Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Finsternis vor der Morgendämmerung

Frage: Wodurch wird der Höhepunkt der Vertreibung charakterisiert, der uns zur Befreiung hinführt?

Meine Antwort: Die Vertreibung fängt damit an, dass wir fühlen, wie der böse Anfang uns daran hindert, vereinigt zu werden. Ich strebe nach dem Schöpfer und deshalb strebe ich nach Vereinigung  – aber der Weg wird von meiner Natur versperrt, die mich nicht vorwärts gehen lässt. Gerade das ist damals zwischen den Söhnen von Jakob geschehen.

Daher sehen wir auf dem Höhepunkt der Vertreibung, dass der Pharao siegt und wir uns in „der ägyptischen Finsternis“ wiederfinden, unter der allmächtigen Macht „des Todesengels“, die uns keine Hoffnung gibt. Wir wollen vereinigt werden, weil wir verstehen, dass unser Leben davon abhängt und gleichzeitig sehen wir, dass es unmöglich ist. Uns erfasst die schwerste Verzweiflung.

Und gerade dann erfolgt in der finsteren Dunkelheit ein Befehl: „Zum Ausgang“. So wird uns die Möglichkeit offenbart, uns zu retten. Im Zustand der vollsten Kraftlosigkeit, wenn von Befreiung keine Rede sein kann, wenn alles in Hoffnungslosigkeit, ins Verdammtsein eingetaucht ist, kann nur der Schöpfer und niemand sonst uns zum Licht herausführen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Liebe zum Schöpfer und den Geschöpfen“, 06.06.2013



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Die Liebe, die das Steinherz zerschlägt

Frage: Was kann ich dem Schöpfer geben?

Meine Antwort: In der Welt der Unendlichkeit hast du gefühlt, dass dir das Empfangen unangenehm ist, du hast dich “gebremst” und hast gesagt, dass du nichts empfangen willst. Und in der Welt des Zerbrechens – in der Welt Nekudim bist du abgestürzt, weil du nicht “für das Geben” empfangen konntest.

Aus „der Lehre der Zehn Sefirot“ ist uns bekannt, dass die höheren Parzufim absichtlich den Fehler in die Berechnung eingebracht haben. Aber warum bist du abgestürzt? Weil dir die Liebe offenbart wurde, die du nicht “für das Geben” empfangen konntest – auf die du nicht antworten konntest!

Es ist nicht die Füllung selbst, nicht die fünf Gerichte sind wichtig, die der Gastgeber für dich zubereitet. Diese Genüsse sind noch in der Welt Adam Kadmon vorhanden, und dir ist längst klar, ob du sie bekommen kannst oder nicht. Damit ist alles klar. Aber jetzt wird dir offenbart, dass der Gastgeber eine besondere Beziehung zu dir hat, dass Er dich sehr liebt! Und du kannst diese Beziehung nicht ertragen, sie „zerschlägt“ dich.

Die Liebe verletzt dich am meisten, weil du auf sie nicht antworten kannst. Du kannst mit ihr nichts tun. Deshalb verkauft der Mensch aufgrund seiner unendlichen Ergebenheit einem anderen Menschen gegenüber, wie es zum Beispiel die Frau für ihren Mann tut, vollständig seine Liebe. Wenn die Frau ihm vorführt, dass sie ihm zuliebe für alles bereit ist, dann wird er sie nicht abweisen können. Es ist die bedingungslose Liebe.

Solche Liebe, der man nicht widerstehen kann, wird nach dem Zerbrechen der Gefäße offenbart. Das Geschöpf kann für sie nichts bezahlen, es kann dazu nichts hinzufügen. Deshalb beginnen wir nach dem Zerbrechen endlich zu suchen und zu offenbaren, womit wir auf diese Liebe des Höheren antworten können.

Folglich ist uns schon klar, was „zwei große Himmelskörper“ – Malchut und Seir Anpin, das Geschöpf und der Schöpfer bedeuten, die ein Ganzes werden: „ich zu meinem Geliebten, und der Geliebte zu mir“.

Frage: Kann ich dem Schöpfer nicht mit Liebe, sondern nur mit Ergebenheit, Achtung, Entzücken und dem Begreifen Seiner Größe antworten?

Meine Antwort: Es ist sehr richtig, denn du hast kein anderes Mittel, außer deinem Verlangen. Du kannst die Liebe nicht messen, du weißt nicht, was das ist. Die Liebe ist dir nur nach den Empfindungen in deinem Gefäß bekannt.

Dir scheint es so zu sein, dass die Äußerung der Liebe zum Schöpfer bedeutet, Ihm einige Kilogramm des Verlangens mit dem Schirm zu geben. Aber die Liebe selbst ist nur dem Schöpfer eigen. Wenn du solche Berechnung anstellst, dann füllt das Licht Seiner Liebe dank eurer Verbindung euch beide aus. Das heißt „zu zweit von einer Decke bedeckt zu werden“.

Das Licht der Liebe kommt vom Schöpfer und reicht für euch beide, denn ihr werdet miteinander verbunden, da die Gegenliebe die Verschmelzung bedeutet. In euch erscheinen die gemeinsamen Verlangen, die sich mit dem gemeinsamen Licht und dank des gemeinsamen Schirms ausfüllen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 17.05.2013



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Die zwei Niveaus der Tora

Die Tora wird uns auf zwei Niveaus gegeben. Das eine Niveau ist das eines gewöhnlichen Menschen, das den Rahmen seines Lebens, des Haushalts bestimmt. Denn er muss sich in diesem Rahmen aufhalten und auch an etwas glauben, vielleicht etwas anstreben, wenn in ihm höhere Verlangen erwachen.

Aber im Prinzip ist die Tora dafür gegeben, den Menschen auf das Niveau des Schöpfers – dorthin, wo keine Materie, keine Körper, keine Gestalten existieren, zu erheben.

Einerseits lenkt diese “körperlose” Kraft alles, einschließlich unsere Materie, und führt  zu einem bestimmten Ziel. Andererseits wird diese Kraft gar nicht empfunden.

Wie ist sie anzusprechen? – Gar nicht. Deshalb beten die Menschen seit tausenden von Jahren, schreien, quälen sich, tun alles mögliche – und es gibt keine Reaktion.

Und es ist richtig, dass es sie nicht gibt. Wir erreichen den Schöpfer nicht. Um mit Ihm eine Verbindung aufzubauen, sollen wir auf einer Ebene mit Ihm sein, oder wenigstens versuchen, Sein Niveau zu erreichen.

Deshalb wurde die Wissenschaft der Kabbala offenbart, die uns erklärt, wie man von dieser nicht empfundenen Kraft fordern kann, uns auf das Niveau ihrer Empfindung, auf das Niveau des Dialoges, auf das Niveau der Integration mit ihr zu erheben.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 25.02.2013



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Die Zeitschrift „Der Spiegel“ über Kabbala

Die Zeitschrift „Der Spiegel“  hat den Artikel über die Kabbala veröffentlicht, und zwar aufgrund des Interviews, das ich dem Korrespondenten der Zeitschrift gegeben habe.

 

 



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Der Aufstieg über den Genderunterschied

Frage: Vor kurzem wurde die Existenz des Gruppenintellekts wissenschaftlich bewiesen. Einige führende amerikanische Universitäten haben Forschungen durchgeführt, die Menschen auf  kleine Gruppen teilten. Es war bestimmt, dass ein von den Hauptfaktoren, die das Ergebnis beeinflussen, die Zahl der Frauen in den Gruppen ist. Könnten Sie das kommentieren?

Meine Antwort: Ich habe diese Experimente nicht untersucht, deswegen kann ich sie auf keine Weise kommentieren. Ich habe persönlich keine Daten zu diesem Thema.

Ich kann nur eines sagen: da der größte Teil unserer Gesellschaft aus Frauen besteht, müssen wir sie natürlich in die Besprechungen mit aufnehmen. Die Gruppen können auf männlich, weiblich und gemischt unterteilt werden.

Es geht darum, dass  Gruppen von zehn Menschen wünschenswert wären, um nach dem sexuellen Merkmal zu teilen. Die Genderunterschiede beeinflussen doch ziemlich wesentlich den Lauf unserer Gedanken und deshalb sollte man versuchen, die Männer von den Besprechungen nicht abzulenken, so dass sie sich verpflichtet fühlen, die besondere Rolle vor den Frauen oder die Frauen vor den Männern zu spielen.

Wir müssen einen solchen Zustand anstreben, dass die sexuellen Merkmale untereinander nicht beachten werden, sondern nur das neue Niveau der Wechselbeziehungen gesehen wird. Mit dem Wort „sexuell“ meine ich sowohl die mentalen als auch die körperlichen Merkmale – alles, was mit den Begriffen „der Mann“ und „die Frau“ verbunden ist. Das bezieht sich nicht nur auf das Äußere, sondern auf die ganze Weise: die Art der Gedanken, des Herangehens – des Ganzen. Wir unterscheiden uns sehr voneinander.

Deshalb müssen die Seminare zuerst separat für Männer und Frauen durchgeführt werden. Erst wenn sie sich mit der Wichtigkeit der Aufgabe verbunden haben und über sich hinaufgestiegen sind, kann man die Gruppen mischen. Es passiert, nachdem sie die Fragen der Erziehung, der Bildung, der Beziehungen im Kollektiv, der Beziehungen des Menschen mit der Natur, oder vielleicht sogar besser damit, was sie nicht berührt, vielfach besprochen haben.

Wenn eine Frau sich vor mir befindet, werde ich automatisch auf ein anderes Niveau des Umgangs umschalten, versuchen, sie nicht zu verletzen, mich mit freundlichen Worten zu unterhalten, auf irgendwelche Weise Phrasen zu besprechen, anzuhören …

Es ist ein ganzes System. Hier ergibt  sich ein ganz anderes Niveau des Umgangs – nicht nach dem Intellekt, nicht nach dem natürlichen Wesen. Wir sind verschieden und zwischen uns entsteht diese besondere Beziehung des Umgangs. Wir müssen diesen Unterschied überwinden,so dass es ihn nicht mehr gibt und ich den Gesprächspartner wie „Unisex“ sehe. Das heißt wir werden gleich in allem, ohne Rücksicht auf unsere Herkunft.

Und manchmal ist es umgekehrt: wenn wir zum Beispiel die Fragen in der Familie besprechen, müssen wir diese Probleme hervorheben. Denn wir sind schon einander beim Aufbau des Höheren nicht gleich, wir sollen klären, worin wir auf dem folgenden Niveau unserer  Integralvereinigung ungleich bleiben: darin, dass wir Männer – Frauen, Ehemänner-Ehefrauen sind. Denn wir steigen dorthin nicht “körperlos” hinauf! Wir steigen innerhalb unserer Natur hinauf und diese verleiht uns ein ganzes Spektrum der Probleme.

Wir klären den Unterschied zwischen den Männern, den Frauen und den Kindern auf, und zwar in einem Format, das sich vom runden Tisch unterscheidet, dann führen wir die Menschen allmählich zum Tisch, an dem sie sich über die Unterschiede erheben und im Namen des nächsten Ziels – der Integralvereinigung zu arbeiten beginnen.

Auszug aus dem TV-Programm „Kollektives Wissen” – 2, 14.05.2013



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Ob die Voraussage falsch war?

Frage: Warum hat ein so großer Kabbalist wie Baal HaSulam, der weit voraussehen konnte, in welche Richtung die Korrektur der Welt gehen soll, eine solch vorzeitige Voraussage gemacht, indem er behauptete, dass sich die Methode der Kabbala schon vor Hundert Jahren unter dem Volk ausbreiten sollte?

Meine Antwort: Schon damals, als Baal HaSulam lebte, war es möglich, die Korrektur der Welt zu verwirklichen. Aber er konnte nicht voraussagen, wann sie tatsächlich geschehen wird, weil hierzu der Faktor der freien Wahl des Menschen kommt. Und er wusste nicht, was sie wählen werden!

Er hat gesagt, dass wir eine solche Möglichkeit haben, er irrte sich darin nicht! Aber ob sie auch realisiert wird oder nicht, das konnte er nicht wissen. Das heißt, seine Annahme war kein Fehler, er konnte einfach nicht voraussagen, wie das Volk reagieren wird.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Artikel zur Vollendung des Buches Sohar“, 05.06.2013



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Von nun an zählt nur die Liebe

Frage: Mit welcher Handlung kann das Geschöpf seine Scham vor dem Schöpfer annullieren?

Meine Antwort: Es sind dieselben Korrekturen, die wir in den Welten BYА machen, nachdem wir diese zu Azilut erhoben haben. Azilut bedeutet („bei Ihm“ – „ezlo“), dort ist der Ort der Liebe des Schöpfers, und die Welten Brija, Jezira und Assija sind die Orte der Existenz der Schöpfung.

Alle Klärungen der Folgen des Zerbrechens beziehen sich auf die Klärung der Liebe. Ohne dieses Zerbrechen könnten wir diese Liebe nicht verstehen. Das wurde nur deshalb möglich, weil nach dem Zerbrechen der Hass, beziehungsweise  die zerbrochenen Verlangen offenbart wurden, deretwegen wir nicht mit dem Schöpfer kommunizieren können. Und wir bemühen uns dennoch im Glauben über dem Verstand auf Seine Liebe zu antworten.

Stell dir vor, dass ich bereit bin, alles zu bezahlen, nur um  mit meiner Liebe zu dir eine Antwort auf deine Liebe zu mir zu bekommen. Ich will, dass zwischen uns keine Berechnungen des Kaufs oder des Verkaufs stattfinden: weder du bezahlst mich, noch ich bezahle dich, sondern nur die gegenseitige Liebe, die größer ist als irgendein Eigennutz, zählt. Das nennt man die vollkommene Verschmelzung (Siwug Schalem).

Deshalb kam es zur Ausbreitung der Welten von oben nach unten, und nun steigen wir von unten nach oben auf. In Wirklichkeit gibt es in den spirituellen Welten kein Oben und kein Unten. “ Von oben nach unten“ erfolgen die Vorbereitung und die mechanischen Verschmelzungen, an denen der Schirm, das reflektierte Licht und die Vereinigung beteiligt sind. Aber „von unten nach oben“ zählt nur die Liebe, nicht die Anzahl oder die Qualität des Lichts, das heißt nicht die Füllung, sondern eine Art ihrer „Ableitung“ – das, was ich über alle Geschenke hinaus bekomme.

Die einzige Arbeit, die wir tun müssen, besteht darin, in uns das Gefühl der Liebe zum Schöpfer aufzubauen. Im Gegensatz dazu offenbaren wir in all unseren Verlangen den Hass. Aber auch dieses Gefühl ist schon die Enthüllung der Liebe, weil wir ihr Gegenteil erkennen. Sogar das ist schon eine riesige Offenbarung.

Das Zerbrechen hat uns ermöglicht zu verstehen, was die Liebe ist! Der Mensch, der durch kein Zerbrechen gegangen ist, versteht nicht, wie man lieben oder hassen kann, er fühlt überhaupt nichts. Das Zerbrechen konfrontiert uns mit einer sehr scharfen Situation, es zwingt uns, sehr genaue Klärungen hinsichtlich der Liebe zu machen. Wir messen kein Fieber, keinen Druck, wieviele Kilogramm Licht es gibt, oder welchen Umfang das Gefäß hat – wir messen nur die Liebe: ob sie abhängig oder unabhängig von allen Bedingungen ist.

Zu solchen Folgen hat uns das Zerbrechen gebracht und hat uns riesengroße Möglichkeiten gegeben. Von hier aus wird klar, warum der Abstieg der Welten von oben nach unten bis zu dieser Welt notwendig war.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 17.05.2013



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Jeder Kongress ist ein Schritt vorwärts

Frage: Was kann man auf den Spiegelkongressen erreichen?

Meine Antwort: Wir befinden uns jetzt in einem solchen Zustand, in welchem wir bereits einen bestimmten zusätzlichen Sprung nach jedem Kongress zu empfinden beginnen.

Zum Beispiel hat vor einigen Tagen ein kurzer Kongress stattgefunden, der insgesamt nur einen Tag dauerte, der uns aber einen sehr wichtigen Stoß nach vorne gegeben hat. Die Menschen haben vieles empfunden, die Vereinigung und auch die Bewegung nach vorne. In ihnen sind neue Empfindungen aufgetaucht.

Das heißt, dass wir bereits beginnen, das Höhere Licht auf uns zu ziehen. Bis jetzt wird es noch nicht offensichtlich wahrgenommen, allerdings wird seine Erscheinungsform in uns schon empfunden. Es sagt etwas aus über unsere Annäherung an die Offenbarung und ich hoffe, dass jeder Kongress noch ein weiterer großer Schritt vorwärts sein wird. Somit kann der sibirische Kongress in dieser Hinsicht sehr wirksam sein.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 02.06.2013



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Das Ping-Pong mit dem Schöpfer

Frage: Geben Sie in zwei Worten das Schema unserer Beziehung mit dem Schöpfer.

Meine Antwort: Der Schöpfer ist die Quelle des Genusses und er hat uns als Wünschende dieses Genusses geschaffen. Aber Seine Aufgabe liegt darin, dass wir nicht die Genüsse lieben, wir werden doch  in diesem Fall zu stumpfen Tieren, zu Automaten, sondern, dass wir Ihn allein, der uns Genüsse gibt, lieben.

Was soll Er dafür machen? Er soll uns allmählich zeigen, was der Genuss uns nicht gibt, und so werden wir dahin kommen, die Beziehung unmittelbar zu Ihm und nicht zum Genuss aufzubauen.

Das ist das Spiel: mehr Genuss – weniger Genuss, und die Antwort ist unsere Reaktion – zum Genuss oder zum Schöpfer selbst.



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Ich lebe in einer Welt, die in mir lebt.

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft“: Die Tora wurde den Erzvätern nicht gegeben, damit sie alleine das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, das den Grundsatz der Tora darstellt, befolgen; das ist unwürdig. Dafür ist ein vorläufiges Einverständnis des ganzen Volkes notwendig. Deswegen hat dieser Vorgang bis zum Auszug aus Ägypten gedauert, bis sie würdig wurden, die Tora einzuhalten bzw. diese zu befolgen. Dann wurden Sie als erstes gefragt: Ist jeder einzelne aus dem Volk einverstanden, dieses Gebot auf sich zu nehmen? Nachdem jeder zugestimmt hatte, wurde ihnen die Tora gegeben.

Demzufolge kann ich in der Zehner Gruppe nichts erlangen, wenn die anderen Freunde mich nicht unterstützten und an der Arbeit mit mir nicht mitmachen. Wir müssen wirklich wie ein Mensch mit einem Herzen werden. Eigene Anstrengungen werden mir nicht helfen, wenn die anderen sich nicht ebenfalls Mühe geben.  So eine Situation erscheint als großes Hindernis, tatsächlich ist sie aber keines.

Wenn ich nicht in der Lage bin, mich in das Modell „ Die korrigierte Zehner Gruppe“ einzuschließen, bedeutet das, dass ich meine persönliche Korrektur noch nicht erlangt habe, nicht zu einem Gebenden geworden bin, noch nicht bis zu einem gewissen Grad mit dem Schöpfer verschmelzen konnte.

Hier agiert bereits die spirituelle Wahrnehmung der Realität: Ich darf nichts, ganz gleich was es sein möge, als äußerlichen Faktor betrachten. Das Modell der Zehner Gruppe befindet sich in mir, sie ist eine  Projektion meiner inneren Welt, die nur deshalb existiert, damit ich an meinen eigenen Eigenschaften arbeiten kann, so als ob ich sie von draußen, in meinen Freunden  wahrnehme. Es hilft mir, mich zielstrebiger an die Korrektur zu wenden.

Auf jeden Fall enthüllt sich der Schöpfer nicht einem Einzelnen, sondern nur in der „Zehner Gruppe“. Das entspricht dem Konstrukt des Volkes und der ganzen Welt und deshalb muss ich im breiten, vollen Spektrum der Realität arbeiten.

Denn eigentlich ist diese Realität – ich selbst. Meine inneren Eigenschaften betrachte ich wie auf einem Röntgenbild, als ob ich sie von außen sehe in ihrer unbeweglichen, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Natur, als ob sich diese von meinem Inneren nach draußen „ausbreiten“.

Das heißt, ich muss darauf achten, die anderen im Blick zu behalten, wie sie in der Korrektur vorankommen und wie ich ihnen mit dem  einen oder anderen helfen kann.

Z.B helfe ich mit Vorträgen zur Integralen Erziehung, oder verbreite die damit verbundenen Inhalte. Wie auch immer, all das geht von mir aus und ist auf eines ausgerichtet: Die Umsetzung der Integralen Erziehung und danach die Umsetzung in den inneren Kreisen, d.h an meinen inneren Verlangen, die noch näher am Punkt im Herzen sind.

Hier kann ich mich bereits dem Kabbala Studium und der Arbeit in der Zehner Gruppe widmen, d.h der Umgebung, die dem spirituellen Funken, der in mir  schimmert, am nächsten liegt.

So muss ich das Gesamtbild sehen. So wird mir klar, dass, wenn ich meinen Blickwinkel einenge und mich ganz und gar nicht um die Welt als Ganzes kümmere, dann kommt auch nichts dabei heraus.

Wenn der Mensch auf diesem Weg, der zur Quelle zurückführt, vom Licht geführt wird, wird allmählich eine richtige Sichtweise geformt. Somit haben  wir nämlich nur das zu erledigen, was uns auferlegt wurde – letzten Endes ändern wir uns selbst. Das Licht wird kommen und dann sehe ich, dass meine Herangehensweise vielfältig und komplex sein muss. Das Licht erzeugt in mir das Verständnis und Empfinden dafür, wie sich die Eigenschaft des Gebens darstellt und wenn ich mich damit einverstanden gebe, bestreite ich den Weg weiter…

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“,  23.05.2013



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