Gebote sind die Handlungen, die uns näher zum Schöpfer erheben. Wir werden Ihm immer ähnlicher. Gebot bedeutet, dass ich jedes Mal einen Teil des egoistischen Verlangens für das Geben und die Liebe, für die Verbindung mit anderen, für den Eintritt in den spirituellen Raum korrigieren kann. Alles, was wir tun müssen, ist die Korrektur unserer Selbstsucht, unseres bösen Anfangs hin zum positiven Gegenteil.
Im Artikel „Die Gebote, die der Mensch vernachlässigt“, schreibt Rabash: „Vor allem ist es erforderlich, das Verlangen zu empfangen (Awiut) zu korrigieren, damit es nicht zu groß wird, und es dadurch für den Menschen unmöglich sein wird, es zu korrigieren. Deshalb sind wir gezwungen, ihm (dem Menschen) einen schwächeren Wunsch nach Genüssen zu geben. Und dann, wenn man erkennt, dass man mit einem kleinen Genuss zurechtkommen kann, gibt man mehr und so weiter.
Das bedeutet, unsere Selbstsucht wird in “Scheiben“ geschnitten, die in uns allmählich offenbart werden, und die wir Stück für Stück korrigieren können. Jedes Mal erfolgt die Korrektur des folgenden, gröberen, schwereren Teiles der Selbstsucht zum Altruismus, zum Geben hin. Das eben heißt die Erfüllung des Gebotes.
Deshalb ist dem Menschen die Arbeit gestattet, mit dem “Glauben über dem Verstand” zu handeln. Dabei ist der “Verstand” die Empfindung im Verlangen zu empfangen. Wenn wir diese korrigieren, das heißt beginnen, für das Geben zu empfangen, oder gar nichts zu empfangen (das Geben für das Geben), dann wird diese Arbeit die Erfüllung des Gebotes oder der “Glaube über dem Verstand” genannt, d.h. die Eigenschaft des Gebens über der Eigenschaft des Empfangens.
Sprechen wir über das Verlangen zu empfangen, oder unsere Selbstsucht. Wenn ich mir die Schwierigkeit auferlege, für mich nichts empfangen zu wollen, dann heißt eine solche Bedingung „die Erste Einschränkung“ (Zimzum Alef). Das ist schon eine Form des Gebotes. Wenn ich dabei noch beginnen kann für die Außenwelt zu arbeiten, dann heißt diese Eigenschaft „die Eigenschaft des Gebens“ oder „der Glaube“, die Eigenschaft Bina. Und das Verlangen zu empfangen ist Malchut oder der Verstand.
So funktioniert der “Glaube über dem Verstand“. Sobald wir ein Verständnis dieses Begriffes erlangen, gehen unsere Freunde sofort auf die “Bremse”. Ich erkläre das deshalb so detailliert, damit wir zu der Überzeugung kommen, dass wir diesen Begriff verstehen müssen.
In Wirklichkeit ist diese Aussage nicht einfach zu verstehen. Ich schlug mich auch damit herum. „Glaube über dem Verstand“ klingt wie ein Mantra. Überall wird darüber geschrieben und es bleibt immer noch unverständlich. Was bedeutet „über“ und was ist der „Glaube“? Wir verwechseln es mit dem Glauben, mit der Religion, mit allem Möglichen. Aber darüber sprechen wir hier nicht.
Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Der Glaube über dem Verstand“, 21.07.2013
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