Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Weltanschauung oder Hobby?

Frage: Könnten Berufe oder Hobbys der Menschen zur formalen Merkmalen einer integralen Plattform werden?

Antwort: Alles hängt davon ab, nach welchem Merkmal die Menschen integriert sein wollen. Die gewöhnlichen Menschen nähern sich einander nach privaten Interesse an, zum Beispiel Radfahrer, Schlittschuhläufer, Tänzer usw.. Das ist natürlich kein Runder Tisch mehr.

Ein Runder Tisch charakterisiert sich dadurch, dass im Laufe der Erörterung verschiedener Themen (z.B. Kindererziehung, Eheleben, Leben in der Gesellschaft) zwischen den Menschen eine gemeinsame Weltanschauung entsteht.

Es können Menschen sein, die in einem Kollektiv arbeiten und sich wünschen, eine gemeinsame Sprache zu finden – was heute ziemlich schwierig zu realisieren ist. Das heißt, eine integrale Vereinigung entsteht durch die Annäherung der Menschen entsprechend ihrer Weltanschauung – und nicht durch ihre Interessen und Hobbys. [117845]

Auszug aus dem TV-Programm „Durch die Zeit“, 15/9/13



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Tränen und Freude

Baal HaSulam, „Erbe das Land“: Es wird gesagt: „Entsprechend dem Leiden ist der Verdienst“. Das bedeutet, dass die Belohnung anhand der Leiden gemessen wird. Die Qualen und die Bemühungen sind nur deshalb nötig, um das Gefäß zu finden, das die Belohnung bekommen wird. Und je größer die Leiden des Menschen in der spirituellen Arbeit sind, desto größer ist sein Gefäß, das im Endeffekt bereit sein wird, die maximale Belohnung zu empfangen.

Wir messen alles mit dem Gefäß (Verlangen). Denn das Licht befindet sich in absoluter Ruhe, und alles hängt davon ab, wie wir die Gefäße entwickeln. Und das Wesen der Gefäße ist eben das Leiden.

Jedoch wird dieses Leiden in der Spiritualität süß und deshalb als „Liebesleiden“ bezeichnet. Dort kann Schmerz mit Genuss kombiniert werden und sie neutralisieren einander nicht, wie es in unserer Welt erfolgt. Hier habe ich nach einigen Schlucken keinen Durst mehr und bin jedes Mal gesättigt, sobald ich etwas bekommen habe. Und in der Spiritualität ist es anders: Dort sind sowohl das Bedürfnis als auch der Genuss auf das Geben gerichtet, weshalb sie einander unterstützen und verstärken.

Somit empfinde ich Mangel und Genuss nicht als Gegenteile und blühe auf, entwickle mich darin. Gemeinsam bringen sie mich zur Empfindung des ewigen Lebens. Diesen Zustand wollen wir erlangen.

Ihr seht, dass dieses Wissen nur von oben stammen kann. Der Mensch hat nicht die geringste Möglichkeit, auch nur einen „Zipfel“ davon zu fassen. Philosophen und Denker wissen, dass es unmöglich ist, sich in den uralten Fragen zurechtzufinden. Denn die Antworten sind in unserer jetzigen egoistischen Natur einfach nicht zu finden. [117793]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel vom Baal HaSulam „Erbe das Land“, 4/10/13



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Die Spirituelle Spitze der Welt

Frage: In jeder Person existiert eine psychologische Matrix darüber, wie ein Anführer sein sollte. Wenn man jemanden sieht, der sich vom Rest der Menge unterscheidet, wird man ihn innerlich als „unterschiedliche Einheit“ wahrnehmen. Entspricht es der Wahrheit, dass die besten Anführer durch die Wahrnehmung der Massen entstehen?

Sind harmonische Übergangsphasen möglich, wenn anstatt fanatischen Anführern die Weisen an die Macht gelangen? Mit anderen Worten sollten Weise in der Vorstellung der Menschen auch als „Anführer“ vorkommen?

Antwort: Ja, es ist wahr. Dafür sollten zwei Voraussetzungen beachtet werden. Als erstes muss der Weise begreifen, dass er ein Anführer ist (in einem bestimmten Sinn sogar ein Diktator) und er muss zum Wohle der anderen seine Ideen in der Gesellschaft durchsetzen.

Der Weise muss aus seinem engen Kreis heraustreten und hinabsteigen auf die Ebene der Massen, um von ihnen akzeptiert zu werden und in ihrem Dienst zu wirken. Er muss eine kleine Gruppe von gleichgesinnten Menschen und Schülern um sich versammeln, die seine Ideen verbreiten.

Im Grunde sollten diese Leute die Arbeit der Propheten ausführen; sie müssen in die Welt hinaus gehen und die Visionen des Weisen unter die Leute bringen. Es gab bereits historische Beispiele wie die Entwicklung von neuen Religionen. Auf der einen Seite ist es eine sehr seriöse und wichtige Arbeit, die der Weise hier verrichten muss. Auf der anderen Seite kann es nur funktionieren, wenn die Gesellschaft dafür bereit ist und soziale wie evolutionäre Entwicklungen darauf hinweisen, dass die Massen die Weisheit des Weisen brauchen.

Deshalb müssen der Weise und die Gesellschaft sich kreuzen. Die Gesellschaft muss verstehen, was der Weise ihnen sagt; das Konzept muss ihnen wichtig für ihr Überleben sein. Nur dann beginnen sie interaktiv zu werden: Die Gesellschaft willigt ein, vom Weisen zu lernen, sich ihm zu fügen und seinen Schülern zu folgen.

Dieser Prozess hängt nicht von den Massen ab, sondern eher von unserer Entwicklung. Unsere Art der Entwicklung wird „Krise“ genannt, da wir nichts vorhersagen können und wir verlassen zunehmend unsere ehemaligen Pfade.

Bald werden wir die Wiedersprüche erkennen, die zwischen dem, was möglich ist und dem, was in Menschen und Zivilisation vorhanden ist, entstehen. In einer Welt der Fülle wird es Hunger geben. Unendliche Möglichkeiten gesund zu bleiben werden den Menschen nicht davor bewahren, krank zu werden. Ungeachtet der großen Mengen an Energiequellen wird die Welt an Knappheit leiden, etc.

Verwirrt und verunstaltet durch die Vielzahl an Konflikten und zahllosen Problemen, kraftlos und gequält wird die Menschheit gewisse Fragen nicht beantworten können: „Warum passiert uns das?“ „Wohin führt uns das?“ und auf der anderen Seite wird die innerste Frage auftauchen: „Wofür lebe ich? Warum leide ich?“

So sind wir in unserer Entwicklung gebaut; unsere innersten Wünsche ändern sich zunehmend und die gesamte Menschheit wird den Sinn ihres Daseins enthüllen wollen. Deshalb ist die Aufgabe unserer nächsten Stufe, die Bedeutung unseres Erdendaseins und des Universums zu enthüllen.

In dieser Situation wird es für die Massen nicht schwer zu erkennen sein, wer sie führen kann – es wird ein Mensch sein, der ihrem Leben Bedeutung gibt. Es wird dann einen Weisen, seine Propheten, Schüler, Administratoren, Erzieher geben, die die treibende Kraft der Gesellschaft sein werden, um die Menschheit auf gute Art und Weise zu organisieren. Diese Gruppe wird den biblischen Sanhedrin sehr ähnlich und die „spirituelle Spitze der Welt“ sein. [108847]

Aus Kab TV´s „Durch die Zeit“, 18/3/13



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Kauf die Wahrheit und verkauf sie nicht

Frage: Es heißt: „Die Belohnung erfolgt entsprechend der Sorgen.“ Doch warum sollte man leiden und Sorgen haben; sollten die Diener des Herrn nicht glücklich sein?

Meine Antwort: Ich sehe nicht, dass meine Studenten stets glücklich sind, so als wären sie mit dem Schöpfer verheiratet. Wir arbeiten gegen unsere Verlangen und das benötigt riesige Anstrengungen – eine ständige Konzentration auf die Verbindung, auf die Annullierung des Ego und die Absicht, nicht über sich selbst nachzudenken.

Ich bin gezwungen, mich ohne Belohnung im egoistischen Verlangen zu empfangen anzustrengen. Ich habe mich bemüht, Kalorien verbrannt – und beide, sowohl meine Seele als auch mein Körper verlangen eine Füllung dafür. Doch ich bekomme nichts; wie kann also mein Körper mit der Arbeit weitermachen, wenn er nichts dafür erhält? Denn er ist eine Maschine, eine physiologische wie geistige – und beide müssen Treibstoff bzw. Füllung bekommen.

Mir wird gesagt, dass ich nur unter der Bedingung, dass ich ohne Gegenleistung arbeite, eine Füllung bekomme. Doch ich will natürlich trotzdem etwas für mich selbst erhalten und daher wird meine Anstrengung von Leid begleitet. Denn ich muss mein Ego aufgeben, auf die Belohnung verzichten und soll die ganze Zeit über an jemanden anderen denken anstatt an mich. Ich sehe klar, dass ich dazu nicht im Stande bin und daher wende ich mich an den Schöpfer. Doch bis zu diesem Zeitpunkt, wo ich mich an Ihn wende und Er mir antwortet, muss ich unangenehme Zustände in Kauf nehmen… und das ist eine schwierige Zeit.

Wenn ein Mensch zum ersten Mal in die Gruppe kommt, ist er glücklich und bereit, alles zu tun, sogar Berge zu versetzen. Später jedoch merken wir, wie er „abkühlt“ und er rückt immer weiter aus dem Blickpunkt; anstelle dass er irgendwo in den ersten Reihen sitzt, zieht er sich immer mehr in Richtung Ausgang zurück, bis er letztendlich völlig verschwindet.

Es heißt: „Tausend gehen in einen Raum hinein und nur einer kommt als Lehrer heraus.“ Heutzutage ist es nicht einer sondern viele, aber das Prinzip ist noch immer gültig. Es sind nur jene, die alles aufgeben können und die sich um nichts anderes kümmern, weil sie wissen, dass es keine andere Wahrheit gibt. Und deswegen sind sie hier. Das nennt man: „Kauf die Wahrheit, aber verkauf sie nicht!“ Doch es gibt nicht viele davon und alles hängt vom Verlangen des Menschen ab, von dem Punkt im Herzen, den ihm der Schöpfer gab.

Ein Mensch kann auch zum Schöpfer beten, obwohl es sehr schwierig und kompliziert ist. Wenn ein Mensch kein Verlangen zu empfangen hat, den Punkt im Herzen, der ihm Hilft, das Schöpfungsziel von Geburt an zu erreichen, dann kann er noch immer mit einem inständigen Gebet danach bitten, trotz des schwachen Punktes in seinem Herz. Als überspränge er eine Generation nach der anderen, ein Leben nach dem anderen.

Er bekommt nun direkt, was er in einigen Lebenszyklen entsprechend dem allgemeinen Plan empfangen hätte sollen – durch die Reinkarnation in diese Welt, das Leben, das Leiden, das Sterben und die erneute Wiedergeburt. Als könnte er durch die Zeit reisen.
[117515]

Aus dem ersten Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 29.09.13, Schriften des Baal HaSulam



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Das Lebensziel ist der Kern für alles

Frage: Die Ziele der Allgemeinheit ziehen mich um vieles stärker an als das Ziel der Kabbalisten, welches die Gruppe an mich verbreitet. Wie ist mit diesem Widerspruch umzugehen?

Meine Antwort: Ich habe ein Ziel, für das ich lebe. Ohne es hätte ich nur die „tierische“ Existenz, ich würde dahinvegetieren, den Tod vermeiden wollen und hätte mich zwischendurch am „Heu“ gelabt.

Aber mein Leben hat eben ein Ziel und darauf soll ich mit Hilfe der Gruppe ausgerichtet werden. Und alle meine übrigen Handlungen sollen mit dieser Richtung zurechtkommen bzw. der Richtung meines Lebensziels entsprechen.

Und dieses Ziel ist eben die Offenbarung des Schöpfers oder die Verschmelzung mit Ihm. Es wird nach dem Prinzip „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, mittels der Vereinigung in der Gruppe erreicht. Und nur dieses Ziel ist für mich wichtig.

Eigentlich sprechen wir hier über die Struktur der in einander „angelegten“ spirituellen Parzufim. Der Kern für alles ist das Ziel des Lebens. Um ihn zu erreichen, ist die Gruppe notwendig. Um die Gruppe zu festigen, ist die Verbreitung notwendig. Somit ist diese Welt bzw. sind die „Völker der Welt“ notwendig.

Aber das Wichtigste für mich ist gerade das Ziel, sowie die obligatorischen Elemente, die für seine Erreichung gefordert werden. Und wenn es dieses Ziel nicht gäbe, dann bräuchte ich diese Instrumente nicht. Ich mache und verwende nur das, was mir auf dem Weg zum Ziel hilft.

Dementsprechend muss die Gruppe dieser Aufgabe vollständig gerecht werden. Deshalb wird gesagt, dass man jedes Mal die bessere Umgebung wählen muss: Ich ändere die Gruppe und benutze sie für die Erreichung des Ziels.

Der Prozess ist dynamisch: Die Verbreitung wird auch ständig verändert, und zwar in Abhängigkeit von der Gruppenstärke, um in der Mitte der Gruppe die allgemeine Kraft zu finden und den Schöpfer zu offenbaren. Um den Schöpfer in der Mitte der Gruppe durch die Kraft ihrer Bürgschaft und mittels der richtigen Verbreitung zu offenbaren, muss ich in die Welt hinausgehen, um mit den Verlangen der Menschen durchdrungen zu werden; sie sollen durch ihre Verpflichtungen, Ängste und Besorgnisse auf mich einen Druck ausüben und mich zum handeln zwingen. Auf diese Weise werde ich zur wahren Forderung kommen und den Schöpfer offenbaren.

Diese Elemente, mit Ausnahme der Außenwelt an sich, sind auf dem Weg notwendig, es genügt die Verbreitung, die wir darin führen. Der Schöpfer befindet sich in der Mitte der Gruppe – die Gruppe befindet sich in der Bürgschaft – ich bin in der Gruppe – in der Verbreitung. Das ist die richtige und uns bekannte Schema: der Untere, der Höhere und der Höchste. Oder: Der Innere, der Mittlere und der Äußere. [117674]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Ein Gebot“, 01.10.2013



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Der Prophet – die Arbeit und die Neigung

Baal HaSulam, „Ein Gebot“: Obwohl Moses die Tora und die Gesetze für alle Generationen übernommen hat und deshalb kein Prophet berechtigt ist, dazu etwas Neues beizutragen, war seine Prophezeiung nur für eine bestimmte Zeit gegeben.

.. und die Bestimmung jedes Propheten ist es, die ursprüngliche Prophezeiung für jene Generationen fortzusetzen, die nicht würdig sind, sie vom ersten zu empfangen. Und der letzte Prophet ist der Messias, der alle ergänzt. Aber gewiss ist auch er nicht berechtigt, etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Und sein Erfolg wird größer sein, da die ganze Generation bereit sein wird, seine Worte wahrzunehmen und mit seiner Hilfe zur Vollkommenheit zu gelangen.

Frage: Was bedeutet der Begriff „der Prophet“?

Meine Antwort: Ich werde im Maß meines eigenen Verständnisses sprechen. „Der Prophet“ ist ein Mensch, der mit dem Schöpfer entweder auf der Stufe Bina (wo er „hört“), oder auf der Stufe Chochma (wo er „sieht“) verbunden ist. „Der Prophet“ ist ein Bote, der insbesondere außerhalb von sich handelt – für die Öffentlichkeit, um der Korrektur der Gefäße willen.

Im allgemeinen System geschehen verschiedene Korrekturen: Allerlei Teile der Wünsche werden untereinander in allerlei Formen kombiniert. So hat ein bestimmtes „Gebiet“ eines bestimmten Verlangens oder eines bestimmten Teils eine Aufgabe, zusätzliche Korrekturen anderer Wünsche, „Gebiete“, oder Teile des Systems hervorzurufen. Und in Bezug auf sie heißt dieser Teil „Prophet“. Durch ihn erfolgt für die Korrektur dieses oder jenes Teiles der allgemeinen Seele der Zusatz des Überflusses.

Insgesamt besteht die Schöpfung aus den Teilen der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Natur, die sich miteinander verbinden. Plötzlich wird ein bestimmter Teil enthüllt, der für die anderen Teile eine besondere Kraft und eine besondere Lenkung ausstrahlt. Der Einfluss dieses Teiles ist nicht auf eine vorgegebene Periode seiner Tätigkeit beschränkt, sondern schließt sich dem System an, das im Laufe von einer bestimmten Zahl an Handlungen oder „Jahre“ korrigiert werden muss.

So wirkt ein Prophet zu seiner Zeit, aber seine Handlungen und Beiträge bleiben für immer im System. Durch sein besonderes Gefäß, seine besondere Seele wirkt der Schöpfer auf andere.

Einerseits ist Wahl des Schöpfers vom Inneren des Systems und andererseits auch die Arbeit des Menschen. Die Arbeit, die so lange wartet, bis er zu dieser Mission bereit ist – die jedoch schon vorherbestimmt ist und deshalb unvermeidlich kommen wird. [117621]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Ein Gebot“, 01.10.2013

 



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Die Krise der Familie

Meinung (M. Sandomirski, Psychotherapeut): Als Grund für die meisten Scheidungen gelten die Krise der Familie, der sozialen Institution, die westliche Lebensweise und der Infantilismus der Jugend. Kurz andauernde Ehen sind modern; viele Eheleute trennen sich bereits nach 2–3 Jahren Ehe, um sich später einmal wieder zu verheiraten. Alternative Formen des Zusammenlebens nehmen zu; auch Scheinehen. Eine Frau, die sich in einer solchen Ehe befindet, hält sich für verheiratet, wohingegen die Mehrheit der Männer denkt, sie wären frei. Eine andere Erscheinungsform der Krise ist die zunehmende Vereinsamung der überzeugten Alleinstehenden, die jede Form der Ehe verneinen und nur für sich selbst leben wollen; sie sind nicht bereit, sich mit einem Partner zu arrangieren; es erscheint ihnen leichter und anstrebenswerter, in der heutigen Gesellschaft als Single zu leben.

Die Menschen benehmen sich im Erwachsenenalter noch immer wie Kinder und wollen die Last der Elternschaft gar nicht erst erproben. Es gibt außerdem kaum mehr gegenseitige Unterstützung der Ehepartner. Selbstsucht und Verweigerung des Opferbringens für einen anderen gehen dabei Hand in Hand.

Je mehr der Mensch nur an sich selbst denkt, umso anspruchsvoller wird er gegenüber seiner Umgebung – ähnlich wie ein launisches Kind. Er verliert dadurch die Fähigkeit, mit anderen zusammenzuleben, Konflikte zu lösen, dem Partner entgegenzukommen, friedlich mit ihm zusammen zu sein und bei dessen Mängeln ein Auge zuzudrücken.

Im Westen braucht man die Familie für das Überleben nicht. Je höher der Lebensstandard, desto kurzlebiger die Familie. Die Konsumgesellschaft braucht die Familie auch nicht, denn sie ist für die Wirtschaft der Gesellschaft nicht lukrativ genug, da die Alleinstehenden weniger sparen und mehr konsumieren; ihr Konsum ist „kindisch“. Das Wichtigste im Leben ist das Vergnügen und der Konsum. Der infantile Mensch ist für Gehirnwäschen empfänglicher und leichter manipulierbar, er regiert besser auf Werbung, ist politisch leichter lenkbar und legt kaum Wert auf ethisch moralische Tradition.

Ein Kind prägt sich durch Beobachtung Verhaltensweisen der Eltern ein und wendet sie später an. Kinder aus Familien ohne Zusammenhaltsgefühl haben Schwierigkeiten dabei, erwachsen zu werden und Familien zu gründen, da ihnen entsprechende Rollenmodelle fehlen.

Die Familie ist somit nicht nur die kleinste Gesellschaftseinheit, sondern auch die grundlegende Struktur für eine Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit. Sie ist in durch unsere Gene und Instinkte von Geburt in den Abläufen des Gehirns an vorprogrammiert.

Die Nichtübereinstimmung der natürlichen Gehirnstruktur mit der modernen Lebensweise bewirkt Widersprüche zwischen biologischen und sozialem Verhalten, der Mensch leidet an chronischen körperlichen Leiden, Stress, Aggressivität und Depression – letzter ist laut WHO mittlerweile zur häufigsten Erkrankung in der westlichen Welt avanciert. Richtiges Familienleben muss von Beginn an vermittelt werden; dabei ist eine psychologische Hilfe für die Gesellschaft unabdingbar.

Mein Kommentar: Dazu hat uns die Entwicklung der Selbstsucht gebracht und nur durch ihre Korrektur ist einer Verbesserung der Gesellschaft bzw. der Menschheit möglich. Je früher die Psychotherapeuten das verstehen und zu unseren Partnern werden, desto schneller werden wir zur Heilung gelangen. [117582]

 



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Also sollte der Student zum Sohn des Lehrers werden

Dr. Laitman in einer PodiumsdiskussionAls ich Rabashs Schüler war, konnte er mir jede Frage beantworten; er tat es aber nur in dem Ausmaß, wie sie zur Enthüllung dienlich war. Wenn man mehr enthüllt als ein Mensch fassen kann, könnte es ihm schaden.

Ein Lehrer weiß genau, was enthüllt werden kann und was verborgen bleiben muss; und er kann dies nur dem loyalen Studenten offenbaren. Dies geschieht üblicherweise unter Verwandten, mit einem Sohn oder einem Schwiegersohn. Das ist interessant, da sie deinen guten Ruf schätzen.

Du kannst nicht wichtiger für einen Studenten sein als er für sich selbst ist. Das ist die Essenz unserer Natur! Du musst dich verbergen, damit sie immer das Gefühl haben, hier etwas überwinden zu müssen.

Was zeigen uns die irdischen Schwierigkeiten, wenn man einander näher kommen will? Wenn deine Gefolgschaft dein Sohn ist, dein Schwiegersohn oder ein Bruder, werden sie dich wertschätzen – egal was geschieht. Selbst wenn sie absteigen in die weltliche Ebene, werden sie deinen Namen verteidigen, da es auch ihr Name ist. Ein Student allerdings verliert den Kontakt zu dir im Zuge des Abstieges und hört auf, dein Student zu sein.

Der Mensch kann nichts dafür. So sind die Verbindungen zwischen uns von Natur aus organisiert. Du kannst dem Studenten nicht das gleiche geben wie einem Sohn, einem Schwiegersohn oder einem anderen Verwandten.

Dies ist sehr bedeutungsvoll in der ersten Phase. Ein Student kann wie ein Sohn sein, wenn er mit dir spirituell verbunden ist. Was für eine andere Verbindung könntest du sonst mit ihm haben? Du versuchst, ihn auf die spirituelle Stufe zu bringen, aber die Frage ist dennoch, bis zu welchem Grad er dazu im Stande ist.

Es geht um interessante materielle Eigenschaften und wie sie mit dem Spirituellen in Berührung kommen, doch in der Zwischenzeit durch das blanke Ego. Wenn wir im Bezug zu einem Verwandten die Loyalität prüfen, existiert sie bis zu einem gewissen Grad, da sie auf dem Egoismus gründet. Du könntest übertreiben und sie würden es niemals gegen dich verwenden. Es ist möglich, ihnen etwas mehr zu offenbaren als anderen Menschen.

Aber die Wurst hat zwei Enden. Der Student kann bis zu einer Stufe wachsen, indem er den Lehrer als seinen Vater anerkennt, ungeachtet der Tatsache, dass sich sein Inneres auflehnt. Hier tritt eine gegenteilige Eigenschaft zu Tage und der Student kann sogar mehr tun als der eigene Sohn. Um das zu schaffen, müssen beide sehr intensiv arbeiten.  [116861]

Aus KabTV „Geheimnisse aus dem Ewigen Buch“ 29/7/13

 



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Der, der nahe ist, ist wichtig [117587]


Baal HaSulam, „Ein Gebot:.. der unbedeutendste Prophet vermag in seiner Prophezeiung erfolgreich zu sein, sogar erfolgreicher als der größte Prophet – was die oben erwähnte Geschwindigkeit betrifft, da er sich auf die Enthüllungen seiner Vorgänger verlässt, die den Weg für ihn pflasterten. Doch es hängt auch von der Entwicklung seiner Zuhörerschaft ab, da klare und präzise Worte eine entwickeltere Generation benötigen, um verstanden werden zu können. Und wenn sich diese beiden Eigenschaften auf einer niedrigen Stufe treffen, kann er erfolgreicher sein als ein großer Prophet.

Es ist wichtig, dass unsere Generation die Botschaft erfassen kann. Hier arbeitet die Zeit, bis es soweit ist und dann kann genau der kleine zu einem Vermittler werden und das spirituelle Konzept überliefern.

Letztendlich ist ein großer in seiner Vollkommenheit wie der Herr, der auf der höchsten Stufe Entscheidungen trifft und sich nicht mit Kleinkram abgibt. Viele Agenten stehen zwischen ihm und einer Durchschnittsperson und dennoch benötigt letztere spezielle Hilfe in ihrem normalen Alltagsleben.

Daher steht in gewissem Sinn der kleine den Menschen näher als der große. Denn er kann sich verständlicher ausdrücken und die Menschen durch detaillierte Erklärungen über ihre Arbeit zu Erkenntnisstufen führen.

Der große ist den Massen fremd. Baal HaSulam schreibt in „Die Prophezeiung des Baal HaSulam“, dass er darum bat, sich niedriger zu machen, um den Menschen Erklärungen geben zu können. Dafür begab er sich auf eine niedrigere Stufe und übergab ihnen die Methode.

Auf den höchsten Stufen wäre er andererseits nicht in der Lage gewesen, für uns zu schreiben. Dort kann Erreichung nicht in Worten oder in einer verständlichen Sprache ausgedrückt werden. Dies ist nur in Form der Gematria oder durch Worte, die er in sein Notizbuch schrieb – Worte die in unserer Welt nicht existieren – möglich. Denn die Kräfte und Gesetze, welche Kombinationen von Buchstaben an ihrer Quelle unter dem Parssa von Bina lenken, funktionieren auf den höchsten Stufen nicht. Daher ist es notwendig, unter Chase des Parzuf AwI abzusteigen und dort bis zu neuen Sivugim fortzuschreiten.

Jedenfalls geht es nicht um Menschen sondern um die Stufen und ob hohe oder niedrige Stufe kann uns das Absteigen auf eine niedrigere Stufe viel Gutes bringen – jedenfalls an diesem Punkt des Weges.

Daher ist jener, der uns nahe ist, wichtig – und nicht der, der uns fern ist. Würden wir heute Baal HaSulam oder einen der Vorväter treffen – wenn wir irgendwie mit seiner Seele in Kontakt treten könnten, die von unserer etwa hundert Stufen entfernt ist – könnten wir nichts damit anfangen. Wir würden nichts zu fragen wissen.

Unsere Generation braucht die Verbindung mit einem Kabbalisten in einer Reihe von Aufstiegen und Abstiegen und allen möglichen Zuständen, da wir von den Verlangen der Umgebung durchtränkt sind. Selbst unsere Fragen ergeben sich durch unser Studium. Hätte er uns nicht gelehrt, hätten wir fast nichts zu fragen gehabt, wie die ganze Welt…

Daher ist jener, der nahe ist, wichtig.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Ein Gebot“, 29.09.2013



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Was Baal HaSulam zum spirituellen System beitrug [117507]


Baal HaSulam „Ein Gebot“: Die früheren Weisen bevorzugten ihren eigenen, persönlichen Weg. Ich hingegen habe einen allgemeinen Weg gewählt, weil dieser, meiner Meinung nach, besser mit dem göttlichen Anliegen übereinstimmt – in die ewigen Buchstabenkombinationen, die sich niemals ändern, gekleidet zu sein. Ich möchte sagen, dass sie sich mit fassbarem Erfolg nirgendwo und niemals  ändern werden. Deshalb sind meine Worte begrenzt. Aus obigem Grund war ich gezwungen, Spiritualität in einer allgemeinen Weise auszudrücken. Doch trotzdem entschloss ich mich zu einer Erklärung aller Einzelheiten und spiritueller Kombinationen bis ins kleinste Detail, die keinen anderen Ursprung haben als die Reinheit der Kabbala. Und da ich die spirituellen Einzelheiten kläre, ohne sie in körperliche Verbindung einzukleiden, wird dies der weiteren Entwicklung der Erkenntnis sehr gut tun. Und diese Weisheit wird als „Weisheit der Wahrheit“ bezeichnet.

Erst nach vielem Winden und Wenden und Enthüllungen entlang des Weges realisiert jener, der den Pfad der Wahrheit geht, wie sehr Baal HaSulam das System verändert hat. Es erscheint, als hätte er lediglich neue Texte verfasst, jedoch sprechen wir von Veränderungen im System selbst.

Im Allgemeinen ruft jeder Kabbalist durch seine Korrekturen und Hinzufügungen Veränderungen im System hervor. Es bedeutet, das System als Ganzes oder im Detail, in der einen oder anderen Form zu „klären“. Es geht nicht darum, die spirituelle Welt in bestimmten Worten oder einem besonderem Stil zu beschreiben. Nein, Baal HaSulam modernisierte das System und fügte Komponenten hinzu, sodass spirituell wachsender Mensch sie auf seinem Weg nutzen kann, stets Unterstützung und Beschleunigung erfährt und auf diese Weise voranschreitet.

So erfolgt die Analyse der Klärung sowohl im Ganzen als auch im Detail und macht mehr Unterscheidungen notwendig, um mit einer höheren Rate zum Schöpfungsziel zu gelangen. Sie unterscheidet sich von jener Rate, die das frühere System bot, bevor Baal HaSulam seine Änderungen hinzugefügt hatte.

Jeder Kabbalist fügt etwas hinzu, jeder modifiziert das System und dies bezieht sich nicht nur auf das Verfassen eines Buches. Baal HaSulam spricht über die Weisen des Talmud, die solche systematischen Korrekturen vornahmen, sodass man anstatt durch Askese durch Anstrengung und Studium vorankommen konnte. Er selbst machte so eine Korrektur am System, sodass wir, anstatt zu studieren, uns mehr mit Handlungen der Verbreitung und Verbindung beschäftigen können.

Das Licht, das Erneuert, hängt mehr von den Handlungen ab, die auch „Torastudium“ genannt werden. Die „Tora zu studieren“ bedeutet, Handlungen des Gebens zu erlernen – und sie so auszuführen, dass sich das Licht Chochma in das Licht Chassadim kleiden kann und beide zu „Buchstaben des Lebens“ werden. Daher schreibt ein Mensch das Buch der Tora auf die Tafel seines Herzens und schreitet am Weg vorwärts.

Wir lernen aus dem „Buch des Lebens“, wir leben darin, erfahren es praktisch und enthüllen seine Buchstaben in Form der Zustände, die unsere Verlangen bzw. Gefäße durchdringen. Und Baal HaSulam arrangierte es so, dass wir, indem wir unsere persönlichen Handlungen durchlaufen, Wissen über das System als Ganzes erlangen. Wir überschauen einen riesigen Schirm, der das große Ganze zeigt, und blicken in die Ecke, die davon nur ein kleiner Teil ist. Wie ein Chirurg, der einerseits Vitalparameter und Gesundheitszustand des Patienten überblickt aber gleichzeitig auch das Operationsgebiet.

Obwohl wir uns individuell bewegen, sind wir gleichzeitig durch die Eindrücke des Gesamtprozesses durchdrungen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Ein Gebot“, 29.09.2013



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