Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Schloss im Herzen, welches verschlossen ist

Frage: Was sind die Anzeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg zum Palast des Königs ist?

Meine Antwort: Der Palast des Königs befindet sich nicht irgendwo auf einem Berggipfel. Das ist kein uns aus der Ferne lockender Umriss eines Schlosses oder des magischen Disneylands.

Der Palast des Schöpfers befindet sich im Inneren, im Herzen des Menschen. Und das ist kein Bild, welches der Mensch sich vorstellen möchte. Es ist ihm unangenehm, daran zu denken, wie er sein Herz in den Palast des Schöpfers verwandeln soll. Denn das verpflichtet ihn sofort zu irgendwelchen Handlungen, zwingt ihn, unangenehme Zustände zu durchlaufen, die Gesetze des Gebens anzunehmen, sich zu ändern, um sich selbst, sein Verlangen in den Tempel des Schöpfers zu verwandeln.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 10.09.2012



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Gebet für den Aufbau der Seele

Frage: Welches Gebet ist nötig, um die Hindernisse zu überwinden?

Meine Antwort: Zuerst sollte man den Segen, und dann die Bitte erreichen. Die Bitte soll so formuliert sein, dass sie dem Schöpfer Genuss bereitet. Das bedeutet, dass es hier eine ganze Reihe der Handlungen und der Verlangen gibt, in dem das Eine auf dem Anderen aufgebaut ist, bis sich alle Kettenglieder schließen.

In dieser Kette sind eingebunden: die Größe des Schöpfers, meine eigene Nichtigkeit und die Bitte mir die Kräfte zu verleihen um mich zu korrigieren. All das ist die Arbeit des Schöpfers und nicht meine Arbeit. Das alles ist deshalb notwendig, damit ich den korrigierten Zustand erlangen kann, womit ich dem Schöpfer Freude bereiten werde.

Sobald ich das alles in eine richtige Kette zusammenführe, zeige ich, inwieweit ich den Prozess begreife, inwiefern ich mit ihm einverstanden bin und daran teilnehmen will, das ist eben mein spirituelles Gefäß.

Wenn alle Verlangen, Gedanken, Gründe und Folgen richtig geregelt sind, dann bilden sie ein solches Gebet, wie es im Gebetbuch formuliert ist, das von Kabbalisten geschrieben wurde. Sie haben uns auf diese Weise die Beispiele vorgeführt wie die Ansprache mit der Dankbarkeit, mit der Bitte und der Absicht dem Schöpfer einen Genuss zu bereiten aufgebaut werden soll – das heißt, das eigene Gefäß aufzubauen. Ein Gebet dient somit dem Aufbau des spirituellen Gefäßes.

Mehr als das wird von uns nicht verlangt. Damit die Handlung von oben begangen wird sollen wir verstehen, dass das Gefäß vom Licht aufgebaut wird, weshalb unsere Bitte dafür notwendig ist. Wenn wir das richtige Gefäß erlangen, dann können wir bereits mit seiner Hilfe die Handlungen die das Geben enthält, ausführen.

Es sind vor allem das Begreifen des Übels, seine Klärung, das Verlangen es zu beseitigen, die Bitte um die Korrektur notwendig. Zuerst wird das Geben für das Geben korrigiert und danach der Erhalt für das Geben erreicht. Dies alles ist in der Reihenfolge der Gebete im Gebetbuch widergespiegelt, welches für uns, den Mitgliedern der großen Versammlung, der Kabbalisten (Sanedrin) noch vor dem spirituellen Zerbrechen vorbereitet wurde.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabasch, 06.09.2012



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Erst die Eltern erziehen

Frage: Sie bringen oft das Beispiel ins Spiel, dass die integrale Gesellschaft ähnlich der idealen Familie ist. Jedem scheint klar zu sein, was eine ideale Familie ist. Aber während des Gesprächs wird deutlich, dass in den warmen, guten Familien etwa 20% der Menschen aufgewachsen sind und alle anderen nicht verstehen, was das ist. Wie baut man das Bild der perfekten Familie auf?

Meine Antwort: In jedem von uns ist im Unterbewusstsein so ein Bild abgespeichert: Eltern, Kinder, Großeltern. Die Natur hat in uns diesen Grundstein gelegt. Auch wenn es im Leben des Menschen so einen Zustand nicht gab, ist es möglich und auch angenehm, sich das vorzustellen.

Frage: Sollte man sich damit beschäftigen?

Meine Antwort: Ja natürlich, wir brauchen das dringend, weil sich heutzutage Ehepartner treffen, Kinder zur Welt bringen und nicht wissen, wie man mit ihnen umgeht. Wie kann das sein? Wenn es in ihrer Nähe Großmütter und Frauen gibt, die schon Kinder großgezogen haben, die ihre Erfahrungen gemacht haben, und anfangen, sich mit ihren Enkeln und sogar Urenkeln zu beschäftigen – ist das eine ganz andere Sache.

Früher, als wir in einer großen Familie lebten, in der Umgebung der Angehörigen, die all das schon hinter sich haben, hatten junge Leute keine unbegrenzte Macht über die Kinder, und deshalb waren die Beziehungen zu den Kindern wegen der älteren Generation ausgeglichen, durch die besondere Liebe der Großeltern zu ihren Enkelkindern.

Und heute, wenn die jungen Leute unter ständiger Spannung stehen, müssen sie die Kinder in den Kindergarten bringen, zur Arbeit hetzen, dann die Kinder abholen, schnell ins Bad und dann ins Bett „abschieben“ usw., am Ende erhalten wir eine schreckliche Gesellschaft – keine Erziehung, keine Wärme. Sehen Sie mal, was heute für Kinder geboren werden. Sie haben kein Gefühl für die Familie, für die Eltern, für niemanden, daher gehen sie aus dem Haus und sind leichter anderen Einflüssen ausgeliefert. Dies ist ein kompletter Zusammenbruch.

Also, zunächst einmal müssen wir uns mit der integralen Erziehung der Familie beschäftigen. Und es ist notwendig, mit der Erziehung der Eltern anzufangen, die die integrale Erziehung ihren Kindern übergeben. Nur dann kann man ihnen die Erlaubnis erteilen, Kinder zu bekommen. Es tut in der Seele weh, weil die Eltern absolut nicht wissen, wie man sich mit einem Neugeborenen verhalten soll. Früher waren um sie herum 20 Großmütter und Frauen mit Kindern, die ihnen alles erklärten und sie führten. Und heute – Nichts.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 29.02.2012



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Die Dressur der Selbstsucht

Kongress in Charkow. Seminar 2

Wird eine solche Zeit kommen, in der die Selbstsucht nicht gegen mich, sondern „für“ mich, zusammen mit mir, arbeiten wird?

Es wird dann geschehen, wenn ich die Selbstsucht von mir vollständig abtrennen und sie mir gegenüber stellen werde, wenn ich uns voneinander mittels der Kontraktion und des Schirms teilen werde. Dann kann ich beginnen, mit ihr wie mit der Hilfe zu arbeiten – nicht gegen, sondern „für“ mich.

Anders gesagt, es verwirklicht sich dann, wenn wir den Zustand erlangen, der als „Chafez Chessed“, die Eigenschaft der Bina genannt wird, und die dann weiter bis zur Eigenschaft Keter hinaufsteigt.

Nachdem ich die Eigenschaft Bina vollständig angeeignet habe und über einen Schirm verfüge, und sobald ich mit der Selbstsucht alles Mögliche tun kann, dann beginne ich sie positiv zu verwenden. Auf der ersten Etappe annulliere ich die Selbstsucht und auf der zweiten Etappe beginne ich mit ihr, für sich zu arbeiten. Dieses „Tier“ wird so gezähmt, dass ich es einfach für mich benutze, und die Finsternis wird zum Licht.

Auszug aus dem 2. Seminar des Kongresses in Charkow, 17.08.2012



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Wie kann man in das fremde Verlangen eindringen?

Frage: Was bedeutet der gegenseitige Einschluss, den wir untereinander erreichen sollen?

Meine Antwort: Der gegenseitige Einschluss der Verlangen ineinander geschah einst als Folge ihres Zerbrechens. Der Einschluss in die fremden Verlangen ist auch ohne das Zerbrechen möglich, und zwar mittels der gemeinsamen Schirme.

Somit ist es unmöglich, sich miteinander aufgrund der Verlangen zu verbinden. Wenn ich etwas Süßes und du etwas Salziges willst, dann sind es zwei verschiedene, unvereinbare Forderungen. Sie können sich irgendwie aufeinander einkleiden, aber keine von ihnen hebt die andere auf. Jedes Verlangen hat seine Stelle, die sich zeigt und die Füllung empfängt.

Das Licht hat jedes Verlangen bewirkt und hält es in jener Art fest, in welcher es geschaffen ist. Deshalb entsteht eine sehr große Frage: Was bedeutet in diesem Fall der Einschluss, die Durchdringung in das fremde Verlangen, und wie ist dies überhaupt möglich?

Der Einschluss ist nur in den äußeren Formen, die wir annehmen, möglich, wobei wir in unserem Inneren die Gleichen bleiben. Wir können uns nicht mittels unserer Verlangen verbinden, denn sie sind bei jedem Menschen anders. Es wird gesagt: „Genauso wie ihre Gesichter nicht ähnlich sind, unterscheiden sich auch ihre Gedanken und Verlangen voneinander“. Wir können unsere Verlangen nicht verbinden, da jedes einzelne Verlangen bestimmt und von den übrigen abgetrennt ist.

Jeder ist mittels seines eigenen, besonderen Lichtes geschaffen. Aber wenn unsere Verlangen die Form des Gebens bezüglich einer Quelle annehmen, dann können sie beginnen, sich zu vereinigen sowie sich ineinander einzureihen. Dieser Einschluss erfolgt gerade dank dieser allgemeinen Quelle – das Verlangen einer für alle. Wenn sich alle Verlangen danach richten, dann beginnen sie durch ihr allgemeines Streben, ineinander durchzudringen.

Und anders ist der gegenseitige Einschluss unmöglich. Nur die allgemeine Quelle verpflichtet uns, sich miteinander zu verbinden und verknüpft uns untereinander. Anderenfalls würden wir getrennt blieben. Und nur auf diese Weise können wir die wahre Vereinigung verwirklichen. Wir sind eben nicht die Bande der Verbrecher, die sich für den allgemeinen egoistischen Gewinn einsetzt, wo jeder mit dem eigenen Verlangen bleibt und mit Hilfe der Vereinigung auf die egoistische Füllung hofft.

Wenn wir uns aber in die Verlangen der anderen Menschen einreihen möchten, dann ist es nur im widergespiegelten Licht möglich, das auf eine Quelle gerichtet ist, die uns untereinander verbindet. Wie es gesagt ist: „Derjenige, der Frieden im Himmel schafft, wird es auch zwischen uns verwirklichen“.

Die Verlagen werden sich niemals verbinden können, jedes bleibt an und für sich bestehen. Und wenn es nicht so wäre, und sie wieder in einen Wunsch zusammengezogen würden, dann hätten wir am Ende der Korrektur keine um 620 Mal grössere Erkenntnis erlangt, als es davor vorhanden war. Diese 620-fache Vergrößerung geschieht eben deswegen, weil jedes Verlangen seine ursprüngliche Form behält, weil jedes Verlangen sich in der eigenen Schale (Klipa), in der Hülle befindet. Und wenn sie sich dennoch in eine Frucht, unter einer Schale, wie die Kernchen des Granatapfels, vereinigen, dann geschieht das 620-fache Begreifen der Vollkommenheit, die Verschmelzung mit dem Licht und seine Klärung.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 02.09.2012



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Sich und die Selbstsucht nicht gleichsetzen

Kongress in Charkow. Seminar 2

Die Selbstsucht ist „die Hilfe gegen mich“, denn wenn ich sie gegen mich stelle, dann ist sie mir tatsächlich eine Hilfe. Aber wenn ich mich damit assoziiere, dann ist sie natürlich ein Feind. Alles hängt davon ab, wie ich mich bezüglich der Selbstsucht positioniere.

Wie kann ich nicht vergessen, dass – nur in dem Fall, in welchem ich mich mit der Selbstsucht nicht gleichsetze, sondern sie gegen mich betrachte, sie eine Hilfe ist?

Man kann eine solche Einstellung nur mit Hilfe der Umgebung erlangen. Der Mensch selbst kann sich in diesem Zustand niemals festhalten. Er wird sich immer mit der Selbstsucht gleichsetzen und darin absteigen, wenn ihn die Gruppe nicht wie ein Magnet über die Selbstsucht erheben würde. Hier gelten zwei Kräfte: von oben – die Kraft der Gruppe, von unten – die Kraft der Selbstsucht.

Wenn die Gruppe mein „ich“ aus dieser Selbstsucht herausziehen und sie außen halten kann, dann werde ich die Selbstsucht gegen mich fühlen. Und wenn sie mich nicht darüber erheben kann, dann werde ich jedes Mal in sie zurückfallen, so dass ich keine Möglichkeit haben werde, sie außer mir zu sehen.

Deshalb kann sich nur die Gruppe mit ihrer Meinung, mit der Bürgschaft, darum sorgen.

Auszug aus dem 2. Seminar des Kongresses in Charkow, 17.08.2012



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Die freie Projektion

In der Spiritualität existiert ein Gefäß, das zweiteilig ist: Galgalta we Ejnaim und АCHaP. Alle Bücher der Kabbalisten beschreiben gerade diese spirituellen Wurzeln. In unserer Welt existieren ihre Folgen – „die Zweige“. Anders gesagt, hier erschaffen die Wurzeln aus der Welt Azilut infolge jeder ihrer Handlungen eine Projektion.

Man kann es sich in Form einer Computergrafik vorstellen, die auf den Bildschirm beliebig projiziert wird. Auf dem Bildschirm sehe ich die Konturen der Menschen: ein Teil wird von Galgalta we Ejnaim und der andere Teil von АCHaP projiziert. Denn in der Spiritualität existiert eine Verteilungskraft, die „Abraham“ heißt. Sie sortiert die Gefäße – Verlangen – in zwei Kategorien, und als Folge entstehen in unserer Welt zwei Gruppen : Israel, die „direkt zum Schöpfer“ gerichtet sind und die Völker der Welt.

Alles stammt aus den Wurzeln. Im spirituellen „Computer“ bearbeitet sie das spezielle „Hilfsprogramm“ bis zur Vollendung des Hauptprogramms. Und wir beobachten den Prozess am „Bildschirm“ unserer Welt. Je nach den Wechselbeziehungen dieser zwei Gruppen können wir ihre Wurzeln erforschen – oder wir können im Gegenteil zu den Wurzeln hinaufsteigen und die Zweige erforschen.

Es gibt jedoch zwischen der Darstellung am Bildschirm und ihrem „Computerstartprogramm“ einen Unterschied – die Ausführung der Mission. Im Computer herrscht die volle Absolute und für die Bilder, die sich am Bildschirm befinden, gibt es die Freiheit der Wahl in der Realisierung der Vorausbestimmung. Und diese Möglichkeit gibt es eben in der Kategorie Israel.

Von hier aus entspringen die rechtmäßigen Ansprüche an diesem problematischen Element – sowohl seitens der Völker als auch seitens des Schöpfers, der hinter dem „Programm“ steht. Gerade Israel soll der Welt zur Korrektur verhelfen und allen vorführen, was gut und was schlecht ist, um das Schöpfungsprogramm zu erklären …

Israel kann auf diese Pflicht, auf eine besondere Arbeit, stolz sein – Israel kann entweder dem Schöpfer dienen oder diese Aufgabe ignorieren. Auf jeden Fall folgt aus der Geschichte, dass sich alles um diese Menschen dreht – zu ihrem Bedauern oder zu ihrer Freude. Das ist eben eine Einstellungssache.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 30.08.2012



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Fallen muss man können…

Kongress in Charkov. Lektion 7

Frage: Ist es möglich, ohne Abstiege voranzukommen?

Meine Antwort: Nein. Absolut unmöglich!

Frage: Und was ist dann zu tun?

Meine Antwort: Sie müssen lernen zu fallen wie ein Kind, das die ganze Zeit fällt und dadurch gehen lernt, ohne zu fallen. Das heißt, wir sollen erkennen, dass gerade das Fallen notwendig ist.

Wissen Sie, wie viele Abstiege ich in den drei Tagen des Kongresses überstanden habe? Ihr glaubt, dass ich immer so fröhlich und munter bin, dass ich wie ein Fels in der Brandung stehe? Glaubt mir, ich habe ein bisschen mehr als jeder hier durchlebt: rauf und runter, rauf und runter, und überallhin!

Wir sollten allmählich lernen, damit zu arbeiten, wobei es nicht einfach ist. Und dann – in weiteren Abstiegen – werden Sie förmlich das Verschwinden der Erinnerung, der Gefühle und der Orientierungen spüren, jedes Mal in unterschiedlicher Weise und nicht alles auf einmal.

Aber wenn ihr realisiert, dass dies bei der Neuformatierung der inneren Eigenschaften geschieht, dann empfindet ihr dabei eine Zufriedenheit: ihr genießt den Prozess, weil es euch etwas Gutes bringt.

Frage: Ich habe keine Angst zu fallen, aber ich weiß nicht, wie ich es das erste Mal tun soll?

Meine Antwort: Wollen Sie nach unten fallen und können es nicht? Dann machen Sie einen Schritt nach vorne zu der Gruppe – und dann fühlen Sie es. Denn das Licht wirkt auf Sie noch nicht ein.

Auf einen Menschen alleine hat das Licht keinen Einfluss. Das Licht wirkt auf einen Menschen auf die Art und Weise, dass es ihn zur Gruppe hinführt. Und dann sagt es: „Nun hast du hier deinen freien Willen.“ Der freie Wille liegt darin, darin, zum Sklaven dieser Gruppe zu werden.

Auszug aus der 7. Lektion des Kongresses in Charkov, 19.08.2012



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Gebet und die Überzeugung

Auszug aus dem Brief von Baal HaSulam №24: Ein Gebet wird nur zusammen mit der Überzeugung erreicht. Man muss eben vollständig daran glauben, dass der Schöpfer jedem Gebet zuhört. Mittels eines solchen Glaubens wird die Überzeugung von der Hilfe seitens des Schöpfers erlangt, und in diesem Fall wird unser Gebet mit der Überzeugung der vollkommenen Befreiung stattfinden. Dann werden wir den ganzen Tag in dieser Freude und Überzeugung bleiben können, als ob die Erlösung schon gekommen wäre.

Baal HaSulam schreibt, dass sowohl das Gebet, als auch die Überzeugung aus aus ein und demselben Zweig stammen. Das ist eben ein sehr wichtiges Prinzip. Im gewöhnlichen Leben entsteht ein Gebet gerade dann, wenn es keine Überzeugung gibt und der Mensch verwirrt ist. Er spricht ein Gebet aus, wenn er die eigene, vollkommene Kraftlosigkeit, Angst und Besorgnis empfindet, und die Hilfe von Oben braucht, weil er in diesem Leben verlorengegangen ist und nicht begreift, in welche Richtung er gehen soll, und was zu tun ist.

In so einer Situation entsteht infolge der Aufregung und der Verzweiflung, beim Verlust der Hoffnung auf die Zukunft und des Halts im Leben, im Menschen ein Gebet.

Aber ein spirituelles Gebet entsteht im Gegenteil dann, wenn der Mensch fühlt, dass es einen „Gastgeber“ gibt, der die Welt, sowie das ganze Leben lenkt, und der alles korrigieren und in Ordnung bringen wird. Er versteht, dass der Schöpfer schon alles von Anfang an vorbereitet hat, und man sich nur mit Ihm verbinden soll. Das heißt, er ist in der höheren Kraft, vom Schöpfer überzeugt, weil es außer Ihm nichts gibt, und entsprechend dieser Überzeugung wendet er sich an Ihn, er bittet und fordert, dass der Schöpfer sein Herz und seinen Verstand öffnet und ihn vorankommen lässt.

Eine solche Herangehenweise ist den Vorstellungen, die in unserer Welt üblich sind, ganz entgegengesetzt, so wie geschrieben steht: „Die Meinung der Tora ist der Meinung der Spießbürger entgegengesetzt“.

Deshalb entsteht ein Gebet nur nach der Vorbereitung, nach dem ihm vorangehenden Gebet. Mit dem vorläufigem Gebet muss man sich zur Quelle ausrichten. Und wenn die Überzeugung und die Verbindung mit der Quelle erreicht sind, dann erhebt man zu Ihr die Bitte um Hilfe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 02.09.2012



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Ziehe dich nicht an den Haaren

Frage: Warum lässt uns der Schöpfer in nichts Erfolg haben, sondern zwingt uns, uns an Ihn zu wenden?

Meine Antwort: Er gibt dir diese ganze Welt, verpflichtet dich zu allen möglichen Handlungen und „stellt dir ein Bein“ – eben damit du dich an Ihn wendest. Wozu und worin sollst du sonst Erfolg haben? Denn die Anrufung des Schöpfers ist alles, was verlangt wird.

Wie kannst du dich sonst korrigieren und Ihm ähnlich werden? Du kannst dich nicht selbst aus dem Sumpf an den Haaren ziehen. Oder, wie die Weisen sagten, kann sich ein Gefangener nicht selbst aus dem Gefängnis befreien. Denn du stellst das pure Verlangen zu empfangen dar.

Und deshalb durchläufst du eine Reihe von Zuständen – genauso wie der Rest der Welt. Die Europäer versuchen z.B. verzweifelt ihre „Einheit“ aufrechtzuerhalten. Sie sehen wirklich wie Taube und Dumme aus – doch was soll man dagegen tun? Solange sie diesen Weg nicht zu Ende gegangen sind und die Arme nicht sinken haben lassen, wird nichts passieren. Ob vor dem Krieg oder danach – sie werden ihre Niederlage anerkennen müssen: „Das war es. Wir wissen nicht, was wir tun sollen“. Und dann werden sie auf uns hören.

Darum müssen wir im Vorhinein einen Brief mit Erklärungen vorbereiten und an sie schicken. Das ist unsere Pflicht. Es ist unwichtig, wer ihn entgegennimmt und liest. Es spielt keine Rolle, in welchem Mülleimer er landet, in welchem Ordner er „begraben“ wird. Wir müssen es tun.

Dasselbe betrifft jeden von uns – nur müssen wir uns im Unterschied zu den Europäern an den Schöpfer wenden, weil Er die Quelle der Kraft ist. Wer hilft dir sonst? Denn du brauchst das Licht, das zur Quelle zurückführt, du brauchst, dass die Kraft des Gebens über die Kraft des Empfangens herrscht und sie genau nach ihrem Ebenbild „formatiert“.

Unsere ganze Arbeit besteht darin, uns an den Schöpfer zu wenden. Unsere ganze Wahl besteht darin, wie wir das schnellstmöglich tun können, um den Leiden zuvorzukommen. Wozu soll ich Jahr für Jahr Zeuge eigener Misserfolge sein, um letztendlich doch „einzuknicken“ und mich an den Schöpfer zu wenden?

Es steht geschrieben: „Ein Weiser sieht das Neugeborene im Voraus“. Also will ich jetzt schon weise sein! Wozu soll ich mich jahrelang quälen? Was bringt es mir? Ein solches Vorankommen nennt sich „der Weg der Leiden“. Und der gute Weg bedeutet, dass ich unverzüglich, mit Hilfe der Gruppe und anderer Mittel, das Licht anziehe und sofort verstehe, was ich tun und wie ich die Stufen hochsteigen soll. Wozu soll ich immer tiefer in diesen Sumpf von Leiden, Krankheiten, Katastrophen, Depressionen und ewiger Bedrohung sinken?

Frage: Wie kann ich es wollen, wenn der Schöpfer über mein Verlangen herrscht?

Meine Antwort: Er herrscht über dein Verlangen und verleiht ihm einen treibenden Impuls von der nächsten Stufe. Im Moment erscheint dir diese Stufe als Finsternis. Wende dich an die Gruppe, bitte um das Licht, das zur Quelle zurückführt, und sie wird erstrahlen. Sie ist in der Finsternis versunken, weil du sie aus den entgegengesetzten Eigenschaften heraus betrachtest.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Exil und Erlösung“, 29.08.2012



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