Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Klagen der Frauen

Frage: In der Familie ist es häufig so, dass die Frau gegenüber ihrem Mann viel mehr Beschwerden und Klagen hervorbringt als umgekehrt …

Meine Antwort: So ist das nun mal – denn es ist typisch für das weibliche Naturell, unzufrieden zu sein. Ein Paar sollte hier keine Balance erwarten. Was naturbedingt ist, sollte weder verurteilt noch gerühmt werden.

Natürlich empfindet eine Frau größere Unzufriedenheit. 90 % der Beschwerden und Klagen kommen von ihr, während der Mann in der Regel auf einen einfachen Satz limitiert ist: „Lass mich in Ruhe.“

So sind wir – und mit diesen Eigenschaften müssen wir einander ergänzen. Hieraus wird klar, dass Mann und Frau verschiedene Rollen haben.

Welchen Teil sollte der Mann leisten? Da die Frau bereit ist, alles für ihn zu tun, die Verbindung zu halten und alles zur Verfügung zu stellen, was er braucht, ist alles was sie möchte, seine Aufmerksamkeit. Das ist alles über das weibliche Naturell. Entsprechend ist der Mann dazu gezwungen, ständig eine ehrliche und natürliche Haltung zu bekunden, die warm und besorgt ist. Für einen Mann ist das harte Arbeit –
während es für die Frau ganz einfach ist. Sobald ein Mann einer Frau Aufmerksamkeit schenkt, hat sie „Treibstoff“ für jegliche Anstrengung.

Daher sollte ein Mann Freundlichkeit und Güte zum Ausdruck bringen – was ihm wirklich schwer fällt –, und eine Frau muss viele Dinge modifizieren, was ihr wiederum leicht fällt, sofern sie die richtige Haltung seinerseits fühlt.

Dies sind die Ergebnisse der spirituellen Wurzeln, und wir können nichts dagegen tun…

Auszug aus einem „Gespräch über das Neue Leben“ vom 16.07.2012



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Mit den Augen der Liebe sehen

Frage: Sie sagten, dass man infolge des Studiums  im Sinne der integralen Methode beginnen wird, die negativen Eigenschaften der anderen Menschen als positive wahrzunehmen. Was soll das bedeuten?

Meine Antwort: Das bedeutet, dass, solange ich mich nicht über die Selbstsucht erhebe, ich nicht den anderen, sondern nur mich selbst betrachten können werde. Aber wenn ich mich erhebe, dann bewerte ich den anderen plötzlich genauso, wie er sich selbst bewertet. Das heißt, ich erkenne, dass er richtig handelt, richtig denkt. Ich begreife auch, dass ich nicht im Recht war und ihn nur vom eigenen, früheren, egoistischen Standpunkt aus betrachtet hatte.

Kommentar: Dann wird bei uns nicht nur das subjektive „Ich“ verschwinden, sondern auch die ganze Ethik.

Meine Antwort: Es gibt keine Ethik in unserer Selbstsucht, außer, wie man mehr bekommt und sich von allen isoliert. Ich spreche über unsere Natur.

Wenn wir den anderen ansehen, dann bemühen wir uns nur darin, seine Nachteile zu finden, ihn niedriger als sich selbst zu empfinden, sich selbst besser als ihn zu stellen. Das ist die natürliche Schutzreaktion unserer Selbstsucht. Gerade auf diese Weise sehen wir die ganze Welt.

Ich sehe das eigene Kind an und betrachte gleichzeitig das fremde Kind. Mein Kind ist in meinen Augen immer besser als das fremde.

Ich bringe mich ständig in eine vorteilhafte Position, anderenfalls macht es für mich keinen Sinn zu existieren. Die Schutzreaktion meiner Selbstsucht ist darauf gerichtet, mir die Unterstützung zu geben, dass ich für die Existenz berechtigt bin.

Und wenn ich über mich, über meine Selbstsucht hinaufsteige, dann sehe ich andere Menschen mit anderen Augen.

Auszug aus dem TV-Programm „die integrale Welt“, 27.11.2012



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Die neue Art der Selbstsucht

Frage: Entwickelt sich jetzt der neue Typ des Menschen mit der neuen Form der Selbstsucht?

Meine Antwort: Ja, weil der Mensch beginnt, zu verstehen, sich darüber bewusst zu werden, dass er alleine nicht überleben wird, dass er von allen abhängt. Genauso wie es in der Familie ist. Innerhalb der Familie sind wir die Egoisten-Altruisten oder die Egoisten-Internationalisten.

Aber ist das schlecht?! Wir verändern unsere Natur nicht, sondern stellen sie in den Dienst der Familie, oder in den Dienst der Menschheit. Nennen Sie es „die allgemein menschliche Selbstsucht“.

Ich dehne meine Gefühle, meine Organe des Begreifens bis zum Umfang von sieben Milliarden Menschen aus. Ich beginne sie wie mich selbst zu empfinden, sie quasi zu durchblicken, die Welt mit ihren Augen zu betrachten. Ich beginne, sie wie meinen kranken Großvater, wie meinen kleinen Sohn wahrzunehmen, der Lehrbücher und Schuhe benötigt, sowie die Frau, die sich das Kleid oder die notwendigen Lebensmittel usw. kaufen will, so empfinde ich das alles. Das heißt, ich verbinde mich mit ihren Wünschen, mit ihren Hoffnungen, mit ihrem Schmerz. Ich werde zum verallgemeinerten Wesen der Menschheit – ich alleine. Und so jeder einzelne.

Frage: Der Egoist bleibt aber?

Meine Antwort: Ja, weil es eine Notwendigkeit gibt, die die Existenz des Egoisten gewährleistet. Andernfalls wird die Welt aufhören zu existieren.

Auszug aus dem TV-Programm „die integrale Welt“, 27.11.2012



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Wenn sich die Kompensation verspätet

Wir wissen schon, dass man die gebenden Gefäße Galgalta we-Ejnaim (GE) als „Israel“ bezeichnet, und die empfangenden Gefäße ACHaP als „Völker der Welt“. Demzufolge sind die Gefäße Israel verpflichtet, sich zuerst zu korrigieren und das Licht den Völkern der Welt zu geben. Diese Aufgabe ist Israel von Oben   auferlegt, d.h. jedem in der Welt, der das Erwachen mittels des Punktes im Herzen (•) erlangt – des Funkens des Verlangens, der darin plötzlich aufflammt. Und außerdem gehören zur Kategorie „Israel“ die Nachkommen der Einwanderer aus dem altertümlichen Babylon, die in der Vergangenheit einen Punkt im Herzen hatten.

Somit ist „Israel“ ein komplizierter Sammelbegriff. Und gerade auf diesen Menschen liegt die Pflicht, sich zu korrigieren, um zum „Licht für die Völker“ zu werden – mit anderen Worten, die Methode der Korrektur zu verbreiten, Hilfe und Unterstützung allen übrigen Menschen zu gewährleisten, vor allem jenen, bei denen der Punkt im Herzen noch verborgen ist.

Nach dem Zerbrechen der Seelen und deren Vermischen ist dieser Punkt in jedem vorhanden, aber in der Kategorie „Völker der Welt“ schläft er noch, so dass sie nicht „direkt zum Schöpfer“ gerichtet sind (Jashar-El), sie empfinden noch kein solches Verlangen. Deshalb existiert das Übergangsglied – Galgalta we-Ejnaim, Israel, die Gefäße des Gebens. Ihre Natur gleicht sich der Natur des Lichtes (OR) an, und sie können dieses Licht an die Völker der Welt weitergeben, und zwar in der passenden Form, damit die Völker begreifen, wie man aus der gegenwärtigen Krise herauskommen kann.

Hier gibt es ein sehr wichtiges Moment. Der Schöpfer, das umgebende Licht (Or Makif – O“M), leuchtet auch allen Völkern. Dadurch empfinden alle Menschen das Negative – Leiden und Probleme (–). Jedoch fühlen sie nicht, dass sie fähig sind, mit diesem Minus, mit diesem unerfüllten Verlangen (Chissaron) zu arbeiten. Sie bekommen keine Hilfe und keine Unterstützung von Oben. Das Positive wird nicht empfunden, es gibt keine Methode dafür. Und deshalb herrscht unter den Völkern der Welt der Hass gegenüber Israel, das sie bei jedem Unglück beschuldigen.

Es geht hier um die Gesetze und die Kräfte der Natur. Man kann nichts tun, denn sie haben auf diese Weise Geltung. Solange es Israel nicht gelingt, die vom umgebenden Licht aufgewachten Verlangen der Völker mit dem inneren Licht des Schöpfers auszugleichen, solange „das Minus“ der Völker nicht mittels des „Pluses“ seitens Israel neutralisiert wird, werden sie es ständig hassen und in allem beschuldigen – sei es in der Abwesenheit der Unterstützung, von deren Notwendigkeit sie vielleicht noch nicht wissen oder in allen empfundenen Leiden. An den Naturkatastrophen, Hunger, Krankheit – an allem werden die Juden schuldig sein, so wie es oftmals schon gewesen war. Alles entspringt dem Ungleichgewicht zwischen diesen Kräften, die wir harmonisieren sollen, damit wir nichts Negatives empfinden, sondern nur das Positive, was zum wirksamen Medikament gegen Leiden wird.

Eigentlich dreht sich alles nur um dieses Schema. Wenn in der Welt etwas Schlechtes passiert, dann sind daran tatsächlich diejenigen schuldig, die zur Kategorie Israel gehören, da sie der Welt kein kompensierendes Licht geben – und als Folge, zulassen, dass die schlechten Kräfte in unsere Welt wirken.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Notstand“, 28.01.2013



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Niemand ist durch die Aufmerksamkeit des Lehrers benachteiligt

Der gewöhnliche und uralte Anspruch der Schüler an den Lehrer besteht darin, das er ihnen ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken hat, welche für sie, laut ihrer Meinung, notwendig wäre. Jedoch liegt es am Mangel ihrer Gefäße der Wahrnehmung (Kelim), auf grunddessen sie nicht fähig sind, mehr “einzusaugen”, weshalb sie auch nicht empfinden, dass sie sogar mehr als notwendig vom Lehrer bekommen, aber von selbst auf keine Weise aufwachen.

Der Lehrer soll nicht kommen, um die Schüler zu wecken. Es wird nicht helfen, denn das Erwachen bekommt man von Oben. Und ich komme an solche Orte, wo die Menschen schon bereit und aufgewacht sind, so dass ich ihnen besser helfen kann, sich zu organisieren, sich zu verbinden. Aber davor, müssen sie viele Bemühungen anstellen.
Der Schüler versteht nicht, dass ihm der Platz fehlt, um das wahrzunehmen, was ihm der Lehrer gibt. Sie haben einfach keine Gefäß. Ihr sollt nicht darauf warten, dass ich komme und euch erwecken werde – denn es ist unmöglich, auf diese Weise aufzuwachen, wenn man dafür sein Verlangen nicht vorbereitet hat. Und sobald eine solche Bereitschaft sichtbar wird, werde ich natürlich sofort kommen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 27.01.2013

 



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Das Rezept eines auserlesenen Gebets

Frage: Es gibt Momente beim Sohar-Lesen, während denen  es schwierig ist, den Text wahrzunehmen, dann ist es aber leichter, sich in der Absicht aufzuhalten. Was ist aber in einem anderen Zustand zu tun, wenn ich während des Studiums Begeisterung und Freude empfinde?

Meine Antwort: Wir gehen allerlei Zustände durch, bis die richtige Forderung entsteht. Sie schließt eine Menge Komponenten ein. Man kann es mit einem erlesenen Gericht vergleichen, in dem es Dutzende von Zutaten gibt.

Wir müssen diese Komponenten nicht im Kopf, im Verstand festhalten, da sie sich von alleine sammeln und in uns aufgebaut werden und das, was schon aufgebaut ist, befindet sich in dir, und du sollst dich darum nicht mehr sorgen, du kümmerst dich eben um die anderen Sachen. So weiß der Koch, der ein Gericht vorbereitet, automatisch, welche Zutaten er zugeben soll.

Da unser Gefäß/Kli ein Verlangen und nicht die Vernunft ist, wird die Gewohnheit zur zweiten Natur. Das heißt, du kümmerst dich nicht darum, was in dein Verlangen schon eingegangen ist, sondern steigst darüber zu anderen, mehr fortgeschrittenen Sorgen hinauf.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 29.01.2013



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Die Feinheiten des Empfangens um des Gebens Willen

Frage: Wie kann eigentlich das Verlangen zu empfangen für das Geben arbeiten?

Meine Antwort: Es kann nur dann möglich sein, wenn das Verlangen über eine gebende Absicht verfügt. In diesem Fall wird es vom Verlangen anderer Menschen durchgedrungen, wonach sich die Möglichkeit zu geben ergibt.

Keter hat das empfangende Verlangen – Chochma geschaffen. Im Ergebnis dieses Stadiums hat das Verlangen den Funken des Gebens empfunden, ihn als die Grundlage übernommen und wollte dann nur geben.

Folglich entstand Bina, deren drei ersten Sefirot (GAR de-Bina) Keter ähnlich sind. Genauso wir der rote Punkt darin, das Wesen bestimmt, bestimmt auch das Geben in Bina ihr Wesen. Daraufhin wurde das Geschöpf dem Schöpfer gleichgesetzt und folgte seinem Beispiel: Keter hat Chochma geschaffen – und  Bina bekam ihre untere Hälfte, die sieben unteren Sefirot (SАТ de-Bina) von Chochma.

Dabei entsteht folgende Frage: wenn der untere Teil von Bina das Licht Chochma empfängt, geht es dabei ums Empfangen, oder ums Geben?

Eigentlich, handelt es sich um die Handlung des oben erwähnten Punktes, welcher infolge dieser Handlung das Geben empfindet.

Der obere Teil von Bina ist ein gebendes Verlangen, das zum Schöpfer gewandt ist: sie will, wie Er (↑) geben – und dafür empfängt sie auch (↓). Ihr Geben besteht gerade in der Füllung der sieben unteren Sefirot.

Genauso füttert die Mutter ihr Kind und freut sich dabei – mit anderen Worten kann man die empfangenden Gefäße ausfüllen und dadurch die Handlung des Gebens begehen.

Frage: Auf welche Weise werden in unserem Fall die egoistischen Gefäße des Empfangens gebend?

Meine Antwort: Nachdem darin die Beschränkung erfolgt, füllen sie sich mit dem Licht Chassadim aus, was schon das Geben um zu Geben, Lischma ist. Dann können wir diese Verlangen sogar für das Empfangen zwecks des Gebens verwenden. Auf diese Weise werden sie eben zu den gebenden Gefäßen. Denn das Empfangen für das Geben ist das reine Geben. Nur so wird das Geschöpf für das Geben bereit.

Andererseits, bedeutet das Geben für das Geben nicht das wahre Geben. Es ist nur die Vorbereitung auf das Geben als solches, der Prozess der Korrektur der Gefäße.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2013



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Unter welchen Bedingungen Liebe geprüft wird

Frage: Was symbolisiert die Wahrnehmung der Realität in Form von „Israel, die Tora und der Schöpfer sind eins?

Meine Antwort: Die Wahrnehmung von „Israel, die Tora und der Schöpfer sind eins“ ist die einzig wahre Realität, die besteht.

Auf der anderen Seite sind wir in einem Zustand der imaginären Verhüllung, dies bedeutet die Verhüllung in „Welten“, die nur im Hinblick auf uns bestehen, so dass wir korrigiert werden können.

Der Gastgeber, der seinen Gast ansieht, akzeptiert die Wünsche seines Gastes, schafft diese Verhüllung zwischen ihnen, so dass der Gast den Gastgeber und seine guten Taten nicht spürt. Dies ist so, da dieses Geschenk den Gast lähmt! Der Gast möchte wie der Gastgeber sein, jedoch kann er nichts tun, solange der Gastgeber ihn mit allem was gut ist, füllt. Unter diesen Bedingungen kann der Gast nicht behaupten, dass er den Gastgeber liebt und ihn beschenken möchte. Auch wenn er diese Worte sagt, werden sie nur aus Dankbarkeit gegenüber dem Gastgeber für seine Freundlichkeit, die er seinem Gast zeigt, gesagt. Dies ist keine erprobte Liebe und Beziehung.

Liebe wird geprüft, wenn du bereit bist, alles was du hast, zu geben! Erst dann ist es offensichtlich, dass du liebst und verschenkst. Deshalb stimmt der Gastgeber mit seinem Gast überein, dass er die richtigen Voraussetzungen haben sollte, um seine Haltung auszudrücken. Ansonsten hat der Gast kein Recht, die Güte des Gastgebers zu empfangen und wird nur Leid erfahren. Anstatt die Erfrischungen zu genießen, die der Gastgeber vorbereitet hat, wird er sich selbst quälen. Dies fügt dem Gast großes Leid zu und so ist er bereit, seinen Wunsch einzuschränken (1. Einschränkung).

Später entwickelt sich ein System, das es dem Gast ermöglicht, sich selbst zu korrigieren. Es ist so, als wenn er vom Gastgeber weg zum anderen Ende der Schöpfung, der Wirklichkeit geworfen würde, als würde er von einer Klippe in den Abgrund fallen. Aber darüber ist er glücklich, da er durch das weitere Absinken entdeckt, wer er ist. Davor löste er sich im oberen Licht, welches für alles sorgt und alles bedeckt auf. Das Licht erfüllte das Verlangen zu  empfangen, ohne dass das Verlangen überhaupt versteht, was es tatsächlich ist.

Das ist wie bei einer Person, die einen wichtigen und einflussreichen Gönner hat, so dass sie selbst gar nichts ersinnen kann und sich dadurch zu verlieren beginnt.

Aber das Geschöpf, welches vom Schöpfer an das andere Ende der Realität geworfen wird, kann nun überprüfen, ob sein Verlangen Wirklichkeit in der Welt von Ein Sof (Unendlichkeit) war und kann alles für den Gastgeber tun, genauso wie der Gastgeber für ihn. Kann das der Gast wirklich tun und möchte er das? Hier beginnt seine Arbeit. Zuerst gibt es eine lange Zeit der Vorbereitung, tausende von Jahren unserer Geschichte, in welchen wir hinsichtlich der spirituellen Welt noch nicht mal als existierend betrachtet werden können. Vorerst ist es nur ein Prozess, der in uns wie in einem Traumstattfindet. Wie in einem Traum vergehen 50 Jahre unseres Lebens in 5 Minuten.

Das gleiche gilt für uns, die wir beim Betreten der spirituellen Wirklichkeit, der spirituellen Leiter, zurück blicken, und der ganze Weg, den wir in unserem Leben zurückgelegt haben, erscheint uns als eine kurze und bedeutungslose Episode von höchstens ein paar Tagen. Die Skala der Ereignisse verändert sich völlig.

Nachdem der Gast seinen Wunsch beschränkt, kann er jetzt mit seiner Arbeit beginnen und sich an den Gastgeber anpassen. Er ist bereit, vom Gastgeber in dem Ausmaß zu empfangen, indem er IHM geben kann. Er ist bereit, in der Dunkelheit zu sein und in der Dunkelheit Licht zu empfangen.

Das bedeutet, dass er das Gefühl, den Geschmack und die Füllungen des Gastgebers nicht für sein eigenes Vergnügen braucht.

Er erhält diese Füllungen nur zum Geben und um dem Gastgeber Zufriedenheit zu schenken.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, 08.01.2013



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An der Schwelle zur spirituellen Welt

Wir haben den Kongress beendet, sind ein wenig „zu uns gekommen“. Der Eine befindet sich im Aufstieg, der Andere im Abstieg – schwer zu sagen, jeder befindet sich in seinem eigenen Zustand.

Nun muss sich jeder von uns dessen bewusst werden: „Was wird mit meiner Seele?“ und versuchen zu beginnen, sich mit all dieser Last, die wir infolge des Kongresses erworben haben, aufzurichten. Wo sind die ganzen Klärungen in der Einstellung des Menschen gegenüber der Gruppe, dem Selbstverzicht, der Einschätzung der Wichtigkeit des Ziels, das bereits nah ist, und wir beginnen bereits in der Praxis die ersten spirituellen Eigenschaften der Wahrnehmung zu spüren?

Wie können wir uns schnell auf den nächsten Kongress vorbereiten? Denn uns stehen zwei aufeinanderfolgende Kongresse bevor – der Europäische Kongress in Deutschland und das Pessach-Fest in Israel, und wir müssen verstärkt und ernsthaft arbeiten, damit diese Verbindung einen realen spirituellen Aufstieg hervorruft.

Wir müssen so voranschreiten, dass wir mit unseren Anstrengungen bereits ins Innere von realen spirituellen Erkenntnissen eindringen und sie nicht nur leicht von außen spüren können. Deshalb sollten wir lernen, indem wir Lehren aus der Vergangenheit ziehen, und uns auf die Zukunft vorbereiten. Herauszufinden, wie viele innere Klärungen der spirituellen Eigenschaften wir jetzt durchlaufen können, wird unsere Vorbereitung auf den nächsten Kongress sein.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 27.01.2013



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Ich gebe – also existiere ich

Ich bin in zwei Teile geteilt: Galgalta we-Ejnaim (GE) und АCHaP. Wobei gerade Galgalta we-Ejnaim wichtig ist, weil darin der unveränderliche Zustand herrscht.

Andererseits, setze ich ACHaP nur für die Bedürfnisse meines Nächsten ein: als ob ich sein Verlangen „verschlucken“ würde und beginnen würde, es zu bedienen. Von Oben kommt das Licht und ich gebe dieses Licht an meinen Nächsten durch ACHaP weiter, den ich gerade dafür brauche.

Wenn mein Nächster dagegen nichts braucht, dann existiert mein АCHaP nicht – er „rollt sich in Galgalta we-Ejnaim zusammen“, und ich kehre in den kleinen Zustand, in die Beständigkeit zurück.

Denn ich brauche nichts, außer Galgalta we-Ejnaim. Sogar diese Verlangen brauche ich nur, damit ich zum Geben an andere Menschen bereit werde. Bei jedem Kontakt prüfe ich sofort nach, was mein Nächster will, und nachdem ich bei ihm das unerfüllte Verlangen gefunden habe, betone ich und entwickle in mir nur jenen Teil, der für ihn das von Oben Erwünschte gewährleisten wird. Nur in diesem  Maß setze ich mein ACHaP ein.

Was ist die spirituelle Welt: die Welt, worin es mich nicht gibt. Ich existiere darin nur in dem Maß, in dem ich den anderen Menschen gebe. Solange es andere nicht gibt, bin ich „eine Null“, es gibt mich nicht. Somit ist Galgalta we-Ejnaim nicht ich selbst, sondern nur der Zustand der Bereitschaft, der Zustand der Suche: wem ich geben kann?

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2013



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