Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die notgedrungene Achtung

Frage: Es gibt Menschen, die uns angenehm und solche, die uns unangenehm sind. Es gibt Freunde und Feinde. Kann man im Kollektiv gute Beziehungen zu allen haben?

Meine Antwort: Man sollte im Kollektiv vor allem  die ungesunden Beziehungen zwischen den Menschen offenbaren.

Angenommen, mir gefällt irgendein Mensch nicht. Ich kann ihn einfach nicht leiden, wobei ich selbst nicht weiß warum. Es gibt in ihm etwas, was mich abstößt und ich kann dagegen nichts tun. Mein Hass fließt buchstäblich „über den Rand“, ich bin quasi „giftig“.

Deshalb wäre es hilfreich, wenn die Umgebung, sehr akkurat und beiläufig, ihre Bewunderung für diesen Menschen äußern würde, ein paar gute Worte sagen  könnte. Plötzlich würde ich von jemandem hören: „Weißt du, ich habe vor kurzem gesehen, was er getan hat. Das war einfach fantastisch!“.

Zuerst ist diese Information für mich unangenehm, und später ändert sich, unter dem Einfluss der öffentlichen Meinung, meine Einschätzung ihm gegenüber, weil die von mir verehrten Menschen von ihm begeistert sind. Ich beginne allmählich, ihn zu respektieren und mich ihm gegenüber höflich und ohne Hass zu verhalten.

Hier muss man erkennen, auf welche Weise diese Beziehungen sich verändern. Möglicherweise, werden wir lange noch keine Freunde werden, aber mein Vorurteil wird augenblicklich in eine respektvolle Achtung umgewandelt.

In mir beginnt die Beziehung zu ihm sichtbar zu werden, die sich ins Positive verändert, und mir behilflich ist, mit dem Vergangenen zurechtzukommen. Das geschieht in mir auf einem natürlichen Wege. Meine Beziehung zu diesem Menschen beginnt sich notgedrungen zu verändern.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Stammgeheimnisse“, 08.02.2013



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Es ist eine Zeit der Schwierigkeiten für Jakob

Baal HaSulam, „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“: Obwohl der Schöpfer das Land aus den Händen der Nationen befreit und uns gegeben hat, haben wir es noch nicht erhalten. Wir finden keinen Gefallen daran. Jedoch hat der Schöpfer uns damit eine Chance für die Erlösung gegeben, um geheiligt und gereinigt  zu werden und das Werk Gottes in der Tora und Mizwot Lishma anzunehmen.

Frage: Die Menschheit betritt eine neue Ära der Evolution, wo sich die Wünsche ändern und die Menschen anfangen nach dem Sinn im Leben zu suchen, ist das auch in Israel geschehen?

Meine Antwort: Das ist schwer zu sagen. In der Tora heißt es, dass die Juden eine „eigensinnige Nation“ sind. Diese Nation entwickelt sich nicht wie die anderen Nationen. Heute, gemäß externen Faktoren, kann man nicht behaupten, dass sie durch das Fehlen von einem Sinn im Leben gestört wurde. Es ist eigentlich umgekehrt: Sie ist in Bezug auf unsere Sicherheit, Gesundheit und die wirtschaftliche Situation gleichgültig gegenüber aktuellen Problemen. Es wird viel geredet, aber es gibt kein wirkliches Engagement. Solange das so weiter geht, werden Gleichgültigkeit und Unempfindsamkeit wachsen. Auch wenn wir noch vor zwei Jahren hunderttausende Menschen auf die Straße bringen konnten, um während der sozialen Protestbewegungen zu demonstrieren, können wir das heute nicht mehr, nicht einmal, wenn die Dinge noch schlimmer werden.

Frage: Warum sagt Baal HaSulam, dass die heutige Zeit unsere Chance für die Erlösung ist?

Meine Antwort: In Jeremia 12 heißt es: „Es ist eine Zeit der Schwierigkeiten für Jakob und davon wird er erlöst werden.“ Auch in der schlimmsten Situation, wenn die Tür vollständig verschlossen ist, öffnet sie sich plötzlich. Damit dies geschieht, muss es genug Druck geben, dieser Druck ist zurzeit nicht vorhanden. Es ist ein Zeichen, dass die Frucht noch nicht reif ist und noch Zeit zum Reifen braucht.

Hier hängt alles von uns ab. Die Nation insgesamt ist nie für einen Aufstieg bereit, bis Moses, der die Nation nach oben erheben wird (aus der gleichen hebräischen Wurzel), bereit ist. Es werden sogar die Sorgen und die Schläge, die als „ägyptische Plagen“ bezeichnet werden, von der israelischen Nation nicht gespürt, aber diejenigen, die sie spüren, sind der Pharao und das ägyptische Volk. Es ist kein Zufall, dass gesagt wird, dass der Schöpfer an den Türen von Israel vorbei ging. Es kam die Plage des Todes des Erstgeborenen über Ägypten, jedoch berührte sie das nicht.

Dies sollte die Herzen von Israel noch härter machen. Das Ergebnis davon ist, dass eine Person, obwohl die Dinge nicht so gut funktionieren, keine Probleme mehr empfindet, das ist jedoch für andere viel schwerer.

Das ist ein sehr großes Problem, wir dürfen nicht warten, bis sich die Dinge in der Welt und in Israel verschlimmern. Das geht überhaupt nicht einher mit dem Plan der Natur, und stammt auch nicht aus der Liebe zu anderen. Wir müssen unser Bestes tun, wir müssen alle Mittel nutzen, die wir haben, um die Methode der Korrektur und zumindest die Botschaft, dass  jetzt die Zeit für die Korrektur der Welt gekommen ist, bekannt machen. Wenn die Menschen nicht das Gefühl der Notwendigkeit sehen, dann sollten sie wenigstens darüber Bescheid wissen, wie Schüler, die von der Schule abgehen und nur eine allgemeine Vorstellung  von dem Gelernten haben. Später wird diese Idee eine wesentliche Grundlage für sie werden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem, „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“, 17.02.03



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Der richtige Hut

Frage: Könnte man sagen, dass das Wunder von Purim eine gewisse Abwendung von den unverbrüchlichen Gesetzen symbolisiert?

Meine Antwort: Das kleine Leuchten, welches von Mordechai verkörpert wird, rief ein großes Licht hervor. Hier sollte man in erster Linie verstehen, dass die Analyse mittels des Lichts Chochma und nicht mittels Chassadim durchgeführt wird. Gerade das Licht Chochma differenziert die Details, „schneidet“ das eine von dem anderen wie ein Messer ab: das ist gut und das ist schlecht, das ist so und das ist anders.

Ohne Haman ist diese Analyse auch nicht möglich. Doch Haman kommt mit Hilfe von Mordechai. Genauso genügt einfach nur eine Taschenlampe im Dunkeln nicht, zuerst muss sie fokussiert und auf die richtige Stelle gerichtet werden, d.h. das Verlangen muss im Voraus vorbereitet werden. Haman muss an Mordechai gebunden werden, damit er richtig gelenkt werden kann.

Was das Wunder von Purim betrifft, so ist es wie das Wunder des Auszugs aus Ägypten. Wenn das große Licht nicht kommt, können wir diese Gefäße nicht miteinander verbinden. Niemals gab es ein so großes Licht wie während des Purim-Festes – ein Licht, das die Extreme mit der Mittleren Linie verbindet und sie dann zur Ersten Einschränkung erhebt.

Frage: Warum musste Haman getötet werden?

Meine Antwort: Haman symbolisiert die egoistische Absicht zu empfangen. Darf diese Absicht etwa am Leben gelassen werden?

Denn die Rede ist nicht von den Kelim des Empfangens, sie sind ewig, sondern eben von der Absicht, davon, wie Malchut benutzt wird: auf egoistische oder altruistische Art, um des Empfangens oder des Gebens willen. Wer wird über die Schätze des Königs, über das ganze Königreich (Malchut) zum Wohl des Königs regieren: Mordechai oder Haman?

Am Anfang sind alle meine Gefäße/Verlangen egoistisch (↓). Und das alles ist „Haman“. Andererseits gibt es „Mordechai“, die Absicht zu geben (↑). Wir müssen nur unsere Verlangen von einer Absicht zur anderen übertragen. Auf diese Weise töten wir „Haman“ und erheben „Mordechai“.

Dabei bleiben die Verlangen die gleichen, wir ändern lediglich deren „Bedeckung“, deren „Hut“ – die Absicht, die auch der Kopf (Rosh) des Parzuf ist. Die Schätze, das Königreich mit all seinen Gebieten bleiben, wir lassen lediglich Mordechai statt Haman regieren.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 22.02.2013



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Wo befindet sich der Schöpfer?

Frage: Ich verstehe immer noch nicht, wo, an welchem Ort, sich unsere Welt befindet sowie wo sich bezüglich unserer Welt die höhere, spirituelle Welt befindet? Wo befindet sich der Schöpfer?

Meine Antwort: Alles ist sehr einfach! Die gesamte Schöpfung ist ein Verlangen sich auszufüllen, zu genießen. Es empfindet alles, was man empfinden kann, empfindet in sich die eigenen Empfindungen. Solange das Verlangen egoistisch ist, empfindet es „diese Welt“. Wenn es altruistisch wird, dann wird es die „höhere oder die spirituelle Welt“ empfinden.

Das Verlangen besteht aus 5 Teilen oder 0-1-2-3-4 – Niveaus der Größe des Verlangens, sowohl nach der Anzahl als auch nach der Qualität. Wobei, je größer die Qualität ist, desto weniger die Anzahl – so wie es in unserer Welt viele gewöhnliche Steine gibt, aber wenige Edelsteine. Innerhalb dieser vier Arten der Verlangen empfindet der Mensch das unbelebte, pflanzliche, tierische Niveau, die Menschen. Der Nullteil bin ich selbst, der Ausgangspunkt.

Im Zentrum des Verlangens befindet sich mein “Ich”, aus dem der Mensch die Welt – das eigene Verlangen – empfindet, als ob dieses außerhalb seines “Ich” existieren würde. Die gewöhnliche Empfindung der Welt ist egoistisch (konsumierend). Wo befindet sich der Schöpfer? Dort, wo dein “Ich” für Ihn den Platz frei macht!



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Die Welt mit einem freien Punkt

Frage: Warum soll der Mensch öffentlich sagen: „Diese Welt ist für mich geschaffen“?

Meine Antwort: Der Mensch soll offenbaren, dass diese Welt für ihn geschaffen ist: dass alles, was in seinem Inneren und um ihn herum existiert, alle sichtbaren Eigenschaften und Handlungen zur Korrektur seiner Seele führen, falls er sie richtig anwendet – und es gibt nichts darüber hinaus.

Vor jedem befindet sich die Welt der Unendlichkeit und er nimmt diese Unendlichkeit wie das Bild dieser Welt wahr. Wenn er aber alle geschehenen Situationen auf die Welt der Unendlichkeit zurückführt, das heißt zum Prinzip: „Es gibt niemanden außer dem Schöpfer, Der gut und Gutes tuend ist“, und alle Zeiten in einem Punkt sammelt, weil sie alle ein Thema ansprechen und zu einer Wurzel führen, die uns zu einem Ziel zurückführt, dann kann er mit voller Überzeugung sagen, dass die ganze Welt nur für ihn geschaffen ist.

Und so soll das jeder Mensch tun: denn jeder hat seine eigene Welt, die er im eigenen Verlangen offenbart. Er offenbart, dass alle Menschen in Bezug auf ihn die Kräfte seiner eigenen Seele sind, wobei nur er alleine über die Freiheit des Willens verfügt. Jetzt scheint es so zu sein, als ob in der Welt auch andere Kräfte außer Ihm anwesend sind. Er hat diese Wahrnehmung, weil er das Begreifen noch nicht erreicht hat, dass sich die ganze Welt in seinem Inneren befindet, in ihn eingetragen und nur für ihn vorbestimmt ist, damit er darin die allgemeine Einheit offenbaren kann.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 20.02.2013



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EU ist zahlungsunfähig und wird zerstört.

Meinung (D.Soros, Finanzfachmann): In der EU kann sich das Schicksal der UdSSR wiederholen, dessen falsche ökonomische Politik sie zum Bankrott gebracht hat. Der Euro kann die EU zerstören, die angebotene Lösung bezüglich der Finanzschwierigkeiten der EU schafft ein tiefes politisches Problem. Die Versuche der Führung der EU, eine einheitliche Eurowährung zu bewahren, führen zur Verstärkung der politischen und sozialen Probleme in der EU, die im Endeffekt drohen, sie zu zerstören. Deutschland soll verstehen, dass der Kurs zur harten Einsparung kontraproduktiv ist.

Meinung (M.Schulz, der Chef des Europarlaments): Die Europäische Union war schon 2012 zahlungsunfähig, es hat sich der Mangel der Mittel in den Programmen der Gesellschaft für November und Dezember gezeigt. Von den benötigten neun Mrd. Euro gelang es, nur sechs zur Verfügung zu stellen, und es gibt schon ein Defizit von 16 Mrd. Euro im Budget dieses Rechnungsjahres. Die EU ist zahlungsunfähig und wird nach dem sowjetischen Drehbuch zerstört werden.

Mein Kommentar: Zweifellos wird jeder Versuch des gewaltsamen Bündnisses, ohne Vorbereitung und entsprechender Erziehung, sowie der Veränderung des Menschen von egoistisch zu integral, mit demselben Ergebnis in den verschiedenen Ländern und Systemen enden – denn wir haben mit dem System der Natur zu tun, d.h. mit der Wissenschaft, und deshalb müssen wir mit ihren Gesetzen leben!



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Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm

Auszug aus dem Artikel “Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm” (Shamati 70): Er sagte, dass wir wissen sollten, dass von denjenigen, die in den Dienst des Schöpfers eintreten möchten, um sich wahrlich an Ihn anzuheften und das Gemach des Königs zu betreten, nicht jeder zugelassen wird. Sondern man prüft den Menschen: Wenn es in ihkeinen anderen Wunsch gibt, außer dem Wunsch nach der Anhaftung (Dwekut), dann lässt man ihn herein.

Und wie prüft man einen Menschen, ob es in ihm nur einen Wunsch gibt? Man bereitet ihm Hindernisse, indem man ihm fremde Gedanken und fremde Boten schickt, um ihn zu hindern, auf dass er diesen Weg verlassen möge und sein Leben wie alle anderen lebe.

Und wenn der Mensch alle Schwierigkeiten überwindet, alle Barrieren durchbricht, die ihn hindern, und ihn kleine Dinge nicht zurückweisen können, dann schickt ihm der Schöpfer mächtige Klipot und Merkawot (Streitwagen), auf dass sie den Menschen davon ablenken, sich einzig an den Schöpfer und an nichts anderes anzuheften. Das heißt „mit starker Hand“ weist ihn der Schöpfer zurück.

Man braucht viel Zeit, um endlich zu verstehen, dass alles, was ein Mensch empfindet, vom Schöpfer kommt, um ihn auf das Ziel zu richten. Es gibt keine Handlung, keine Tat, keinen Vorfall, die den Menschen nicht zum Ziel, das heißt zur Verschmelzung mit dem Schöpfer führen würden. Der Mensch kann das keinesfalls beeinflussen, weil alles laut der informativen Gene (Reshimot) geschieht. Die Intensität und der Charakter der Offenbarung dieser Reshimot hängt davon ab, wie wir die vorhergehenden Reshimot durchgearbeitet haben.

Aber alles erfolgt entsprechend dem Programm, nach dem der Mensch ein starkes Verlangen zur Verschmelzung, das dem spirituellen Verlangen gleicht,  offenbaren soll, das heißt ein Verlangen, das konstant ist und in der vollen Kraft nur zum einzigen Ziel gerichtet ist. In der Spiritualität gibt es „kein ein bisschen“, sondern nur ein Maximum, so dass alle Verlangen des Menschen ebenso unerschütterlich sein sollen.

Deshalb zeigt der Schöpfer seine starke, herrschende Hand und stellt den Menschen vor schwierige Fragen, Probleme, verwirrt ihn, damit der Mensch nach der Überwindung dieser Hindernisse gestärkt wird. Er soll alle Richtungen klären und nur eine wählen, wonach es unmöglich sein wird, ihn vom Weg abzulenken.

Dafür stellt der Schöpfer den Menschen vor immer schwierigere Probleme, wie in der Parabel über den Menschen geschrieben ist, der zum Palast des Königs entlang des Berges hinaufsteigt und dem grausamen Wächter auf dem Weg begegnet. Und das alles dafür, dass im Menschen nur ein starker Wunsch bleibt,  vom Streben in die spirituelle Welt zu gelangen, explodiert, das heißt das Geben, die Selbstannullierung, die Erweiterung eigener Grenzen erreicht.

Dieser Zustand gleicht der Geburt, an der zwei Kräfte teilnehmen: die Kraft, die von innen hinausstößt, und die Kraft, die den Ausgang nach draußen versperrt. Die Spannung zwischen diesen Kräften steigert sich so lange, bis sie für die Öffnung der Türen ausreichend wird, wonach schon der Durchbruch geschieht. Dann kommt der Neugeborene nach draußen.

Diese zwei Kräfte stehen einander entgegen: die Kraft des Schöpfers und die Kraft der Schöpfung, sie erreichen im Endeffekt einen solchen Druck, der für den Durchbruch genügt. Wie es gesagt ist: „Am selben Ort, zur gleichen Zeit und mit derselben Frau, denn es entsteht eine solche Konzentration der Anstrengung, die zur Realisation führt.

Auszug aus der Vorbereitung zur Unterricht, 19.02.2013



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Antworten auf die Fragen der Blog-Leser, vom 18.02.2013

Frage: Wenn ein Mensch einem anderen verzeiht, weil er weiß, dass der andere Mensch nicht schuldig ist, dann hindert ihn doch dieses Wissen daran, die Leiden zu empfinden, die uns unsere Nächsten bereiten?

Meine Antwort: Die Leiden bereiten uns weder die Menschen, die uns nahe stehen, noch fremde Menschen. Die Leiden kommen vom Schöpfer, und wie es im Buch Schamati gesagt wird: „sind alle Leiden dieser Welt nur die Vorbereitung zu den wahren Leiden – zu den Leiden der Liebe zum Schöpfer“.

Frage: Kann die Seele sterben?

Meine Antwort: Die Seele ist „ein Teil des Schöpfers“, der einheitlichen, schöpferischen Kraft des Gebens, und nur unsere Selbstsucht, die alles teilt, empfindet sie wie „einen Teil“, d.h. wie etwas Abgesondertes.

Zu sterben, d.h. aufzuhören “Lebenszeichen zu empfinden“, kann der sogenannte „Keim der Seele“ sein – die ersten Impulse der Kraft des Gebens und des Verlangens, das den Menschen zur Entwicklung, zur Methode der Kabbala bringt. Wenn der Mensch keine Bemühungen für den Aufstieg unternimmt, dann können „die Impulse“  schwächer werden oder komplett aufhören.

Frage: Die Absicht ist ein Gebet von vielen?

Meine Antwort: Die Absicht ist ein Ziel, mit dem der Mensch seine Verlangen verwendet, oder anders gesagt – der allgemeine Hintergrund, wo das Leben der Verlangen verläuft.

Man muss sich bemühen, damit die Absicht zum ständigen „Gebet für viele Menschen wird“.

Frage: Ich bezweifle, dass der kabbalistische Weg der wahre Weg zu Gott ist? Das heißt, es gibt viele Religionen, und ob wir tatsächlich die richtige gewählt haben? Viele sagen, dass es eine Sekte ist.

Meine Antwort: Die Kabbala begrüßt die Zweifel, weil sie nicht nur ein unvermeidlicher, sondern auch ein notwendiger Teil der Entwicklung sind. Was die Kabbala betrifft, um ihre Frage zu beantworten – ob dieser Weg richtig ist, und wohin er führt, ob es eine Sekte ist oder nicht, das soll der Mensch sich selbst, sich persönlich beantworten. Wenn er jedesmal eine fremde Meinung ohne die eigene Erfahrung annehmen wird, dann kann diese Einstellung zum schwerwiegenden Hindernis in seiner Entwicklung werden.

Frage: Wer war im Laufe der Geschichte der stärkste Kabbalist: Solmon, Mosche, Rabbi Akiwa oder noch jemand anders?

Meine Antwort: So darf man die Frage nicht stellen. Jeder Kabbalist hat seine eigene Mission in dieser Welt, und durch ihre Arbeit ergänzen sie einander.

Frage: Wie lernt man, richtig zu empfangen?

Meine Antwort: Das Empfangen ist ohne Verlangen, das in der Kabbala als „Kli“, Gefäß bezeichnet wird, unmöglich. Das Licht befindet sich in der absoluten Ruhe, wenn das richtige Verlangen entstehen wird, so wird es sich sofort mit dem Licht ausfüllen. Und wir nehmen die Verlangen aus der Umgebung wahr. Deshalb besteht unsere ganze Arbeit in der Konstruktion der richtigen Umgebung, die uns ermöglichen wird, die spirituellen Verlangen den Materiellen zu bevorzugen.



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Ein großes Plus über die minimalen einzelnen Minusse

Frage: Wie ist die Richtigkeit in der Arbeit zu prüfen?

Meine Antwort: Die wahrhafte Arbeit erfolgt dann, wenn ich die Umgebung, die Gruppe dafür benutze, um aus eigener Kraft unsere starke, gegenseitige Vereinigung zu offenbaren. Ich soll seitens der Gruppe eine gute, direkte  Beziehung zu mir offenbaren, welche ich in Form der Beziehung zwischen mir und dem Schöpfer, Der sich in die Gruppe einkleidet, wahrnehme. Und von meiner Seite aus soll ich die gleiche Beziehung in die Gruppe einbringen: direkt, warm, freundlich, mit vollkommener Offenheit zur Verbindung, und zwar entsprechend meiner Stufe.

Wir haben keinen anderen Ort außer der Gruppe, wo wir uns treffen könnten, um unsere Verbindung zu realisieren. Dabei bedeutet die Gruppe, dass ich keine besonderen persönlichen Beziehungen mit jedem Gruppenmitglied aufbauen soll, sondern ich verhalte mich zu allen gleich, und wünsche, den Schöpfer in der Verbindung zwischen uns zu offenbaren.

Wir sind verschieden, jeder bringt seine eigenen Besonderheiten in die Gruppe, seine ganzen Ansprüche und Probleme, alle erlebten negativen Zustände. Mit all diesen Unterschieden, mit unseren Minussen (Mängeln) (-) kommen wir in die Gruppe, und arbeiten daran bis jeder Einzelne sie ins Plus (+) umgewandelt hat. All unsere Plusse werden in einem großes „Plus“ vereinigt, so dass wir auf diese Weise den Schöpfer aufbauen, damit sich dieses Plus über unsere Minusse erhebt.

Im Minus erreiche ich die eigene Unabhängigkeit und bleibe ich selbst, mein „Ich“ (аlef -nun-jud) verschwindet nicht. Und in unserem Plus erreichen wir den Zustand „es gibt mich nicht“ (alef-jud-nun), denn dort will sich der Mensch annullieren, sich in der Gruppe auflösen. Auf diese Weise erlangen wir die vollkommene Veränderung: von einem Pol bis zum anderen Pol und schließen beide Kräfte ein. Das was wir haben, heißt das Wissen, außerdem gibt es noch den Glauben über dem Verstand. Das heißt, wir bevorzugen ständig das Geben, das wir über das Empfangen stellen.

Darin besteht eben die Arbeit, die man nur in der Gruppe realisieren kann. Der Unterschied (delta) zwischen „ich“ und „es gibt mich nicht“ wird immer die Höhe meiner Stufe bestimmen, auf der ich das eigene Licht NaRaNCHaY empfinden werde.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 17.02.2013



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Die Grenzen zwischen dem Empfangen und dem Geben aufzeichnen

Sobald der Mensch Ansprüche an den Schöpfer empfindet, entsteht sofort eine Verhüllung, infolge welcher er nicht mehr direkt zum Schöpfer ausgerichtet ist, sondern ein anderes Ziel verfolgt. Der Schöpfer ist die einzige Kraft, die gut ist und das Gute schafft. Wenn du direkt auf Ihn ausgerichtet bist, dann kannst du keine Ansprüche haben. Nachdem du von der richtigen Richtung abweichst, entstehen in dir sofort Unzufriedenheit und Klagen.

Kehre zum richtigen Weg zurück und setze deine Reise fort, wonach du wieder den Weg verlassen und beginnen wirst, dich über dein Leben zu beklagen. Infolge der Unzufriedenheit und deren Überwindung kommst du jedes Mal näher an den Schöpfer, ähnlich dem Schiff, das mit den Wellen vorankommt. Du kannst dich nicht direkt zum Schöpfer ausrichten, weil es in dir keine Eigenschaft des Gebens, sowie keine guten und das Gute schaffende Eigenschaften gibt. Du sollst dein neues Wesen über der Eigenschaft zu Empfangen, aus ihrem Gegenteil aufbauen. Dabei schaffst du nicht die Eigenschaften selbst, sondern nur deren Abdruck.

Es ist bekannt, dass man eine Statue entweder aus einem Mangel, oder aus einem Überschuss heraus meißeln kann. Man kann einen großen Block nehmen und daraus alles Überflüssiges wegmeißeln, so dass nur die Form bleibt. Man kann aber auch Gips nehmen und daraus eine Skulptur modellieren. Auf jeden Fall ist das Wichtigste hier der Umriss, die äußerliche Form. Wir bauen diese äußerliche Form über dem Verlangen zu empfangen auf, wir klären jedesmal, wo ihre Grenze mit dem Verlangen des Gebens verläuft.

Deshalb besteht unsere Arbeit gerade darin, die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu erreichen, und aus diesem Grund wird der Mensch als „Adam“ bezeichnet, das heißt „ähnlich dem Schöpfer“. Die Arbeit besteht darin, den Schöpfer zu rechtfertigen. Ich kann mich nicht darauf einstimmen, gut zu werden, schöpferähnlich zu werden, außer Dem es niemanden gibt. Indem ich Ihn aber rechtfertige, gleiche ich mich seiner Form an, ich bringe mich an Seine Form näher heran.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 17.02.2013



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