen.

Und dann, selbst wenn wir keine besonders großen Ressourcen haben, werden sie ausreichen, niemand wird sich Sorgen machen und sich benachteiligt fühlen. Denn das ist der wichtigste Anspruch, den der Mensch für gewöhnlich hat, weil er spürt: ich habe nicht das, was der andere hat, und das auf meine Kosten.

Auszug aus dem Workshop in Toronto, 20.06.2012



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