Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Geben ist – meine Leidenschaft

Frage: Warum leiden die Gerechten, und wie kann man dafür den Schöpfer rechtfertigen?

Antwort: Die Rechtfertigung ist die Antwort, und keine Frage, als ob du den Leiterwagen vor das Pferd stellen würdest. In Wirklichkeit passiert Folgendes: der Schöpfer lässt die Gerechten leiden, damit sie eine Möglichkeit haben, Ihn zu segnen und zu rechtfertigen.

Wie kann man Ihn ohne Leiden rechtfertigen? Aufgrund welcher Zustände?

Der selbständige Mensch (Adam) soll dem Schöpfer innerlich entgegengesetzt sein und Ihm von außen gleichen. Mit anderen Worten, der Mensch soll zwei entgegengesetzte Kräfte, zwei Formen, zwei polare Eigenschaften einschließen.

Es wird gesagt: „Ich habe den bösen Anfang geschaffen und die Tora als Gewürz gegeben, weil das in ihr erhaltene Licht den Menschen an die Quelle zurückführt“. Der böse Anfang, das Material des empfangenden Verlangen bleibt konstant, und wir kleiden es „in die Absicht des Gebens“ ein. Auf diese Weise führen wir dieses Verlangen mit Hilfe des Lichtes an die Quelle, in die gute, richtige Form zurück.

Zuerst verfluchen wir den Schöpfer auf jeder Stufe und stimmen Seinem Vorhaben nicht zu. Deshalb wird das Entstehungsstadium wie „der Zorn und die Wut“ charakterisiert, dann kommen wir zum Segen und zur Rechtfertigung des Schöpfers, bis zur Selbstaufopferung.

Meine Selbstaufopferung wird jedoch nicht durch Genuss hervorgerufen, so wie es in unserer Welt stattfindet. Ich bin hier für die volle Ergebenheit bereit, wenn sie sich nur lohnt. In diesem Fall schließe ich mich nicht dem Schöpfer an, sondern den von Ihm ausgehenden Genüssen, wenn diese verschwinden, wird mir meine Selbstsucht es nicht mehr zulassen, sich an Ihn zu binden. Auf der Stufe dieser Welt hängen wir nur von den Genüssen ab, und im Geistigen ergänzen wir noch einen Aspekt, noch ein Niveau, auf dem wir mit dem Schöpfer verbunden werden. Gerade mit Ihm und nicht mit den von Ihm ausgehenden Genüssen und dem Wohl.

Ich beginne jetzt, Seinen gebenden Status, Seine Wohltätigkeit zu schätzen, wobei ich Sein Geben nicht für nötig halte, ich will nicht, etwas empfangen, will nicht an Ihm, wegen dieses Wohlwollens „kleben“, will nicht „gekauft werden“. Ich will die “nackte” Eigenschaft des Gebens, die weder Umrisse, noch die Form davon hat, respektieren. Das Geben an sich – ist meine Leidenschaft.

Demzufolge muss ich zwei Formen einschließen: in meinem Inneren – das empfangende Verlangen, von außen – die Absicht des Gebens. Anders kann ich mich mit dem Schöpfer nicht verbinden, wobei gerade „durch Ihn, sich unser Herz erfreut“, nicht durch die Lichter, die von Ihm stammen. Sie verwirren nur, sie bestechen mich und ich bin verpflichtet, ihnen entgegenzustehen.

Von oben weckt man mich, d.h. meine Selbstsucht, so dass ich „aufflamme“, vom Genuss verrückt werde, der meine Vernunft und meine Gefühle erobert. Im Endeffekt bleibt mir nur ein Punkt übrig, der sich nicht vom Licht irreführen lässt – und in diesem Punkt kann ich ständig den Wiederstand halten, mit einer Absage auf die anziehenden Vorschläge antworten: „Nein, ich brauche nichts. Kein Vergnügen kann mich käuflich machen“.

Die Versuchungen verdrehen meinen Kopf, der Körper ist von der Anregung desorientiert –  hier müssen wir die Bürgschaft vorbereiten, anders werde ich niemals unabhängig. Der ganze Genuss kommt, um die Scham zu verhüllen und um mir die Selbstständigkeit zu verleihen…

Es wird darüber in der „Lehre der Zehn Sefirot(Teil1, „Innere Betrachtung“, Punkt 7) gesagt:

„In jeder unverdienten Belohnung gibt es den Mangel – die Scham vor dem Gebenden. Damit die Seelen dieses Gefühl vermeiden, hat der Schöpfer diese Welt geschaffen, in der die Arbeit existiert. Hier bekommen sie die Bezahlung für ihre Bemühungen und retten sich von der Empfindung der Scham.

Die Beziehung zwischen der Arbeit im Laufe der 70 Jahre und dem ewigen Genuss ist so, dass es kein größeres Geschenk, als dieses gibt. Diese Worte der Weisen sind sehr unklar, denn unser Hauptstreben und Gebet ist: „Behüte uns vor dem Reichtum in Form von einem kostenlosen Geschenk“. Man darf jedoch ihre Worte nicht buchstäblich verstehen, es steckt hier der tiefere Sinn dahinter…“ [129326]

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 16/02/14



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Die Messung der vollkommenen Welt anhand des krummen Lineals

Frage: Wie erfolgt die Rechtfertigung des Schöpfers? Was reiht sich in diesen Prozess ein?

Antwort: Den Schöpfer zu rechtfertigen bedeutet, sich richtig einzustellen, sich auf die Wahrnehmung der wahrhaften Realität einzustimmen. Obwohl wir sie nicht sehen und nicht fühlen, wollen wir sie dennoch empfinden.

Als ob ich ein krummes Lineal hätte, auf das ich ausgerichtet wäre, und alles in der gekrümmten Form abgemessen hätte. Folglich möchte ich mit der Kraft dieses Lineals alle Messungen, alle Berechnungen anstellen.

Das gerade Lineal hat eine Bedingung: Der Schöpfer ist gut und wohltätig, und alles, was ich sehe, ist die Welt der Unendlichkeit, die idealste und schönste Welt, die es gibt. Die Tatsache, dass ich sie anders wahrnehme, zeugt von der Divergenz zwischen meiner verlogenen, unkorrigierten Wahrnehmung und der richtigen, die ich noch nicht habe. Wenn ich mich aber anstrenge, das richtige Bild – die Erscheinungsform der unendlich guten Kraft, außer der es nichts gibt – zu erlangen, so werde ich die Korrektur der Sinnesorgane, ihre Kalibrierung erreichen, die mir ermöglichen werden, die Realität in der richtigen Art und Weise wahrzunehmen.

Folglich werde ich ein ganz anderes Bild sehen! Als ob ich schielen würde, weswegen mir die Welt verzerrt erschiene, deren tatsächliche Wirklichkeit ich jetzt erkennen kann. Ich stimme mein verstimmtes Instrument darauf, dass der Schöpfer absolut gut ist. Die ganze Falschheit existierte innerhalb meiner Organe der Wahrnehmung, und nicht innerhalb des Schöpfers, der angeblich das Schlechte in der Welt schuf. Wegen eigener Mängel sah ich die vollkommene Welt der Unendlichkeit in ihrer unkorrigierten Form. Aber dank der Korrektur, nähere ich mich der Wahrheit und erreiche die Verschmelzung mit dem Schöpfer, Ihm zustimmend.

Wir müssen eben nur Folgendes tun: unsere Wahrnehmung korrigieren. Die Wissenschaft der Kabbala ist die Methode der Offenbarung des Schöpfers an Seinen Geschöpfen in dieser Welt. Wie kann man Ihn in dieser Welt offenbaren? Wir denken, dass diese Welt ein Ort ist, an dem wir uns bis zum Tod befinden. Aber es stimmt nicht ganz und hat einen viel tieferen Sinn.

Die Offenbarung des Schöpfers in dieser Welt bedeutet, dass wir hinter dem Bild dieser Welt die Welt der Unendlichkeit erkennen sollen. Diese Offenbarung wird infolge unserer Bemühungen geschehen. In dem Augenblick, in dem wir es mit allen unseren Kräften wirklich wollen, den Schöpfer als absolute Güte zu betrachten, wird Er sich offenbaren. Wir werden um die Korrektur bitten, weshalb das Licht kommen und alles ins Werk setzen wird.

Kommentar: Der Mensch versteht gewöhnlich, dass alles vom Schöpfer kommt, meint aber, dass es unmöglich ist, Ihn zu verstehen und zu rechtfertigen.

Antwort: Nein, wir kommen gerade mit dem Ziel, den Schöpfer zu verstehen, zu rechtfertigen, zu offenbaren und zu messen, um die ganze Empfindung und die ganze Weisheit zu erreichen. Das Ziel ist die Offenbarung des Schöpfers, welche alle Körperzellen des Menschen – sowohl im Gefühl, als auch in der Vernunft ausfüllen soll. [129341]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 07/03/14



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Spirituelle Handlungen im alltäglichen Leben

Frage: Ich studiere mehr als fünf Jahre lang Kabbala und fühle, dass sich mein ganzes Leben in der Gruppe befindet. Im Laufe der letzten fünf Monate fällt es mir schwer, mit den Freunden vereinigt zu werden. Ich habe sogar im Materiellen alle Verlangen verloren, kann nichts realisieren. Wenn ich nicht physisch unter den Freunden bin, dann kann ich mich in meinem alltäglichen Leben nicht von der Stelle rühren.

Antwort: Du fühlst nicht, dass dein ganzes alltägliches Leben, auch außerhalb der Gruppe, zu deinem spirituellen Weg gehört.

Angenommen du arbeitest in einem Unternehmen, dann musst du verstehen, dass diese Arbeit – deine spirituelle Arbeit ist. Wenn du während der Arbeitszeit im Büro oder im Unternehmen gedanklich die Notwendigkeit des spirituellen Aufstiegs hervorhebst, dann führst du durch alle deine Bewegungen und Handlungen die persönliche spirituelle Energie durch. In dieser Welt  muss man so handeln, damit sie korrigiert wird.

Um miteinander durch unsere spirituellen Kräfte zu kommunizieren, ist unsere ganze Arbeit  in dieser Welt  vorbestimmt. Wenn du nach dem Unterricht zur Arbeit fährst und dort unter hundert fremden Menschen, die von der Spiritualität  fern sind, arbeitest, du jedoch dorthin mit der spirituellen Füllung kommst, dann führst du durch deine Arbeit, wie ein Geheimagent, die spirituelle Politik durch, damit deine Kollegen und durch sie – die ganze Welt, das Höhere empfindet.

Das ist unsere Arbeit auf dem spirituellen unbelebten Niveau. Wir sind auf diese Weise untereinander verbunden und erheben die ganze Welt, das ist für uns notwendig! Unsere Welt ist  so geschaffen, wir, jeder von uns  Kabbalisten,  soll darin arbeiten und ist deshalb verpflichtet, der äußeren Arbeit nachzugehen

Versucht mit dieser Absicht zu arbeiten. Ihr werdet erkennen, wie ihr auf der Arbeit vorankommen werdet, wie sich eure Arbeitskollegen anders verhalten werden und welche Erfolge ihr im Spirituellen haben werdet.

Ihr sollt eure spirituellen Handlungen und die Arbeit richtig kombinieren. Es ist nicht einfach, aber dafür erfolgt die Korrektur. Diese Handlungen sind das Wichtigste, was der Mensch in unserer Welt tun kann und nicht in den Wolken schweben, wenn er das Buch Sohar ließt. Das Lesen ist keine Korrektur.

Wir sind absichtlich so geschaffen, um uns täglich 10-12 Stunden mit dem Haushalt und der Arbeit zu beschäftigen. Heute urteilen viele so: „Zu heiraten,  Kinder zu bekommen – wozu?! Ich werde mit der Mutter leben, sie wird für mich kochen, und ich werde philosophieren.“ Das wollen die modernen Männer.

Man soll heiraten, gebären, arbeiten, lernen und darin die Realisierung des spirituellen Potentials erkennen, damit das Materielle zum Spirituellen wird! Damit du innerlich in der Gruppe, bei der Arbeit, im Studium, im Seminar, mit der Frau und mit den Kindern – an die höhere Energie angeschlossen wirst und dies nach unten zu allen Übrigen durchführst: zur Familie, zur Arbeit, zur ganzen Welt, egal wo du bist. [129314]

Auszug aus dem russischen Unterricht, 07/02/14



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Instinkt und Vernunft

Frage: Was sind die Gedanken, wie beeinflussen sie das allgemeine System?

Antwort: Die Gedanken erscheinen dort, wo es Verlangen gibt, welche sich im Widerspruch miteinander befinden, weshalb die Notwendigkeit entsteht, diese auszugleichen.

Wenn in den Verlangen infolge der Abwesenheit der Unterschiedlichkeiten, kein Gedanke erscheint, dann arbeitet nur unser Instinkt. [129241]

Auszug aus dem russischen Unterricht, 07/02/14



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Sicherheit infolge der Verbindung mit der Umgebung

Frage: Wie sind  Sicherheit und  Freude miteinander verbunden?

Antwort: Die Sicherheit bringt uns Freude. Die Empfindung der Sicherheit ist Folge eines besonderen Leuchtens, welches von oben kommt und den Menschen festhält, deshalb empfindet er die Freude.

Die Sicherheit kann auf zwei Arten geschehen: ich fühle mich sicher, da ich weiß was ich selbst besitze, das heißt inwiefern ich stärker als die Umgebung bin – oder, meine Überzeugung von der Umgebung, inwieweit meine Umgebung, in die ich mich einreihe,  stark ist. Folglich hängt meine Sicherheit von der Umgebung ab.

Die Sicherheit ist meine Verbindung mit der Umgebung. Wenn ich stärker als sie bin, oder sie stärker als ich ist, bin ich mit ihr verbunden. Die richtige Empfindung kommt zustande, wenn ich mit dem kleinen Zustand zufrieden bin, dann befinde ich mich “in den Händen der Gesellschaft”. Ich empfinde die Sicherheit, bin “das Kleinkind in den Händen der Mutter.”

Wenn das Kleinkind erwachsen wird, hat es keine vergangene Sicherheit. Es zweifelt, fürchtet sich vor allem. Das Kleinkind in den mütterlichen Händen hat keine Angst. Diese Zeit ist wunderbar. [129253]

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung in die Wissenschaft der Kabbala (Pticha)“, 05/03/14



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Unnatürliche Mutation der tierischen Stufe

Frage: Warum wächst das tierische Verlangen mit der Zeit nicht, und nur das menschliche Verlangen wird größer?

Antwort: Der Mensch ist eben ein Tier, dessen Verlangen zu genießen wächst. Der Mensch ist eine gewisse unnatürliche Mutation der tierischen Stufe. In Wirklichkeit heißt er Mensch erst dann, nachdem er den Schöpfer begriffen hat, und bis dahin lebt er noch immer auf dem tierischen Niveau.

Der Mensch ist eine Form des Gebens, die wir finden, nachdem wir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen. Davor nennen wir uns  “Menschen” mit dem Visier auf die Zukunft, da es in uns solch eine potentielle Kraft gibt, die wir entwickeln können, um zum spirituellen Menschen zu werden.

Schaut nur, welche Unruhen es in der modernen Welt gibt – sind diese Leiden den Menschen würdig? Die Menschen gleichen den wütenden Tieren. Laut seinem Verhalten hat sich der Mensch nicht geändert, und ist sogar noch schlechter geworden. Die Selbstsucht ist seit dem Altertum nur angewachsen und verursacht immer größeren Schaden. Unsere ganze Entwicklung ging in die Gegenrichtung, und als Mensch wird nur jener Teil in uns bezeichnet, der sich dem Schöpfer angeglichen hat. [129280]

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, 06/03/14



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Kopie des Schöpfers im Herzen

Frage: Was ist genau in mir die Kopie des Schöpfers?

Antwort: Der Schöpfer gibt uns ein sehr kleines Verlangen. Es ist nicht einmal würdig, Sein schwächster Abdruck zu heißen, weil unsere ganze Welt ein flüchtiger Schatten ist. Wie das Suppenaroma, das man uns zum Riechen gibt, statt die Suppe zu servieren. Ein volles Nichts. Aber damit wir beginnen.

Der Schöpfer gibt uns nur das Erwachen, das Verlangen zu Ihm. Alles, was wir später zusätzlich zu diesem Anfangserwachen bekommen, kommt von der Gruppe und dem Lehrer. Ohne Gruppe und den Lehrer hat der Mensch keine Chancen, den Kontakt mit dem Schöpfer zu erreichen und die Verbindung mit Ihm zu realisieren. Die Gruppe ist mein spirituelles Gefäß, mein Lehrer – meine höhere Stufe, oberhalb welcher der Schöpfer ist.

Der Schöpfer gibt uns nur das Anfangserwachen: bringt den Menschen in die passende Umgebung und sagt: „Nimm sie dir!“. Aber um „zu nehmen“, muss man sich mit der Gruppe, dem Lehrer, den Büchern, und durch sie – mit dem Schöpfer verbinden. Davor gibt es nur den Punkt im Herzen – den Funken, der vom Schöpfer erweckt ist und uns zwingt, Ihn zu suchen.

Alles andere in uns entspricht dem tierischen Niveau und ist kein Abdruck der Eigenschaften des Schöpfers, sondern das entwickelte Verlangen zu genießen. Den Menschen bezeichnet nur jener Punkt in unserem Inneren, der zum Schöpfer strebt. Es ist der Punkt des Verlangens zu genießen, der mit Bina – dem Verlangen des Gebens – verbunden ist.

Wenn keine Verbindung zwischen dem Verlangen zu genießen, und dem Verlangen zu geben besteht, keine Verbindung zwischen Bina und Malchut existiert, dann gibt es keinen Menschen, keinen Adam, der dem Schöpfer „ähnlich ist“. Es kann solch eine Verbindung nur im 4. Stadium geben, und zwar nur in seinem besonderen Teil, der sich im Laufe der Zeit offenbart. Nur die menschliche Stufe innerhalb unseres Verlangens ist für den Aufstieg zum Schöpfer vorbestimmt.

Frage: Warum sind dann die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe nötig?

Antwort: Unser Verlangen zu genießen soll sich durch diese Niveaus entwickeln, anders kann es nicht selbständig werden. Auf den ersten drei Niveaus gibt es denselben Wunsch zu genießen, der nur entsprechend dem inneren Programm funktioniert. Und auf dem 4. Niveau beginnt dieses Verlangen zu fragen, wofür es mit diesem Programm zu arbeiten hat?

Für die Entwicklung des Wunsches sind alle 4 Stadien notwendig, weil er sich einerseits vollständig vom Schöpfer abtrennen muss, und andererseits die Ähnlichkeit mit Ihm zu erreichen hat. Deshalb sind der Schöpfer und sein Geschöpf (das Anfangsstadium und viertes Niveau) gezwungen, sich in allen übrigen Stadien voneinander zu entfremden, in welchen die genaue Berechnung geschieht, welche Eigenschaften für das Geschöpf notwendig sind, um zum Schöpfer gleichzeitig entgegengesetzt und ähnlich zu werden: worin es gerade entgegengesetzt ist, und worin – ähnlich.

Er soll in seinem Verlangen zu genießen entgegengesetzt sein, und im Verlangen des Gebens dem Schöpfer gleichen, welches er über das Verlangen zu genießen bildet. Diese beiden Formen existieren darin zusammen. [129282]

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot „, 06/03/14



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Es gibt keine unüberwindbaren Hindernisse

Frage: Sie sagen, es gibt keine Hindernisse, die nicht überwunden werden können. Warum gibt es Fälle, in denen die Hindernisse trotz alledem bestehen bleiben?

Antwort: Der einzige Grund ist die schwache Verbindung mit dem Lehrer, der Gruppe, dem Studium. Es gibt keine unüberwindbaren Hindernisse. Wir kriegen immer Gedanken oder Verlangen, die wir auch überwinden können. Vor uns liegt die nächste Stufe, und man kann, entweder den Weg des Leidens (Beito) oder den guten Weg (Achishena) auswählen. Wenn wir durchs Leiden gehen, werden wir so lange durchgeschüttelt, bis wir letztendlich enttäuscht sind und versuchen, alle Hindernisse, die vor uns liegen, mit allen Mitteln zu überwinden. Aber wir zahlen dann leider auch sehr teuer dafür, mit unserer Zeit und unserem Blut.

Wenn wir den guten Weg gehen, überwinden wir alle Hindernisse schnell, da wir von Anfang an mit der Gruppe, dem Lehrer und den Büchern verbunden sind und wissen, dass alles vom Schöpfer kommt. Wir halten diesen Gedanken wie „einen Bulldogge“  im Würgegriff und lassen ihn nicht mal für eine Sekunde los: „Noch ein bisschen halten, noch eine Sekunde, und noch länger!“

Wir dürfen nicht darüber nachdenken, was uns erwartet! Ein guter Sportler weiß, dass er für eine Sekunde durchhalten muss, und dann noch eine, und noch eine…, nur in diesem Fall gewinnt er die nötige Kraft. Derjenige aber, der ins Nachdenken gerät, ist psychologisch nicht stark genug! Wenn wir wissen, dass wir in diesem Moment nur das Eine brauchen, dann fokussieren wir alles – Zeit, Ort und unsere Anstrengungen – auf einen Punkt.

Weder Hindernisse, noch ihre Form oder Umstände hängen nicht von uns ab, es kann alles  Mögliche sein. Nur die Gruppe als Zentrum der Verbindung hängt von uns ab. [129079]

Auszug aus dem Unterricht, 07/02/14



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Kämpfen und nicht aufgeben!

Frage: Während der letzten drei Kongresse und besonders danach, offenbart sich der Hass zum Schöpfer, zu Freunden, zu den Punkten im Herzen. Wie soll man damit arbeiten?

Antwort: Mit dem Hass selbst kann man nicht arbeiten. Je länger man sich mit negativen Eigenschaften und Gefühlen beschäftigt, desto stärker wird man damit verbunden sein und sich von Klipot (unreinen Kräften) ernähren. Deswegen sollte man solche Zustände vermeiden.

Ich verstehe, dass sie von allen Seiten kommen, und zwar wie Blutsauger, die das Blut aufsaugen. Aus diesem Grund muss man sich über solche Zustände erheben, in der Absicht, sich mit den Freunden und dem Schöpfer zu verbinden. Man darf nicht in Klipa bleiben, sonst wird man mit völlig anderen Inhalten gefüllt, die dem Schöpfer entgegengesetzt sind. Es ist notwendig, etwas dagegen zu unternehmen! Sobald solche Gefühle aufsteigen, müssen sie bekämpft werden. Fange an zu spielen, zu singen oder zu lesen, sich mit der spirituellen Arbeit zu beschäftigen, damit du nicht in dem Zustand hängen bleibst. Auf keine Fall muss man nachdenken, warum es einen Hass gibt, woher dieses gefühl kommt und wozu. Auch, wenn er uns am Ende zu etwas Gutem führt, braucht man solche Gedanken nicht. Sie werden uns als Hindernisse gegeben, also fange an, gegen sie zu arbeiten, das heißt, lasse sie in Ruhe.

Wenn diese in Verbindung mit unreinen Kräften, Gedanken kommen, auch wenn wir wiederum beginnen, diese zu verfluchen und angeblich nicht lieben, aber die ganze Zeit sich in ihnen befinden, füttern wir sie damit und sie leben weiter.

Frage: Wie kann man dem Freund helfen, der sich in solch einem Zustand befindet?

Antwort: Man soll ihn in die Gruppe bringen, z.B. gemeinsam essen, singen, lernen, irgendwas unternehmen, aber er muss nicht über das Schicksal klagen. Man darf den Freund mit seinen negativen Gedanken nicht alleine lassen, sondern ihn gemeinsam aus diesem Zustand herausziehen. Nur, wenn er sich dagegen wehrt, braucht ihr nicht länger bei ihm zu bleiben, sondern gibt ihm zu verstehen, dass ihr ihn verlassen werdet, weil ihr nicht verpflichtet sind, mit ihm zu „sterben“. [129070]

Auszug aus dem Unterricht, 07/02/14



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Wolf im Schafspelz

Frage: Warum wird gesagt, dass die Seele vom Schöpfer ganz abgetrennt wird und gleichzeitig Ihm in den Eigenschaften gleicht? Entsprechend den spirituellen Gesetzen müssen sie doch infolge der identischen Eigenschaften ein Ganzes sein?

Antwort: Die Seele ist das Verlangen zu empfangen und nicht der Wunsch zu geben. Warum ist sie gebend? Durch die Handlungen, die sie erfüllt, wird sie mit dem Verlangen des Gebens verglichen.

Obwohl innerhalb des Verlangens der Wolf sitzt, scheint er von außen ein Schaf zu sein. Jetzt hängt alles davon ab, wie dieser Wolf diesen Schafspelz anziehen wird oder ihn nach seiner Wahl und seinem Wunsch abnimmt.

In der Welt Azilut ist alles weiß und hell, ein vollkommenes Schaf. In der Welt Briya wird schon sichtbar, dass dieser Wolf ein Schaf sein will. Er benimmt sich wirklich wie ein Schaf. Es ist dennoch sichtbar, dass dort innen – der Wolf sitzt.

Das heißt, auch wenn es die spirituelle Welt, die Seele und das Geben sind, erscheint dennoch eine Warnung, dass sie sich nicht in der Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet. Es erscheint etwas, was sie voneinander trennt – der Wolf, der innen sitzt, unsere Selbstsucht eben.

In der Welt Jezira wird sie noch mehr sichtbar, dort hat das Verlangen zu genießen keine Macht über sie. Positiv ist jedoch, dass es mit dem Schöpfer verbunden ist, sie hängt von Ihm vollständig ab. Der Schöpfer bestimmt alles, was geschehen wird, und ich selbst kann nichts entscheiden. Ich habe keine Kräfte, ich bin schwach, bin das Instrument in Seinen Händen. Dem Wolf ist jetzt bewusst, dass er der Wolf ist, er empfindet einen größeren inneren Widerstand, aber hält sich dennoch zurück.

Wenn man jedoch in die entgegengesetzte Richtung, von unten nach oben, hinaufsteigt, und die Welt Jezira betrachtet, die dem kleinen Zustand (Katnut) gleicht, dann begreife ich, dass ich klein bin. Es gibt die höheren Stufen, die besser als ich sind, und ich erprobe momentan gerade diesen Zustand. Somit gibt es sowohl die positiven als auch die negativen Momente.

Und in der Welt Assiya… Das Begreifen, dass ich zu nichts tauge, bringt mich in den Zustand des Embryos. Ich kapsele mich ab, um mich der höheren Macht vollständig zu übergeben, und habe nicht die geringste Chance, außer – in Form eines Punktes Ihm verglichen zu werden. [129098]

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung in die Wissenschaft der Kabbala (Pticha)“, 04/03/14



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