Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Aus dem Nebel heraustreten

Frage: Ich glaube, dass wir auf dem Arava-Kongress bewiesen haben, dass alles möglich ist. Was nun?

Meine Antwort: Das Problem ist folgendes: Wenn ich in unserer Welt ein Ziel sehe und es in meinen Augen wichtig ist, habe ich genug Energie, um zu handeln und das Ziel zu erreichen. Wenn das Ziel jedoch unsichtbar oder unwichtig ist, habe ich keine Kraft, um zu arbeiten: „Also wirklich, wozu schuften?“

Unser Problem besteht letztendlich in der Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels. Diese Wichtigkeit wird für uns absichtlich von Oben gedrosselt, damit wir sie immer wieder erlangen, damit wir jedes Mal einen anderen Schöpfer, eine neue spirituelle Welt, alles neu haben.

Das müssen wir mit den Freunden selbst aufbauen. Sie sollen mir erzählen, wie wichtig der spirituelle Weg ist, obwohl sie es selbst nicht spüren. Denn wir sind eine gegenseitige Verpflichtung eingegangen, genau das bedeutet Bürgschaft. Das heißt, dass wir einander immer und immer wieder darüber erzählen müssen, wie die Mutter oder die Großmutter dem Kind ein Märchen vor dem Schlafengehen erzählt.

Sag mal, was gab es denn so Besonderes auf unserem Kongress? Woher kommt die Begeisterung? Ist dort etwas Reales entstanden? Nein. Hast du etwas zu fassen bekommen? Nein. Hast du die Spiritualität wahrgenommen, gehört, gesehen, geschmeckt? Nein. Im Grunde genommen war dort gar nichts, du wurdest einfach wie ein Luftballon „mit Heißluft vollgepumpt“, aufgeblasen und bist davon geflogen. Das war dein ganzer Kongress.

Was hindert dich also daran, es jetzt zu tun? Warum kannst du nicht sogar noch höher aufsteigen? Gerade jetzt, während du Schwere und Desinteresse empfindest, während du anfängst, alle möglichen Berechnungen anzustellen und „realer“ zu denken, – gerade jetzt solltest du anfangen zu handeln.

Frage: Auf dem Kongress schienen wir bei dem Versuch, etwas Unmögliches zu erreichen, mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen, bis wir festgestellt haben, dass es möglich ist, selbst wenn es auf der minimalsten Stufe war. Also ist alles möglich.

Meine Antwort: Ausgezeichnet. Mach weiter. Denke aber nicht, dass dir die Tür zur Spiritualität spaltweit geöffnet wurde, um dir eine reale Grundlage für weitere Schritte zu liefern. Im Gegenteil, dein Herz wird verhärtet, die Schwierigkeiten werden erhöht, du wirst dazu gezwungen, es zu vergessen, als gäbe es gar nichts. Dir wird dein ganzer „Vorschuss“ wieder genommen – anderenfalls würde dieser zu einer egoistischen Grundlage für das Weiterkommen werden: „Es lohnt sich für mich weiter zu gehen, denn es ist angenehm und schön. Ein solches Leben möchte ich haben“. Das ist keine Spiritualität mehr, sondern die Unreinheit (Klipa). Früher hattest du sie nicht, jetzt taucht sie auf. Natürlich ist das auch eine Anschaffung, doch nicht die, die du erwartest.

Kurzum, macht weiter. Gerade jetzt fangen wir an, mit den spirituellen Details der Wahrnehmung zu arbeiten: ein wenig Reinheit, ein wenig Selbstverzicht, Wichtigkeit… Wir haben den schwierigsten Abschnitt hinter uns, jetzt werden wir jedes Mal etwas Realeres, etwas Konkreteres haben. Du wirst diese Dinge „in den Händen“ halten können, du wirst sie „schmecken“, du wirst sie in den Schichten deines Verlangens, im Widerstand spüren. Bald wirst du sogar beginnen, sie zu messen.

Hinter uns liegt der schwierigste Abschnitt, als wir nicht wussten, wo wir uns befinden und was passiert, wie ein Neugeborenes, das noch nicht richtig hören, sehen, reagieren kann… Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 21.01.2013



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Vernachlässigt nicht den Alltag

Frage: Auf dem Arava-Kongress wurde unserer gemeinsamen Gruppe eine einfach grandiose neue Stufe offenbart. Jetzt müssen wir uns an ihr „festkrallen“, sie festhalten, und dafür sind Abstoßungen notwendig. Doch andererseits, wenn man nach dem Beispiel von Baal HaSulam geht, muss man, um auf den Tisch zu springen, höher als die Tischkante springen. Was ist nun unser nächster Punkt, der „höher als die Tischkante“ liegt und an den wir unsere Anstrengungen richten müssen?

Meine Antwort: Im Laufe dieser Woche werden alle nach Hause fahren, und wir werden zu unserem Alltag zurückkehren. Für mich persönlich ist die Alltäglichkeit das Wichtigste, und Kongresse sind lediglich deren Ergebnis. Tag für Tag werden wir an uns arbeiten, immer mehr und mehr, wir werden das, was wir jetzt erfassen, enthüllen und uns auf eine neue Enthüllung vorbereiten. Genau darin besteht die Arbeit.

Der Kongress an sich ist keine Arbeit. Wir haben eine großartige Vorbereitung gemacht und deshalb einen Erfolg erzielt. Dabei war ein Teil davon der Frauenkongress sowie die Sammelaktion für unser neues Zuhause – die Vereinigung rund um diese Aufgabe hat eine erstaunlich starke Kraft generiert. Natürlich dürfen auch die Kongresse in Charkow und Nowosibirsk nicht vergessen werden.

Im Endeffekt sehen wir, dass wir erwachsen geworden sind. Die Welt stürzt immer mehr ab, und wir steigen dementsprechend auf. Und hier sind feste Rahmenbedingungen notwendig: den Morgenunterricht besuchen, auszugsweise die Materialien dieses Blogs lesen, an den Sonntagsunterrichten und unseren Workshops teilnehmen, Verbreitungsarbeit leisten.

Das Wichtigste ist jedoch die Selbsteinschätzung: der Mensch muss sich ständig selbst und seine Verbindung mit der Gruppe prüfen.

In diesem Kontext erwarten uns jetzt in den Unterrichten und Workshops neue Zustände und tiefere Themen. Bereits heute werden wir im Nachmittagsunterricht und im Workshop das fortsetzen, was wir auf dem Arava-Kongress begonnen haben.

Bei dieser Arbeit füllen wir Tropfen für Tropfen ein bestimmtes Gefäß, bis wir auf die nächste Stufe „springen“, und das immer und immer wieder. Vernachlässigt nicht diese täglichen Zusätze, die „Groschen für Groschen“ gesammelt werden. Es gibt keinen anderen Weg. Auf diese Weise bringen wir  viele Gefäße/Verlangen im Inneren zum Vorschein. Selbst wenn wir glauben, dass nichts passiert – in Wirklichkeit werden die Resultate dieser Anstrengungen später zum Vorschein kommen.

Genauso muss ein Kind eine Abfolge von Zuständen in der menschlichen Umgebung durchlaufen. Wenn es aber eine solche Umgebung in seinen ersten Lebensjahren nicht hat, werden später keine Bemühungen helfen: wie viel in dieses Kind auch investiert werden mag, ein Mensch wird aus ihm nicht. Alle Beispiele mit Wolfskindern bestätigen das. Wie kann das sein, sollte man meinen? Es hängt damit zusammen, dass es seine Verlangen nicht rechtzeitig entwickelt hat.

Auch wir beschäftigen uns zurzeit mit der auf dieser Etappe notwendigen Entwicklung. Deshalb sollte man die Zeit für das Studium und die inneren Veränderungen aufwenden und versuchen, jeden Augenblick dieser Arbeit zu schätzen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 20.01.2013



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Verzweiflung und Vertrauen: Die Komponenten eines Gebets

Unsere ganze Arbeit, unser ganzer Weg und jeder Teil davon, jeder Zustand, ist in zwei Teile unterteilt: was ein Mensch von selbst tut und was an ihm gemäß seinem Verlangen getan wird. Ich muss wissen, dass das Schöpfungsziel die Erlangung der Eigenschaft des Gebens ist, der Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer, indem ich dafür  all meine Kraft nutze. Ich weiß nicht, was die ganzen Verlangen, all die 125 Stufen sind, da dies alles noch vor mir verborgen ist. Aber mein Ziel ist es, alles in meiner Kraft stehende zu tun, um alles zu nutzen, was ich habe, so wie ein Kind mit seiner ganzen Kraft versucht, ein gewünschtes Ziel zu erreichen.

Genau so muss ich mich in jedem Moment verhalten und danach streben, die Kraft des Gebens zu erlangen. Nachdem ich versucht habe, dies selbst mit der Gruppe zu tun, indem ich mich vorbereitet und annulliert habe, indem ich die Freunde um Hilfe gebeten habe, [im Sinne von] „mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund“, gelange ich nach all diesen Handlungen zu der Überzeugung, dass ich völlig hilflos bin. Mein Lehrer Rabash pflegte zu sagen: „Nun siehst du, dass du genauso ein Fetzen bist wie ich.“

Irgendwann hat ein Mensch keine Hoffnung mehr, aus eigener Kraft irgendetwas verbessern und sich selbst korrigieren zu können. Er muss davon überzeugt sein, dass dies aus seiner Erfahrung resultiert. Denn obwohl er viele Male gehört hatte, dass er sich nicht selbst korrigiert und dass das Licht dies tun muss, sind diese Worte für ihn vorerst bedeutungslos.

Um die Korrektur vom Licht einzufordern, muss er zuerst so sehr er nur kann versuchen, die Korrektur selbst durchzuführen. Denn solange man nicht an den eigenen Kräften verzweifelt, sind alle Bitten nur eine Lüge. Man ist einfach faul und will sich nicht plagen. Wenn man alles in seiner Macht stehende getan hat und von der Unerreichbarkeit des Ziels überzeugt ist, dann erwirbt man dank der geleisteten Anstrengungen das starke Verlangen, die Eigenschaft des Gebens wirklich zu erlangen.

Weil man all diese Anstrengungen geleistet und nichts erlangt hat, verzweifelt man an seiner eigenen Kraft und seinen eigenen Fähigkeiten. Daher gibt es nun zwei Komponenten: ein Verlangen, das Ziel zu erlangen, eine klare Absicht, da man sein Bestes gegeben und überhaupt nichts erreicht hat; und – nachdem man ein großes Verlangen erworben hat – ist man mit dem Verlangen, das Ziel zu erreichen, einfach „explodiert“.

Es handelt sich hier um zwei gegensätzliche Konzepte, wie so oft in der Spiritualität. Wenn sie sich zu einem Konzept verbinden – zu dem reinen Verlangen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen und nichts anderem – bricht im Menschen ein Gebet hervor.

Es passiert einfach, weil es die Art und Weise ist, wie wir aufgebaut sind. All diese Stufen, alle Reshimot (spirituelle Gene) befinden sich bereits in uns. Wir müssen sie nicht heranziehen oder aufbauen; in dem Moment, wo ich das Geben erlangen möchte, wird das richtige Verlangen in mir erzeugt, das schließlich das Gebet erweckt.

Ich erhebe MAN (bestehend aus den Reshimot von Hitlabshut und den Reshimot von Awiut) aus dem großen Verlangen, das Ziel zu erreichen, und der Hoffnungslosigkeit, es aus eigener Kraft zu erreichen. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass der Schöpfer dies für mich tun kann, dass Er es tun muss und will! Schließlich erkenne ich, gemäß der Aufeinanderfolge der von mir durchlaufenen Ereignisse, dass alles so arrangiert wurde, als wenn es das Einzigste ist, was Er will, und dass Er nur auf meine richtige Forderung wartet, also auf das korrekt geformte Verlangen, auf das wahre Gebet, auf MAN.

MAN bedeutet Mej Nukwin (weibliche Wasser), was zwei grundlegende Eigenschaften meint, die auf korrekte Weise miteinander verbunden sind. Als Reaktion auf die Notwendigkeit des Gebens, die Enttäuschung durch meine Kräfte und die Hoffnung auf Korrektur, kommt dann das Höhere Licht und bringt mir die Eigenschaft des Gebens, und in diesem Reshimot wird mir das erste spirituelle Bild enthüllt. Die Kraft des Lichtes, die in das Reshimo gekleidet ist, korrigiert, verbindet und erbaut es, und ich befinde mich bereits in der Eigenschaft des Gebens.

Es handelt sich um meine erste spirituelle Stufe, in der das allgemeine Netzwerk und die Verbindung unter allen klar ist. Ich erkenne, dass das Licht hinter den Szenen agiert, die Kraft des Gebens, welche die Kraft des Empfangens erwecken muss, und die Stufen, die ihm entgegengesetzt sind, sodass ich fühlen werde, wie sehr es mir daran mangelt, und es einfordere. Dann durchlaufe ich die gleichen Zustände, die ich nun auf der ersten Stufe erfahren habe, immer und immer wieder.

Auszug aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala-Unterrichts, 16.01.2013, Schriften von Rabash



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Das Problem befindet sich nur in uns

Das Verlangen zu empfangen verschwindet nicht; es wird nicht geboren, entwickelt sich nicht und verändert sich nicht; es wird nur verborgen oder verhüllt in dem Ausmaß, in dem es benutzt werden kann. Die Verhüllung des Verlangens und seine Enthüllung richten sich nach den Stufen der spirituellen Leiter.

Das ganze System ist bereits von Oben nach unten arrangiert und aufgebaut: Als die Stufen nach unten abstiegen, verhüllten sie einen weiteren Teil des Verlangens zu empfangen in sich. Sein Gebrauch ist vor uns verborgen, da wir ihn nicht richtig benutzen können.

Um die Geschöpfe davor zu bewahren, bei ihrem Abstieg von unten nach Oben Fehler zu machen, werden ihnen die Verlangen stufenweise enthüllt – nur der Teil des Verlangens, mit dem sie auf korrekte Weise arbeiten können. Die gesamte spirituelle Leiter ist eine Markierung auf der Skala dessen, wie viel deines Verlangens dir so enthüllt werden kann, damit du es benutzen kannst, damit du es überwinden kannst und du es korrigieren wollen wirst und nicht deinen Kopf verlieren wirst und es um jeden Preis erfüllen willst.

Wenn du sofort ein starkes Verlangen enthülltest, würdest du nur an seine egoistische Erfüllung denken. Wenn dir eine sehr hohe Position gegeben wurde, du zum Beispiel für alle Radiosender und Fernsehkanäle verantwortlich wärst, würden wir dich hier im Unterricht nicht sehen. Du würdest sagen, du hättest Wichtigeres zu tun, du müsstest dich um die Welt kümmern.

Daher wurde dir diese Position nicht gegeben, sondern etwas viel Einfacheres. Alles hängt davon ab, wie sehr du dich wirklich um die Welt sorgen und kümmern kannst, natürlich entsprechend dem, was zur Welt passt und ob dessen Zeit gekommen ist. Wenn wir mehr von selbst voranschreiten könnten, könnten wir der Welt mehr geben, da sie bereit dazu ist. Sie ist schon offen. Wir könnten ihr mehr geben und sie uns stärker näherbringen und mit ihr auf eine höhere Stufe aufsteigen.

Die Welt ist die untere Stufe und wir die Zwischenstufe, und über uns gibt es eine noch höhere Stufe – den Schöpfer. Wir müssen die Welt erwecken, damit die Welt uns erwecken wird. Dies bedeutet, dass wir ihr geben und die Botschaft, wo auch immer es möglich ist, verbreiten müssen. Dann wird die Welt beginnen, uns zu erwecken, und wir werden in der Lage sein, zur Höheren Welt aufzusteigen und die spirituelle Handlung für die Welt auszuführen.

Alles ist bereits an seinem Platz und man nennt es: einen inneren Kreis, einen äußeren Kreis und einen ganz äußeren Kreis. Das Problem befindet sich nur in uns.

Auszug aus dem 3. Teil des täglichen Morgenunterrichts, 01.10.2013, „Einführung zu Taldum Esser haSefirot“



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Suche deinen Platz auf der Landkarte des Universums

Frage: Wie kann ich herausfinden, worauf ich mich fokussieren sollte und worin genau meine Selbstverwirklichung besteht?

Meine Antwort: Du wirst nie in der Lage sein, dies selbst festzustellen. Ein Mensch kann seinen Platz und seine Selbstverwirklichung nicht finden, bevor er sich nicht selbst in der Gruppe verwirklicht.

Vor geraumer Zeit hatte ich einen schlimmen Autounfall und meine Leber wurde verletzt. Ein Teil meiner Leber musste entfernt werden. Können wir sagen, dass dieser entfernte Teil der Leber sich nun verwirklicht hat? Als er sich im Körper befand und mit allen Organen verbunden war, versorgte dieser Teil den Körper mit dem von ihm benötigten und als Gegenleistung empfing er vom Körper alle notwendigen Dinge. Dies nennt man Verwirklichung.

Wenn jedoch dieser Teil vom Körper weggeschnitten wird, weiß er nicht einmal, dass er eine Leber ist. Nur, wenn du dich dafür entscheidest, eine Verbindung mit dem Körper zu bekommen, wirst du lernen, wer du bist. Aber im Moment bist du einfach eine „Stammzelle“, aus der jedes Organ geformt werden kann, und du verstehst nicht deine Funktion.

Auszug aus dem 3. Teil des täglichen Morgenunterrichts, 20.12.2012, „Einführung zu Talmud Esser haSefirot“



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Die Vorurteile überwinden

Frage: Die meisten Menschen haben der Kabbala gegenüber Vorurteile. Wie soll man eine Verbreitung über das Internet aufbauen, wenn eine Person, die auf unsere Website kommt, sofort erkennt, dass sie es mit der Kabbala zu tun hat? Es ist unmöglich, dies zu verstecken.

Meine Antwort: Das ist ein sehr sensibles Thema. Es ist ein Problem, das wir in der ganzen Welt haben. Wir sind bekannt dafür, Kabbala zu studieren und nirgends in der Welt ist das willkommen. Ich weiß nicht, wie man diesen Widerstand des menschlichen Denkens überwinden kann.

Sogar hier in Israel gibt es eine riesige Ablehnung und kaum Akzeptanz gegenüber der Kabbala. Wenn wir den Menschen die ganzheitliche Erziehung vorstellen, dann sind wir willkommen und akzeptiert, aber wenn sie erfahren, dass wir mit der Kabbala verbunden sind, verstoßen sie uns sofort. Ernste und gebildete Menschen werden plötzlich ziemlich primitiv, sie sind sich dann ganz sicher, dass es sich um eine Art von Hexerei oder um böse Mächte handelt. Und da hilft nichts. Sie können ihre Furcht nicht überwinden.

Nur die Zeit, das Flehen zum Schöpfer und unsere kontinuierlichen Bemühungen werden uns in dieser Frage vorwärts bringen. Ich denke, uns fehlt es an allgemeiner  Anstrengung, einem ständigen und gemeinsamen Vorandrängen, um Hilfe von Oben zu erbitten. Nur dann wird die innere Kraft des Lichtes neue Bedingungen schaffen. Wenn unsere äußeren Anstrengungen und unser innerster Wunsch nach Hilfe das Licht veranlasst, das Ego zu durchbrechen und  zumindest Funken gezielten Verlangens einzubringen, dann werden die Leute nicht länger Vorurteile haben.

Auszug aus der 7. Lektion auf dem Kongress in Novosibirsk, 09.12.2012



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Schäme dich nicht wegen der Veränderung

Baal HaSulam “Körper und Seele”: Der Körper kann als eine funktionierende elektrische Maschine mit Drähten angesehen werden, die sich von den Gliedmaßen bis zum Gehirn ausdehnen und die durch äußere Einflüsse arbeiten. Weiterhin senden diese Verbindungen ein Feedback an das Gehirn: Schmerz oder Freude. Das Gehirn gibt dann die Befehle an die Organe weiter.

Frage: Also ist alles, was der Körper fühlt; ist unser Leben nur ein “Film”, der in uns projiziert wird?

Meine Antwort: Da gibt es zwei Ansätze, subjektiv und objektiv. Grundsätzlich gilt, dass du eine Figur, die du in der Welt tatsächlich wahrnimmst, nicht einfach so auslöschen und nur eine Einbildung nennen kannst. Ja, vielleicht ist es deine Fantasie, aber diese “Fantasie” ist unser Leben, und wir müssen sie als Tatsache anerkennen.

Frage: Wo ist also die Wahrheit?

Meine Antwort: Es gibt keine Wahrheit, alles ist relativ und hängt von der Person ab. Es gibt sieben Milliarden von Menschen auf der Welt und jeder von ihnen hat seine eigene Wahrheit. Schließlich haben wir keine absoluten Kriterien, an denen wir die Wahrheit messen können. Wir alle hängen in der Leere, wie die Erde, wie das ganze Universum – wer weiß schon, wo wir aufgehängt sind?  Du lebst jetzt, aber in einem bestimmten Moment könntest du sterben  – und wer hat Macht darüber? In wessen Händen liegen die Fäden?

In unserem jetzigen Zustand, in dem wir keine Grundnormen haben, sind wir nicht in der Lage, absolute Messungen durchzuführen. Wir haben viele Maßeinheiten und Maß-Systeme entwickelt, den Greenwich-Längengrad, ein Kilogramm, einen Meter, ein Watt, ein Ohm, aber das sind alles relative Einheiten, um Vergleichsmessungen durchzuführen. Sie bestätigen nur die Tatsache, dass wir in Wirklichkeit nichts ergreifen können und es eigentlich nichts gibt, was wir messen können.

Wir wissen nicht, was die Wahrheit ist und vereinbaren untereinander einen gewissen Normen-Bezugsrahmen für Vergleiche. Immerhin brauchen wir für ein normales Leben eine gemeinsame Sprache – wie sollen wir sonst die Verbindung untereinander halten und zusammen leben können? Also gibt es keine absolute Wahrheit. Aber niemand braucht das. Auch wenn die Leute etwas entdecken würden, was absolut ist, könnte ich das als Fakt akzeptieren, aber ich würde eh meine eigene “Wahrheit” bevorzugen. Ja, wir können absolute Werte erreichen, aber unser Ego lässt das für uns nicht zu, und daher sind wir in die Relativität und Unbeständigkeit eingetaucht.

Wir müssen uns an diese Sachlage gewöhnen und sie als Tatsache akzeptieren. Es ist in Ordnung, zu zeigen, dass ich mich im Vergleich zu gestern verändert habe. Eine Person, die vorwärts geht, versteht, dass nichts sicher und beständig ist. Wenn das, was gestern gut war, heute immer noch gut aussieht, heisst das, dass ich“unbelebt” bin, ich wäre so nicht mal auf der “pflanzlichen” Stufe, sondern auf dem “unbelebten” Level. Als “sprechende” Stufe hingegen hätte ich jeden Tag eine “gegensätzliche Welt” gesehen. Jede vorhergehende Stufe ist der nachfolgenden genau entgegengesetzt.

Auf dem spirituellen Weg füge ich nicht einfach nur zu dem Vorhandenen etwas Neues hinzu, sondern ich verwandle mich jeden Augenblick und es gibt dabei nichts, wofür ich mich schämen müsste. Es ist nicht notwendig, ein “unzerstörbarer Fels” zu sein. Wir alle verändern uns ständig, was auch gut so ist. Nur kleine Kinder, die immer unruhig und zappelig sind, können wachsen.

Weil wir nicht einfach so bestimmen können, dass alles absolut sein soll, müssen wir also glauben, dass “ein Richter” nur das zugrunde legen kann, was seine Augen sehen können” und es als real betrachten. Es gibt nur eine Realität: Nichts ist von Dauer und alles verändert sich abhängig von der Person.

Auszug aus dem ersten Teil des täglichen Kabbalaunterrichtes vom 31.12.2012, Artikel “Körper und Seele”



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Kann die Frau das Wunder der Einheit schmecken?

Frage: Aus den Beobachtungen der psychologischen Phasen des Zerspaltens und der Integration haben wir bemerkt, dass der Mann integrieren kann, aber die Frau in der Regel nicht. Ist es mit den Gesetzen, über welche Sie reden, verbunden?

Meine Antwort: Natürlich. Wir haben schon über die Besonderheiten der weiblichen und der männlichen Gruppe geredet. Die weibliche Gruppe wird an die männliche Gruppe angeschlossen, sie existiert um sie herum, wie eine Hilfe, wie eine Unterstützung, wie ein Teil, der die Männer verpflichtet, sich nach vorn zur Vereinigung zu bewegen. Und dann verbreitet sich die Einheit, welche die Männer untereinander schaffen, auch auf den weiblichen Teil.

Deswegen ist die Arbeit in der weiblichen Gruppe ganz anders. Sie ist scheinbar auf den äußeren Teil, auf die männliche Gruppe, gerichtet. Und die Frauen vereinigen sich miteinander nur, um auf die Männer einzuwirken.

Es wäre wünschenswert, dass sie die Effektivität ihrer Zusammenarbeit mit dem Ziel der Einwirkung auf die männliche Gruppe verstehen.

Aber das ist ein kompliziertes und nicht sofort lösbares Problem. Nur nach vielen, vielen besonderen Ereignissen, wenn die Frauen die Einheit, die in der männlichen Gruppe geschaffen wird und die auf sie einwirkt, zu schmecken beginnen, sind sie bereit, sich irgendwie zu vereinigen, um die nächste Stufe der Männer einzufordern und von ihnen die Unterstützung zu bekommen. Sie bekommen diese natürliche Notwendigkeit. Sie ist nicht erdnatürlich – sie kommt schon aus dem Integralniveau.

Deswegen erscheint unter der Einwirkung der Vereinigung der männlichen Gruppe eine neue Anfrage zur Einheit in den Frauen, sogar untereinander. Das heißt, in ihnen wird die Leere – der Wunsch zur Vereinigung – geschaffen. Sie beginnen, in dieser Vereinigung die persönliche Teilnahme zu spüren. Jede bekommt ihre Füllung von der männlichen Gruppe; und wenn sie sich mehr verbinden, beginnen sie, über ihr weibliches Wesen zu steigen, und können sich schon zum einheitlichen weiblichen Teil, in einheitlicher weiblicher Weise vereinigen.

Vielleicht äußere ich meine Gedanken zu kompliziert, weil es eine ziemlich hohe Stufe ist,  die nicht für die beginnenden Gruppen geeignet ist. Deswegen muss man nicht darüber theoretisch mit den Frauen sprechen, da es ursprünglich gegen ihre Natur ist, und sie nur abstösst.

Auszug aus dem 11. Gespräch über die integrale Erziehung, 16.12.2011



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Den geliebten Kindern des Schöpfers helfen

Frage: Wem soll ich Genuss bereiten wollen: der Gruppe oder dem Schöpfer?

Meine Antwort: Ohne dass du der Gruppe Genuss bereitest, kannst du nicht dem Schöpfer Genuss bereiten. Das ist eine notwendige Bedingung. Anderenfalls wirst du dich selbst dabei belügen, scheinbar dem Geben entgegenzustreben, doch in Wirklichkeit wirst du dich um deine eigene Tasche und nicht um das Wohl der Anderen kümmern.

Stell es dir so vor, als würdest du dem Schöpfer nur dann Freude bereiten können, wenn du seinen Kindern Freude bereitest, die ja auch die Gruppe sind. Für Ihn selbst kannst du nichts tun – alle Seine Wünsche sind nur auf die Schöpfung gerichtet.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Studium der Zehn Sefirot, 10.01.2013



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Sicher, wie in den Armen der Mutter

Kongress „Flamme in der Wüste“. Lektion 1

Die Lösung liegt im gegenseitigen Einschließen. Wir verbinden uns nicht nur untereinander: diejenigen, die physisch auf dem Kongress sind, und alle unsere Freunde weltweit, die mit uns virtuell verbunden sind, und das vereinte weibliche Verlangen, das zu uns gehört. Darüber hinaus nehmen alle Kabbalisten aller Generationen, die jemals auf unserer Ebene gewirkt haben und jetzt immer noch wirken, zusammen mit uns an unseren Handlungen teil.

Denn in der Spiritualität verschwindet nichts. Alle diese Kräfte wirken weiterhin im allgemeinen, ewigen System. Ihr werdet spüren, wie sie hinter uns stehen und uns absolut real unterstützen,im Vergleich zu unserer Welt,  die lediglich eine Möglichkeit bietet, diese Realität kennenzulernen.

Deshalb geschieht alles über das gegenseitige Einschließen. In dem Maße, in dem der Mensch sich in die anderen einschließen und von den Verlangen aller Freunde durchdrungen werden möchte, wird er spüren, dass sich in ihrem Inneren ein noch tieferes und größeres System der Verbindungen verbirgt. Ihm steht es noch bevor, sich in alle seine Stufen, alle Kräfte, alle Seelen, die jemals in diesem System agiert haben und es immer noch tun, einzufühlen.

Daraus schöpfen wir die ganze Kraft. Wir sind wie Neugeborene, die lediglich ein wenig zu schreien brauchen. Und dieses leise Piepsen, wie von einem weinenden Säugling, setzt das ganze System in Bewegung: die „Erwachsenen“ wissen schon, was sie mit uns machen und welche Kräfte sie an uns weitergeben müssen, wie sie uns stärken und für uns sorgen müssen. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie ihre Arbeit machen werden.

Genau das bedeutet das Erheben von MaN, das Erheben des Gebets – in dem Maße, in dem ich auf meiner Stufe dazu in der Lage bin. Ich bitte den Höheren, diese Arbeit zu verrichten. Doch ich muss zeigen, dass ich ihm treu ergeben bin, d.h. dass ich mich in seine Hände begebe, wie ein kleines Kind, das sich in die Arme der Mutter stürzt und an nichts denkt. Das Kind weiß, dass es sich in der höchsten Sicherheit befindet. Es gibt nichts Sichereres, als in den Armen der Mutter zu sein.

Genauso ergeben müssen wir auf die Kraft der Kabbalisten vertrauen, und sie werden die ganze Arbeit verrichten. Wir selbst haben selbstverständlich keine Kraft dafür. Nur durch unsere Ergebenheit, durch unsere Einheit zeigen wir, dass wir uns voll und ganz der höheren Kraft hingeben, damit sie sich um uns kümmert.

Auszug aus der ersten Lektion des Arava-Kongresses „Flamme in der Wüste“, 17.01.2013



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