Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Womit fängt ein Gebet an?

Kongress in Charkow. Lektion 6
Es gibt ein Gebet und es gibt ein Flehen. Das Gebet bedeutet, dass der Mensch sich an den Schöpfer mit einer formulierten Absicht wendet. Und das Flehen bedeutet, dass er zuerst den Schöpfer bittet, das Gebet zu formulieren.

Vor etwa zweieinhalbtausend Jahren hat der König David in den Psalmen geschrieben: „le-maan achai we-reai“. Das bedeutet: für meine Freunde bitte ich Dich und für Deine ganze Schöpfung (welche „das Haus des Schöpfers“ heißt, weil Er sie später mit Seinem Licht füllt). Für Dein Haus bitte ich, damit Du alles verbindest, weil Dein Haus alle Völker der Welt versammeln soll, wie es gesagt ist:“ Weil Mein Haus zum Gebetshaus für alle Völker wird „.

Wir haben gesucht, mit welchen Worten wir uns an den Schöpfer wenden können. Und in Wirklichkeit sollen wir diese Worte von oben bekommen. Das Licht soll uns in seiner Sprache ausbilden – dass heißt “ in der heiligen Sprache“, die auf der Eigenschaft des Gebens und der Liebe basiert und unseren heutigen Empfindungen, sowie ihrem Ausdruck entgegengesetzt ist. In Wirklichkeit fängt unsere Ansprache mit der Bitte um die Korrektur, um die Veränderung unserer Bitte an.

In unserer Bewegung zum Schöpfer ist es sehr wichtig zu versuchen, die Gegenseitigkeit zu empfinden. Es gibt keinen Schöpfer ohne die Schöpfung, und es gibt keine Schöpfung ohne den Schöpfer. Als „Schöpfer“ wird die Eigenschaft des Gebens, die sich innerhalb unseres Wesens bildet, und die sich in uns einkleidet, genannt. Es ist das Feld, das anhand eines Materials empfunden wird. Und das Material sind wir. Nachdem wir die richtige „Unterlage“, den Ort vorbereiten, werden wir beginnen, den „Schöpfer“ zu offenbaren, zu empfinden. Es handelt sich nur um Seine Empfindung in unserem Inneren. Deshalb heißt der Schöpfer im Hebräischen „Bore“: von den Wörtern „Bo“ und „Re“ – „komme“ und „siehe“.

Der Mensch soll seine Bestrebung zum Schöpfer kontrollieren. Wenn sie richtig ist, dann empfindet der Mensch auch die Bestrebung des Schöpfers zu ihm. Die Gegenseitigkeit ist immer vorhanden: wenn seine Absicht richtig ist, dann wird darin sofort das Licht offenbart. Manchmal kommt es anders vor: der Schöpfer korrigiert uns, indem Er uns vorführt, dass wir uns nicht direkt nach Ihm ausrichten, dass wir es aus dem noch tieferen Punkt des Herzens tun müssen. Aber wir sollen immer danach streben, die Gegenseitigkeit zu empfinden.

Jede beliebige Bitte, jede beliebige richtige Ansprache soll unbedingt mit der Dankbarkeit anfangen, gerade wenn wir uns wünschen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen. Anderenfalls ist es einfach die egoistische Ansprache. Selbst wenn wir daran denken, von Ihm das Gebet formuliert zu bekommen, oder wenn wir uns an Ihn für unsere Freunde wenden wollen, wenn diese Ansprache auch richtig ist, soll sie immer mit der Dankbarkeit anfangen. Nur dann, kann man auf der Höhe dieser Dankbarkeit bitten – dann wird diese Bitte auf die Erweiterung des Gebens gerichtet sein.

Ich werde oft gefragt: „Was soll ich tun, wenn ich in mir nichts finden kann, wofür ich dankbar sein könnte?“ Denn der Mensch bittet in der Regel dann, wenn er sich im schlechten, schweren Zustand befindet.

Man muss sich mit den anderen vergleichen und erkennen, dass Sie besonders sind, weshalb Sie der Schöpfer gewählt hat. Sie sehen, was mit den übrigen Menschen geschieht, denen Er keine spirituelle Empfindung, keinen Punkt im Herzen gegeben hat.
Es ist nur der Punkt, weil wir darin noch nichts, außer der Zugehörigkeit zum Höheren empfinden. Deshalb richtet er uns vorwärts. Wenn dieser Punkt jedoch ausgedehnt wird, dann bildet sich darin die Empfindung, das Begreifen und die Offenbarung.

Sogar dieser kleine Punkt kann uns vorwärts führen. Und den Menschen, die keinen Punkt im Herzen haben, geht es leider um Vieles schlechter.

Somit ist hier die Dankbarkeit möglich. Nicht die egoistische Dankbarkeit, d.h. dafür, dass der Schöpfer mich einzigartig gemacht hat, sondern dafür, dass Er mich betraut, an andere zu denken. Er selbst befindet sich in der Eigenschaft des Gebens und kann deshalb der Schöpfung nicht noch näher kommen, weil sie dann mit Ihm einfach verschmelzen würde, am Licht, am Genuss gebunden sein und nicht die Eigenschaft des Gebens erlangen würde.

Deshalb ermöglicht Er durch solche Menschen wie wir, sich den anderen anzunähern, um ihnen allmählich zu erklären, was der Kontakt mit der Höheren Kraft als solcher ist.

Dennoch bleibt es für uns auch sehr schwer, vorwärts zu gehen, obwohl wir schon wissen, dass alles aus dem Schöpfer stammt und alles vom Schöpfer, vom Licht korrigiert wird. Nur unsere Ansprache zu Ihm soll von uns kommen, obwohl auch sie sich unter der Einwirkung unserer Bitte zu Ihm formuliert wird. Es heißt ein Gebet, welches dem wahren Gebet zuvorkommt: „Ermögliche uns die richtige Ansprache, das wahre Gebet. Ermögliche uns, nicht für sich zu bitten, sondern für die Sorgen der anderen Menschen empfindlicher zu werden, um in ihrem Namen bitten zu können“.

Auszug aus der 6. Lektion des Kongresses in Charkow, 18.08.2012



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Den Abstieg muss man verdienen

Je mehr du den Höheren schätzt, desto näher wirst du dem Licht kommen. Gerade wenn du den Schöpfer rechtfertigst, Ihn respektierst und Seine Wichtigkeit erhöhst, bekommst du das zusätzliche Verlangen (Aviut) oder den Abstieg. Je näher du dem Licht kommst, desto intensiver arbeitet Es an dir.

Der Einfluss des Lichtes steigert sich infolge deiner Annäherung: Nach den Annäherungsversuchen werden die informativen Gene mit größerer Geschwindigkeit offenbart; diese entsprechen deinem Streben zur Annäherung an das Licht.

Und infolge dieser Annäherung, werden sowohl die Tiefe deines Verlangens, als auch die negativen Empfindungen sichtbar. Das alles wird allerdings innerhalb einer positiven Tendenz offenbart, wobei die Zustände ganz unterschiedlich sein können. Und deshalb begehst du sogar in der Finsternis die nötigen Korrekturen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 27.08.2012



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Flug in die zukünftige Welt, sich nicht von der Stelle bewegend

Wir leben in einer einzigen Realität, obwohl wir ihr die Namen von verschiedenen Welten geben und denken, dass diese Welten abgesondert voneinander, an verschiedenen Orten, existieren. Als ob es solche Orte gäbe, welche „diese Welt“ oder „die zukünftige Welt“, die Welten Asiya, Jezira, Briya, Azilut, der Garten Eden und die Hölle, heißen würden. Uns scheint es so zu sein, dass das System der Welten wie unser Universum geordnet ist, in dem es eine Menge von fernen und nahen Galaxien an unterschiedlichen Orten gibt.

Der spirituelle Raum wird „der Ort“ genannt, dieser Ort ist das Verlangen zu Genießen, das sich je nach erlangten Eigenschaften verändert: Je nachdem, ob man sich näher an der Eigenschaft des Gebens, oder weiter weg von ihr, befindet. Jedoch bleibt dieses Verlangen beständig, obwohl es sich verändert und seine neuen Zustände als Welten bezeichnet werden. Deshalb kann der Mensch, der aus einem Zustand in den nächsten Zustand übergeht sagen, dass er den Ort seines Daseins gewechselt hat.

Von Anfang an ist uns der Zustand gegeben, der „diese Welt“ genannt wird. Und in diesem Zustand, in dieser Realität, sollen wir uns mit den anderen Menschen verbinden, welche diese Realität auch verändern wollen – das bedeutet sie wollen ihre Wahrnehmung auf eine neue, höhere Stufe bringen. Je nachdem, wie wir unsere Verlangen ändern werden, werden wir empfinden, dass wir von einem Ort zu einem anderen wechseln – als ob wir aus einem Raum innerhalb unserer Verlangen, in einen anderen Raum innerhalb unserer Empfindungen fliegen würden.

Außer Dem, gibt es in der Realität keine Veränderungen. Nur mit der Hilfe der Gruppe und des Lichtes, das zur Quelle zurückführt – also mittels der Wissenschaft der Kabbala, der Korrekturmethode, können wir unsere Wahrnehmung, unsere Empfindungen korrigieren und uns dabei physisch nicht von der Stelle rühren. Das heißt in denselben Verlangen, die korrigiert werden, werden wir uns ändern und uns dabei wie in anderen Welten wahrnehmen.
Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 24.08.2012



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Alles beginnt mit Dankbarkeit

Kongress in Charkow. Workshop 7

Aus der Wissenschaft der Kabbala wissen wir, dass wir uns in einem konstanten Zustand befinden. Nur unsere Empfindsamkeit, unsere Wahrnehmung dieses Zustands verändert sich. Wie können wir diese Empfindsamkeit steigern?

Wenn ich zu meiner Empfindsamkeit, die ich jetzt erhalten habe, d.h. zum Punkt im Herzen, die Empfindsamkeit meiner Freunde hinzufüge, wenn ich mein Herz mit ihren Herzen verbinde, wird es ausreichen, damit ich anfangen kann, jenen wahren Zustand, in dem ich mich befinde, wahrzunehmen. Wie können wir unsere Herzen verbinden?

Unsere Versuche führen leider zu nichts. Wir wenden uns mit dieser Bitte an den Schöpfer, an das Licht. Wir haben es mehrmals versucht, doch wenig erreicht. Warum? Weil unsere Einstellung dem gegenüber egoistisch ist. Wir wollen ständig die Empfindsamkeit für jene Welt, in der wir uns in Wirklichkeit befinden, erhalten, sie steigern, sehen jedoch nur ein kleines, trübes Bruchstück davon. Wir wollen unsere Eigenschaften auf egoistische Art und Weise vergrößern und auch noch die Höhere Welt in uns hineinschlingen.

Wir müssen aber eine andere Einstellung entwickeln. Diese richtige Einstellung zu der Verbindung zwischen uns, zu der Wahrnehmung der Höheren Welt, basiert auf der Eigenschaft der Dankbarkeit. Dankbarkeit! Damit müssen jegliche Handlungen des Menschen beginnen! Es steht geschrieben, dass, selbst wenn ein scharfes Schwert bereits über deinem Kopf hängt, du trotzdem danken und fest daran glauben musst, dass es nur zu deinem Besten ist und das Licht auf diese Weise an dir arbeitet, um dich gerade in solchen kritischen Momenten zu der richtigen Einstellung der Höheren Lenkung gegenüber zu bewegen.

Auszug aus dem siebten Workshop des Kongresses in Charkow, 19.08.2012



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An den Toren der Tränen

Kongress in Charkow. Workshop 6

Leider wenden wir uns immer noch egoistisch an den Schöpfer. Wir bitten darum, dass es uns gut geht. Es mangelt uns doch noch daran, für alle zu bitten.

Es gibt insgesamt 39 Tore von Malchut bis Bina, und nur wenn ich durch alle diese Tore gegangen bin, erreiche ich den Zustand, der als „Tore der Tränen“ bezeichnet wird. „Tore“ sind einfach meine inneren Zustände, die sich ständig ändern, bis eine bestimmte Summe an Anstrengungen, die Einwirkung des Lichts, die Verbindungen zu den anderen sich in mir akkumuliert haben. Das alles zusammen ergibt das richtige Verlangen: ich möchte mich in der Eigenschaft des Gebens befinden, ich möchte diese Eigenschaft nicht meinetwegen erlangen, ich möchte den Schöpfer glücklich sehen und deshalb die ganze Menschheit zu Ihm bringen.

Natürlich kann das nicht in Worte gefasst werden. Diese Vorwärtsbewegung muss sich in uns entwickeln. Und bis dahin weinen wir – jedoch aus dem Grund, weil wir uns selbst bemitleiden…

Doch auf diesem Kongress haben wir eine solche Arbeit geleistet, die wir noch nie geleistet haben. Wer auf den früheren Kongressen gewesen ist, weiß es, spürt es. Es ist eine enorme, ernsthafte Arbeit. Wir haben mit euch Zustände durchlaufen, die ich mit keiner Gruppe zu durchlaufen erträumte.

Und es offenbart sich das, was offenbart werden musste: in Wirklichkeit ist unser Gebet egoistischer Natur. Die Tore sind verschlossen. Der Schöpfer steht hinter ihnen und wartet darauf, dass wir sie öffnen.

Im Grunde genommen ist es die richtige Bedingung: Der Mensch glaubt absolut nicht daran, dass etwas zu ihm kommt, er glaubt nicht an seine Kräfte, an gar nichts – und trotzdem muss er nach vorne streben. Und dann, aus der Gegensätzlichkeit dieser beiden Empfindungen – der völligen Unfähigkeit, sich in Richtung Ziel zu bewegen, und der Notwendigkeit, dies um jeden Preis zu tun – öffnen sich die Tore. Wir befinden uns fast an diesem Zustand…

Einerseits sind eure Tränen, eure Bewegung dahingehend sehr rührend, doch andererseits müsst ihr daraus etwas lernen.

Wir befinden uns im Feld einer klaren physischen Kraft. Und obwohl sie eine psychologische, gefühlsmäßige Wirkung auf uns hat, stellen die Beziehungen zwischen uns und dieser Kraft klare, absolut definierte Zusammenhänge dar. Es sind Formeln, da lässt sich nichts machen.

Tränen helfen, haben Wirkung, wenn sie die Verlangen ändern. Doch sie reichen nicht, diese Tränen. Wir brauchen ein wenig mehr.

Auszug aus dem sechsten Workshop des Kongresses in Charkow, 18.08.2012



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Für jeden oder für alle beten?

Kongress in Charkow. Lektion 5

Frage: Mache ich das richtig, wenn ich für alle bete und möchte, dass jeder von uns ebenfalls den Schöpfer um das Licht für alle bittet? Ich möchte, dass jeder sich in dieser Gemeinschaft, in diesem Licht wahrnimmt und dass der Schöpfer jedem von uns hilft, es zu erlangen.

Meine Antwort: Und warum „jedem“ und nicht allen? Ist es nicht besser, wenn alle zusammen sind?

In Wirklichkeit gibt es in der Spiritualität keinen „jeden“. So stellen wir uns selbst heute vor – getrennt durch Körper und Entfernungen. Es ist unser Egoismus, der uns unseren Zustand auf diese Weise zeichnet.

Warum sprechen wir von der Vereinigung, von dem Streben nach Einheit? Weil es in der Spiritualität diesen Zustand nicht gibt: „ich“, „er“, „du“ usw. Es ist besser, als „wir“ zu bitten.

Versucht es, und ihr werdet sehen, wie alles sofort verständlicher und leichter wird. Ihr werdet beginnen, in diesem „wir“ den einzig existierenden Zustand zu sehen. Und der heutige Zustand wird sich allmählich immer mehr von euch entfernen und euch wirklich wie eine Illusion vorkommen – früher gab es einfach eine solche Ausrichtung auf euch.

Auszug aus der fünften Lektion des Kongresses in Charkow, 17.08.2012



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Das Gebet von Vielen ist ein gemeinsames Verlangen

Kongress in Charkow. Lektion 5

Frage: Was bedeutet das Gebet von Vielen? Bedeutet es, dass alle das gleiche Verlangen haben oder dass ich keinen eigenen Gedanken an mich selbst mehr habe, sondern nur den Wunsch, das Verlangen der Gruppe, der Welt?

Meine Antwort: Das Gebet von Vielen bedeutet, dass ihr in eurer Bitte alle Verlangen aller Geschöpfe vereinen könnt, um sie durch eure Anstrengungen zum Schöpfer zu erheben, um Ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu offenbaren, weil Ihm das Freude bereitet.

Frage: Wie komme ich zu einem solchen Gebet?

Meine Antwort: Ihr versucht, euch in sie hineinzuversetzen, sie zu spüren, aus euch herauszutreten, zu beginnen, sie zu fühlen – auf diese Weise werdet ihr ihre Verlangen in euch hineinpumpen. In Wirklichkeit müsst ihr nicht die ganze Welt erfassen und absolut alle spüren. Das kommt später, weil dieses gemeinsame Verlangen von euch einfach so wahrgenommen wird. Das Licht wird auf euch wirken und euch das alles offenbaren, aus eurer Gefühllosigkeit zu den Empfindungen erwecken. Doch noch gibt es das nicht, ihr unternehmt Versuche, zu denen ihr in der Lage seid.

Das ist eine langwierige Arbeit, denn der Vorbereitungsprozess ist der längste und der schwierigste, weil wir im Dunkeln handeln. Doch auch später wird jede Stufe ihre bestimmten Ein- und Ausgänge, den inneren Prozess, die Analyse und die Synthese all dessen haben, was ich mache, offenbare, von den anderen spüre.

Eben dieser Einschluss aller Verlangen in mich ist das sogenannte Geben, wenn ich anfange, die Verlangen der anderen wie meine eigenen wahrzunehmen. Mit den Verlangen sind Bestrebungen nach dem Schöpfer gemeint. Und wenn es sie nicht gibt, ist es unwichtig. Wenn ich beginne, mich mit den anderen Menschen zu verbinden – zuerst in der Gruppe -, beginne ich innerhalb der Gruppe wahrzunehmen, dass sie nach dem Schöpfer streben, selbst wenn sie das selber nicht verstehen und nicht wissen. Ich beginne, diese Bestrebungen überall zu sehen, wahrzunehmen: bei den Menschen, den Tieren und den Pflanzen. Denn das Streben nach Leben ist auch das Streben nach dem Schöpfer, nach dem Licht.

Auszug aus der fünften Lektion des Kongresses in Charkow, 17.08.2012



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Geben an den Freund

Frage: Was bedeutet Geben an den Freund?

Meine Antwort: Geben an den Freund bedeutet das zu tun, was er möchte. Wenn wir Freunde sind und uns in der Gruppe versammeln, um das Ziel zu erreichen, muss ich dem Freund bei allem helfen, was möglich ist, damit er es erreichen kann.

Möglicherweise fehlen ihm materielle Dinge des täglichen Bedarfs, dann muss ich mich in erster Linie darum kümmern. Doch nachdem er das Nötigste erhalten hat, muss ich ihm helfen, zum Ziel zu kommen, das Gewünschte zu erreichen.

Er braucht von mir, dass ich ihm Kraft gebe, ihn vorantreibe, erwecke, zusammen mit ihm gehe. Genau das bedeutet, dem Freund zu helfen, wie geschrieben steht: „Der Mensch helfe seinem Freund“. Und deshalb erzähle ich ihm, welch ein großes Ziel uns erwartet und wie wir es gemeinsam, in einem Bund, erreichen. Ich zeige ihm, wie sehr ich ihn liebe, an ihn glaube und ihn auf diesem Weg brauche. Ich erwecke ihn und bekomme durch ihn ebenfalls Kraft.

Anderenfalls können wir das Ziel nicht erreichen, alleine ist es nicht möglich. Man braucht dafür mindestens zehn Menschen.

Genau das bedeutet Geben an die Freunde. Was kannst du ihnen sonst geben? Wenn der Freund kein Brot hat, wirst du ihm die Hälfte von deinem geben. Doch alles andere, außer dem Nötigsten, was du geben kannst, sind nur die Kraft auf dem Weg, die Begeisterung, die Größe des Ziels. Du musst ein wahrer Psychologe neben ihm sein – auf diese Weise arbeiten wir in Bezug aufeinander.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot, 26.08.2012



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Im Spiegel der Eigenliebe

Kongress in Kharkov. Lektion 2

Frage: In der Gruppe von Freunden wurde mir erklärt, wozu ich mein Ego brauche. Und wozu brauche ich mein Ego, welches ich von der Seite, von der Straße fühle?

Meine Antwort: Das sind doch alles Teile deiner Seele!

Malchut oder die Seele oder die Schöpfung oder die Menschheit, nennt das, wie Ihr wollt, – das alles seid in Wirklichkeit Ihr selbst. Wer sind dann alle Anderen? Sie alle – sind eure Teile, nur in Bezug auf euch.

Das heißt – mehrschichtige Sieben-Milliarden-Struktur, in der alle einzelnen Seelen zusammen addiert werden. Und anstatt der Ebene entsteht eine Kugel.

Also, Sie sind absolut auf alle angewiesen. Deswegen hält Sie eine abweisende, zynische Haltung gegenüber jedem Menschen auf der Welt sehr im spirituellen Fortschritt auf.

Im Grunde genommen müssen Sie so weit gehen, und alle, egal ob negative oder positive Menschen in der Welt, wie Ihnen Nahstehende wahrnehmen, wie Ihre unabdingbaren Teile.

Und sie alle – sind niemand. Auf Sie bezogen – sind sie Marionetten. Sie arbeiten nur, um Ihnen den richtigen Bildschirm zu schaffen, um Sie näher an den Schöpfer zu bringen.

Frage: Ich ertrage meinen Egoismus, ich habe keine andere Wahl, dieser ist in mir durch die Natur hinterlegt worden – und vor dem fremden Egoismus kann ich weglaufen oder diesen irgendwohin hinaustreiben.

Meine Antwort: Wo sehen Sie fremden Egoismus? Wenn Sie es in Ihrem eigenen Egoismus empfinden, was empfinden Sie dann wirklich? – Ihren Egoismus.

Der Mensch denkt, dass die Welt auf viele Menschen aufgeteilt ist. Aber auch jetzt reden Sie mit sich selbst.

Aus der 2. Lektion des Kongresses in Charkow, 17.08.2012



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Die Brücke, welche die Wahrheit und die Lüge verbindet

Aus dem Brief von Rabash (№ 16): Es ist bekannt, dass die winzigen Teile vom Auge nicht wahrgenommen werden, größere um so leichter. Solange ein Mensch irregeführt wird, ist er nicht in der Lage, die Wahrheit zu erkennen, dass er den falschen Weg geht, er ist getäuscht, als ob er den Weg der Wahrheit gehen würde …

Wenn die Täuschung schon groß ist, und diese Größe erreicht hat, dann ist man in der Lage, die Wahrheit zu sehen. Und dann sieht der Mensch, dass er den falschen Weg geht, das heißt, er enthüllt seinen wahren Zustand. Es stellt sich heraus, dass er in seiner Seele einen Punkt der Wahrheit enthüllt, der ihm zeigt, wie man auf den richtigen Weg kommt. Und das ist eine Brücke, welche die Wahrheit und Lüge miteinander verbindet, wo die Täuschung endet und der Weg der Wahrheit beginnt.

Wir streben stets nach dem Guten, nach der Wahrheit, nach der Eigenschaft des Gebens, aber wenn unsere Anstrengungen einen bestimmten Stand erreichen, dann fühlen wir genau das Gegenteil, was uns zeigt, dass wir uns in einer Lüge befinden: wir geben nichts und wollen nichts geben, kümmern uns nur um uns selbst.

Doch die Wahrnehmung von diesem falschen Zustand ist die Enthüllung der Wahrheit! Es ist zwar nicht angenehm, und der Mensch weiß nicht, was zu tun ist. Aber wenn er trotz allem wieder versucht, zur Eigenschaft des Gebens zu gelangen, diese als gut empfindet, die Wahrheit will – denn Wahrheit ist die Eigenschaft des Gebens -, dann findet er heraus, dass die Irreführung umso größer geworden ist … Aber das ist die Wahrheit! Die Wahrheit, dass er sich in der Lüge befindet.

Und das geht so lange, bis die Lüge eine solche Größe erreicht, dass es unerträglich wird, in ihr zu bleiben. Und dann schreit er so, dass die Rettung kommt.
Es gibt den Zustand selbst, und es gibt dessen Wahrnehmung. Und je mehr sich unsere wahren Zustände der Wahrheit annähern, umso polarer werden sie.

Aus der Vorbereitung zum Unterricht, 07.08.2012



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