Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die unauffindbare Weichheit des Daseins

Frage: Sollen wir die Veränderung der Form, die neuen Verlangen anstreben?

Antwort: Natürlich, denn wir müssen dem Schöpfer gleich werden. Wenn meine Form Ihm angeglichen wird, dann werde ich Mensch (Adam) heißen. Darin besteht meine ganze Arbeit.

Aber wie kann ich Ihm gleich werden? Er ist mir unbekannt. „Geben sie mir eine Gestalt, einen Idol – dann …“ Was passiert dann?

In Wirklichkeit soll ich Seine Form suchen. Hierzu muss ich vor allem mein „Material“, Verlangen weicher und für die Veränderungen bereit machen.

Unsere Selbstsucht ist jedoch fest, wie der Felsen. Wie ist sie also zu mildern?

Zu allererst muss die Beschränkung darüber gelegt werden (Zimzum), man muss sich ständig über den egoistischen Wunsch erheben, um darüber  festgehalten zu werden, dann kann das Licht Chassadim herangezogen werden. Wobei unter dem „Licht“, die Form des Materials gemeint ist. Es enthält die Flexibilität, die Elastizität, die Nachgiebigkeit, gleich der Knete oder der Watte.  Das Maß, die Stärke dieser Weichheit, dieser Flexibilität des Materials, heißt „Stufe Chassadim“.

„Ich bin bereit und fähig – mache aus mir, was du willst“ – das ist eben Chassadim. Ich soll diese Stufe erreichen.

Wir verstehen, dass es nur mit Hilfe der Umgebung möglich ist: darin gehe ich allmählich aus meiner Selbstsucht hinaus, erlebe die tiefe „Entspannung“, die Befreiung im Verlangen, um die Fähigkeit zu erlangen, sich der Gruppe hinzugeben. Folglich gehe ich über die ständig wachsende Selbstsucht hinaus, durch alle Stufen „der Nachgiebigkeit“ hinauf. Anders gesagt, stelle ich keine Hindernisse, keine Trennwände auf den Weg des Lichts auf. Gleich dem Schöpfer: wir sehen und fühlen Ihn nicht, Er ist vollkommen unsichtbar.

In unseren Definitionen heißt es: „Tue nichts, was dir selbst verhasst ist“. Aber wie dem auch sei, besteht das Wesen der Korrektur darin, aus sich das flexiblere und nachgiebigere Material zu machen, welches in unserer Welt nicht zu finden ist. Hier müssen wir auf den gewissen Widerstand, auf eine Reaktion stoßen, um wenigstens etwas zu empfinden. In der Spiritualität erreiche ich die vollständige Abwesenheit der Reaktion. Ich bin weder „aus Gummi“, oder aus „Watte“, noch aus etwas viel Weicherem gemacht – ich bin „luftig“.

Diese maximale Weichheit des eigenen Materials lässt es zu, die Form des Schöpfers zu empfinden. Jede korrigierte Form, die sich auf mein Material einkleidet, macht mich mit Ihm bekannt.

Aber wie? Ich werde immer  weicher, nachgiebiger, als ob es mich gar nicht gäbe.

Es geht darum, dass dieses Verschwinden meine vorherige, egoistische Form betrifft. Je nachdem, wie ich an ihr arbeite, sie mildere – begreife ich den Schöpfer. Alles wird durch das Gegenteil verstanden. Gerade infolge der Verbindung zwischen den Gegensätzen, infolge der Analyse, beginne ich Seine Gedanken – das Schöpfungsvorhaben zu empfinden. Er hat das Gegenteil geschaffen, damit ich überhaupt existieren kann: ich gehe durch dieses Gegenteil zu Ihm und entspreche dem, wie Er mich geschaffen hat, ich begreife Sein Gefühl und Seine Vernunft, Sein Programm, Seine Linie des Gedankens. [124490]

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 31/12/13



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Vor der Wand der Selbstsucht

Frage: Wenn ich mich immer noch innerhalb der Selbstsucht befinde, so ist es mir unklar, wo dieser Punkt ist, in dem ich die Begeisterung fühlen kann?

Antwort: Ich kann es dir noch nicht erklären, aber du fühlst schon, dass es geschieht: ein Durchgang öffnet sich, der nicht von den Organen der Wahrnehmung dieser Welt unterschieden wird. Es gibt hier ein verborgenes Schlupfloch, durch das man gehen kann.

Vor dir befindet sich eine Wand, die sich plötzlich öffnet, und du gehst hinein. “Die Tür und die Öffnung” in die Spiritualität. Wann geschieht das? Wenn du es nicht anerkennst, dass vor dir eine Wand steht. Du entscheidest, dass es keine Wand gibt, und gehst hindurch! Du gehst wirklich weiter, wobei du die Selbstsucht annullieren willst, die dich vom Schöpfer trennt, das heißt du stimmst den Bedingungen der Bürgschaft zu. [124519]

Auszug aus der Vorbereitung zum Kongress, 31/12/13



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Ich will fortsetzen!

Man darf nicht die eigenen Zustände nach seinen Empfindungen richten. Die schwangere Frau fühlt sich schlecht, aber sie will doch nicht die Schwangerschaft abbrechen? Im Gegenteil, sie will sie fortsetzen! Das Ziel – Mutter zu werden, das Kind zu gebären, das Kleinkind auf den Händen zu tragen – rechtfertigt für sie alle empfundenen Leiden.

Der Körper leidet, und die Geburt ist schwer, kränklich, gefährlich, kritisch. Hätte sie ein Außerirdischer gesehen, der nicht versteht, was geschieht, wäre er darüber entsetzt, wie die arme Frau gequält wird. Aber wir sind froh und glücklich darüber, dass die Frau das Kind trägt und gebärt.

Wir nähern uns der Geburt der neuen Stufe an und was fehlt uns, um sich in jedem Zustand darüber zu freuen? Man muss erkennen, dass „der Schöpfer für uns den Tisch mit allerlei Gerichten vor den Augen der Feinde gedeckt hat“, wie es im Psalm №23 gesagt wird. „Vor den Augen der Feinde“, befindet sich in mir, damit sie ihn gesehen haben. Ich will sie dadurch nicht beruhigen, sondern necken, erziehen.

Wenn du den Aufschwung der Begeisterung nicht mehr fühlst, dann fehlt es dir an der Unterstützung der Gruppe. Der ganzen Gruppe mangelt es an der Kraft der Einheit für die Festigung jedes Mitglieds und allen zusammen, um im gegenwärtigen Zustand standzuhalten. [124517]

Auszug aus der Vorbereitung zum Kongress, 31/12/13



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Heldenmut und keine Erniedrigung

Frage: Wird eine Gruppe homogen sein, wenn sie auf ein einheitliches Niveau des Begreifens, der Integrität aufgestiegen ist?

Antwort: Ja. Nicht nur die Mitglieder einer Gruppe, sondern auch alle Integralgruppen werden einander ziemlich ähnlich sein.

Da wir von Natur aus in unserem herzlichen, spirituellen, moralischen und physischen Potential verschieden sind, reihen wir uns so beim gemeinsamen Studium in einander ein und bilden einen allgemeinen Organismus, so dass unsere Eigenschaften ausgeglichen werden.

Dabei entstehen keine Störungen, niemand verhindert das Kollektiv, dal die allgemeine Atmosphäre, die darin herrscht, allen zeigt, wie sie sich zu benehmen haben. Dabei ist das Wichtigste, sich nicht in den Vordergrund zu bringen, sondern im Gegenteil, sich bezüglich anderer zu annullieren. Gerade solches Benehmen wird als Heldenmut wahrgenommen. [124402]

Auszug aus dem TV-Programm „Integrale Welt“, 26/10/12



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Die Ehefrau – eine Kampfgenossin

Kongress in Moskau. Lektion Nr.4

Frage: Sollen die Frauen die Männer begeistern?

Antwort: Die Frauen können die Männer so begeistern, wie niemand anderer. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Frau sich für Sie ständig auf diese Weise begeistert: „Du bist so klug, so schön, so einzigartig! Ich schaue auf andere Männer und sehe, dass du viel besser und stärker als sie bist!“

Würden Sie Ihre Beziehung zu Ihrer Frau so wahrnehmen, würden Sie wie ein kleines Kind auf jedes Wort hören, dass sie sagt. So sind die Männer – sie sind wie Pudidng in den Händen der Frau. Wenn die Frau weise ist, wenn sie auf das Ziel zustrebt und versteht, wozu sie es macht, werde ich ihr dafür dankbar sein, da sie an meiner Natur arbeitet. Ich werde mich nicht wie ein Macho verhalten.

Im Gegenteil ich werde zu ihr ganz offen sein: „Die Selbstsucht ist meine Natur, winzig und ekelhaft! Hilf mir, ihr zu entkommen! Lass uns ihr gemeinsam entgegen treten und sie ändern. Und dann machen wir das auch für Dich“.

Genau so müssen wir uns verhalten. Wir sollten uns selbst ein wenig in Psychologie üben und uns ab und zu von der Seite betrachten. Nur so können wir diesem Zustand entfliehen. Wir versuchen doch auch, dasselbe in der Gruppe zu machen, sich entweder höher oder niedriger als sie zu positionieren, damit sie auf uns einwirkt.

Ebenso muss man sich auch in der Familie benehmen – und wozu? Für die Erreichung des höchsten Ziels. Deshalb ist es für mich nur wichtig, dass meine Beziehung mit der Familie zielgerichtet ist. Die Frau ist Ihre beste Unterstützung. Sie kennt Sie wie niemand anderer. Und deshalb kann eine richtige Einstellung zu Ihrer Frau, Ihnen dabei helfen, Ihre eigennützige Natur zu verlassen. Kurse für Ehepartner, die dabei helfen, richtige Beziehungen aufzubauen und die eigene egoistische Natur zu ändern, sollten angeboten werden.

Sie werden sehen, wie Sie danach auch auf die Kinder positiv wirken. Sie werden gutherzig, gehorsam und weise werden. Man muss diese Möglichkeiten nutzen und “erwachsen” werden. Die Wichtigkeit des Ziels rechtfertigt alles.

Aus den Quellen ist es bekannt, dass die Kabbalisten in der Vergangenheit tatsächlich damit zufrieden waren, dass sie böse und zänkische Frauen hatten. Doch unsere Frauen sind weder böse noch zänkisch: Sie gehen zusammen mit uns den spirituellen Weg, helfen uns und sagen vor, wie wir mit der Selbstsucht arbeiten sollen. Das höhere Ziel diktiert uns unsere Beziehung. Wir gehen miteinander sehr weise, feinfühlig und taktvoll um, um unsere Partnerschaft optimal für die Erreichung des Ziels zu nutzen.

Das muss man lernen. Es ist ein riesiges Mittel für unsere Korrektur! Damit kann man die Welt verändern! Offen gesagt, außer der Frau – Ihrer “Kampfgenossin” brauchen Sie meist niemanden sonst. Sie brauchen die Gruppe nur, um sich richtig miteinander zu verbinden.

Trotzdem gibt es in unserer Zeit nicht wenig Familien, in denen die Eheleute in gegenseitige Richtungen gehen. In diesem Fall braucht der Mensch die Gruppe. Die weibliche Gruppe ist übrigens bezüglich der männlichen Gruppe eine sehr wichtige Hilfe. Denken Sie daran! Wenn Sie die richtigen Methoden der Wechselwirkung verwenden, werden Sie sehen, wie es Ihnen hilft. [123589]

 Auszug aus der 4. Lektion des Kongresses in Moskau, 13/12/13



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Reinheit der Absicht

Kongress in Moskau. Lektion 2

Frage: Gibt es eine äußerliche Erscheinungsform oder einen Messwert für die Reinheit meiner Absicht?

Antwort: Eure tatsächlichen Absichten sind sogar euch selbst unbekannt, und für die anderen sind sie ebenso unsichtbar. Deshalb heißt Kabbala auch die “verborgene Wissenschaft”, der innere Teil der Welt, weil sie darüber spricht, was in unserer Welt offenbar nicht gezeigt wird.

Wie kann man unsere Absichten bestimmen? Versucht einfach, alle Handlungen in der Gruppe von Herzen und mit guten Absichten zu realisieren. Allmählich werdet ihr empfinden, dass ihr euch dabei sowohl selbst wie auch die anderen belügt, wobei ihr euch über die Offenbarung solcher Wahrheit freuen könnt.

Dieses Erkenntnis zeigt nicht nur, dass ihr früher die falschen Absichten hattet und euch jetzt das wahre Wesen der Handlungen offenbart wird, sondern dass diese auch in der Zukunft gleich bleiben werden. Was ist zu tun? – Um die richtige Absicht bitten.

Deshalb beginnt mit guten physischen Handlungen für die Gruppe und versucht, diese mit der richtigen inneren Absicht zu zu vollziehen. Daraufhin werdet ihr erkennen, dass ihr alles nur aus Eigennutz macht.

Und genau das ist das richtige Ergebnis, weil euch die Wahrheit enthüllt wird. Obwohl ihr euch dabei schlecht fühlt, solltet ihr  dem Schöpfer dafür danken und Ihn bitten, euch in Zuknft zu ermöglichen, richtig zu handeln. Dann wird euch die richtige Absicht gegeben.

Wenn ihr folglich etwas für die Gruppe tut, dann zeigt man euch wieder eure falsche Absicht. Wiederum werdet ihr genauso vorwärts gehen. Infolge des punktuellen Aufstiegs offenbart ihr ständig die eigennützigen Absichten, aber jedes Mal auf einem neuen Niveau.

Natürlich ist dieser Zustand unangenehm. Aber durch die allgemeine Unterstützung und das Verständnis, dass wir nur auf diese Weise voran kommen, werdet ihr erkennen, dass es sich dabei um einen bemerkenswerten inneren Kampf handelt. Im Endeffekt beginnt der Mensch, durch diese gegensätzlichen Empfindungen sich selbst, die Welt und den Schöpfer zu verstehen. [124719]

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Moskau, 13/12/13



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Weg mit der Selbstbeschuldigung!

Frage: Die Menschen, die in die Gruppe kommen, haben nicht nur unterschiedliches Potential, sondern auch verschiedene Probleme und Wünsche aller Art: Einer kämpft mit physischen Verlangen, ein anderer mit seiner Herrschsucht.

Antwort: Niemand kämpft damit. In dem Menschen, der sich mit der Integralen Methode beschäftigt, gibt es keinen Kampf mit sich selbst, kein Nachgrübeln, keine Selbstbeschuldigung und schon gar keine Selbstanalyse. Es gibt einfach nichts zu analysieren, denn jeder Mensch besteht in seiner Ganzheit durchgehend aus Selbstsucht. Es ist besser, diese „Schachtel“ gar nicht zu öffnen.

Das einzig Notwendige ist, sich mit anderen zu verbinden und das Zentrum der Gruppe, das unabhängig von allen existieren wird, zu erschaffen. Ich nenne es den „Himbeer – Ball“, der beginnt, als Ergebnis unserer altruistischen Absichten zwischen uns allen zu leuchten. [124488]

Auszug aus der Fernsehsendung „Integrale Welt“, 26/10/12



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Die Theorie in die Praxis umsetzen

Wenn die Wissenschaft  der Kabbalah nicht praktisch angewendet wird – in der Gruppe oder in den Beziehungen zwischen den Menschen – dann schwebe ich in den Wolken, irre herum und merke es gar nicht. Zusammen mit den Freunden müssen wir eine Entscheidung treffen: Die Zeit ist reif, unsere Beziehungen zu korrigieren. Wir sind umgeben von gegenseitigem Hass, sind nicht in der Lage, damit klarzukommen oder gehen schlechthin verachtend miteinander um. Mich gehen die Menschen nichts an, ich möchte nicht an sie denken und sogar wenn ich will, ruft es in mir häufiger Ablehnung als positive Emotionen hervor.

Kurzum: Wir haben ein  Terrain zu bearbeiten und nur in einem gemeinsamen Kreis können wir zu Einheit gelangen. Hierfür wenden wir uns auch den Schöpfer, verlangen es von Ihm, und selbst wenn es unverschämt und provozierend klingen mag: „Du hast es uns versprochen und du musst dein Versprechen einhalten“, kein Problem, Er wird sich darüber freuen. Die Hauptsache ist: Verlange von Ihm, die Beziehungen unter den Freunden zu korrigieren.

So stellt sich dann die Frage: Wofür brauche ich das? Theoretisch braucht man es dazu, um dem Schöpfer Freude zu bereiten. Doch wer ist Er? Ich kenne ihn nicht. Mir ist völlig unklar, wovon hier die Rede ist.

Was bedeutet es, „dem Schöpfer Freude zu bereiten“? Indem wir in der Gruppe arbeiten und tatsächlich eine Einheit anstreben, erfahren wir, dass uns die Hilfe irgendeiner Kraft fehlt – einer Kraft, die uns zusammen klebt, uns vereinigt. Alleine sind wir hilflos – wo ist jene Kraft, die uns zusammenschweißt?

 Eben dann können wir verlangen, das „Gebet der Vielen“ erheben. Denn der Schöpfer hat dieses Problem mit der Verbindung erschaffen. Wozu? Damit wir ein Verhältnis zu Ihm erarbeiten bzw. bilden.  Um all unsere Handlungen zu Seiner Freude zu vollziehen. Warum? Weil  wir dann die Gleichheit der Eigenschaften erreichen und zur Einheit und Verschmelzung gelangen.

Wir sind dazu verpflichtet, es zu realisieren; nicht bloss während des Unterrichts, sondern immer gemeinsam auf das Ziel ausgerichtet. Erst dann wird unser gemeinsames Verlangen funktionieren. Das Studium allein aber bringt nichts! [123507]

 Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Abschluss zum Buch Sohar“, 18/12/13



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Hindernisse sind der Weg zur Erfüllung

Frage: Als ich informiert wurde, dass ein Kongress stattfinden wird, hatte ich nicht einmal den allerkleinsten Zweifel daran teilzunehmen. Nun aber, da der Kongress immer näher kommt, erlebe ich mehr und mehr Hindernisse, die mich davon abhalten wollen. In einem Moment war ich begeistert davon, zu dem Kongress zu fahren und im nächsten Moment war es gänzlich umgekehrt. Ich hatte keine Lust zu reisen; dies passiert immer wieder. Warum werden uns diese Hindernisse gegeben?

Antwort: Die Hindernisse sind davon abhängig, wie du sie wahrnimmst. Wenn du aber jedes Hindernis wie eine Belohnung betrachtest – jede kleine Störung – sei es nun ein Gedanke oder eine Verwirrung –  würde dieses Hindernis nicht völlig anders auf dich wirken? Es wär dein Werkzeug um das Gute, Unendliche, den perfekten Zustand zu erlangen. Es hängt nur davon ab, wie wir es betrachten.

Dir fehlt die Empfindung des „Es gibt nichts außer Ihm.“ Dass Er jedes Hindernis für dich platziert, da Er dir mehr Möglichkeiten zur Erfüllung geben will. Schwierigkeiten, Verzweiflung, diese zu überwinden, dies sind deine Anstrengungen, die du investierst, damit du danach auf dem Kongress mehr fühlen und mehr bekommen kannst. Deshalb musst du dem Schöpfer für die so genannten „Leiden“ danken, da du jetzt im Moment, dank ihrer, eine größere Erfüllung erleben und wahrnehmen kannst. [123586]

Auszug aus der vierten Lektion des virtuellen Kongresses in Moskau „ Einheit ohne Grenzen“ , 14/12/13



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Ein unendlich langer, gedeckter Tisch

Frage: Warum ist der Aufstieg ein Weg der unendlichen Schläge: der Mensch bemüht sich und zieht das Licht heran, welches seinen Zustand noch mehr erschwert?

Antwort: Erstens ist dieser Weg nicht unendlich. Und zweitens hängen die Schläge davon ab, wie ich sie wahrnehme. Warum ist es unmöglich, diesen Weg eigenständig zurückzulegen? Nicht, weil es mir an Unterstützung fehlt, sondern deshalb, weil ich kein Fernglas habe, in welchem ich die Zukunft sehen könnte. Somit ist immer das äußerliche Instrument notwendig.

Es sind keine Schläge! Ich sollte jeden Schlag als Möglichkeit für den Aufstieg empfinden. Wie es im Psalm Davids № 23 gesagt wird: „Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“ Wenn ich vor mir den gedeckten Tisch mit allerlei Gerichten sehe, dann nehme ich das Gefühl des Hungers wie einen Segen wahr. Alles hängt von der Vorbereitung, der Unterstützung, von jenen Instrumenten ab, mit deren Hilfe ich die Zukunft sehen kann.

Dies eben wird als Unendlichkeit bezeichnet.. Die unendliche Füllung tritt nicht ein, wenn ich satt bin und keinen einzigen Bissen mehr aufnehmen kann. Dieser Weg ist wirklich unendlich, aber in positivem Sinn. Unendlichkeit bedeutet, dass ich ein unendliches Gefäß und  unendliche Füllung habe.

Wenn ich solch eine Korrektur erreicht habe, dass ich jedes Mal mehr und mehr Gerichte probiere, die der Gastgeber für mich vorbereitet hat: gibt es noch einen weiteren Kilometer des gedeckten Tisches. Dementsprechend wächst mein Hunger und mein Appetit die ganze Zeit an, deshalb genieße ich die Empfindung des Hungers, und die Füllung, die zusammen kommen. Das wird eben als Welt der Unendlichkeit bezeichnet.

Das heißt, alles hängt von der Grundlage ab, die ich mir vorbereite. Ich kann mich so vorbereiten, dass ich mich über das Gefühl des Hungers freuen werde. Ich weiß, dass ich jetzt hungrig bin, aber in einer Stunde das Mittagessen bekommen werde, das ich mit Appetit aufesse. Ich muss  mir selbst so eine Impression vorbereiten, dass der Hunger notwendig ist, weil ich mich bald an den Tisch setzen werde, und zwar zusammen mit den Freunden. Und deshalb leide ich nicht unter dem Gefühl des Mangels, weil er ein Bestandteil der Füllung ist. Innerhalb dieses Hungers beginne ich schon die neuen Details herauszufinden, wie ich später genießen werde.

Wenn der Mensch alles sofort bekommt, ohne Mangel zu empfinden, dann wird er keine Empfindung der Füllung haben. Wir sind die Schöpfung, und wir brauchen diese Dunkelheit damit aus dem Kontrast das Licht unterschieden wird. Aber die Dunkelheit kann sehr kurzfristig empfunden sein, um alles andere aus der Liebe aufzuklären. Angenommen, ich würde das Treffen mit dem einstigen Freund erwarten, und erfahren, dass es jetzt unmöglich ist. Und ich beginne, mich an alle unsere Treffen zu erinnern, ich stelle  mir unsere Gespräche vor.

Ich vergrößere diesen winzigen Punkt, den minimalen Wunsch, den leichten Hunger – entwickle alles selbst. Deshalb sind die Schläge nicht nötig. In mir wird sogar die Empfindung des Mangels positiv, erwünscht sein. Ich genieße schon den Vorgeschmack der Zukunft, genieße diese Erwartung. Mein Mangel verwandelt sich in einen Genuss, worin ich das umgebende Licht empfinde, das von weitem leuchtet.

Deshalb schreibt Baal HaSulam, dass er sich über die offenbarten Sünder freut, weil er seine Erwartung mit den schönen Hoffnungen ausfüllt. Wenn es heißt, dass „das Licht die Finsternis schafft“, wird nicht gemeint, dass es in uns eine schlechte Empfindung schafft. Wir segnen die linke Linie: unreine, dunkle, schlechte Linie  – küssen den uns schlagenden Stab. Vor uns können die schrecklichsten Gefahren entstehen, aber wie gesagt wird: „Wende deinen Blick, und sie werden sich in einen Haufen Knochen verwandeln“. Auf dem ganzen spirituellen Weg begleitet uns die Vollkommenheit. [124428]

Auszug aus der Vorbereitung zum Kongress, 31/12/13



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