Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Fragen nach dem Kongress

Frage: Wie sollen in der spirituellen Arbeit die Verwandten unterschiedlichen Geschlechts untereinander kommunizieren: der Vater und die Tochter, die Mutter und der Sohn, die Geschwister, wenn sie beide in der Kabbala sind?

Meine Antwort: Wie alle anderen auch, denn sie sind nur in unserer Welt Verwandte und im spirituellen Raum gelten eben andere Verhältnisse…

Frage: Wie kann sich die weibliche Gruppe durch die Männergruppe anfüllen lassen, und dadurch auch dem Schöpfer einen Genuss bereiten?

Durch ihre Hilfe, ihre Unterstützung

Frage: Was ist ein vereinigter weiblicher Wunsch?

Meine Antwort: Die Vereinigung der einzelnen weiblichen Verlangen in das einheitliche Ganze, in das Wesen der Frau. Die Einigkeit kommt wie auch bei den Männern zustande. Aber sie ist weiblich, weil ihre Natur so ist, und die Realisierung erfolgt ebenso, wie es bei den Männern üblich ist.



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Das Schweben anstelle der Schwere und der Finsternis

Frage: Wie kann man in die rechte Linie übergehen, wenn es den Widerstand seitens der Selbstsucht gibt?

Meine Antwort: Ohne Widerstand existiert die rechte Linie nicht. Wie kann man sich an die Linie halten, in einem spirituellen Zustand befinden, wenn man sich dabei in keinem Widerspruch mit der Selbstsucht befindet? Der spirituelle Zustand befindet sich gegenüber der Selbstsucht, im Widerspruch mit ihr – immer in der inneren Anstrengung, immer in der Überwindung.

Aber wenn du diese innere Anstrengung durch die Gruppe durchführst, dann verwandelt sie sich in die Süßigkeit, in die Leichtigkeit, ins Schweben anstelle der Schwere und der Finsternis.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Der Stab und die Schlange“, 21.07.2013



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Schnelles Vorankommen durch “auf der Stelle laufen”

Aus dem Brief Nummer 17 von Baal HaSulam: „Es ist wichtig, sich immer auf die linke und die rechte Linie zu stützen. Denn es gibt Fälle, in denen „sich fortzubewegen schlimmer ist, als untätig dazusitzen“ (oder „Ruhen der Fortbewegung vorzuziehen ist“), um den Weg nicht zu verlieren. Denn der Weg der Wahrheit ist eine äußerst dünne Linie“.

Zuerst sollte man sich um die richtige Ausrichtung sorgen, um nur Handlungen durchzuführen, die in die erforderliche, präzise und geklärte  Richtung führen. Wenn mir nicht klar ist was ich tun soll, bedeutet es, dass ich keine richtige Richtung habe. Aber selbst, wenn mir klar ist, was zu tun ist, muss ich trotzdem prüfen, ob es die richtige Richtung ist.

Daraus ergibt sich, dass alle Bewegungen des Menschen nicht aus den Schritten an sich bestehen, sondern in der Klärung ihrer Ausrichtung. Es gibt keine Schritte vorwärts, sondern nur die Klärung der Richtung, eben dies bedeutet und heißt Vorankommen.

Wenn ich mich an einem bestimmten Punkt befinde, von dem aus ich die Ausrichtung zum Schöpfer abkläre, erlange ich genau in diesem Punkt die Einheit mit dem Schöpfer. Es stellt sich heraus, dass ich einen Schritt vorwärts mache, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Aber sofort, am selben Punkt, eröffnen sich mir neue Bedingungen, in denen ich  erneut klären muss, in welche Richtung ich gehen soll und wie ich alle Bedingungen nutze, um mich verbinden zu können  bzw. wohin, oder zu was ich kommen soll.

Wenn ich entschieden habe, wie diese Handlung zu erfolgen hat, bedeutet es, dass ich in diesem Punkt die Einheit enthüllt habe und ich mich nicht mehr zu bewegen brauche.

Die Schritte, durch welche wir  voran- schreiten, machen wir nicht durch Bewegung sondern durch wiederholtes Festlegen des   Punktes einer korrekteren Haltung, Perspektive und  Richtung –  Der Punkt der Erlangung von Einheit und Verbindung bedeutet eigentlich eine Verwirklichung entlang des spirituellen Pfades.

 Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal Hasulam, 24.07.2013



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Die Wurzel ist die Kraft für alle

Kongress in St-Petersburg. Lektion vor dem Kongress.

Frage: Die Architektur von St. Petersburg hat mich begeistert. Jedes Gebäude ist ein Meisterwerk, und sie alle wurden dafür gebaut, um eine Frau zu erfreuen. Wenn das weibliche Verlangen so stark ist, dass die Menschen Paläste für sie bauen, wie können wir das im spirituellen Bereich umsetzen?

Meine Antwort: Zur Zeit vollzieht sich eine Nivellierung in der Gleichstellung von Frauen und Männern. Wir sehen das in den sexuellen Beziehungen, bei der Arbeit, im praktischen Leben – überall. Ich glaube, dass dasselbe natürlich auch in unserer spirituellen Bewegung geschieht. Scheinbar haben jene Eigenschaften, die die Frauen in den letzten 50 Jahren (obwohl das schon lange vorher begonnen hat) erworben haben, sie  immer mehr zu Männern werden lassen, und die Männer ihrerseits „driften“ unbemerkt in Richtung Frau. Das heißt, ihre Eigenschaften nähern sich einander immer mehr an, werden weniger gegensätzlich.

Die Frau arbeitet, engagiert sich politisch, nimmt an allem auf gleicher Höhe mit den Männern teil und zeigt sich in vielen Fällen viel fähiger, viel begabter. Wir wissen, wie die Frauen für uns arbeiten, wie sehr sie nach Geben, nach spritueller Verwirklichung, streben. Das weibliche Streben nach spiritueller  Verwirklichung ist unvergleichbar höher als das eines Mannes.

Deshalb glaube ich, dass wir das Thema Frau als solches nicht fokussieren brauchen – es existiert nicht. Ich höre nämlich aus den Fragen der Frauen eine gewisse unterbewusste Empfindung, dass sie mehr verdienen.

Sie verdienen nicht mehr. Das ist mein Ernst. Sie verdienen genausoviel wie die Männer. Und sie sollen sich bitte nicht beklagen: „Wir sind so schwach, irgendwohin auf Hinterhöfe verfrachtet worden“.

Die Frau ist ein menschliches Wesen; die Frau ist ein Teil der Gruppe, ein Teil unserer Gesellschaft, so wie es überall in der modernen Welt ist. es gibt also  kein spezifisches Frauen-Thema. Sie arbeiten wie die Männer und sie verdienen  auch dasselbe. Einer ohne den anderen können wir nicht existieren. Wir arbeiten zusammen!

Ihre Aufgabe besteht darin, untereinander und mit den Männern ein einheitliches Ganzes zu erschaffen: die Männergruppe oder Teil, der Frauengruppe. Über unserer Natur sind wir in der Absicht, uns miteinander zu verbinden, weil wir alle dieselbe Wurzel haben; sie ist eine Kraft für alle. Ich denke, dass in unserer Weltgruppe alle gleich sind.

 Auszug aus der Lektion vor dem Kongress in St-Petersburg, 11.07.2013



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Zwei Sprachen – eine Wurzel

Wenn wir empfinden, dass uns etwas auf dem Kongress fehlte, dann waren wir noch nicht richtig vorbereitet und sollen deshalb jetzt daran arbeiten, d.h., in uns die Empfindung der Verbindung hervorrufen, um in diesem Zusammenhang den Schöpfer (das Licht) zu offenbaren, damit sowohl das Mittel (die Gruppe) als auch die Tora (das Licht) uns zum Schöpfer nach dem Prinzip „Israel, Oraita (Tora), Kud sche-Brichu (der Schöpfer)“ (Aramäisch) geführt hätten.

Es handelt sich darum, dass im Altertümlichen Babylon die aramäische Sprache gängig war, und seit dieser Zeit benutzt man sie parallel zum Hebräischen. Die hebräische Sprache und Aramit stammen aus einer Wurzel und sind zwei entgegengesetzte Sprachen. Nur – die eine Sprache gibt die Informationen durch Kelim/Gefäße weiter und die andere Sprache durch Orot/Lichter: Aramit – durch die Verlangen, und Hebräisch – durch die Füllungen. Außer dieser beiden Eigenschaften gibt es nichts anderes, und deshalb existieren diese zwei Sprachen parallel.

Auch der Babylonische Talmud, den alle bis jetzt studieren, ist auf Aramäisch geschrieben, weil darin geschrieben steht, wie die Kelim/Gefäße zu korrigieren sind. Der gesamte Talmud ist ein System der Korrektur der Verlangen, nur wird es in solcher Art beschrieben, dass da der unbelebte, pflanzliche und tierische Zustand dieser Wünsche zu finden sind. Und die Tora (vom Wort „Or“, „das Licht“) ist auf Hebräisch geschrieben, weil sie von oben stammt. Das heißt, der Talmud kommt von unten und die Tora – von oben.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Der Glaube über dem Verstand“, 21.07.2013



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Die Bedingung des spirituellen Aufstiegs

Frage: Worin unterscheidet sich die Tora, die die gemeinsame Summe beinhaltet, vom Schöpfer, Der die allgemeine Vereinigung verlangt? Diese zwei Begriffe scheinen identisch zu sein.

Meine Antwort: In einem der Briefe erklärt Baal HaSulam, dass wir nach dem Prinzip „Israel, Tora und der Schöpfer“ (Kud sche-Brichu) vorwärts gehen müssen.

Wobei sich in jedem beliebigen Zustand der Erste dem Zweiten und dem Dritten angleichen soll. Nur in diesem Fall kommt der Mensch richtig voran.

1(Israel)=2(Tora)=3(Schöpfer) ist eine Bedingung des spirituellen Aufstiegs.

Der erste Begriff „Israel“ (Jaschar k-El) ist jeder Freund, der zum Schöpfer gerichtet ist; der zweite Begriff ist schon die Gruppe, die Arbeit an der Vereinigung; und der dritte Begriff ist die Offenbarung des Schöpfers innerhalb unserer Vereinigung.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Der Glaube über dem Verstand“, 21.07.2013



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Sich mit der Kraft des Lichtes versorgen

Frage: Wird unsere Selbstsucht nach dem Übergang auf das nächste Niveau größer?

Meine Antwort: Natürlich! Der Unterschied besteht darin, dass unsere Selbstsucht jetzt dem materiellen Niveau entspricht, und nach dem Übergang auf die erste spirituelle Stufe erlangen wir die spirituelle Selbstsucht. Wie gesagt ist: Jeder, der größer als die anderen ist, hat einen bösen Anfang, die Selbstsucht, die größer ist.

Wie wird der Mensch anderenfalls hinaufsteigen? Heute haben wir keine spirituelle Selbstsucht. Wir sind die Träger der einfachen, irdischen, kleinen, tierischen Selbstsucht. Das ist der Unsinn. Wenn der Schöpfer wünscht, uns die Welt der Unendlichkeit zu geben, dann sollen wir doch die riesige, unendlich große Selbstsucht haben.

Somit erwarten uns in der Zukunft sehr ernste Verlangen, die uns zerfetzen werden. Aber sie werden in uns nur unter der Bedingung offenbart, dass wir diese mit dem “Glauben über dem Verstand” beherrschen können. Deshalb erfolgt der Aufstieg nach dem spirituellen Weg im Licht – glatt. Wir gehen nur dann vorwärts, wenn wir uns an allem richtig festhalten, anderenfalls bleiben wir nur auf einem Niveau oder steigen herab. Aber die Bewegung nach vorne kann nur dann stattfinden, wenn wir uns im Voraus mit dem Licht versorgt haben.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Der Glaube über dem Verstand“, 21.07.2013



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Das Erfüllen des Gebotes oder der Glaube über dem Verstand

Gebote sind die Handlungen, die uns näher zum Schöpfer erheben. Wir werden Ihm immer ähnlicher. Gebot bedeutet, dass ich jedes Mal einen Teil des egoistischen Verlangens für das Geben und die Liebe, für die Verbindung mit anderen, für den Eintritt in den spirituellen Raum korrigieren kann. Alles, was wir tun müssen, ist die Korrektur unserer Selbstsucht, unseres bösen Anfangs hin zum positiven Gegenteil.

Im Artikel „Die Gebote, die der Mensch vernachlässigt“, schreibt Rabash: „Vor allem ist es erforderlich, das Verlangen zu empfangen (Awiut) zu korrigieren, damit es nicht zu groß wird, und es dadurch für den Menschen unmöglich sein wird, es zu korrigieren. Deshalb sind wir gezwungen, ihm (dem Menschen) einen schwächeren Wunsch nach Genüssen zu geben. Und dann, wenn man erkennt, dass man mit einem kleinen Genuss zurechtkommen kann, gibt man mehr und so weiter.

Das bedeutet, unsere Selbstsucht wird in  “Scheiben“ geschnitten, die in uns allmählich offenbart werden, und die wir Stück für Stück korrigieren können. Jedes Mal erfolgt die Korrektur des folgenden, gröberen, schwereren Teiles der Selbstsucht zum Altruismus, zum Geben hin. Das eben heißt die Erfüllung des Gebotes.

Deshalb ist dem Menschen die Arbeit gestattet, mit dem “Glauben über dem Verstand” zu handeln. Dabei ist der “Verstand” die Empfindung im Verlangen zu empfangen. Wenn wir diese korrigieren, das heißt beginnen, für das Geben zu empfangen, oder gar nichts zu empfangen (das Geben für das Geben), dann wird diese Arbeit die Erfüllung des Gebotes oder der “Glaube über dem Verstand” genannt, d.h. die Eigenschaft des Gebens über der Eigenschaft des Empfangens.

Sprechen wir über das Verlangen zu empfangen, oder unsere Selbstsucht. Wenn ich mir die Schwierigkeit auferlege, für mich nichts empfangen zu wollen, dann heißt eine solche Bedingung „die Erste Einschränkung“ (Zimzum Alef). Das ist schon eine Form des Gebotes. Wenn ich dabei noch beginnen kann für die Außenwelt zu arbeiten, dann heißt diese Eigenschaft „die Eigenschaft des Gebens“ oder „der Glaube“, die Eigenschaft Bina. Und das Verlangen zu empfangen ist Malchut oder der Verstand.

So funktioniert der “Glaube über dem Verstand“. Sobald wir ein Verständnis dieses Begriffes erlangen, gehen unsere Freunde sofort auf die “Bremse”. Ich erkläre das deshalb so detailliert, damit wir zu der Überzeugung kommen, dass wir diesen Begriff verstehen müssen.

In Wirklichkeit ist diese Aussage nicht einfach zu verstehen. Ich schlug mich auch damit herum. „Glaube über dem Verstand“ klingt wie ein Mantra. Überall wird darüber geschrieben und es bleibt immer noch unverständlich. Was bedeutet „über“ und was ist der „Glaube“? Wir verwechseln es mit dem Glauben, mit der Religion, mit allem Möglichen. Aber darüber sprechen wir hier nicht.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Der Glaube über dem Verstand“, 21.07.2013



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Die weichen Federn für den Fortschritt der Menschheit

Die Natur ändert sich nicht, nur unsere Wahrnehmung der Natur, die Stufe ihrer Offenbarung ändert sich. Der Mensch ändert sich, wird klüger, erlangt mächtigere und feinere Instrumente für die Forschung und begreift deshalb die Natur tiefer. Somit ändert sich nicht die Natur, sondern der Mensch. Der Mensch enthüllt in ihr neue Erscheinungen, neue Gesetze, Eigenschaften, Verbindungen.

Nichts ändert sich in der Realität – alle Veränderungen geschehen nur bei uns. Der Mensch selbst verwirklicht überhaupt nichts. Er wird entweder vollständig von oben gelenkt, und zwar ohne jede Teilnahme seinerseits, oder aber durch seine Teilnahme. Nur durch diese Teilnahme kann er die Entwicklung  beschleunigen.

Aber indem man die eigene Entwicklung beschleunigt, beeinflusst man die ganze Welt, da ich ein integraler Teil des großen Integralsystems bin. Deshalb ändern sich mit mir auch alle übrigen Teile.

Angenommen, ich bin jetzt innerhalb eines Monats so weit vorangekommen, wie ich es erst im Laufe von hundert Jahren geschafft hätte (mit solcher Geschwindigkeit bewegen wir uns vorwärts), kann denn die übrige Welt  dabei an Ort und Stelle bleiben? Wir ziehen die ganze Welt hinter uns her und beschleunigen ihre Entwicklung, ihre Korrektur. Das ganze Bild ändert sich ebenso: die Form unseres Lebens, die Form des Aufstiegs. Wir bewegen uns schnell, gut, leicht, weich, anstatt uns vom Leiterwagen durchschütteln zu lassen, und zwar von solchen Problemen und Leiden, wie sie uns seit der Vertreibung verfolgen.

Das alles hängt nur von uns ab! Das eben bedeutet, dass Israel (die Menschen, die direkt zum Schöpfer streben) die Zeit beschleunigen und  beleuchten. Der Zustand des Endes der Korrektur (Gmar Tikun) ist festgelegt und ist ein Gesetz. Alle übrigen Zustände geschehen zwar nach demselben Gesetz der Entwicklung, aber der Mensch bestimmt selbst ihre Geschwindigkeit, ihren Charakter, ihre Empfindung. Wir sollen glauben, dass es so an jeder Stelle des Weges geschieht, und dass sich alles durch den Schöpfer  klärt, da „es Niemanden außer Ihm gibt“.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 16.07.2013



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Der Weg zum spirituellen Begreifen

Kongress in St. Petersburg. Die dritte Lektion

Frage: In der Regel wird die Abneigung nicht gegenüber der  Gruppe, sondern gegenüber dem Freund empfunden. Welches Arbeitsschema hilft in diesem Fall?

Meine Antwort: Ich denke nicht, dass es so ist. Der Mensch soll erkennen, dass er keinen Willen für die Arbeit mit der Gruppe, für die Vereinigung mit den Freunden und für die Verschmelzung mit ihnen hat. Auch wenn ein bestimmtes Vorurteil gegenüber einem Freund entsteht, kann es allmählich verlorengehen. Deshalb muss man sich nicht darauf konzentrieren. Das bringt uns nichts.

In erster Linie soll ich mich dafür interessieren, wie ich mich „in die Gruppe hineinbegeben“ kann, um an ihr festzukleben. Das Wichtigste ist, so zu tun, als ob nicht ich die Freunde in der Gruppe lenke, sondern sie mich. Genau das bedeutet die Auflösung in der Gruppe. Das heißt, es gibt in mir weder meine Gedanken, noch meine eigenen Wünsche. Mir gehört nur das, was es bei ihnen gibt. Das ist alles.

Kaum wirst du solche Überlegungen haben, wird dich sofort das Umgebende Licht beeinflussen. Solche Versuche bringen dich dazu, dass das Licht dich die ganze über Zeit reinigt und allerlei Widersprüche vereint, wobei du wiederum versuchst, dass alles selbst zu machen. Nach einer notwendigen Anzahl solcher Versuche, solcher Bemühungen, kommt am Ende das Begreifen. Und die Gruppe kann dabei nichts erkennen und auf dem selben Niveau wie vorher bleiben, wie im Beispiel von Rabbi Jossi.

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in St. Petersburg, 12.07.2013



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