Frage: Jedes beliebige System soll Grenzen haben. Wenn das Universum keine Grenzen hat, wo befinde ich mich dann hier?
Meine Antwort: Die Grenzen existieren nur in meinem Bewusstsein und nirgendwo sonst! Wenn ich in meinem Herzen alle Menschen einschließe, dann erreiche ich auf diese Weise die Unendlichkeit. Was bedeutet die Unendlichkeit? Die Unendlichkeit ist die Realisierung aller Eigenschaften, die sich in mir befinden. Das heißt , die Unendlichkeit ist der Zustand, in welchem ich mich mit allen übrigen Wesen in der ständigen und absoluten Einigkeit befinde. Ich schließe alle ein, ich lebe in allen Menschen.
Frage: Damit wird aber nicht das physische Niveau gemeint?
Meine Antwort: Was ist der Unterschied zwischen dem physischen und dem anderen Niveau? Wie lebe ich jetzt? Diese Welt befindet sich in mir, in meinen Empfindungen. Wenn wir die Tastsinne entfernen würden, dann würde uns von den Empfindungen nichts mehr übrig bleiben. Wird diese Welt weiterhin existieren? Wer kann mir sagen, dass sie überhaupt existiert?
Wenn der Mensch alles in sich aufnimmt, dann geht er in den Zustand ein, welcher als „die Welt der Unendlichkeit“ bezeichnet wird und als der vollkommene Zustand gilt.
An dieser Stelle kehren wir wieder zum Zustand „des geschlossenen Systems“ zurück, welcher die Sphäre, den Kreis darstellt. Das runde System, das in sich die ganzen Empörungen, welche darin nur entstehen können, einschließt, ist vollkommen.
Kommentar: Sie benutzen solche Bezeichnungen, wie „die Sphäre“ und „der Kreis“, welche immer über eine eingeschränkte Oberfläche verfügen.
Meine Antwort: Es ist nicht ein eingeschränktes System, sondern im Gegenteil, es schließt in sich alles ein. Es gibt nichts außerhalb! Darin gibt es keine Beschränkung, weil ich absolut mit allen verbunden bin. Wenn ich ein Verlangen nach dem Glas Wasser haben werde, das ich dann austrinken werde, wird mein Genuss dann vollständig sein? Werde ich dabei noch irgendwelche anderen Empfindungen oder Verlangen haben, ob es außerhalb noch etwas geben wird oder nicht?
Kommentar: Wenn der Umfang des Verlangens der Größe des Glases entspricht, dann nicht.
Meine Antwort: Genau diese Aussage trifft alles. Das heißt, wir sollen den maximalen Punkt unserer Entwicklung erreichen, und dieser Zustand wird die Unendlichkeit sein, mit anderen Worten, die Grenzenlosigkeit .
Kommentar: Der Zustand des maximalen Verlangens und des maximalen Genusses?
Meine Antwort: Es können nur zehn Gramm sein, aber wenn der Wunsch vollständig realisiert wird, dann fühlt man die Unendlichkeit – Endlosigkeit, da mich nichts mehr beschränkt. Und was kommt danach? – Nur diese zehn Gramm. Und ich weiß nicht nichts mehr, weil ich keine Empfindungen und keine Bedürfnisse mehr habe. Ich sehe nicht, was danach kommt. Ich bin mit meiner Vernunft und in meinen Wünschen in einer solchen Weise geschaffen, dass ich mir nichts anderes vorstellen kann.
Frage: Sie sagten einst, dass in der Sekunde, in der sich unser Verlangen vollständig füllt, es verloren geht. Somit geht es nur um den unendlichen Tod der Wünsche?
Meine Antwort: Es geht nicht um mein persönliches Verlangen, das nach der egoistischen Füllung neutralisiert wird. Angenommen, du hast 200 Gramm Kaffee gewollt und nach dem Austrinken sind sowohl der Wunsch als auch der Genuss verlorengegangen.
Wenn ich mit den Milliarden der übrigen Menschen verbunden bin, dann haben wir gemeinsame Verlangen, die uns ständig gegenseitig bereichern. Das ist ein dynamisches System, das ewig lebt. Dieses System ist selbst genügsam und absolut, gerade deshalb, weil es vollständig auf dem gegenseitigen Einschluss aufgebaut ist. Es ist eben das analoge System, ein Wunder, das in unserer Welt nicht existiert.
Auszug aus der TV-Sendung „Integrale Welt. Die Formel der integralen Gesellschaft“, 03.07.2012
Abgelegt unter: Bildung&Erziehung, Integrale Bildung, Kinder | Kommentare deaktiviert für Das Wunder des grenzenlosen Genusses
Diesen Beitrag drucken