Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Er soll Frieden zwischen uns schaffen

Es gibt nur einen Weg, den inneren Krieg zu gewinnen: alle Sünden mit Liebe zu bedecken und sich darüber, wer Recht und wer Unrecht hat, zu erheben. So wird auch der materielle Krieg enden, der eine Folge des inneren Krieges ist.

Wenn der Krieg nicht, vor allem mit einem Sieg im spirituellen Sinne endet, hilft auch der materielle Sieg nicht. Der Kampf mag für eine Weile ruhen, wird dann aber sicherlich wieder aufgenommen.

Deshalb müssen wir dafür kämpfen, alle Verbrechen mit Liebe zu bedecken. Nicht um zu klären wer in diesem Konflikt und dieser Konfrontation im Recht ist, sondern um sich über beide Pole zu erheben. Das ist nur möglich, wenn wir verstehen, dass alle Kräfte der Konfrontation vom Schöpfer kommen und wir sie nur versöhnen können, indem wir uns zu Ihm erheben – zu Seiner Quelle.

Der Konflikt wird vom Schöpfer geregelt, es gibt niemanden außer Ihm. Nur wenn wir die beiden gegensätzlichen Kräfte verbinden, können wir gewinnen: nicht indem wir uns für eine der beiden Linien entscheiden, sondern indem wir in der Mitte gehen. Der Schöpfer hat den Krieg begonnen und führt ihn, deshalb kann er nur beendet werden, wenn man sich an Ihn wendet, um diesen Streit zu schlichten. Wie es heißt: „Wer im Himmel Frieden stiftet, der soll auch zwischen uns Frieden stiften.

Wir haben nicht rechtzeitig Korrekturen vorgenommen, so dass sich die Fehler häuften und wie die Verschlimmerung einer vernachlässigten Krankheit ausbreiteten. Genau das geschieht jetzt. Seit dutzenden oder gar hunderten von Jahren schlummerten diese Probleme in der Menschheit und jetzt brechen hier und da Symptome wie bei einer inneren Krankheit hervor. 

Man muss verstehen, dass ein Problem, das sich aufgetan hat, bereits vorher bestanden hat. Nun, da es sich manifestiert hat, haben wir die Möglichkeit, es zu korrigieren und das Ende der Korrektur zu erreichen.

Der Schöpfer hat den Zusammenbruch für uns vorbereitet. Es ist nicht unsere Schuld, dass wir eine kaputte Welt bekommen haben, in der die egoistische Macht herrscht. Wir müssen dies nur aufdecken und den Schöpfer bitten, dies zu korrigieren, dadurch heften wir uns an den Schöpfer.

Alles kommt von Ihm und nicht von uns. Wir brauchen uns nur an Ihn zu wenden, wenn wir mit all den Problemen konfrontiert werden. Wir erkennen, dass alles von Ihm arrangiert ist und absichtlich geschieht, damit wir Ihn um Korrektur bitten können. Das bedeutet: “ Meine Söhne haben mich besiegt.“

Aus der Lektion „Den Krieg gewinnen“, 01.03.2022

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Null-Korridor

Kommentar: Wir müssen nicht befürchten, dass sich alle unsere Versuche, etwas zurückzugeben, als egoistischer Akt um sich selbst willen herausstellt, wir sollten trotzdem weitermachen. Wenn ich einem Freund ein Geschenk mache, dann ist das natürlich auch eine egoistische Handlung, aber es erfreut mich und denjenigen dem ich es gebe.

Es stellt sich heraus, dass wir uns näher kommen und dem Schöpfer einen Platz geben an dem er sich zwischen uns offenbaren kann. Je näher wir einander sind, desto mehr Gelegenheiten hat der Schöpfer in die Lücke einzudringen.

Der Schöpfer braucht keinen großen Abstand – im Gegenteil er braucht einen Unterschied zwischen dem einen und dem anderen- dieser sollte aber gleich Null sein. Wenn es einen Unterschied gibt, und dieser Unterschied gleich Null ist, dann ist der Schöpfer da.

Wir wollen unsere Eigenschaften, Absichten, Gedanken und Wünsche so eng miteinander verbinden, dass sie alle in die gleiche Richtung wirken und es fast keinen Unterschied zwischen ihnen gibt. Der Unterschied zwischen uns kommt von der Seite der Natur, von der Seite des Schöpfers, wir wollen uns über diese Unterschiede hinaus miteinander verbinden.

Wenn die Kluft zwischen uns, in unserer Verbindung gleich Null ist, dann offenbaren wir darin den Schöpfer zu hundert Prozent. Schließlich braucht der Schöpfer keinen Raum, wenn es Raum gibt, dann sind es unreine Kräfte.

Wenn wir uns so nahe sein wollen, dass kein Raum mehr zwischen uns ist, dann sind wir beim Schöpfer.

Aus dem Unterricht über Pessach, 10.04.2022

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Eine richtige Bitte muss vom Kollektiv ausgehen

Ein Gebet muss vollkommen sein. Das heißt, aus der Tiefe des Herzens, was bedeutet, dass man hundertprozentig weiß, dass es niemanden auf der Welt gibt der einem helfen kann, außer dem Schöpfer selbst. (Baal HaSulam. Shamati. Artikel 5: „LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“)

Ein Gebet gilt als wahr, wenn es den Schöpfer erreicht. Es erreicht Ihn nur, wenn es aus dem tiefsten Herzen eines Menschen kommt, aus seinem wichtigsten inneren Verlangen, wenn er hundertprozentig sicher ist, dass er das, was er will, nur erreichen kann, wenn der Schöpfer ihm hilft, praktisch alles für ihn tut.

Allerdings gibt es hier ein kleines „aber“, und das ist sehr wichtig! – Der Schöpfer antwortet nur auf eine kollektive Bitte.

Man kann zu ihm schreien, so viel man will, er kann einem Einzelnen nicht antworten. Man muss durch das gemeinsame Gefäß/Kli zu ihm kommen! So wie man geboren wurde und von der Höhe seiner spirituellen Stufe auf die materielle Stufe fiel- egoistisch, losgelöst von allen anderen, so muss man nun anti-egoistisch wieder von derselben Stufe, zu Ihm, aufsteigen.

Daher muss es sich um eine kollektive Bitte handeln. Es wird in keiner Weise helfen, zu sitzen, zu weinen, zu schluchzen oder zu betteln. Das

nützt nichts! Nur wenn es mindestens zwei Menschen gibt, die sich trotz ihres Egoismus irgendwie miteinander verbinden, um ihre Bitte an den Schöpfer zu richten – wird es in dieser Form helfen.

Aus dem Unterricht 7 des internationalen Kongresses „Über sich selbst erheben“, 09.01.2022.

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Das Verlangen, durch die Wand zu gehen

Die negative Kraft muss man als ein notwendiges Element für die richtige Ausrichtung auf das Ziel betrachten. In diesem Ziel kommen die positiven und negativen Kräfte zusammen, und durch ihre Vereinigung wird das Ziel für uns sichtbar.

In der materiellen Welt sehen wir zuerst das Ziel und müssen dann versuchen, es anzusteuern. Aber in der spirituellen Welt ist es ganz anders: Wenn ich das Ziel richtig anvisiere, dann werde ich sehen, dass es vor mir liegt.

In der Spiritualität stehen wir zuerst immer vor einer Wand, und erst wenn wir eine Lösung finden, erkennen wir, dass es eine Tür in der Wand gibt. Dabei liegt die Lösung nicht darin, herauszufinden, was uns hindert oder hilft, sondern darin, alle Voraussetzungen so miteinander zu verbinden, dass sie sich gegenseitig vervollständigen und es nichts Überflüssiges gibt.

Jede Entscheidung ist also eine Verwirklichung der Vollkommenheit. Und in der Vollkommenheit gibt es weder gute noch schlechte Komponenten, weder negativ noch positiv, sondern alles ergänzt sich gegenseitig.

In der materiellen Welt kann man eine geschlossene Tür sehen, aber in der spirituellen Welt kann man eine Tür erst sehen, wenn sie offen ist. Und eine offene Tür kann ausschließlich mit den Augen des vollkommenen Glaubens gesehen werden. In dem Augenblick, in dem wir den vollkommenen Glauben erlangen, öffnet sich der Durchgang.

Wenn ich eine blinde Mauer vor mir habe, an der ich keine Tür erkennen kann, ich aber unbedingt will, dass eine Tür aufgeht, dann geht sie auf.

In der materiellen Welt sehen wir vorher eine verschlossene Tür und versuchen dann, sie zu öffnen. Aber in der spirituellen Welt gibt es keine geschlossene Tür: Entweder ist die Tür offen oder es gibt eine blinde Mauer. Und wenn ich den vollkommenen Glauben erreiche, sehe ich sofort eine offene Tür.

Der vollkommene Glaube bedeutet, dass mich nichts von dem trennt, was sich auf der anderen Seite der Mauer befindet. Wenn ich solche Eigenschaften in mir erreiche, verschwindet die trennende Barriere.

Aus dem Unterricht zum Thema „Pesach“ von 12.04.2022

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Pessach – ein Schritt über den Egoismus hinaus

Kommentar: Wie kann ich den Schöpfer wahrnehmen? Wenn ich eine Kraft, die in der Natur existiert, spüren will, muss ich mich ihr anpassen. Es ist wie wenn ich eine Radiowelle empfangen möchte, dann muss ich den Empfänger darauf einstellen. Erst dann wird man hören, dass es eine Sendung auf dieser Welle gibt. Es hängt also alles vom Empfänger ab.

Der Schöpfer erfüllt auf unendlich vielen Wellen, auf allen Bändern und in allen Formen, das gesamte Universum,. Es ist eine allumfassende, übergreifende Welle, die die gesamte Realität erschafft und aufrechterhält. Wie fangen wir sie also auf?

Die Kabbalisten sagen, dass uns nur ein Empfänger fehlt, um diese Welle aufzufangen und zu erkennen. Wir werden dann sehen, wie viele Möglichkeiten uns dieser Empfänger gibt, wie ein Radio, das auf jede Welle eingestellt werden kann und dementsprechend alles hört, was außerhalb des Empfängers existiert.  So werden wir den Schöpfer in allen Arten und Formen wahrnehmen können.

Es gibt 125 Stufen zur Wahrnehmung des Schöpfers. Auf jeder Stufe gibt es zehn Sefirot aus direktem und reflektiertem Licht und viele weitere Manifestationen von höherer Kraft.

Indem wir unsere Eigenschaften verändern, offenbaren wir nach und nach den Schöpfer. Es ist der Mensch, der sich zum Empfänger für die höhere Kraft machen muss. Die Methode zur Schaffung eines solchen Empfängers wird die Wissenschaft der Kabbala genannt, die Methode der Wahrnehmung des Schöpfers, die ihn im Inneren eines Menschen offenbart. 

Der Schöpfer kann sich nirgendwo anders entfalten, nur im Empfänger, den jeder Mensch in sich selbst trägt, da er sich den zehn Freunden anschließt und ihre Eigenschaften annimmt, sie in sich aufnimmt. Es stellt sich heraus, dass die ganzen zehn Teile in mir sind, dadurch offenbare ich die innere Kraft, die all diese zehn Teile verbindet, die man den „Schöpfer“ nennt, was “ komm und sieh“ (bo-rae) bedeutet.

Der Beginn des Aufbaus eines solchen Empfängers, in dem der Schöpfer offenbart wird, wird als Auszug aus Ägypten bezeichnet. Ich fange an, zwischen unterschiedlichen und einander fremden egoistischen Wünschen eine Verbindung des Glaubens zu schaffen, die über dem Verstand steht, d.h. die Kraft von Bina, die Kraft des Gebens und der Verbindung. Wenn man ein solches Netz von Verbindungen über den egoistischen Kräften aufbaut, offenbart man darin den Schöpfer, was man Offenbarung des Schöpfers gegenüber den Geschöpfen nennt.  

Wir kommen nach dem Auszug aus Ägypten zu dieser Offenbarung, in einen Zustand, der Pessach-Feiertag genannt wird – von dem Wort „Übergang“ (pasah), d. h. das Voranschreiten über den eigenen Wunsch zu empfangen.

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Aus dem 2. Teil des Unterrichts vom 11.04.2022, Schriften von Baal HaSulam „Eine Rede zur Vollendung des Sohar “



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Gebet für den Frieden

Die Lage in der Welt wird von Tag zu Tag explosiver, die ganze Welt beobachtet mit großer Aufmerksamkeit die raschen Entwicklungen in der Ukraine. Kabbalisten kümmern sich nicht um Politik und geografische Grenzen.

Wir Kabbalisten wollen nur eines: Wo immer es möglich ist, die Liebe verstärken oder zumindest den Hass abbauen. Kabbalisten wollen die Konfrontation zwischen den Menschen verringern und müssen dabei helfen, dies zu tun.

Das wichtigste Mittel ist das Gebet. Wenn es uns gelingt, eine größere Verbindung zwischen den Menschen herbeizuführen, wird dies zum Wohle der Menschheit und zur Freude des Schöpfers sein. Damit die Menschen nach Einheit statt nach Hass und Ablehnung verlangen, war der Schöpfer gezwungen, eine Schöpfung zu erschaffen, die ihm entgegengesetzt und zerbrochen ist. Wir werden dann verstehen, fühlen und offenbaren, was Verbindung bedeutet.

Das Wichtigste ist die Kraft der Verbindung freizusetzen. Das eine kann es ohne das andere nicht geben. Deshalb leidet der Schöpfer am meisten, er hatte keine andere Wahl, er musste die Natur so erschaffen, wie sie ist.

Unsere Aufgabe ist es, ihn mit unserem Gebet, unserem Wunsch, unserer Bitte zu verpflichten die Dinge in Ordnung zu bringen. Er wartet auf unsere Bitte um Korrektur, damit er alles sofort erledigen kann. Er braucht nichts außer unserem Wunsch.

Das Einzige was der Schöpfung ursprünglich fehlte, war unser Verlangen der guten Kraft des Schöpfers zu entsprechen. Der Schöpfer braucht den Wunsch der Geschöpfe, deshalb hat er die gesamte Schöpfung im Mangel erschaffen. Wir müssen diesen Mangel aufdecken.

Solange wir nicht um Frieden, Erfüllung, Vollkommenheit, Liebe und Verbindung bitten, wird es nicht geschehen. Wir müssen uns die Verbindung auf allen Stufen und im höchsten Maß wünschen. So kehrt die Natur, kehren alle Welten in den endgültigen, korrigierten Zustand zurück zur universellen Verbindung und zur Offenbarung dieser ewigen und vollkommenen Kraft, der Einheit für alle.

Der Mashiach ist kein Mensch, sondern eine Kraft, ein Geist, der je nach unseren Wünschen erscheint und wieder verschwindet. Wenn wir uns ihm nähern wollen, kommt er und wenn wir ihn nicht wollen, versteckt er sich. Maschiach ist die Kraft, die uns aus unserem Egoismus herauszieht (Moschech) und uns zum Geben, zur Liebe und zur Einheit führt.

Wenn wir erkennen, dass wir diese Kraft brauchen, um uns vom Schlechten zum Guten, von der Uneinigkeit zur Einheit und vom Hass zur Liebe bringen, so rufen wir Mashiach an. Lassen wir uns das gemeinsam tun.

Das Hauptproblem ist die Gleichgültigkeit die in unserer Natur liegt. Manchmal berührt uns im Herz ein Unfall oder ein verletztes Tier mehr als ein Krieg zwischen Ländern. Wir befinden uns immer noch in unserem unkorrigierten Egoismus.

So sorgen wir uns um Dinge, die uns am Herzen liegen. Eine kleine Panne im eigenen Haus beunruhigt uns alle mehr als Weltereignisse, Supernova-Explosionen oder ein Wirbelsturm auf der anderen Seite der Erdkugel. Unser Egoismus  stellt die Realität so für uns dar.

Wenn wir gemeinsam den Schöpfer mit aller Kraft darum bitten, uns in Zehnern erfahren zu lassen, was es bedeutet, aus uns herauszutreten und die Kraft zu spüren, die zwischen uns wirkt, dann werden wir damit beginnen, die Höhere Kraft zu enthüllen. Wir werden anfangen, Dinge in der Welt zu bemerken, die dem Schöpfer wichtiger sind als unser persönlicher Egoismus.

Aus dem Unterricht, „Vorwort zum Buch Zohar“, 22.02.2022

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Spirituelle Beschneidung (Brit Milah)

Frage: Was ist die Brit Milah oder Beschneidung aus spiritueller Sicht?

Antwort: Wenn ich die Korrektur meiner inneren Zustände erreiche, erreiche ich den Zustand der „Haut“. Dies ist der äußerste Teil des Körpers. Der Körper besteht aus Knochen, Fleisch, Sehnen und Haut. Wenn ich also meine Wünsche korrigiere, wie wir sagen, von innen nach außen, erreiche ich allmählich den Zustand der Korrektur der Haut.

Im menschlichen Körper gibt es die äußere Vorhaut, d.h. das extreme egoistische Verlangen, das ich nicht selbst korrigieren kann. Das was ich mit ihr machen kann, ist, sie abzuschneiden.

Dann kann alles was in mir bleibt, korrigiert, geheiligt werden und ich werfe die Vorhaut in den Sand, ins Nichts. Das ist der Teil des Egoismus, den ich nicht korrigieren kann. Aus diesem Grund, wird die Beschneidung (Brit Milah) durchgeführt.

Da wir über innere Wünsche sprechen, handle ich durch meinen eigenen Willen, aber mit Hilfe der höheren Kraft. Das nennt man einen Vertrag (Bund).

Frage: Wir verwenden die letzte Sefira Malchut nicht. Die Beschneidung der Vorhaut findet in der Sefira Yesod statt. Warum eigentlich? Bedeutet das, dass es neben Malchut noch andere Wünsche gibt, die wir nicht benutzen?

Antwort: Nein. Wir schneiden die letzte Phase des Verlangens ab, die sich auf Yesod befindet und bereits nach außen geht, deshalb haben wir keine anderen Verlangen mehr.

Frage: Warum muss Brit nur an einem Mann durchgeführt werden? In der Spiritualität gibt es doch keinen Unterschied. Sollte es dann auch eine Frau tun?

Antwort: Nein, denn der Mann ist der gebende Teil der Menschheit und die Frau ist der empfangende Teil.

Frage: Wenn eine Frau den Schöpfer erlangt, kann sie es dann tun?

Antwort: Ja. Die spirituelle Beschneidung findet für jeden statt, unabhängig vom Geschlecht in unserer Welt. Im Prinzip kann nur ein Mensch der nach dem Geben strebt, diese Handlung durchführen.

Aus Fernsehsendung – “ Spirituelle Zustände „, 28.12.21

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Das Bündnis der Augen

Frage: Gibt es in der Kabbala so etwas wie einen „Bund der Augen“? Was bedeutet es?

Antwort: Der Bund der Augen ist eine hohe Verbindung, die bereits im Licht des höheren Verständnisses im Licht von Chochma stattfindet.

In unserer Welt gibt es Menschen, die sagen: „Ich habe gehört“, und es gibt solche, die sagen: „Ich habe gesehen“. In der Kabbala symbolisiert das Sehen das Licht von Chochma und das Hören das Licht von Chassadim.

Was das Licht von Chassadim betrifft, so können wir nicht sagen, was wir fühlen. Wir hören, aber es ist keine vollständige Erkenntnis. Volle Erkenntnis ist Sehen.

Dementsprechend gibt es Propheten, die sagen: „Ich habe gesehen“ oder „Ich habe gehört“. „Ich sah“ ist eine absolut vollständige Erkenntnis des Schöpfers, und wir betrachten eine solche Prophezeiung als die Höchste.

Die Unterteilung in „gesehen“ und „gehört“ findet sich in allem, was uns wiederfährt. Was immer jedem von uns im Leben zu Teil wird, kommt vom Schöpfer.

Er allein erfüllt und bewegt uns die ganze Zeit. Das Wichtigste was wir uns wünschen ist absolutes Verstehen und das kann nur im Licht von Chochma, also in der Vision geschehen.

Aus der Fernsehsendung “ Spirituelle Zustände“, 28.12.21

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Der Bund der Zunge

Frage: Was bedeutet der Bund der Zunge? Ist es das, worüber wir nicht sprechen dürfen?

Antwort: In unserer Welt sind die vier spirituellen Bündnisse sehr komplexe und spezielle Gesetze.

Der Bund der Zunge bedeutet, dass der Mensch auf seine Worte achten soll. Er soll mit seinen Worten, nicht wie in den ersten drei Gesetzen mit seinen Gedanken, sondern gerade mit Worten, mit seiner Ausdrucksweise, kein Geschöpf verletzen.

Wenn ein Mensch für das Geben und für die Verbindung arbeitet, dann muss er die ganze Welt als vollkommen wahrnehmen, nicht nur in Bezug auf seine Freunde, sondern auch in Hinsicht zu anderen Menschen und sogar zu Tieren.

Man soll deshalb keine kritischen Bemerkungen über irgendjemanden machen. Man nimmt die Welt als ein Werk des Schöpfers wahr und unterlässt es, einem seiner Geschöpfe verbalen oder mentalen Schaden zuzufügen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“ 28.12.21

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Bemühungen, die nicht vergeblich sind

Wenn ein Mensch etwas Licht angezogen hat, aber nicht in der Lage ist, es dauerhaft zu behalten, da seine Wünsche noch nicht ausreichend korrigiert sind, um das Licht mit der Absicht des Gebens zu empfangen, dann muss dieses Licht von ihm verschwinden. Es stellt sich heraus, dass ein Mensch das Geben erreicht, aber jedes Mal wieder in die Vergangenheit zurückfällt. So wiederholt er immer wieder seine Versuche.

Hauptsache man lässt sich nicht entmutigen und setzt diese Arbeit fort. Ein Sprichwort erzählt von einem Mann, dem es erlaubt war, die königliche Schatzkammer zu betreten und dort mit einem kleinen Becher das Geld zu sammeln. Auf dem Weg nach draußen schlug ihm der Wächter den Becher aus der Hand, verschüttete das ganze Geld und er musste in die Schatzkammer zurückkehren.

Da weinte er und dachte, dass er sein Gefäß niemals füllen würde. Doch nach vielen solchen Versuchen wurde er schlauer und verstand den Plan des Königs. Schließlich konnte er auf diese Weise viele Lichtfunken aus einem verschlossenen Ort herausholen und diese dunkle Welt außerhalb der königlichen Schatzkammer erhellen!

Tropfen für Tropfen sammelt sich eine große Menge an. Am Ende bekam er das ganze verlorene Licht zurück. Schließlich hat er dank solcher Ein- und Ausgänge die Eigenschaft des Gebens erlangt.

Wenn er am Anfang nicht ein wenig Licht verloren hätte wäre er nicht in der Lage gewesen mit seinem winzigen Gefäß mehr zu bekommen. So steigen wir in Stufen nach oben. Wie kann ich die nächste Stufe erreichen? Nur dadurch, dass mein Gefäß, das ich um des Gebens willen gefüllt habe, wieder geleert wird. So werde ich, im Vergleich zur vorherigen Füllung, das doppelte Verlangen nach Füllung bekommen.

So stellt sich heraus, dass dieses Minus aus dem Gefühl des Verlustes und das vorherige Plus aus der Erfüllung, in mir den Wunsch unterstützen, die nächste Stufe zu erreichen. Darüber wird gesagt, dass „die Dunkelheit als Licht leuchten wird“. Ich erhielt eine Füllung von hundert Gramm, um des Gebens willen und nachdem ich diese Füllung verlor, begann ich dank des Verlustes, zweihundert Gramm zu begehren, so verdopple ich jedes Mal mein Verlangen und schreite voran.

Aus dem Unterricht, Pessach, 31.3.22

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