Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Unter welchen Bedingungen Liebe geprüft wird

Frage: Was symbolisiert die Wahrnehmung der Realität in Form von „Israel, die Tora und der Schöpfer sind eins?

Meine Antwort: Die Wahrnehmung von „Israel, die Tora und der Schöpfer sind eins“ ist die einzig wahre Realität, die besteht.

Auf der anderen Seite sind wir in einem Zustand der imaginären Verhüllung, dies bedeutet die Verhüllung in „Welten“, die nur im Hinblick auf uns bestehen, so dass wir korrigiert werden können.

Der Gastgeber, der seinen Gast ansieht, akzeptiert die Wünsche seines Gastes, schafft diese Verhüllung zwischen ihnen, so dass der Gast den Gastgeber und seine guten Taten nicht spürt. Dies ist so, da dieses Geschenk den Gast lähmt! Der Gast möchte wie der Gastgeber sein, jedoch kann er nichts tun, solange der Gastgeber ihn mit allem was gut ist, füllt. Unter diesen Bedingungen kann der Gast nicht behaupten, dass er den Gastgeber liebt und ihn beschenken möchte. Auch wenn er diese Worte sagt, werden sie nur aus Dankbarkeit gegenüber dem Gastgeber für seine Freundlichkeit, die er seinem Gast zeigt, gesagt. Dies ist keine erprobte Liebe und Beziehung.

Liebe wird geprüft, wenn du bereit bist, alles was du hast, zu geben! Erst dann ist es offensichtlich, dass du liebst und verschenkst. Deshalb stimmt der Gastgeber mit seinem Gast überein, dass er die richtigen Voraussetzungen haben sollte, um seine Haltung auszudrücken. Ansonsten hat der Gast kein Recht, die Güte des Gastgebers zu empfangen und wird nur Leid erfahren. Anstatt die Erfrischungen zu genießen, die der Gastgeber vorbereitet hat, wird er sich selbst quälen. Dies fügt dem Gast großes Leid zu und so ist er bereit, seinen Wunsch einzuschränken (1. Einschränkung).

Später entwickelt sich ein System, das es dem Gast ermöglicht, sich selbst zu korrigieren. Es ist so, als wenn er vom Gastgeber weg zum anderen Ende der Schöpfung, der Wirklichkeit geworfen würde, als würde er von einer Klippe in den Abgrund fallen. Aber darüber ist er glücklich, da er durch das weitere Absinken entdeckt, wer er ist. Davor löste er sich im oberen Licht, welches für alles sorgt und alles bedeckt auf. Das Licht erfüllte das Verlangen zu  empfangen, ohne dass das Verlangen überhaupt versteht, was es tatsächlich ist.

Das ist wie bei einer Person, die einen wichtigen und einflussreichen Gönner hat, so dass sie selbst gar nichts ersinnen kann und sich dadurch zu verlieren beginnt.

Aber das Geschöpf, welches vom Schöpfer an das andere Ende der Realität geworfen wird, kann nun überprüfen, ob sein Verlangen Wirklichkeit in der Welt von Ein Sof (Unendlichkeit) war und kann alles für den Gastgeber tun, genauso wie der Gastgeber für ihn. Kann das der Gast wirklich tun und möchte er das? Hier beginnt seine Arbeit. Zuerst gibt es eine lange Zeit der Vorbereitung, tausende von Jahren unserer Geschichte, in welchen wir hinsichtlich der spirituellen Welt noch nicht mal als existierend betrachtet werden können. Vorerst ist es nur ein Prozess, der in uns wie in einem Traumstattfindet. Wie in einem Traum vergehen 50 Jahre unseres Lebens in 5 Minuten.

Das gleiche gilt für uns, die wir beim Betreten der spirituellen Wirklichkeit, der spirituellen Leiter, zurück blicken, und der ganze Weg, den wir in unserem Leben zurückgelegt haben, erscheint uns als eine kurze und bedeutungslose Episode von höchstens ein paar Tagen. Die Skala der Ereignisse verändert sich völlig.

Nachdem der Gast seinen Wunsch beschränkt, kann er jetzt mit seiner Arbeit beginnen und sich an den Gastgeber anpassen. Er ist bereit, vom Gastgeber in dem Ausmaß zu empfangen, indem er IHM geben kann. Er ist bereit, in der Dunkelheit zu sein und in der Dunkelheit Licht zu empfangen.

Das bedeutet, dass er das Gefühl, den Geschmack und die Füllungen des Gastgebers nicht für sein eigenes Vergnügen braucht.

Er erhält diese Füllungen nur zum Geben und um dem Gastgeber Zufriedenheit zu schenken.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, 08.01.2013



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An der Schwelle zur spirituellen Welt

Wir haben den Kongress beendet, sind ein wenig „zu uns gekommen“. Der Eine befindet sich im Aufstieg, der Andere im Abstieg – schwer zu sagen, jeder befindet sich in seinem eigenen Zustand.

Nun muss sich jeder von uns dessen bewusst werden: „Was wird mit meiner Seele?“ und versuchen zu beginnen, sich mit all dieser Last, die wir infolge des Kongresses erworben haben, aufzurichten. Wo sind die ganzen Klärungen in der Einstellung des Menschen gegenüber der Gruppe, dem Selbstverzicht, der Einschätzung der Wichtigkeit des Ziels, das bereits nah ist, und wir beginnen bereits in der Praxis die ersten spirituellen Eigenschaften der Wahrnehmung zu spüren?

Wie können wir uns schnell auf den nächsten Kongress vorbereiten? Denn uns stehen zwei aufeinanderfolgende Kongresse bevor – der Europäische Kongress in Deutschland und das Pessach-Fest in Israel, und wir müssen verstärkt und ernsthaft arbeiten, damit diese Verbindung einen realen spirituellen Aufstieg hervorruft.

Wir müssen so voranschreiten, dass wir mit unseren Anstrengungen bereits ins Innere von realen spirituellen Erkenntnissen eindringen und sie nicht nur leicht von außen spüren können. Deshalb sollten wir lernen, indem wir Lehren aus der Vergangenheit ziehen, und uns auf die Zukunft vorbereiten. Herauszufinden, wie viele innere Klärungen der spirituellen Eigenschaften wir jetzt durchlaufen können, wird unsere Vorbereitung auf den nächsten Kongress sein.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 27.01.2013



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Ich gebe – also existiere ich

Ich bin in zwei Teile geteilt: Galgalta we-Ejnaim (GE) und АCHaP. Wobei gerade Galgalta we-Ejnaim wichtig ist, weil darin der unveränderliche Zustand herrscht.

Andererseits, setze ich ACHaP nur für die Bedürfnisse meines Nächsten ein: als ob ich sein Verlangen „verschlucken“ würde und beginnen würde, es zu bedienen. Von Oben kommt das Licht und ich gebe dieses Licht an meinen Nächsten durch ACHaP weiter, den ich gerade dafür brauche.

Wenn mein Nächster dagegen nichts braucht, dann existiert mein АCHaP nicht – er „rollt sich in Galgalta we-Ejnaim zusammen“, und ich kehre in den kleinen Zustand, in die Beständigkeit zurück.

Denn ich brauche nichts, außer Galgalta we-Ejnaim. Sogar diese Verlangen brauche ich nur, damit ich zum Geben an andere Menschen bereit werde. Bei jedem Kontakt prüfe ich sofort nach, was mein Nächster will, und nachdem ich bei ihm das unerfüllte Verlangen gefunden habe, betone ich und entwickle in mir nur jenen Teil, der für ihn das von Oben Erwünschte gewährleisten wird. Nur in diesem  Maß setze ich mein ACHaP ein.

Was ist die spirituelle Welt: die Welt, worin es mich nicht gibt. Ich existiere darin nur in dem Maß, in dem ich den anderen Menschen gebe. Solange es andere nicht gibt, bin ich „eine Null“, es gibt mich nicht. Somit ist Galgalta we-Ejnaim nicht ich selbst, sondern nur der Zustand der Bereitschaft, der Zustand der Suche: wem ich geben kann?

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2013



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Das Popcorn-Syndrom

Frage: Wenn der nächste Nachschlag des Egoismus uns wieder vom Ziel zurückwirft, holen wir uns Hilfe von der Gruppe. Wie kann dabei der neue Zustand nicht heruntergespielt, nicht vertuscht werden? Denn er soll Nutzen bringen.

Meine Antwort: Das hängt von der Gruppe ab: sie muss wie ein Sondereinsatzkommando sein, sie muss Anstrengungen schätzen.

Frage: Und was hängt dabei von mir ab?

Meine Antwort: Ich freue mich auf meine Verbindung mit der Gruppe und bedauere, dass ich noch nicht mit dem Höheren verschmolzen bin. Ich muss mir den erwünschten Zustand vorstellen, dann wird die Dissonanz mit der aktuellen Realität ein Bedauern in mir auslösen, welches später zu den Leiden der Liebe werden soll.

Nehmen wir an, ich habe irgendeinen spirituellen Zustand erreicht und dann „eins auf den Kopf bekommen“, wie man so schön sagt: ich habe plötzlich das Ziel vergessen und mich irgendwo in einem Kino wiedergefunden. Popcorn, Coca Cola, ein spannender Film – das sind keine Leiden, sondern Vergnügen, losgelöst vom Wichtigsten. Mehr noch: ich kann nicht nur einfach „tierische“ Freuden genießen, ich kann gerade dadurch genießen, dass ich von der Spiritualität losgerissen bin.

Doch dann macht sich das Fehlen des Sinns im Leben wieder bemerkbar und ich kehre langsam zurück. Ich tauche wieder in die Gruppe ein, höre auf die Freunde, neige den Kopf vor ihnen, weil es keine andere Wahl gibt – bis ich von ihnen mit der Erkenntnis der Wichtigkeit des Schöpfers und des Ziels durchdrungen werde. Ich werde mit unverhohlener Propaganda, die auf Falschheit basiert, einer Gehirnwäsche unterzogen, doch ich gehe absichtlich durch all das durch – und endlich wird das Ziel wichtig in meinen Augen.

Dann nehme ich alles, was ich erlebt habe, mit Liebe an: den Dämmerzustand, das Vergnügen im Kino und die völlige „Entwertung“ der Spiritualität in meinen Augen. Ob ich das wollte oder nicht, das kam vom Schöpfer, ich musste es durchmachen, um mich zu korrigieren.

Nun beginne ich, andere Leiden in mir zu sammeln – die Leiden der Liebe. Denn offenbar möchte ich die Verschmelzung und die Einheit erreichen, doch noch empfinde ich noch nicht einmal Bedauern darüber, was mir fehlt, ich habe kein wirkliches Verlangen danach und nicht einmal das Verlangen danach, es zu wollen. Ich habe lediglich einen kleinen Keim von etwas, und aus dieser Ferne beginne ich den Weg.

Es kommt die Frage auf: Weswegen genau soll ich leiden? Weil der Schöpfer mich wegzustoßen scheint? Oder weil ich das Ziel noch nicht erreicht habe? Und das Wichtigste dabei ist, dafür zu sorgen, dass meine Leiden immer süß sind. Denn wie dem auch sein mag, bekomme ich alles vom Schöpfer, und aus diesem Grund soll ich jeden meiner Zustände rechtfertigen und diesen an das Ziel anschließen, wo alle Zustände versüßt und korrigiert werden.

Darüber schreibt Baal HaSulam im Brief Nr. 5: „Ich bin erheitert und freue mich über die bereits aufgedeckten Mängel und jene, die aufgedeckt werden. Doch beklage ich mich und bedauere jene Mängel, die immer noch nicht aufgedeckt sind und noch aufgedeckt werden. Denn der verdeckte Mangel ist hoffnungslos, und eine große Erlösung des Himmels ist seine Enthüllung“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 23.01.2013



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Wann ist die Kindheit vorbei

Frage: Wenn wir nicht wissen, was Geben bedeutet, wie können wir dann am Glauben und der Größe des Schöpfers arbeiten?

Meine Antwort: Wir arbeiten wie spielende Kinder – mit dem Spielzeugglauben, mit dem Spielzeuggeben. Das wird als Vorbereitungszeit bezeichnet, in der wir es nicht mit dem echten Geben, sondern mit einer Imitation zu tun haben: wir tun so, als würden wir geben, bis wir durch das Studium einen Zustand erreichen, in dem wir bereits mit einer ernsthaften Arbeit betraut werden.

Uns wird Kraft dafür gegeben, wenn Oben die Sicherheit herrscht, dass wir diese Kraft nicht nutzen werden, um uns selbst oder anderen zu schaden. Nur dann wird uns die Möglichkeit gegeben zu geben. Denn die Kraft des Empfangens stellt keine Gefahr dar, mit ihr verlasse ich das eigene Gehege nicht. Wenn ich aber die Kraft des Gebens falsch nutze, kann ich einen enormen Schaden verursachen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 24.01.2013



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Abwarten oder voranschreiten?

Frage: Wie sollen wir mit den Zuständen der Verwirrtheit, des Nebels nach dem Kongress umgehen? Können wir etwas dagegen tun oder sollen wir einfach abwarten, bis diese von alleine weggehen?

Meine Antwort: Auf keinen Fall abwarten! In der Spiritualität sollte man niemals abwarten, sondern nur voranschreiten!

Glaubt mir, ich mache euch nichts vor. Wenn mich, wie auch jeden von uns vor Gmar Tikun (Endkorrektur), eine gewisse Vernebelung überkommt, wenn das Verlangen schwindet und ich plötzlich in schwere Zustände abgleite, lasse ich mich nicht verunsichern. Es muss absolut klar sein, dass es vom Schöpfer kommt, dass mir die nächste spirituelle Stufe gegeben wird, die sich mit ihrem Awiut/Verlangen offenbart – „und es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag“ – auf diese Weise geschieht alles, und deshalb freue ich mich.

Ich freue mich wirklich über solche Zeiten, denn sie dauern bei mir nicht mehr lange an. Früher konnte es monatelang dauern, jetzt sind es einige Minuten. Doch über diese Minuten freue ich mich. Ich ahne, was ich aus dem, wo ich jetzt eintauche, erkennen werde, was mir mein zusätzlicher Egoismus bereits aus der Erkenntnis heraus bringen wird. Und ich eile zum Computer und beginne sofort damit, irgendwelche Materialien zu bearbeiten. Ich sehe absolut nichts auf dem Bildschirm! Doch ich mache mechanische Arbeit, korrigiere die Sohar-Texte oder die Artikel von Rabash – setze Punkte und Kommas.

Manchmal sitzt man wie ein Idiot da, doch einige Minuten später geht alles vorbei. Jetzt nimmt das nur wenige Minuten ein, doch früher konnte es eine Woche lang und sogar länger dauern. Später werden diese Zustände kürzer, doch dafür muss an ihnen gearbeitet werden. Sie werden in dem Maße kürzer, in dem ihr beginnt zu erkennen, dass es keine Abstiege gibt, dass es die nächste Stufe ist.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.01.2013



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Die Pumpe, die das Verlangen schwingt

Sowohl die Aufstiege, als auch die Abstiege kann man mit der Arbeit einer Pumpe vergleichen, in der der Kolben erst herabfällt, und später hinaufsteigt. Wenn der Kolben herabfällt, dann verschwindet die innere Luft durch die Öffnung in der Wand des Zylinders. Aber später wird diese Öffnung geschlossen und der Kolben beginnt, nach oben zu steigen, so dass ein Vakuum erschaffen wird, wonach ein Teil des Stoffes aus dem Zylinder nach draußen gelangt und in dein Gefäß gerät. Und du bildest darauf den Schirm.

So geschieht es jedesmal, wenn du den Abstieg und den Aufstieg erlebst. Du ziehst ein wenig Material des Verlangens von innen heraus und beginnst damit zu arbeiten. Wenn diese Material in dein Gefäß gerät, dann ist es schon ein Wunsch, der für die innere Arbeit bereit ist. Und im Zylinder befindet sich das ganze unendliche Verlangen, welches du allmählich mithilfe einer Pumpe aussaugst und zwar infolge der Aufstiegen und den Abstiegen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 24.01.2013



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Die ewige Harmonie

Frage: Wie ist ein Gleichgewichtszustand zwischen den männlichen und den weiblichen Gruppen zu erreichen, damit die Männer den Interessen der weiblichen Gruppe entsprechen und zwischen ihnen die Harmonie herrscht?

Meine Antwort: Die Harmonie kann nur dann erlangt werden, wenn beide Gruppen an den Schöpfer angeschlossen werden und sie sich nicht aneinander messen. Nur auf diese Weise! Weder innerhalb der Familie, noch wo anders kann es Harmonie geben, es sei den der Schöpfer füllt den Abstand zwischen zwei Objekten aus.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.01.2012



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Die vollkommene Offenherzigkeit

Frage: Kann die Frau ihrem Mann über die eigenen Empfindungen, Offenbarungen berichten. Kann sie dem Mann damit schaden?

Meine Antwort: Sowohl der Mann seiner Frau, als auch die Frau ihrem Mann kann über alle Zustände berichten. Sie gelten als eine Seele und können voneinander nichts verbergen. Es sind die einzigen zwei Menschen, die miteinander vollständig ehrlich sein können.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.01.2012



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Die weibliche Gruppe hat keine Hierarchien

Frage: Im Zusammenhang mit den letzten Veränderungen ( dem weiblichen Kongress) ist eben eine sehr große Wichtigkeit der weiblichen Vereinigung entstanden.

In unserer Gruppe gibt es die aktiveren Frauen und die Frauen, welche weniger aktiv sind. Deshalb führen wir für die aktiven Frauen bestimmte Veranstaltungen und gesonderte Seminare durch, wodurch verschiedene Kreise in der weiblichen Gruppe geschaffen werden. Es gibt aber viele unzufriedene Frauen, welche meinen, dass wir dadurch die Frauengruppe spalten. Ist es richtig, auf diese Weise in Bezug auf die weibliche Gruppe zu handeln?

Meine Antwort: Ich denke, dass eine solche Handlungsweise falsch ist. Es soll nämlich eine möglichst homogene Masse geben. Ich teile niemanden auf. Einige Frauen nehmen weniger teil, wobei es unwichtig ist, aus welchen Gründen sie es tun, einige sind aktiver. Ich kläre niemals die Gründe auf, besonders dann, wenn es die Frauen und nicht die Männer betrifft. Im Vergleich zu den Männern darf man gegenüber den Frauen keine Ansprüche haben, bzw. sich generell zu den Frauen, wie zu den Männern verhalten. Aber untereinander sollen sie keine Hierarchien bilden. Keine!

Frage: Nach welchem Prinzip kann die weibliche Gruppe gebildet sein?

Meine Antwort: Nach dem Prinzip des Kreises – so dass alle gleich sind. Wenn ich mich zur Spiritualität bewegen will, dann brauche ich kein irdisches Niveaus: welche Ehren mir erwiesen werden, wieviele Sternchen ich tragen werde. Für mich ist nur der spirituelle Aufstieg wichtig, und ich fordere für mich nichts anderes. Wenn es die Möglichkeit gibt, mich einzubringen, dann bemühe ich mich, und wenn es keine Möglichkeit dafür gibt – dann nicht. Aber dafür, dass der Mensch sich bemüht, soll er die höhere Belohnung erwarten und nicht die Macht und das Mehrsagen in der Gruppe. Warum eigentlich?! Es ist falsch!

Es gibt Menschen, die über mehr organisatorische Fähigkeiten verfügen – das ist etwas anderes. Wir machen sie für dieses und jenes verantwortlich, weil es für uns vorteilhaft ist, wenn sie den Haushalt oder was anderes führen, aber wir teilen keinesfalls die Gruppen auf.

Wir haben Menschen, die für die Gruppe sehr viel arbeiten. Und nun? Verdienen sie mehr dabei? Warum eigentlich?

Was die Frauen betrifft, so sind sie in vieler Hinsicht unfrei: der Mann, die Familie, die Kinder, die Eltern. Somit darf man die Frauen nicht genauso, wie die Männern beanspruchen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 20.01.2012



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