Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Den Vorhang der Zufriedenheit abnehmen

Europäischer Kongress. Lektion 5

Frage: Es gibt Zeiten, wenn alles ausgezeichnet geht – bei der Arbeit, im privaten Leben, in der Gruppe. Nichtsdestotrotz müssen wir ständig die höhere Stufe anstreben. Wie soll man mit dieser Zufriedenheit umgehen? Was ist da zu tun?

Meine Antwort: Das ist ein Problem. Die Sattheit dieser Welt verschließt euch den Zugang zur höheren Welt. Dieses „bürgerliche Leben“ vergiftet euch dermaßen, dass ihr kein Bedürfnis nach der Offenbarung des höheren Lichtes empfindet. Nur die Gruppe kann in euch die Empfindung der Wertlosigkeit solcher Existenz entwickeln. Ihr sollt dieses Gefühl von der Gruppe bekommen.

Ihr müsst darüber sprechen, was die Spiritualität, die Offenbarung des Schöpfers, die Empfindung der höheren Realität bedeuten. Inwiefern diese Sachen wundervoll, unendlich und reicher als unsere Welt sind. Es gibt nämlich die einzige wahre Vorbestimmung des Menschen  – den Sinn des Lebens zu offenbaren. Ihr müsst euch aber auch über die irdische Existenz unterhalten, dass sie irgendwann zu Ende geht, denn die Existenz des Körpers hat seine „Haltbarkeit“.

Also, der Mensch soll daran denken und auf jede Weise versuchen, sich wach zu rütteln. Dafür braucht man äußerliche Einwirkung. Dafür existiert eben die Gruppe. Und ihr könnt auch unsere Gruppe besuchen.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013



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Schützende Hülle

Europäischer Kongress. Lektion 5

Frage: In einer Kindergruppe betreibe ich die Methode der integralen Erziehung eine halbe Stunde drei Mal pro Woche und in der anderen zwei Mal. In der Gruppe streben wir nach Vereinigung und Verbindung. Wir ahmen die höhere Stufe nach, indem wir alle uns gegenseitig lieben. Und das, was wir machen, gefällt den Kindern. Aber in zwei Jahren werden sie weggehen. Was wird dann mit ihnen passieren? Werden sie darunter leiden, dass sie in diese nicht besonders freundliche Welt gehen müssen?

Meine Antwort: Macht euch keine Sorgen. Dem Menschen, der sich im System der integralen Erziehung entwickelt hat, wird es in der Welt um vieles leichter sein. Uns scheint es so zu sein, dass wir die Kinder auf unsere grausame Welt und jegliches Problem vorbereiten müssen. Es ist aber nicht notwendig. Im Gegenteil, diese angeblich „vorbereiteten“ Menschen leiden eben am meisten. Und wenn der Mensch alles sanftmutig hinnimmt, dann schafft er mit Hilfe des höheren Lichtes um sich herum eine schützende Hülle aufzubauen.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013



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Die richtige Absicht

Der europäische Kongress. Lektion 5

Frage: Manchmal, während der Arbeit in der Gruppe, gibt uns der Schöpfer erhöhte, fortgeschrittene Zustände. Wie kann man diese für den Aufstieg der 99 % nutzen?

Meine Antwort: Ihr müsst ständig daran denken, denn alles wird in den Gedanken entschieden. Unsere Gedanken sind die größten Kräfte der Welt. Wenn der Gedanke die richtige Absicht hat, dann verbindet er sich mit dem höheren Licht, infolge dessen die Welt sich verändern kann.

Auf uns wirkt das umgebende Licht (Or Makif) ein, welches wir mit unseren Absichten in ein gerichtetes Licht verwandeln. Wenn die Laternen oder Scheinwerfer leuchten, dann werfen sie ihr Licht dorthin, wohin man sie ausgerichtet hat. Stellt euch vor, dasselbe können wir mit Hilfe unseres Gedankens und der richtigen Absicht tun.

Wenn ihr an jemanden oder an etwas mit der richtigen Absicht und wohlwollend denken werdet, dann werdet ihr sehen, dass es super funktioniert, dass das Leben sich verbessert und  alles in Ordnung sein wird. Ihr schafft das.

Auszug aus der 5. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013



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Die Gruppe soll mich restlos absorbieren

Frage: Was bedeutet, „sich an die Gruppe anzuheften“?

Meine Antwort: Sich an die Gruppe anzuheften bedeutet mit den Freunden zusammen zu sein. In allen möglichen Abläufen diesen Rahmen einzuhalten, an allen Aktivitäten teilzunehmen: an dem Studium, an der Verbreitung, an den Diensten, an den Versammlungen der Freunde, an den Workshops und Maaser zu zahlen. In all dem soll ich ein vollständiges, aktives Mitglied  sein und versuchen, der Gruppe einen Nutzen zu bringen. Das sind die mechanischen Handlungen, um in die Gruppe zu kommen, welche mit bloßem Auge zu erkennen sind. Außerdem, versuche ich innerlich, mit ganzem Herzen mich diesem Wesen, welches sich die Gruppe nennt, anzuschließen, um mich dort zu verlieren bzw. mich darin aufzulösen.

Ich möchte mich in diesem Begriff „die Gruppe“, “die Gemeinschaft“, absorbieren, so dass nichts von mir  übrig bleibt. Wenn ich versuche das zu tun, zu verfolgen, gemäß meinen egoistischen Motiven und entsprechend meiner Anstrengungen, dann nähere ich mich dem Licht, was mir dann auch die Gedanken bringt, die mir zeigen können, inwiefern ich mit dem Licht übereinstimme oder nicht. Deshalb beginne ich vom Licht zu fordern, dass es mich mehr korrigiert. Ich beginne praktisch, mich mit meinem Anschluss an die Gruppe auseinander zu setzen, ich bringe dieses Engagement ebenso in die Verbindung mit dem Licht, das auf mich wirkt und mir hilft, mich der Gruppe anzuschließen.

Daraus folgt, dass je mehr ich mich an die Gruppe anschließe, desto mehr Zustände beginne ich wahrzunehmen: ob ich mehr oder weniger gebunden bin, inwieweit ich mich selbst vergesse, inwieweit gehöre ich den Freunden, liebe ich sie mehr oder weniger? Nur in diesem Zusammenhang kann ich meine Auf-und Abstiege beurteilen. Es gibt keinen anderen Auf- bzw., Abstieg.

Und dann wende ich mich mit allen zusammen an das höhere Licht, das aus uns ein Ganzes formt. Hier beginnt eben die Arbeit. Alle Berechnungen und Beurteilungen erfolgen nur in Bezug auf die Gruppe, denn ohne sie fehlt mir eine Berechnungsskala, eine Norm, mit deren Hilfe ich mich selbst prüfen kann.

Weder in Bezug auf den Schöpfer, noch auf mich selbst, es fehlen mir einfach die Darstellungs- und Auswertungsmöglichkeiten meiner Empfindungen, wenn ich diese nicht innerhalb der Gruppe nachvollziehe. Die Gruppe ist somit der Ort, wo ich fühle, empfinde, bewerte und alle spirituellen Handlungen durchführe. Es gibt keinen anderen ähnlichen Ort außer dort! Dort in der Gruppe muss ich meinen Hass und meinen Egoismus, alle meine Eigenschaften enthüllen. Was sich außerhalb der Gruppe enthüllt, bedarf keiner Korrektur. Allein das, was sich darin im Bezug auf die Freunde enthüllt wird ist das Einzige, was korrigiert werden! Der Pharao, unser Ego – ist eine Kraft der gegenseitigen Abstoßung und des Hasses, die sich in der Gruppe enthüllt. Außerhalb der Gruppe enthüllt sich nur das (materielle) Leben des tierischen Körpers.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 31.03.13



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Ein unzertrennliches Paar: der Mensch und der Esel

Wir sind von vornherein an unseren egoistischen Verlangen gebunden und können nur darin die Welt empfinden. Wir richten über alles nur im Hinblick auf das Böse und das Gute, das wir in unserem Verlangen zu genießen, empfinden, das als „Esel“ (Chamor), unser „Material“ (Chomer) genannt wird. Und der Mensch in uns ist auch an den Esel gebunden.

Aber dank der eigenen Bemühungen können wir in uns den Menschen hervorheben, der in unserem Inneren verborgen ist und innerhalb der Selbstsucht versinkt. Dann wird dieser Mensch beginnen, anders zu denken.

Wie kann man aber den Menschen von seinem Material, vom Esel abtrennen? Nur mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, das an den Menschen die Eigenschaft des Gebens, die Barmherzigkeit (Chessed), das Licht Chassadim verleiht. Das Licht füllt diesen Teil, „den Menschen“, Adam aus, und gibt ihm die neuen Eigenschaften, mit deren Hilfe der Mensch vom Esel, vom Material des Verlangens zu genießen, getrennt wird. Diese Loslösung von der Selbstsucht heißt der Ausgang aus Ägypten.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 03.04.2013



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Der Sprung des Nachshon

Frage: Das israelische Volk fürchtete sich davor, ins Rote Meer (Yam Suf – Schilfmeer) zu springen, bis  Nachshon sich entschied, dies zu tun. Wahrscheinlich war es nicht einfach dies zu tun.

Meine Antwort: Das war  tatsächlich nicht einfach. Wir sehen, dass in allen Stufen der spirituellen Entwicklung Schwierigkeiten auftauchen. Es gibt immer wieder jene, die bereit waren umzukehren. Unser Ego ist so vielschichtig, dass es nicht so ohne weiteres möglich ist, es aufzugeben, es zu verlassen,  oder zumindest festzustellen, dass es schlecht ist.

Für den Menschen ist es schwer, sich vor anderen zu annullieren. Wenn ich nicht als erster handele, bedeutet das,  dass es mir lieber wäre, wenn  es jemand anderer tut. Wäre das ein Verlangen nach  Liebe und Einheit?  Es stimmt, dass in diesem Moment  diese Angelegenheit noch nicht verständlich war. Und wir sehen, dass danach  „das Goldene Kalb“ und viele andere Probleme auftauchen sollten..

Frage: Was symbolisiert „der Sprung des Nachschon“?

Meine Antwort: Im Menschen gibt es eine Besonderheit, die nach dem Motto “Glaube über dem Verstand” vorgeht: „Besser der Tod, als ein solches Leben“. Dann “springt” der Mensch ins Meer – egal, was dann mit mir passiert. Dabei handelt es sich nicht um unseren jetzigen Zustand. Die Handlung, die als „der Sprung des Nachshon“ bezeichnet  wird, erfordert  Vorbereitung.

Sie ist erforderlich, um die nächste Stufe zu erreichen – aber sind wir tatsächlich bereit, sie auszuführen? Vorerst sind wir von ihrer Realisation ziemlich entfernt, obwohl dieser Moment sich schnell nähert. Zweifellos befinden wir uns aber auf den Stufen der Erlösung. Die Idee von Frieden und Ganzheitlichkeit liegt in der Verbindung der Herzen; darin besteht unsere Rettung und das muss als Alternative zur gegenwärtigen Situation in Ägypten stattfinden.. Deshalb ist  all unsere Arbeit, Verbreitung, unser Lernen  in RichtungVerbindung und Einheit gerichtet. Wir können nur mittels Hilfe von Verbindung und guter gegenseitiger Beziehung gerettet werden.

 



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Die Gruppe hat kein Recht zu schweigen

Europäischer Kongress. Lektion 3

Frage: Wenn in der Gruppe etwas geschieht, dann bemüht sie sich, aus eigener Kraft diese Probleme zu lösen, statt sich an die anderen Gruppen zu wenden und zu bitten: „Helft uns!“.  Darf jemand einzelner Initiative ergreifen und vorschlagen, die Hilfe von außen zu holen, oder ist die ganze Gruppe verpflichtet, gemeinsam zu entscheiden, dass sie wirklich in Problemen steckt, so dass die Zeit für einen Schrei reif ist?

Meine Antwort: In unserer israelischen Gruppe geschieht dasselbe. Ich fühle es, wenn dieser oder jener Haver fällt und ein paar Tage abwartet –  ob die anderen darauf reagieren werden oder nicht? Wenn sie nicht reagieren, dann helfe ich ihnen und bringe sie auf die richtigen Gedanken. Das heißt, eine ständige Kontrolle ist notwendig, ansonsten ist nichts zu machen.

In solchen Situationen hat eine Gruppe einfach kein Recht zu schweigen, weil sie dadurch den anderen Gruppen schadet.

Ich soll es nicht verbergen, dass ich mich in Verhüllung befinde, dass meine Bestrebung, meine Absichten schwach, oder gar nicht vorhanden sind. Ich darf nicht darüber schweigen, denn so lasse ich euch im Stich.

Es ist wie eine Mannschaft, welcher ein Auftritt bevorsteht und plötzlich ist einer von denen nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Die Mannschaft rechnet mit ihm. Was wird, wenn er seine  Aufgabe nicht erfüllen wird? Dann werden sie verlieren. Deshalb ist er verpflichtet, der Mannschaft mitzuteilen, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist.

Und wenn die Gruppe insgesamt gefallen ist, so lässt sie die übrigen Gruppen im Stich. Wir dürfen nicht nur an uns denken. So zu denken bedeutet, dass es keine gegenseitige Bürgschaft, keine gegenseitige Verpflichtung und Verantwortung gibt. Denn dann gibt es überhaupt nichts! Denkt gut darüber nach.

Auszug aus der 3. Lektion des Europäischen Kongresses, 22.03.2013



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Sicherheitsgurt oder Versicherungspolizze

Der Mensch muss sich mit einem Sicherheitsgurt anschnallen, um nicht abzustürzen, wenn auf ihn ein schwerer Ballast fällt, seine Empfindlichkeit schärft und ermöglicht, all sein Böses zu sehen. Das Maß des Vorankommens wird dadurch beurteilt, in wie weit der Mensch schnell erweckt wird und sich darüber freut, dass er eine Verbitterung des Herzens erhalten hat, so wie Baal HaSulam schreibt: „Ich freue mich über die Enthüllung der Sünder“.

Er beginnt damit zu arbeiten, sich damit auseinander zu setzten, mit allen Hindernissen, mit seinem Unwillen, mit den Gedanken, wie schwer und sinnlos alles für ihn ist. Er kritisiert seine Freunde und den Lehrer, jammert über ein solches Leben. Womöglich liegt die Welt um ihn in Trümmern, die Menschen verfallen in eine Depression, sind im “freien Fall”, aber er schaut auf sie hin und es kommt ihm vor, dass sie alle erfolgreich sind. Es ist ein verzerrtes Bild, welches ihm gezeigt wird:  Passanten auf der Straße erscheinen ihm voller Lebenskraft und weise.

Das alles ist ein Theater, eine Täuschung, so dass der Mensch unbedingt einen Sicherheitsgurt benötigt, um die Sicherheit und Kraft zu bekommen, um immer vorwärts zu gehen. Hierzu gibt es zwei Bedingungen:

Erstens dirigiert die Gruppe den Menschen zum Schöpfer und zweitens wendet er sich sofort an den Schöpfer, um von Ihm die Eigenschaft des Gebens zu erhalten, welche ihm folglich ermöglicht, sich über die Eigenschaft des Empfangens zu erheben, welche der Schöpfer beim nächsten Mal in ihm erwecken wird. So schreitet der Mensch voran.

Deshalb schreibt Rabash:“ Nur denjenigen, die bereit sind, sich aus der Herrschaft des Egoismus zu befreien, das heißt dafür alle eigenen Bemühungen einsetzten, erweist das Licht eine Hilfestellung.” Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass das Licht selbst alles korrigiert, so dass ich mich nicht anzustrengen brauche. Als ob es zwecklos wäre, alle weiteren Schritte in Richtung meiner Freunden zu tun. Das Licht wird auf mich nicht einwirken, wenn ich vorher nicht alles tue, was in meiner Kraft liegt.

In meiner Kraft steht das Einfachste: mich um die Freunde zu kümmern, sich mit ihnen zu verbinden, sie zu umarmen, etwas für sie zu tun, sei es auch mit einer falschen Absicht. Als Antwort auf diese falschen Absichten und trügerischen Handlungen gibt mir der Schöpfer eine Verbitterung des Herzens. Ich beginne eine schreckliche Schwere, einen Unwillen zu empfinden, sehe in allem keinen Sinn. Das heißt, der Schöpfer enthüllt in mir mein Böses: es kommt mir so vor, als ob es jedes mal nur schlimmer wäre, mich weiter vom Ziel entfernen würde.

Aber aus der rationalen Sicht muss es doch anders sein: je mehr Anstrengungen unternommen werden, desto näher müssten wir zum Ziel kommen und nicht rückwärts schreiten (aus dem Artikel von Rabash: Bis der Pharao fällt). Das erscheint mir gerade so, da ich alles aus der Sicht meiner eigenen Mängel betrachte  bzw. beurteile. „In der Tat, schreite ich nicht zurück, sondern nähere mich der Wahrheit an“. Das heißt, ich nähere mich nicht dem verlogenen Ziel an, welches meine egoistischen Verlangen darstellen, sondern der Wahrheit, „folglich sehe ich in welchem Maß das Böse über mich regiert“. In dem Maß bzw.  der Tiefe, in welcher sich das Böse im Menschen offenbart, ist er in der Lage, sich mit Hilfe der Gruppe wieder in die richtige Position zu bringen, um sich an den Schöpfer zu wenden.

Ohne Gruppe hat er keine Chancen sich an die Notwendigkeit zu erinnern, den Schöpfer um Hilfe zu bitten. Er wird sicherlich vergessen, dies zu tun und somit die Möglichkeit versäumen, die ihm von Oben gegeben ist. Er ist nicht in der Lage, das Erwachen, welches ihm absichtlich gegeben wurde, zu nutzten, sondern stürzt einfach ab und ertrinkt in seinem bösen Trieb. Deswegen bedarf es einer Umgebung, die den Menschen zum guten Zustand erheben und ihm zeigen würde, in welche Richtung er zu handeln hat, um aus der Tiefe hinauf zu klettern.

Die Gruppe agiert wie eine Mutter, die ihr Kind unterstützt,  gehen zu lernen, so dass das Kind nur diesen einen Schritt vorwärts zu tun braucht. So macht auch der Mensch einen Schritt nach dem anderen, bis er sein ganzes Böses erkennt, wonach ihm der Schöpfer hilft! Folglich sieht er, dass der Schöpfer die ganze Zeit seine Gebete hörte. Er hat den Menschen sowohl durch gute, als auch durch schlechte Zustände gebracht.

„Deshalb müssen wir uns stärken, um nicht vom Schlachtfeld zu flüchten, sondern um zu glauben, dass es keine andere Kraft in dieser Welt gibt, außer dem Schöpfer, der auf alle unsere Gebete hört!“ In jedem Zustand muss der Mensch versuchen, sich in der gleichen Ausrichtung zum Schöpfer zu halten, sich mit der nötigen Unterstützung zu versorgen. Der Mut besteht eben darin, die eigene Faulheit, sowie schlechte Launen, Müdigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit, zu bekämpfen. Alle meine Anstrengungen müssen darauf gerichtet sein, mich vorzeitig um die Unterstützung zu kümmern, das heißt vorzubereiten.

Auf diese Weise ist der Mensch „versichert“ und bringt sich ursprünglich in eine Lage, die nicht von ihm abhängt, als ob er eine Versicherungspolizze kaufen würde. Ich weiß nicht, was mit mir im nächsten Moment passiert und möchte mich versichern, um dann, wenn es darauf ankommt, wenn ich schwächer werde und nichts unter Kontrolle habe,  sich jemand anderer um mich kümmert, jemand, der die Kraft dazu hat. Er wird mir ohne Zweifel helfen und wird alles richtig tun zu meinem Nutzen. Ich versorge mich frühzeitig mit so einer Versicherung und zwar mit Hilfe des Studiums, der Verpflichtung vor der Gruppe, der Teilnahme an Diensten. Ich richte alles so ein, dass ich während des Abstieges nicht komplett abstürze und verloren gehe. Nur so kann man sich entwickeln und fortschreiten.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 27.03.2013



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Der materielle Fluch der Menschheit

Meinung: Das Leben in Deutschland zeichnet sich durch hohe Lebensqualität aus, und doch ist die Anzahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen und Depressionen deutlich gestiegen. Dieser „Konsumfluch“ hat vor ca. 100 Jahren in Amerika angefangen. Die Autos haben das Land überschwemmt. Dabei kam die Frage auf: Was ist danach zu tun; wenn der Markt gesättigt ist? Wer braucht einen neuen Wagen, wenn der alte noch sehr gut fährt?

Die Marktforscher haben mit Hilfe der Werbung begonnen den Besitzern der alten Autos das Gefühl der Unvollkommenheit einzupflanzen. Ihnen sind die Unternehmer anderer Wirtschaftszweige gefolgt: Bekleidungs-, Kosmetikindustrie und viele andere. Die Bekleidungsindustrie gibt mehrere neue Kollektionen im Jahr heraus. Diese Vorgehensweise ist nur für die Vergrößerung des Umsatzes geschaffen. Die multinationalen Konzerne geben für die Werbung 500 Mrd. Dollar im Jahr aus. Dagegen werden für die Problemlösung des Hungers auf der Erde nur 50 Mrd. Dollar im Jahr eingeplant.

Mein Kommentar: Nur die Krise, in allen Bereichen der modernen Gesellschaft, ist fähig, die Menschheit dazu zu zwingen, sich von dem ganzen egoistischen Dreck zu befreien…



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Einheit und ein bisschen Frechheit

Frage: Heute Abend führen wir einen besonderen Unterricht durch, der den Ausgang des Feiertages Pessach, den Auszug aus dem Egoismus symbolisiert. Wie soll hier unsere Herangehenweise sein, um eine maximale Forderung zu erlangen, die ausreicht, um den Machsom zu überqueren?

Meine Antwort: Das kommt unerwartet. Keiner weiß, wann genau, keiner kann etwas bestimmen. Baal HaSulam schreibt jedoch , dass die Pessach – Zeit eine sehr wichtige ist. In unserer Welt ist es eine besondere Zeit und zwar in Bezug auf die umgebenden Lichter. Im Allgemeinen kann der Übergang jederzeit geschehen, jeden Tag, wir müssen jedoch gleichzeitig das Bestmögliche tun und zwar  entsprechend der materiellen Zweige und spirituellen Wurzeln. Wir haben alle Chancen dafür,  benötigen aber eine große gemeinsame Anstrengung, sowie ein bisschen Frechheit:

–          Es steht uns zu!

–          Warum?

–          Darum!

Genau das ist notwendig. Darüber wird auch gesagt „Meine Söhne haben mich besiegt“. Auch wenn ich weiß, dass ich es nicht verdient habe, fordere und dränge ich trotzdem, diese Frechheit ist sehr gesund. Aus den Rahmen des Egos steigend, glaube ich daran, dass ich vom Schöpfer abhängig bin und eben von Ihm fordere ich das Ersehnte. Dahinter steckt kein Emotionausbruch, sondern ein gezielter Schrei, ein hartnäckiger und eindringlicher Aufruf an Ihn: „Mach es“! So werden in mir die neuen Kelim (Gefäße) – Verlangen erweckt, zusätzliche Bedürfnisse.

Frage: Wie formulieren wir diese Forderung während des Tages?

Meine Antwort: Es ist notwendig, sich auf den Widerstand zu fokussieren, welcher sich während des Auszugs aus Ägypten ergibt, sich auf die Einheit und Erhebung über unseren persönlichen sowie allgemeinen Egoismus zu konzentrieren. Im Großen und Ganzen, benötigen wir eine Mischung aus Forderung und Frechheit, aber das Wichtigste ist und bleibt die Einheit. Auf nichts Weiteres sollte man sich zerstreuen.

Frage: Wie frech sollte ich in dieser Forderung sein, aber gleichzeitig für alle, mit allen zusammen bitten?

Meine Antwort: Es wird erwähnt, dass wir aus Ägypten während der nächtlichen Dunkelheit ausziehen. Das heißt aber nicht, dass wir darauf warten,  bis die Dunkelheit anbricht und das Licht  zu Hause ausgeschaltet wird. Nein, dies ist die Dunkelheit des Egoismus, die wir in unserem Inneren spüren, wenn uns nichts mehr retten kann und es kein Schlupfloch zur Flucht gibt. Und flüchten müssen wir ins Zentrum der Gruppe, zur Freundesliebe, zur Nächstenliebe. Darauf müssen wir uns konzentrieren und fordern, dass für uns nur eine solche Bitte zählt! Das Licht offenbart sich im Kli (Gefäß) und korrigiert es, alles kommt vom Licht außer die Bitte um die Hilfe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel vom Rabash, 31.03.13



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