Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Mission Impossible?

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft“: Jeder Angehörige des Volkes Israel sollte sich darin verpflichten, sich um alle zu sorgen, und zwar mindestens genauso sehr wie er sich gemäß seiner Natur um seine eigenen Bedürfnisse sorgt.  

Diese Einstellung erscheint irgendwie unrealistisch. Wie kann man dies verwirklichen? Denn wenn diese Bedingung bereits im Geschöpf hinterlegt wurde, ob wir wollen oder nicht, müssen wir sie erfüllen. Eigentlich machen wir viele Sachen gegen unseren Willen, manchmal glauben wir sogar, dass wir etwas wirklich wollen.

Aber jeder vernünftige Mensch kann erkennen, was von der Natur ausgeht, wie sie in uns verschiedene Reize, Gedanken und Verlangen weckt, ohne uns nach unserer Meinung zu fragen. Wir entscheiden darüber nicht im Voraus, sondern entdecken diese in uns erst im Nachhinein.

Heute sehen wir bereits, dass uns das System im Endeffekt dazu verpflichtet, ihm gleich zu werden. Was tun? Auf diese sich annähernde Perspektive mit Schrecken reagieren? Zittern wie vor einem Vulkanausbruch, vor dem man nicht wegrennen kann?

Oder können wir trotzdem irgendetwas tun? Wie dem auch sei, die Kabbalisten behaupten, dass die Bürgschaft für uns notwendig ist. Und wenn wir die moderne Welt betrachten, sehen wir auch, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach auch keinen anderen Ausweg mehr geben wird.

Wenn wir uns dagegen wehren, erwecken wir nur den ganzen Egoismus in uns und im Endeffekt vernichten wir damit am Ende die Erde. Denn tatsächlich denkt keiner, dass er in der Lage ist, sich wirklich zu verbinden. In unseren Augen ist es einfach nicht zu realisieren bzw. in die Tat umzusetzen, es ist einfacher zu sterben, jedoch ist auch eine solche „Erlösung“ nicht einfach zu erlangen…

Also wenn uns diese Bedingung gestellt wird, müssen wir lernen, wie wir sie schleunigst umsetzen. Es ist schon klar, dass dieser Weg die Rettung von den Leiden darstellt, welche noch schlimmer sind als der Tod, da sie durch die meist gehasste Sache der Welt  hervorgerufen wurden – irgendetwas, das wir einfach nicht akzeptieren können. Deswegen müssen wir alle Prinzipien erforschen, die uns irreal erscheinen:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, die Bürgschaft, Bruderliebe. Verschmelzung in einem Herzen. Hier versteckt sich auch die Lösung – nicht nur Mittel und Wege, um den Leiden zu entgehen, sondern eine unerwartete Gelegenheit: Wir haben es nicht vermutet, aber unterdessen, dank der Liebe zum Nächsten, wird uns die ewige Welt enthüllt.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel “Die Bürgschaft“, 22.04.2013



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In einer interessanten Position

Wir befinden uns innerhalb sehr interessanter Beziehungen mit dem Schöpfer. Wenn der Mensch mit Ihm seine egoistischen Hoffnungen verbindet, wie es alle Menschen in dieser Welt tun, dann ist alles in Ordnung und alle glauben an den barmherzigen Gott, Der sich um sie sorgt. Und obwohl die Menschen leiden, finden sie immer eine Rechtfertigung für ihre Leiden. Wir sehen, dass es leicht ist, den einfachen Glauben zu praktizieren. Milliarden von Menschen glauben fest an die Existenz der höheren Kraft und sind bereit, für ihren Glauben zu kämpfen, sogar ihr Leben dafür aufzuopfern.

Es ist deshalb so einfach zu glauben, weil es von unserer Selbstsucht gerechtfertigt wird. Der Mensch verherrlicht den Schöpfer und strengt sich an, die religiösen Traditionen zu erfüllen. Wir sind dagegen überhaupt nicht fähig, an den Schöpfer zu denken, wir bezweifeln Seine Existenz, Seine Güte, wir empfinden nicht, dass alles von Ihm kommt. Das ist deshalb so schwierig, weil das nicht aus der Selbstsucht, sondern aus dem Punkt im Herzen kommt – und zwar in der entgegengesetzten Form im Vergleich zu der allgemeingültigen Beziehung zum Schöpfer.

Damit unsere Beziehung zum Schöpfer nicht auf der Selbstsucht, sondern auf der anderen Grundlage basiert, ist uns die Umgebung gegeben. Mit ihrer Hilfe können wir uns tatsächlich mit dem Schöpfer in dem Maß verbinden, in welchem die Umgebung uns Seine Wichtigkeit einflößen wird. Je wichtiger die Umgebung in unseren Augen sein wird, umso größeren Wert wird der Mensch auf alles in dieser Gesellschaft legen, einschließlich auf die Wichtigkeit des Schöpfers.

Wenn er die Umgebung mit dem Punkt im Herzen verbindet, dann wird der Schöpfer darin, innerhalb der Gruppe offenbart, und in den Menschen, in seinen Punkt im Herzen allmählich eingehen. Wir sollen gerade das von der Gruppe fordern. Anderenfalls gibt es nicht die geringste Chance, den Schöpfer zu offenbaren – nur indem man die Umgebung mit dem Punkt im Herzen verbindet, damit innerhalb ihrer Vereinigung zu einem Ganzen der Schöpfer offenbart wird.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 23.04.2013



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Das Familiennest des Schöpfers und des Geschöpfes

“Klipat Noga” besteht zur Hälfte aus dem Guten und zur Hälfte aus dem Bösen – das mir eigen ist und mir nicht gehört, etwas, das in der Mitte steht und mich mit dem ganzen Universum verbindet. Einerseits ist es die dunkle Kraft (Klipa), aber andererseits die Kraft, die ich benutzen kann – der Übergang von einer Realität zu einer anderen.

Es gibt immer eine Brücke, die das Gute und das Böse verbindet. Es gibt nicht so etwas Böses, das vom Guten vollständig abgetrennt wäre – außer dem steinernen Herzen (Lew haEwen). Das Steinherz hat keinen Kontakt mit dem Guten. Der Schöpfer verkörpert die Eigenschaft „Die Existenz aus dem Existierenden“ (Jesh mi jesh) und erschafft die Eigenschaft des Geschöpfs „Die Existenz aus dem nichts“ (Jesh mi Ajn), die früher nicht existierte, weshalb es zwischen ihnen keinen verbindenden Übergang gibt.

Zwischen den Eigenschaften „Jesh mi Jesh“ (dem Schöpfer), und „Jesh mi Ajn“ (dem Verlangen des Geschöpfes) gibt es keine „Klipat Noga“, keinen Übergang zwischen dem Steinherz und dem Schöpfer, weshalb es unmöglich ist, diese Eigenschaft direkt zu korrigieren. Jedoch existiert zwischen allen anderen Eigenschaften ein Übergang, nach dem man immer suchen sollte. Es wird gesagt: „Der Mensch soll seinen guten Anfang vom bösen Anfang abziehen“, das heißt, hier ist ein Konflikt zwischen ihnen notwendig.

Aber schon am Anfang soll man wissen, dass am Ende dieses Konflikts, dieser mächtigen Reibung, der wahren Explosion, etwas Mittleres offenbart wird, das die feindlichen Seiten verbindet: wie der Affe das Bindeglied zwischen dem Menschen und dem Tier ist, so existiert auch der Übergang zwischen den Stufen, den Zuständen.

Dieser Übergang ist eben der wichtigste Moment. Denn zwei entgegengesetzte Seiten, das Gute und das Böse, bleiben auf der laufenden Stufe bestehen, und der Übergang verwandelt sich in den Ort der neuen Geburt, der mich plötzlich nach oben erhebt .

Deshalb ist das mittlere Drittel Tiferet, worin sich Bina und Malchut, G“E und АCHaP verbinden, der zentralste Punkt im Universum – der Schöpfer und das Geschöpf, die  zusammen anfangen, das Familiennetz, das gemeinsame Haus zu bauen.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 19.04.2013



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Schlüssel zu den 99 % der gesamten Seele

Frage: Worin besteht heute die Hauptmission der weltweiten “Bnei Baruch” Gruppen in den verschiedenen Ländern?

Meine Antwort: Die weltweiten Gruppen spielen eine sehr wichtige Rolle, denn die Kelim „Israel = G“E“ können sich nicht korrigieren, wenn sie sich nicht an den Bedürfnissen der Welt orientieren. Die Kelim Galgalta ve Ejnaim (G“E) haben keine Chance sich alleine, isoliert von den anderen zu korrigieren.

Zuerst wollte der Schöpfer die Tora den Völkern der Welt geben. Das ganze Licht befindet sich in diesem Verlangen, in ACHA“P, und nicht in den Kelim G“E. Die Kelim ACHA“P bilden tatsächlich 99.99 % vom ganzen spirituellen Gefäß. Deshalb ist das Volk Israel, Kelim G“E, das kleinste unter allen Völkern. Und es hat keinen anderen Grund für seine Existenz, außer dem, im Dienst dieses riesigen ACHA“P zu stehen.

Der Schöpfer will die Kelim ACHA“P mit dem Licht ausfüllen, und die Kelim G“E betrachtet Er als jenen Teil, der dem Schöpfer und dem Verlangen zu  empfangen dient. Israel sind Sklaven dieser Mission, aber nicht die Völker der Welt. Wir müssen unsere Verpflichtung dem Schöpfer und der ganzen Menschheit gegenüber erfüllen. Deshalb erheben beide Seiten rechtmäßige Ansprüche, denn wir sind verpflichtet, als “Adapter” zu dienen. Als “Adapter” zwischen dem Schöpfer und der Welt zu vermitteln, und umgekehrt, zwischen der Welt und dem Schöpfer. Und wir erfüllen diese Rolle nicht.

Damit wir richtig funktionieren können, brauchen wir die Verbindung mit der Höheren Kraft, mit dem Schöpfer. Diese Verbindung wird durch das Zentrum der Gruppe realisiert. Und andererseits sollen wir mit all unseren Gruppen und all unseren Freunden, die den Völkern der Welt angehören, verbunden sein. Denn so verwirklicht sich die Verbindung von uns zu ihnen, und von ihnen zu den Völkern, innerhalb welcher sie sich befinden. So verbinden wir uns und schaffen einen durchgängigen Weg von Malchut de-Malchut, des größten Verlangens in der Schöpfung, bis zu Keter de-Keter des Verlangens, und weiter bis zum Schöpfer.

Die zentrale Gruppe ist verpflichtet, sich in Liebe, Sorge und Aufmerksamkeit zu allen weltweit zerstreuten Gruppen zu verhalten. Sie soll sich unabhängig von den sprachlichen Barrieren oder der geographischen Lage enger mit diesen verbinden, und diese Freunde so nah wie möglich wahrnehmen. Denn gerade mit Hilfe unserer Chaverim können wir die Menschen und andere Völker erreichen und ihnen die Methode der integralen Bildung und Erziehung weitergeben.

Unsere Chaverim weltweit, die sich dort als „Gerim“ befinden, das heißt, dass sie über den Punkt im Herzen verfügen und sich deshalb in Israel einreihen, verwirklichen diese Verbindung zwischen ACHA“P und uns, G“E. Wir selbst können solch eine Verbindung nicht realisieren.  Das machen unsere Chaverim in den anderen Ländern der Welt.

Folglich gehören sie zur wichtigsten Schicht des Verlangens, die sich an der Grenze zwischen G“E und AHA“P befindet. Ohne dieses Bindeglied hat weder G“E noch AHA“P einen Sinn. Deshalb sind wir verpflichtet, unseren Chaverim die ganze Aufmerksamkeit zu widmen, jegliche Unterstützung zu leisten, Kongresse zu organisieren, Übersetzungen in alle Sprachen zu gewährleisten, mit andern Worten, ihnen soviel wie möglich zu helfen. Denn sie gehören gerade zu jener Schicht des Verlangens, die uns ermöglicht, unsere Existenz zu rechtfertigen und auf die Frage zu antworten, wofür wir existieren.

Wir existieren gerade deshalb, weil wir dank unserer Freunde so eine Verbindung mit AHA“P weltweit haben.

Auszug aus der Lektion nach dem Artikel „Nachfolge der Erde“, 15.04.2013



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Israel in den Schriften und im Geist

Baal HaSulam, „Die Nation“: Es ist eine Schande zuzugeben, dass wir einen der wertvollsten Verdienste während des Exils verloren haben. Das Wichtigste dabei war der Verlust des  Bewusstseins für die Staatsangehörigkeit, das natürliche Gefühl, welches verbindet und jeden von uns und jede Nation stützt. Die Fäden der Liebe, welche die Nation verbinden, die so natürlich und urtümlich in allen Nationen sind, haben sich degeneriert und  von unseren Herzen losgelöst, sie sind weg.

Einmal mehr besteht die einzige Hoffnung darin, die natürliche, nationale Liebe, die sich in uns verdunkelt hat, zu entdecken und zu entzünden. Diese Arbeit geht allem anderen voraus.

Als erstes sollten wir nicht vergessen, dass wir tatsächlich nicht eine Nation wie alle anderen Nationen sind. Die Erschaffung der Welt,  die „70 Nationen der Welt“ (die zehn Sefirot mal sieben), stammen von Seir Anpin in der Welt von Azilut. Es gibt verschiedene Formen von Malchut, jede Nation hat typische Eigenschaften, die eine bestimmte Eigenschaft  des Schöpfers zeigt. Letztendlich vereinen sich alle Nationen in dem Bild von Seir Anpin, dem Schöpfer.

Also, wo ist in diesem Bild der Ort von Israel? Israel ist die Absicht, die Sehnsucht danach, das aktivierende Element und nicht mehr als das. „Israel“ bedeutet, „direkt zum Schöpfer“ (Yashar-El), und es muss alle Nationen der Welt in diese Form  bringen. Diejenigen, die einen Punkt im Herzen haben, einen „Funken“ des zerbrochenen Massach (Schirm), führen diese Mission aus.

Wir waren einmal eine einzigartige Nation, die sich von allen anderen Nationen unterschied, die auf besonderen Beziehungen, welche auf dem Prinzip „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, oder zumindest „füge keinem anderen das zu, was dir selbst verhasst ist“, beruhte. Dieses System wurde bereits von Abrahams Gruppe gegründet und wurde bis zur Zerstörung des Tempels auf verschiedenen Stufen beibehalten. Während dieser ganzen Zeit lebten wir jenseits des Machsom (Schirm), im Geben.

Im Großen und Ganzen ist die Bedingung für die Existenz des Volkes Israel, die uns das Überqueren des Machsom und das Erreichen des spirituellen Lebens ermöglicht, eine gute gemeinsame Verbindung. Wenn diese Verbindung verloren geht, werden wir nicht mehr „Israel“ im spirituellen Sinn genannt und sind nicht mehr im „Land Israel“, das heißt im Verlangen direkt auf den Schöpfer gerichtet.

Heute leben wir unter den Nationen der Welt, die uns hassen und der Grund dafür ist klar. Wenn die Gefäße (Wünsche) von der Ebene von Azilut auf die Ebene der Hüllen fallen, auf die unreinen Welten BYA, befinden sie sich selbst unter dem „Druck der Evolution“, der sie zwingt ständig voranzuschreiten.

Allgemein gesprochen gibt es Lichter, Funken und Gefäße. Die Gefäße spüren, dass sie von den Funken abhängen, das heißt von den Menschen mit dem Punkt im Herzen, ohne die es unmöglich ist, das Licht zu empfangen. Folglich übernehmen sie all unsere Bräuche: unsere Religion, Sitten, Moral, Gesetze und so weiter. Auf der anderen Seite hassen sie uns, weil sie von uns nicht das erhalten, was sie brauchen. Das ist so, da sie unbewusst etwas anderes erwarten.

Dies wird so lange fortgesetzt, bis wir den Völkern der Welt  zeigen, dass wir unsere Rolle ernsthaft in die Praxis umsetzen wollen. So werden wir wieder das Volk Israel, das im Land Israel lebt und seine Rolle in Bezug auf die 70 Nationen der Welt erfüllt. Dies ist so,  da insbesondere sie die „Materie“ der Schöpfung sind, diejenigen, die die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erreichen müssen.

Wir sind nur ein Massach, eine Absicht, die Eigenschaft  von Bina, während der Hauptteil Malchut ist. Die richtige Kombination und Zusammenarbeit zwischen uns und den Völkern der Welt ist die Basis für unser Fortschreiten zum Schöpfungsziel. Das Volk Israel kann nicht für sich selbst existieren, ohne die Völker der Welt. Wir müssen die Gemeinsamkeit und Korrektur erreichen und das hängt nicht von der Welt ab, sondern davon, wie wir entsprechend den Zeiten und den aktuellen Bedingungen, die wir erfüllen müssen, handeln. [105160]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die israelische Nation“, 15.04.2013



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Das Streben nach Gleichheit bedeutet Aufstieg

Frage: Wie kann die Gruppe, praktisch so einen Einfluss  auf jeden Freund ausüben bzw. organisieren, dass er in der Lage ist,  jeden Zustand als guten, ausgehend von der Gutmütigkeit des Schöpfers, wahrzunehmen?

Meine Antwort: Es ist nur unter der Bedingung möglich, wenn die Gruppe ohne Ausnahme an alle denkt und in ihr keine Trennung in jeglicher Form existiert. Man sollte sehr darauf achten und danach streben dass alle gleich behandelt werden.

Damit meine ich nicht die Einteilung diverser Aufgaben gemäß der Fachkompetenzen oder irgendwelchen Betriebsversammlungen, was mit der Gruppenarbeit nichts zu tun hat. Was die Gruppe betrifft, so sollte doch eine absolute Gleichheit für alle gelten. Das ist die wichtigste Bedingung überhaupt. Der Fortschritt zur Gleichheit, bedeutet Aufstieg nach Oben.

Angenommen, du planst irgendeine Veranstaltung, die euch helfen wird, sich zu verbinden und lädst dazu 15 Leute ein. Klar, hast du gemäß deinem Egoismus ausgesucht. Warum hast du dicht nicht für andere entschieden? Schätzt du sie etwa weniger, empfindest sie, als ob sie ferner von dir sind. Daraus ergibt sich, dass du anstatt die Gruppe zu vereinigen zu ihrer Trennung beigetragen hast. In der Gruppe gibt es immer Leute, die still und leise sind, nicht herausragen, deswegen vergisst man sie. Sie sind eben für unser Ego nicht sonderlich merkbar.

Wenn ihr ein spezielles Treffen für eure Arbeitsgruppe organisiert, ein Treffen gemäß Fachkompetenzen, dann ist das in Ordnung. Wenn ihr aber die Leute nach eigener freien Wahl versammelt, so sollte man doch sehr darauf achten, dass kein Schaden der gemeinsamen Verbindung zugefügt wird. Kümmert euch darum, denn davon hängt eure Zukunft ab.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 17.04.2013



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Über die Freiheit des Gedankens

Frage: Worin besteht meine Wahlfreiheit in Bezug auf meine Gedanken?

Meine Antwort: Alle Gedanken, die ich jetzt habe, das ganze Verständnis und die Empfindungen, alle Daten, die ich „scanne“ und bearbeite, synthetisiere und analysiere sind Parameter, die von oben einprogrammiert sind. Das, was ich fühle und wie ich es fühle, welche Entscheidungen ich treffen werde – das alles ist von oben bis zu diesem Moment vorherbestimmt. Jetzt wird gefragt: was wird jetzt und weiter geschehen? Nach dieser Frage „Was passiert weiter?“ gibt es einen solchen Parameter, der meine Wahlfreiheit beinhaltet.

Die Freiheit besteht in Bezug auf die Gedanken im äußerlichen Verlangen und in der äußerlichen Vernunft, die der Gruppe gehören. Nach dem Zerbrechen wurde ich in zwei Teile gespaltet. Ein Teil meiner Empfindung befindet sich außerhalb, und den zweiten Teil nehme ich wie mich selbst, in meinem Inneren wahr. Auf diese Weise entstehen meine innere Vernunft und das Herz (ich selbst), sowie die äußerliche Vernunft und das Herz (die Gruppe). Alles, was notwendig ist zu beginnen, ist diese beiden Teile zusammen, in einem Gefäß zu verbinden.

Hier fängt der Kampf, das eigentliche Problem an, und darin besteht die ganze Arbeit und alle Korrekturen. Nachdem ich versuche, mit jenem Teil versöhnt zu werden, der mir die ganze Zeit die Opposition und das Gegenteil demonstriert, fühle ich das Bedürfnis zum Schöpfer – zum Einzigen, der diese zwei Teile verbinden kann. Und je stärker ich verlange, dass Er diese  zwei Gegenteile versöhnt, desto mehr stimme ich dem Schöpfer, Seiner Natur, Seiner Existenz, Seiner Macht zu, damit diese Eigenschaft mich lenkt.

Je mehr ich mich bemühe,  mich vor der Gruppe zu annullieren, desto offensichtlicher wird, dass ich nicht bereit bin, mich vor den anderen zu annullieren. Im Endeffekt, werde ich mich so lange quälen, bis ich endgültig erkenne, dass ich nicht in der Lage bin, meinen Kopf zu neigen. Ich erlange den Zustand des Hasses, der dem Berg Sinai („Sina“ – der Hass) gleicht. Aber dadurch, dass ich oftmals versucht habe, mich zu annullieren, wird mir bewusst, dass ich verpflichtet bin, es wieder zu tun, und deshalb fühle ich die Notwendigkeit in der Hilfe der höheren Kraft.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 19.04.2013



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Zurück zur unbeschwerten Kindheit

Frage: Unsere Seminare nach der integralen Methode sind mit einer ziemlich schweren inneren Arbeit verbunden. Die Menschen strengen sich sehr stark an, besonders wenn sie dabei sind, sich die Fertigkeit der Methode anzueignen. Was sollen wir erwarten? Wie sollen wir uns einstimmen?

Meine Antwort: Vor dem Seminar muss man den Menschen richtig einstimmen: „Entspanne dich! Schaue alle mit einem Lächeln an. Zuerst wird es ein künstliches Lächeln sein, später versuche einfach noch mehr und mehr natürlich zu lächeln. Schaue in die Herzen deiner Gesprächspartner. Versuche, sie zu mögen. Versuche ihnen nah zu sein“.

So langsam stimmen wir uns vor dem Seminar ein, denn wir wollen in uns die zusätzlichen positiven Eigenschaften entwickeln, die irgendwo tief in uns verborgen sind, aber die Natur entblößt in uns nur negative Eigenschaften, die wir ausgleichen wollen.

Deshalb muss man mit solchen Vorbereitungen beginnen: Gebt euch im Kreis die Hände wie die Kinder es tun, singt zusammen ein Lied. Das entspannt und verbindet die Menschen. Stellt euch vor, es sitzen viele respektable Männer und Frauen unterschiedlichen Alters, halten einander an den Händen und singen!

Der Mensch muss seine Sorgen ablegen, sich davon befreien, was ihn im privaten Leben beschäftigt: in der Arbeit und zu Hause. Denn alle wünschen es sich für einen Moment in die unbeschwerte Kindheit, an welche wir uns, mit seltener Ausnahme, immer mit Wärme erinnern, zurückzukehren.

Deshalb sollen sich die Menschen entspannen, ein kurzes Spiel spielen. Sie sollen sich so zusammen verbinden, dass von Anfang an Sympathien entstehen. Außerdem kann man einfach allen eine gleiche Aufgabe geben: „Jeder sagt zum Beispiel zum anderen etwas Nettes“, und damit beginnt das Seminar.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Bildung und Erziehung, 02.04.2013



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Den Turbo zünden oder das Boot verlassen?

Frage: Wenn sich die Menschen aktiv in die Methode integrieren, dann verstehen sie, dass die innere Arbeit und Integrale Erziehung untrennbar sind und diejenigen, die es nicht verstehen, denken, dass wir uns anstatt mit der inneren Arbeit, nur mit der Integralen Erziehung befassen.

Meine Antwort: Das ist eben das Unverständnis dabei, dass die Integrale Erziehung die praktische Umsetzung dieses Aufrufes bzw. die Möglichkeit ist, die wir heute vom Schöpfer bekommen haben.

Die Methode der Integralen Erziehung ist nichts anderes als die praktische Umsetzung der Kabbala! Denn der Mensch in seinem Inneren ist  noch nicht in der Lage, die Theorie der Kabbala mit der altruistischen Praxis zu verknüpfen, das ist eben sein Problem, er ist dafür noch nicht reif.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie ich anfangs das eine mit dem anderen in keinen Zusammenhang bringen konnte, ich war sehr skeptisch eingestellt: „Wieso sollte ich mit jemandem befreundet sein, eine Beziehung mit ihm aufbauen? Wo ist hier die höhere Welt, wo ist hier der Schöpfer, wo sind die Sefirot?”

Ich habe überhaupt nichts empfunden, nichts verstanden. Für mich war das durch einer Wand blockiert. Ich konnte darüber reden, konnte zuhören, so wie etwas auf einer Parteiversammlung besprochen wird, nicht mehr als das, aber im Inneren konnte ich nichts wahrnehmen, deshalb kann ich alle bestens verstehen.

Es kam aber eine Zeit, die uns zwang, irgendwie zu reagieren, den Turbo zu zünden. Warum denken die Freunde, die ihre innere Arbeit von der Integralen Erziehung unterscheiden, dass sie eine Sonderbehandlung seitens des Schöpfers verdient haben? Man hat sie aus Millionen herausgepickt, hat ihnen die Möglichkeit gegeben zu klären, worüber die Kabbala spricht. Wer sind sie?  Worin unterscheiden sie sich von den anderen? Der Schöpfer hat sie nur dafür erweckt, damit sie diese Sache vorwärts bringen, dies wird in allen Quellen erwähnt.

Wenn sie so klug sind und keine Lust verspüren, sich mit der Integralen Erziehung zu beschäftigen, zu studieren, dann würde ich ihnen empfehlen, uns zu verlassen. Unsere Kurse sind kein Wunschkonzert. Wir haben ein klares Programm, wir fühlen uns „auf dem Boot“, und derjenige, der nichts hinzufügt, wie Baal HaSulam schreibt, sei es auch eine passive Teilnahme, der klaut. Deswegen müssen sie dies zur Kenntnis nehmen und von diesem Moment an bei allem was sie tun,  daran teilnehmen ohne klug daherzureden. Wenn sie mich als ihren Lehrer betrachten, dann sollen sie es in der Praxis zeigen – wenn nicht, dann eben nicht, und sie sollen sich doch jemand anderen suchen!

Ich denke, dass es weder in unseren Gruppen, noch in der ganzen Welt andere Leute geben kann. Die Krise, der Zustand der Welt, meine Bedingungen, Forderungen, darüber schreiben unsere Lehrer – all das sollte verpflichten. Sollte das nicht der Fall sein, dann hat derjenige keinen Platz in unserem Boot.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 07.04.2013



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Die harten Lehrstunden des Schöpfers

Frage: Menschen, die sich auf die Integralmethodik einlassen, stoßen auf ziemlich komplizierte Zustände, in denen ihr Ego geschlagen wird. Wenn diese Zustände notwendig sind, warum denn gerade in einer solchen Form?

Meine Antwort: Du wirst nicht aus dem Egoismus heraustreten, du wirst nicht vorm Pharao fortlaufen, wenn du die Schläge nicht spüren wirst. Es heißt doch, dass „der Pharao die Söhne Israels dem Ausgang aus Ägypten annähert“. Sie spüren die Schläge des Egoismus und verstehen, dass sie weder darin bleiben, noch aus ihm heraustreten können und sich deshalb so frustriert fühlen: „Was sollen wir tun?!“. Dann kommt noch ein Schlag, und noch einer, und später wird es klar sein: „Hier ist der Schöpfer notwendig. Er kann mich mit Seiner Hand herausziehen“.

Dann wird der Kontakt mit dem Schöpfer bei ihnen spürbar und sie werden vorwärts gehen, wenn sie die Integralerziehung nicht lassen werden und verstehen werden, dass sie in erster Linie für sie existiert und nicht, damit sie jemanden unterrichten.

Wenn sich die Schläge verlagern, wenn es mich von innen einfach schüttelt und ich weiß nicht, was ich machen soll, dann kann mir nur die Gruppe helfen. Wenn sie mich warm hält, habe ich keine Angst vor den Schlägen. Ich beginne sofort zu verstehen: für mich ist die Vereinigung mit der Gruppe notwendig, für mich ist die gegenseitige Bürgschaft notwendig, für mich ist der Schöpfer notwendig – ich eröffne alles automatisch. Ich brauche nur „Oh“ – einen kleinen Stich und ich habe schon alles verstanden. Aber es passiert nur unter der Bedingung, dass die Freunde, einschließlich die Frauen, um dich herum sind.

Die Männer beginnen zu verstehen, dass sie auch die weibliche Unterstützung und dabei hauptsächlich ihre Stabilisierung brauchen. Die Frauen geben ihnen Mäßigung.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 07.04.2013



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