Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Welt der Unendlichkeit hinter den einfachen Worten erkennen

Sich mit dem Freund zu verbinden bedeutet nicht, seinem Verstand zu folgen. Wenn ich mich beuge und dem, was er sagt, Gehör schenke, bedeutet es nicht, dass ich dann das, was er gesagt hat, tun soll. Ich muss meinen Egoismus annullieren, doch das bedeutet nicht, dass ich seine Ratschläge annehmen soll.

Ich annulliere mich in Bezug auf die innere Verbindung, die zwischen uns existiert. Das ist etwas ganz anderes. Ich höre zu, was er sagt, und muss es annehmen, als etwas, was von einem großen Menschen kommt, vor dem ich mich beuge, weil ich seine innere Stufe enthülle – dort, wo er sich auf der spirituellen Höhe befindet, denn in jedem von uns ist die Unendlichkeit enthalten. In Bezug auf diese spirituelle Stufe annulliere ich mich tatsächlich vor dem Freund – doch nicht in Bezug auf seine materiellen Ansichten.

Das ist eine sehr wichtige Feinheit. Wir verstehen nicht, dass in den Beziehungen zwischen uns alle Welten bis hin zu der Welt der Unendlichkeit enthalten sind.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, 05.10.2012




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Fünf Sekunden Leben am Tag

Die Freunde müssen dafür sorgen, dass ich nicht abstürze und ständig an mich denken. Ich muss sie dafür bezahlen, denn sie brauchen die gleiche Unterstützung. Nur wenn wir uns gegenseitig Sorgen umeinander machen, wird keiner von uns abstürzen und das Ziel aus den Augen verlieren. Wir werden einander halten.

Wir haben keine Chance, etwas zu erreichen, wenn nicht jeder alle anderen unterstützt. Anderenfalls werden wir nicht dem Egoismus entkommen können. Genau darin besteht die gegenseitige Bürgschaft.

Wenn ich nicht in der Lage bin, an die andren zu denken, dann bedeutet das, dass sie nicht an mich denken. Das ist sowohl die Ursache als auch die Wirkung, die in der Bedingung unseres gemeinsamen Bundes zusammen existieren – und dann befindet sich der Schöpfer in ihm und erfüllt diesen Vertrag. Und ohne das vergessen wir ihn ganz bestimmt und beginnen, andere Berechnungen zu führen, während wir glauben, voranzukommen, und so vergehen Jahre.

Der Mensch ist nicht dazu in der Lage, sich selbst auf dem rechten Weg zu halten. Wisst ihr, wie viele Augenblicke wir an einem Tag zählen können, in denen wir wirklich vorankommen? Höchstens drei bis fünf Sekunden! Es sind so wenige, weil nicht jeder die Unterstützung von außen hat.

Mein Gefäß des Verlangens befindet sich außerhalb von mir, und ich muss dafür sorgen, dass ich es an mich anschließe. Wenn nicht jeder in Bezug auf die anderen auf diese Weise handelt, dann arbeitet er nicht richtig und zieht deshalb kein Licht, das zur Quelle zurückführt, an. Denn das Licht wirkt nur innerhalb unserer gegenseitigen Fürsorge. Es kommt auf dieser Grundlage, als Antwort auf solche Bestrebungen.

Und wenn es solche Bestrebungen nicht gibt, dann befindet sich das Licht um uns herum im Zustand des passiven Wartens. Mit dessen Größe ist die ganze Welt erfüllt, doch wir müssen es selbst aktivieren. Wir müssen für diese wichtigsten Bedingungen sorgen: Die Bürgschaft besteht in unserer allumfassenden Abhängigkeit voneinander und der Verpflichtung allen gegenüber. Und ohne das erlangt keiner von uns Erfolg, selbst wenn wir das vom egoistischen Standpunkt her betrachten, geschweige denn, wenn es um hohe Absichten geht.

Auszug aus dem Gespräch über die innere Arbeit, 30.09.2012



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Nur das Licht gewinnt die Oberhand über den eingefleischten Sünder

Frage: Womit beginnt die wahre Forderung nach Geben? Wie kann ich den eingefleischten Sünder in mir besiegen?

Meine Antwort: Es gibt keine wahre Forderung nach Geben in uns und es kann auch keine geben, solange das Licht nicht auf uns einwirkt. Wenn das Licht kommt, wirst du staunen: Ist sie denn wirklich so, die Eigenschaft des Gebens – im Gegensatz zu allem, was du bis jetzt gefühlt hast.

Das ist etwas vollkommen anderes. Der Mensch in unserer Realität hat keine vorhergehende Vorbereitung und keine früheren Empfindungen dieser Art. Und wenn diese feine Empfindung in ihm entsteht, beginnt er sogar noch unbewusst zu handeln, um sich ihr zu nähern. Sein ganzes Leben, seine ganzen Einstellungen und die ganzen Geschehnisse beginnt er plötzlich allein diesem Ziel – der Erreichung des Tropfens der Verschmelzung mit dem Höheren – anzuschließen.

Zum ersten Mal erwacht in ihm das innere Bestreben nach etwas, was von ihm getrennt existiert. Von diesem Moment an beginnt er sich zu entwickeln.

Es ist unmöglich, diese Empfindung in Worte zu fassen. Doch der Mensch kann nicht erwachen, wenn das höhere Licht ihn nicht erweckt. Derjenige, der sie bereits gekostet hat, versteht, wovon die Rede ist, und solange er das nicht selbst erlebt hat, wird er das nicht verstehen.

Deshalb ist es nicht möglich, um das wahre Geben zu bitten, solange man diese Eigenschaft nicht erlangt hat. Doch aufgrund dieses Spiels kommen wir voran. Und wenn der Mensch alle notwendigen Forderungen erfüllt hat, ohne im Vorhinein zu wissen, wie er das tun soll, erlebt er eine innere Offenbarung, als würde ein Lichtfunken aufblitzen, und er beginnt wahrzunehmen, dass es etwas gibt, was von dieser ganzen Welt getrennt existiert. Und genau das ist das Geben.

Wir müssen nur alles Mögliche, was in unserer Kraft liegt, dafür tun. Und wir kommen dieser Offenbarung immer näher, dessen bin ich mir sicher. Doch mit welcher Geschwindigkeit wir das tun, muss jeder sich selbst fragen.

Auszug aus dem Gespräch über die innere Arbeit, 30.09.2012



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Schlendern die Teilchen meiner Seele auf den Straßen?

Frage: Wie kann man im alltäglichen Leben (auf der Straße, im Verkehr usw.) die spirituelle Arbeit optimal ausüben?

Meine Antwort: Ich versuche, alles durch das System der Vereinigung, durch das System der gegenseitigen Ergänzung anzuschauen. Mich interessiert, ob ich durch alles, was ich vor mir sehen werde, eine Erscheinungsform der Wechselwirkung zweier entgegengesetzter Kräfte erkennen werde, die mir auf diese Weise allerlei Bilder zeichnen.

Wenn ich mich auf einem Seminar befinde und vor mir meine neuen Freunde, Partner und Konkurrenten sitzen, wenn ich daran denke, wer von uns besser und wer schlechter antwortet – wie können wir uns einander ergänzen? Wie können wir alle zusammen spielen, um die richtigen Antworten zu finden? ; denn hier existieren viel Verwandtschaft und viele Gegenteile.

Wenn ich mich auf der Straße befinde, warum kann ich dann in jedem, der in mir irgendwelche Gefühle erweckt, einen solchen Partner sehen? Ob ich gegen oder für ihn bin, hat hier keine Bedeutung; denn es ist wichtig, wie ich darauf reagiere. Kann ich diesen Menschen wie meinen Nächsten betrachten? Meine Selbstsucht erlaubt es mir nicht. Wenn ich ihn anders angeschaut und in ihm einen geliebten Menschen gesehen hätte, dann hätte ich sofort meine Beziehung zu ihm geändert.

Man soll also anhand solcher spielerischen Art und Weise mittels des Gebens und des Empfangens die Beziehungen mit anderen klären. Dann werdet ihr flexibler sein, ihr werdet eine sensiblere Sichtweise in Bezug auf diese Welt finden.

Aber die Hauptsache ist natürlich, dass ihr durch diesen Blick beginnen werdet, die lenkende Kraft zu sehen, die euch dieses Bild zeigt, um darin eine Erscheinungsform des Schöpfers, eine lenkende Kraft, zu erkennen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 23.09.2012



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Das Pulsieren des Lebens

Die Aufstiege und die Abstiege sind ein Lebenszeichen. Der Wechsel der Jahreszeiten, die zyklischen Veränderungen in der Natur und in den Menschen, die lebenswichtigen Kreisläufe, die weltweiten Krisen, die Wirtschaftsaufstiege sowie die Rezessionen sind vom Leben untrennbar.

Es ist unmöglich, in der ständigen Strömung voranzukommen, sofern wir uns nicht die ganze Zeit weiter entwickeln. Das Leben ist eine Entwicklung, die nur infolge der Rezession und der Erweiterung möglich ist. Darin besteht das Geheimnis des Lebens.

Gerade dies geschieht jetzt mit uns. Der Schöpfer nimmt uns die Selbstsucht weg und hinterlässt uns nichts – daraufhin erfolgt die Kompression, die Ausatmung. So ermöglicht Er uns jetzt selbst, eine eigene Ausdehnung zu begehen. Später presst Er uns wieder zusammen, und wir sollen erneut ausgedehnt werden.

Auf Kosten solcher Handlungen, der Kompression und der Ausdehnung, geschieht „die Atmung“, die als Pulsieren des Lebens bezeichnet wird.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 24.09.2012



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Die Sinfonie der Gegensätze

Kongress der Einheit. Lektion2

Wir sollen uns jedes Mal unseren folgenden Zustand vorstellen, wenn wir ihn erlangen wollen. Denn er existiert noch nicht: es gibt keine spirituelle Welt, es gibt keinen Schöpfer, es gibt nichts – ich baue alles in mir auf und alles hängt nur von mir, von meiner „Vorstellungskraft“ ab. Um auf die höheren Niveaus aufsteigen zu können, soll ich sie gedanklich bilden, sie mir vorstellen: „Wie kann meine nächste Stufe des Aufstiegs aussehen?“

Meine nächste Stufe ist die folgende: es gibt nicht „uns“, sondern es gibt nur mich, und alle sind in mir, alle sind – meine Teile. Nachdem ich jedesmal auf die neue Stufe aufsteige, sehe ich die ganze Welt in mir, in meiner Wahrnehmung, in meiner Empfindung.

Und dann sehe ich die Welt wieder zerbrochen, einzeln, in verschiedene entgegengesetzte Zustände zerstückelt. Ich soll die Teile wieder sammeln, in meinem Inneren ohne Unterschiede nach Liebe und Einheit streben.

So steige ich die 125 Stufen auf, erhöhe jedes Mal den Umfang, „das Bild meiner Wahrnehmung“. Jedes Mal schaue ich mit größerer Aufnahmefähigkeit in die Tiefe des Zerbrechens hinein und korrigiere es im entsprechenden Ausmaß. Denn gerade meine Wahrnehmung, meine Empfindung, welche die Einheit in Scherben auf die von mir entfernten, entgegengesetzten und verhassten Teile aufteilt, ist zerbrochen.

In „der Einführung zum Buch Sohar“ schreibt Baal HaSulam: Wir sollen dem Schöpfer dafür dankbar sein, dass Er in unserem Gehirn „diesen polierten Spiegel“ geschaffen hat, der es uns ermöglicht, alles außerhalb von uns zu sehen und zu begreifen. Denn dadurch hat Er uns die Kraft gegeben, jede Sache mittels der Vernunft zu begreifen, sie mit klarem Verstand von innen und außen zu beurteilen. Anderenfalls würde es uns an der Vielfalt des Wissens mangeln.

Anders gesagt, hätten wir den einzig wahrhaften und allein existierenden Zustand nicht begriffen. Wir könnten uns ihm nicht nähern, um seine Tiefe zu verstehen und zu fühlen, wenn wir nicht durch das Zerbrechen gegangen wären.

Deshalb ist der wahre Zustand absichtlich in Stückchen zerbrochen, wobei jedes von ihnen dem anderen entgegengesetzt ist. Alles, was einst verbunden war, ist jetzt geteilt; die gleichen Teile sind jetzt entgegengesetzt und das alles in solchen Formen, die wir uns noch nicht vorstellen können.

Wir bemühen uns jetzt, sie anhand eigener Anstrengungen zu verbinden, indem wir den Kopf beugen und den Freunden zustimmen. Ich will die Abstände zwischen ihnen entfernen – damit sie in mir, dank meiner Liebe und der richtigen Beziehung, vereinigt werden. Durch meine Absicht erlange ich das tiefe Verständnis für das Wesen von Malchut der Welt der Unendlichkeit, die meine einheitliche Seele ist.

Die Tiefe der Wahrnehmung wird gerade dank dessen erreicht, dass wir das Zerbrechen und die ihm entgegengesetzte Ganzheit offenbaren. Der Bruch zwischen ihnen ist so riesig, dass es besonderer Instrumente bedarf, und zwar der Gefäße des Empfangens. Und deshalb wird gesagt, dass wir unsere Gefäße “ 620 Mal“ vergrößern sollen – d.h., in ihnen eine solche Tiefe erreichen, die mit der Unendlichkeit verglichen werden kann. Und außerdem offenbaren wir im Gefälle zwischen zwei Zuständen – dem zerbrochenen und dem ganzen Zustand – die Lichter NaRaNChaY.

Alles in unserer Welt empfinden wir anhand der Gegensätze: Bitternis – Süße, Finsternis – Licht, Hass – Liebe usw. Das betrifft sogar die Musik und die Farbenwahrnehmung – jede Sache begreifen wir auf dem Gefälle zwischen ihrer beschädigten und korrigierten Form. Das eine ist immer gegenüber dem anderen.

Somit war die Unendlichkeit früher auch vollkommen, aber es geht um unser Begreifen: Wenn wir etwas ohne Gegenteil empfinden, dann können wir nur das winzige Licht Nefesch de-Nefesch fühlen. In unserer Welt gibt es kein einziges Stoffteilchen, in dem es nicht zwei Pole, den Plus- und den Minuspol, gäbe. Sogar die negative Ladung des Elektrons oder die positive Ladung des Positrons verbirgt in ihrem Inneren die Gegenteile, die wir noch offenbaren werden. Nach dem Zerbrechen gibt es kein Körnchen, in dem es nicht seinen Antipode gäbe, obwohl er uns nur in einem Aspekt, in einem Rand offenbart wird.

Und deshalb existierte das Geschöpf in der Bewußtlosigkeit, im vollen Unverständnis, als es sich ursprünglich in der Unendlichkeit befand. Denn es hatte keinen Vergleich, keinen Raum zwischen zwei Polen – keinen Ort für die Gedanken und die Wahrnehmung.

Deshalb ist die Unendlichkeit in der Welt Nekudim in Teile zerbrochen – so dass wir sie jetzt in der Tiefe verstehen und empfinden können. Es ist eben das Begreifen der Realität, das wir anstreben. Das ist unser Leben – die eigenartige Harmonie, die Sinfonie von Minus und Plus, in der das ganze Begreifen, das ganze Verständnis zwischen den Erscheinungsformen zweier Zustände liegt: dem zerbrochenen und dem ganzheitlichen.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses im Norden, 20.09.2012



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Wichtiger als das Leben

Im Laufe der Diskussion erfahren die Menschen in der Gruppe der integralen Erziehung ernsthafte Veränderungen. Man sieht, welche schnelle Entwicklung sie durchlaufen. Denn all die Dinge, die sie dabei lernen – sind nicht einfach nur ein Lernmaterial. Durch die innere Arbeit rufen wir die verborgenen Kräfte der Natur in uns hervor.

Wenn wir über die nächste Stufe sprechen, dann stehen die Kräfte dieser Stufe, dieses Feldes, mit uns in Wechselwirkung und rufen in uns heftige Reaktionen und einen turbulenten Wandel hervor. Die Menschen gehen durch sehr ernsthafte innere Prozesse.

Und wenn sie sich voneinender verabschieden, dann spüren sie, wie sehr ihnen diese Art der Kommunikation fehlt. Es ist daher notwendig, sich so zu organisieren, dass ihnen diese virtuelle Verbindung, die sie zusammen korrigieren können, erhalten bleibt.

Dies ist darum sehr wichtig, weil sie sich von etwas Großem trennen, was für sie allmählich wichtiger als das Leben wird.

Wenn die Gruppen beginnen, dieses innere Leben zu leben, dann schließen sie sich einer neuen Quelle an, der nächsten Ebene der Existenz. Die Trennung des Menschen von der Gruppe kann so dramatisch werden, dass wir darüber nachdenken müssen, wie der Prozess der Distanzierung abzuwenden ist, oder einen Ersatz finden – sonst wird sich der Mensch so fühlen, als ob er im Sterben liegen würde.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 05.03.2012



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Schluss mit Verschweigen

Was auch immer sich in meinem Leben ereignen mag, ich muss verstehen, dass es von der Höheren Kraft kommt, die zweifelsohne über alles herrscht. Doch noch zeigt sie sich mir nicht als solche, sondern verhüllt, und deshalb empfinde ich Leiden.

Der Schöpfer ist gut und tut Gutes, doch mir gegenüber zeigt Er sich durch einen „Filter“, der alles Gute in etwas Unangenehmes und Hässliches verwandelt. Die Dicke dieses „Filters“ bezeichne ich als „einfache Verhüllung“. Mehr noch: der Schöpfer kann einen weiteren „Filter“ einbauen und mich in die doppelte Verhüllung schicken – und das wird viel schlimmer sein.

Wie kann ich also nun den Vorhang, der das Gute des Schöpfers ins Böse verwandelt, wegmachen? Dafür bitte ich: „Korrigiere mich! Jedoch nicht, damit ich mich von den negativen Empfindungen befreie. Im Gegenteil, sie helfen mir, treiben mich voran. Ohne sie hätte ich überhaupt an etwas ganz anderes gedacht. Sie richten mich zu Dir aus – zu der Quelle dessen, was mir als Böse erscheint. Aus diesem Grund bitte ich um Hilfe – um nicht zu spüren, dass etwas Schlimmes von Dir kommt.

Ich möchte mich nicht hinter dem „Filter“, sondern davor befinden, im direkten Kontakt zu Dir. Nicht um der guten Empfindungen willen, sondern um Dich als gut zu erkennen. Ich möchte Dich preisen, und im Moment verfluche ich Dich wider Willen. Mein Fleisch schreit darum: Mir geht es schlecht und ich verfluche die Quelle dieses Übels. Aber Du hast mir doch das Gefühl gegeben, dass das Böse von Dir kommt. Du verschweigst mir etwas, halb enthüllt und halb verhüllt. Doch ich will Dich nicht mehr verfluchen“.

Frage: Wo ist hier der Platz der Gruppe? Ich kann auch ohne sie um all das bitten.

Meine Antwort: Versuch es. Wenn du damit anfängst, kommst du durcheinander und erkennst, dass die wahre Bitte nur in der Gruppe möglich ist. Dort bist du sicher vor den Fehlern, dort bittest du wirklich den Schöpfer um die Korrektur, entgegen deinen Verlangen, ob gut oder böse. Letztendlich gibt dir die Gruppe Klarheit: worum genau bittest du, was genau willst du, an wen genau wendest du dich. Das ist der Sinn der Sache.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Verhüllung und Enthüllung des Angesichts des Schöpfers“, 02.10.2012



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Machsom – die psychologische Barriere

Machsom ist jener psychologischer Punkt, bis zu dem ich für den eigenen Genuss arbeite und danach für den Genuss des Schöpfers, oder meines Nächsten – für Jemanden außer mir. Genau das soll ich erreichen.

Diese Grenze, diese Stufe heißt „Machsom“. Diese Grenze zwischen unserer Welt und der spirituellen Welt ist rein psychologisch. Wenn ich mich nur um mich sorge und trotz der Bestrebung zum Schöpfer dennoch eigennützig handle, dann befindet sich mein Zustand unter der Linie des Machsom und heißt „lo lischma“. Wenn ich den Zustand erreiche, in dem ich nur an den Genuss des Schöpfers denke, damit alle Genüsse nicht eigennützig sind, dann bin ich, mein Verlangen und die Absichten, schon über dem Machsom, und dieser Zustand heißt „“lischma“.

Der Machsom ist ein psychologischer Punkt, den ich überschreiten soll, um mich dann schon im spirituellen, in der Absicht des Gebens zu befinden. Und dann, wenn ich mich schon über dem Machsom befinde, soll ich immer mehr Verlangen und Absichten über den Machsom erheben.

Oder man kann es anders sagen: infolge der in mir wachsenden Selbstsucht und aller wachsenden Genüsse, erhebe ich den Punkt meines Machsoms höher, bis ich aufgrund des ganzen Verlangens zu genießen, dass in Form eines bösen Anfangs stufenweise offenbart wird, den Punkt des Machsoms bis ins Unendliche erhebe, damit alle meine Verlangen wahrhaftig auf das Geben gerichtet sind.

Es hat keine Bedeutung, wie man sich ausdrückt: die Absichten über den Machom zu erheben oder die Bedingung des Machsoms, bis ins Unendliche zu erheben – es ist wichtig, dass ich trotz den wachsenden Verlangen, an der Korrektur der Absicht und ihrer Nutzung nicht für mich, sondern für die Anderen / den Schöpfer arbeite.



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Wie können wir unabhängig vom Resultat arbeiten

Kongress in Italien. Lektion 2

Frage: Auf dem Kongress spüre ich, dass die Gruppe ein kleiner Teil von etwas Riesigem ist. Wie können wir dieses Feuer auch in der Verbreitung bewahren? Wie können wir daran denken, dass es die Gruppe gibt, dass hinter uns etwas sehr Großes steht, dass gerade die Einheit der Freunde die Arbeit mit Sinn erfüllt?

Meine Antwort: Auf dem Kongress spüren wir eine große Kraft, wir schauen auf die Bildschirme und sehen Freunde aus der ganzen Welt. Mit uns zusammen sind Hunderte Gruppen und Tausende Freunde, die wir noch nicht einmal kennen. Natürlich lässt uns das etwas wahrnehmen. Doch wir sollten versuchen, unseren Treibstoff nicht daraus zu schöpfen, sondern dadurch zu erhalten, dass wir die Menschheit der Enthüllung näher bringen.

Im Grunde genommen, fragst du genau das: woher können wir Treibstoff bekommen? Selbstverständlich nährt uns am Anfang die Begeisterung von der großen Gruppe: hier kennen und ermuntern mich alle, alle sehen, was ich tue, und zusammen wollen wir die Welt verändern. Kurz gesagt: hier arbeitet die Kraft des Egoismus.

Doch dann verändert sich die Werteskala in uns. Du hast dich angestrengt, du hast gehandelt, auch wenn es egoistisch war, du wolltest deine Überzeugungen der ganzen Welt vermitteln – und plötzlich stellst du fest, dass der Treibstoff zu Ende ist.

So ändert sich das Reshimo. Denn es gibt nichts, was sich sonst ändern könnte. Unser Reshimo ist der einzige schwimmende Parameter, die einzige variable Größe. Und nun ändert es sich, um dir die Möglichkeit zu geben, nicht egoistisch zu arbeiten, ohne der Welt deine Meinung aufzwingen, das eigene Recht beweisen und das Ruder führen zu wollen.

Das nächste Reshimo lässt dich altruistischer denken: „An der Spitze sind weder wir noch ich. Soll niemand wissen, soll noch nicht einmal ich selbst wissen, ob ich irgendwelche Ergebnisse erziele“. Diese Herangehensweise ist bereits näher an der Spiritualität. Auf diese Weise will man dich vorankommen lassen.

Hier ist eine stärkere Unterstützung der Umgebung notwendig. Wenn du dich in der Verbindung zu den Freunden stärkst, wirst du spüren, dass du Kraft hast, und zwar eine reinere als früher: „Mir ist es wirklich egal, ob meine Arbeit Früchte trägt oder nicht. Ich muss nicht wie die Sportler Ergebnisse sehen. Ich möchte meine Augen schließen und nur in einer Richtung handeln – in Richtung Geben, ohne den „Posteingang“ zu kontrollieren. Es ist unwichtig, wen ich erreicht habe und inwieweit er sich verändert hat. Ich spüre, was ich in die Welt hinaustragen kann, ich stärke meine Verbindung zu den Freunden und wende mich nach außen. Und als Antwort bekomme ich nichts“.

Woher bekommst du dann die Energie? Denn in einem solchen Zustand bleibt der Mensch wie ein Motor ohne Benzin. Er hat keine treibende Kraft, er braucht Feedback. Genau hier fängt er an, aus seinem Inneren zu verlangen: „Ich muss mich in der Kraft des Gebens sehen!“ Es ist so, als würde man einen normalen Motor gegen einen elektrischen austauschen, als würde man vom Benzin auf Elektrizität oder eine andere Art Energie umsteigen. Das ist das, wonach du verlangst: „Ich möchte, dass das Verlangen zu geben sich in mir öffnet! Wenn ich momentan in meinem Verlangen zu empfangen nicht in der Lage bin, zu arbeiten, dann brauche ich das Verlangen zu geben!“

Und dann wirst du es erhalten.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Italien, 30.09.2012



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