Frage: Was bedeutet der gegenseitige Einschluss, den wir untereinander erreichen sollen?
Meine Antwort: Der gegenseitige Einschluss der Verlangen ineinander geschah einst als Folge ihres Zerbrechens. Der Einschluss in die fremden Verlangen ist auch ohne das Zerbrechen möglich, und zwar mittels der gemeinsamen Schirme.
Somit ist es unmöglich, sich miteinander aufgrund der Verlangen zu verbinden. Wenn ich etwas Süßes und du etwas Salziges willst, dann sind es zwei verschiedene, unvereinbare Forderungen. Sie können sich irgendwie aufeinander einkleiden, aber keine von ihnen hebt die andere auf. Jedes Verlangen hat seine Stelle, die sich zeigt und die Füllung empfängt.
Das Licht hat jedes Verlangen bewirkt und hält es in jener Art fest, in welcher es geschaffen ist. Deshalb entsteht eine sehr große Frage: Was bedeutet in diesem Fall der Einschluss, die Durchdringung in das fremde Verlangen, und wie ist dies überhaupt möglich?
Der Einschluss ist nur in den äußeren Formen, die wir annehmen, möglich, wobei wir in unserem Inneren die Gleichen bleiben. Wir können uns nicht mittels unserer Verlangen verbinden, denn sie sind bei jedem Menschen anders. Es wird gesagt: „Genauso wie ihre Gesichter nicht ähnlich sind, unterscheiden sich auch ihre Gedanken und Verlangen voneinander“. Wir können unsere Verlangen nicht verbinden, da jedes einzelne Verlangen bestimmt und von den übrigen abgetrennt ist.
Jeder ist mittels seines eigenen, besonderen Lichtes geschaffen. Aber wenn unsere Verlangen die Form des Gebens bezüglich einer Quelle annehmen, dann können sie beginnen, sich zu vereinigen sowie sich ineinander einzureihen. Dieser Einschluss erfolgt gerade dank dieser allgemeinen Quelle – das Verlangen einer für alle. Wenn sich alle Verlangen danach richten, dann beginnen sie durch ihr allgemeines Streben, ineinander durchzudringen.
Und anders ist der gegenseitige Einschluss unmöglich. Nur die allgemeine Quelle verpflichtet uns, sich miteinander zu verbinden und verknüpft uns untereinander. Anderenfalls würden wir getrennt blieben. Und nur auf diese Weise können wir die wahre Vereinigung verwirklichen. Wir sind eben nicht die Bande der Verbrecher, die sich für den allgemeinen egoistischen Gewinn einsetzt, wo jeder mit dem eigenen Verlangen bleibt und mit Hilfe der Vereinigung auf die egoistische Füllung hofft.
Wenn wir uns aber in die Verlangen der anderen Menschen einreihen möchten, dann ist es nur im widergespiegelten Licht möglich, das auf eine Quelle gerichtet ist, die uns untereinander verbindet. Wie es gesagt ist: „Derjenige, der Frieden im Himmel schafft, wird es auch zwischen uns verwirklichen“.
Die Verlagen werden sich niemals verbinden können, jedes bleibt an und für sich bestehen. Und wenn es nicht so wäre, und sie wieder in einen Wunsch zusammengezogen würden, dann hätten wir am Ende der Korrektur keine um 620 Mal grössere Erkenntnis erlangt, als es davor vorhanden war. Diese 620-fache Vergrößerung geschieht eben deswegen, weil jedes Verlangen seine ursprüngliche Form behält, weil jedes Verlangen sich in der eigenen Schale (Klipa), in der Hülle befindet. Und wenn sie sich dennoch in eine Frucht, unter einer Schale, wie die Kernchen des Granatapfels, vereinigen, dann geschieht das 620-fache Begreifen der Vollkommenheit, die Verschmelzung mit dem Licht und seine Klärung.
Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 02.09.2012
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