Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ein unerträglicher Verlust

Frage: Während eines Ausfluges in St. Petersburg erfuhr ich, dass von den dreizehn Kindern des Zaren Peters der Erste nur ein Kind das Erwachsenenalter erreichte. Dennoch kam er mit diesen Zuständen irgendwie zurecht. Heutzutage sind viele Menschen, wenn sie ein Kind verlieren, schnell bereit, sich das Leben zu nehmen. Warum kann der gegenwärtige Mensch keine gewöhnlichen, normalen Schicksalsschläge ertragen?

Meine Antwort: Das Kind stellt das riesige System der Freude, des Genusses für den Menschen dar. Es ist seine Fortsetzung, etwas, was ihm sehr naheliegt, etwas Eigenes, was er ständig in seinem Inneren trägt, etwas, was ihn erwärmt und nach vorne ausrichtet und in dem er den Sinn des Lebens erkennt. Die Sorge um das Kind verleiht dem Menschen sehr viele gute Empfindungen, sie versorgt ihn mit vielen äußerlichen und inneren Kräften. Deshalb bringt der Verlust eines Kindes großes Leiden mit sich.

Im Prinzip gibt es keinen Unterschied, ob das Kind jetzt oder mit 50 oder 60 Jahren gestorben ist. Allgemein ist uns klar, dass ein Höherer Wille gewisses Unglück gibt. Aber der Mensch kann damit niemals einverstanden sein, denn er ist nicht in der Lage, diesen Verlust zu akzeptieren.

Es gibt nur eine Lösung, nämlich den Menschen auf das äußerliche Feld, das heißt auf das Wohlwollen und das Geben, auf die breitere Palette auszurichten, die ihn unterstützen wird. Oft beginnen solche Menschen sich mit Wohltätigkeit, gegenseitiger Hilfe oder mit dem Geben zu beschäftigen. Das heißt, sie beginnen zu suchen: auf wen können sie ihre Liebe und all das übertragen, was sie den Kindern gegenüber empfunden haben?

Man sollte ihnen dabei helfen, dieses Ziel, diese Beschäftigung zu finden, damit sie sich dadurch wieder beleben können.

Auszug aus der TV-Sendung „Die Konstruktion der sozialen Umgebung“, 24.09.2012



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Zur neuen Welt mittels integraler Wechselwirkung

Frage: Kann das Streben nach einer neuen integralen Stufe unserer Beziehungen eine Lösung für die Leiden werden, die der Mensch empfindet?

Meine Antwort: Ich bin überzeugt, dass die integrale Vereinigung  jedes Plus und jedes Minus der gegenwärtigen Gesellschaft auf solche Art und Weise verteilen wird, dass diese ausgewogen sein werden und diese dadurch entstandene Harmonie von allen empfunden und tatsächlich alle beruhigen wird. Diese Harmonie wird nicht nur in den öffentlichen Beziehungen, sondern auch in den politischen, ökonomischen Beziehungen, in der Erziehung, in der Bildung usw. zu spüren sein.

Sie wird die Menschheit auf ganz anderes Niveau erheben, die Menschen werden fühlen, dass sie in einer integralen Welt leben. Ich denke, dass wir gerade durch die Erweiterung der integralen Wechselwirkung eine andere und bessere Welt sehen werden.

Auszug aus der TV-Sendung „Die Konstruktion der sozialen Umgebung“, 24.09.2012



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Kuchen mit Füllung

Frage: Es steht geschrieben: „Wer für den Freund bittet, bekommt als erster“. Doch wenn ich das im Vorhinein weiß, versinke ich im totalen, absoluten Egoismus, anstatt dem Geben entgegenzustreben…

Meine Antwort: Natürlich kommst du vorerst auf egoistische Art und Weise voran, und dein Egoismus wächst. Du siehst jedoch, wie das Herz des Pharao jedes Mal immer mehr verhärtet wird. Und das ist ein gutes Zeichen.

Frage: Wie kann ich vom Hass zur Liebe und nicht zur Selbstunterdrückung kommen?

Meine Antwort: Ohne Hass und Neid kann man keine Liebe erschaffen. Letztendlich werden alle negativen Einzelheiten der Wahrnehmung in Liebe umgewandelt. Und du brauchst sie alle. Auf welchem Boden soll die Liebe sonst wachsen? Auf welchem Fundament soll sie sich festigen? Sie erhebt sich über den Egoismus in den empfangenden Gefäßen zu der Wahrnehmung von Fremden als Nahestehenden.

Selbstannullierung bedeutet nicht, dass alles annulliert wird. Der Hass (Sina) verschwindet nie, er bleibt in all seiner Stärke erhalten – und gerade über ihm errichtest du die Liebe. Es ist so, als würdest du diesen ganzen „Berg Sinai“ mit „Creme“ bedecken, und es entsteht ein „Kuchen“ – die „Höhe der Heiligkeit“.

Auf diese Weise wird die Entfernung zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung nicht annulliert – anderenfalls würde es die Schöpfung nicht geben.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 15.10.2012



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Zu Freunden werden wir durch das gemeinsame Verlangen

Frage: Wie kann ich die Verlangen der Freunde füllen, wenn ich überhaupt nicht verstehe, was sie wollen?

Meine Antwort: Du verstehst, was sie wollen, weil sie das Gleiche wie du wollen: die Korrektur erreichen und die höhere Kraft, die innerhalb der Natur wirkt, enthüllen. Diese Kraft nennt sich die allgemeine Natur, der die ganze Weltschöpfung angehört.

Deshalb weißt du, was der Freund will. Darüber hinaus besitzt jeder alle möglichen irdischen Verlangen, die uns nicht unbedingt bekannt sein müssen – jeder hat seinen persönlichen Bereich, der nichts mit der Spiritualität zu tun hat. Doch was die höheren spirituellen Verlangen und Ziele betrifft, so muss dir klar sein, was mit dem Freund passiert – versuch ihn also zu unterstützen.

Die Unterstützung besteht darin, dem Freund die Stimmung zu heben, ihm die Hoffnung, die Kraft und die Begeisterung für die Erreichung des Ziels zu geben. Hilf ihm bei allem, was nur möglich ist. Erwecke in ihm das Gefühl für die Größe des Ziels und des Höheren.

Zeig ihm, wie du dich vor der Gruppe annullieren kannst. Denn nur der Kleine kann vom Großen empfangen, deshalb muss sich jeder vor der Gruppe annullieren, um etwas von ihr empfangen zu können.

Und die Gruppe besitzt die spirituelle Kraft, die sich zwischen uns befindet. Die Gruppe wird nicht von uns gegründet. Wir glauben nur, dass wir uns selbst versammelt und die Gruppe aufgebaut haben. Natürlich ist das falsch! Die Gruppe wird von der höheren Kraft für uns organisiert – denkt nicht, dass wir uns einfach zufällig gefunden haben. Alles geschieht durch die Einwirkung des allgemeinen Feldes, welches uns zusammenbringt.

Deshalb müssen wir verstehen, dass es hier einerseits eine versteckte Kraft gibt, die zwischen uns wirkt, aber andererseits müssen wir entsprechend dieser Kraft Handlungen ausführen, um uns ihr nähern zu können und zu beginnen, sie bereits wahrzunehmen. Dann werden wir eine Zusammenarbeit mit ihr anfangen können.

Auf diese Weise nähern wir uns durch unsere Veränderungen der Enthüllung der höheren Kraft und nehmen nach und nach ihre Eigenschaften an. Und wenn wir diese Eigenschaften in uns enthüllen, bedeutet das, dass wir die höhere Kraft enthüllen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 12.10.2012



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Der Aufstieg zur Absicht

Baal HaSulam, Shamati, Artikel 42 „Elul“: Daher wird einem von Oben die Form der Schwärze gegeben, und dann sieht man, ob die eigene Arbeit in Reinheit geschieht. Das heißt, wenn er auch im Zustand der Schwärze in Freude sein kann, ist dies ein Zeichen, dass seine Arbeit in Reinheit geschieht. Denn der Mensch muss sich freuen und glauben, dass man ihm von Oben eine Gelegenheit gegeben hat, damit er zum Zwecke des Gebens arbeiten kann.

Wenn der Mensch sich über allen Gemütszuständen in Freude befindet, ist das ein Zeichen dafür, dass er sich bereits von seinem empfangenden Verlangen losgelöst hat und voranschreiten kann. Darin besteht immer unsere Überprüfung: Sind wir in unserem egoistischen Verlangen versunken oder können wir uns ein klein wenig über dieses erheben? Der Mensch bittet nicht um gute Stimmung, um die Arbeit fortsetzen zu können, – im Gegenteil, er ist gerade mit der Schwärze, mit schlechter Laune und dem Durcheinander zufrieden. Über all dem ist er zu einer kleinen Anstrengung fähig.

In welchem Zustand wir uns auch immer befinden, wir messen ihm keine entscheidende Bedeutung bei, sondern erheben uns darüber. Wenn die Lage in der Wahrnehmung der empfangenden Gefäße miserabel erscheint, ich aber über ihnen in der Lage bin, im Geben, in der Einheit und der Liebe zu den Freunden zu arbeiten, dann ist es ein sicheres Anzeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Kurs bin. Die Finsternis in den empfangenden Gefäßen zu spüren und darüber, selbst durch die kleinste Anstrengung, der Verbindung, dem Geben entgegenzustreben, darin besteht unsere ganze Arbeit.

Aus diesem Grund müssen wir entsprechende Übungen machen, Lernspiele spielen. Natürlich hat es ein Anfänger in den ersten Jahren nicht leicht, doch dann beginnt er einen Bruch zwischen seiner Empfindung und der Absicht, d.h. zwischen zwei unterschiedlichen Systemen, zu spüren. Es geht ihm mal gut, mal schlecht, und er versteht, dass es unwichtig ist, dass er nur über diesen Empfindungen arbeiten muss, und sie werden ihm jedes Mal verschiedene Einzelheiten der Wahrnehmung eröffnen, die auf dem Weg zum Kennenlernen der Formen der Lenkung des Schöpfers notwendig sind. Alle Empfindungen – ob gut oder schlecht – nimmt er als Güte an, um sich über sie zu erheben und ständig die Ausrichtung auf das Ziel zu halten.

Diese Anstrengungen müssen wir permanent unternehmen und versuchen, dass die Energie des Aufstiegs, die es uns erlaubt, die Zeit und die Mittel rational zu nutzen, auch beim Abstieg erhalten bleibt. Ja, es ist sehr schwer, doch wir sollten das zumindest versuchen. Auf diese Weise schalten wir nach und nach von den empfangenden Gefäßen ab und gehen zu einer anderen Arbeit über, während wir bereits in der Absicht und nicht in der Empfindung leben.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 11.10.2012



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Allgemeine Mobilmachung der Anstrengungen

Nur die Beharrlichkeit dabei, die Notwendigkeit der Einheit erkennen zu wollen, kann uns retten. Wir sollten damit aufhören, drumrumzuspielen, in der Hoffnung, dass sich etwas mit der Zeit ändert. Wir sollten damit aufhören, uns mit etwas anderem zu beschäftigen. Alle begleitenden Handlungen sind nur dafür da, um das Wichtigste – die Erkenntnis der Notwendigkeit der Verbindung – zu unterstützen.

Hier wird eine gemeinsame, ununterbrochene Anstrengung gefordert, bis wir Erfolg erzielt haben. Wir dürfen uns durch nichts davon ablenken und vom Kurs abbringen lassen. Alles, was wir tun, ist nur dazu da, unsere Anstrengungen bei der Verbindung zu verstärken. Wir brauchen Fürsorge von Herz zu Herz, bis wir Erfolg erzielt haben. Hier gibt es kein Nachgeben, und die Bedingungen sind bekannt: permanente Realisierung der Reshimot nach dem Prinzip „Ich habe mich angestrengt und gefunden“. Wenn wir das können, dann schaffen wir das, und wenn nicht, dann nicht. Das muss klar sein, wie das Ziel vor Augen, und alle müssen für dessen Erreichung mobil werden.

Es gibt Anfänger, die möglicherweise noch nicht ganz den Überblick haben und noch nicht verzweifelt haben; es gibt alte Hasen, die möglicherweise zu geschwächt sind und von der Macht der Gewohnheit übermannt wurden. Doch letztendlich müssen wir einander stärken. Ein Gebet kann sich nur um die Einheit handeln – anderenfalls wird es nicht erhört. Wenn wir nicht auf die Einheit, auf das gegenseitige Geben, auf das Geben an den Schöpfer ausgerichtet sind, dann ist alles andere „tödliches Gift“. Das muss gründlich geklärt werden.

Das Wichtigste ist unsere gemeinsame Fürsorge. Selbst wenn sie nicht in meinem Herzen wohnt, muss ich sie den anderen gegenüber zeigen. Selbst wenn ich im Moment vom Schöpfungsziel nicht besonders begeistert bin, muss ich es trotzdem vor den anderen spielen. Ich muss. Anderenfalls darf ich nicht in der Gruppe sein.

Das muss zu der wichtigsten Bedingung werden: Der Mensch befindet sich in der Gruppe, um auf dem Weg zum Ziel die Herzen der Freunde mit dessen Wichtigkeit zu stärken. Wenn er das nicht tut, hat er hier keinen Platz. Sollen lieber nur ein paar Menschen das Ziel erreichen – was nützen uns mehrere Millionen um uns herum, wenn sie nichts erreichen, wenn auf der materiellen Ebene keine spirituelle Kraft zu wirken beginnt?

Aus diesem Grund muss die Gruppe an jeden die Forderung stellen: „Entweder erfüllst du deine Pflicht bei der Stärkung der Freunde durch die Größe des Ziels, durch die Wichtigkeit der Einheit oder du gehst“. Genau so.

Was die Anfänger betrifft, muss ihnen diese Aufgabe ebenfalls erklärt werden, in dem Maße, in dem sie in der Lage sind, sie zu verinnerlichen. Denn wir haben nichts anderes.

Es vergehen Jahre, bis der Mensch in der einen oder anderen Form anfängt, diese Botschaft zu hören, wahrzunehmen. Doch wir haben bereits genug Erfahrungen, Kräfte, Wissen aus den Urquellen und Anstrengungen gesammelt, um uns an deren Umsetzung zu machen. Umso mehr, da die äußere Wirklichkeit es auch von uns verlangt.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 05.10.2012



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Das 125-stufige Getriebe

Wir wollen heute zwischen uns eine noch größere Einheit erreichen. Die Vorbereitungsetappe, die viele Jahre dauerte, ist beendet. Früher hätten Sie diese Herausforderung niemals ernsthaft wahrgenommen, und heute passen die äußerlichen Bedingungen in der Welt, die inneren Bedingungen in Israel, in der Gruppe und in jedem „mehr oder weniger zu den Anforderungen, den erhöhten Gang einzuschalten“. Die Zeit ist eben angebrochen.

Frage: Haben wir diese Beschleunigung schon begonnen?

Meine Antwort: Einige bleiben immer noch in der „Leergangposition“, und andere kommen mit uns voran. Jeder bestimmt selbst, in welcher Geschwindigkeit er sich vorwärts bewegen will.

Frage: Kann der Mensch sie messen?

Meine Antwort: Er kann nichts messen, jedoch liegt alles in seinen Händen: inwiefern er mit der Gruppe, mit dem Lehrer verbunden ist, eben damit, was wir alle zusammen tun. Einige schlafen noch, und einige schließen sich dem Prozess mit allen Kräften an und empfinden jeden Tag „die Beschleunigung“. Alles hängt vom Maß des Einverständnisses des Menschen mit diesem Prozess ab, und zwar trotz des eigenen Verlangens. Somit suche nicht nach dem Schlupfloch, sondern handele sofort.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 10.10.2012



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Das Wunder des grenzenlosen Genusses

Frage: Jedes beliebige System soll Grenzen haben. Wenn das Universum keine Grenzen hat, wo befinde ich mich dann hier?

Meine Antwort: Die Grenzen existieren nur in meinem Bewusstsein und nirgendwo sonst! Wenn ich in meinem Herzen alle Menschen einschließe, dann erreiche ich auf diese Weise die Unendlichkeit. Was bedeutet die Unendlichkeit? Die Unendlichkeit ist die Realisierung aller Eigenschaften, die sich in mir befinden. Das heißt , die Unendlichkeit ist der Zustand, in welchem ich mich mit allen übrigen Wesen in der ständigen und absoluten Einigkeit befinde. Ich schließe alle ein, ich lebe in allen Menschen.

Frage: Damit wird aber nicht das physische Niveau gemeint?

Meine Antwort: Was ist der Unterschied zwischen dem physischen und dem anderen Niveau? Wie lebe ich jetzt? Diese Welt befindet sich in mir, in meinen Empfindungen. Wenn wir die Tastsinne entfernen würden, dann würde uns von den Empfindungen nichts mehr übrig bleiben. Wird diese Welt weiterhin existieren? Wer kann mir sagen, dass sie überhaupt existiert?

Wenn der Mensch alles in sich aufnimmt, dann geht er in den Zustand ein, welcher als „die Welt der Unendlichkeit“ bezeichnet wird und als der vollkommene Zustand gilt.

An dieser Stelle kehren wir wieder zum Zustand „des geschlossenen Systems“ zurück, welcher die Sphäre, den Kreis darstellt. Das runde System, das in sich die ganzen Empörungen, welche darin nur entstehen können, einschließt, ist vollkommen.

Kommentar: Sie benutzen solche Bezeichnungen, wie „die Sphäre“ und „der Kreis“, welche immer über eine eingeschränkte Oberfläche verfügen.

Meine Antwort: Es ist nicht ein eingeschränktes System, sondern im Gegenteil, es schließt in sich alles ein. Es gibt nichts außerhalb! Darin gibt es keine Beschränkung, weil ich absolut mit allen verbunden bin. Wenn ich ein Verlangen nach dem Glas Wasser haben werde, das ich dann austrinken werde, wird mein Genuss dann vollständig sein? Werde ich dabei noch irgendwelche anderen Empfindungen oder Verlangen haben, ob es außerhalb noch etwas geben wird oder nicht?

Kommentar: Wenn der Umfang des Verlangens der Größe des Glases entspricht, dann nicht.

Meine Antwort: Genau diese Aussage trifft alles. Das heißt, wir sollen den maximalen Punkt unserer Entwicklung erreichen, und dieser Zustand wird die Unendlichkeit sein, mit anderen Worten, die Grenzenlosigkeit .

Kommentar: Der Zustand des maximalen Verlangens und des maximalen Genusses?

Meine Antwort: Es können nur zehn Gramm sein, aber wenn der Wunsch vollständig realisiert wird, dann fühlt man die Unendlichkeit – Endlosigkeit, da mich nichts mehr beschränkt. Und was kommt danach? – Nur diese zehn Gramm. Und ich weiß nicht nichts mehr, weil ich keine Empfindungen und keine Bedürfnisse mehr habe. Ich sehe nicht, was danach kommt. Ich bin mit meiner Vernunft und in meinen Wünschen in einer solchen Weise geschaffen, dass ich mir nichts anderes vorstellen kann.

Frage: Sie sagten einst, dass in der Sekunde, in der sich unser Verlangen vollständig füllt, es verloren geht. Somit geht es nur um den unendlichen Tod der Wünsche?

Meine Antwort: Es geht nicht um mein persönliches Verlangen, das nach der egoistischen Füllung neutralisiert wird. Angenommen, du hast 200 Gramm Kaffee gewollt und nach dem Austrinken sind sowohl der Wunsch als auch der Genuss verlorengegangen.

Wenn ich mit den Milliarden der übrigen Menschen verbunden bin, dann haben wir gemeinsame Verlangen, die uns ständig gegenseitig bereichern. Das ist ein dynamisches System, das ewig lebt. Dieses System ist selbst genügsam und absolut, gerade deshalb, weil es vollständig auf dem gegenseitigen Einschluss aufgebaut ist. Es ist eben das analoge System, ein Wunder, das in unserer Welt nicht existiert.

Auszug aus der TV-Sendung „Integrale Welt. Die Formel der integralen Gesellschaft“, 03.07.2012



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Das Geheimnis des allgemeinen Systems

Wir sollen aufklären, welche Bedingungen und Gesetze, welche Arten der Beziehungen zwischen uns existieren sollen, damit wir unsere Wechselbeziehungen im Ganzen, in Form eines spirituellen Systems empfinden können. Darin soll sich jeder Einzelne annullieren und mit den anderen verbinden, um sich mit ihren Verlangen, Süchten, Gedanken und Zielen – wie mit den eigenen – zu verschmelzen.

Jeder ersetzt oder annulliert sein Verlangen: er verliert somit seine eigenen Umrisse. „Für mich persönlich ist nichts mehr notwendig. Ich will mir deine Wünsche aneignen, um sie für dich zu verwirklichen.“ Anders gesagt, „kleide ich mich in die Form des Gebens ein“, als ob ich die neue Kleidung tragen würde. Folglich verwandelt sich mein Verlangen in Rohstoff, in die formlose Masse. Sie verfügt über die Macht und das Potential, so dass der andere Mensch mich jetzt auf das ausrichten kann, was für ihn gut ist.

Somit ist „der Arbeiter des Schöpfers“ ein Mensch, der sich für einen Dienst, dem Geben, entscheidet. Dank dieser Entscheidung können wir miteinander im spirituellen Netz verbunden sein, wo jeder nur die Wünsche der anderen Menschen realisiert.

Später erkenne ich, dass es keine fremden Verlangen sind. Nachdem ich beginne, aus mir herauszugehen, fühle ich sofort, dass dieses System über ein gegenseitiges, allgemeines Verlangen verfügt. Es zeigt sich, dass in diesem System die Harmonie herrscht und dieser besondere Wunsch nicht nur der „Hand“ oder dem „Bein“, nicht nur einem Teil eigen ist, sondern für alle Systemglieder zugänglich ist. Ich offenbare, dass dieses System über eine Vernunft und ein Herz verfügt. Ich begreife dieses System, bekomme die Anweisungen und Absichten, wonach ich mich mit diesem Höheren System, anhand der eigener Absicht, verbinde.

Das ist eben die Verbindung mit dem Schöpfer. Sie kommt jedoch nur dann zustande, wenn ich den allgemeinen „Körper“, die allgemeine Harmonie des gegenseitigen Gebens, erkannt habe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 05.10.2012



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Verbreitung: jeder nach seinen Fähigkeiten

Frage: Nachdem wir die nächste Stufe auf dem Kongress erreicht haben, wird die Arbeit in der Gruppe tiefer und stärker sein. Was ist aber mit der Verbreitung für die 99%?

Meine Antwort: Wir müssen verbreiten.

Diejenigen in der Gruppe, die glauben, verbreiten zu können, müssen es tun, und diejenigen, die Spiele erfinden oder Material vorbereiten können, müssen das tun. Das heißt, die Menschen in der Gruppe müssen ihre Aufgaben aufteilen – jeder soll eine bestimmte Arbeit leisten, um die 99% zu bedienen. Es gibt Menschen, die an die Bevölkerung herantreten können.

In vielen Fällen sind Frauen sogar besser als Männer: sie rufen keine Ablehnung hervor, machen die Menschen nicht stutzig, lösen nicht so viele Fragen aus.

Ich bin der Meinung, man müsse jedem, der kann, die Möglichkeit geben, sich an der Verbreitung zu beteiligen. Man darf den Menschen nicht zwingen, wenn er Angst hat, wenn er keine innere Grundlage hat, um an die Bevölkerung heranzutreten, wenn er sich nicht richtig positionieren kann. Unterrichten erfordert immerhin ein gewisses Talent, und der Mensch muss es haben. Natürlich kann man ihm das beibringen, doch dafür muss eine gewisse Grundlage bereits vorhanden sein.

Findet heraus, wer in der Gruppe wirklich in der Lage ist, sich mit der Verbreitung zu beschäftigen, und investiert in sie. Und wer es nicht kann, muss es auch nicht. Zwingt sie nicht. Sie können helfen, etwas hinstellen, holen – auch das ist eine sehr große und wichtige Arbeit, ebenso gut wie die andere. Ihr müsst den Möglichkeiten, die ihr habt, ernsthaft gegenübertreten und sie nicht ausbremsen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 23.09.2012



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